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1. Die astronomische und physische Geographie - S. 10

1856 - Emmerich : Romen
— ro Zweiter Abschnitt. A!rg,emeine Uebersicht der Land- und Meeresräume. §. 1. Vorbegriffe, die sich auf Land- und Meeresräume beziehen. Fragen. Ocean oder Meer heißt die größte zusammenhängende Wasser- masse der Erde. Große Theile des Oceans heißen auch Meere oder Oceane. Unter Land versteht man die nicht vom Meer bedeckten Stellen der Erdrinde. Die Gränzen von Land und Meer heißen Küsten und Gestade, Meeresufer. Ins Land vordringende Meerestheile nennt man Meerbusen oder Golfe, auch Baien und Buchten, wenn sie kleiner sind. Ein schmaler, vom Land ein- geengter Meerestheil, der zwei Meere verbindet, heißt Meerenge, Kanal, Straße, Sund. Ein vom Lande fast umringtes Meer heißt ein Binnenmeer. Land, vom Meer umgeben, heißt eine Insel oder ein Eiland. Die drei größten Inseln der Erde heißen Kontinente oder Fest- länder. Mehrere beieinander liegende Inseln heißen eine Insel- kette odereine Insel reihe, wenn sie einen langgestreckten Raum einnehmen, sonst eine Inselgruppe. Jn's Meer eindringende Theile des Landes heißen Halbinseln, und wenn sie lang und schmal sind, Landzungen. Weit ins Meer vorspringende Punkte des Landes nennt man Landspitzen, und wenn sie sich hoch über die Meeresfläche erheben, Vorgebirge oder Kape. Fragen. 1.) Was verhält sich so zum Lande, wie ein Golf zum Meer? — 2.) Was verhält sich so zum Lande, wie eine Meerenge zum Meer? — 3.) Gibt es unter den angeführten Meerestheilen auch etwas den Inseln Entsprechendes? — 4.) Wodurch stehen Binnen- meere mit dem offenen Ocean in Verbindung? §. 2. Größe der Erdoberfläche. Größe der gesammteu Land- und der gesammteu Meeresflüche. Die drei Kontinente. Allgemeine räumliche Verhältnisse derselben. Aufgaben. Der Durchmesser eines größten Kreises der Erdkugel ist zugleich ein Erddurchmesser. Der Durchmesser eines Kreises verhält sich zu dem Kreisumfange, wie 7: 22. Aus I. §. 10 wissen wir, daß der Erdumfang 5400 d. M. beträgt. Die Proportion 22: 7 — 5400:* gibt für den Erddurchmesser 1718 Vn d. M., wofür gewöhnlich 1719 d. M. angenommen werden. Die Oberfläche einer Kugel findet man, wenn man die Peri- pherie eines größten Kreises mit dem Kugeldnrchmesser multiplicirt.

