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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 131

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 131 Achtes Aapite!. Das Soldatenkaiserthum. Sonapartc erster Konsul (der 18. Ärumairc des Jahres 8 der Republik, 10. November 1799). § 344. Dessenungeachtet war die französische Republik am Rande des Unterganges, weniger in Folge des Verlustes von ganz Italien, als der finanziellen Noth und der Schlechtigkeit oder Un- fähigkeit der republikanischen Machthaber und der Mehr- zahl ihrer Beamten, so daß die vollständige Anarchie und der blu- tigste Parteikampf im Anzuge war. Da kam Bonaparte aus Aegyp- ten zurück, wurde überall mit Jubel als Retter Frankreichs be- grüßt und stürzte am 10. November das Direktorium sammt den beiden Räthen mit Leichtigkeit. Er gab der Republik eine neue Verfassung (die vierte); er selbst wurde erster Konsul auf zehn Jahre mit zwei Kollegen (Lebrun und Kambaceres); er hatte einen Staatsrath und ein Ministerium neben sich, die Entscheidung über Krieg und Frieden stand aber ihm zu, er besetzte unmittelbar oder durch den Senat alle Staatsämter. Ein Senat aus 80 reichbesoldeten Mitgliedern erwählte aus den Departementallisten die 300 Mitglieder des gesetzge- benden Körpers, welcher Gesetzesvorschläge nur annehmen oder verwer- fen, keineswegs aber abändern durfte; ein Tribunal von 100 Mit- gliedern hatte die Vorschläge der Regierung zu prüfen. Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800); bei Hohenlinden (3. December 1800); Luneoiller Friede (19. Februar 1801). Z 345. Vom 16. bis 20. Mai 1800 führte Bonaparte 35,000 Mann über den großen Bernhard, während kleinere Kolonnen über den kleinen Bernhard, Mont-Cenis, Gotthard und Simplón in Piemont eindrangen. Der 80jährige österreichische General Melas hatte Genua gerade durch Hunger zur Kapitulation gezwungen, als er sich gegen Bonaparte wenden mußte; am 9. Juni gewann Lannes das Treffen bei Montebello, Bonaparte am 14. nach höchst gefähr- lichem Kampfe die Hauptschlacht bei Marengo (unweit Aleffan- dria), in Folge deren Melas den Franzosen Oberitalien bis an den Mincio überließ und ein Waffenstillstand eintrat. Moreau hatte Ende April den Oberrhein mit 100,000 Mann überschritten und (3.—9. Mai) über Kray bei Engen, Mößkirch und Biberach gesiegt. In der Stellung bei Ulm einige Zeit aufgehalten drängte er seinen Gegner über die Isar zurück, als auch hier Waffenstillstand geschlossen wurde. Im November begannen aber die Feindseligkeiten wieder, Moreau gewann bei Hohenlinden am 3. December einen entschei- denden Sieg und drang bis 20 Stunden von Wien vor; da auch Brune über Bellegarde am Mincio gesiegt hatte, mußte Kaiser Franz Ii. in den Frieden einwilligen, der zu Luueville wesentlich auf die Bedingungen des Friedens von Kampo Formio abgeschlossen wurde. Mit Portugal, Neapel, Rußland und der Türkei schloß 9 *

