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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 53

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Authari. 53 und ältesten Gefolgsmannen, der sich für den Gesandten des Lcingobarden-königs ausgeben mußte. Und als sie an Garibalds Hof gelangten und vor des Herzogs Angesicht geführt wurden, sprach jener Vertraute des Königs, der für das Haupt der Gesandtschaft galt, nach den ersten Begrüßungen: „Mein Herr, der König Authari, hat mich hierher gesandt, damit ich das Antlitz seiner Braut, unserer künftigen Herrin, schaue und ihm genau berichte über ihre Schönheit." Wie das der Herzog hörte, ließ er sein Kind in den Saal rufen. Und als nun Authari und die andern alle sie in tiefem Schweigen angeschaut und gesehen hatten, wie schön sie war, gab Authari dem Vertrauten ein Zeichen, daß sie ihm in allem überaus wohl gefalle, und der Greis sprach zu dem Herzog: „Wahrlich, dein Kind ist holdselig zu schauen. Wir preisen den Tag, wo sie neben unserm Herrn die Krone tragen wird. Wenn es deiner Hoheit beliebt, so möchten wir wohl schon heute einen Becher Weins aus ihrer Hand empfangen , wie sie als hohe Wirtin ihn künftig uns reichen soll." Auch diese Bitte bewilligte der Herzog gern, und Theudelinde reichte den vollen Becher zuerst dem, der das Oberhaupt der Boten schien, und dann erst dem Authari, von dem sie nicht wußte, daß er ihr Bräutigam fei. Als dieser aber getrunken hatte und ihr den Becher zurückgab, berührte er, ohne daß jemand es bemerkte, ihre Hand mit der seinen und strich ihr mit der Rechten leise über Stirn und Wange. Bestürzt blickte das Fürstenkind aus den kecken Fremdling, der in voller Iugendschönheit, mit edler Gestalt, wallendem Goldhaar und herrlichem Antlitz vor ihr stand; dann verließ sie eiligst und mit Schamröte übergössen den Saal, ging zu ihrer Amme und erzählte ihr alles. Da sprach die erfahrene Frau: „Sei getrost! Wenn dieser Mann nicht selbst dein König und dein Bräutigam wäre, so hätte er dich sicherlich nicht zu berühren gewagt. Und wahrlich, es ist ein Mann, der es verdient König zu sein und dein Gatte zu werden. Du aber sei klug und schweig, damit dein Vater nichts merkt." Bald nachher machten sich die Langobarden mit herzoglichem Geleite wieder auf den Heimweg und zogen eilig durch das Gebiet, das ehemals Noricum hieß und jetzt von den Baiern bewohnt wird. Als sie nun an die Grenzmark Italiens kamen und die Baiern Urlaub nehmen wollten, da erhob sich Authari hoch auf seinem Rosse, ergriff die blinkende Streitaxt und schleuderte sie so gewaltig in einen Baum, der in der Nähe stand, daß sie tief hineinfuhr und darin stecken blieb. Dann wandte er sich zu den Geleits-mannen und sprach: „Seht, solche Hiebe führt Authari!" Da merkten sie, daß er der König selber war, und begrüßten ihn ehrfürchtig. Dann ritten sie heim und brachten ihrem Herzog die neue Mär. — Nicht lange danach brach ein Heer der auftrasifchen Franken in Garibalbs Land. Chilbebert erkannte wohl die Gefahr, die eine engere Verbinbung

