103
die ganze tropische Ostküste und haben hier einige Ansiedelungen;
aber es werden fast nur Verbrecher hingeschickt. Die Hptst. Mo-
zambique auf einer kleinen Insel gl. N., der Sitz des portngies.
Gouverneurs, zählt unter ihren 7000 E. kaum 100 (nach A. nur 30)
Europäer.
4. Zanguebar steht jetzt unter der Herrschaft des Imam
von Maskat.
5. Ajan (Adschan), von Arabern und Galla's schwach be-
völkert.
6. S o m a l, vom C. Guardafui bis zur Str. Babelmandeb,
vom Handelsvolk der Somali bewohnt.
Iv. Das innere Hoch-Afrika ist noch wenig bekannt.
Von den E., die, nach der Uebereinstimmung der Sprachen zu urthei-
len, Einem großen Stamme angehören und fast ausschließlich heid-
nisch sind, nennen wir: südlich die Bedjuanen (friedlich; Ackerbau,
Viehzucht und selbst Bearbeitung von Metall und Elfenbein), die
Kaffern, die Galla's im N.o. und die Schagga's im W.
Iv. Amerikanische Staaten.
§. 44. Das russische Amerika.
N.-Amerika, westl. von 237° O. nebst einem schmalen, bis 55°
S. reichenden Küstenstriche, gehört den Russen, etwa 20000 Q.-M.
mit 60000 E. (Tschuktschen, Eskimos, Russen, letztere nur V« der
Bevölkerung). Aliaska, die nordamerikan. Seealpen; die Aleuten. -r-
Pelzthiere, Fischfang. — Städte enthält dieser große Länderraum
nicht; bloß einige Niederlassungen, die des Pelzhandels wegen von
einer Handelsgesellschaft, der russisch-amerikanischen Compagnie, ge-
gründet worden.
§. 45. Das britische Amerika.
Die Südgränze auf dem Continente geht von der Westküste
Amerikas, etwa 49° N. folgend, ostwärts bis zur Lorenzo-Seenkette,'
folgt dann diesem Stromshstem und läuft vom untern St. Lorenz
zur Fundy-Bai. Alles, was von Amerika im N. dieser Linie liegt
(außer Russisch-Amerika und Grönland) nehmen die Briten in An-
spruch, über 140000 Q.-M. mit vielleicht 3 Mill. E.
Die Strecken im W. und S.w. der Hudsonsbai
(kanadische Seenkette, zwei Meergebiete) haben ein sehr unbeständiges
Klima, viele Pelzthiere; sie sind von Indianern (amerikanischer
Race) und Eskimos (mongol. Race) sehr schwach bevölkert. —
Labrador, nebelig und sehr kalt, enthält gegen 12000 Eskömos
und in einigen Missionsplätzen der Brüdergemeinde etwa 1000 Weiße
(Fischfang, Pelzhandel).
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Extrahierte Personennamen: C._Guardafui Aliaska
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika Westküste
Amerikas Amerika
105
Nach allen übrigen Seiten sind die vereinigten Staaten vom Meere
und dem britischen Amerika begränzt. Die Alleghanhs, das Felsen-
gebirge, das Ozarkgebirge und die nordamerikanischen Seealpen.
Drei Hauptgebiete: das der atlantischen Küstenströme, das Missisippi-
Gebiet und das Gebiet des Columbia. Das Klima sehr veränder-
lich, der Boden großenteils außerordentlich fruchtbar. Unermeßliche
Waldungen. Savannen und Sümpfe; in den cultivirtern Gegenden
Getreide, Mais, Reis, Obst, Tabak, Hanf, Hopfen, Kartoffeln, Ge-
müse, Baumwolle, Zucker, Indigo, Gold, Quecksilber, Eisen, Kupfer,
Salz, unerschöpfliche Steinkohlenlager.
