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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 736

1847 - Leipzig : Engelmann
730 Auflösung des Kaiserreichs und Begründung neuer Zustände. Leichen eingescharrt. Halb Europa hatte zu trauern. Am 3. Dec. erließ Napoleon das berühmte 29. Bulletin, das den harrenden Völ- kern, die seit Monaten ohne Nachricht geblieben, die Kunde brachte, daß der Kaiser gesund, die große Armee aber so gut wie vernichtet sei. Zwei Tage spater übergab er den Oberbefehl an Mürat und eilte nach Paris, um neue Rüstungen anzuordnen und durch seine persön- liche Anwesenheit jede Bewegung niederzuhalten, da er mit großem Verdruß wahrgenommen, wie kurz zuvor das leere Gerücht von seinem Tode beinahe den Umsturz seines Throns zur Folge gehabt hätte. Schrecklich lauten die Berichte der Augenzeugen über diesen merkwür- digen Rückzug. Kriegszncht und Ordnung waren dahin, alle Bande ge- lockert und neben den edelsten Thaten der Großmuth und Selbstverleugnung begegnete man der unglaublichsten Entartung. Das furchtbare Elend hatte alle menschlichen Gefühle abgestumpft, nur der Hunger behauptete sein Recht in solchem Grade, daß man selbst nicht vor Menschenflcisch zurück- schauderte, und nur das Hurrahgcschrci der Kosaken war vermögend die erstorbene Empfindung durch Entsetzen zu wecken. D. Auflösung des Kaiserreichs und Begrün- dung neuer Zustände. 1. Napoleons Sturz. §. 735. Deutschlands Erhebung (1813). Talleyrands an- gebliche Aeußerung, daß der russische Feldzug der Anfangvomende sei, erwies sich bald als wahr. Zwar ergänzte eine drückende Con- scription bald wieder die Lücken im stanz. Heere, aber der Zauber, den Napoleons vermeintliche Unüberwindlichkeit über die Völker verbreitet, war verschwunden und die frischen, großentheils aus jungen, ungeübten Leuten gebildeten Armeen traten einem Feinde gegenüber, den theils der errungene Sieg, theils das neuerwachte Gefühl der Vaterlands- liebe zu Großthaten begeisterte. Schon am 30. December hatte der preußische General York, der unter Macdonald an der Ostseeküste stand, mit dem russischen Feldherrn Diebitsch eine Convention geschlossen und war mit seinen Truppen vom weitern Kampfe abgestanden, und wenn gleich diese That von dem König öffentlich getadelt und miß-

2. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 153

1824 - Bonn : Weber
len häufig In eine Menge kleiner Gefechte aufiöste, wo oft ganze Schaaren dem Kämpft zweier muthiger Ritter zusahen. Zur leichteren Abrheilung und Sammlung der Trup- pen, zur Lenkung des Marsches und der Bewegungen des Heere-, bediente man sich der Fahnen, der, meisten- aus Trompeten und Hörnern bestehenden, Kriegs- musik, und, besonders bei dem Fußvolk, der wahrschein- lich von den Arabern entlehnten Trommel, die schon 4328 bei der Schützenschaar in Augsburg vorkommt. Das Lager pflegte man nach dem Muster de- römi- schen zu verschanzen. Die Befehlshaber und Ritt» schlugen stch darin ordentliche Zelte auf; die gemeinen Krieger hatten aber dagegen nur Hütten von Retßholz oder Stroh. Bei den Deutschen wurde da- Lager häufig durch eine Wagenburg befestigt, die es umgab. Eigen- tdümlich war die Art, wie d'e Engländer ihr Lager oder auch ihre sonstige Stellung zu befestigen pflegten. Sie führten lange, an beiden Enden mit eisernen Spitzen versehene, Pfähle, Pinnen oder Schwei ns federn genannt, bei sich, die sie bet einem Angriffe um sich herum pflanzten. Die Festungen behielten nach Erfindung der Feu- exgeschützt noch eine geraume Zeit ihre frühere Bau- art. Hohe Mauern mit Thürmen, die anfangs eine runde später aber eine viereckige Gestalt erhielten, mit Schießscharten für die Schuhen versehen, und spä- ter auch wohl mit schwerem Geschütz besetzt waren, bil- deten ibre Befestigung. Erst gegen das Ende dieses Zeitraumes fing man an, die Mauern in Wälle mit Evurtinen und Bastionen zu verwandeln. Bei Belage- rungen waren auch die bisherigen Kriegsmaschinen der Alten noch lange nach Erfindung der Kanonen im Gebrauche. Doch kamen allmählig neue Erfindungen hinzu. So wurden in dem Kriege zwischen den Genue- sern und Venetianern bei der Belagerung der Ins«! Chiozza schon Raketen gebraucht. Gegen das Ende d,e,er Periode griff man die festen Städte immer häu- figer mit schwerem Geschütz an (besonders in den ikalie. nisten Kriegen), und zog schon Laufgräben, um sich ihnen mir größerer Sicherheit nährrn zu können.