2. Die astronomische und physische Geographie - S. 74

1856 - Emmerich : Romen
74 Titicaca in S.-Amerika, zwischen den Eordilleren-Ketten von Peru 40 M. lang, 10 M. breit, gehört hierhin. — 3.) Afrika. Vielleicht ist der Tsch ard-See (14° N. 34° O.) ein Steppensee. Noch un- bekannter ist's, ob der Achelunda-See im westlichen Hoch-Afrika, und der Morawi im östlichen hierhin gehören. — 4.) Asien. Vom Aral-See, 44° N. 67° O., erstreckt sich gegen O. eine 75 M. lange Reihe von Steppenseen bis zum Lop Noor (41» N. 103" O., Mitte von Asien), und eine eben so lange Reihe gegen S.w. bis zum todten Meer. Vom Aral-See aus 30 M. weit gegen S.w. finden wir den caspi sch en See, 165 M. lang, 50 M. breit, den größten See der Erde, 6060 Q.m. Dann folgt 30 M. weiter der Urumia oder Tebris, dann 40 M. weiter gegen W. der Wan-See, endlich 130 M. weiter gegen S.s.w. das todte Meer in einem Läugenthale der syrischen Ketten. — Aus der östl. Hälfte dieses Seengürtels nennen wir nur den Balkasch, gerade ostwärts vom Aral um 94" O. Auch weiter vom Lop Noor in der Verlängerung jener Reihe finden sich noch Gruppen von Steppen- seen. Außerhalb der Reihe liegen auch einige von Bedeutung, z. B. der Kukhu Noor oder blaue See im O.s.o. vom Lop und der Tengri Noor im S. vom Lop. 3. Fluß- und Quells een. In Amerika umringt die Hud- sons-Bai im W. und S. ein Gürtel von Seen dieser Art, die durch Flußläufe auf die mannichfachste Weise untereinander und mit dem Meere in Verbindung stehen. Wir werden sie bei den Flüssen näher kennen lernen. — Eben so zieht sich in Europa um das ganze bal- tische Meer ein Ring unzähliger größerer und kleinerer Fluß - und Quellseen. Die ebenen Küstengegenden an der Westseite der Ostsee werden von dem Hochlande durch eine Reihe größerer Landseen ge- schieden , die meistens von S.o. gegen N.w. gestreckt sind. Die größten sind der Wenern-, Wettern-, Hiälmar- und Mälar- See, die um 59" N. beisammen liegen. Die Landschaften um den finnischen Meerbusen enthalten ebenfalls sehr viele, fast alle von S. nach N. gestreckte Seen dieser Art, unter den der Ladoga-See, der größte Europas, 292 Q.-M., an der Ostecke des Golfs; weiter ostwärts der Onega, ferner der Jlmen- und der Peipus-See südlich vom Golf. — Auch weiter gegen W. längs der Küste der Ostsee bis zur jütischen Halbinsel erstreckt sich, in erhöhtem Boden, 200 M. weit der Seengürtel fort, 10'—15 M. breit, und eben so weit von der Meeresküste entfernt. — Die Seen des Alpengebirges befinden sich entweder in den Hochthälern der Alpen, und diese sind sämmtlich klein, oder sie sind um den Fuß derselben ausgebreitet, und diese sind meist von beträchtlicher Größe. Am Nordsaum begin- nen sie mit dem Genfer-See und reichen bis 32° O. Diese Reihe enthält über 20 Seen. Am Ostfuße der Alpen liegt der Ne usi edler- und der Platten - See, beide von bedeutendem Umfange. Am Südsaum liegen vier größere und einige kleinere. Wir werden auf sie, so wie auf die des Nordsaumes bei der Beschreibung der Flüsse zurückkommen. — In Asien merken wir uns nur den Baikal, den

3. Umrisse der topischen Geographie - S. 22

1855 - Emmerich : Romen
22 wegen 8', in Sibirien 3')- Diese Meeresbewegung ist eine Wir- kung der Anziehungskraft, welche die Sonne, vorzüglich aber der Mond aus die Wassermasse des Oceans ausübt. • Sie ist am stärk- sten, wenn die beiden Gestirne von derselben Seite her auf die Meerfluthen wirken. In Binnenmeeren ist sie schwach und unre- gelmäßig, oder ganz unmerklich. — Strömungen sind eigenthümliche, vom Mondlauf unabhängige Bewegungen des Meers nach einer bestimmten Richtung hin. §. 15. Hauptströmungen, örtliche Strömungen. Wir unterscheiden H a u p t st r ö m u n g e n von örtlichen Strömungen. Der Hauptströmungen gibt es drei: zwei Polar st römungen, allgemeine Bewegungen des Meerwassers von den Polen nach dem Aequator zu (eine nördliche und eine süd- liche), verursacht durch die stärkere Ausdünstung des Meerwassers in den Aequatorialgegenden, — und eine Aequatorialströ- mung von O. nach W., aus der Rotation der Erde zu erklä- ren, wie der Passat, und durch diesen verstärkt. Warum die Aequa- torialströmung nur in der Nähe des Gleichers eine rein westliche Richtung haben und ans den nördlichen Wendekreis zu eine südwest- liche, auf den s. Wendekreis zu eine nordwestliche Richtung anneh- men müsse, wird ebenfalls aus dieser Erklärnngsweise einleuchtend. — Die örtlichen Strömungen entstehen, indem die Richtung der Hauptströmungen durch Klippen, Inseln, Festland und andere Umstände mannichfach abgeändert wird. §. 16. Strömungen des großen Oceans. Der große Ocean, als der freieste, zeigt die Hauptströmungen am vollkommensten und regelmäßigsten. Eine antarktische Polarströ- mung stößt zwischen 50 0 und 40° S. auf die Westküste von Ame- rika und spaltet sich hier in zwei Zweige, wovon der eine südwärts um das Kap Hoorn in den atlant. Ocean geht, der andere nordwärts, längs Chili und Peru fließt (Peruanische Strömung), unfern des Aequators sich westwärts wendet und sich mit der Aequatorialströmung vereinigt. Auch die Südküsten von Neu-Seeland, Van-Diemens- Land und Neu-Holland werden von einem Polarstrome getroffen. — Die Aequatorialströmung geht von Amerika aus, den n. Wendekreis entlang, auf Formosa und Luzon, und den s. Wendekreis entlang, auf die neuen Hebriden zu, wo sie eine N.w.-Richtung annimmt. In dem Raum zwischen den Carolinen und dem Aequator finden sich periodisch abwechselnde West- und Ostströmungen, durch die Moussons Indiens bedingt. Nördlich vom n. Wendekreis ist das System der Strömungen noch nicht genau ermittelt. §. 17. Strömungen des indischen Oceans. In der Nordhälfte des indischen Oceans (nördlich von 10" S.) und in allen Binnenmeeren desselben herrschen periodische Strömun-