Ans mehr als 120000 Q.-M. leben gegen 25 Milk. E., nur zu
einem geringen Theile ('/» Mill.) Ureinwohner; die meisten
sind europäischer Abstammung, und zwar englischer; dane-
den aber viele Deutsche (4 Mill.), Jreländer, Franzosen, Spanier
u. s. w.; außerdem freie Neger, Negersklaven (3 Mill.) und
mannigfache Mischlinge. Die englische Sprache ist die herrschende,
auch die deutsche ist ziemlich verbreitet. Allgemeine Religionsfrei-
heit; über 60 Confessiouen; die Mehrzahl der Gebildeten bekennt
sich zur anglikan. und presbyterian. Kirche. Der Unterricht hat eine
zu einseitig praktische Richtung. Nahrnngsquellen: Außerordentlich
blühender Handel (im Innern durch Seen, Flüsse, Kanäle, Band-
straßen, Eisenbahnen, Dampfboote begünstigt; der Seehandel erstreckt
sich über alle Welttheile), Acker-, Wein- und Plantageubau, Vieh-
zucht, Industrie, Fischerei. — Verfassung: repräsentativer Freistaat.
Jeder einzelne Staat regiert sich nach eigenen Gesetzen, und zwar
demokratisch. Das gemeinsame Band bildet der General-Kongreß
(Senat und Repräsentanten) mit einem Präsidenten, der die vollzie-
hende Gewalt hat, und einem Vice-Präsidenten (beide ans 4 Jahre
gewählt).
Einteilung in 1 District, 31 Staaten und 7 Territorien, welche
letztere in die Reihe der Staaten treten, wenn die Anzahl ihrer über
25 Jahre alten Bürger 60000 erreicht hat, und bis dahin Abgeord-
nete ohne Stimmrecht zur Volksrepräsentation stellen.
I. District Columbia, zwischen Virginien und Mary-
land, unter der unmittelbaren Regierung des Kongresses stehend, mit
der Haupt - und Bundeöst. Washington, 40000 E., Sitz des
Kongresses, Resid. des Präsidenten.
Ii. Die Staaten:
1. Maine, der nordöstlichste Staat, nur im Innern frucht-
bar, an den Küsten steinig. — Portland, 26000 E.
2. New-Hampshire, der nächstsüdl. Küstenstaat, gebir-
gig, waldig, in den Thälern fruchtbar.
3. Vermont, westl. von 2., durch den Counectitut getrennt.
4. Massachusetts, südl. von 2 und 3, bergig, sehr gut
angebaut, gewerbfleißig, der gebildetste Staat der Union, mit der
größten Volksdichtigkeit. — B o st o n, an der Küste, 150000 E.,
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Columbia Washington Maine Portland
108
sippi-Nebenfl.) und Texas, mit vielen, theils ansässigen, theils noma-
disirenden Jndianerstämmen (Osagen, Tscherokesen, Krihks).
4. N e u - M e x i k o, im W. von Texas, zu beiden Seiten der
Sierra Madra, im W. derselben noch wenig bekannt, im O. von
Indianern und Abkömmlingen von Spaniern bewohnt.
5. Utah (spr. Jutäh), nördlich vom vorigen, zwischen dem
Felsengebirge und dem großen Ocean, großentheils Wüste. Der
obere Colorado; der Salzsee, an dessen Südseite die Mormonen
die Stadt Neu-Jerusalem (Gr^at-Salt-Lake-City), 15000 E.
gegründet haben, Hptst. eines demokratisch-theokratischen Staates.
6. Oregon, im N. des vorigen und Californiens, das Ore-
gongebiet umfassend, mit dem Fort Astori a, an der Oregon-Mdg.
7. Washington, im äußersten N.w. noch wenig bebaut,
wasserreich (Jndianerstämme).
Seit 1854 besitzen die vereinigten Staaten die Gallapagos-
Inseln (s. top. Geogr. S. 24), die sie von Ecuador angekauft
haben.
§. 47. Mexiko; Vukatan.
