533
z. Kap. Handel v. 1740 b. 1810.
nigten Niederlande gehörten vor dem Revolutionskriege gleich-
falls zu den ersten handelnden Mächten, ungeachtet ihr Han-
del seit dem vorigen Jahrhunderte sehr gefallen war, besonders
der ostindische, durch die Unwissenheit und den Betrug der Be-
amten und durch die vielen Kriege. Unterdessen gaben ihnen
ihre Fischereyen, Manufakturen, ost- und westindischen Maa-
ren einen starken Aktivhandel, und ihr großer Oekonomie- und
Frachthandel war äußerst einträglich. Die Revolution brachte
ihn sehr herab, und seit dem Verluste aller Kolonieen, Batavia
ausgenommen, ist er völlig vernichtet. Da jetzt die Nieder-
lande einen Theil von Holland ausmachen, so hat der Handel
mir dem französischen gleiches Schicksal. — Der spanische Han-
del stieg, aber langsam. Man suchte ihm durch gute Vorkeh-
rungen aufzuhelfen, unter denen die beste war, daß der ameri-
kanische Handel seit 1787 nicht mehr allein auf Kadir einge-
schränkt wurde. Ungeachtet er nur auf spanischen Schiffen ge-
führt werden durfte, so war doch die Hälfte der Ladung aus-
ländische Maare, und die andere Hälfte mußte Spanien, das
selbst keiire Manufakturen hatte, für fremde Manufakte weg-
geben. 1781 wurde eine ostindische Gesellschaft und 1782 die
Karlsbank gestiftet. Bey den gegenwärtigen Gährungen in
Spanien liegt 'der inländische Handel völlig darnieder und der
auswärtige ist in den Händen der Engländer. — Portugals
Handel ist von den Engländern in Beschlag genommen, welche
den Portugiesen für Korn und Manufakte ihre Weine und die
aus Brasilien gebrachten Reichthümer abholen und alle In-
dustrie im Lande unterdrücken. Außer dem brasilischeu Handel
treiben die Portugiesen einen ziemlich starken Sklavenhandel an
der westlichen Küste von Afrika. — Von den italiänischen
Mächten besaß Venedig einen starken Handel auf dem mittel-
ländischen Meere, so wie auch Genua, wiewohl mit mindern
Kräften. Da jetzt Venedig zum Königreiche Italien und Ge-
nua zum franz-ösischen Kaiserthume gehört, so hat ihr Handel
mit dem französischen gleiches Schicksal. — Oestreich führte
einen nicht unbedeutenden Handel von Triest aus nach dem
mittelländischen Meere und in die Türkey. Seitdem es Triest
und seine übrigen Besitzungen am adriatischen Meere verloren
hat, ist es vom Seehandel ganz ausgeschlossen, und sein Land-
Handel ist unbeträchtlich, ausgenommen mit der Türkcy. — Frie-
drich Ii. setzte seiner Vorfahren Ackerbau- und Fabrikensnstem
mit noch größern Einsichten und wirksamern Maaßregeln fort.
Das Verbot fremder Manufakte schwächte den innern Landhan-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Batavia Holland Spanien Spanien Brasilien Afrika Venedig Genua Italien Triest