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 148

1824 - Bonn : Weber
m fammengelegter Leinwand umwunden, und durch fiserne Reifen zusammengehalten wurde; und sie erweiterten sich kegelförmig nach der Mündung hin. Bald ver- fertigte man sie aus eisernen Stäben, umschivß diese mit eisernen Reifen, und gab dem Geschütze eine cplin- derförmige Gestalt. Gegen die Mitte des 14ten Iahrh. fing man an, die Kanonen aus einer Mischung von Kupfer und Zinn zu verfertigen, wozu später noch an« dere Metalle genommen wurden. Lange bestand die Kanone aus 2 Stücken, die in der Mitte verbunden waren. Zn dem einen kleineren Stücke (der Kammer) befand sich das Pulver, und in dem anderen, gröf. seren die Kugel. Erst am Anfang des I6ten Iahrh. erfand der Schweizer Mariz die Kunst, Kanonen au- einem Stücke zu gießen. Die ersten Kanonen lagen in einem hölzernen Block, die spateren auf einem Gerüste von 4 Säulen, wo sie gehoben und gesenkt werden konnten; und erst zu Ende de- 15ten Iahrh. erfand man in Frankreich die auf Rädern ruhenden Laffeten. Anfang- gebrauchte man die Kanonen nur bei Belagerungen, und verfertigte sie deßhalb von unge- heurer Größe und Schwere. So wurden 1378 zu Augsburg 3 Kanonen gegossen, von welchen die größte Kugeln von 127 Pfund, die mittlere Kugeln von 60 Pfund, und die kleinste Kugeln von 50 Pfund 1000 Schritte weit schoß; so gebrauchten die Türken der Belagerung Constantinopels steinerne Kugeln von 500 Pfund; und Ludwig Xii von Frankreich ließ 20 Fuß lange Geschütze gießen, aus welchen loopfün» dige Kugeln abgeschossen wurden. Von dem Belagerungs- kriege ging der Gebrauch der Feuergeschütze auf die Flotte über, und die Spanier waren die ersten, welche sie auf Kriegsschiffen bei einer Vertheidigung Barcelona- 1359 anwandten. Erst gegen da- Ende des gegenwär» tigen Zeitraumes gebrauchte man die Kanonen in offener Feldschlacht, und von da an äußerten sie auf die Führung des Krieges einen entscheidenden Einfluß. Zuerst geschah dieß von den Deutschen, welche in ihren Krie- gen mit den Hussiken und Schweizern leichtere Geschütze auf Karren ins Gefecht brachten, welche deßhalb Kar- ren büchten genannt wurden. In vollkommenerer Ge- stalt erschiene» die Feldgeschütze darauf bet den Fran,

4. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 152

1824 - Bonn : Weber
152 seine Wichtigkeit etngesehen hatte, sorgfältiger cm-gebil- der. Auch hier erwarb sich Karl Vll. von Frankreich großes Verdienst. Er verordnete 1448, daß jedes Kirch. spiel einen Schützen stellen mußte, der wrgen des Kriegsdienstes von Bezahlung der Abgaben befreit war, und deßhalb Freischütze genannt wurde. Die Schaar dieser Freischützen, die sich an Sonn- und Festtagen in den Waffen übten, war nach ihrer Bewaffnung in 4 Klassen eingetheilt, und bestand aus 16000 Mann^ die von 4 Obersten und 48 Hauptleuten befehliget wurden. Für daö trefflichste Fußvolk galten die Schweizer, welche lange Spieße, breite Schwerter, und zuletzt auch Mus- keten führten. Das deutsche Fußvolk war in spatern Zeiten gewöhnlich aus Söldnern zusammengesetzt, und wurde besonders durch den Kaiser Maximilian 1, nach dem Rathe seines Hauptmannes Frundsberg, verbessert Er theilte es, auf eine bisher nicht bekannte Weise, zweckmäßiger in Regimenter, Rotten und Fädn- kein, jede Abtheilung unter einem besonder», Anführer, und bewaffnte es mit einer eigenen von ihm erfunde- nen Lanze, daher diese Fußkämpfer Lanzenknechte genannt wurden Man schätzte sie den Schweizern gleich, und in der Bedienung der Geschütze und der Kunst der Verschanzungen thaten ste es allen damaligen Truppen zuvor. Bei den Deutschen, so wie bei dem Fußvolk der an- dern Abendländer, wurden gegen Ende dieses Zeitraums die Musketen immer häufiger, und Musketiere traten all» mählig an die Stelle der Armbrustschühen. Zn der Schlacht stand die schwere Reuterei anfangs in einem dicht geschlossenen Gliebe, spater stellten ste die Deutschen mehrere Glieder tief, und Franzosen, Bur- gunder und Spanier ahmten diesen Gebrauch bald nach. So lange die Ritte» den Hauptkheil de- Heeres ausmachten, wurde gewöhnlich das Fußvolk zu Besatzungen, oder, leicht bewaffnet, zu kleines, Gefechten gebraucht. Später, als die Pikenirer und Lanzenknechte aufkamen, stellte man diese, a!S schweres Fußvolk auch mehrere Glieder tief; so daß eine Schlachtordnung jener Zeit eine Menge viereckiger Menlchenhaufen bildere Die Schützen, zu- erst mit (Pfeil und Bogen, spater mit der Armbrust und zuletzt mit- der Muskete bewaffnet, eröffneten ge- wöhnlich tie Schlacht, die sich, zumal in frühern Zri°

5. Die Völker und Staaten der Erde - S. 368

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
368 Abschil. 2. Das germanische Europa. Kap. 3. Preußische Monarchie. gleichen Größe der acht administrativen Provinze»,, nicht überall mit denen dieser letzteren zusmnmenfallen. — Einem jeden dieser General-Commando's entspricht ein aus stehenden und Landwehr-Truppen gebildetes Armee-Corps, welches seinen Ersatz ans den» betreffenden Bezirk erhält; ein neuntes — das in Berlin und der Umgegend garnisonirende Garde-Corps — wird dagegen aus sämmtlichen Arrnee-Corps-Bezirken rekrm tirt, »veshalb die zu de»nselben gehörigen Landtvehr-Bataillone in der ganzen Monarchie vertheilt sind. — Nach jener militairischen Ei,»theilung des Staats umfaßt das General-Coinmando des I. Armee-Corps die Provinz Preußen, mit Ausnahme der Kreise Schwetz, Konitz, Schlochau, Fla- tow und Deutsch Krone; Ii. Armee-Corps die Provinz Pommern, den R. B. Brom- berg und die cbe»»genannten Kreise des R. B. Marienwerder; Hl Armee-Corps die Provinz Brandenburg; Iv. Arrnee-Corps die Provinz Sachsen; V. Armee-Corps die R. B. Posen und Liegnitz; Vi. Armee-Corps die Provi»»; Schlesien, mit Ausrrahme des R. B. Liegnitz; Vii. Armee-Corps die Provinz West ph alen und den R. B. Düsseldorf; Viii. Armee-Corps die Rhein-Provinz, außer dem N. B. Düsseldorf. Die eigenthümliche Kriegs- und Heerverfassu,»g der preu- ßischen Monarchie schließt die Nothwendigkeit einer besonderen Sorgfalt für die Bildung Derer, die im Heere als Führer und Lehrer zu »virken berufen sind, in sich. — Das Militair-Bildungs- und Unterrichtswesen erfreut sich daher mit Recht einer fortgesetzten Aufmerksamkeit und Pflege. — Als die unterste Insta»»z desselben sind zu- nächst die Regiments- und Bataillons- und bei der Artille- rie die Brigade und Oberfeuerwerker-Schulen zu nennen, in de>»en die Unteroffiziere und Unteroffizier-Aspiranten in den »löthigen Elementar-Kenntnissen unterrichtet und weiter gefördert