4. Umrisse der topischen Geographie - S. 24

1855 - Emmerich : Romen
24 Wässer verursachten Strömung, folgt nun den europäischen Küsten gegen Westen und verläßt das Meer in der Straße von Gibraltar, wo demnach zwei entgegengesetzte Strömungen, eine südliche gegen Osten und eine nördliche gegen Westen aneinander vorüberziehen. — In der Nordsee bemerkt man zwei Strömungen, eine, von den Färöern, und eine andere vom Pas de Calais ausgehend. — In den Eingängen zur Ostsee findet im Herbst, nachdem die Flußmündungen den Sommer hindurch wenig Wasser zugeführt haben, ein Einströmen, in den übrigen Iahrszeiten ein Aus- strömen statt. Aufgaben. 1.) Nach welchen Inselgruppen hin weht der Passat a. von den Sandwich-Inseln aus? b. von den Gallapagos? — 2.) In welche Flußmündung führt der Passat von den Guinea-Inseln aus? — 3.) In welcher Jahrszeit führen die Moussons a. von den Comoren nach Ceylon? b. von den Malediven nach den Amiranten? — 4.) Zwischen welchen Ländern durch bricht die Aquatorialströmung in den Meerb. von Mexiko hinein und heraus? — 5.) Von welcher Flußmündung ließe sich vermuthen, daß sie zur Veränderung der Richtung des Golfstroms bei Neu-Foundland beitrüge? — 6.) Welche Richtung nimmt a. die Strömung, die von den Azoren nach der Gibraltar-Str. ausgeht? b. die in den biscahischen Meerbusen dringende? c. die nach Irland gerichtete? — 7.) Verfolgt die Strö- mung des Mittelmeers durch die Theile desselben? — 8.) Welche Inselgruppen trifft a. die nördlichste der von den Azoren ausgehenden Strömungen? b. welche die südlichste? — 9.) Nennt die Landge- wässer, die das Ausströmen der Ostsee im Winter, Frühling und Sommer verursachen! — Das Band. §. 20. Gebirgsarten. Haupteintheilung. Die nicht vom Meer bedeckten Theile der Erdoberfläche, welche das Land bilden, wurden ihrer äußern Gestalt nach, sowohl in Rücksicht der senkrechten als wagerechten Ausdehnungen, schon in der topischen Geographie beschrieben. Hier haben wir nun noch das Land in Beziehung auf die Natur seiner Bestandtheile zu betrachten, welche auf die äußere Form des Erdbodens großen Einfluß hat. — Die festen Theile der Erdoberfläche sind aus verschiedenartigen Massen gebildet, die wir Gesteine, Fels- arten, Gebirgsarten nennen. Wir unterscheiden zunächst zwei Classen: Gebirgsarten ohne organische Ueberreste und Gebirgsarten mit solchen.