534 Neueste Geschichte, z. Zeitr. i. tzlbschn.
dcl, welches aber eine reiche Manufaktenausfuhr bald sehr ver-
besserte. Der preußische Scehandel war an der Nord- und
Ostsee schon anfangs nicht unbedeutend. Nachdem Danzig, die
ganze preußische Küste und der Lauf der Weichsel dazu kamen,
hob sich der Handel auf der Ostsee außerordentlich, sank aber
den dem gegenwärtigen Kriege zwischen Frankreich und England
bis beynahe auf nichts herab. In Emden wurde 1769 eine
Häringsfischerey-Gesellschaft, in Berlin 1772 eine Seehand-
lungs-Societät, und 1765 eine Zettelbank errichtet. — Die
übrigen deutschen Staaten treiben nur Landhandel, wozu ih-
nen die Messen, besonders in Leipzig, Frankfurt und Braun-
schweig, Unterstützung geben. Der Handel der ehcmahligen
drey Hansestädte: Hamburg, Lübeck und Bremen , war von
ungemeiner Wichtigkeit; seitdem aber der Kontinent den Eng-
ländern gesperrt wurde, verloren ste ungemein, und gegenwär-
tig , wo sie einen Theil des französischen Neicl)es ausmachcn,
haben sie mit den übrigen französischen Handelsstädten gleiches
Schicksal. — Die Schiffsbaumaterialien, weiche die nordi-
schen Lander produciren, geben ihnen einen Rang unter den
handelnden Machten; und da die westlichen Nationen diese
Materialien in größerer Menge nöthig haben, als jene Länder
die Waaren, die sie ihnen dafür anbieten können, so war die
Balance für die nördlichen Staaten. Ob also Rußlands Handel
gleich mehr passiv als aktiv war, und die Betriebsamkeit und
der Kunstfleiß der Einwohner seit Peters I. Zeiten nur erst un-
ter Katharinen Li. wieder zugenommen hatten; so war doch
fein Handel sehr gewinnvoll. Die stärkste Ausfuhr war auf
der Ostsee; eine zweyte, auf dem schwarzen Meere, erwarb
sich Katharine Ii. Jene ist seit dem Kriege mit England ganz,
diese zum Theil gesperrt, da das mittelländische Meer den Rus-
sen durch die Engländer verschlossen ist. Mit den asiatischen
Nationen, Persien, Indien, China, Japan, den Inseln zwi-
schen Asien und Amerika, und den südlichen nomadischen Völ-
kern handelt Rußland durch Karavaneir. Die außerordentliche
Ausdehnung des Reichs bringt einen wichtigen innern Handel
hervor, der gut unterstützt wird.' Katharine Ii. hat die mei-
sten sehr schädlichen Kronmonopolien aufgehoben. 1786 ist zu
St. Petersburg eine Reichs - Assi'gnations - und eine Reichs-
Leihbank gestiftet, die beide wenig Kredit baben. — Da Dä-
nemark keine Manufakturen und keinen Ueberfluß an Natur-
produkten hat, so ist die Balance gegen dasselbe. Norwegens
Produkte ersetzen diesen Verlust reichlich. Dänemarks Aktiv-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Katharine_Ii Dänemarks
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Danzig Frankreich England Emden Berlin Leipzig Frankfurt Hamburg Bremen England Rus- Persien Indien China Japan Amerika Petersburg Norwegens
30 Alte Geschichte. 2. Zeitr. i. Abschn.
Karavanen als auch über den arabischen und persischen Meer-
busen geführt. Nicht ganz so bedeutend war der syrische Han-
del. Die Araber hatten frühzeitig ihre Karavanen. Die Hafen
Elath und Eziongeber, die Stapelörter des osiindischen Han-
dels , waren lange in den Händen der Edomiter. Durch Da-
vids Eroberungen fielen sie den Israeliten zu, deren Haupt-
handel nach Ophir (wahrscheinlich Indien) ging. Er sank
nach Salomo's Tode bey dem Verluste der Davidischen Erobe-
rungen. Ob die Aegyptier vor Psammetichs Negierung- auf
dem rothen Meere gehandelt haben, ist zweifelhaft. Selbst die
Häfen des mittelländischen Meers waren Ausländern vor der
Regierung dieses Königs geschlossen. Necho ließ Afrika um-
schiffen um 3383 (v. Chr. 600), und suchte das roche Meer
mit dem mittelländischen durch einen Kanal zu verbinden, wel-
cher aber erst unter Darius Hystaspis zu Stande gebracht wurde.