6. Theil 3 - S. 48

1821 - Stuttgart : Steinkopf
Selbsiaufopferri ng Fgkeit) efntvötell > welche schon weit gediehene Stn» iel'-r ■:<. verli. nüchf um, wie andere ihrer wc.-..,?rn Brüder und glev ^ftmitc Tapfere ta Rußland und Oesterreich, mit. edlem Eifer und verdienstlichem Err '' folge, als Ossipere die Landwehr zu führen, sondern um sich cktt der offenbarsten Aufopferung, gleich den edeln ;ün<-!nqeu Griechenlands und Roms, in die Reihen ge- n -'e- Krieger n\ füllen., und ihren Geist in diese Reihen tsicc t Hcldenmmh, was für Seelenstärke yabeu diese Frerr? ;tigen bewiesen! Die Geschichte des Va, rerlandes wird die Beyspiele davon aufbewahren. Hier nur Knes. was der T Lüften eiten Griechenlands gewiß werth 'st. E'n Zögling des Gymnasiums und der Universität ,, schrieb in den letzten Augenblicken seines Lebens, wo u v ckebcrspsm'rmg, in die er sich ln seinem rechtschaf» ,e" geführten Leben nie verlor, ohnehin aufhört. ^Einzig g-liedte Eltern! Vorgestern, am »6. Okto- de.', han.n n i v das (V cf, unter Gottes gnädigem Bey, stände, die Schule, welche wir den 14. desselben Monats iloü. bey Je.-a und Auerstadt von den Franzosen empfienr gen, ruhmvoll auszuwetzen. Blutig war die Schlacht, der Feind wehrte sich mit verzweifeltem Muthe; aber er mußte der Tapferkeit der Unsrigen welchen. Wollte Gott! das Blutvergießen hakte ein Ende, es sind der Ruhmsucht eines Einigen Opfer genug gefallen. Aber süß und ehren- voll ist der Tod sür's Vaterland. Auch ich gehöre unter die Zahl der Glücklichen, welcher dieser ehrenvolle Tod in wenig Stunden wartet." Nachdem er noch einiges, was seine Person angieng, hinzugefügt hatte, wurde er so kraft- los. um auch nur seinen Namen unterzusetzen, und er verschied in den Armen seines Wirths, des die Aechtheit dieses Schreibens verbürgenden Apothekers zu Skeuditz bey Leipzig. August Dannemann war der Name des edeln Jünglings.

