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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

2. Theil 3 - S. 238

1861 - Hanover : Rümpler
238 mittelbar aus dem Bette wieder aufs Pferd fällte, um mit seinen Truppen zur neuen Schlacht auszurücken, war man für den übel- zugerichteten Greis nicht ohne Sorgen; der Wundarzt wollte ihn noch zu guter letzt einreiben, Blücher aber, als er die Anstalten sah, versetzte: 'Ach was, noch erst schmieren! Laßt nur sein! Ob ich heute balsamiert oder unbalsamiert in die andre Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen!' erhub sich, ließ sich ankleiden und setzte sich wohlgemutst zu Pferde, obgleich ihn bei jeder Be- wegung die gequetschten Glieder schmerzten. Als er sah, wie stark es geregnet hatte, und daß es noch immer fort regnen würde, sagte er: 'Das sind unsere Alliierten von der Katzbach, da sparen wir dem Könige wieder viel Pulver.' Blücher begab sich an die Spitze des Heertheils von Bülow, der voranzog und zuerst an den Feind kommen mußte. Er that alles, um den Marsch zu be- schleunigen; allein schon gleich anfangs wurde derselbe durch ein zufälliges Hindernis unerwartet aufgehalten: in Wavre entstand eine Feuersbrunst, welche die Hauptstraße sperrte und die Truppen zu Unwegen nöthigte, wodurch ein beträchtlicher Zeitverlust ent- stand. Weiterhin wurde es noch schlimmer, der unaufhörliche Reger, hatte den Boden ganz durchweicht, die Bäche geschwellt, jede kleinste Vertiefung mit Wasser gefüllt. Die schmalen Wege durch Wald und Gebüsch nöthigten zu häufigem Abbrechen der Glieder. Das Fußvolk und die Reiterei kamen mit Mühe fort; das Geschütz machte unsägliche Beschwer; der Zng rückte zwar im- mer vor, aber mit solcher Langsamkeit, daß zu befürchten war, er werde zur Schlacht viel zu spät eintreffen, und weit über den Zeitpunkt hinaus, in welchem er für Wellington noch die ver- sprochene Hülfe sein könne. Offiziere kamen und brachten Nachricht von dem Gange der Schlacht, von Napoleon's übermächtigem An- dränge, und wie sehr die Ankunft der Preußen ersehnt werde. Blücher, in heftigen Sorgen, sein gegebenes Wort nicht zu lösen, rief sein 'Vorwärts, Kinder, vorwärts!' anfeuernd in die Reihen der Truppen, überall fördernd flogen seine Blicke und Worte um- her; wo ein Hindernis entstand, wo eine Stockung sich zeigte, war er sogleich gegenwärtig: doch alle Anstrengung gab noch im- mer nur geringe Aussicht, zu rechter Zeit anzulangen. Neuer- dings trieb er zu doppelter Eile an; die Truppen erlagen fast den Mühseligkeiten; aus dem Gemurmel der im Schlamm und durch Pfützen Fortarbeitenden klang es hervor, es gehe nicht, es sei un- möglich. Da redete Blücher mit tiefster Bewegung und Kraft seine Krieger an: 'Kinder, wir müssen vorwärts! Es heißt wohl, es geht nicht; aber es muß gehn, ich hab es ja meinem Bruder Wellington versprochen! Ich hab es versprochen, hört ihr wohl? Ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll?' Und so gieng es denn mit allen Waffen unaufhaltsam vorwärts. Es war angenommen, die Preußen würden um zwei Uhr

3. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

4. Theil 2 - S. 278

1867 - Berlin : Dümmler
278 Xiv. Preußen als Großmacht. Franzosen am 21. October über die Brücken der Unstrut, als Bork heraneilte und den Fliehenden Wagen, Geschütz und Gefangene in nicht geringer Zahl abnahm, doch diesen Sieg nicht wohlfeil erkaufte. Auch hier gingen wieder deutsche Truppen zu den Ver- bündeten über, Napoleon aber gewann einen solchen Vorsprung vor dem langsam folgenden Schwarzenberg, daß er die Zeit er- hielt, sein Heer in Erfurt in zwei Tagen einigermaßen zu ord- nen und ausruhen zu lassen. Nur Blücher erschwerte seinen ferneren Abzug bei Eisenach und fing ein paar Tausend Nach- zügler auf. Nachdem Bayern in dem Vertrage von Ried sich sein Be- sitzthum und 'eine Königskrone gesichert hatte, erklärte es am 14. October Frankreich den Krieg. Zn den 32,000 Bayern stießen die 25,000 Oesterreicher, die ihnen bis dahin am Zun unthätig ge- genüber gestanden hatten, unter dem bayerschen Oberbefehlshaber Wrede zogen beide langsam zum Main und schwächten sich da- durch, daß sie viele kleinere Seitencorps abschickten, bis auf 40,000 Mann. Ueberdies machte Wrede den Fehler, daß er, statt den engen Ausgang des Kinzigthales in die Wetterau bei Gelnhau- sen zu sperren, sich in der Ebene von Hanau ausstellte, wo er der französischen Uebermacht von 60,000 Mann gar nicht gewach- sen war. Deshalb warf Napoleon am 30. October den linken Flügel und das Centrum des bayrisch-österreichischen Heeres zu- rück, schoß am 31. Hanau in Brand, nahm diese Stadt und setzte dann seinen Weg unverfolgt nach Mainz fort, wo er den Rhein überschritt. Schweren Verlust hatten die Verbündeten er- litten — gegen 10,000 Mann werden zugestanden —, weniger die Franzosen, doch wurden später noch viele Nachzügler auf- gefangen. Nur langsam rückte das Hanptheer nach, und erst am 9. No- vember wurden die letzten Franzosen von dem rechten Rheinufer zurückgetrieben, mit Ausnahme derer, die noch in den Festungen zwischen Rhein und Weichsel standen, und deren Zahl auf 190,000 zu veranschlagen war. Von ihnen ergab sich zuerst St. Cyr mit etwa 35,000 Mann am 12. November in Dres- den, vom Hunger überwältigt, Rapp am 1. Januar 1814 in Danzig mit mehr als 25,000 Mann, worunter 10,000 Kranke, und mit 1300 Stück Geschütz. Um dieselbe Zeit sielen die pol- nischen Festungen sowie Stettin und Torgau; Wittenberg wurde am 12. Januar 1814 erstürmt, Cüstrin Anfangs März genommen, dagegen hielten sich andere, z. B. G log au, Mag- deburg, Ha m b urg bis nach geschlossenem Frieden. König

5. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

6. Mnemonische Bearbeitung der Welt- und Cultur-Geschichte - S. 170

1867 - Flensburg : Herzbruch
170 282. Lonaparte in Aegypten und Italien. 1798. Bonaparte schiffte sich, während man allgemein eine Landung in England erwartete, mit einem Heer von 33,000 Mann nach Aegyp- ten ein. Bor der blutigen Schlacht bei den Pyramiden, in welcher er die Mameluken, die unter türkischer Hoheit Aegypten be- herrschten, besiegte, feuerte er seine Soldaten durch den Zurus zum Kampfe an: „Bedenkt, daß vier Jahrtaufende von den Höhen dieser Pyramiden auf euch herabsehen." 99 (im October) langte er mit wenigen Begleitern wieder in Frank- reich an. Auf, kühn — gekämpft, vier Jahrtausende sehen auf euch herab! 1800. Bonaparte zog über die Alpen nach Italien und besiegte die Oesterreicher bei Marengo. Moreau drang am Oberrhein in Deutschland ein und siegte bei Hohenlinden. Hellstrahlende Sieger. 283. Die beiden ersten Friedensschlüsse mit Oesterreich. 1797. Der Friede zu Campo Formio. Oesterreich verlor seine belgischen Pro vinzen an Frankreich, seine lombardischen Lander an die cisalpinische Republik. Auch mußte es seine vor- läufige Zustimmung zur Abtretung des linken Rheinufers von Basel bis Andernach geben. Füge, füge dich, Oesterreich! 1801. Der Friede zu Lüneville. Oesterreich mußte nochmals auf Bel- gien und Mailand verzichten, erhielt Venedig bestätigt, mußte aber die Abtretung des linken Rheinusers anerkennen. Ja leider, ich muß mich fügen! 284. Der Zceheld Nelson. Die Schlacht bei Trafalgar. 1758. Der berühmte Admiral Nelson ward in der Grafschaft Norfolk in England geboren. 98. Er vernichtete die französische Flotte bei Abukir in Aegypten, wobei er eine Wunde am Kopfe erhielt, nachdem ihm im Jahre vor- her vor Santa Cruz der rechte Arm zerschmettert worden war. 1805 verlor er in der Schlacht bei Trafalgar, der größten und blutig- sten Seeschlacht der neueren Zeit, in welcher er noch einmal die vereinigte französisch-spanische Flotte besiegte und vernichtete, durch eine französische Flintenkugel das Leben. Auf, Seeheld, — gehe — halsbrechender Arbeit entgegen!

7. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 319

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Napoleon Bonaparte in Italien. 319 und trieb das schwache österreichische Heer über die Sieg, die Lahn und den Main zurück, nahm Frankfurt, Nürnberg u. s. w., brandschatzte Frankfurt um 6, den fränkischen Kreis aber um 16 Millionen und nä- herte sich mit dem linken Flügel dem Böhmerwald, während er mit dem rechten die Vereinigung mit Moreau suchte. Nun ging aber Karl mit 20,000 Mann Kerntruppen bei Ingolstadt plötzlich über die Donau, in Eilmärschen den Altmühlgrund hinauf, überfiel den Vortrab Jourdans unter Bernadotte bei Theining (22. August), erreichte und schlug Iourdan selbst bei Amberg (24. August), und noch einmal vollstän- dig bei Würz bürg (3. September). Das französische Heer floh in wilder Flucht über den Rhein, während die Bauern im Spessart und Odenwald Tausende der zersprengten Räuber todtschlugen. Nun mußte auch Moreau, der bis München vorgcdrungeu war, eilig umkehren und vollbrachte diesen Rückzug mit ausgezeichneter Geschicklichkeit; doch wurde er von Karl bei Emmendingen eingeholt und geschlagen und nach einem hartnäckigen Treffen bei Schli engen über den Rhein zurückge- trieben (Oktober). Napoleon Lonaparte in Italien. So war Deutschland von dem Feinde befreit, aber in Italien war der Sieg mit den Franzosen. Hier traf der 27jährige Bonaparte (geboren den 15. August 1769) ein vernachlässigtes, von allem entblöß- tes Heer, das seit 1792 mit wechselndem Erfolge sich mit den Piemon- tesen und Oesterreichern schlug; wie einst Hannibal, so wies er seine Soldaten auf das reiche Italien; „ein Sieg, Soldaten," sagte er, „wird euch alles geben, was ihr braucht, Kleidung, Nahrung und Geld." Mit 40,000 Mann eröffnete er den Feldzug; er umging die Alpen, siegte den 11. und 12. April über den österreichischen General Beaulieu bei Montenotte, den 13.und 14.bei Dego und Millesimo und trennte 'die piemontesischen und österreichischen Truppen, die Beaulieu über die Bochetta in die Lombardei zurückführte. Hierauf schlug Bonaparte die Picmontesen unter Kolli bei Ceva und Mondovi (20. und 21. April) und marschierte auf Turin los. Der König von Sardinien bat um Waffenstillstand und erhielt ihn gegen Uebergabe der Festungen Koni, Ceva und Tortona, und den Frieden zu Paris gegen Abtre- tung von Nizza und Savoyen an Frankreich. Den 7. Mai ging Bonaparte bei Piacenza über den Po, drängte die Oesterreicher zurück, erzwang unter dem fürchterlichsten Kartätschen- feuer den Uebergang über die Adda bei Lodi (10. Mai) und besetzte Kremona, Pavia und Mailand, wo er wie ein König einzog und von dem leichtsinnigen Volke mit Jubel empfangen wurde. Parma erkaufte den Frieden mit 2 Millionen Fr., 1700 Pferden und 20 Gemälden,

8. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 221

1869 - Erfurt : Körner
221 sogleich wieder zum Angriff über. Macdonald hatte sich vorgenommen, die Kabbach und wüthende Neiße zu überschreiten, um die Preußen zu umgehen. Er'wußte nicht, daß die Feinde so nahe standen. York stellte sich am rechten Ufer der Neiße auf, Längeren mit feinen Russen'auf dem linken, und Sacken lagerte am rechten Katzbachufer. Blücher wollte einen Theil der Franzosen über die Katzbach kommen lassen und diesen augreisen. Da hörte er aber, daß die gesammte französische Armee über die Flüsse gegangen sei. ,,Desto besser," sagte er, ,,dann kann Einer dem Andern keine Vorwürfe machen, daß er Prügel bekommen." Um zwei Uhr Nachmittags begann die Schlacht. Der Regen fiel in Strömen herab, in Folge dessen die Gewässer sich mit reißenden Fluthen füllten. Die Kanonen donnerten in das düstere Feld hinein, Trom- peten schmetterten, Trommeln wirbelten dumpf dazwischen. Die Gewehre versagten; daher ging man mit dem Bayonette gegen den Feind. Blücher's Wort und Beispiel regte die Seinen zu kühnem Mnthe an. Man achtete nicht den schlechten Boden, nicht den Regen, nicht den Frost. „Heute geht's gut, Vater Blücher!" rief die Landwehr dem greisen Feldherrn zu, der sein „Vor- wärts !" wiederholt vernehmen ließ. Als er sich selbst an die Spitze der Rei- terschaaren setzte, konnten die Franzosen nicht mehr Stand halten, sondern lösten sich in die Flucht und greulichste Verwirrung auf. Tausende derselben fanden in der vom Regen angeschwollenen wüthenden Neiße und Katzbach ihren Tod. Blücher ließ nach der Schlacht einen feierlichen Dankesgottesdienst halten, Victoria schießen und „Herr Gott, dich loben wir!" singen. Der König aber ernannte Blücher zum Fürsten von Wahlstatt. („Auf die Schlacht an der Katzbach", von Fr. Rückert. „Der Trompeter an der Katzbach", von I. Mosen.) v Körncr's Tod. Am Tage der Schlacht an der Katzbach starb der durch seine Heldenlieder bekannte Dichter Theodor Körner. Er fiel in einem Gefecht bei Gadebusch auf der Straße nach Schwerin. Kurz zuvor dichtete er sein „Schwertlied" während der Rast im Gehölze. Mit Eichenlaub ge-

9. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 506

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
506 77. Der siebenjährige Krieg in Deutschland. Die Feldzüge des Jahres 1758. In diesen wie den folgenden Jahren, bis zum Frieden, war der Kriegsschauplatz ein doppelter: im westlichen Deutschland gegen die Franzosen (80,000 M.), welche ihre Kriegsbewegungen abgesondert von denen ihrer Verbündeten erhalten wollten, da sie bereits an den Frie- den mit England (in dem gleichzeitigen Seekriege, s. Nr. 76) dachten, im östlichen Deutschland gegen die (75,000) Russen, (122,000) Oester- reicher, (32,000) Reichstruppen und (21,000, Anfangs nur 7000) Schweden. Der König überließ den Krieg auf dem westlichen Schauplatze dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig, der den beiden verbündeten Königen von England und Preußen durch Verwandtschaft nahe stand und die wichtigsten Eigenschaften eines tüchtigen.anführers in sich ver- einigte: Muth und ruhige Geistesgegenwart, scharfsichtigen Blick für die Wahl des Angriffs, richtige Beurtheilung seiner Gegner und ge- schickten Tact in der Auswahl seiner nächsten Gehülfen. Diesem talent- vollen Manne gelang es, die aus verschiedenen Volksstämmen zusammen- gesetzten, ungebildeten Truppen in kurzer Zeit zu einem Ganzen zu ver- schmelzen und mit einem Eifer zu beleben, wie er kaum in höherem Grade bei dem Heere des Königs zu finden war. Schon in der Mitte Februar 1758 eröffnete der Herzog mit etwa 30,000 Mann den Feldzug gegen die in weiten Winterquartieren (von Goslar bis Verden) zerstreuten Franzosen (unter Clcrmont), welche er bis über den Niederrhein zurücktrieb. Im Anfänge des Juni ging auch er unterhalb Emmerich über den Rhein, trieb die (47,000) Fran- zosen vor sich her und schlug sie bei Crefeld (23. Juni), indem er mit seinem rechten Flügel höchst verwegen den feindlichen linken Flügel umging, während die französischen Unterbefehlshaber die ihnen ertheilten Befehle nicht ausführten und ihre Reiterei sich geradezu weigerte, einen Angriff zu machen. Der Marschall Contades erhielt nun den Ober- befehl des Hauptheeres der Franzosen; ein kleineres französisches Heer- unter Soubise drang von Hanau aus gegen Kassel vor. Deßhalb ging Ferdinand über den Rhein zurück und Contades folgte ihm. Doch ge- schah nichts von Bedeutung, Ferdinand konnte, bei der Unthätigkeit, in welcher Soubise verharrte, die Vereinigung der beiden französischen Heere verhindern, von denen das größere (unter Contades) im Anfänge des Winters auf das rechte Rheinufer zurückkehrte und zwischen Rhein und Maas Winterquartiere bezog, was Soubise, nachdem er über den Main zurückgegangen war, zwischen diesem Flusse und dem Rheine, der Herzog Ferdinand in den Bisthümern Münster, Paderborn und Osna- brück that. Der König führte auf dem östlichen Schauplatz den Krieg An- fangs nicht minder glücklich. Er eroberte zunächst Schweidnitz, welches er durchaus nicht in seinem Rücken in Feindeshänden lassen durfte, drang dann, während die Oesterreicher einen Angriff auf Böhmen er-

10. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 768

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
768 113. Deutschlands Befreiung, 1813. unter Längeren, derselbe sei im vollen Rückzuge begriffen. Blücher selbst zieht den Säbel, setzt sich an die Spitze der durch das Fußvolk durchgezogenen Reiterei, schreit: „Vorwärts!" und stürmt mit Ulanen und Husaren unter lautem Hurrah in vollem Rennen auf die feind- lichen Reiter, die zwar geworfen werden, aber während des aufgelösten Zustandes der Verfolgenden gerathen diese selbst'in Gefahr; die beiden letzten preußischen Reiter-Regimenter müssen aus dem Rückhalt hervor- eilen, diese und die russische Reiterei, die im rechten Augenblick dem Feind in die Seite fällt, entscheiden das Gefecht. Die Franzosen räumen geschlagen das Feld. In den Engwegen des Neißethals aber gerieth alles in Verwirrung. Der Regen strömte noch immer, die Gebirgswässer wuchsen mit jedem Augenblick, und ihre tobenden Fluten rissen Brücken und Stege fort. Vergebens suchte man Uebergänge, die eingetretene tiefe Dunkelheit ließ Tausende von Flüchtlingen in der wüthenden Neiße und Katzbach den Tod finden, eine Menge Gefangene, 30 Kanonen nebst ihren Pulverwagen, und vieles andere Fuhrwerk fielen in die Hände der Sieger. Die Finsterniß setzte der Verfolgung ein Ziel; der Boden war vom Regen so durchweicht, daß ein Theil des Fußvolks seine Schuhe stecken ließ und barfuß einherzog. Große Er- gebnisse waren mit geringem Verlust erkauft; der Heertheil von Jork, welcher im stärksten Kampfe gewesen, zählte kaum 500 Todte und Ver- wundete, auch der Feind hatte verhältuißmäßig wenig durch das Schwert verloren, desto mehr aber in den flutenden Gewässern und am meisten an Gefangenen, deren noch täglich bis zum 4. September eingebracht wurden, zum Theil durch den Landsturm, der die Versprengten im Ge- birge aufgriff. Der ganze Verlust der Franzosen betrug an 30,000 Mann, der Gefangenen waren 20,000, der genommenen Kanonen 105 und der Pulverwagen über 300. Blücher schätzte den Verlust des schlesischen Heeres auf höchstens 1000 Mann; vielleicht nie, sagt er am Schlüsse seines Berichtes, sei ein Sieg mit so wenig Blut erkauft worden. In denselben Tagen war die böhmische Armee über das Gebirge gegangen und hatte sich, 150,000 Mann stark auf Dresden geworfen, das man zum Widerstand zu schwach zu finden hoffte. Am 24. August Abends stand man zwei Meilen von Dresden; man konnte am 25. den Sturm unternehmen; Schwarzenberg zögerte bis zum 26. Nach- mittags. So war es Napoleon möglich, aus Schlesien mit seinen Garden — in drei Tagen machten sie 19 Meilen — Dresden zu er- reichen; „mit lachendem Muth" musterte er seine Schaaren, dann brachen sie aus allen Thoren hervor; vergebens war das muthigc Anstürmen der Verbündeten; der andere Tag vollendete ihre Niederlage; sie büßten 25,000 Todte und Verwundete, 18,000 Gefangene ein, ließen über 100 Kanonen, 18 Fahnen im Stich. Nun schien der Weg gen Böhmen offen; Vandamme eilte, auf der großen Straße das Gebirge zu übersteigen; er warf Ostermann bei Peterswalde, er folgte ihm auf dem Wege von Culm; gelang cs,
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