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 71

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Avaren in Friaul und die Ahnen des Paulus Diakonus 71 heldenmütige Herzog Gisulf gehaust hatte, umlagerten sie. Hinter ihren starten Mauern hatte sich Gisulss Gemahlin, Namens N omhilde, mit den entflohenen Mannen und den Weibern und Kindern der Gefallenen geborgen. Bei ihr waren ihre vier Töchter; von den Söhnen des Herzogs leiteten die beiden ältesten, Tafo und Kako, die Verteidigung der Burg; der dritte, Radwald mit Namen, war eben erst den Knabenjahren entwachsen; Grim-wald, der jüngste der Brüder, war noch ein Kind. Obwohl die Avaren ihre ganze Macht aufboten, um die Burg zu erobern, so gelang ihnen dies doch nicht. Da geschah es eines Tages, daß ihr Chakan gewappnet und mit einem großen Gefolge um die Mauer herumritt, um eine Stelle zu erspähen, wo die Burg am leichtesten erstürmt werden könnte. Ihn erblickte Romhilde, die von einer Mauerzinne herabschaute, und als sie sah. daß er ein stattlicher Mann in blühendem Alter war, so erwachten schlimme Gedanken in ihrem Herzen; und ohne langes Besinnen sandte das ehrvergessene Weib einen Boten hinaus und ließ dem Avarenfürften sagen, sie wolle ihm, wenn er sich mit ihr vermähle, die Feste mit allen, die darin feien, überliefern. Der schlaue Chakan ließ diese unverhoffte Gelegenheit, die Stadt in feine Gewalt zu bringen, nicht unbenutzt und versprach mit arglistigen Worten, ihr Anerbieten anzunehmen und sie zu seinem Weibe zu machen. Da öffnete sie unverweilt die Thore von Forojuli, zum Verderben aller Einwohner. Denn als die grausamen Heiden mit ihrem Könige in die Burg einbrachen, plünderten sie alles, was sie fanden, übergaben die Stadt selbst den Flammen und schleppten alle Bewohner, die sie ergreifen konnten, als Gefangene hinweg, indem sie ihnen mit argem Trug vorspiegelten, sie wollten sie in Pannonien ansiedeln, gemäß dem alten Versprechen, das sie einst dem Alboin gegeben, den Langobarden, wenn sie einmal wieder zurückkehren müßten, gutwillig ihr altes Besitztum einzuräumen. Als aber die Räuber auf ihrem Heimzuge auf das sogenannte „heilige Feld" kamen, beschlossen sie alle volljährigen Langobarden niederzuhauen; die Weiber aber und Kinder verlosten sie unter sich als Sklaven. Nur ganz wenige entrannen dem Verderben, unter ihnen auch die Söhne des Herzogs. Sobald nämlich Tafo, Kako und Radwald den bösen Anschlag der Avaren erkannten, sprangen sie auf ihre Rosse und ergriffen die Flucht. Der kleine Grim-wald aber wollte auch mitgenommen fein. Zwei der Brüder ritten davon, ohne sich an fein Schreien zu kehren. Der dritte aber glaubte, der Knabe fei noch zu jung, um sich auf einem in vollem Lauf dahinfaufenden Rosse halten zu können; doch unerträglich war ihm der Gedanke, daß das Brüderchen in die Knechtschaft eines rohen Heiden fallen und fein Leben als Sklave beschließen sollte. Lieber tot, als ein Knecht! Und er hob den Speer, und dem Kleinen die Brust zu durchstoßen. Aber das Kind