Die Südgränze geht vom Golf von Tehuantepec (160 N.) zur
Ostküste von Uukatan (18" N.). — Die Hochfläche von Anahuac
hat kontinentales Klima; die untersten Küstenterrassen haben den
üppigsten Pflanzenwuchs, aber sehr ungesunde Luft; in den Stufen-
ländern auf dem Abhang der Gebirge herrscht ein ewiger Frühling
und gesundes Klima. Große Mannigfaltigkeit der Pflanzen- und
Thierwelt; bedeutende Metallschätze. Unkatan ist trocken, heiß, gesund,
nicht sehr fruchtbar, Californien vulkanisch, dürr, steinicht, gegen N.
hin wasserreicher und fruchtbar. Im Allgemeinen ist Mexiko ein von
der Natur hochbegünstigtes Land.
Mexiko, ehedem das Vice-Königreich Neu-Spanien, bildete
nach Erlangung der Unabhängigkeit zuerst einen Förderativstaat, ein-
getheilt in einen Bundesdistrict, Staaten und Territorien (wie die
nordamerik. Union). Seit 1834 ist es aber ein einziger Freistaat,
der (mit Einschluß Aukatans) aus 20 Departamientos besteht. Nach-
dem Mexiko im N.'ansehnliche Strecken an die nordamerikan. Union
abgetreten hat, enthält es noch auf etwa 30000 Q.-M. gegen 8 Mill.
E., von denen über die Hälfte Abkömmlinge von Ureinwohnern, 14
pct. Weiße (Kreolen, Abkömmlinge von Spaniern), die klebrigen
Mischlinge, Neger und Fremde sind. Die spanische Sprache ist die
herrschende; viele Jndianerstämme sprechen noch Dialekte ihrer alten
(aztekischen) Sprache. Die kathol. Religion herrscht ausschließlich;
ein Theil der Indianer ist noch heidnisch. Der Sklavenhandel seit
1825 abgeschafft. Nahrungsquellen: Landbau (bei den Ureinw. mit
Ausnahme einiger nördlichen, nomadisirenden Stämme), Plantagen-
wirthschaft (bei den Kreolen), Bergbau (früher bedeutend), einiger
Fabrikfleiß (Tabak, Baumwolle, Wolle, Seide), Handel, fast nur in
der Ausfuhr edler Metalle und einiger andern Produkte (Cochenille,
Vanille, Indigo, Campeche- und Mahagonhholz, Zucker) bestehend.
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größten Alpensee der Erde, 700 Q.-M., auf der Gränze des mon-
golischen Gränzgebirges und des Altai, und den Dsaisang, zwi-
schen dem Altai und der Dsungarei. — In Afrika ist vielleicht der
Acheluuda hierhin zu ziehen. Der Dembea oder Tsaua, 15 M.
lang, 10 M. breit, wird vom obern Nil durchflossen.
Aufgaben.
1.) Bestimmt nach einer guten Charte die Breitendifferenz des
Titicaca und des Morawi! — 2.) Welche Seen in Europa durch-
zieht 57° N.? — 3.) Welcher See Europas liegt mit dem Süd-
westende des Marmara-Meeres unter demselben Hauptmeridiane? —
4. ) Welche Seen durchzieht und welchen nähert sich 46° N.? —
5. ) Vergl. den Flächeninhalt des Baikal-Sees mit der Größe Ir-
lands! — ß.) Welche Insel des Mittelmeers kommt dem Ladoga-
See in der Größe am nächsten?
§. 3. Flüsse von Nord - Amerika. *)
Amerika ist der wasserreichste und wohlbewässertste Welttheil.
Flüsse von Nord-Amerika.