Persiens Staaten handelten theils durch Karavanen, theils auf
den Flüssen Euphrat und Tiger, theils auf den persischen, in-
dischen und mittelländischen Meeren. Der ostindische Handel
ging durch Persien. Gerra war sein Stapelort. Sehr alt und
wichtig war der Handel der Klein - Asiaten. Einzelne Städte
der griechischen Kolonieen, als: Phocäa, Miletus und andere,
behaupteten die Herrschaft auf dem Meere, und legten wichtige
Pflanzörter an, z. B. Massilien. Die griechischen Inseln ver-
banden mit frühzeitiger Handlung Seeräuberey. Es machte
Evoche indem Handel der dortigen Gegenden, daß der König
Minos von Kreta sie zwang, davon abzustehen. Kreta, Rho-
dus, Samos und Aegina übertrafen die übrigen. Später han-
delten die Einwohner des festen Griechenlandes, aber die vor-
rheilhafte Lage des Landes an zwey Meeren unterstützte das
griechische Genie, das damahls schon für den Handel sehr em-
pfänglich war. Korinth wurde durch seine Lage die erste griechi-
sche Seemacht; Athen handelte später, aber es übertraf sehr bald
alle andere Nationen darin, so wie auch in seinem Kunstfleiße,
den seine Gesetze kräftig unterstützten. Seine Seemacht, be-
sonders von Tbemistokles erhoben, erreichte unter Perikles in
den ersten Jahren des peloponnesischen Kriegs ihre größte Höhe.
Die Athener waren das zur See anführende Volk, batten sich
auf den Küsten des schwarzen Meers weit ausgebreitet, und
selbst die persische Flagge durch den cimonischen Frieden aus den
vortbeilhaftesten Gegenden des Handels vertrieben. Der velo-
ponnesische Krieg endigte auch ihre Macht zur See. Der Han-
del war ein hauptsächliches Augenmerk des Königs Philipp von
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TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T37: [Athen Athener Flotte Perser Stadt Spartaner Schiff Heer Schlacht Sparta]]
Extrahierte Personennamen: Psammetichs Necho Darius_Hystaspis Darius Gerra Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Elath Indien Afrika Persiens Persien Kreta Kreta Samos
93
2. Kap. Geographie.
kommen. In Indien wurden die Länder um die Ufer des Gan-
ges, St. Palibothra, Agara, und die Halbinsel diesseits des
Ganges, St. Tagara, Calliona, Muziris, Tyndis, Glaneon,
Panala, u. v. a., bekannt. Es ist zweifelhaft, ob man die
Küste jenseits des Ganges gekannt, und welche Länder unter
Sina und Serika zu verstehen sind.
$. 2. Afrika.
1. Aegypten. Es erhielt viele neue Städte, unter de,
nen Alexandria die vornehmste war. Außer ihr führten noch
sechzehn Städte diesen Namen. Andere ägyptische Städte wa-
ren: Arsinoe, Myoshormos, Berenice, Ptolemais. Die übri-
gen Länder an der Küste des mittelländischen Meeres hatten
keine bekannte wichtige geographische Veränderung.
2. N u m i d i e n. Flüsse: Tuska, Rubrikatus, Ampsaga,
Savus, Mulucha. Berge: Aürasius, Buzara, Tambes.
Eingetheilt in: a. Massylien. St. Hipporegius, Cirta, Zama,
Thala. ü. Massasylien. ^vt. Tukka.
z. Mauretanien. Fl. Mulucha, Malve, Molachat,
Subur, Lix, Sala. B. Atlas, Abyla. St. Siga, Tingis,
Rusadir, Metagonium, Galapha, Sugur, Sitifi, Jol, her-
nach Cäsarea. Nat. Die weit verbreiteten Gätulier, die Meta-
goniten u. v. a.
4. Afrika's Küste am atlantischen Meere. Sie
war den Seefahrern bis an die Küste von Guinea bekannt.
Allein die Insel Atlantis ist ein Mythus.
3. Europa.
Der Schauplatz der Begebenheiten erweitert sich in Eu-
ropa über folgende Länder:
1. Gallia transalpin« oder comata, bewohnt
von Galen, Aquitanern, Liguriern und Belgiern. Fl. Rhe-
nus, Scaldis, Mosa, Mosella, Sequana, Matrona, Liger,
Garumna, Rhodanus, Arar, der lemanische und briganti-
nische See. Eintheilung: a. Römisches oder narbonensisches
Gallien. Nat. Volcäer, Tectosager, Bebrycer, Tolosater,
Cemroner, Allobroger. St. Tolosa, Narbo, Arelate, Vienna,
Geneva, Aquäsertia, Massllia. b. Aquitanien. Nat. San-
toner, Pittoner, Pewokorer, Cadurcer, Rutener, Averner,
Bituriger, Vibiscer, Auscier, Lecovier, Bojer, Segusianer,
Aeduer, Senoner, Parisier, Carnuter, Ambivarier, Rhedo-
ner u. a. in. Armorici war der allgemeine Name aller Küsten-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