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 73

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Avaren in Friaul und die Ahnen des Paulus Diakonus. 73 büraer und Blutsfreunde ins tiefste Elend gestürzt hatte. Ihre vier Töchter aber gingen nicht den Sündenweg der Mutter. Um die schamlosen Feinde abzuschrecken und ihre eigene Ehre zu retten, legten sie sich halbverwestes Fleisch zwischen Gewand und Brust, welches einen unerträglichen Geruch verbreitete. Als nun die frechen Barbaren auf sie einstürmten, wichen sie plötzlich voll Abscheu zurück, denn der gräßliche Geruch war nicht zu ertragen. Und die wackeren Mädchen achteten nicht auf die gemeinen Hohu-reden und Flüche der rohen Gesellen. So retteten sie durch eine kluge Notwehr ihre Ehre. Sie wurden bald von den Avaren nach andern Ländern verkauft, und es wird erzählt, daß sie späterhin ülle auf eine ihrer Abkunft und Tugend würdige Weise vermählt worden sind. Nachdem der vortreffliche Paulus, Warnefrieds Sohn, in seinem Bericht soweit gekommen ist, schaltet er einen kurzen Abschnitt aus der Geschichte seiner Ahnen ein, der für ihn selbst, wie für die damaligen Zustande jener Völker und Länder außerordentlich bezeichnend ist und deshalb auch hier eine Stelle finden soll. „Es verlangt mich," so schreibt der bescheidene Mann, „an dieser Stelle die allgemeine Geschichte zu unterbrechen und ein Weniges über mein, des Schreibers, Geschlecht cinznflechten, dabei aber, weil die Sache es erfordert, in dem Gang der Ereignisse etwas zurückzugreifen. Zu der Zeit, da das Volk der Langobarden aus Pannonien nach Italien kam, war auch mein Ururgroßvater Leupichis, der ein Langobarde von Geburt war, mitgezogen. Nachdem er einige Jahre tn Italien (und zwar in Friaul) gelebt hatte, starb er und hinterließ fünf unmündige Söhne, die nun zu der Zeit, von der ich eben erzählte, alle in Gefangenschaft gerieten und aus der Burg Forojuli (wohin sie sich vom offenen Land geflüchtet hatten) in die Fremde, nach dem Avarenland geschleppt wurden. Nachdem sie daselbst (in Pannonien) viele Jahre lang das harte Los der Knechtschaft erduldet und bereits das Mannesalter erreicht hatten, blieben vier von ihnen, deren Namen ich nicht erfahren habe, in der traurigen Fremde zurück. Der fünfte aber von den Brüdern, der mit Namen Leupichis wie der Vater hieß und später mein Urgroßvater wurde, faßte den Entschluß — wie ich glaube, auf Eingebung des Herrn der Barmherzigkeit — das Joch der Gefangenschaft abzuschütteln, nach Italien zurück zu fliehen, wo, wie er wußte, das Langobardenvolk noch hauste, und so seine Freiheit wiederzugewinnen. Und so entwich er eines Tages und nahm nichts als einen Bogen nebst Köcher und Pfeilen und etwas Wegzehrung mit, wußte auch gar nicht, nach welcher Richtung er sich wenden sollte, um sein Ziel, die Heimat, zu erreichen. Siehe, da kam ein Wolf und ward ihm Führer und Begleiter auf der Reise. Denn wie der Wolf vor ihm herging, sich häufig nach ihm umsah, still stand, wenn er halt machte, und wieder voraus ging, wenn er aufbrach, da

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 274

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
274 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. unabhängig. In diesen Verhältnissen bleibt manches dunkel, doch räumten die Thüringe keineswegs ihr Land, nur das Maingebiet, das Hauptland der alten Hermunduren, der Vorfahren der Thüringe, wurde ganz von fränkischen Ansiedlern erfüllt.*) Kurz nach dem Ende des Thüringerreiches sollte sich auch das Schicksal Burgunds erfüllen. Als König Gundobad im Jahre 516 gestorben war, folgte ihm sein katholischer Sohn Sigismund in der Herrschaft. Er hatte eine Tochter Theoderichs, des großen Ostgoten, die Ostrogoto, zur Gemahlin; diese aber starb und hinterließ ihm einen Sohn Namens Sigerich. Als nun Sigismund bald darauf ein andres Weib von niederem Stande zur Ehe nahm, behandelte diese — wie Gregor erzählt — den Knaben hart und lieblos und schwärzte ihn oft bei feinem Vater an. Darüber ward Sigerich sehr erbittert, und da er einst an einem Festtage die Stiefmutter mit den Gewändern seiner Mutter bekleidet sah, konnte er seinen Unmut nicht bezwingen und brach in die Worte aus: „Du bist nicht wert, diese Kleider zu tragen; denn sie gehörten einst deiner Herrin, meiner Mutter." Da ward das Weib von Ingrimm erfüllt und hetzte ihren Gemahl mit falschen Worten gegen den Sohn. „Dieser Knabe," sprach sie, „trachtet danach, dein Reich zu besitzen; er will dich töten und sich zum König machen. Das Reich will er dann auch über Italien ausbreiten, das einst sein Großvater Theoderich besessen hat. Aber er weiß freilich, daß er bei deinen Lebzeiten dies nicht erreichen kann, und nur, wenn du fällst, kann er steigen." Durch solche Rede des schändlichen Weibes bethört, ward er zum Kindesmörder. Als der Knabe einst nach Tische eingeschlafen war, ließ ihm sein Vater ein Tuch unter das Kittn und um den Hals binden und von zwei Knechten zuziehen, daß er erstickte. Erst als die greuliche That geschehen war, ergriff den Vater zu spät die Reue; er warf sich auf den Leichnam seines Kindes und weinte bitterlich. Da soll ein Greis zu ihm getreten sein und gesprochen haben: „Weine doch lieber über dich selbst, daß du auf verruchten Rat gehört hast und ein scheußlicher Kindesmörder geworden bist. Denn er, der unschuldig ermordet ist, bedarf deiner Thränen nicht." Darauf ging Sigismund auf lange Zeit in ein Kloster und verharrte dort in Thränen und Bußübungen, die göttliche Gnade anrufend. Er richtete dort Totenmessen ein, die aus alle Zeiten für fein Kind gelesen werden sollten; dann kehrte er endlich nach Lyon zurück. Aber die Rache Gottes *) Bgl. Dahn, Urgeschichte 3, S. 78. Die Königin Amalaberga floh nach Italien zum Gotenkönige Theodahad. Als Witichis im Jahre 540 von Belisar gefangen nach Konstantinopel geführt wurde, zogen auch Amalaberga und ihre Kinder mit dahin. Einer ihrer Söhne, Amalafried, der später eine Anführerstelle im kaiserlichen Heere bekleidete, stand im Jahre 551 dem Langobardenkönig Audoin gegen die Gepiden bei. Vgl. oben S. 27.