1. ) Das Gebiet der kanadischen Seen. Die Hudsons-
Bai wird im W. und S. von einem Seengürtel umzogen, der in
zwei Abschnitte zerfällt. Der westlich von 75° W., im W. der
Hudsons-Bai gelegene Abschnitt ist die kanadische Seenkette. Die
bemerkenswerthesten Seen derselben sind von N. nach S.: Der
große Bärensee, am Polarkreise; der Sklavensee und der
Athapeskow-See, jener nördlich, dieser südlich am 60° N.;
der Winnipeg- und der Wäldersee, jener nördlich, dieser süd-
lich an 50° N. Alle haben Zuflüsse, stehen durch Zwischenflüffe in
Verbindung und haben Abflüsse, sowohl nach der Hudsons-Bai, z. B.
den Albanh - und den Severn - Fluß , Abflüsse des Winnipegs, als
nach dem nördlichen Eismeer, und unter diesen sind die bedeutendsten
der Mackenzie-Fluß, ein Abfluß des gr. Sklavensees nach N.w.,
der den Ostfuß des Felsengebirges entlang fließt, und der Kupfer-
minenfluß, ein Abfluß einer Reihe kleinerer Seen nach N.
2. ) Gebiet der Lorenzo-Seenkette. So nennen wir die
fünf großen Seen (zusammen 4600 Q.-M.), die sich im S. der
Hudsons-Bai von W. nach O. erstrecken. Sie liegen treppenförmig
über einander und sind durch kurze Stromstrecken verbunden. Der
obere See, der westlichste und größte, liegt 20' höher als der
Huron-See, dieser 70' höher als der Erie-See, dieser 333'
über dem Ontario, und dieser endlich 231' über dem Meer. Ge-
*)Die Flüsse Neu-Hollands, dem es an großen, jedenfalls an entwickelten Strö-
men fehlt, sind noch sehr wenig bekannt. Wie es scheint, ist der bedeutendste
Fluß der Murray (etwa 140 M. lang), ein ganz unentwickelter Strom, der
im Unterlauf in Sümpfe übergeht und nur mit einem seichten, versandeten
Arme das Meer erreicht.
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Extrahierte Personennamen: 75°_W.
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Acheluuda Europa Europas Marmara-Meeres Ladoga-
See Nord Amerika Amerika Nord-Amerika 60°_N. Winnipeg- Ontario
16
gen S.w. vom Huron liegt der Michigan. Der St. Loren z-
Strom verbindet diese Seenkette mit dem St. Lorenz-Golf.
Der Niagara-Fall, 160' hoch, zwischen dem Erie und Ontario. —
Bemerkt für die Construktion dieser Kette, daß 70° W. den westlich-
sten , 60" W. den östlichsten See durchschneidet, daß die Mündung
des Lorenz - Stromes im S.o.-Winkel des -st 50° N. 50 ' W. liegt,
daß der Michigan sich östlich längs 70° W. südwärts erstreckt, daß
die Seenkette einen südwärts gewölbten Bogen bildet u. s. w. Wir
werden der Beschreibung jedes bedeutenderen Flusses drei Zahlen in
eckigen Klammern [ ] zufügen. Von diesen soll die erste die direkte
Länge, die zweite die Stromentwicklung, die dritte den Flächeninhalt
des ganzen Stromgebiets angeben. [250 — 460 — 62300 Q. - 9jì.}
bedeutet demnach, daß die direkte Länge des Lorenzo - Systems 250
d. M., seine Stromentwicklung 460 d. M. und sein Gebietsraum
62300 Q. - M. beträgt. Wie aus diesen Details (460 — 250) die
Größe der Stromkrümmungen 210 gesunden werde, ist in den Vor-
begriffen gelehrt worden:
3. ) Die Küstenströme des atlantischen Meeres, eine
Menge kurzer, aber wasserreicher Flüsse, die bis auf den südlichsten,
den St. John (Dschohn) in Florida, alle auf den Alleghanis ent-
springen. Der nördlichste (Mündung 45° N.) heißt auch St. John.
Der Hudson theilt durch eine tiefe Querspalte das Gebirge (vergl.
Abschn. Vi. §. 3, 5.) Ueberdieß merke man sich noch: Den Con-
uektitut, nördlich vom Hudson, und den Delaware (—wehr)
und den Susquehanna (Sosq-) südlich von demselben.
4. ) Der Missisippi, eines der größten Stromsysteme der
Erde. Die Quelle liegt westlich vom obern See, das Mündungs-
delta ungefähr in der Mitte der Nordküste des Golfs von Mexiko.