104 Alte Geschichte, z. Zeitr. - i. Abschn.
Handlungszug zu Lande durch Karavanen gab dem ersten nichts
nach. Man handelte darauf besonders nach Nordindien, den
benachbarten Oertern und dem großeil Hanbelsorte Palimbo-
thra. Am Ende dieses Zeitraums entstand ein dritter Hand-
lungsweg über das kaspische und schwarze Meer. Wichtige
Handlungsörter in den östlichen Gegenden waren noch: Rho-
dus, Korinth, Ephesus, Smyrna, Antiochia, Seleucia, und
einige griechische Inseln. Auf dem westlichen Theile des mit-
telländischen Meeres und auf dem atlantischen Meere war Kar-
thago die größte Handlungsmacht, die ihren Handel nach den
Zinninseln und der Bernsteinküste eifersüchtig verheimlichte.
Nach Karthago's Untergang wurde Maffilia wichtig. Der
Handel von Syrakus blieb nur bis dahin bedeutend. Nar-
bona, Numantia, Gades, Bannes waren reiche Handlungs-
örter. In Italien handelten die Etrurier und besonders alle
Küstenörter in Groß-Griechenland. Die Römer trieben zwar
etwas Seehandlung, schloffen auch mit den Karthagern einen
Handlungstraktat; aber in keinem Staate kann der Handel
groß werden, in welchem ein Gesek;, wie in Rom das Klau-
dische, dem Adel den Handel untersagt.
{. 8. Sitten und Gewohnheiten.
Die Sitten der Griechen waren völlig in Weichlichkeit und
Ueppigkcit ausgeartet. — Nach dem zweyten punischen Kriege
verließen die Römer gleichfalls ihre einfachen Sitten, und trie-
den allmählig die Verfeinerung der Wollüste zu einem Grade,
den die neuere Sittenverderbniß noch nicht in allen Stücken er-
reicht zu haben scheint.
Die Römer erlaubten die Bielweiberey nicht, aber die
letzten Zeiten machten die Ehescheidung gewöhnlich. Sie ad-
optirten häufig andere Kinder. Die väterliche Gewalt war un-
gemein groß. Die Kleidung der Römer war eine Toga und
Tunika; im Felde das Sagum oder Chlamys. Die Weiber
trugen anfangs eine Toga, hierauf eine Stola und darüber die
Palla. Das wollene Kleid machte auch den Römern das Bad
nothwendig, das bald äußerst prächtig wurde. Ihre Bedie-
nung geschah durch eine ungeheure Menge Sklaven. Wenn
diese auf eine rechtsbcständige Art losgelassen wurden, so er-
hielten sie gemeiniglich das Bürgerrecht. Was die Todten be-
trifft, so begrub man sie anfangs in Rom, nachher verbrannte
man sie mit großer Pracht.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Maffilia
Extrahierte Ortsnamen: Nordindien Palimbo- Korinth Ephesus Smyrna Antiochia Seleucia Syrakus Numantia Italien Groß-Griechenland Rom Rom
i. Kap. Geschichte der römischen Monarchie. 167
kannt. Die christlichen Sittenlehrer waren entweder Mystiker
oder Prediger der Werkheiligkeit.
Z w e y t e c Abschnitt.
Eigentliche Geschichte des vierten Zeit-
rau in s.
Ein l e i t u n g.
Aie Erzählungsart bleibt.zwar ethnographisch, aber mit der
Geschichte der Rome r ist die Geschichte der Deut sch e n, der
Juden und der Parther genau verbunden, und nur die
chinesische Geschichte davon getrennt.
Erstes Kapitel.
Römische Geschichte.
Erste Abtheilung.
Das römische Reich im Flor.
$• 1. Augusts Regierung.