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 276

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
276 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. ließ er sofort die gefangene Königsfamilie bei Coulmier, einem Dorfe im Gebiet von Orleans, in einen Brunnen werfen. Dann zog er gegen Burgund zu Felde und rief auch den König Theuderich von Austrasien zum Beistände herbei; und dieser versprach wirklich zu kommen; den Tod seines Schwiegervaters zu rächen fiel ihm nicht ein, Aussicht auf Beute und Landerwerb war stärker als die Pflicht der Blutrache. Bei Veseronce im Gebiete von Vienne kam es zur Schlacht. Godomar siegte, während Chlodomer selbst das Leben verlor. Die Feinde hieben ihm das Haupt ab und steckten es triumphierend auf eine Stange. So war Burgund noch einmal gerettet (524). Da Chlodomer nur drei noch unmündige Knaben als Erben seines Reiches hinterließ, so bemächtigten sich seine Vollbrüder Chlothar und Childebert des Erbes und teilten Chlodomers Reich unter sich, so daß es seitdem nur noch drei fränkische Königreiche gab. Um aber des Raubes sicherer zu sein, beschlossen die Unmenschen auch ihres Bruders Söhne zu ermorden. Gregor berichtet hierüber folgende herzzerreißende Geschichte, die einen Blick in die schauerliche Roheit und Herzenshärte dieser Merowinge thun läßt. Die alte Königin Chlothilde, die sich damals in Paris aufhielt, hatte die armen Waisen, ihre Enkel, zu sich genommen, um sie zu pflegen und zu erziehen. Da bemerkte Childebert, daß seine Mutter mit besonderer Zärtlichkeit an den Söhnen Chlodomers hing, und er ward neidisch und fürchtete, sie möchten durch die Gunst der Großmutter zum Throne gelangen. Deshalb schickte er heimlich Boten an seinen Bruder Chlothar und ließ ihm sagen: „Unsere Mutter läßt die Söhne unseres Bruders nicht von sich und will ihnen die Herrschaft wieder verschaffen. Komm also schnell nach Paris; denn wir müssen Rat pflegen und bedenken, was mit ihnen geschehen soll, ob wir ihnen die Locken abschneiden und sie so dem andern Volke gleich machen, oder ob wir sie lieber töten und das Reich unsers Bruders behalten." Über solche Botschaft hocherfreut kam Chlothar nach Paris. Darauf breiteten die beiden Bosewichter unter der Menge das Gerücht aus, sie seien zusammengekommen, um jenen Kindern ihr elterliches Erbe wiederzugeben und sie zu Königen einzusetzen. Dann schickten sie gemeinsam Boten zu ihrer Mutter mit der Bitte: „Schicke uns die Kinder, daß wir sie auf den Thron erheben." Die Großmutter war voll Freude über diese Botschaft, denn sie ahnte nicht die Hinterlist. Sie gab den Boten Speise und Trank und entsandte zwei der Kinder, die gerade bei ihr weilten, indem sie zu ihnen sprach: „Nun wird mir sein, als ob ich meinen Sohn nicht verloren hätte, wenn ich euch an seiner Statt zu Königen erhoben sehe." Sobald aber die Knaben bei Childebert und Chlothar an- kamen, wurden sie sofort festgenommen und von ihren Begleitern getrennt. Dann sandten Childebert und Chlothar einen Vertrauten an Chlothilde

