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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

2. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

3. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 52

1867 - Breslau : Trewendt
52 Neuere Geschichte. Uebrige als Herzngthum Warschau an den König von Sachsen, gegeben, zwischen Elbe und Rhein wird aus preus- sisohem (jebiet,, Braunschweig, Hesse«-Cassel u. s. w. das 1\ ö ni gr e i ch W e s I fa 1 e n gebildet unter Jer ö m e, Napoleons Bruder/ Hauptstadt Cassel. 1807—1812 Deutschland unter französischer Herrschaft: Der Rhein- bund umfasst seil 180s alle deutschen Staaten mit Ausnahme von Oesterreich, Preussen, Holstein (dänisch) und dem schwe- dischen Pommern. — Die Kaiser von Frankreich und Russland y.u Erfurt von den unterwürfigen deutschen Fürsten umgeben. Preussens Wiedergeburt. Freiherr von Stein, der Urheber derselben, von Napoleon geächtet; sein Geist wirkt in Preussen fort. Stiftung der Universität Berlin; (Fichte, Nie- buhr, Schleiermacher u. A.). Städteordnung. Gewer- befreiheit. Aufhebung der Klöster. Scharnhorst und Gneisen au die Schöpfer des neuen, auf allgemeine Wehr- pflicht gegründeten Heerwesens. Der Tugend hu nd. Die Turn er ei. (Jahn.) 1808 Napoleon macht Murat (Joachim) zum König von Neapel, Joseph zum König von Spanien, wo ein hartnäckiger Kampf gegen die aufgedrungene Herrschaft beginnt. Verteidigung von Saragossa. 1809 Oesterreich gegen Napoleon in Waffen. Erzherzog Karl bei Eck m ii h 1 geschlagen, bei Aspern Sieger, unterliegt aber- mals bei Wagram. Aufstand der Tiroler. Andreas Hofer fällt durch Verrath. Friede zu Wien: Oesterreich am adriatischen Meer, in den Alpen, in Galizien u. s. w. ver- kürzt. Napoleon bildet am adriatischen Meere das mit Frank- reich verbundene Königreich Illyrien, entsetzt den Papst Pius Vii. und vereinigt den Kirchenstaat mit dem Kaiserreich. 1809 Schweden (Gustav Iv.), seil dem Beginn der dritten Coalition mit Frankreich und seit dem Tilsiter Frieden auch mit Russ- land im Kampfe, verliert an letzteres Finnland. 1810 Napoleons Macht auf ihrem Höhepunkte. Er vermählt sich mit der Erzherzogin von Oesterreich Marie Luise, „der Tochter der Caesaren.“ Holland und die norddeutsche Küste vom Niederrhein bis zur Tr ave wird dem Kaiserreiche einverleibt. Der schwedische Reichstag wählt den französi- schen Marschall Bernadotte, der lutherisch wird, zum Kron- prinzen von Schweden. 1811 Fortgesetzter Guerillaskrieg in Spanien, unterstützt durch ein englisches Heer unter dem Herzog von Wellington,

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

5. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

6. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

7. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 272

1866 - Leipzig : Teubner
272 Viertes Buch. die Gewaltherren zuvor inne gehabt, unter sich zu theilen. — Um in dem westlichen Meere dem Handel und der Seefahrt Athens einen Stützpunkt zu schaffen und zugleich den athenischen Staat, die erste Seemacht Griechenlands, als Leiterin hellenischer Colonisation und als Vorkämpserin bei nationalen Unternehmun- gen auftreten zu lassen, gründete Perikles im Jahre 443 an der Küste von Unteritalien, an der Stelle des von den Krotoniaten zerstörten Sybaris, die Stadt Thurioi, in welcher sich außer den athenischen Ansiedlern eine große Menge Volkes aus anderen griechischen Landschaften sammelte, Peloponnesier, Böotier, Griechen aus Asien und von den Inseln. Das Aufblühen der jungen Stadt lockte manchen ausgezeichneten Mann in ihre Mauern, so den Geschichtschreiber Herodot aus Halikarnaß, den Philo- sophen Empedokles aus Agrigent, den Sophisten Protagoras aus Abdera, die Redner Tisias aus Syrakus und Lysias, der auch aus Syrakus stammte, dessen Vater Kephalos aber, ein Freund des Perikles, sich in Athen angesiedelt hatte. Athen war durch Perikles als der Mittelpunkt eines großen, die See beherrschenden Staates eine reiche Weltstadt geworden, in welcher Handel und Gewerbe blühten und Wohlstand ver- breiteten, wie in keiner anderen Stadt Griechenlands, in welcher attischer Fleiß und Rührigkeit wetteiferte mit einer zahlreichen Menge von Geschäftsleuten, welche aus allen griechischen Landen nach dieser für jedes Gewerbe so günstigen Stätte zusammen- strömten. Was aber Athen noch besonders auszeichnete, das war der mannichfaltige geistige Verkehr, der hier geboten war. Wissenschaften und Künste aller Art fanden in diesem Mittel- punkte des griechischen Lebens den dankbarsten Boden und er- hoben sich zur schönsten Blüthe. Perikles machte Athen auch zur schönsten Stadt von Griechen- land, indem er es mit den herrlichsten Bauten und Kunstwerken ausschmückte. Pheidias, der größte Künstler des Alterthums, war des Perikles vertrauter Freund, und erhielt durch diesen

8. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 319

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Napoleon Bonaparte in Italien. 319 und trieb das schwache österreichische Heer über die Sieg, die Lahn und den Main zurück, nahm Frankfurt, Nürnberg u. s. w., brandschatzte Frankfurt um 6, den fränkischen Kreis aber um 16 Millionen und nä- herte sich mit dem linken Flügel dem Böhmerwald, während er mit dem rechten die Vereinigung mit Moreau suchte. Nun ging aber Karl mit 20,000 Mann Kerntruppen bei Ingolstadt plötzlich über die Donau, in Eilmärschen den Altmühlgrund hinauf, überfiel den Vortrab Jourdans unter Bernadotte bei Theining (22. August), erreichte und schlug Iourdan selbst bei Amberg (24. August), und noch einmal vollstän- dig bei Würz bürg (3. September). Das französische Heer floh in wilder Flucht über den Rhein, während die Bauern im Spessart und Odenwald Tausende der zersprengten Räuber todtschlugen. Nun mußte auch Moreau, der bis München vorgcdrungeu war, eilig umkehren und vollbrachte diesen Rückzug mit ausgezeichneter Geschicklichkeit; doch wurde er von Karl bei Emmendingen eingeholt und geschlagen und nach einem hartnäckigen Treffen bei Schli engen über den Rhein zurückge- trieben (Oktober). Napoleon Lonaparte in Italien. So war Deutschland von dem Feinde befreit, aber in Italien war der Sieg mit den Franzosen. Hier traf der 27jährige Bonaparte (geboren den 15. August 1769) ein vernachlässigtes, von allem entblöß- tes Heer, das seit 1792 mit wechselndem Erfolge sich mit den Piemon- tesen und Oesterreichern schlug; wie einst Hannibal, so wies er seine Soldaten auf das reiche Italien; „ein Sieg, Soldaten," sagte er, „wird euch alles geben, was ihr braucht, Kleidung, Nahrung und Geld." Mit 40,000 Mann eröffnete er den Feldzug; er umging die Alpen, siegte den 11. und 12. April über den österreichischen General Beaulieu bei Montenotte, den 13.und 14.bei Dego und Millesimo und trennte 'die piemontesischen und österreichischen Truppen, die Beaulieu über die Bochetta in die Lombardei zurückführte. Hierauf schlug Bonaparte die Picmontesen unter Kolli bei Ceva und Mondovi (20. und 21. April) und marschierte auf Turin los. Der König von Sardinien bat um Waffenstillstand und erhielt ihn gegen Uebergabe der Festungen Koni, Ceva und Tortona, und den Frieden zu Paris gegen Abtre- tung von Nizza und Savoyen an Frankreich. Den 7. Mai ging Bonaparte bei Piacenza über den Po, drängte die Oesterreicher zurück, erzwang unter dem fürchterlichsten Kartätschen- feuer den Uebergang über die Adda bei Lodi (10. Mai) und besetzte Kremona, Pavia und Mailand, wo er wie ein König einzog und von dem leichtsinnigen Volke mit Jubel empfangen wurde. Parma erkaufte den Frieden mit 2 Millionen Fr., 1700 Pferden und 20 Gemälden,

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 87

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Bevölkerung. 87 Maschinen, die dichtgedrängte Bevölkerung der Gruben-, Hütten- und Fabrikarbeiter der unermeßlichen Industrie. Beide Gebiete greifen freilich in einander gegenseitig ein, und sind miteinander durch den Welthandel E.s verbunden. § 406. Die Bevölkerung des Gesammtreiches be- trägt für 1868 über Oo^Mill., wovon auf England 21'/,, auf Schottland sammt den Inseln etwa 3‘/4, auf Irland an 53/4 Mist., und auf die Kanalinseln mit Man 144,000 kommen. Im eigentlichen E. wohnen 8075 Men- schen auf der Q.m., — eine außerordentlich dichte Be- völkerung für ein großes Land, fast das Doppelte von Frankreich. Hat es doch 10 Städte, die über 100,000 E. enthalten (gegen 8 in Fr.) Mau rechnet 200,000 Walli- ser, 320,000 Iren und 150.000 Hochschotten, die nur ihre keltischen Sprachen sprechen, doch greift das Gebiet der englischen Zunge immer mehr um sich. In der britischen Nation hat die menschliche Kultur in allen ihren Zweigen, in Landwirthschaft, Industrie und Handel, Intelligenz, Staatsverfassung u. s. f. eine sehr hohe Entwicklung erreicht. Und zwar nicht bloß unter einzelnen Klassen der Bevölkerung, sondern die Ge- sammtheit der Nation ist — mit Ausnahme der Aerm- sten und der geringsten Fabrikarbeiter — von derselben durchdrungen, wie in keinem andern Volk und Staate der Welt. Sie hat daher auch auf allen Gebieten mensch- licher Auszeichnung große Männer hervorgebracht: einen Vorläufer der Reformation, Joh. Wickliff ch 1384; einen der größten Dichter aller Zeiten, W. Shakespeare t 1616; Weltweise wie Fr. Baco und I. Locke, ch 1626 und 1704; Weltumsegler wie Fr. Drake und I. Cook, ch 1579 und 1779; den Sternforscher Js. Newton, ch 1727; viele Naturforscher; Staatsmänner, wie Pitt Vater und Sohn, ch 1778 und 1806, Canning, Peel; Feldherrn wie Wellington f 1852; dann die Erfinder: I. Watt (Dampfmaschine, 1770), Arkwright, Spinn- maschine, 1775), Cartwright (Webemaschine, 1785),