Schlacht bey Actium setzte den August in den Besitz der
Herrschaft über ein Reich, das sich über alle Lander vom atlan-
tischen Meere bis an den Rhein, über alle Küstenländer am
mittelländischen Meere bis an den Euphrat, den Kaukasus,
das kaspische und arabische Meer, und die afrikanischen Sand-
wüsten erstreckte. Die Zahl der römischen Bürger betrug
4,065,000; die Einnahme des Staats ungefähr dritthalb hun-
dert Millionen Thaler; die Armee 450,000 Mann. Verschie-
dene Versuche, dem August die Herrschaft zu entreißen, verei-
telten seine weisen Maaßregeln, und seine Kriege führte sein
tapferer Schwiegersohn Vipsanius Agrippa. Er endigte die
Unterwerfung Spaniens durch Bezwingung der Asturter und
Kantabrer, 5965 (v. Chr. 18). Galatien und Lykaonien wur-
den erobert, und durch seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius
wurden Italiens Gränzen, Rhätien, Vindelicien und Nori-
kum, gesichert, 5969. Die Parther wurden zum Frieden ge-
nöthigt, 5964 (v. Chr. 19). Die Kriege gegen die Araber und
Aerhiopier waren ohne Erfolg. Von den demschon Kriegen re-
den wir unten. August war unglücklich in seiner Familie, und
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Augusts August August Vipsanius_Agrippa Drusus Tiberius August
245
2. Kap. Geographie v. 800 b. 1300.
schen Meerbusen bis an den Fluß Petschera lag das finnische
Reich Permien oder Viarmien. Dänemark, 'Schweden und
Norwegen waren von Deutschen bewohnt. Man nannte ihre
ausgewanderlen Einwohner Normänner. Der äußerste Nor-
den war jetzt entdeckt. Island wurde von Norwegen aus, und
von Island aus das ältere Grönland gefunden.
2. Asten. Afrika.
Die Einwanderung nordischer Nationen, der Türken, Tur-
komanen, Kurden und Mongolen, in Asiens südliche Provin-
zen machen eine bleibende geogravhische Eintheilung unmöglich.
Die Mongolen theilten ihre, fast ganz Asien begreifenden, Er-
oberungen in die vier Chanate: China; Iran, zu welchem das
mittlere und westliche Asten gehörten; Zagatai, oder die Länder
in Süd-Asten und Indien; und Kaptschak, oder Kiptschak,
oder Siberien, Rußland, und die Länder um das kaspische
Meer und den Palus Maotis.
Die Küste von Afrika am mittelländischen und rochen
Meere, und Aegypten, gehörten Anfangs zum bagdadschen
Chalifar. In der Folge litten sie so viele Revolutionen, daß
keine allgemeinen geographischen Angaben mehr Statt finden.
Die drey Reiche: Tremessen, Fes und Marokko, entstanden
in Westen; das übrige Afrika ist unbekannt.
Drittes Kapitel.
Politisches Verhaltniß der Nationen.
j. i. Ausdehnung d. Geschichte. Herrschende Nationen.
^en Hauptplatz der Begebenheiten machen in Europa die süd-
westlichen Länder, in Asten die Länder des arabischen Chalifats
aus. Nach Zersplitterung der Karolingischen Monarchie hatte
Europa anfangs kein übertviegend starkes Volk, aber Deutsch-
land erhob sich doch zu einem mächtigen Staate. Frankreich
war dem innerlich stets uneinigen England überlegen. Spanien
blieb getheilt. Die Normänner plagten alle Länder durch ihre
Streifereyen, aber übrigens waren die nördlichen und östlichen
Staaten unbedeutend. Das morgenländische Kaiserthum war
sehr schwach. In Asten waren Araber, Türken und Mongo-
len hinter einander herrschende Nationen,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Fluß_Petschera Norwegen Norwegen Island Afrika Asiens China Indien Palus_Maotis Afrika Marokko Afrika Europa Europa Frankreich England Spanien
268 Mittlere Geschichte. 2. Zeitr. i. Abfchn.
machten sich von ihrer drückenden Unterwürfigkeit entweder völ-
lig oder wenigstens bis zur bürgerlichen Freyheit los, und rich-
teten ihr gemeines Wesen ihren Vortheilen gemäß ein. Die
Vefreyung des Handwerksstandes von der Leibeigenschaft, und
die Errichtung der Zünfte und Gilden, trugen ungemein viel
dazu bey. Der Norden und der slavische Osten blieben noch
weit hinter dem westlichen und südlichen Europa zurück.