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 277

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Chlodowechs Söhne bis zum Tode Theuderichs. mit einer Schere und einem entblößten Schwert. Und als dieser zu der alten Königin kam, zeigte er ihr beides und sprach: „Deine Söhne, unsre Gebieter, wünschen zu erfahren, was du meinst, daß mit jenen Knaben geschehen müsse: ob ihnen die Locken geschoren oder ob sie beide getötet werden sollen." Die Greisin, aufs tiefste erschrocken und in ihrem bittern Schmerz kaum selber ihrer mächtig, rief wie außer sich: „Lieber will ich sie tot sehen als der Locken beraubt." Der Bote achtete nicht auf ihren Schmerz und wartete auch nicht ab, ob sie bei reiflicher Überlegung etwas anderes sagen werde, sondern kehrte eiligst zurück und sprach zu den Königen: „Vollendet nur die That; die Königin selbst wünscht, daß es geschehe." Sogleich wurde nun zum Morde geschritten. Chlothar ergriff den älteren der Knaben beim Arm, warf ihn auf die Erde, stieß ihm ein Messer in das Herz und ermordete ihn grausam. Und als das arme Kind entsetzlich schrie, stürzte sich fein jüngerer Bruder in der gräßlichsten Todesangst zu Child'eberts Füßen, umschlang seine Knie und rief unter heißen Thränen: „Schütze mich, liebster Oheim, daß ich nicht umkomme wie mein Bruder!" Ein menschliches Gefühl regte sich in Childebert, -thränen rannen über sein Antlitz, und er sprach: „Ich bitte dich, teuerster Bruder, sei barmherzig und schenke mir das Leben dieses Knaben; ich will dir dafür zahlen, was du verlangst; nur töte ihn nicht." Aber Chlothar fuhr wütend auf: „Stoße ihn von dir," schrie er, „oder du stirbst statt seiner! Du selbst hast den ganzen Anschlag gemacht, und nun willst du dich feige zurückziehen?" Diese Worte reichten hin, Childeberts flüchtige^ Rührung zu ersticken ; beschämt, der Unentschlossenheit angeklagt zu sein, stieß er das arme Schlachtopfer in die Hände des Mörders. Chlothar erstach auch den zweiten Knaben. Als sie darauf auch die Diener und Erzieher der Kinder um- gebracht hatten, fchwang sich Chlothar auf fein Roß und ritt von dannen, Childebert aber zog sich außerhalb der Mauern von Paris in die Vorstädte zurück. Unbeschreiblich war der Schmerz der Großmutter. Sie legte die Leichen der Kinder auf eine Bahre; mit unsäglicher Trauer, unter den Chorgesängen der Priester folgte sie ihnen zur Kirche des heiligen Petrus und bestattete sie dort nebeneinander. Der eine war zehn, der andre sieben Jahre alt gewesen. Es war noch ein dritter Bruder der Ermordeten am Leben, Chlodowald mit Namen, dem die Ruchlosen gern dasselbe Los bereitet hätten. Doch konnten sie seiner nicht habhaft werden, weil er durch den Beistand vornehmer Franken ihren Mörderbänden entzogen wurde. Chlodowald sagte dem weltlichen Leben ab und wandte sich dem Herrn zu; mit eigner Hand schnitt er sich die Königslocken vom Haupte und wurde Geistlicher. Als solcher ist er um das Jahr 560 in dem von ihm gegründeten Kloster Saint Clond eines sanften Todes gestorben. Mit dem Reiche Chlodomers konnten nun Childebert und Chlothar