Fast mitten in seinem Lauf empfängt er rechts seinen größten Ne-
benfluß, den Missouri, der, was Stromlänge und Wasserreichthum
betrifft, Hauptstrom ist. Er entspringt auf dem Felsengebirge, fließt
gegen S.o. und mündet am N.o.-Ende des Ozark-Gebirges. An-
dre Nebenflüsse sind rechts der Arkansas und der rothe Fluß,
links der Ohio von den Alleghanis mit S.w. - Richtung. [320
(Missouri-Quelle) — 730 — 53600 Q.-M.s
5. ) Der Rio del Norte, dessen Quelle (40° N.) der des
Missouri benachbart ist, mit S.s.o.-Richtung, durchzieht im obern
Lauf das Plateau von Mexiko, im Mittlern durchbricht er, im un-
tern begleitet er die östliche Cordillere von N.-Amerika und mündet
in den Golf von Mexiko, 26° N. [220-320-13500 Q.-M.j
6. ) Der Colorado entspringt 40° N., mit S.w.-Richtung,
und mündet in die Spitze des Golfs von Californien.
7. ) Der Columbia fließt mit dem vorigen parallel, mündet
46° N. in den gr. Ocean.
Aufgaben.
1.) Welche Flüsse N. - Amerikas haben S.o. - Richtung ? —
2.) Welcher der Lorenzo - Seen hat mit Cuba und Jamaika einen
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Extrahierte Personennamen: John_(Dschohn John
Extrahierte Ortsnamen: Michigan Ontario Michigan Florida Mexiko Arkansas Ohio Mexiko Mexiko Californien Columbia Cuba Jamaika
tt
gemeinsamen Hauptmeridian? Welcher mit Aukatan? — 3.) Vergl.
die westl. Länge des Missisippi-Deltas und des Westendes des obern
Sees! Berechnet den Abstand beider! — 4.) Welche Flußmün-
dung N. - Amerikas liegt mit der Mitte des Winnipegs unter dem-
selben Hauptmeridian? — 5.) Berechnet den Abstand der Mündun-
gen des Kupferminenflusses und des Colorado! — 6.) Welche
Gebirge treten, mit ihren Ausläufern wenigstens, an die Ufer des
Missisippi? — 7.) Verfolgt den Lauf der Hauptwasserscheiden des
atlant. und des stillen Oceans über die Gebirge N. - Amerikas! —
8.) Berechnet die Größe der Stromkrümmungen für die Lorenzo-
Seenkette und den Missisippi und vergl. sie! — 9.) Vergl. die
direkte Länge des Lorenzo-Stromes, des Missisippi und des Rio del
Norte! — 10.) Berechnet die Höhe (über dem Meere) eines jeden
der 5 Lorenzo-Seen! — 11.) Welche Halbinsel kommt dem Flä-
cheninhalte dieser 5 Seen am nächsten? — 12.) Welche Halbinsel
würde, zu Kleinasien und der Pyrenäen-Halbinsel addirt, das Mis-
sisippi-Gebiet ausfüllen.
§. 4. Stromsysteme von Süd - Amerika.
1. ) Der Rio Magdalene, nach N. strömend, mit dem pa-
rallel gerichteten linken Nebenfluß Cauca. Die Quellen beider lie-
gen am Gebirgsknoten von Pastös; ihre beiden Thäler trennen die
drei Cordilleren-Ketten nördlich vom genannten Gebirgsknoten. Die
Mündung des Hauptflusses in's Antillenmeer unter 11" N. [140—
150-4000 Q.-M.j
2. ) Der Orinoko, im Innern des Hochlandes von Guyana
entspringend, mit östlicher Hauptrichtung, beschreibt einen großen
Bogen um seine Quelle, indem er jenes Hochland umsäumt oder
vorspringende Gebirgszweige durchbricht. [100—320-17500 Q.-M.j
Nebenflüsse links: Der Meta und der Apure. Mündung in
den atlant. Ocean, 9" N.
