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1. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. III

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Vorwort zur ersten Auflage. Lehrern und Schülern einen Leitfaden in die Hand zu geben, der, ohne gerade trocken zu sein, aus dem Gebiete der Erdbeschreibung nur dasjenige enthält, was dem Gedächtnisse fest einzuprägen ist, das war der Zweck bei Bearbeitung die- ses Merkchens. Eine Vergleichung desselben mit den bereits vorhandenen geographischen Werken und Merkchen wird darthun, daß be- sonders die zweite Abtheilung, die physische Geographie ent- haltend, von der gewöhnlichen Darstellung wesentlich abweicht. Auch ist, wie billig, die Angabe der richtigen Aussprache geographischer Namen nicht unbeachtet geblieben. . Benutzt sind die neuesten und besten Werke, als Blaue, Volger, Hofsmann re. Ob die Arbeit eine zweckmäßige ge- nannt zu werden verdient, darüber erwartet der Verfasser das Urtheil unparteiischer Necensenten.

2. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. IV

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Iv Vorwort zur zweiten Auflage. Eine Vergleichung dieser neuen Auflage mit der ersten wird ergeben, wie ich bemüht gewesen bin, diesen kurzgefaß- ten Leitfaden zu verbessern. Da jedoch die Ansichten in Be- treff der Methodik des geographischen Unterrichts sehr ver- schieden sind, so konnte ich mich nicht entschließen, in der Anordnung des Stoffes eine Aendernng eintreten zu lassen. Der Lehrer soll und darf ja ohnedieß sich nicht sclavisch an einen Leitfaden binden. Möge der vorliegende, unter Gottes gnädigem Beistände, zur Verbreitung geographischer Kenntnisse auch ferner denjenigen meiner Herren Amtsbrüder, die ihn in ihren Schulen brauchen, erleichternd zur Seite stehen! Dies wünscht herzlich der Verfasser.

3. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. V

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Vorwort zur dritten Ausluge. Die dritte Auflage des „Lehrbuchs der Erdbeschreibung" unterscheidet sich von den beiden frühern wesentlich dadurch, daß sehr vielen Paragraphen der beiden ersten Hauptabschnitte (der mathematischen und der physischen Geographie) noch ein für eine höhere Stufe bestimmter (in Petitschrift gedruckter) Nach- trag angehäugt, denjenigen des dritten Hauptabschnittes (der politischen Geographie) aber die Kreis-, Provinzial- oder son- stige politische Gliederung des betreffenden Staates beigefügt worden ist. Das Buch kann daher in seiner jetzigen Gestalt auch als ein Leitfaden für zwei geographische Lehrcurse die- nen. Will man es in dieser Weise benutzen, so würden für die Schüler der untern Lehrstufe die meisten der gedachten Nachträge — ebenso wie viele der parenthesisch (—) mitge- theilten Thatsachen und Realverhältnisse — ganz zu über- gehen und statt der Kreis- oder Provinzial-Eintheilung nur einzelne, besonders wichtige Städtenamen zur Einprägung her- auszuheben sein; für die Schüler der höhern Stufen dagegen köllnte dann der volle hier gegebene geographische Lehrstoff zur Verwendung kommen. Dieser zweite Kursus wiirde auf solche Art zwar theilweise nur als ein blos wiederholender auftre- ten; wie nothwendig und zweckmäßig aber für den Schüler dergleichen Wiederholungen nicht allein in der Erdbeschreibung, sondern überhaupt in jedem Lehrgegenstande sind, wird keiner nähern Begründung bedürfen.

4. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 1

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Einleitung Die Erdbeschreibung oder Geographie lehrt uns den Zustand und die Beschaffenheit der Erde kennen. Sie zerfällt 1. rücksichtlich des Gegenstandes in die mathemati» sche, physische und politische Geographie. Die mathematische (astronomische) Geographie betrachtet die Erde als meßbaren Körper, untersucht die Gestalt, Größe, Be- wegung derselben, spricht von ihrer Stellung zu den übrigen Him- melskörpern, und erklärt die darauf sich beziehenden Punkte- und Linien, die man sich auf der Erdoberfläche gezeichnet denkt. Die physische oder natürliche Geographie macht uns mit der natürlichen Beschaffenheit und den Bestandteilen der Erdoberfläche bekannt, handelt mithin von Land, Wasser, der Atmosphäre, den Erzeugnissen und den Bewohnern der Erde. Die politische Geographie beschreibt die Erde als Wohnsitz der Menschen, und lehrt die Eintheilung derselben in verschiedene Länder und Staaten. Man unterscheidet die alte, mittlere, neue und neueste politische Geographie; das vorliegende Lehrbuch bezieht sich auf die letztere. Die Geographie zerfällt 2. rücksichtlich des Umfanges in Universalgeographie, welche die ganze Erde abhandelt, und in Special- geographie, welche größere oder kleinere Stücke der Erde beschreibt. Unentbehrliche Hülfsmittel zur Erlernung der Geographie, sind künstliche Erdkugeln (Globen) und Landkarten. Ein Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel, auf welcher die auf der Erdoberfläche besindlichen Länder, Meere rc. dargestellt sind. Landkarten sind bildliche Darstellungen ganzer Erdtheile (Planigloben oder Universalkarten), einzelner Länder (Generalkar- ten) oder einzelner Theile der Länder (Specialkarten). Eine Sammlung von Landkarten heißt ein Atlas. 1

5. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 5

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Die Himmelskörper. 5 Fünf von diesen Hauptplaneten haben Nebenplaneten (Monde), und zwar die Erde 1, Jupiter 4, Saturn 8, Uranus 6 und Nep- tun 2. Saturn ist außerdem noch von 2 nahe bei einander stehen- den Ringen umgeben. Uranus ist im Jahr 1781 von William Herschel und Neptun im Jahr 1846 von Galle in Berlin entdeckt worden; alle übrigen großen Pla- neten waren schon im frühesten Alterthum bekannt. Die Asteroiden sind sämmt- lich erst in diesem Jahrhundert aufgefunden worden. §. 5. Die Kometen. Kometen oder Schweif st erne heißen diejenigen Wcltkör- per, welche sich in sehr lang gestreckten elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen. Man unterscheidet an den Kometen den Kopf und Schweif. Der Kopf besteht aus einem kugelförmigen Lichtnebel, der Nebel- hülle, in welcher sich gewöhnlich ein dichterer Kern befindet. Der mehr oder weniger auögebildete Schweif, eine Fortsetzung oder ein Ausfluß der Nebelhülle erscheint meistens in einer der Sonne entgegengesetzten Richtung. Diejenigen Kometen, welche ihren Lauf innerhalb der Bahn des Neptun vollenden, heißen innere, diejenigen dagegen, welche über diese Bahn hinausgehen und größtentheils erst nach vielen Jahrtausenden wieder zur Sonne zurückkehren, äußere Kometen. Zu den inneren Kometen gehören: 1. Der Enckesche mit einer Umlaufszeit von Jahren. 2. „ de Vico'sche „ „ „ Ki „ „ 3. „ Brorsen'sche „ „ „ K3 rr „ 4. „ d'arrest'sche „ „ „ " 6| „ 5. „ Biela'sche „ ,; „ tf 65 „ 6. „ Faye'sche „ „ „ „ 7| „ Zu den äußeren Kometen gehören: 1. Der Olber'sche mit einer Umlaufszeit von 74 Jahren. 2. ir Haltest sehe ,, „ ,, ,, 76 ,, Der große Komet von 1660 steht in seiner Sonnennäbe (Perihelium) 34,360 Meilen, in seiner Sonnenferne (Aphelium) aber 17,590 Millionen Mei- len , mithin 28 mal weiter von der Sonne ab als Neptun. Seine Umlaufszeit beträgt 8814 Jahre, die wahre Länge seines Schweifes 20 Millionen Meilen. Der Kopf des Kometen von 1811 hatte einen Durchmesser von 28,000 Meilen, so daß sein Kubikinhalt den der Erde 510,000 mal übertraf. Ein dun- kelgrauer, durchsichtiger Ring von 110,000 Meilen Durchmessex umgab den Kopf. Um diesen Ring legte sich eine hellere Schicht von 15,000 Meilen Breite, welche auf der der Sonne entgegengesetzten Seite offen war und hier in zwei, viele Millionen Meilen lange gelbliche Lichtströme auslief, so daß das Ganze die Gestalt eines riesenmäßigen Trichters hatte. In der Sonnenferne steht dieser Komet gegen 8700 Meilen, also 14 mal weiter als Neptun von der Sonne ab. Seine llmlaufszeit beträgt 3065 Jahre. §. 6. Das Sonnensystem. Die Sonne mit allen sie umkreisenden Weltkörpern bildet das Sonnensystem. Dieses Sonnensystem, welches man mit Rück- sicht auf die zu ihm gehörigen Planeten auch wohl das Planeten- system nennt, umfaßt

6. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 6

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
6 Mathematische Geographie. a. die Sonne, als Centralkörper; b. 76 Hauptplaneten, von denen die zwischen der Sonne und den Asteroiden befindlichen (Merkur, Venus, Erde und Mars) auch die inneren, die außerhalb der Asteroiden kreisenden (Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun) die äußeren heißen; e. 21 Nebenplaneten oder Monde und 2 Mondringe (um Saturn); ä. 6 innere und zahllose äußere Kometen von der verschiedensten Gestalt und Größe; 6. einen zwischen der Venus - und Marsbahn gelegenen planetari- schen Licht nebelring, dessen äußerste, bei reiner Luft am nächtlichen Morgen - und Abendhimmel sichtbare Theile unter dem Namen Zodiokallicht bekannt sind; f. große Schaaren von Meteor-Asteroiden, d. h. sehr kleinen planetarischen Körpern, welche, von der Erde angezogen, häufig in unsere Atmosphäre gerathen, sich hier sofort entzünden (Stern- schnuppen, Feuerkugeln, fliegende Drachen) und nach ihrem Er- löschen meistens steinartige Bruchstücke (Aerolithen, Meteorsteine) niederfallen lassen. Obwohl es Millionen von Sonnensystemen giebt, so ist uns doch nur das unsere genauer bekannt. Es heißt das Kopernikanische, weil seine wahre Gestalt von dem großen Astronomen Nikolaus Kopernikus 1543) entdeckt worden ist. Vorher glaubte man, die Erde stehe fest und unbeweglich im Mittelpunkt des Weltalls und das ganze Himmelsheer kreise um sie herum. §. 7. Der Mond. Nächst der Sonne ist kein Himmelskörper für uns so wichtig als der Mond. Er umkreist die Erde in einer Entfernung von 51,000 Meilen, und hat einen Durchmesser von 468 und einen Umfang von 1470 Meilen. Seine Oberfläche nimmt etwa den 14. Theil des Raumes der Erdoberfläche ein, und sein Kubikgehalt ist demnach mehr als 50mal geringer als der der Erde. Die Dich- tigkeit seiner Masse beträgt nur T7d- von derjenigen der Erde. Die merkwürdigsten Erscheinungen des Mondes, der sich in der Richtung von Westen nach Osten in einem synod'ischen Mo- nat, d. h. in 29^ Tagen, um die Erde windet, sind seine bestän- dig wechselnden Lichtgestalten (Phasen). Da er nämlich ebenso wie die Erde sein Licht von der Sonne erhält, so ist stets nur seine eine Hälfte erleuchtet; diese aber kann von der Erde aus nur selten vollständig gesehen werden. Steht der Mond zwischen Sonne und Erde, so daß er mit der Sonne zugleich auf- und untergeht (d. h. sich mit ihr in Kon- junktion befindet) und daher für uns ganz unsichtbar ist, so nennt man ihn Neumond (D); ist er (nach 7z Tagen) so weit fortgerückt, daß er mit der Erde und Sonne einen rechten Winkel bildet und uns daher nur die rechts liegende Hälfte seiner Lichtseite zukehrt, so sagt man, es ist das erste Viertel (I); hat er (nach abermals (7£ Tagen) eine solche Stellung eingenommen, daß

7. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 8

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
8 Mathematische Geographie. B. Die Erde. §. 8. Die Gestalt der Erde. Die Erde ist eine große Kugel, doch keine mathematisch genaue; denn sie hat auch aus ihrer Oberfläche viele, freilich gegen das Ganze unbedeutende, Erhöhungen und Vertiefungen und ist unter dem Aequator etwas erhabener und an den Polen abgeplattet. Zu den Beweisen für die Kugelgestalt der Erde gehören vornehmlich folgende: 1. Der Schatten, den die Erde bei Mondfinsternissen auf den Mond wirft, ist stets kreisrund. 2. Die Erde kann nach allen Richtungen hin umreist (umschifft) werden. 3. Wenn man sich hohen Gegenständen aus der Ferne nähert, so erscheinen die obern Theile derselben zuerst, die untern zuletzt. 4. Die Sonne geht den östlichen Bewohnern der Erde fricher auf und unter als den westlichen. 5. Wenn man von Norden nach Süden reist, so kommen immer andere, vorher nicht sichtbar gewesene Sterne am südlichen Himmel zum Vorschein, während der Nordpolarstern am nördlichen Himmel immer tiefer sinkt und endlich ganz ver- schwindet. Da also die Erde ebenso wie alle übrigen Weltkörper eine Ku- gel ist, so müßten uns diejenigen Menschen, welche gerade unter uns wohnten, die Füße zukehren. Wir Deutsche haben jedoch keine Gegenfüßler (Antipoden), weil sich gerade unter uns die Süd- see befindet. Gegenfüßler der Spanier sind z. B. die Neu- seeländer. Die drei ersten Erdumsegler waren Ferdinand Magellan (1519— 22), Franz Drake sspr. drehkj (1577 — 80) und Thomas Cavendish lkäw'ndischj (1586 — 88). Unter den späteren zeichnete sich besonders James Cook jdschehms fiif] aus, der auf seiner dritten Reise, um die Erde (1776—79) durch einen Insulaner von Owaihi erschlagen wurde. 8- 9. Die Größe der Erde. Der Umfang der Erde beträgt 3400 Meilen, ihr Durch- messer 1719 Meilen; die Oberfläche der Erde berechnet man demnach auf 9,260,500 Quadratmeilen und ihren körperlichen Inhalt auf 2,650,000,000 Kubikmeilen. Da die Erde an den Polen abgeplattet, also nicht vollkommen kugelförmig ist, so siud die Durchmesser derselben nicht alle von gleicher Länge; namentlich ist der Polardurchmesser um 5—6 Meilen kürzer als der Aequatorialdurchmesser und seine Länge be- trägt daher nur 1713 Meilen. Ein Wanderer, welcher täglich 10 Meilen zurücklegt, würde zu einer Reise um die Erde 540 Tage, zu einer Reise um die Sonne dagegen über 160 Jahre bedürfen.

8. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 10

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
10 Mathematische Geographie. entfernt), und die beiden Wendekreise, der des Krebses und der des Steinbocks (23^ vom Aequator entfernt), zu merken. Diejenigen Kreise, welche um das scheinbare Himmelsgewölbe parallel mit dem Himmelsäquator laufen, sind die himmlischen Parallelkreise. Um von irgend einem derselben den ihm entsprechenden irdischen Parallelkreis zu er- nsten , ziehe man von allen Punkten des himmlischen gerade Linien nach dem Mittelpunkt der Erde; wo diese Linien in die Erdoberfläche eintreten, ist der gesuchte irdische Parallelkreis. §. 13. Die Zonen. Durch die Wendekreise und Polarkreise wird die Oberfläche der Erde in folgende 5 mit dem Aequator parallel liegenden Z o- nen ober Erdgürtel getheilt: 1. Die heiße Zone, auch die Tropengegend genannt, liegt zwischen den beiden Wendekreisen und wird durch den Aequa- tor in eine nördliche und südliche Hälfte getheilt. 2. Die nördlich-gemäßigte Zone, zwischen dem Wende- kreise des Krebses und dem nördlichen Polarkreise. 3. Die südlich-gemäßigte Zone, zwischen dem Wendekreise des Steinbocks und dem südlichen Polarkreise. 4. Die nördlich-kalte Zone, innerhalb des nördlichen Po- larkreises. 5. Die südlich-kalte Zone, innerhalb des südlichen Polar- kreises. Nach genauer Berechnung beträgt der Flächeninhalt a) der halben heißen Zone... 1,839,123 ^ Meilen. b) einer gemäßigten Zone.... 2,403,988 „ c) einer kalten Zone........ 387,139 „ der ganzen Halbkugel ... . 4,630,250 Meilen. Hieraus ergiebt sich (durch Verdoppelung) der Oberflächeninhalt der gan- zen Erdkugel, nämlich 9,260,500 Meilen (8. 9). §. 14. Meridiane. Diejenigen größten Kreise aus der Erde, welche man sich durch die beiden Pole gelegt denkt, heißen Meridiane oder Mittags- kreise. Jeder Meridian theilt die Erde in eine östliche und westliche Halbkugel. Solcher irdischen Meridiane giebt es da- her so viele, als Punkte im Aequator neben einander liegen. Von den unzähligen Erdmeridianen nimmt man gewöhnlich denjenigen als den ersten au, welcher durch die canarische Insel Ferro geht, und zählt von ihm die Abstände aller übrigen östlich und westlich bis 180°, oder blos östlich bis 360". Der Abstand eines Ortes von dem ersten Meridian heißt seine geographische Länge, welche östlich und westlich, oder (wenn mau die Meridiane bis 360 zählt) auch blos östlich ist. Alle Orte, welche in demselben Meridian liegen, haben also auch dieselbe geographische Länge. Die Lage eines Ortes aus der Erde ist daher vollkommen sicher bestimmt, wenn seine geographischesläuge und Breite (§. 12) gegeben ist.

9. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 12

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
12 Mathematische Geographie. Die beiden Punkte am Himmel, welche von der Ekliptik 90° entfernt sind, heißen die Pole der Ekliptik. Da die Erdbahn die Form einer Ellipse hat, so sind die Zeiten zwischen den Aequinoktien und Solstitien ungleich. Zwischen dem Frühlingsäquinoktium und Sommersolstitium vergehen nämlich 92 Tage 22 Stunden, von hier bis zum Herbstäquinoktium 93 Tage 14 Stunden, von diesem bis zum Wintersol- stitium 89 Tage 17 Stunden und von diesem bis zum Frühlingsäquinoktium 89 Tage 1 Stunde. Derjenige Meridian (oder Deklinationskreis, §. 14), welcher durch die Lei- den Äquinoktialpunkte (Krebs und Stein bock) geht, heißt der Kolur der Nacht gleichen, derjenige dagegen, welcher durch die beiden Solstitialpunkte (Widder und Waage) läuft, der Kolur der Sonnenwenden. §. 16. Der Horizont. Befindet man sich in einer ebenen Gegend oder auf hoher See, so überblickt man von der Oberfläche der Erde eine Kreisfläche, welche ringsum durch das scheinbar darauf ruhende Himmelsgewölbe begrenzt wird. Diese Ebene heißt der scheinbare Horizont (Gesichtskreis) des Beobachters; er ist um so größer, je höher sich der Standpunkt des Beobachters über der Erdoberfläche befindet. Eine durch den Mittelpunkt der Erde gelegte Ebene, welche mit dem scheinbaren Horizont eines Ortes parallel und bis an das scheinbare Himmelsgewölbe erweitert ist, heißt der wahre Ho- rizont. Denkt man sich eine durch den Standpunkt des Beobachters und den Mittelpunkt der Erde gezogene gerade Linie über beide Punkte hinaus verlängert, so trifft dieselbe das Himmelsgewölbe in zwei Punkten, von denen der obere das Zenith oder der Schei- telpunkt, der untere das Nadir oder der Fuß Punkt genannt wird. Beide bilden die Pole des wahren Horizonts und sind überall 90° von demselben entfernt. Alle Kreislinien, welche durch das Zenith und Nadir gezogen sind, stehen auf dem wahren Horizont senkrecht und beißen Scheitelkreisc. Ter Bogen, welcher zwischen irgend einem Punkte eines Scheitelkreises und dem wahren Horizont eutbalten ist, wird die Höhe, die Entfernung dieses Punktes vom Zenith dagegen die Zenith di stanz des Punktes genannt. Höhe und Zenithdistanz ergänzen einander immer zu 90°. Der Boden eines Scheitelkreises, welcher zwischen dem Nordpolarstern und dem wahren Horizont eines Ortes liegt, heißt seine Polhöhe. Die Polhöhe eines Ortes auf der Erde bezeichnet zugleich seine geographische Breite, und man findet daher diese, wenn man die Polhöhe des Ortes mißt. §. 17. Die Himmelsgegenden. Der Horizont eines Ortes wird von seinem Meridian in zwei Punkten geschnitten, von denen der dem Südpol zugekehrte der Süd Punkt, der ihm gegenüberliegende der Nor dp unkt genannt wird. Die gerade Linie zwischen diesen beiden Punkten heißt die Mittagslinie. In einer Entfernung von 90° liegt ostwärts

10. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 13

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Die Erde. 13 von denselben Punkten der Ost Punkt, westwärts in gleicher Ent- fernung der Westpunkt. Diesen vier Kardinalpunkten des Horizonts entsprechen die vier Welt- oder Himmelsgegenden, und zwar unter- scheidet man a) die vier Haupthimmelsgegenden: Morgen oder Osten (Och, Abend oder Westen (Wch, Mittag oder Süden (<£>.), Mitternacht oder Norden (N.); b) die vier Nebengegenden: Süddost (So.), Südwest (Sw.), Nordwest (Nw.) und Nordost (No.); c) die acht Seite uneben gegen den: Nno. Nnw. Sso. Ssw. Ono. Oso. Wnw. Wsw. Die zwischen diese Punkte fallenden Bogen des Horizonts wer- den durch fortgesetztes Halbiren noch weiter eingetheilt. Eine Zeich- nung, welche sämmtliche (64) Weltgegenden darstellt, heißt Wind- rose, und, ist eine frei spielende Magnetnadel darauf angebracht, Kompaß (Boussole). Da der wahre Horizont auf allen Scheitelkreisen (§. 16) senkrecht steht, so mißt man den Abstand eines solchen Kreises von irgend einem fest bestimm- ten Meridian durch den zwischen beiden liegenden Bogen des Horizonts und nennt diesen Bogen das Azimuth. Den Abstand der Scheitelkreise vom Me- ridian zählt man in der Richtung von S. nach W. bis 360°. Will man die Lage eines Gesttrns gegen den Horizont und Meridian bestimmen, so hat man nur das Azimuth und die Höhe (§. 16) eines Sterns für eine bestimmte Zeit anzugeben. Da auch der Aequator auf allen Stundenkreisen (§. 14) senkrecht steht, so mißt man den Abstand eines solchen Kreises von demjenigen Meridian, welchen man als den ersten Stundenkreis angenommen hat, durch den zwischen Leiden liegenden Bogen des Aequators. Diese Abstände der Stundenkreise vom Me- ridian nennt man Stundenwinkel und zählt sie in der Richtung von S. nach W., und zwar entweder gleichfalls bis 360°, oder auch bis 24 Stunden. Will man also die Lage eines Gestirns gegen den Aequator und Meridian be- stimmen, so hat man nur den Stundenwinkel und die Deklination (§. 14) desselben für eine bestimmte Zeit anzugeben. Da jedoch diese beiden Bestimmungsarten den Nachtheil haben, daß sie einem Gestirn nicht unverändert für alle Zeiten zukommen, so bezieht man die Lage der Gestirne gewöhnlich bloß auf den Himmelsäquator. Man nimmt nämlich den Frühlingspunkt (§. 15) als einen festen Punkt an und zählt von ihm in der Richtung von S. nach O. die Abstände der Stunden- oder Deklinationskreise. Diese Abstände, welche man Rektascensionen oder gerade Aufsteigungen nennt, geben in Verbindung mit den Deklina- tionen die einfachsten Ortsbestimmungen der Gestirne.
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