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1. Lehrstufe 2 - S. 177

1863 - Leipzig : Teubner
177 f) Topographie der 31 mittlern und kleinern Staaten Deutschlands*). §.322. Die 4 Staaten im südwestl. Deutschland liegen größtentheils auf der Wcsthälfte des süddeutschen Hochlandes, ans dem Nord- rande der Mittelalpen und des westoberrhein., wie auf dem Südrande des mittel- deutscheil Berglandes und in der oberrhein. Tiefebene. 1) Bayern 1387 O>M., 4690000 E. Der größte östl. Theil auf den Alpen und dem deutschen Hochlande ist vonr kleinern westl. am linken Rheinufer auf dem westoberrhein. Berglande und in der oberrhein. Tiefebene getrennt. Bon den 7 Kreisen liegen a) 3 im 8, größtentherls zwischen Donau und Alpen: 1) Schwaben mit Neuburg zwischen Iller und Lech, im Sw den Bodensee berührend, im N die Do- nau überschreitend. Augsburg**) 45000 E.; Römerstadt; K. Otto 1. schlägt 955 die Ungern auf dem Lechfelde; fönst freie Reichsst. il. blühende Handelsst.; Reichstag 1530 (Augsb. Confession); Jnterini 1548; Religionsfriede 1555; Heinr. v. Wick verfertigt 1364 die ersten Turmuhren in Deutschland, Joh. v. Arau 1375 die ersten gegossenen Kanonen; 1523 der erste Zeugdrnck; die Fugger u. Welser (Philippine W.); Agnes Bernauer; Neuburg früher besonderes Fürstcnth.; Nördlingen 7000 E., 1634 Niederlage Bernhards v. Weimar; beim D. Solnhofen an der Altmühl lithogr. Schiefer; Lindau am Bodensee, Reichsst., das deutsche Venedig; Memmingen 8000 E.; bei Donauwörth am Schellenberge besiegt Marlborongh 1704 die Bayern; bei Hochstedt siegen die Bayern 1703 über die Österreicher, und beim nahen D. Blind- heim Marlborongh und Eugen 1704 über die Franzosen und Bayern; 2) Oberbayern zwischen Lech und Salzach. München 147000 E., Residetiz seit 1256 ; Univ.; deutsches Athen; prachtvolle Bauten der Neuzeit; Bavaria u. Ruhmes- halle; Bier; Frauenhofer, Flintglas 1811; Senefelder erfindet 1796 die Lithographie, Sömmering den clektr. Telegraphen; Glasmalerei; Ingolstadt 19000 E>, Dr. Faust 1512; bei Äichach an der Paar die Stammburg der Wittclsbacher; bei Mühldorf am Inn siegt Heinr. v. Bayern 1259 über Ottokar v. Böhmen; beim nahen D. Ampfing nimmt K. Ludw. v. Bayern 1322 den Herz. Friedr. v. Österreich gefangen; Altötting am Inn, Sitz der Agilolfinger; bei Tegernsee Erdöl (Quirinusöl); bei Partenkirchen die Zugspitze zwischen Isar und Loisach; Freising 6000 E., Bischof; bei Hohenlinden siegt Moreau 1800 über die Österr. u. Bayern unter Erzherz. Johann; Reichcnhall, Salzwerk; bei Berchtesgaden im 80 der Watzmann u. der Königssee; 3) Niederbayern an beiden Seiten der Donau von der Altmühl bis zum Inn. Landshut 12000 E., von 1230 bis 1255 Residenz der Herzöge von Bayern; bei Paffau am Inn, 13000 E., Porzellanerde; Straubing 10000 E., Agnes Bernauer; bei Eckmühl u. bei Abensberg schlägt Napoleon 1809 die Österreicher; 5) 2 Kreise in der Mitte, zwischen Donau und Main: 4) Oberpfalz und Regensburg im 0, am Böhmerwalde: Regensburg 28000 E., Römers!., im 7. Jahrh. Nesid. der Herz. v. Bayern, Reichs- u. berühmte Handelsst., Sitz des Reichstags 1663—1806; Otto v. Guerike 1654 auf dem Reichstage, Versuche mit der Luftpumpe u. den Magdeb. Halbk.; Schlacht 1809; Amberg 10500 E., nahe dabei in Trausnitz saß Friedr. d. Schöne v. Österr. 1322—1325 gefangen; bei Donau- stauf die Walhalla an der Donau; Ruinen der Burg Staufen; 5) Mittelfr^nken im W, an der obern Regnitz und Altmühl: Ansbach 12000, früher des. Fürstenthum einer Nebenlinie des preuß. Königshauses; Nürnberg 63000 E., freie Reichsst. bis 1806, berühmte Fabrik- und Handelsst.; Spielwaaren; die Burggraf, v. Nürnb.; hier 1390 die erste Papiermühle Deutschlands, Bernhard Walther errichtet hier die 1. Sternwarte Europas, Mart. Behaims Globus 1492, ) Die wagerechte und senkrechte Gliederung, Bewässerung u. Klima Derselben rst zuvor bei den einzelnen zu wiederholen. Preußen siehe §. 331—342; Österreich P 343 — 354; Holstein §. 380; Lurenburg u. Limburg §. 368. **) Die zuerst genannte Stadt ist Kreishauptst. D ommer ich, Erdkunde. Ii. 12

2. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 64

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
64 Politische Geographie. Handel; (Friedensschluß zwischen Rußland, Preußen und Frankreich 1807). — c) Rgb. Danzig.. Städte: Danzig am Einfluß der Motlau und Rabanne in die Weichsel (67,000 E.), Festung mit 3 Citadellen; Seehandel; Stapelort des polnischen Getreides und Schiffsbanholzes. Marien bürg an der Nogat (8000 E.); prachtvolles Schloß der Hochmeister des ehemaligen deutschen Or- dens. Elbing an der Elbing (24,000 E.); Seehandel. — ä) Rgb. Marien wer der an der Liebe und kleinen Nogat (7000 E.); hier beginnt die fruchtbare Weichselniederung. Grau den z an der Weichsel (11,000 E.), Festung. Thorn an der Weichsel (13,000 E.), Festung; Holz- und Getreidehandel; (Nik. Kopernikus geb. 1473). 8. Die Provinz Posen (536 Q.m. 1,395,000 E.) mit 2 Regierungsbezirken: a) Rgb. Posen. Städte: Posen an der Warthe (45,000 E.), Festung; Industrie und Handel. Rawicz srawitsch) (11,000 E.); Tuch-, Leder- und Tabaksfabriken. Lissa (11,000 E.); bedeutender Handel und Wechselgeschäfte.— b) Rgb. Bromberg. Städte: Bromberg an der Brahe und am brom- berger Kanal (15,000 E.); viele Fabriken; Schifffahrt und Getreide- Handel. Jnowraclaw sinowrazlavs in einer fruchtbaren Ebene (6000 E.); Handel. Gnesen an einigen Seen (8000 E.), ehe- malige Hanptst. von Polen; (soll die erste polnische Stadt sein). Außerdem gehört zum Königreich Preußen noch das Hafen- gebiet des Jahdebusens, welches, von Oldenburg begrenzt, zu beiden Seiten des Jahdebusens liegt und seine eigene, unter der Admiralität stehende Verwaltung hat. §. 98. Das Königreich Baiern. (1388 Q.m. 4,620,000 E., wovon f Katholiken.) Das Königreich Baiern grenzt im O. an Sachsen, Böhmen und das Erzherzogthum Oesterreich, im W. an den Boden-See, Württemberg, Baden und Hessen, im N. an die sächsischen Her- zogthümer, im S. an Throl. Gebirge: Das sächsische Erzgebirge, der böhmer Wald, die Alpen, der Spessart, die Rhön, der Franken- wald, das Fichtelgebirge und der Wasgau (in Rheinbaiern). Hauptflüsse: Die Donau mit Iller, Lech, Isar, der Rhein und der Main. Produkte: Getreide und Obst in Menge; köstlicher Wein (Frankenwein und der Würzburger Stein- und Leistenwein); be- deutende Viehzucht; die Berge liefern Eisen und andere Metalle. Als ein ächt baierisches Nationalgewerbe ist die Bi er Produktion hervorzuhebe^i. — Der Handel wird durch die vielen schiffbaren Flüsse sehr begünstigt. Haupthandelsplätze sind Nürnberg und Augsburg. Eintheilung: 8 Kreise.

3. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 55

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Europa. 55 Die vorzüglichsten Gebirge sind: Im S. die Alpen; in der Mitte die Sudeten mit dem Riesengebirge, Erzgebirge, Böhmer- wald, Fichtelgebirge und Thüringerwald; im W. Schwarzwald, rauhe Alp, Odenwald, Taunus und Rhöngebirge; im N. der Harz mit dem Wesergebirge, Solingerwald und Westerwald. - Gewässer: 1. Meere: Die Nord - und Ostsee mit kleinen Busen, das adriatische Meer mit dem Meerbusen von Triest. 2. Seen: Sehr zahlreich in Mecklenburg, Pommern, Hol- stein, Oesterreich, Baiern (Ammer-, Würm-, Chiemsee), der größte der Boden-See. Flüsse: An 500, darunter 60 schiffbare. In das schwarze Meer: Donau mit Iller, Lech, Isar, Inn, Enns, Altmühl rc., in die Ostsee: Oder mit der Warthe, Oppa, Neiße, Bober (mit Queis); in die Nordsee: 1) Elbe mit Moldau, Eger, Mulde, Saale (mit Ilm, Unstrut, Bode, weiße Elster), schwarze Elster, Havel (mit Spree), Stecknitz; 2) Weser mit Aller (mit Ocker und Leine), Diemel, Hunte; 3) Rhein mit Neckar, Mainz, Lahn, Sieg, Ruhr, Lippe, Nahe, Mosel. Küstenflüsse: Persante, Uker, Peene, Trave, Eider, Ems. Unter den Kanälen sind die wichtigsten: der Wiener-, Friedrich- Wilhelms-, Finow-, Planensche und Schleswig-Holsteinische Kanal, Klima und Produkte: Das Klima ist im Ganzen gemä- ßigt und gesund; nördlich feuchter und rauher, südlich trockener und milder. Produkte: 1) vortreffliche Pferde, besonders in Mecklen- burg, Preußen, Württemberg re.; Rindvieh (Ostfriesland, Ol- denburg, Baden, Württemberg re.); Schafe, zum Theil veredelt, am vorzüglichsten in Sachsen, Böhmen, Schlesien, Württemberg rc. (Haideschnucken in Hannover); Schweine (Westphalen, Baiern rc.); Seidenwnrmer (Tyrol); Bienen, Geflügel rc. 2) Ge- treide (Rhein-, Weser-, Elb- und Odergebiet); Obst (Rhein, Neckar, Main); Flachs (Schlesien, Sachsen, Böhmen, Westpha- len, Rheinländer); Wein (Oesterreich, Württemberg, Baiern, Ba- den, Hessen, Nassau, Rheinpreußen); Hopfen (Böhmen, Baiern); Tabak, Rübsamen, Holz rc. 3) Gold, wenig; Silber (Erzge- birge, Harz rc.); Eisen (fast allgemein); Blei (Oesterreich, Sach- sen rc.); Quecksilber (Jdria, Böhmen, Sachsen rc.); Kupfer (Erzgebirge); Zinn (Böhmen und Sachsen); Arsenik, Alaun, Schwe- fel, Salpeter, Marmor, Gyps, viel Salz (in Iden meist n deut- schen Staaten); Steinkohlen (Rheinbaiern, Westphalen, Sach- sen); Torf. Unter den Erzeugnissen deutscher Industrie sind zu erwäh- nen: Leinwand, nirgends besser und mannigfaltiger; besonders in Schlesien, Böhmen, der Lausitz und Westphalen; Wollen- (Rheinprovinz, Mähren, Schlesien, Brandenburg, Sachsen) und B a uni w o l l e n w a ar en (Königreich »Sachsen, Rheinprovinz, Ber- lin, Oesterreich, Böhmen); seidene Stoffe; Eisen- und

4. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. X

1865 - Essen : Bädeker
Vorwort zur Bayerischen Ausgabe. bücher im Königreiche Bayern gefunden haben, sowie durch die Wünsche mehrerer Lehrer und Schulkonserenzen hat sich die Verlagshandlung bewogen gefunden, eine besondere Ausgabe für die katholischen Schulen des Königreichs Bayern zu veranstalten. Hauptsächlich haben in dem Buche für Oberklassen die ersten Bogen (Seite 1—50), welche die Geographie und Landschasts- kunde behandeln, und sodann „die Geschichten aus der Ge- schichte der Deutschen" (Seite 198—247), unter dankenswerther Mitwirkung landes- und ortskundiger Schulinspektoren und Lehrer in Bayern, eine völlige Umarbeitung erfahren. Möchte das Buch in dieser neuen Gestalt noch brauchbarer be- funden werden und dem Unterricht in den Königl. Bayerischen Schulen zum Segen gereichen! Essen, im Oktober 1862. G. P. Aiideker. ..