5. Umrisse der topischen Geographie - S. 21

1855 - Emmerich : Romen
21 In der topischen Geographie (Abschn. Vh. §. 1.) ist schon die Eintheilung des Stromlaufs in Ober-, Mittel- und Unterlauf erwähnt. Dem . Oberlauf sind Wasserstürze, steile Felsufer und Alpenseen eigen. Den Mittellauf bezeichnen die Serpentinen (Schlangenwindungen des Flusses), zahlreiche Inseln, Werder und Auen; aber er bildet (mit wenigen Ausnahmen) keine Seen. Die Stromrinne liegt hier in der Regel nicht in der Mitte des Stroms, sondern folgt der steilsten Felswand des Thales. Die Stromthäler des Mittellaufs sind häufig weite, trockengelegte Seebecken, deren ehemalige Abflußstellen meistens noch jetzt durch Felsengen, Fels- bänke und Riffe, die das Strombett queer durchschneiden, durch Strudel und Stromschnellen bezeichnet sind (z. B. im Rhein unter- halb Straßburg, am Binger Loch, bei St. Goar und bei An- dernach). — Eigenthümlichkeiten des Unterlaufs sind Stromschei- dungen, wodurch Deltas gebildet werden (Ganges, Indus, Euphrat, Nil, Rhein u. a.), häufiger Wechsel der Stromrinnen und sogar Wanderungen des ganzen Flußbettes, fast alljährlich wiederkehrendes Austreten, Ablagerung von Sandbänken und Barren unter dem Wasserspiegel, große Wassermasse bei geringem Gefälle, daher starker Druck, Gegendruck der Ebbe und Fluth. Einige große Stromshsteme haben statt eines Deltas weite Mündungsräume (Ob, Jenisei, St. Lorenzo, Columbia-Fluß, überhaupt viele nördliche Flüsse). Unterhalten werden die Flüsse durch Quellen, atmosphärischen. Niederschlag und durch Gletscher. *) §♦ 14. Bewegungen des Meeres. Das Meer hat drei Arten von Bewegungen: a. Wellen- schlag, b. Ebbe und Fluth und «.Strömungen. — Den Wellenschlag verursachen die zufließenden Landgewässer und ganz besonders die Winde. — Ebbe und Fluth bestehen in einem täg- lich zweimal (von 6 zu 6 Stunden) wiederkehrenden Anschwellen und Sinken des Meerwassers. Die Fluthhöhe nimmt mit der Entfernung vom Aequator bis etwa 50° N. und S. zu, dann weiter gegen die Pole hin wieder ab (auf den kanarischen Inseln beträgt sie 8', am Kap Finisterrä 12', an der Spitze der Halb- insel Bretagne 18', im Canal von Bristol 40 — 50', an der Westküste von Schottland 18', auf den Orkaden 14', in Nor- *) Eisberge in Nlpenländern, welche dadurch entstehen, daß der die Berge bedeckende Schnee im Sommer bei Tage an der Sonne schmilzt, Nachts aber zu Eis gefriert. Durch Wiederholung dieses Schmelzens und Gefrierens bilden sich Eisdecken von mehrern 100' Dicke, welche grade im Sommer, wann der Niederschlag am schwächsten ist, den Flüffen der Hochländer reiche Uche Nahrung geben.

