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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 359

1868 - München : Lindauer
359 Bayern unter König Maxi Joseph. im Jahre 1814 nahmen die Bayern unter Wrede und dem königlichen Prinzen Karl an dem auf Frankreichs Boden fort- gesetzten Kampfe gegen Napoleon rühmlichen Antheil, so in der Schlacht bei Brienne (1. Februar), bei Bar an der Aube (27. Februar) und bei Arcis (20. und 21. Marz)*). Paris ergab sich am 21. März. Napoleon mußte (11. April) die Krone Frankreichs an Ludwig Xviii, Bruder Ludwigs Xvi, überlassen und sich mit der Insel Elba begnügen. Am 30. Mai 1814 erfolgte der erste Pariser Friede, und fünf Tage darnach (3. Juni) wurde zwischen dem österreichischen Minister Metternich und dem (am 7. März 1814) zum Marschall und (bald darnach) zum Fürsten erhobenen Wrede ein Vertrag verabredet, gemäß welchem Bayern an Oesterreich Tyrol und Vorarlberg, das Inn- und Hausruckviertel abtreten und dafür Würz bürg und Asch affen bürg und das zu Böhmen gehörige Amt Nedwitz an der Bayrenther Grenze erhalten sollte. Da Bayern durch diesen Austausch eine Einbuße von wenig- stens 200 Quadratmeilen bevorstand, so gab Oesterreich die beruhigende Zusage, bei den Alliirten dahin zu wirken, daß Bayern die N he in Pfalz mit einem Landstriche erhalte, der das Gebiet am Nh ei ne mit dem am Maine verbände. Die Haupt- frage über die Landesentschädigung aller Betheiligten und über den künftigen Zustand Deutschlands und Enropa's sollte aus einem Congresse zu Wien durch gemeinsame Berathungen aller Mächte gelöst werden. Während dieser Congreß, der am 5. Oktober 1814 eröffnet wurde, die ihm gestellte Aufgabe zu lösen bemüht war, führte die Entweichung Napoleons von der Insel Elba und sein Wiederauftreten in Frankreich (1. Mai 1815) einen neuen Krieg der Alliirten gegen Frankreich herbei, wozu Bayern mit der höchsten Anspannung seiner ganzen Wehrkraft eiiw Armee von 80,000 Mann zusammenbrachte. Der gänzliche Sturz Na- poleons wurde durch die große Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance am 18. Juni 1815 entschieden, demselben *) König Ludwig I hat zur Erinnerung an diese Waffenthaten drei Straßen Münchens nach diesen Kampfplätzen benannt.

2. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 52

1867 - Breslau : Trewendt
52 Neuere Geschichte. Uebrige als Herzngthum Warschau an den König von Sachsen, gegeben, zwischen Elbe und Rhein wird aus preus- sisohem (jebiet,, Braunschweig, Hesse«-Cassel u. s. w. das 1\ ö ni gr e i ch W e s I fa 1 e n gebildet unter Jer ö m e, Napoleons Bruder/ Hauptstadt Cassel. 1807—1812 Deutschland unter französischer Herrschaft: Der Rhein- bund umfasst seil 180s alle deutschen Staaten mit Ausnahme von Oesterreich, Preussen, Holstein (dänisch) und dem schwe- dischen Pommern. — Die Kaiser von Frankreich und Russland y.u Erfurt von den unterwürfigen deutschen Fürsten umgeben. Preussens Wiedergeburt. Freiherr von Stein, der Urheber derselben, von Napoleon geächtet; sein Geist wirkt in Preussen fort. Stiftung der Universität Berlin; (Fichte, Nie- buhr, Schleiermacher u. A.). Städteordnung. Gewer- befreiheit. Aufhebung der Klöster. Scharnhorst und Gneisen au die Schöpfer des neuen, auf allgemeine Wehr- pflicht gegründeten Heerwesens. Der Tugend hu nd. Die Turn er ei. (Jahn.) 1808 Napoleon macht Murat (Joachim) zum König von Neapel, Joseph zum König von Spanien, wo ein hartnäckiger Kampf gegen die aufgedrungene Herrschaft beginnt. Verteidigung von Saragossa. 1809 Oesterreich gegen Napoleon in Waffen. Erzherzog Karl bei Eck m ii h 1 geschlagen, bei Aspern Sieger, unterliegt aber- mals bei Wagram. Aufstand der Tiroler. Andreas Hofer fällt durch Verrath. Friede zu Wien: Oesterreich am adriatischen Meer, in den Alpen, in Galizien u. s. w. ver- kürzt. Napoleon bildet am adriatischen Meere das mit Frank- reich verbundene Königreich Illyrien, entsetzt den Papst Pius Vii. und vereinigt den Kirchenstaat mit dem Kaiserreich. 1809 Schweden (Gustav Iv.), seil dem Beginn der dritten Coalition mit Frankreich und seit dem Tilsiter Frieden auch mit Russ- land im Kampfe, verliert an letzteres Finnland. 1810 Napoleons Macht auf ihrem Höhepunkte. Er vermählt sich mit der Erzherzogin von Oesterreich Marie Luise, „der Tochter der Caesaren.“ Holland und die norddeutsche Küste vom Niederrhein bis zur Tr ave wird dem Kaiserreiche einverleibt. Der schwedische Reichstag wählt den französi- schen Marschall Bernadotte, der lutherisch wird, zum Kron- prinzen von Schweden. 1811 Fortgesetzter Guerillaskrieg in Spanien, unterstützt durch ein englisches Heer unter dem Herzog von Wellington,

3. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 54

1867 - Breslau : Trewendt
54 Neuere Geschichte. 1813 rückgewichen ist, uncl wo er von den vereinigten drei Heeren der Verbündeten geschlagen wird. Napoleon schlägt sich auf dem Rückzüge nach dem Rhein bei Hanau durch (30. 31. Oct.), wo die Baiern, am 8. October durch den Vertrag von Ried zu den Verbündeten übergetre- ten, unter Wrede ihn aufzuhalten versuchen. Der Rhein- bund und die von'napoleon geschaffenen Staaten (Westfalen, Berg u. s. w.) lösen sich auf. In Braunschweig, Hessen, Ol- denburg u. s. w., sowie in den ehemals preussischen Landes- theilen werden die alten Regierungen hergestellt. 1814 Die Verbündeten in Frankreich. Blücher überschreitet den Rhein mit einem Theil der schlesischen Armee bei Caub in der Neujahrsnacht. Die Hauptarmee dringt durch die Schweiz, die Nordarmee durch die Niederlande vor. Napoleon, anfangs irn Vortheil, wird von Blücher bei Laon (9. 10. März), von Schwarzenberg bei Areis sur Aube (20. 21.März) geschlagen. 31. März. Die Verbündeten ziehen nach der Erstürmung des Montmartre in Paris ein. Napoleon entsagt der Kaiserkrone und geht nach Elba. 30. Mai. Der erste Pariser Friede. Die Bourbonen keh- ren nach Frankreich zurück. König Ludwig Xviii., Bru- der Ludwigs Xvi. Frankreich erhält die Grenzen von 1792. Der Wiener Congress beginnt . Pius Vii. kehrt nach Rom zuiüok. 1815 Die hundert Tage. Napoleon noch einmal Herr von Frank- reich. Ludwig Xviii. flüchtig. Blücher bei Ligny zurück- geworfen (16. Juni). Wellington widersteht heldemniithig bei Waterloo (Belle-Alliance) (18. Juni). Den Sieg bringen die Preussen unter Blücher. 20. Novbr. Der zweite Pariser Friede: Grenzen von 1790. Zweite Rückkehr der Bourbonen. Napoleon Ge- fangener auf St. Helena (f 5. Mai 1821). 1815 Die Wiener Verträge. Deutsche Bundesacte 8. Juni. Schlussacte des Wiener Congrosses 9. Juni. Die alten Fürstenhäuser werden überall wieder hergestellt; nur in Schwe- den gründet Bernadotte, der Napoleonische Marschall, eine neue Dynastie. Norwegen, bisher dänisch, wird mit Schwe- den vereinigt, welches Neuvorpommern an Preussen abtritt. England gewinnt Malta, Helgoland, das Protectorat über die ionischen Inseln und mehrere außereuropäische Besitzungen. Die freien und die österreichischen Niederlande (Holland und Belgien) werden zu dem Königreich der Niederlande

4. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 202

1864 - Aschersleben : Carsted
— 202 - s. w.) kehren in ihre Länder zurück. Aehnlich geht es in Italien, nach tapferer Gegenwehr Eugen's. Die Vertreibung der Franzosen aus Spanien s § 137. 1814 Uebergang der Verbündeten über den Rhein. f Schlachten bei Brienne, bei Montmirail u. a., meist zum Nachtbeile der in einzelnen Corps vor- rückenden Verbündeten. Blücher siegt bei Laon (fpr. Lang), Schwarzenberg hei Arcis a. d. Aube. Neue Siege bei La Fere Champenoife u. am Mont- martre (30. März), während Napoleon im Rücken der Verbündeten steht, und in Paris. + Napoleon entsagt u. erhält die Insel Elba. Lud- wig Xviii. (Bruder Ludwig's Xvi., s. die Tab. S. 164) wird König von Frankreich (die Nestau^ ration); er giebt dem Lande eine Constitution (die Charte; Pairskammer u. Deputirtenkammer). 1814 Frieden zu Paris: Frankreich auf die Grenzen von 4 30. Mai 1792 beschränkt. 1814 Congreß zu Wien, zur Ordnung der Angelegenhei- | u. 15. ten Europa's: In den meisten Ländern werden durch denselben die Zustände eingerichtet, die im Wesentlichen noch bestehn (nur in Italien nicht, § 146), namentlich erhält Preußen die jetzigen Provinzen Westfalen u. Rheinprovinz (theils frühere Besitzungen, theils neue Erwerbungen zum Ersätze für die an Rußland kom- menden ehemals polnischen Länder Preußens), die Hälfte des Königreichs Sachsen (mit den Städten Torgau, Wittenberg u. a.), und Schwedisch Pom- mern (Letzteres eigentlich durch einen Tausch mit Dänemark). — Oesterreich bekommt das im Frieden von Campo Formio erhaltene venetianische Gebiet wieder (mit dem Mailändischen zusammen das Iom- bardisch-venetianische Königreich). — Die frühere Republik Holland wird durch Belgien zum König-

5. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

6. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 311

1864 - Hannover : Hahn
311 Schweden und dessen König Kurl Xii. kriegten, mußte Kurfürst Georg Ludwig, weil seine Vorgänger den Frieden von Altona 1689 garantit hatten, als Theilnehmer aus Seiten des Letztern stehen. Allein der Frieden von Travendahl, 8. August 1700, der Schweden Alles, was man ihm, zu nehmen drohete, wieder von Neuem zugestand, setzte auch der Theilnahme Hannovers bei diesem Kriege bald ein Ziel. Es war dies zu derselben Zeit, wo Ludwig Xiv. ganz Europa durch den für die Große seines Hauses begonnenen spanischen Erb- solgekrieg in Bewegung setzte. Während mehrere deutsche Fürsten, unter Anderen die Kurfürsten von Cölln und Baiern, sich gradezu gegen den Kaiser lind Oesterreich ails die Seite Frankreichs stell- ten, hielt Kurfürst Georg Ludwig, seinen alten Versprechungen ge- mäß, treu zum Reich. Seine Truppen vereinigten sich mit freuen Eugen's und Marlborouglsts und fochten mit in der siegreichen Schlacht bei Höchstädt am 13. August 1704z die schon in Deutsch- land eingedrnngenen Franzosen wurden dadurch bis an den Rhein zurückgeworfen, iitib Kurfürst Georg Ludwig bekam 1707 den Ober- befehl über die Reichsarmee, um sie mit dieser auch von hier gänz- lich zu vertreiben. Allein dne schlechte Zucht und Haltung dieser Truppen, über welche, als berüchtigt genug, ewig geklagt un fr ge- spöttelr ist, verhinderte jeden eigentlichen Erfolg, und so mußte er sich begnügen, statt selbst in Frankreich einzudringen, die Franzo- sen nur von einem weitern Eindringen in Deutschland abznhalten. Das Hauptkriegstheater war während der Zeit in den Niederlan- den, wo die Schlachteil voil Olidenarde, 11. Juli 1708, und bei Malplaqnet, 11. September 1709, die blutigsten des ganzen Krieges, geliefert wurden. Bei den verbündeten Heereil besaildeil sich 17,000 Hannoveraner unter dem Oberbefehl deö Geiierals voll Bülow, initer ihnen allch der Kurpriilz Georg, der vom Vater angewleseil war, in der Schule Marlborouglsts das Kriegsweseil zu lernen, und sich auch bald dlirch Eifer und Mlith bei jeder Gelegenheit auszeich- nete. Georg Llidwig jedoch legte im Jahre 1709 freu Oberbefehl über die Reichsarmce, weil man nuf alle seine Vorschläge ziir Ver- besserung dleseö Corps nicht achtete, freiwillig wieder llieder. Ereigllisse in der nächsten Nähe feiner Staaten bestimmten ihn nicht weniger mit zu diesem Schritte. Aus dem schwedischen Kriege war der große nordische Krieg gegen Karl Xii. entstanden, der für diesen bckaniltlich mit der Schlacht bei Pliltawa 1709 ein

7. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 233

1862 - Hildburghausen : Nonne
Napoleon Bonaparte. 233 von Wellington geschlagen worden war, überschritten Spanier und Engländer die Pyrenäen (November). Auch die Russen und Deutschen (denen sich am 18. Oktober auch die Sachsen, Würtemberger u. s. w. angeschlossen hatten) näherten sich den Grenzen Frankreich's: Bülow besetzte Holland, Schwarzen- berg die Schweiz und in den letzten Tagen des Jahres 1813 und in den ersten Tagen von 1814 wurde der Rhein überschritten. Das Haupthcer setzte bei Basel über, Blücher bei Mannheim und Koblenz und die Nordarmee rückte von Holland nach Süden. Blücher siegte (1. Februar) bei La Rothieree; doch verwarf Napoleon, nachdem er die einzelnen Abtheilungen zurückgeschlagen hatte, die Friedensanträge. Durch den Sieg bei Laon*) (9. März) ent- schied Blücher das Wiedervorrücken der großen Armee, während sich Napoleon nach dem Rhein wendete, um die Verbündeten von Paris abzuziehen. Doch diese zogen dadurch unbeirrt vorwärts gegen die Hauptstadt. Sie erstürmten den Montmartre^) (30. März) und am 31. März hielten Alexander von Rußland und der König von Preußen an der Spitze ihrer Garden ihren siegreichen Einzug in Paris. Napoleon durch den Senat abgesetzt, mußte am 11. April 1814'zu Fon- taineblau H dem Throne entsagen und wurde auf die Insel Elbah ver- wiesen. An der Stelle dcs Kaiserthums wurde durch die Verbündeten das Königthum wieder hergestellt und Ludwig Xviii. 2jf dcr Bruder Ludwig des Xvi., auf den Thron von Frankreich erhoben. Mit ihm schlossen die europäischen Mächte den (ersten) Pariser Frieden (30. Mai 1814), durch den Frankreich auf die Grenzen von 1792 zurückgeführt wurdet). 6. Die Herrschaft der hundert Tage 181.7. Um die gestörten Staatsverhältnisse Europa's, namentlich Deutschland's zu ordnen, wurde im Oktober 1814 zu Wien ein Kongreß4) eröffnet. Mitten in seinen Unter» H La Rot hi ere, Dorf unweit Brienne (S. 220. Anm.) — Laon, Stadt nord- östlich von Paris, in der Provinz Iste de France. — Montmartre, Hügel mit Dorf an der Nvrdseite von Paris. — F o n tai n ebla n, Stadt acht Meilen oberhalb Paris unweit des linken Seineufers mit königlichem Schloß, das Napoleon sehr liebte und mit großem Kostenaufwand hatte verschönern lassen. — Elba, Insel im mittel- ländischen Meere an der Küste von Toskana, wozu es jetzt gehört. In den Jahren 1803—1815 war Elba französisch. 2) Ludwig Xvii., der gezählt wird, aber nie König war, war bereits während der französischen Revolution '1795 im Alter von 10 Jahren gestorben. ^) Spanien, Portugal, Sardinien und Toskana kamen wieder an ihre rechtmäßigen Fürsten; auch der Papst wurde in seine vorigen Rechte eingesetzt; Neapel allein blieb in der Gewalt Murat's, der sich nach der Schlacht bei Leipzig mit Oesterreich verbündet hatte. 4) Der Wiener Kongreß, der bis Juni 1815 dauerte,'setzte Folgendes fest: Oesterreich erhält die illyrischen Provinzen (Jllyrien und Dalmatien', Ober-Italien bis zum Po und Tessine (lombardisch-venetianisches Königreich), Tirol und Salzburg zurück. Preußen bekommt die nordöstliche Hälfte des Königreichs Sachsen und em- pfängt die durch den Tilsiter Frieden verlornen Gebiete nebst ansehnlichen Erweiterungen wieder. Hannover wurde Königreich; Weimar, Oldenburg, Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg-Strelitz wurden Großherzogthümer; Frankfurt, H a m b u r g, L ü b e ck, B r e in e n blieben freie Städte. Die deutsche Kaiserwürde wurde nicht erneuert, sondern es bildete sich (durch die Bundesakte vom 8. Juni 1815) der deutsche Staatenbund mit dem Bundestag zu Frankfurt. — Rußland erhielt das Herzogthum Warschau, England das Kapland; Holland und Belgien wurden als „vereinigte Niederlande" ein besonderes Königreich (seit 1831 wieder in die König- reiche Holland oder die Niederlande, und Belgien getheilt). Sardini eil erbielt Genua als Herzogthum; mit Schweden wurde Norwegen vereinigt.

8. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 274

1861 - Hildburghausen : Nonne
274 Schlacht bei Wagram (5. und 6. Juli 1809) sofort ab, um seine bedrohte Hauptstadt zu decken. Die Tyroler waren nun auf sich allein angewiesen, wußten, daß ihr Kaiser geschlagen sei, verzagten aber dennoch nicht. Als die siegreichen Franzosen von Wagram her in großen Schaaren sich naheten und der Marschall Lefebre mit 30,000 Mann von verschiedenen Seiten in die Gebirge eindrang, da kamen Hofer und seine Schützen wieder her- unter von den Bergen, führten die Waffen mit größerer Kühnheit und Wuth und schlugen den Feind abermals aus dem Lande. Oestreich schloß jedoch den Frieden zu Wien (14. Oktober 1809), in welchem es Tyrol mit Vorbehalt einer allgemeinen Amnestie (Begnadigung) wieder an Baiern abtrat, und der Erzherzog Johann rieth den getreuen Gebirgsbewohnern dringend, sich zu unterwerfen. Also kapitnlirte der unbesiegte Hofer in seinen Verschanznngen auf dem Jselberg*) und forderte, als Oberkom- mandant von Tyrol, das Volk zur Niederlcgnng der Waffen auf. Indes- sen ließ sich der schlichte Sandwirth durch falsche Nachrichten (Napoleons Gefangennahme und Tod. u. s. w.s von Neuem zum Kampfe reizen. Hier- durch aber gab er den Dienern Napoleons willkommene Veranlassung, die zugesicherte Amnestie für verwirkt und ihn selbst in die Acht zu erklären. Dennoch wäre er gerettet worden, hätte er den Aufforderungen zur Flucht, die selbst von Wien aus an ihn gelangten, Gehör gegeben; aber seine Anhänglichkeit an den vaterländischen Boden ließ ihn nicht zu dem Ent- schlüsse der Auswanderung kommen. Zwei Monate lang verbarg er sich mit seiner Familie in einer einsamen, durch Schnee und Eis verdeckten Sennhütte, 4 Stunden ob seinem Wirthshause. Nur die Getreuesten ka- men zu ihm. Der Priester Donay verrieth jedoch den, der Hofern Speise brachte, und dieser ward durch Androhung des Todes dahin gebracht, den Häschern als Wegweiser zu dienen. Als die Sennhütte mit französischen Soldaten umstellt war, klopfte man an; Hofer selbst öffnete die Thür, be- kannte sich unerschrocken als den Gesuchten und bat nur um Schonung seines Weibes und seiner Kinder. Er wurde in Ketten geworfen und — sein Weib, sein 12jähriger Sohn, seine Tochter und sein Schreiber mit ihm — hinab gen Botzen ^) gebracht. Hier kam Befehl, seine Familie frei zu lassen, ihn selber aber unter starker Bedeckung nach Mailand zu schicken. Der Schreiber, ein junger Mensch aus Gräz, blieb in seiner Begleitung. Aller Orten strömte das Volk zusammen, um dem geliebten Helden zu sehen. Hofer hoffte, sich zu rechtfertigen, baute auch auf die Fürsprache des Wiener Hofes, da sich Napoleon inzwischen mit der östrei- chischen Kaiscrtochter verlobt hatte. Aber eben damit diese Fürsprache ohne Erfolg bleiben müsse, ward schon in Mantua haltgemacht und ein Kriegs- gericht zu seiner Verurtheilung bestellt. Die Stimmenmehrheit war nicht für den Tod; aber der Vizekönig von Italien, Eugens, sandte von Mai- *) Jselberg, am rechten Jnnufer, oberhalb Innsbruck, im südlichen Tyrol. — Botzen, Stadt am Zusammenfluß der Etsch und Eisach. 9) Eugen (Beauharnais) war der Stiefsohn Napoleons. Außerdem hatte der Kaffer noch eine Stieftochter, Namens Hortensia. Sie war an einen Bruder Napo- leons, an Ludwig, den König von Holland, vermählt. Ludwig und Hortensia sind die Eltern Napoleons Iii., heutigen Kaisers der Franzosen.

9. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

10. Geschichts-Bilder - S. 362

1865 - Langensalza : Greßler
362 Und durch seine ruhmvolle Thätigkeit, wie durch seine Klugheit, wußte er es dahin zu bringen, daß ihn die Franzosen zuerst (1802) zuin lebenslänglichen Consul, und zwei Jahre später (1804) zum Kaiser ernannten. In so kurzer Zeit war Napoleon vom armen Lieutenant zum Kaiser eines der ersten Reiche der Welt emporgestiegen. Doch so erstaunenswerth dies Alles ist, fast noch mehr Staunen müsse» die Ereignisse der folgenden 8 Jahre erregen. Nur Weniges sei aus dieser Zeit erzählt, nur so viel, daß man erkenne, es habe kein Größerer und Mächtigerer das Jahrhundert begonnen, als Napoleon. Vor ihm schien alles Alte zu sinken, und es entstanden die gewaltsamsten Veränderungen in allen Reichen Europas. Hatten aber vorher die Franzosen überall Republiken errichtet, so wurden jetzt diese wieder in Königreiche verwandelt. Napoleon selbst setzte sich die Krone des Königreichs Italien auf, sein Schwager Mürat ward König von Neapel, sein Bruder Ludwig König von Holland. — Um diese Zeit sank aber auch das römische Reich deutscher Nation, das seit Karls des Großen Zeiten trotz mancher Leiden und Kämpfe ein ganzes Jahrtausend so glorreich bestanden hatte, zusammen. Denn Kaiser Franz Ii. legte 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und wollte fortan nur Kaiser von Oesterreich sein. An des deutschen Reiches Stelle trat der Rheinbund, dem viele deutsche Filrsten beitraten, unter der Leitung Napoleons; und war vorher schon viel mediatisirt und säkularisirt worden, so ward jetzt noch viel willkürlicher mit den deutschen Fürsten und Herren und ihren Besitzungen umgegangen. Ja in Deutschland selbst bildete der Mächtige aus den Ländern des vertriebenen Kurfürsten von Hessen, des Herzogs von Braun schweig und anderen Landestheileu ein eigenes Königreich, Westphalen, welches er seinem Bruder Hieronymus gab. Länder und Völker wurden verschenkt, Königs- und Fürstenkronen waren ein Spiel in der Hand des Gewaltigen, der auch die spanische und portugiesische Königs- familie nicht ohne schmählichen Verrath vom Throne stieß und seinen Bruder Joseph zum Könige Spaniens erhob. Freilich geschah dies Alles nicht ohne gewaltige Kämpfe, Kriege entstanden aus Kriegen, und der Kanonendonner hallte von den Gestaden der Ostsee bis in die Schluchten der Pyrenäen und an den Felsen von Gibraltar wieder. Nur einige aber von den merkwürdigsten Schlachten mögen hier genannt sein: bei Austerlitz 2. Dezember 1805, wo Napoleon über Rußlands und Oesterreichs Kaiser siegte (Dreikaiserschlacht); bei Jena l4. Okt. 1806, wo Preußen tief gedemiithigt ward; bei Aspern 21. Mai 1800, ein Heller Sonnenstrahl für die Deutschen, und bei Wagram 6. Juli 1800, ivv Frankreich wieder siegte und Oesterreich zum Frieden zwang.
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