7. Theil 4 - S. 122

1813 - Leipzig : Hinrichs
122 A Ííd)te Periode. dieser, nach dem Gefechte an der Bormida (20 Iun.) gegen Bell eg arde, hatte zurückziehen müssen. Nach diesen Resultaten ward (20 Iun.) Turin, (8 Jul.) Florenz, (17 Jul.) Livorno und Alessandria (21 Jul.) von den Oestreichern besetzt; selbst Mantua übergab (28 Jul.) Foissac-Latour an Kray, worauf die östreichischen Corps, aus Ungarn, Böhmen und Oestreich beträchtlich verstärkt, sich concentriren konnten, besonders seit ein zweites Corps Russen von xi,ooo Mann hei Padua angekommen war. 65 r, Fortsetzung« Die Unfälle hei den französischen Heeren wirkten fols genreich auf die Hauptstadt zurück. In beiden Räthen zeigte sich eine mächtige Gährung gegen das Directorium, besonders' seit durch die Wahlen des Jahres 1799 am 2q Mai eine überwiegende Anzahl vyn Gegnern d«w Trium- birn in den gesetzgebenden Körper eingetreten war. Rew- Hel, allgemein wegen seines Starrsinnes verhaßt, mußte seine Stelle niederlegen, welche Sieyes erhielt, der bis dahin Gesandter in Berlin gewesen war. Am 16 Iun. er- klärten sich zwar das Directorium und die beiden Rathe für permanent; doch schon am folgenden Tage (17 Iun.) ward G 0 h i e r an Treilhards Stelle Director, weil der letztere im Mai 179s constitutionswidrig gewählt worden sey, bevor ein Jahr seit seinem Austritte aus dem gesetz- gebenden Körper verflossen Ware, und als (iz Iun.) auch Merlin und Lareveillere-Lepeaux resigniren mußten, traten die unbedeutenden Roger Ducos und Moulins an ihre Stelle. Nur Barras harte sich bei allem Wechsel seiner Collegen erhalten. Die neue Administration fühlte das Bedürfniß, die sehr geschmolzene Armee zu ergänzen, zu verstärken und neu zu organisiern. Bernadotte ward Kriegsminister; Iou- bert erhielt den Oberbefehl in Italien; Moreau war an den Rhein bestimmt. Doch kaum war Ioabert über die

8. Bd. 6 - S. 362

1845 - Leipzig : Kollmann
362 - dahin zu bringen gewußt, daß auch Schweden und Dänemark neutral blieben, die Aussichten der Coalition glänzender gewesen, als bei Eröffnung dieses Feldzugs. Bonaparte wendete seine Aufmerksamkeit zuerst dahin, wo die Gefahr am Dringendsten war: gegen die Oestcrreicher in Italien. Die französische Armee, die dort stand, war unter dem Directorium ebenso hcrabgekommen, wie sie Bonaparte 1706 angetroffcn hatte. Zwar befehligte sie, seit Ende November 1799, Masscna, ,,der Sohn des Sieges", wie er genannt ward, der auch dem weiteren Eindringen des Feindes kräftig Einhalt gcthan; allein sein Heer bestand nur aus 40,000 Mann, wah- rend der österreichische General der Reiterei, der alte Me las, an der Spitze von l4o,ooo Streitern ihm gegenüber stand. — Melas eröffnetc den Feldzug auf eine sehr glänzende Weise. Er schlug die republikanische Armee am 18. April 1800 und nöthigte Maffena, sich mit dem linken Flügel seiner Armee nach Genua zu werfen, wo er, seewärts von den Engländern blokirt und mit Mangel an Lebensmitteln kämpfend, wenig Anschein zu langer Vertheidigung gab. Der österreichische Feldherr ließ daher Genua von der Landseite durch 30,000 Mann unter dem General Ott einschlicßen und verfolgte den rechten Flügel der französischen Armee unter Suchet durch die piemontesischen Alpen. Er bemächtigte sich Nizza's und Savona's. Die Franzosen zogen sich über den Var, den alten Grenzfluß ihres Landes, zurück, und Melas folgte ihnen dahin und schickte sich an, über den Fluß zu gehen. Inzwischen hatte Bonaparte für die Bildung eines neuen Heeres Sorge getragen, besten Stärke und Bewegung aber geheim gehalten werden mußte, wenn sein kühner und wohl berechneter Plan gelingen sollte. Er verordncte zum Scheine die Bildung eines Neservehceres zu Dijon, und wirklich wurden auch daselbst 5 — 6000 Mann, meistens Invaliden und Nekrutcn, zusammen gezogen, über die er selbst am 0. Mai Heerschau hielt. Wahrend aber die Coalition über das kleine Häuflein schlecht gekleideter, ungeübter Krieger spottete^) und die Maßregel des *) Kuf einem englischen Zcrrbildc sah man einen Knaben von zwölf Jah- ren und einen Invaliden auf einem hölzernen Beine mit der Unter- schrift : B o n a p a r t e' ö Reservearmee.