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

3. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

4. Theil 3 - S. 108

1861 - Leipzig : Teubner
108 rung ihrer Verfaßung gezwungen, c) in der Schweiz fand das Di- rektorium durch die Hülfsgesuche der Demokraten, des Waadt- länders La Harpe und des Baslers Pet. Ochs, willkommne Gelegenheit zur Einmischung. Nach Besetzung des Waadtlandes wurden die Berner von Brune besiegt und (29. März) 1798 die Auflösung der Eidgenoßenschaft, bald darauf die Errichtung der helvetischen Republik erklärt. Die Urkantone, nament- lich Unterwalden , musten nach mannhafter Gegenwehr sich fügen. Frankreich nahm für seine Mühe Genf und Mühlhausen, d) das deutsche Reich ward zur Abtretung des linken Rheinufers ge- zwungen und die Franzosen behielten die Plätze am rechten be- setzt, wärend über die Entschädigungen und Säkularisationen in Rastatt verhandelt ward. Diese Gewaltstreiche brachten eine neue Coalition zu wege, deren Seele Kaiser Paul von Rußland (1796—'1801), ward, und welcher Oesterreich, Neapel, die Pforte, England, Portugal und Schweden beitraten, für welche aber den neuen König von Preußen Friedrich Wilhelm Iii (1797-—1840) zu gewinnen nicht gelang. Der Kaiser Paul hatte sich von den Maltesern zu ihrem Großmeister erwählen laßen und verlangte nun die Heraus- gabe von deren Insel. § 148- Durch Nelsons Sieg bei Abukir ermutigt, besetzte die neapolitanische Armee unter Mack Ende 1798 Rom, ward'aber von Championet zum Rückzuge genötigt, Neapel, wo vorher die Lazzaroni mit wildem Haß gegen die Franzosenfreunde wüteten, 1799 erobert und die parthenopäische Republik errichtet. Lucca erhielt demokratische Verfaßung, das Großherzogtum Tos- kana ward aufgehoben, Papst Pius Vi nach Frankreich gebracht. Karl Emanuel von Sardinien war schon vorher durch Plackereien zur Verzichtleistung auf Piemont und zur Flucht nach Sardinien gezwungen. Zum Mittelpunkt der Kriegsoperationen ward von den Franzosen die Schweiz gewählt. Jourdan ward hier zwar vom Erzherzog Karl durch die Schlachten bei Ostrach und Stockach über den Rhein zurückgedrängt und darauf Massena bei Winter- thur und bei Zürich geschlagen, aber der Hofkriegsrat in Wien lähmte die Unternehmungen. Der Congress zu Rastatt ward aufgelöst (geheimnisvoller Mord der französischen Gesandten). In Italien siegte der russische Feldherr Suwärow bei Cassano, nahm Mailand und gewann außer anderen Gefechten das Treffen bei Novi. Nach einem Sieg der Oesterreicher war ganz Oberitalien mit Ausnahme der genuesischen Küste den Fran- zosen entrißen. Die vom Cardinal R uffo gebildete Glaubensarmee hatte sich Neapels wieder bemächtigt und Nelson half mit der englischen Flotte die strengen Urteile an den Republikanern vollziehn. Auch Rom ward befreit. Dagegen ward das rußische Heer unter Korsakow, welches