3. ) Die Küstenflüsse des Hochlandes von Guyana
haben sämmtlich N.-Richtung.
4. ) Der Amazonen-Strom oder Maranon (sp. Ma-
ranjon), der größte Strom der Erde, entspringt auf den Cordilleren
nahe 10" S., fließt gegen N. bis 5" S., dann gegen W. und mün-
det südlich vom Aequator in zwei Hauptarmen, deren südlichster
Para heißt. Insel Jo an es [430 — 730 — 88400 Q. - M.j —
Die Nebenflüsse dieses Stromes gehören zu den größten Strömen
der Erde. Rechts merken wir uns: «. den Ucayale; b. den Ma-
deira-Fluß, aus mehrern Quellflüssen entstehend, deren größter,
der Rio Grande, unter 18" S. entspringt; e. den Tapajoz;
d. den Xingu und e. den Tokantins, drei Flüsse, die dem Hoch-
lande von Brasilien entquellen. Die Nebenflüsse rechts strömen
sämmtlich gegen N. — Unter den linken Nebenflüssen ist der bedeu-
tendste der Rio Negro, der links den Cassiquiare, einen Arm
des Orinoko (Bifluenz), und den Rio Branco aufnimmt.
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Extrahierte Personennamen: Nebenfluß_Cauca
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Amerika Guyana Guyana Brasilien
Il Das Land der Indianer. 947
selten zu unmenschlicher Grausamkeit. Die Tomahawk's
(Streitarte) und Skalp's. — Die Indianer kleiden sich in
Felle und leben nur von Fleisch. Sie durchstreifen, in zu
Dörfern vereinigten Hütten wohnend, weithin das Land als
Jäger und Fischer. Von einem höhern Wesen haben sie einige
Begriffe — auch glauben sie an ein künftiges Leben; allein
diese' Begriffe, werden durch den sinnlosesten Aberglauben
entstellt. Einige Stämme haben sich der Kultur der Europäer
mehr oder weniger genähert; auch das Christenthum hat
bei ihnen Eingang gefunden. Ihre Sprachen u'nd Mund-
arten sind zahlreich und sehr mannigfaltig. — Die auf dieser
weiten Landstrecke wohnenden Indianer' zerfallen in zwei
Hauptstämme, die Schippiwäer (Chepewyans) und
Krih's (Créés). Jene wohnen im Norden, diese im Süden
des Athapeskow - Sees ; zu jenen gehören die Hausen-,
Hundsrippen- und Kupfer-, zu diesen die Stein-,
Blut- und Schwarzfuß-Jndianer. — Eskimo's halten
sich am Hudsons-Meere auf und längs der Küste des nörd-
lichen Polar-Meeres.
§. 1116. Auch Europäer haben sich hier nieder-
gelaffen; ja, die Briten machen Anspruch auf den Besitz aller
dieser Mäuder, in denen ihre Hudsonsbai-Gesellschast
einen ansehnlichen Verkehr mit Pelzwerk, Biberfellen, Branntwein,
Taback, Gewehren, Pulver und Blei u. s. w. unterhält. Das
ganze Gebiet steht — mindestens dem Namen nach — unter
dem General-Gouverneur zu Quebeck. Städte sind, hier nicht
zu finden; es gibt, und zwar zum Schutze des Handels, nur
einzelne Forts, und die Stationen im Innern bestehen
bloß aus sogenannten Blockhäusern, die zuweilen gegen die
Angriffe der Indianer mit Wall und Graben umgeben sind.