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 294

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
294 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. vinz alsbald zu versichern. Chramm aber setzte ihnen mit seinem Heere nach und kam bis zur Stadt Chalons an der Saone, die er belagerte und eroberte. Hierauf wandte er sich gegen Dijon und schlug hier sein Lager auf. Aber die Stadt war zu fest, als daß er sie einnehmen konnte, und die Besatzung verweigerte die Übergabe. Da zog er ab, vermählte sich mit Chalda, der Tochter des Herzogs Wilichar von Aquitanien, und gewann damit diesen mächtigen Vasallen seines Vaters für sich. Dann begab er sich nach Paris, um mit Childebert weitere Verabredungen für den Krieg gegen Chlothar zu treffen. Childebert hatte inzwischen die ganze Champagne in seine Gewalt gebracht und war bis Reims vorgedrungen, während Chlothar noch immer gegen die Sachsen kämpfte. Darauf brach Chramm in das Gebiet von Tours und Poitiers ein, das ganz und gar nicht auf einen feindlichen Überfall vorbereitet war. Der dortige Herzog Austrap flüchtete sich in die Kirche des heiligen Martin, wo ihn Chramm streng bewachen ließ und verbot, ihm irgend etwas zu essen oder zu trinken zu reichen, damit er verhungere. Dennoch gelang es aufopfernden Freunden, ihm Nahrungsmittel zu bringen, so daß er dem Hungertode entkam. Chramms Unternehmen machte ganz bedeutende Fortschritte, und Chlothar eilte, nachdem er die Sachsen beruhigt hatte, nach Westen, um zunächst seinen Bruder Childebert anzugreifen. Da starb dieser, nachdem er längere Zeit bettlägerig gewesen war, zu Paris gegen Ende des Jahres 558. Seine Großen aber wandten sich sofort dem König Chlothar zu, so daß derselbe von dem Reiche seines Bruders ohne Widerstand Besitz ergreifen konnte. Da nun Chramm ganz allein stand, so hielt er es für ratsam die Verzeihung seines Vaters zu erstehen, die ihm auch zuteil ward. So war Chlothar Alleinherrscher des fränkischen Reiches geworden; Chlodowechs Scepter lag, freilich nur für kaum drei Jahre, wieder in einer Hand. Von noch kürzerer Dauer war die Eintracht zwischen Chramm und seinem Vetter. Jener versuchte noch einmal das Banner des Aufruhrs zu erheben. Doch sein Unternehmen schlug fehl, und er mußte sich mit seiner Gemahlin und seinen Töchtern nach der Bretagne zu dem keltischen Grafen Chonober flüchten. Auch sein Schwiegervater, der Herzog Wilichar von Aquitanien, stoh und barg sich mit seinem Weibe vor der Rache Chlothars in der Kirche des heiligen Martin zu Tours. Mit ihm hatten sich noch mehrere Empörer hierhin geflüchtet; aber die Kirche geriet, natürlich nicht zufällig, in Brand, und die Unglücklichen kamen in den Flammen um. Über das schreckliche Ende des meuterischen Sohnes berichtet Gregor ungefähr Folgendes: Er-gimmt zog König Chlothar mit einem Heere gegen Chramm in die Bretagne. Der Sohn aber scheute sich nicht, ihm mit den Waffen Trotz zu bieten. Und als beide dicht beieinander auf einer Ebene lagerten und Chramm die