6. Umrisse der topischen Geographie - S. 23

1855 - Emmerich : Romen
23 gen, durch periodische Winde bedingt (nördlich vom Aequator, halb- jährig abwechselnd, N.o.- und S.w.-Winde, südlich vom Aequator, N.w.- und S.o.-Winde). Außerdem in den Binnenmeeren und zwischen den Inseln mancherlei Local-Ablenkungen. — In der Süd- Hälfte herrscht, dem S.o.-Passat entsprechend und von diesem ge- trieben, eine constante Strömung gegen N.w., die um die Nord- spitze von Madagascar herum in den Kanal von Mozambique hin- einlenkt (Mozambique-Strömung), mit großer Heftigkeit längs der afrikanischen Küste südwärts zieht und (durch eine andere von der Südspitze Madagascars herabkommende Strömung verstärkt) zuletzt den Kap-Strom bildet. §. 18. Strömungen des freien atlantischen Oceans. Vom Vorgebirg der guten Hoffnung geht eine Strömung, die Westküste Afrikas entlang und mit ihr parallel, bis zum s. Wendekreise. Weiterhin vereinigt sie sich mit der Aequatorialströmung, die anfangs auf der Südseite, dann ans beiden Seiten des Aequators auf Ame- rika zufließt. An der vorspringenden Ecke des Hochlandes von Bra- silien spaltet sie sich in zwei Arme. Der eine geht längs der brasi- lischen Küste gegen S.w. Der andere strömt, das Hochland von Guyana entlang, durch die zahllosen Kanäle der kleinen Antillen ins karaibische Meer und die Honduras-Bai, dringt, mit andern Strö- mungen verbunden, durch die Straße von Jukatan in den Meer- busen von Mexiko, wo die Wassermassen einen Kreislauf um die ganze Küste beschreiben, und bricht unter dem Namen Golfstrom mit Heftigkeit durch die Florida-Str. Dieser Golfstrom geht, in N.o.- Richtung auf Neu-Foundland, und wird hier, nachdem er an Schnelligkeit und Temperatur seiner Gewässer bedeutend abgenommen, an Breite aber zugenommen hat, von der Polarströmung gegen die Azoren hin mit fortgerissen. Dort spaltet sich die Strömung in mehrere untergeordnete, in deren Dauer und Richtung die Verschie- denheit der Jahrszeiten manchmal Unregelmäßigkeiten bringt. Eine wendet sich gegen Irland, Schottland und Norwegen hin; eine zweite wirst sich in das aquitanische Meer, und aus diesem nordwärts mit großer Heftigkeit an die S.w.-Küsten Großbritanniens; eine dritte endlich treibt, nachdem sie einen Theil ihrer Gewässer durch die Straße von Gibraltar geworfen, die afrikanische Westküste entlang gegen S., also daß ein Theil der Aequatorialströmung im Kreislauf zu ihrem Anfangspunkt zurückkehrt. — §. 19, Strömungen des Mittelmeers, der Nord- und der Ostsee. Die im vorigen Paragraphen erwähnte Strömung der Gibral- tar-Str. folgt ostwärts der N.-Küste Afrikas, dann den Küsten des atlantischen Meers, verbindet sich bei Candia mit einer durch Landge-

7. Zweiter oder höherer Kursus - S. 731

1850 - Weilburg : Lanz
I. Das türkische Reich. 731 Das Wasser des jetzigen Sees, zwar klar und hell, ist salzig und bitter, vermischt mit Schwefel und Erdpech und brennt auf der Zunge. Fische und andere Thiere leben nicht in demselben; die öde, reizlose Umgebung ist todt und ohne Vegetation; nur hin und wieder trauert eine Salzpflanze; die Luft ist ungesund. 2) Der See von Genczareth oder Liberias (das galiläische Meer), im Norden des vorigen, 3 Meil. lang und 1 Meile breit, ist ein schöner, fischreicher Wasserspiegel, an dem Jesus so gern weilte mit seinen Schülern und Freunden. Petrus und Simon als Fischer. 3) Der Wan-See in Armenien bildet viele Buchten und Einschnitte, so daß sein Umfang nicht weniger als 45 Meil. betragen soll. Sein Wasser ist salzig; er liefert gute Fische. §. 848. Das Land ist ungeachtet der vielen Gebirge und des Flugsandes, der manche Gegenden, wie die große syrische Wüste, bedeckt, eins der schönsten und frucht- barsten des ganzen Erdthcils, dem nur ein fleißiger Anbau gebricht. Aber unter dem harten Drucke des türkischen Des- potismus und der Anarchie kaun der Landbau unmöglich gedeihen. Einst waren diese Länder groß durch Macht und blühend durch Wohlstand; jetzt findet sich überall das Gegen- theil. — Das Klima ist im Ganzen sehr mild und gesund; nur in den Thälern und Ebenen lagert drückende Hitze, die aber an den Küsten durch Seewinde gemildert wird. In den hohen Gebirgs- gegenden, besonders Armeniens, gibt es nordische Winter mit Schnee und Eis. Der Samum, ein glühend heißer Süd- westwind, wehet nicht selten im Süden mit giftigen! Hauche; die Pest richtet häufig große Verheerungen an, und weite Strecken werden zuweilen durch Erdbeben verwüstet. §. 849. Die wichtigsten Naturerzengnisse dieses Landes sind: A. Das Thierreich. 1) Starke Viehzucht wird getrieben; besonders gibt es schöne Pferde, Kameele, angorische Ziegen und breitschwänzige Schaafe. In vielen Gegenden findet sich 2) bedeutende Bienenzucht; sehr wichtig ist 3) der Seidenbau; 4) wilde Thiere mannichfacher Art sind vorhanden, z. B. Schakals, Hyänen und Tiger; 48* Hauptschulbücherei Frankfurt a. Main

