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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. X

1865 - Essen : Bädeker
Vorwort zur Bayerischen Ausgabe. bücher im Königreiche Bayern gefunden haben, sowie durch die Wünsche mehrerer Lehrer und Schulkonserenzen hat sich die Verlagshandlung bewogen gefunden, eine besondere Ausgabe für die katholischen Schulen des Königreichs Bayern zu veranstalten. Hauptsächlich haben in dem Buche für Oberklassen die ersten Bogen (Seite 1—50), welche die Geographie und Landschasts- kunde behandeln, und sodann „die Geschichten aus der Ge- schichte der Deutschen" (Seite 198—247), unter dankenswerther Mitwirkung landes- und ortskundiger Schulinspektoren und Lehrer in Bayern, eine völlige Umarbeitung erfahren. Möchte das Buch in dieser neuen Gestalt noch brauchbarer be- funden werden und dem Unterricht in den Königl. Bayerischen Schulen zum Segen gereichen! Essen, im Oktober 1862. G. P. Aiideker. ..

2. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 350

1869 - Braunschweig : Schwetschke
350 A. Europa. der Umgebung epistiren. In Jdria werben von den jährlich gewonnenen 2500 Centnern Quecksilber gegen 1100 zu Zinnober verarbeitet; Aehnliches geschieht bezüglich des Eisens zu Neumarktl. Emporien für die Landes- Produkte und als Speditionsplätze sind Krainburg, wo auch andere In- dustriezweige vertreten sind, und Laibach (Aomonu, slav. Ljubljana.) wichtig. Die zwischen dem Schischka und Goltuz am Fuße des Schloß- berges unmuthig gelegene, von der Laibach durchströmte Hauptstadt zählt 20,747 Einw., welche früher mannigfach durch die benachbarten, gegen wärtig zum Theil der Cultur gewonnenen Sümpfe zu leiden hatten. Die dem Laufe der Laibach folgende, beim wichtigen Sagorer Kohlenwerte vor überstihrende Bahn hat den Waarenzug entschieden von der früheren Rich- tung über das alte Laak und den Loiblpaß abgelenkt, so daß kärntnerische Produkte selbst bei dreifach höheren Preisen in Triest keinen Gewinn brach- ten. — Der Grund und Boden ist in Kärnten sehr zerstückelt und deshalb auch der Ackerbau zurück. Hirse, Mais, Maulbeerbäume und Wein werden angebaut. Der Wein liefert im Mittel einen Ertrag von 318,565 prenß. Eimern. — In Kram haben wir noch zu verzeichnen, daß die Stadt Neu- stadtl, welche bis (1783) Rudolfswerth genannt, seit (1865) den letzte» Namen wieder angenommen hat. 7. Küstenland, (Görz und Gradiska, Istrien, Triest und Gebiet), 145 Um. 563,000 Einw. Der Unterschied dieses früher in die Kreise Görz und Istrien zerfal lenden Gebietes ist, wenn man die Umgebung von Flitsch mit seiner Hoch alpennatur und den schroff zum Busen von Triest abfallenden Karst ins Auge faßt, frappant genug. Zwischen ihnen liegt der Tarnowaner Wald, südöstlich vom letzteren zieht der Tschitscher Boden: beide tragen als höchste Gipfel Berge von 44005 Im allinälig gegen das Meer abfallenden Istrien sind die Betten des Quieto und der Arsa tief eingerissen, während jenes des Isonzo sich in Sümpfe verliert, das der Reka in ausgezeichneter Weise die Eigenthümlichkeit der „verschwindenden" zeigt, so daß ihre Wässer mit der, Seeschiffen zugänglichen Mächtigkeit erst bei Duino wieder herausquellen. Wassermangel und die oft furchtbar hausenden Winde, namentlich die Bora, lassen, vereint mit dem gähnenden Kalkboden, nur an manchen Orten eine üppigere Vegetation, und neben Kastanien und Südfrüchten feurige Weine gedeihen. Die ein wahres Nationalitätengemisch bietende Bevölkerung war, da auch die Industrie, außer Seife, Schiffen, Zucker und Salz, keine neu nenswertheu Produkte liefert, seit alter Zeit auf den Verkehr zur See (160 Milt. Fl.) und auf den Handel überhaupt angewiesen. Diese Potenzen zeigten sich seit der Erklärung Triests als Freihafen (1719) in einem Grade einflußreich, für welchen man sonst nur in Amerika die Beispiele zu suchen pflegte. Damals zählte die Stadt kaum 6000, jetzt enthält sie mit den Fremden über 104,700 Einw.; der Lloyd, durch Freiherrn von Bruck 1833 ins Leben gerufen, welcher zum Flore der durch keinen trefflichen Hafen gestützten Stadt wesentlich beitrug, hatte damals 7, und besitzt jetzt 68 Dampfschiffe (mit 13,000 Pferdekräften). Nachdem die durch den Karst und den noch schlimmeren Wassermangel entgegenstehenden Schwierigkeiten auf daö Glänzendste besiegt worden sind und die ersten Lokomotiven bis Triest