5. Geographie für die Volksschule - S. 21

1863 - Hildburghausen : Gadow
- 21 - Aprikosen, in Norddeutschland sandige Flächen mir Kiefern- waldungen. Auch ist der Westen wärmer als der Osten. Produkte. Thierreich: Vortreffliche Rindvieh- zucht, vorzügl. in den Alpen und an der Nordsee; Pferde (Mecklenburg, Holstein, Hannover, Oldenburg), Schafe (Sachsen, Schlesien), Schweine (Westphalen, Bayern), Zie- gen, Esel, Jagdwild; Wölfe noch auf den Ardennen; Bä- ren, Luchse, Gemsen und Murmelthiere auf den Alpen; Gänse (an der Ostsee), Auer-, Birk-, Reb- und zahme Hüh- ner, Fische und Krebse, (Häringe in der Nord- und Ost- see), Bienenzucht (Schlesien, Holstein, Lüneburger Haide), etwas Seidenzucht, Perlenmuscheln. Pflanzenreich: Getreide (im Süden auch Mais), Hülsenfrüchte, Futterkräuter, Kartoffeln, Gartengewächse, Oelfrüchte, Flachs, Hanf, Tabak (Pfalz), Hopfen (Böhmen und Bayern), Färber-, Handels- und Medizinalgewächse, Obst (vorzügl. im Süden), Wein (am Rhein, Main, Neckar, der Mosel, in der.pfalz, am Bodensee, in Oesterreich). Große Waldungen. Mineralien: Gold (wenig), Silber (Erzgeb. und Harz), Zinn (Erzgeb.), Quecksilber (Jllyrien), Blei, Kupfer, Eisen (fast überall, das beste in Steiermark), Zink (Schle- sien), Braunstein, Kobalt (Sachsen), Schwefel, Stein- und Braunkohlen (die größten Steinkohlenlager in Westphalen, der Rheinprov., Sachsen und Schlesien), Torf, Marmor, Kalk, Gyps, Schiefer, Sandsteine, Basalt, Edelsteine (doch keine Diamanten), Färbererden, Kreide, Porzellanerde, Thon, Alaun, Vitriol, Salpeter, Salz in Menge, gegen 1000 Mi- neralquellen. Bernstein an der Ostseeküste. Einwohner. Deutschland hat über 42 Mill. Einw., die größere Hälfte Katholiken (Oesterreich, Bayern, Rhein- provinz, Westphalen, Schlesien), die kleinere Hälfte Evan- gelische, und zwar der lutherischen, als auch'reformirten Confession. Juden sind in ganz Deutschland zerstreut. Die herrschende Sprache ist die deutsche in vielen Mundarten, doch wird auch slavisch in Böhmen, Mähren, der Lausitz und Schlesien, italienisch in Südtyrol und in und um Triest gesprochen. Dagegen wird deutsch ge- sprochen in dem größten Theile der Schweiz, im Elsaß, in Schleswig, in Altpreußen, in den russischen Ostseeprovinzen, in einem Theile Siebenbürgens und in ungarischen Städten.

6. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

7. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 287

1867 - Berlin : Weidmann
Kärnten. Krain. Jllyrien. Böhmen. 287 d'jstria, 9200 E-, an der Westküste Istriens, ein Hafen mit einer Citadelle. Es ge- winnt 400.000 Ctr. Seesalz. — Pirano, 9000 E., ebenda, und Rovigno, 9500 E-, neben einem Olivenwalde, beides Häfen, die Fischfang treiben und Wein und Oel gewinnen. — Pola, 3500 E., Oesterreichs wichtigster Kriegshafen, früher mit 35.000 E., war ein Landsitz römischer Kaiser und Station der römischen Flotte. Es hat bedeutende römische Bauwerke (Tempel, Thore, ein Amphitheater rc.). — Nahe liegen die mit Myrten und Lorbeern bedeckten Brioni-Inseln, wo ehemals die Steinbrüche der Venetianer waren. Im Quarnero-Golf die felsigen Inseln Veglia, Cherso, Ossero, die Obst und Salz gewinnen. Darauf Cherso, 7900 E., treibt Schifffahrt, Fischfang, Wein- und Früchte- handel. — Pisino oder Mitterburg, 3100 E., a. d. Foiba, mitten in der Halbinsel Istrien. — Nordwestlich Montona, 5300 E., in einem Walde, der ehemals das Holz zur venetianischen Flotte lieferte. § 584. 9) Das Königreich Böhmen. (Fast so groß wie Brandenburg nebst dem Reg.-Bez. Stettin.) Sowohl wegen des Reichthums seiner natürlichen Produkte, als wegen der Industrie seiner Bewohner ist es eins der wichtigsten Länder. Rur % des Bodens ist unbenutzbar, 39 % sind Acker, la ist Wald, V6 Wiese und Weide. Weizenboden hat es besonders im Norden und Westen (Teplitz, Leitmeritz), Roggenboden im Süden und Osten. Manche der großen Güter werden musterhaft bewirthschaftet; und zwar verwenden im Allgemeinen die Deutschen größere Sorgfalt daraus, als die Czecheu. Der Obstbau im nördlichen Theile ist sehr bedeutend; auch der Weinbau ist dort ansehnlich. Der Waldstand ist ausgezeichnet, ja in manchen Gegenden findet sich noch Urwald; % des Holzes geht ins Ausland. Im Böhmer- Walde blüht das Köhlergeschäft. Jagd (59 Thiergärten und 160 Fasanerien) und Teichfischerei sind so ausgezeichnet, wie in wenig anderen Ländern. Ueberhaupt gehört Böhmen zu den ergibigsten Ländern Europas. In der Gegend von Przi- bram, wo ein mächtiges Steinkohlenlager liegt, wird viel Blei und Silber ge- wonnen. Außerdem ist Böhmen das eigentliche Fabrikland Oesterreichs. Groß- artig sind im Westen die Flachsspinnerei und Leinweberei, Baumwollspinnerei und Weberei, Wollspinnerei und Tuchfabrikation, sowie Struinpfwirkerei; ausgezeichnet sind ferner seine Glas-, Thonwaaren-, Eisen-, Zucker-, Leder-, Bier- und Brannt- wein-Erzeugung. Mittelpunkte der Industrie sind Prag und Reichenberg, und Mittelpunkt des Handels ist Prag. Böhmen hat % aller Dörfer Oesterreichs und die größte Anzahl von Städten (355) unter allen Theilen des Reiches; 123 da- von zählen je über 2000 E.; aber die Bevölkerung dieser ist insgesammt nur so groß, wie die der 26 Städte im Venetianischen. Mehr als % der Bewohner sind Czechen, welche seit 1200 Jahren hier wohnen; sie nehmen die Mitte ein, wäh- rend die Deutschen mehr an den Rändern wohnen. Letztere sind hauptsächlich in dem großartig thätigen Fabrikwesen beschäftigt. Ackerbau, Spinnerei und Weberei, Glasfabrikation, Holz- und Eisenverarbeitung sind hauptsächlich die Zweige, in denen die Böhmen arbeiten. Prag, 143.000 E., a. d. Moldau, liegt fast mitten in Böhmen. Es ist befestigt und hat eine der schönsten und längsten Brücken (1736 F. lang). Die Burg (Hradschin) liegt auf einem 200 F. hohen Berge. Sehr viele und schöne Kirchen, zahlreiche Paläste und eine Universität machen es zu einer ansehnlichen Stadt, zu einer der imponirendsten in Deutschland. Es hat einen großen Wollmarkt, zahlreiche Fabriken, Kattun- webereien und Druckereien, Maschinen und chemische Fabriken rc. und ist die Nie- derlage der böhmischen Industrie. Bedeutend ist sein Handel. 10 große Straßen gehen von Prag aus. — Jung-Bunzlau, 7800 E., a. d. Jser, mit Fabriken und Handel. — Neu-Kolin, 7700 E., a. d. Elbe. Schlacht 1757. — Südlicher Kutten- berg, 12.700 E., hat Industrie und Kupfer- und Bleiwerke. — Czaslau, 5400 E., in fruchtbarer Ebene. Schlacht 1742 (bei Chotusitz). — Königgrätz, 5100 E., a. d. Elbe, eine Festung, mit industriösen Bewohnern. Schlacht 1866. — Josephstadt, 2300 E., a. d. Elbe, Oesterreichs schönste Festung, 1780 angelegt. — Tabor, 5400 E., a. d. Luschnitz, war Hauptsitz der Hussiten. — Budweis, 15.000 E., a. d. Moldau, hat Braunkohlengruben, Steingut- und chemische Fabriken. Eine Eisenbahn führt nach Linz. — Krumau, 6100 E., a. d. Moldau, mit prachtvollem Residenzschlosse, im 22 M.

8. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 286

1867 - Berlin : Weidmann
286 Europa. § 582. 6) Das Herzogthum Kärnten. (So groß wie der Reg.-Bez. Merseburg.) Dieses rauhe Land, von welchem noch nicht % Acker ist, Wald und Weide, besteht aus mächtigen Gebirgen (Hohe-Tauern rc.) und aus den Thälern der Drau, Gurk und Gail. Die Bewohner sind Deutsche, % Slovenen. Auf den Alpenwiesen findet ausgezeichnete Viehzucht statt. Für Bergbau und Metall-Ver- arbeitung ist es fast das wichtigste der österreichischen Länder. Klagenfurt, 13.500 E., a. d. Glan, ein öder Ort, liefert Bleiweiß, Riemer-Ar- beit und Tuch. — Westlicher Villach, 3700 E., a. d. Drau. Nahe ist das Dorf Blei- berg, 4400 E., ein berühmtes Blei- und Zink-Bergwerk. 50 Gruben im Erzberge sind im Gange. Am West-Ende des Möllthales, in 3900 F. Höhe, Heiligenblut, am Fuße des Groß-Glockners, wo ein wichtiger Paß über die Tauern führt. Oestlicher der Mal- nitzer Tauern-Paß, 7500 P. F. hoch. 7) Das Herzogthum Krain. (Fast eben so groß wie das vorige.) Der S.o.-Theil heißt die windische Mark (Krajina im Slavischen bedeutet Mark, Grenzland). Auch Krain ist ein rauhes Land, das selbst im Juli Schnee hat: dunkler Fichtenwald oder unbeschreibliche Oede. Nur das Wippacher Thal im W. hat italienische Natur und an der unteren Gurk und Knlpa baut man Wein. Die Bewohner sind fast alle Slovenen. Die Eisenverarbeitung ist auch hier wichtig. Laibach oder Ljubljana, 21.000 E., am Laibachflusse, in der sumpfigen Laibacher Ebene, in angenehmer Umgebung^ hat einen 240 F. hohen Schloßberg und einige Fabri- kation. — Krainburg, 2000 E., a. d. Save, ehemals Residenz des Markgrafen, hat ansehnlichen Getreidehandel. — Ober-Jdria, 4000 E., a. d. Jdrizza, wichtig durch sein Quecksilber und seinen Zinnober. — Südlicher Adelsberg, 1800 E., a. d. Poik und an der Triester Straße, hat eine berühmte 17.000 F. lange Höhle. — Oestlicher Zirknitz, am Zirknitzer See (s. § 105), ein Dorf. § 583. 8) Die gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca mit der Markgrafschaft Istrien und der Stadt Triest. (So groß wie der Regierungsbezirk Danzig.) Dazu gehören auch die Inseln Veglia, Cherso und Lussin. Die Halbinsel ist 883i Q.m. groß. Das Land enthält eine Strecke Alpengebiet, die an Produkten reiche Ebene des Jsonzo, das eigenthümliche Gebirge des Karstes. Istrien ist im Osten Berg, im Westen Flachland, von Flüssen tief durchschnitten. Die Küste Ober- Italiens, im Westen von Monsalcone, ist flach und sehr versumpft. Fast hi des Landes hat Wald, ^ ist Acker, fast \0 ist unproduktiv. Der Weinbau ist sehr verbreitet und ergibig. Görz, 13.300 E., reizend am Jsonzo gelegen, liefert Seide und Wein. — Dorf Aquileja, 1700 E., von Attila zerstört, liegt in Sümpfen; es hat zahlreiche Alter- thümer aus der Römerzeit. Es war oft Kaiser Augusts Aufenthalt, hatte 100.000 E. und hieß das zweite Rom; einst war es Mittelpunkt des Handels zwischen Nord- und Süd-Europa. — Triest, 105.000 E., am Meerbusen, ein Freihafen und einer der ersten Handelshafen, besonders für den Levantehandel, dessen Mittelpunkt Smyrna ist; ferner für den mit Griechenland, Aegypten, Odessa, England, wohin es Seide und Früchte sendet; auch mit Amerika, besonders mit Brasilien, handelt es. Es besteht eine regelmäßige Dampfschifffahrt nach der Levante. Der Landhandel über Laibach nach Wien, wohin^ eine Eisenbahn geht, ist ebenfalls sehr wichtig. Salz ist ein Haupthandels-Artikel. Triest hat die größten Seifefabriken in Oesterreich; Industrie und Schiffbau sind ziemlich be- deutend. Es liegt überraschend schön am 1100 F. hohen Abhange des Karstes, von immer- grüner Vegetation umgeben, und ist ganz italienisch gebaut. 1865 sind 9964 Schiffe von 837.423 Tons Gehalt eingelaufen und haben für fast 51 Mill. Thlr. Maare eingeführt; die 9942 ausgelaufenen Schiffe haben für fast 64 Mill. Thlr. ausgeführt. — Capo

9. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 251

1861 - Berlin : Charisius
Kärnten. — Kram. — Jllyrien. 251 § 542. 6) Das Herzogthum Kärnten (größer als Kur-Hessen). Dieses rauhe Land, von welchem noch nicht | Acker ist, rr Wald und Weide, besteht ans mächtigen Gebirgen (Hohe-Tauern re.) und ans den Thälern der Drau, Gurk und Gail. Die Bewohner sind Deutsche, ? Slovenen. Ans den Alpenwiesen sindet ausgezeichnete Viehzucht statt. Für Bergbau und Metall-Ver- arbeitung ist es fast das wichtigste der österreichischen Länder. Klagenfurt, 12 E., a. d. Glan, ein öder Ort, liefert Bleiweiß, Riemer-Arbeit und Tuch. — Westlicher Villach, 3 E.. an der Drau. Rahe ist das Dorf Bleiberg, 2 E., ein berühmtes Blei- und Zink-Bergwerk. 50 Gruben im Erzberge sind im Gange. Am West-Ende des Möllthales, in fast 4000 F. Höhe, Heiligenblnt, am Fuße des Groß-Glock- ners, wo ein wichtiger Paß über die Tauern führt. Oestlicher der Malnitzer Tauern-Paß. 7) Das Herzogthum Krain (so groß wie das vorige). Der S.o.-Theil heißt die windische Mark (Krajina im Slavischen bedeutet Mark, Grenzland). Auch Krain ist ein rauhes Land, das selbst im Juli Schnee hat: dunkler Fichtenwald oder unbeschreibliche Oede, Nur das Wippacher Thal im W. hat italienische Natur und an der unteren Gurk und Kulpa baut man Wein. Die Bewohner sind fast alle Slovenen. Die Eisenverarbeitnng ist auch hier wichtig. Laibach oder Ljubljana, 21 E., am Laibachflusse, in der sumpfigen Laibacher Ebene, in angenehmer Umgebung, hat einen 240 F. hohen Schloßberg und einige Fabrikation. — Krainburg, 2 E., a. d. Save, ehemals Residenz des Markgrafen, hat ansehnlichen Getreide- handel. — Ober-Idria, 4 E., a. d. Jdrizza, wichtig durch sein Quecksilber und seinen Zinnober. - Südlicher Adelsberg, a. d. Poik und an der Triester Straße, hat eine berühmte 17000 F. lange Höhle. — Oestlicher Zirknitz, am Zirknitzer See (s. § 105), ein Dorf. § 543. 8) Die gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca mit der Markgrafchaft Istrien und der Stadt Trieft (so groß wie der Regierungsbezirk Arnsberg). Dazu gehören auch die Inseln Veglia, Cherso und Lussin. Die Halbinsel ist 73 lom. groß. Es enthält eine Strecke Alpengebiet, die an Produkten reiche Ebene des Jsonzo, das eigenthümliche Gebirge des Karstes. Istrien ist im Osten Berg, im Westen Flachland, von Flüssen tief durchschnitten. Die Küste Ober- Italiens, im Westen von Monfalcone, ist flach und sehr versumpft. Fast \ des Laudes hat Wald, | ist Acker, fast ist unproductiv. Der Weinbau ist sehr ver- breitet und ergibig. Görz, 11 E., reizend am Jsonzo gelegen, liefert Seide und Wein. — Dorf Aquileja, 2 E., von Attila zerstört, liegt in Sümpfen; es hat zahlreiche Alterthümer ans der Römer- zeit. Es war oft Kaiser Augusts Aufenthalt, hatte 100.000 E. und hieß das zweite Rom; einst war es Mittelpunkt des Handels zwischen Nord- und Süd-Europa. — Triest, 95 E., am Meerbusen, ein Freihafen und einer der ersten Handelshafen, besonders für den Levante- handel, dessen Mittelpunkt Smyrna ist; ferner für den mit Griechenland, Aegypten, Odessa, England, wohin es Seide und Früchte sendet; auch mit Amerika, besonders mit Brasilien, handelt es. Es besteht eine regelmäßige Dampfschifffahrt nach der Levante. Der Land- handel über Laibach nach Wien, wohin eine Eisenbahn geht, ist ebenfalls sehr wichtig. Salz ist ein Haupthandcls-Artikel. Triest hat die größten Seifefabriken in Oesterreich; Industrie und Schiffbau sind ziemlich bedeutend. Es liegt überraschend schön am 1100 F. hohen Abhange des ^Karstes, von immergrüner Vegetation umgeben, und ist ganz italienisch gebaut. Capo d'zstria, 8 E., an der Westküste Istriens, ein Hafen mit einer Citadelle. Es gewinnt 400.000 Ctr. Seesalz. — Pirano, 9 E., ebenda, und Rovigno, 11 E., neben einem Olivenwalde, beides Häfen, die Fischfang haben und Wein und Oel gewinnen. — Pola, 2 E., Oesterreichs wichtigster Kriegshafen,' früher mit 35.000 E., war ein Landsitz römischer Kaiser und Station der römischen Flotte. Es hat bedeutende römische Bauwerke

10. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 252

1861 - Berlin : Charisius
252 Europa. (Tempel, Thore, ein Amphitheater rc.). — Nahe liegen die mit Myrten und Lorleern be- deckten Brioni-Jnseln, wo ehemals die Steinbrüche der Venetianer waren. Im Quar- nero-Golf die felsigen Inseln Veglia, Gherso, Ofsero, die Obst und Salz gewinnen. Darauf Cherso, 7 E., treibt Schifffahrt, Fischfang, Wein- und Früchtehandel. — Pisino oder Mitterburg, 3 E., a. d. Foiba, mitten in der Halbinsel Istrien. — Nordwestlich Montona, 6 E., in einem Walde, der ehemals das Holz zur henetianischen Flotte lieferte. § 544. 9) Das Königreich Böhmen (fast so groß wie Württemberg, Baden, Kurhessen und Großh. Hessen). Sowohl wegen des Reichthums seiner natürlichen Produkte, als wegen der Industrie seiner Bewohner ist es eins der wichtigsten Länder. Nur 4 des Bodens ist unbenutzbar, 43 -g ist Acker, 4 ist Wald, i Wiese und Weide. Weizenboden hat es besonders im Norden und Westen (Teplitz, Leitmeritz), Roggenboden im Süden und Osten. Manche der großen Güter werden musterhaft bewirthschaftet; und zwar verwenden im Allgemeinen die Deutschen größere Sorgfalt darauf, als die Czechen. Der Obstbau im nördlichen Theile ist sehr bedeutend; auch der Weinbau ist dort ansehnlich. Der Waldstand ist ausgezeichnet, ja in manchen Gegenden findet sich noch Urwald; i des Holzes geht ins Ausland. Im Böhmer- Walde blüht das Köhlergeschäft. Jagd (59 Thiergärten und 160 Fasanerien) und Teichsischerei (wohl 10.000 Teiche) sind so ausgezeichnet, wie in wenig anderen Ländern. Ueberhaupt gehört Böhmen zu den ergibigsten Ländern Europas. In der Gegend von Przibram, wo ein mächtiges Steinkohlenlager liegt, wird viel Blei und Silber gewonnen. Außerdem ist Böhmen das eigentliche Fabrikland Oester- reichs. Großartig sind im Westen die Flachsspinnerei und Leinweberei, Baum- wollspinnerei und Weberei, Wollspinnerei und Tuchfabrikation, sowie Strumpf- wirkerei; ausgezeichnet sind ferner seine Glas-, Thonwaaren-, Eisen-, Zucker-, Leder-, Bier und Branntwein-Erzeugung. Mittelpunkte der Industrie sind Prag und Reichenberg, und Mittelpunkt des Handels ist Prag. Böhmen hat 4 aller Dörfer Oesterreichs und die größte Anzahl von Städten (286) unter allen Theilen des Reiches; 123 davon zählen je über 2000 E.; aber die Bevölkerung dieser ist insgesammt nur so groß, wie die der 26 Städte im Venetianischen. Mehr als ^ der Bewohner sind Czechen, welche seit 1200 Jahren hier wohnen; sie nehmen die Mitte ein, während die Deutschen mehr an den Rändern wohnen. Letztere sind hauptsächlich iu dem großartig thätigen Fabrikwesen beschäftigt. Ackerbau, Spinnerei und Weberei, Glasfabrikation, Holz- und Eisenverarbeitung sind haupt- sächlich die Zweige, iu denen die Böhmen arbeiten. Prag, 143 E., a. d. Moldau, liegt fast mitten in Böhmen. Es ist befestigt und hat eine der schönsten und längsten Brücken (1736 F. lang). Die Burg (Hradschin) liegt auf einem 200 F. hohen Berge. Sehr viele und schöne Kirchen, zahlreiche Paläste und eine Universität machen es zu einer ansehnlichen Stadt, zu einer der imponirendsten in Deutsch- land. Es hat einen großen Wollmarkt, zahlreiche Fabriken, Kattunwebereien und Druckereien, Maschinen- und chemische Fabriken rc. und ist die Niederlage der böhmischen Industrie. Bedeutend ist sein Handel. 10 große Straßen gehen von Prag aus. — Iung-Bunzlau, 5 E., a. d. Iser, mit Fabriken und Handel. — Neu-Kolin, 7 E., a. d. Elbe. Schlacht 1757. — Südlicher Kuttenberg, 10'E., hat Industrie und Kupfer- und Bleiwerke. — Czaslau, 4 E., in fruchtbarer Ebene. Schlacht 1742 (bei Chotusitz). — Königgrätz, 8 E., a. d. Elbe, eine Festung, mit industriösen Bewohnern. — Josephstadt, 3 E., an der Elbe, Oesterreichs schönste Festung, 1780 angelegt. — Tabor, 4 E., a. d. Luschnitz, war Hauptsitz der Hussiten. — Budweis, 14 E., a. d. Moldau, hat Braunkohlengruben, Steingut- und chemische Fabriken. Eine Eisenbahn führt nach Linz. — Krumau, 7 E., an der Moldau, mit prachtvollem Residenzschlosse, im 22 sim. großen Schwarzenbergschen Herzogthume. — Beraun, 3 E., a. d. Beraun, gewinnt Steinkohlen und fabricirt viel Töpferwaaren, Baumwollenfabrikate rc. — Südwestlich von Prag Prschibram, 8 E., Berg- hauptmannschoft und Berg-Akademie. Dabei Böhmens berühmteste Wallfahrtsstätte. — Pilsen, 11 E., a. d. Beraun, mit großen Alaunwerken, reichen Eisen- und Steinkohlen- grnben. Es fabricirt Tuch, Leder und musik. Instrumente. — Leitmeritz, 5 E., an der Elbe, im böhmischen Paradiese, mit sehr regem Fabrik- und Handelsleben und großer Obst-
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