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 750

1850 - Weilburg : Lanz
750 Die einzelnen Lander Asien's. Das Innere jener weiten Hochebene ist ein wasserarmes Steppen- land, dessen Boden viel Salz enthalt. Ungeheure Wüsten ziehen sich weithin und grausig besonders über die östliche Hälfte des Landes; denn hier siudet sich die große Salz wüste und im Südosten derselben die Sandwüste von Kerman. Auch längs des persischen Busens ist der Boden sandig und unfruchtbar. Nur da zeigt sich fruchtbares Land, wo es nicht an Bewässerung fehlt; aber es gebricht an fleißigen Menschenhänden zun: Anbaue. §. 87-1. Sämtliche Flüsse sind unbedeutend; nicht ein einziger Hauptfluß ist vorhanden, sondern nur unansehnliche Küsten- und Steppenflüsse. Sie ergießen sich theils in den persischen Meerbusen, theils in den kaspischen See; theils verlieren sie sich im Innern des Landes. Der Tigris, später Schat al Arab genannt (Z. 84-7), berührt nur die Grenze; mit den stechen vereinigen sich der K erah oder Gerd sch in südlichem und 2) der Karnn in west- lichem und südlichem Laufe. 3) Der Aras (Arasch) bildet inr Norden auf eine Strecke die Grenze gegen Rußland und ist ein Nebenfluß des in den kaspischen See fließenden Kur. Dieses weite Wasserbecken nimmt auch -4) den Sefid-Rud auf, der in seinem obern Laufe den Namen Kisil-Osan führt. — Zn den bcmerkenswerthesten Seen gehören: 1) der kaspische (§. 45) an der nördlichen Grenze des Landes. 2) Der Urmia- oder Schahey-See, im Westen des vorigen und unweit Kurdistans Grenze, ist 48 Meil. lang und 5 Meil. breit und hat ein äußerst salziges Wasser. 56 Inseln liegen in demselben. 3) Der B achteg an-See, im Süden des Landes und unfern der Stadt Schiraö, ist i2 Meil. lang, 3 Meil. breit und ebenfalls sehr salzreich. §. 875. Das Klima ist, hauptsächlich nach Ver- schiedenheit der Meereshöhe, sehr verschieden. Irr dem Tief- lande, besonders längs der Küste, herrscht große Hitze, und die Lust ist ungesund. Der Samnm wehet hier; zuweilen zeigt sich die P e st. Am persischen Meerbusen wird es in den