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 361

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Vitt. Oesterreich. 361 ten und Anlagen, z. B. der schon erwähnte Baumgarten, der Steinthor- garten, der Zdekauersche Garten rc. rc. Viel zur Schönheit Prags tragen die vielen Jnselgärten bei. Die Sophien-, die Schützen-, die Hetzinsel u. a. eite liegt der Weiße Berg, 1 St. von Prag auf der westlichen wo Friedrich V. von den Oesterreichern geschlagen ward, iy2 St. östlich der Stadt das Schlachtfeld, wo 1757 die Preußen einen blutigen Sieg f Ii r durch Schwerins Tod erkauften. Zu den schönsten Gegenden des Landes gehören die Abhänge des Riesen- und Mittelgebirges: aber neben den pittoresken Gründen der „böh- mischen Schweiz" und den bizarren Bildungen der Adersbach-Weckelsdorfer Sandsteinwunderwelt hat, von der vielverzweigten Wasserkraft profitirend, die Industrie eine Dichtheit der Bevölkerung möglich gemacht, wie sie an wenig Orten auf der Erde vorkommt. Hunderte von Stühlen klappern oft in einem Orte und Tausende von Spindeln regen sich in den zahlreichen Fabriken, unter denen Liebigs Riesenetablissement „Amerika" in Reich en- berg voransteht. Dieses ist denn auch nach Prag der bedeutendste, mit p w W » W w — ihm durch einen Schienenweg verbundene Manufacturort, und neben ihm mag das schöne, auch zumeist Wolle verarbeitende Warnsdorf und in dessen Nähe der fiir Leinwand und Zwirnfabrikation wichtige Rumburger District flüchtig erwähnt werden. Die Mannigfaltigkeit der Industriezweige, der ungemeine Fleiß des genügsamen Völkchens lassen das bleiche Elend nie so in die ärmlichen Stuben treten, wie es sich am Abhange des Erzgebirges breit gemacht hat, wo die Spitzenklöppelei nur schwach der Alles bewäl- tigenden Maschine widersteht, doch ist die Auswanderung nach Nordamerika in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die reichen Kohlen-, die gegen das Innere daran sich schließenden Eisenlager nützen nur einzelnen Districten; doch hat Mutter Natur gerade dort, wo sie durch die Erdbrände und durch die so interessanten Vulkane Podhorn und Kammerbühl ihr Walten in längst verklungenen Tagen zu erkennen giebt, durch die gerade hier so zahlreichen als trefflichen Mineralwässer gezeigt, wie unerschöpflich sie ist. Die Bitter- wässer zu Sedlitz, Saidschütz und Pillna, der Natronsäuerling zu Bilin, die Bäder Franzensbrunn, Teplitz, Karlsbad mögen nur als Repräsentanten gelten. Als solche haben sie aber unbestrittenen Ruf und unter ihnen vor allen Karlsbad wohl verdiente Berühmtheit. Der vom großen Karl, seinem eigentlichen Gründer (nicht Entdecker), den Namen führende Ort liegt am Einflüsse der Tepl in die Eger in einem engen, höchst eigenthüm- lichen Thäte. Die Ouellen entspringen aus Granitbreccie, ihre Temperatur schwankt zwischen (16—59°). Die neueste Analvse ergab neue, früher nicht gefundene Bestandtbeile, und schon hat man namentlich die Sinterablage- rungen für Gefäße zu nützen gesucht und die zur Tepl fließenden festen Stoffe und die heißen Wässer für industrielle Etablissements empfohlen. Am berühmtesten und selbst durch bedenfliche Veränderungen unter der Schale nicht bedeutend alterirt ist der Sprudel, die stärkste Quelle und seit 1844 auch als Salz versendet, welche alle hineingehängten Gegenstände (Blumen rc.) mtt einem gelblichen Kalffinter überzieht. Die Fabriken in Nadeln, Stahl, Zinn und lackirten Waaren aller Art würden den 4350 Bewohnern nicht viel stommen, wenn nicht Tausende (ca. 7000—8000 Kurgäste jährlich) aus allen Erdtheilen an ihre Quellen strömten, um zu trinken und zu ba-