— Fort Pork, unter allen das wichtigste, liegt an der
Mündung des Nelsons in das Hudsons-Meer, ist der Silz
eines Statthalters und hat einen guten Hafen. — Moose,
ein Fort au der Mündung des gleichnamigen Flusses in die
James-Bai, besitzt einen guten Ankerplatz. — Fort Nelson
liegt tief ttu Westen und in der Nähe des Felsengebirgeö. —
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Iv. Das britische Nord-Amerika. 05 1
Qmeilen, auf denen nur 1,700,000 Menschen leben. —
’ Das Ganze begreift folgende Länder: Kanada, N c u -
Braunschwcig, Nen-Schottland, Labrador, die Inseln
Kap Breton, Prinz Eduard und Neu-Foundland,
denen wir auch noch die weiter nach Süden gelegenen
Bermuden beifügen.
1. Kanada.
§.1122. Dieses" Land grenzt im Norden an Labrador,
im Osten an den Lorenz-Busen und Neu-Braunschweig, im
Süden an die vereinigten Staaten und im Westen an das
Land der Indianer und hat einen Flächcngchalt von 10,067
Qmeilen. — Mehrere Bergzüge, jedoch von unbeträchtlicher
Höhe, breiten sich aus nach verschiedenen Richtungen. Der
ansehnlichste beginnt an dem Ober-See und streicht nach
Osten und Nordosten hin und in einer Ausdehnung von 200
Meilen durch das ganze Land. Dieses ist 1) die Landes höhe
(Landsheight), welche zwischen den großen Seen und dem
Loreuz-Strome im Süden und der James-Bai im Norden die
Wasserscheide bildet und • sich in ihren höchsten Punkten über
1000 Fuß. erhebt. Im Südosten des ebengcnannten Stromes
ist 2) die Albany-Kette; ihre höchsten Gipfel steigen bis
zu 2000 Fuß empor. Diese Gebirge und die vielen Gewässer
(Flüsse und Seen) machen Kanada zu einem recht malerischen
Lande, dessen nördlicher Theil aber noch eine weite Oedc ist,
bedeckt mit ungeheuern Waldungen, voll von Seen und Morästen
und bewohnt von wilden Thieren in zahlreichen Heerden.
§. 1123. Der einzige Hauptfluß ist der St. Lorenz.
Er, der Abfluß der großen kanadischen Seen, strömt von
Südwesten nach Nordostcn, strwcitert sich von O.uebeck aus
immer mehr und erreicht endlich an der Mündung in den
gleichnamigen Busen eine Breite von 25 Meilen. Obgleich
der vielen Inseln und Stromschnellen wegen die Schifffahrt
beschwerlich und selbst gefahrvoll ist, so wird er doch 80
.Meilen weit, von Seeschiffen befahren.- — Zwischen dem
Erie- und Ontario-See ist der berühmte Niagara-Fall.
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Extrahierte Personennamen: Kap_Breton Eduard Eduard Kanada Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Kanada Nen-Schottland Lorenz-Busen Ober-See James-Bai Kanada Nordostcn Ontario-See
956
Die einzelnen Länder Amerikas.
Eisenwerke. — Montreal, eine Stadt im Südwcsten der
vorigen und auf einer durch den Lorenz und Ottawas gebildeten
Insel, liegt in einer ungemein ergiebigen und gut angebauten
Gegend und zählt 36,000 Einwohner. Unter den Kirchen
ist die neue katholische die größte Nord-Amerika's. Die
Industrie besteht hauptsächlich in Gerberei und Weberei;
Schifffahrt und ein bedeutender Handel, besonders mit Pelzwerk,
wird getrieben. Ein furchtbarer Brand zerstörte am 4-. Olt.
4845 einen großen Theil dieser Stadt. — b) Ober-Kanada
breitet sich zwischen dem Ottawas und den großen kanadischen
Seen ans, enthält bis jetzt wenig Städte und wird noch von
vielen Indianern bewohnt. Der Flächengehalt beträgt 4762
Qmeilen mit 400,000 Einw. Das Ganze zerfällt in elf
Bezirke. — Toronto, früher Aork genannt, die Hauptstadt
von Ober-Kanada, liegt im Südwesten von Montreal am
Ontario-See und hat eine Hauptschule, einen Hafen und
40,000 Einw. — Kingston, eine Stadt im Nordosten
der vorigen und am Ontario-See, aus welchem hier der
Lorenz strömt, besitzt ein See-Arsenal, Schiffswerfte und Ma-
gazine und zählt 6000 Einw., die einen bedeutenden Verkehr
unterhalten. — Niagara, eine kleine Stadt im Süden von
Toronto und an der Mündung des gleichnamigen Stromes
in den Ontario-See, hat 1800 Einw., die sich mit Handel
und Fischerei beschäftigen.