Der Handel nach Indien behielt seinen alten Lauf über
den persischen und arabischen Meerbusen und zu Lande durch
Karavanen. Er war ganz in den Händen der Araber, die
nun stark zur See handelten. Alexandrien erhielt seine vorige
Wichtigkeit zum Theil wieder. Da die abendländischen Natio-
nen gar keinen Verkehr mit den Arabern hatten, so wurde der
Handel von Konstantinopel und den griechischen Häfen außer-
ordentlich wichtig. Die Venetiancr, Genueser, Amalfier und
andere italiänische Nationen besuchten ausländische Häfen. Die
Reisen der Pilgrimme wurden zugleich Handlungsreisen und
machten einen beträchtlichen Verkehr aus. Als darauf die
Kreuzzüge die Schifffahrt wieder belebten, so besuchten die Euro-
päer alle Häfen des Orients. Die Venetianer gingen besonders
nach Alexandrien und nach der syrischen Küste; die Genueser
in das schwarze Meer nach Kaffa, Azow und Trapezunt.
Beide handelten in Karavanen nach dem östlichen Asien, nach
China und in den Norden. Die Maaren, welche die italiäni-
schen Kaufleute mitbrachten, wurden von ihnen durch das ganze
Europa verfahren; sie hatten in allen großen Städten Nieder-
lagen, und Fakwre, die man Lombarden nannte; sie verfertig-
ten selbst orientalische Fabrikate; die Banken, der Kompaß und
die Wechsel sind ihre Erfindung. Dem Handel in dem übrigen
Europa standen die größten Hindernisse entgegen. Diese wa-
ren r keine Verbindungen unter den Nationen; überall Unsicher-
heit durch die häufigen innern Kriege; keine Landstraßen, keine
Wirthshäuser, gleichwohl überall Zölle und schweres Geleits-
geld; Ausübung des Strandrechts, selbst gegen zerbrochene
Wagen auf den Landstraßen; Einfangung eines Fremden als
Leibeignen ; Verbot, für Zinsen Geld zu leihen. Dennoch konn-
ten sie die Gründung des Handels nicht verhindern. Einsichts-
volle Regenten haben ihn immer zu befördern gesucht, als: Karl
der Große und Alfred. Da Europa gegen die orientalischen
Waaren wenig anzubieten hatte, so verlor es sehr bey dem Han-
del, besonders als der wichtige Sklavenhandel aufhörte. In
Deutschland hatten der Süden und die Länder am Rhein früh
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Alexandrien Karl Alfred
Extrahierte Ortsnamen: Europa Indien Konstantinopel Kaffa Asien China Europa Europa Europa Deutschland Rhein
2. Kap. Gesch. von Italien v. 1300 b. 1517. 353
$. 3. Geschichte von Venedig und Genua.
Venedig, Italiens ältester Freystaat, entstand, als die
Veneter vor den nordischen Völkern in die Lagunen flohen, um
400. Nach dem Untergange des abendländischen Kaiserthums
lebten sie in einer republikanischen Form, richteten ihren Staat
ein, und bereicherten sich durch die Handlung, wie wir erzählt
haben. Sie führten mit vielen italiänischen Staaten Krieg,
besonders mit Genua izo Jahre lang, von 1250 bis 1380.
Vey der Revolution im griechischen Reiche, die einen Lateiner
auf den Thron setzte, bemeisterten sie sich großer Besitzungen
und vieler Inseln, worunter Kandia war. In der Lombarden,
in Dalmatien und Morea erhielten sie weitläufige Länder; erb-
ten von ihrer Bürgerinn Katharina Kornaro Cypern i486,
und eroberten die besten Häfen in Neapel. Allein am Lude
dieses Zeitraums wurde Venedig sehr geschwächt durch einen,
unten zu erzählenden, Krieg mit fast ganz West, Europa, durch
die Wegnahme vieler ihrer Länder von den Osmanen, und am
meisten drrrch den neuen Lauf, den der ostindische Harrdel nahm.