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 767

1850 - Weilburg : Lanz
Vi. V o r d e r - I li d i e tt. 76? den westlichen Theil des Landes, nimmt von Osten die fünf Flüsse des Pendschab (Pundschab) auf und ergießt sich nach einem Laufe von 840 Meil. durch viele Mündungen (das Indus-Delta) in das persische Meer. Zur Regen- zeit überschwemmt er die benachbarten Gegenden. 2) Der Ganges, ein heiliger Strom der Hindus, nimmt seinen Ursprung in einem gewaltigen Schneelager des südlichen Abhanges des Himalaya, durchzieht eine weite, äußerst frucht- bare Ebene in südöstlicher Richtung, bis sich seine Gewässer nach einem Wege von 800 Meilen und in einer zahllosen Menge von Armen mit dem bengalischen Meerbusen vereinigen. Megna oder Padda heißt die östliche, Hu gli aber die westliche Mündung. Das Ganges-Delta besteht aus einer sehr großen Anzahl niedriger Inseln, die zusammen diß Sun Verbunds genannt werden. Sie sind von dichten Waldungen und Sümpfen bedeckt und fast nur von wilden Thieren bewohnt. Das Wasser des Ganges wird für heilig gehalten; es wascht die Sünden ab, dient den Kranken zur Arznei, den Sterbenden zur letzten Wegzehrung. Hundert- tausende von Pilgern wallfahrten daher alljährlich zu diesem Strome, der vom April bis Juli regelmäßig anschwillt und das Land zu beiden Seiten weithin überschwemmt. Der Dschumna (Inmna) und Goggra, beide aus dem Himaleh kommend, sind die ansehnlichsten Nebenflüsse. 3) Der Br ama pu tra (B urrem p u tcr) ein mächtiger Strom, der den Hindus ebenfalls für heilig gilt, hat seine Quelle in den hinterindischcn Schneegebirgen, fließt in Hindostan nach Süden lind vereinigt sich mit dem östlichen Hauptarme (Megna) des Ganges. 4) Der Nerbudda, dessen Lauf 150 Meil. beträgt, entspringt in der Landschaft Gundwana und fließt nach Westen in den Busen von Cambay. 5) Der Godavery entsteht am östlichen Abhange des Gatesgebirges, strömt nach Südosten und vereinigt sich nach einem Lause von 170 Meil. und in mehreren Mündungen mit dem bengalischen Meerbusen. 6) Der Kist na (Kr i schn a) hat ebenfalls an dem letztgenannten Gebirge seinen Ursprung,

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 753

1850 - Weilburg : Lanz
Iii. Iran. 753 heiliges Buch führt den Namen Zend-Avefta oder das lebendige Wort. Auch Christen — 26,099 Familien armenischer Christen — Juden und Bekenner der braminischen Religion werden geduldet. — Der Perser ist wohlgebaut und von mittlerer Größe; sein Gesicht ist regelmäßig, die Nase gebogen, der Mund klein; die Augen sind schwarz und lebhaft; er hat schwarze Haare und einen glänzend schwarz gefärbten Bart. Pracht und Glanz zieht ihn ungemein an. Seiner Gemüthsanlage nach erscheint er lebhaft, gesprächig, höflich, leichtsinnig und fröhlich — der Franzose Asiens! Mit viel Verstand vereinigt er eine lebhafte, feurige Phantasie. Zu diesen liebenswürdigen Zügen tritt nun aber auch die Schattenseite, und hier zeigt derselbe Mensch sich listig und falsch, lügenhaft und habsüchtig, geschmeidig und kriechend gegen den Mächtigen und Hohen, rauh und hart gegen den Schwachen und Niedrigen. — Die Sitten der Parsen sind sanft; ihre Lebensweise ist streng und mäßig. — Eine eigen- thümliche Gewohnheit derselben ist es, die Körper der Ver- storbenen, statt selbe zu begraben, den Vögeln des Himmels preis zu geben. — Ueber Körperbau und Charakter der Turkomanen s. §. 856, der Araber §. 864 und der Kurden §. 850. §. 877. Die Perser gehören zu den gebildetesten Völkern Asiens; auch ihre Sprache ist sehr ausgebildet, und an Unterricht sän stalten fehlt es nicht bei ihnen. Mit den Moscheen sind Schulen verbunden, welche einige Aehnlichkeit mit unsern Gvmuasien haben; selbst Philosophie wird in denselben gelehrt. Besonders hochgeschätzt ist die Dichtkunst. Dieses Volk besitzt ans älterer Zeit eine reiche Literatur, vor Allem in den Gebieten der Mathematik, Geschichte, Erd- kunde und Poesie. Mehrere Hochschulen sind vorhanden. — Fast alle Künste stehen noch in ihrer Kindheit; nur in der Baukunst haben die Perser sich ausgezeichnet. §. 878. Vor ihren Nachbarn, den Osmanen, verdienen die Perser auch Lob wegen ihres Gewerbfleißes. Sie verfertigen gute Teppiche, Seiden- und Wollenwaaren und
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