2. N e u - B r a u li s ch lw e i g.
§. 4 129. Diese Landschaft liegt im Süden der breiten
Lorenz-Mündung. Sie erstreckt sich von 310 — 313%°
der Länge und von 45 — 49° der Breite und wird im
Norden durch Unter-Kanada, im Osten von dem Lorenz-Busen,
im Süden durch Neu-Schottland und die Fundy-Bai und im
Westen von den vereinigten Staaten begrenzt Die Größe
beträgt 4320 Qmerl, die Zahl der Bewohner 130,090
Individuen. — Die Küste bildet viele Busen und Vorgebirge;
zu jenen gehören die Ehaleur-Bai im Norden und die
Fuudy-Bai im Süden. Das Land erhebt sich fast überall
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Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Montreal Lorenz Ober-Kanada Toronto Ober-Kanada Montreal Ontario-See Kingston Ontario-See Niagara Toronto Ontario-See Unter-Kanada Lorenz-Busen
Iv, Das britische Nord-Amerika. 9."»?'
in sanft ansteigenden Bergen; längs Kanada'ö Grenze zieht
das Albany-Gebirge. Dichte Wälder und Wildnisse und
Sumpfe lagern noch über weite Strecken, durchzogen von
zahlreichen Flüssen. Der ansehnlichste ist der St. John,
der, am Albany-Gebirge entspringend, im Ganzen nach Süden
fließt und sich mit der Fundy-Bai vereinigt. — Klima und
Naturerzeugnisse stimmen mit denen Kanada's überein. Der
Winter hat eine Dauer von sechs Monaten; die angenehmste
Jahreszeit ist der Herbst. — Die Bewohner sind europäischer
Abstammung, hauptsächlich ans Groß-Britanien, Deutschland
und Frankreich eingewandert. Die Zahl der Indianer hat
sich immer mehr vermindert. Wie in Kanada herrscht auch
hier völlige Gewissensfreiheit; die meisten''Bewohner aber
bekennen sich zur anglikanischen Kirche. — Die wich-
tigsten Nahrungszweige sind Acker- und Bergbau, Viehzucht
und Fischerei. Ein lebhafter Handel wird getrieben; Fische,
Häute und Pelzwerk, Holz lind Holzwaaren werden, in großen
Quantitäten ausgeführt. — Die Regierung findet sich iu den
Händen eines Statthalters, dem ein Ober- und Unterhaus
zur Seite steht. Nur wenig Militär wird unterhalten. Diese
Provinz wird in elf Kantone eingetheilt. — Frederikton,
die regelmäßig gebaute Hauptstadt der Provinz und der Sitz
der Regierung, liegt im Osten von Quebeck am St. John
und hat 4000 Einwohner, welche Schifffahrt und Handel
treiben. — St. John, eine gut gebaute Stadt im Südosten
der vorigen und an der Mündung des gleichnamigen Flusses,
besitzt mehrere Unterrichts- und Wohlthätigkeits-Anstalten,
einen stark befestigten Hafen und zählt 16,000 Einwohner,
die einen regen Verkehr unterhalten.
3. N e u - S ch p t t l a n t.
§. 1130. Diese Provinz, aus der gleichnamigen Halbinsel
und der Insel Kap Breton bestehend, dehnet sich zwischen
— 017° der Länge und 43/3 — 47° der Breite
aus. Neu-Schottland steht durch eine 8 Meilen breite
Landenge mit Nal-Braunschweig in Verbindung und wird im
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Extrahierte Personennamen: John John John
Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Albany-Gebirge Deutschland Frankreich Kanada Neu-Schottland