9. Bd. 4 - S. 41

1845 - Leipzig : Kollmann
41 Johann Sobiesky, König von Polen. Einer der größten Männer der polnischen Nation war Johann- Sobiesky, den wir auch schon bei der Belagerung Wiens auf die rühmlichste Weise habe kennen lernen. Ec wurde im Jahre 1629 unter der Negierung Sigismunds Iii. geboren. Schon seine Vorfahren, sowohl väterlicher als mütterlicher Seits, waren berühmte Helden gewesen. Sein Großvater, Markus Sobiesky, Woiwode von Lublin, rettete in der Moldau die polnische Armee, die ihrem Untergange nahe war und nun einen Sieg erfocht, schlug im Jahre 1677 die Rebellen in Pol- nisch-Preußen und blieb bei einem Sturme auf die russische Festung Sokol. Noch berühmter war dessen Sohn, Jakob Sobiesky, der als Feldherr im Jahre 1621 die große Schlacht bei C h o cz i m lieferte, wo er mit 65,ooo Polen mehr als 200,000 Türken und Tartarcn schlug und hernach als Bevollmächtigter nach Constantinopel ging, um hier die Friedcnsbedingungen vorzuschreiben. Ein Freund der Wissenschaften und der schönen Künste, berief er Künstler aus Italien, um die Cultur seiner Lands- leute zu verfeinern, und war selbst Lehrer seiner beiden Söhne, Markus und Johann, wovon Johann der jüngste war. Von mütterlicher Seite war der Großvater desselben der berühmte Zolkiewsky, der im Jahre 1610 die Russen geschla- gen , Moskau erobert und den Czar Basilius gefangen genommen hatte (s. später in der russischen Geschichte). Zehn Jahre nachher war er in der Moldau, an der Spitze einer nicht sehr beträchtlichen Armee, von 100,000 Türken und Tartaren umringt. Er bahnte sich den Weg durch dies furchtbare Heer und, obgleich von demselben beständig verfolgt, machte er doch einen glücklichen Rückzug von sechzig deutschen Meilen bis an die Ufer des Dnjestrs. Hier aber verließ ihn schändlich seine Rei- terei, schwamm durch den Fluß und ließ die vom Feinde hart bedrängte Infanterie im Stiche; selbst die Troßknechte spannten die Pferde in der Wagenburg aus und ergriffen die Flucht. Dies geschah in der Finsterniß der Nacht, die das Schrecken noch ver- mehrte. Alles war nun für die Polen verloren. Zolkiewsky konnte sich retten; sein Sohn, der an seiner Seite focht, beschwor ihn, dies zu thun; der Vater aber antwortete: „Nimmermehr!

10. Theil 6 - S. 438

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
Wolfenbüttel auf, marschirte ihm bis Kalefeld bei Nord heim entgegen, und ward hier fast ganz vom Feinde umzingelt. Dennoch schlug er eine Capitulation mit dem stolzesten Uebermuth aus, und wollte es auf eine Schlacht ankommen lassen. In dieser ward sein Heer total geschla- gen, Mann für Mann entwaffnet, und er selbst nebst seinem ältesten Prinzen Karl Victor gefan- gen. Der Landgraf machte ihm harte Vorwürfe, und führte ihn nach seiner Festung Ziegen- hayn, wo er ihn strenge bewachen ließ. 4-r Luthers Tod» (1546. 18- Febr.) Luther war in der ganzen Zeit keinen Au- genblick müßig gewesen, das Werk des Herrn, wie ers nannte, durch Lehren und Schriften zu fördern. Die Zahl seiner Schriften — sie machen 24 Folianten ohne die Bibelübersetzung aus — bezeugt uns seinen ungeheuren Fleiß, der um so erstaunenswürdiger ist, da Luther nicht nur soviel Zeit mit Predigten, akademischen Vorträgen, Reisen, ja mit gesellschaftlichen Erholungen aus, füllte, sondern auch in den letzten 30 Jahren
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