10. Lehrbuch der Geographie - S. 349

1867 - Münster : Theissing
349 Belendere Geographie von Europa. Theolog, Historiker, Dichter und Staatsmann glänzte (ff 1645), ihren Eras- mus (j 1536), der als gelehrter Kritiker, Erklärer der h. Schrift und Schrift- steller anerkannt ist, ihren Philologen, den gelehrten Agricola (Nud. Haus- mann), ihren Naturforscher Swammerdam und ihren Astronomen Huygens (beide um 1650), ihren Geographen Mercator (1550), ihre berühmten Aerzte Boerhave (1700) und van Swieten (1750), ihre Dichter Jak. Cats (1600), Bilderdyk (1800), Feitb (1800) u. a., und endlich eine Reihe der ausge- zeichnetsten Künstler, wofür Namen wie v. Evk, Jan v. Schoreel, Lucas, Rembrandt, Paul Potter, Ostade, Wouvermann und Rnysdael zeugen. Die holländische Industrie ist von der belgischen in vieler Beziehung sehr verschieden. Während in Belgien Ackerbau und Fabrikarbeit die Haupt- erwerbsquellen der Bewohner bilden, sind in den Niederlanden Viehzucht und die mit derselben verbundene Produktion (Butter, Käse), dann Schiffbau und was damit zusanunenhängt, und endlich der Handel die vorherrschenden Beschäftigungen der Bewohner. Daneben sind dann in erster Linie zu erwäh- nen die Seefischerei, welche eine bedeutende Erwerbsquelle bildet — den sehr gewinnreichen Heringsfang besaß Holland lange Zeit ganz allein —, ferner Branntweinbrennerei, Fabrikation von Papier, Leinwand, Zucker, Tabak, Seife, Leder, Stärke, Siegellak, von chemischen und Farbwaaren, Zwirn, Tuch- und Wollenmanufaktur, Diamantschleiferei rc. Der Handel der Nie- derlande obwohl lange nicht mehr so ausgedehnt und blühend, wie einst, wo sie, wie jetzt England, die Meere mit ihrer Handelsflotte bedeckten, ist vor- zugsweise Großhandel, der mit einer Handelsflotte von weit über 2000 See- schiffen betrieben wird, und zwar theils ein Aktivhandel mit Leinwand, Käse, Butter, Häringen und den wichtigen Produkten der Colonien, theils ein Zwischen-, Commissions-, Fracht- und Wechselhandel rc. Das Königreich der Niederlande, im Besitze reicher Colonien, deren wichtige Erzengnisse über Deutschland und ganz Mittel-Europa verbreitet werden, und zugleich im Be- sitze der Mündungen solcher Flüsse, welche die-wichtigsten Verkehrsadern für das Innere Europa's sind, und durch seine maritime Lage geeignet, den Ver- kehr des nördlichen und mittlern Europa mit andern wichtigen maritimen Ländern, insbesondere England, zu vermitteln, hat dadurch ein weites Feld für seine gewinnreiche Handclsthätigkeit gewonnen. Der Kolonialhandel wird durch die niederländische Handelscompagnie (Maatschappy sspr. —schappeis) betrieben. Gegenstände der Ausfuhr sind außer den oben genannten Pro- dukten der niederländischen Landwirthschaft und Industrie die Erzeugnisse der Kolonien (Kolonialwaaren), als Kaffe, Zucker, Indigo, Reis, Gewürze, Ta- bak, Baumwolle, Edelsteine, Gold, Elfenbein, Perlen, Zinn rc. Die Ein- fuhr begreift außer diesen Kolonialwaaren Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Ma- nufakturwaaren rc. Der Verkehr im Innern wird durch schiffbare Flüsse, durch zahlreiche Kanäle, durch Eisenbahnen und Kunststraßen erleichtert. Letztere werden aus Backsteinen, s. g. Klinkern, erbaut. Auf den Kanälen fahren lange Kähne, Treckschuyte (spr. Treckscheute) genannt, die von Pferden gezogen werden.
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TM Hauptwörter (200)200

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