Schon zu Karls des Großen Zeiten war Genua eine an-
sehnliche Handelsstadt, der die Insel Korsika gehörte. Durch
einen frühzeitigen Handel nach der Levante wuchs seine Macht,
so daß es anr Ende des zwölften Jahrhunderts seine Herrschaft
über Montferrat, Monako, die Küste von Provence und selbst
Marseille ausgebreitet hatte. Im I. 1290 besiegte es seine
Nebenbuhlerinn, Pisa, völlig, war Meister auf dem westli-
chen mittelländischen Meere, eroberte halb Sardinien, Syra-
kus und die wichtigsten Hafen am schwarzen Meere, und machte
Kaffa zu einem bedeutenden Handlungsorte. Aber innere Un-
einigkeiten, der Krieg mit Venedig und die Eroberungen der
Osmanen brachten es tief herunter, so daß es Schutz bey Mai-
land suchen^mußte und mit demselben zugleich von Frankreich
erobert wurde.
$. 4. Savoyen, Toskana, Mantua, Modena, Montferrat.
Savoyen war ein Theil des Königreichs Burgund.
Seine Herren hießen anfangs Grafen von Maurienne, von de->
nen^wirberoald, um 1016, zuerst kennen. Amadeus Hi. wur-
de Reichsgraf im. Amadeus Viii. wurde von Sigisrnuud
zum Herzoge ernannt, 1416, und 1436 unter dem Namen:
Felix V., zum Papste erwählt. Savoyen litt sehr unter den
französischen Kriegen. — T u sc i e n s oder Toskana's Mark-
grafen besaßen. das Land erblich. Die letzten waren aus dem
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
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TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
320 Mittlere Geschichte, z. Zeitr. r.abschn.
von einerlei Tage an. Die Christen zahlten die Jahre nach
der Geburt Christi oder nach der Schöpfung ler Welt^ aber
nach verschiedenen Hypothesen. Der Gebrauch der Indirtionen
breitete sich aus. Man datirte die Urkunden von oen Tagen
der Heiligen und von den Festen. Die übrigen Nationen be-
hielten ihre Aeren bey.
* Zweytes Kapitel.
Geographische Stellung der Nationen.
$. i. Europa.
^ie Provinzen des griechischen Kaiserthums wurden von den
osmanischen Türken erobert, welche darin zwischen den Griechen
w'ohnren. Am nördlichen Ufer der Donau saßen die Bulgaren;
über demselben die Wlachen, in der Wallachey und Moldau.
Gegen Westen hatten sich slavische Nationen niedergelassen und
gegen Nordwest die Siebenbürgen und Ungern. Die Länder
an den nördlichen Ufern des schwarzen Meeres, um den Palus
Mäotis herum bis an das kaspische Meer und weit verbreitet
gegen Nord-Ost, machten das große mongolisch - kaprschakische
Chanat aus. Italiens Staaten erhielten größten Theils ihren
nachherigen Umfang und ihre Namen. Zu Frankreich gehörten
weder alle Länder an den Pyrenäen, die einen Theil des König-
reichs Navarra ausmachten, noch die Provinzen am Nheine.
Aber viele Länder, die zu dem burgundifchen Reiche und zu Ara-
gonien gehört harten, wurden ihm einverleibt. Die Besiegung
der Araber in Spanien und die Vereinigung seiner Reiche ga-
den dem Lande seine jetzige geographische Gestalt und Denen-
nting. Eben das gilt von Portugal. England, Schottland
und Irland litten keine geographischen Veränderungen. Deutsch-
lands Granzen gegen Norden, Osten und Süden waren die
späteren; aber es verlor verschiedene burgundische Provinzen.
Durch die Kalmarische Union bekam zwar Dänemark, Schwe-
den und Norwegen Einen Regenten; aber die Gränzen der ver-
schiedenen Reiche wurden dadurch nicht verändert. Lappland,
von einem finnischen Stamme bewohnt, wurde genauer bekannt.
Island blieb eine norwegische Provinz. Hingegen ging die
Kenntniß des alten Gröntandes im vierzehnten Iahrh. verloren,
und es ist seitdem nicht wieder gefunden. An die südliche Küste
der Ost-See wunderten unter den deutschen Rittern und Schwert-
brüdern viele Deutsche ein. Durch Lithauens Vereinigung mit
Polen
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Nordwest Italiens Frankreich Navarra Spanien Portugal England Schottland Irland Norwegen Lappland Island Ost-See