4. Theil 2 - S. 48

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
48 haben es bekanntlich die Böhmen am weitesten gebracht, und es sind gegen- wärtig nicht weniger als 75 Glashütten und 22 Glasschleifereten vorhanden. Prag an beiden Ufern der Moldau, die Hauptstadt, hat 4 Stunden Umfang, 131,000 Einwohner. Die Brücke über die Moldau ist die größte in Deutschland, 1800 Fuß lang, 35 breit, mit 28 Statuen von Heiligen geziert, unter denen sich besonders die Bildsäule des heiligen Johannes von Nepomnck auszeichnet, der hier in die Moldau gestürzt wurde. Prag hat einen Erzbischof, eine Universität, 168 Paläste, fast 100 Kirchen, viele Fabriken und starken Handel. Im Dom zum heiligen Vitus ist das Grab des heiligen Johannes von Nepomuck, mit vielen Kostbarkeiten. Eine halbe Stunde von Prag befindet sich der weiße Berg, mir der Kirche Mariä vom Siege. Schlacht 1620 und 1737. Tabor, vor 400 Jahren von den Huffiten erbaut, liegt auf einer Anhöhe und hat 4000 Einwohner. Eg er an der Eger, nicht weit von Bayerns Grenze, als der Ort berühmt, wo Wallenstein ermordet wurde. (Siehe 1. Theil, Seite 104). Töplitz am Erzgebirge mib Karlsbad an der Eger mit warmeu Bädern. Wie im L.inlc, so zeigt sich auch im Charakter des Böhmen noch mannigfach eine gewisse Natürlichkeit. Ein hervorstechender Zug ist besonders seine Höflichkeit. Oesterreichs ansterdeutsche Länder. Dirö Königreich Ungarn mit seinen Nebenländern (3306 Q.-M), am südlichen Abhang der sehr metallreichtn Karpathen, die das Land in einem halben Bogen umziehen und sich vielfach in's Innere verzweigen. Zwi- schen ihnen und noch mehr im Süden liegen unabsehbare Ebenen, zum Theil Sandsiächen, oder mit Rohr und Schilf bewachsene Sümpfe, wie zwischen Donau und Theiß. Der seichte Neusiedler-See und der tiefe Plat- ten-See westlich von der Donau scheinen Ueberrcste elnes vor dem um- fangreichen, nunmehr ausgetrockneten oder abgeflossenen Sees zu sein. Jenen umschließen jetzt reiche Wciilberge und weite Moraste. Das Klima ist warm, im Süden heiß im Sommer, streng kalt im Winter, wie überall östlich von Deutschland. In den Gebirgsgegenden hört der Ackerbau fast auf, während am Fuß derselben unter 80^ eln feuriger Wein wächst. An der Theiß sind viele große Pußten, das heißt Viehtriften mit zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden; steppenähnliche Sandplätze wechseln mit fruchtbaren Stellen ab, und der bebaute Boden gibt das Wcizcnkorn dreißig- fach wieder. Moräste verderben häufig die Luft, und die gesundesten schönsten Gegenden sind die Gebirgsabhäuge. Heuschrecken und Erdbeben sind öfters verwüstend. Dennoch gehört Ungarn zu den gesegnetsten Ländern und konnte ' bei deutscher Benutzung durch Bearbeitung seiner Erzeugnisse und Handel eines der reichsten Länder sein. Aber der Ackerbau ist noch roh. Auch jetzt schon ist die Pferde- und Schafzucht sehr bedeutend, ungarische Ochsen sind sprichwörtlich, der Obstbau ist ansehnlich, Getreide gedeiht auch bei geringer Sorgfalt bis zum Ueberfluß. Die Tragkraft des Bodens ist in manchen Strichen so groß, daß man 10 Jahre lang auf demselben Boden Weizen bauen kann. Für Flachs, Hanf, Tabak (den besten in Europa) und treff- lichen Wein (vorzüglich bei Tokay an der obern Theiß) zieht man viel Geld aus dem Ausland. Fabriken kennt man noch wenige, nur Leder wird gut bereitet. Kein anderes Land in Europa ist so reich an Gold, auch die Ausbeute an Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Steinkohlen und Salz ist sehr bedeutend. Von den Einwohnern sind noch an 5 Millionen kräftig ge- baute, feurige Ungarn (oder eigentlich Magyaren, die Eroberer des

5. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 44

1869 - Essen : Bädeker
44 ' Die jetzigen Fürsten der beiden Hohenzollern-Hechingen und -Sig- maringen haben ihre Hoheitsrechte im Jahre 1850 an den König von Preußen, als an das Haupt des hohenzollernschen Geschlechts, abgetreten, und seit dieser Zeit gehören nun diese Ländchen zum preußischen Staate. Sie bilden unter dem Namen „hohen- zollern'sche Lande" einen besonderen Verwaltungsbezirk. An der Besestigung und stattlichen Wiederherstellung der königlichen Stammburg ist seit 1850 rüstig gearbeitet worden, so daß sie jetzt dasteht als ein herrlicher Schmuck des Reiches der könig- lichen Hohenzollern, welches sich ausdehnt „vom Fels zum Meer". — Wie viel Provinzen des preussischen Staates habt ihr früher kennen gelernt? — Wie heissen sie? — Wie liegen die hohenzollernschen Lande vom übrigen Königreich Preussen? — Seit wann ist das Geschlecht der Hohenzollern in der Geschichte bekannt? — Wann wurde ein Nachkomme dieses Geschlechts Kurfürst von Brandenburg? — Wie hiess dieser? — Aus welchem Geschlechte stammen die Könige von Preussen ab? — Seit wann sind die hohenzollernschen Lande mit dem Königreich Preussen vereinigt? — 30. Das Königreich Bayern. (23.) Östlich von dem Königreich Würtemberg liegt auf beiden Seiten der Donau das Königreich Bayern. Zu Bayern gehört aber auch noch die getrennt hiervon auf dem linken Rheinuser gelegene Pfalz, Rheinbayern genannt. Das eigentliche Bayerland, Altbayern, liegt südlich von der Donau an den Nebenflüssen: dem Lech, der Isar und dem Inn, welche aus den Tyroler Alpen kommen und eine hochliegende Ebene durchströmen. Der nördlich von der Donau gelegene Theil Bayerns, das Frankenland, ist östlich vom Böhmer- walde, nordöstlich vom Fichtelgebirge und westlich vom Spessart durchzogen, und wird von mehreren Nebenflüssen der Donau — unter denen die Naab und die Altmühl bemerkenswerth sind — und dem Main mit seinen Nebenflüssen bewässert. Das Königreich Bayern hat einen Flächenraum von 1380 Quadratmeilen mit 4,774,000 Ein- wohnern, von denen über 3 Millionen sich zur katholischen Re- ligion bekennen. Ackerbau und Viehzucht sind in Bayern so einträglich, daß das Volk nicht in Fabriken seinen Unterhalt zu suchen nöthig hat. In Altbayern, an der Isar, liegt die Haupt- und Residenz- stadt München, mit mehr als 170,000 Einwohnern. An neuen, schönen Bauwerken, Sammlungen von Gemälden, Bildersammlungen und anderen Kunstwerken übertrifft München alle übrigen Hauptstädte Deutschlands. Auch hat München eine bedeutende Universität und die größte Bibliothek in Deutschland, die aus 800,000 Bänden besteht. Für den Fremden ist also vielerlei dort zu sehen. Daß so viel Bier in München und überhaupt in Bayern getrunken wird,