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 229

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Innere Zustände um die Zeit der Reichsgrüudung; das salische Gesetz. 229 er zwölf Eideshelfer stellen, die beschwören, daß er weder über der Erde noch unter der Erde mehr besitze, als er schon gegeben hat. Und darauf soll er in sein Haus gehen und aus dessen vier Ecken mit der Hand ein wenig Erde sammeln. Darauf soll er auf die Thürschwelle treten, mit dem Gesicht in die Wohnung blickend, und mit der linken Hand die Erde über seine Schulter rückwärts auf den werfen, der sein nächster Verwandter ist. Wenn Vater, Mutter und Brüder schon für ihn gezahlt haben, soll er die Erde auf seiner Mutter Schwester und auf deren Söhne werfen, überhaupt auf drei Gesippen von der Mutter Seite und auf drei von des Vaters Seite, die ihm am nächsten verwandt sind.*) Und so soll er dann im bloßen Hemde, ungegürtet und unbeschuht, einen Stab in der Hand, über den Zaun seines Hofes springen, damit jene drei (von der Mutter Sippe) bezahlen, was an dem Wergelde oder der Buße, die das Gesetz vorschreibt, fehlt; und dasselbe sollen die andern drei von des Vaters Sippe thun. (Und zwar folgendermaßen:) So der nächste Verwandte unter jenen zu arm ist und nicht hat, womit er die ganze Schuld sühnen könnte, so soll er auf den, der mehr besitzt, die Chrenekruda**) werfen und dieser das Bußgeld vollends zahlen (und so fort). Wenn nun aber keiner von ihnen***) so viel hat, um die Buße völlig zu zahlen, dann soll der Kläger den, der den Totschlag beging, auf die Malstätte bringen und dies an vier Gerichtstagen hintereinander thun, ob vielleicht jemand (ein entfernterer Verwandter oder ein Freund) für den Beklagten gutsagen will; wenn sich dann niemand findet, der die Bußzahlung für ihn leistet, dann soll er mit seinem Leben haften (d. H. der Kläger durfte ihn töten oder als Knecht behalten oder verkaufen)." Welche Verwandten als die nächsten angesehen wurden, ergiebt sich aus folgenden Bestimmungen über das Erbe: „Wenn einer stirbt und keine Söhne hinterläßt, so soll die Mutter, wenn sie noch am Leben ist, ihn beerben.t) Ist die Mutter nicht mehr am Leben und hinterläßt er Bruder oder Schwester, so mögen diese ihm im Erbe folgen. Sind auch dieser ganz besitzlos werden und damit seine bürgerlichen Rechte in der Gemeinde verlieren konnte, und wie die Sippe sittlich verpflichtet war, dies nach Kräften zu verhindern und das Bußgeld aufzutreiben. *) Die verschiedenen Handschriften weichen hier ganz bedeutend voneinander ab, und die Übersetzung der Verwandtschastsnamen ist unsicher. **) Das Wort, womit hier und in der Überschrift des Kapitels die Erde aus den vier Winkeln des Haufes bezeichnet wird, ist noch nicht befriedigend erklärt. ***) Im Texte steht freilich: er selbst. Wo bleiben dann aber die übrigen vier der oben aufgezählten sechs Verwandten? t) Der Vater — eigentlich der nächste Verwandte — wird nicht genannt, weil der Sohn bei Lebzeiten des Vaters in der Regel noch keine vererbbare Habe besaß. Es wird also als selbstverständlich vorausgesetzt, daß der Vater schon tot ist.

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 371

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Gregorius von Tours, der Geschichtschreiber der Franken. 371 Sitz eines fränkischen Grafen. Bei der Reichsteilung unter Chlodowechs Söhnen (511) fiel die Auvergne an Theuderich von Austrasien. Eine Empörung zu gunsten Childeberts brachte dem Lande nur schreckliche Verwüstungen ein. Nachdem es 555 an Chlothar den Ersten gekommen war, nahm dessen aufrührerischer Sohn Chramm seinen Sitz zu Clermont; die Auvergne wurde infolge des daraus entstandenen Bürgerkriegs wiederum Schauplatz erbitterter Kämpfe.*) Die letzten Ereignisse, welche Clermont hart betrafen, erlebte unser Gregor als Knabe und Jüngling mit, und sie ließen die ersten dauernden Eindrücke in seiner Seele. Auch seine persönlichen Schicksale waren nicht frei von schwerem Leid. Früh verlor er den Vater, und er wurde deshalb von seinem Oheim, dem Bischof Gallus von Clermont, der für einen Heiligen gehalten wurde, erzogen. Unter seiner Leitung entschied sich schon frühe Gregors Neigung für den geistlichen Stand. Eine wunderbare Errettung aus schwerer Krankheit brachte ihn zum Entschluß. Als der treffliche Gallus 554 starb, verließ Gregors Mutter, die der Knabe zärtlich liebte, Clermont und zog zu Verwandten nach Burgund. Der vierzehnjährige Gregor blieb unter der Aufsicht des Priesters Avitus in seiner Heimatsstadt zurück. Die Empörung Chramms und der Ausbruch einer furchtbaren pestartigen Krankheit sind die traurigen Ereignisse, die der Knabe in den folgenden Jahren miterlebte. Avitus hielt ihn fleißig zum Studium der geistlichen Schriften an; in der Grammatik dagegen und den weltlichen Wissenschaften ließ er ihm nur den allernotdürftigsten Unterricht zuteil werden. Die kindliche Liebe Gregors zu feiner Mutter äußerte sich auch darin, daß er, als er zum Jüngling erwachsen und bereits in den geistlichen Stand getreten war, zu wiederholten Malen nach Burgund reiste, um sie zu besuchen. Eine andere Reise aber war es, die für fein ganzes Leben entscheidend wurde. Im Jahre 563 wurde er nämlich von einem heftigen Fieber befallen, das nicht völlig weichen wollte. Da kam ihm die Überzeugung, daß nur die Wundermacht des hochberühmten heiligen Martin von Tours, für den er eine ganz besonders innige Verehrung hatte, ihn vollständig heilen könne. Noch schwach und fiebernd machte er sich auf den Weg zum Grabe des Heiligen. Heftige Anfälle der Krankheit, die ihm unterwegs widerfuhren, konnten ihn nicht von feinern festen Vorsatz abbringen, und er erreichte endlich Tours und fand dort die gehoffte Genesung. Seitdem war es des Dankbaren sehnlichster Wunsch, der erste Diener des hilfreichen Heiligen zu werden. Er knüpfte wohl schon damals durch seinen Verwandten, den Bischof Enfronins, die Verbindungen an, durch die er später dessen Nachfolger auf dem bischöflichen Stuhle zu Tours wurde. *) Vgl. oben S. 292 ff. 24*