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 193

1868 - Leipzig : Arnoldi
193 Dorfe Schönheide, dem größten Dorfe des Obergelirges mit 5000 Einwohnern. Man treibt hier ausgebreiteten Handel mit Spitzen und Blechwaaren. An der nahen Mulde befindet sich der Schönheider Hammer mit einem großen Hohofen. Es werden hier treffliche Oefen, Brückengeländer und Maschinen gegossen. Bei Grünhain war es, wo der Köhler Schmidt 1455 den geraubten sächsischen Prinzen Albert befreite und den Ritter Kunz von Kaufungen gefangen nahm. Wolkenstein an der Zschopau fertigt Spitzen, wollene Strümpfe und Leinwand. Es liegt auf einer beträchtlichen Höhe und gewährt eine schöne Aussicht in das Zschopauthal. Heinrich der Fromme, der in Freiberg restdirte, und Albrecht derbeherzte, hielten sich oft daselbst auf. Auch giebt es in dem nahen Dorfe Geh- rin gswalde ein mineralisches Bad mit starker lauer Quelle, ge- wöhnlich das W o l k e n st e i n e r Bad genannt. Zschopau, an der Zschopau, worüber eine treffliche steinere Brücke führt, hat große Bleichen, wo die Leinwand gebleicht wird; die dasigen Tuchmacher liefern gutes Tuch; auch giebt es daselbst Kattun- druckereien, Spinnmühlen und Strumpfwirker. Nicht weit davon be- findet sich das Blaufarbenwerk Zschopenthal, dessen Gebäude blau angestrichen sind und recht freundlich aussehen. Augustusburg, auf dem hohen Schellenberge erbaut, steht man mit seinem großen Schlosse schon in weiter Ferne liegen. Der Vater August, der das Schloß 1568 bis 1572 erbauen ließ, wohnte oft daselbst mit seiner Gemahlin, Mutter Anna genannt. Auf dem Schloßhofe steht eine über 400 Jahre alte Linde, die 13 Ellen im Umfange hat, aber nur 4 Ellen hoch ist, und deren starke Aeste sich so weit ausbreiten, daß sie auf 45 Säulen ruhen. Merkwürdig bleibt der 298 Ellen tiefe Brunnen, den man in den härtesten Felsen gehauen hat. Er ist mit einem Gebäude überdeckt, unter welchem das Wasser mit Hilfe einiger Ochsen in Tonnen heraufgewunden wird. Große Freude macht es dem Reisenden, wenn der Brunnenwärter eine Flinte in den Brunnen abschießt,, damit man das vielfache Echo höre, oder wenn er einen Leuchter mit 12 angezündeten Lichtern an einem langen Seile hinabläßt, die immer kleiner werden, je tiefer sie kommen, bis sie endlich im Wasser verlöschen. Die freundliche Schloßkirche hat einige merkwürdige Gemälde. In dem Bärengarten hielt man zu den Zeiten des Churfürsten Friedrich August Ii. Bären, die man zu Jagdbelustigungen nach Dresden bringen und nach der Jagd wieder nach Augustusburg schaffen ließ. Zuweilen stiegen die Bären über die Mauern und richteten großes Unheil in dem Städtchen Schellenberg an. Folgende Otto, Kinderfrennd. 13