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 52

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
52 Die Langobarden bis jum Verlust ihrer Selbständigkeit. genösse gegen die Franken gesetzt war, nämlich den Baiern, den nördlichen Nachbarn der Langobarden. In den Zeiten der Völkerwanderung — etwa um 490 — hatten die Markomannen und Quaden, wie früher erwähnt worden ist,*) ihre Wohnsitze im alten Bojerlande (Bojohemum, Baja, Bajuhemum, Bojerheim, Böhmen) verlassen. Unter dem Namen, den sie dem Lande entlehnten, Bajuwaren, Baiwaren — d. i. Männer aus Baja — und den sie nun auch auf ihre neuen Sitze übertrugen, hatten sie sich in Noricum und dem östlichen Rätien bis zum Lech niedergelassen und sich allgemach beträchtlich ausgedehnt. Sie hatten sich unter den Schutz des großen Theoderich gestellt, nach dem Sturze des Ostgotenreichs sich an die Franken**) angeschlossen und die Oberhoheit der merowingischen Könige anerkannt, ohne ihnen etwa in der Weise der Burgunden oder der Thüringe Unterthan zu werden. Sie behielten vielmehr ihre eigenen Herzöge, die eben nur in einem losen Abhängigkeitsverhältnis von den Merowingern standen. Als das älteste bairische Herzogsgeschleckit wird das der Agilol-finger genannt, und ihm gehörte der erste geschichtlich nachweisbare Baiern-herzog, der von Paulus Diakonus als „König" bezeichnete Garibald der Erste an. Schon vorher hatte Ewin, der Herzog von Trient, eine Tochter dieses mächtigen Fürsten als Gattin heimgeführt; jetzt (588) beschloß Authari um eine jüngere, Namens Theudelinde, eine in jeder Beziehung ausgezeichnete, ebenso schöne als fromme und kluge Jungfrau, zu werben, zumal sie mit dem alten Königshause der Langobarden verwandt war, da ihre Mutter Waldrada des Königs Wacho Tochter war. In überaus lieblicher Weise hat die Sage diese Werbung ausgeschmückt. Der König Flavius Authari schickte, so ungefähr berichtet Warnefrieds Sohn,***) seine Boten nach Bayern, daß sie um die Hand der Tochter Garibalds, Theudelinde, für ihn werben sollten. Der Herzog nahm die Gesandten freundlich^) auf und erklärte sich gern bereit, dem Langobardenkönig seine Tochter zum Weibe zu geben. Als sie mit dieser Antwort zu Authari zurückkehrten, erwachte in seinem Herzen der sehnliche Wunsch, seine Braut mit eigenen Augen zu sehen. Deshalb zog er mit wenigen rüstigen Leuten verkleidet über die Alpen, im Gefolge eines seiner treusten *) Siehe oben S. 15. **) Die seit dein Untergang des thüringischen Reichs (531) von Norden her und seit der Anerkennung fränkischer Oberhoheit bei den Alamannen im heutigen Schwaben indirekt auch (c. 536) im Westen die Nachbarn der Baiern geworden waren. ***) Paulus Diakonus 3, 30. Die Worte des Greises legt dieser dem Authari selbst in den Mund, was dem Vorhergehenden schlecht entspricht. f) Er wußte sicherlich die Freundschaft der Langobarden als Stütze gegen fränkische Übergriffe zu schätzen.
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