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 51

1863 - Essen : Bädeker
51 welchen Theilen befinden sie sich? — In welcher Himmelsgegend stösst Österreich an das Meer, und wie heisst dieses? — Was wisst ihr von den Bewohnern Österreichs anzugeben? — Jeder soll jetzt angeben, was er sich sonst noch aus dem Kaiserreich Österreich gemerkt hat! — Wie viel Staaten in Deutschland kennt ihr jetzt? — Wie heissen sie? Was ist Preussen? — Was Österreich? — Zeichnet jetzt das Kaiserreich Österreich auf1 — Beschreibet es! — 29. Das Königreich Baiern. (3.) Westlich von dem Erzherzogthum Österreich liegt auf beiden Seiten der Donau das Königreich Baiern. Zu Vaiern gehört aber auch noch die getrennt hiervon auf dem linken Rheinufer gelegene Pfalz, Rheinbaiern genannt. Das eigentliche Baierland, Altbaiern, liegt südlich von der Donau an den Nebenflüssen: dem Lech, der Isar und dem Inn, welche aus den Tyroler Alpen kommen und eine hoch- liegende Ebene durchströmen. Der nördlich von der Donau gelegene Theil Baierns, das Frankenland, ist östlich vom Böhmerwalde, nordöstlich vom Fichtelgebirge und westlich vom Spessart durchzo- gen, und wird von mehreren Nebenflüssen der Donau — unter denen die Naab und die Altmühl bemerkenswerth sind — und dem Main mit seinen Nebenflüssen bewässert. Baiern ist nächst Österreich und Preußen der größte deutsche Staat. Es hat auf 1400 Quadrat- meilen 41/2 Millionen Einwohner, von denen über 1j/2 Millionen sich zur evangelischen Kirche bekennen. Ackerbau und Viehzucht sind in Baiern so einträglich, daß das Volk nicht so sehr in Fabriken seinen Unterhalt zu suchen nöthig hat. In Altbaiern, an der Isar, liegt die Haupt- und Residenz- stadt München, mit mehr als 114,000 Einwohnern. An neuen, schönen Bauwerken, Sammlungen von Gemälden, Bildersammlungen und andern Kunstwerken übertrifft München alle übrigen Hauptstädte Deutschlands. Auch hat München eine bedeutende Universität und die größte Bibliothek in Deutschland, die aus 800,000 Bänden besteht. Für den Fremden ist also vielerlei dort zu sehen. Daß so viel Bier in München und überhaupt in Baiern getrun- ken wird, mag ihm vielleicht auffallend erscheinen; er wird dabei aber bedenken, daß eben dadurch der weit schädlichere Branntwein, die Pest so vieler Orte, verdrängt wird. Die Brauereien in Mün chen und in ganz Baiern gehören zu den großartigsten Gewerben; sie fördern den Ackerbau, und die Ausfuhr der baierischen Biere ist nicht unbedeutend. Die Stadt Regenöburg an der Donau war einst bedeutender als jeht,^ hat aber immer noch Reste ihrer ehemaligen Größe. Dahin gehört die vortreffliche steinerne Brücke über die Donau, die einzige ganz gemauerte, welche über diesen Strom führt. Auf fünfzehn Bogen
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