5. Theil 3 - S. 110

1861 - Leipzig : Teubner
(ohne Debatte) ein, stellte endlich als Regierung 3 Consuln auf 10 Jahre mit einem Staatsrat auf. Der erste Cónsul erhielt die Besetzung des Staatsrats und aller Aemter und die Verkündigung aller Gesetze, war also förmlich Monarch. Bonaparte ward erster, Cambacérés zweiter, Lebrun dritter Cónsul. Am 7. Febr. 1800 nahm das Volk fast einstimmig die schon am 24. Dec. 1799 in Kraft getretne Verfaßung an. Bonaparte bezog die Tuilerien und richtete sich einen Hofstaat ein. Der Krieg gegen die Landmächte. § 150. Wärend der österreichische General Melas die Fran- zosen über den Var zurückwarf und Genua eroberte, gieng Bona- parte mit der Reservearmee über den St. Bernhard und nahm rasch Mailand ein. Der Si eg b ei Mar eng o (14. Juni 1800) hatte die Convention zu Alessandria und den Abzug der Oester- reicher über die Etsch zur Folge. Der in Venedig gewählte Papst Pius Vii ward ehrenvoll in Rom eingeführt. Macdonalds Zug aus Graubünden über den Splügen nach Tirol und Brünes Sieg bei Pozzuolo hatten die Erneuerung des Waffenstillstands zur Folge (Jan. 1801). Moreau warf, da Erzherzog Karl aus Aerger über den Hof- kriegsrat den Befehl niedergelegt hatte, Kray durch viele Ge- fechte zurück und erzavang durch die Siege bei Höclistädt und bei Neu bürg den Waffenstillstand von Parsdorf, nach dessen Kündigung er bei Hohenlinden siegte und bis Steyer vordrang. Am 9. Februar schloß darauf Oesterreich, nachdem Thugut vom Ministerium entlaßen und Erzherzog Karl zum Präsidenten des Hofkriegsrats ernannt worden war, den Frieden zu Lune- ville, in dem es Belgien und alle Besitzungen am linken Rhein- ufer (auch die Grafschaft Falkenstein und das Frickthal in der Schweiz) und die Lombardei abtrat, außerdem die völlige Ab- tretung des linken Rheinufers und die Entschädigung der deut- schen und italienischen Fürsten versprach. Die Festungen am rechten Rheinufer sollten zurückgegeben werden, aber geschleift bleiben. Spanien, der treue Bundesgenoße Frankreichs, trat durch den Vertrag von Ildefonso (l. Oct. 1800) Louisiana ab, dagegen erhielt der Schwiegersohn des Königs, Herzog Lud- wig von Parma, Toskana als Königreich Etrurien. Por- tugal ward (27- Febr. 180l) zum Frieden zu Badajoz ge- zwungen, in welchem es Olivenza an Spanien und einen Teil von Guyana an Frankreich abtrat, Geld zahlte und den Engländern die Häfen zu sperren versprach. Neapel trat im Frieden zu Florenz (18. Febr. 1801) seine Besitzungen in Toskana ab, nahm in drei Häfen am ionischen Meer Besatzungen ein, sperrte den Engländern das Land und begnadigte die Franzosenfreunde. Der Papst ward unter der Bedingung die Häfen den Engländern

6. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 50

1867 - Breslau : Trewendt
50 Neuere Geschichte. — Frankreich macht aus der Lombardei die cisalpinische, aus Genua die ligurische Republik. 171)7—1810 Friedrich Wilhelm Iii., König von Preussen. 1798 Bonaparte in Aegypten. Schlacht bei den Pyramiden, Nel- sons Seesieg bei Abukir. — Das Directorium bildet aus dem Kirchenstaat die römische, aus der Schweiz die hei vetische Republik; es ist im Innern schwach, nach aussen gewalttlmtig. Papst Pius Vi. stirbt in französischer Gefan- genschaft 1799, 1798- 1802 Krieg der zweiten Coalition gegen Frankreich: Russ- land (Kaiser Paul 1796—1801), England, Oesterreich, Nea- pel, die Türkei u. a. 1799 Die Franzosen in Neapel: Parthenopeische Republik. Die Russen unter Suwöroff säubern Italien bis auf Genua, die Oesterreicher unter dem Erzherzog Karl in Deutschland das rechte Rheinufer von den Franzosen. Suwöroff dringt über den St. Gotthard in die Schweiz ein. 1799— 1804 Das Consulat Bonaparte’s. Bonaparte, aus dem Orient zurückgekehrt, stürzt das Directorium (18. Brumaire — 9. Novbr.) und wird Erster Consul auf zehn Jahre. Paul ruft die russischen Truppen ab. 1800 Bonaparte zieht über den grossen Bernhard nach Italien, welches er durch den Sieg bei Marengo (14. Juni) gewinnt. Moreau in Süd-Deutschland schlägt den Erzherzog Johann bei Hoben linden (3. Decbr.). 1801 Bonaparte schliesst den Frieden zu Luneville mit Oesterreich und dem deutschen Reiche. Das linke Rheinufer französisch. Der Kirchenstaat wird wiederhergestellt, unter Pius Vii., und mit Neapel, der Türkei, Russland (Kaiser Alexander 1801 bis 1825) u. a. wird Friede geschlossen. 1802 England schliesst nach Pitts Rücktritt den F ri e d e n z u A m i e n s. Bonaparte wird Consul auf Lebenszeit. 1803 Reichsdeputationshauptschluss, auf Grund des Friedens zu Luneville unter Theilnahme von Frankreich und Russland zu Stande gebracht. Die Erbfürsten werden für ihre auf dem linken Rheinufer erlittenen Verluste durch die säcularisirten geistlichen Herrschaften und die Reichsstädte entschädigt. Von den ersteren bestehen nur fort die des Kurfürsten von Mainz (von nun an Kurerzkanzler), des Hoch- und Deutschmeisters und des Johannitermeisters, von den letzteren die drei Hanse- städte und Frankfurt a. M., Augsburg und Nürnberg. Statt der zwei eingehenden Kurfürstenthümer Trier und Cöln werden

7. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 191

1864 - Aschersleben : Carsted
— 191 — Aegyptens genöthigt. (Wissenschaftliche Ausbeute dieses Feldzugs.) Jene großen Veränderungen sind erfolgt durch die 1798 Zweite Coalition gegen Frankreich (zwischen England, Rußland unter Paul I., 1796— 1801 [wird ermoxbet], Oesterreich u. A.; aber 1797—Fried rich Wilhelm Iii. von Preußen, Sohn Frie- f 1840 brich Wilhelm's Ii., bleibt neutral). Erzherzog Karl kämpft glücklich in Deutschland gegen Bernadette u. Jourdan. In Italien entrei- ßen die Oesterreicher u. Russen (Letztere unter Su- wärow) den Franzosen fast alle ihre Eroberungen (großer Sieg bei Novi), und die alten Verfassun- gen werden in der parthenopäischen (unter furcht, baren Grausamkeiten) und der römischen Republik wiederhergestellt (Pius Vii. Papst). Glücklicher sind die Franzosen in der Schweiz (Sieg Massena's über die Russen unter Korsäkow bei Zürich. Suwärow's berühmter Marsch durch Graubündten. Rußland zieht sich von der Coalition zurück). Da kommt Bonaparte aus Aegypten in Frank- reich an, und 1799 stürzt am 18. Brumaire Viii., d. i. am 9. Nov. f 1799, mit bewaffneter Macht die Directorialregie- rung u. die bisherige Verfassung, an deren Stelle er eine Consularregierung errichtet (3 zehnjährige Consuln, Bonaparte erster Consul). Die Consuln (die vollziehende Behörde) sind durch einen Erhaltungssenat, eiu Tribunat u. einen gesetzgebenden Körper beschränkt, aber nur dem Namen nach, n. die Verfassung ist eigentlich eine militärisch-monarchische. Dann zieht er über den großen St. Bernhard nach Italien u. erficht 1800 den großen Sieg über die Oesterreicher -j- 14. Juni hei Marengo (der franz. General Desaix fällt).

8. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 255

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 255 In der Hauptstadt angelangt, berieth sich Bonaparte mit einflußrei- chen Männern über die Lage des Vaterlandes und faßte den Plan, ihm eine neue Verfassung zu geben. Am 18. Brumaire (9. Nov.) 1799 ward das Vorhaben ins Werk gesetzt. Von dem Rath der Alten mit dem Ober- befehl über die Truppen betraut, nöthigte Bonaparte die Direktoren, ihr Amt niederzulegen, sprengte dann (10. Novbr.) den Rath der Fünfhundert und führte (12. Nov.) die vierte Verfassung, das Konsulat, ein. Drei Konsuln, denen ein Senat von 80 Mitgliedern zur Seite stand, erhielten die Regiernngsgewalt, die höchste Macht aber ruhte in den Händen des ersten Konsuls, zu welchem Bonaparte sich selbst ernennen ließ. Sein erstes Wort war Friede. Er wünschte ihn in diesem Augen- blicke, um seine neue Gewalt zu befestigen; aber die übrigen Mächte trau- ten seinem Anerbieten nicht. „So inüssen wir den Frieden erobern!" sprach er, und dieses Wort, weil es treffend geredet war, tönte in ganz Frankreich wieder und führte schnell neue Schaaren den Fahnen zu. Im Frühjahr 1800 brach er von Dijons auf. Wie einst Hanni- bal überschritt er mit seinen Schaaren die schneeigen Gipfel der Alpen2) und stand, ehe sich der österreichische Kommandant (Mêlas) dessen versah, in der Ebene der Lombardei. Bei Marengo ch kam es (14. Juni) zu einer mörderischen Schlacht, welche die Franzosen verloren hätten, wäre nicht noch in der letzten Stunde (der aus Aegypten jüngst angelangte) General Desair mit 10,000 Mann erschienen. Dieser Sieg gab Oberitalien wie- der in Bonaparte's Hände und nöthigte die Oesterreicher, sich nach Man- tua zurückzuziehen. Der französische General Moreau, welcher gleichzei- tig über den Rhein gegangen war, schlug hierauf den Erzherzog Johann bei Hohenlinden I (3. Dezember) und drang bis Linz vor. Da sah sich Kaiser Franz gezwungen, für sich und das deutsche Reich den Frieden zu Luneville^) (9. Februar 1801) zu schließen, durch welchen im We- sentlichen der Friede zu Campo Forinio bestätigt ward. Alles deutsche Land links des Rheins wurde Frankreich einverleibt, den verletzten Reichs- fürsten wurden Entschädigungen durch Säkularisationen zugesagt und später im „Reichödeputationshauptschluß 3)" (25. Februar 1803) auch gewährt. — Bald schloß Frankreich auch mit Rußland (Alexander I. 1801—1825) und der Türkei, sowie (27. März 1802) zu Amiens I mit England Friede. Iv. Der Krieg auf der pyrenäischen Halbinsel (1807 —14). 1. Napoleons Erhebung zum Kaiser von Frankreich (1804). Niederwerfung Oester- reichs, Preußens und Rußlands: Friede zu Preßburg (1805) und zu Tilstl (1807). Englands Unbesiegbarkeit. Dekrenrung der Kontinentalsperre (1806). Krieg nstt 0 Dijon, Stadt in Burgund, westlich von Besancon. — Marengo, Dorf unweit Alessandria. — Hohenlinden, Dorf südlich von München. — Lüneville, Stadt im östlichen Frankreich (Lothringen), westlich von Straßburg. 2) Die Hauptarmee (35,000 Manu) unter Bonaparte ging über den großen St. Bernhard, da wo daö berühmte Hospiz für Reisende erbaut ist, 7600' hoch. 3) Durch Ausführung deö Reichsdeputationshauptschlusseö — fast alle geistlichen Güter zog man ein und die 48 Reichsstädte verminderte man bis auf 6 — wurde der alte ehrwürdige Bau des deutschen Reichs fast gänzlich aus seinen Fugen ge- sprengt und dessen völlige'auflösung angebahnt, die denn auch nach der Stiftung des Rheinbundes (1. Juli) am 6. August 1806 erfolgte. 18. Bru- maire : 9. Nov. 1799. Marengo. Hohenlin- den. Friede zu Lunevillc 1801.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 234

1868 - Mainz : Kunze
234 Dritte Periode der neueren Geschichte. stürzt das Direktorium und wird 1. Consul auf 10 Jahre. Trauriger Ausgang der «-zyprischen Expedition. Neuer Feld- zug nach Italien. Sieg bei Marengo 1800. Friede zu Lüneville 1801. Ter Reichs- deputations- Hauptschluß. er die Armee in Egypten dem General Kleber übergeben hatte, bestieg er mit einigen Generälen eine Fregatte und segelte niitten durch die englischen Kriegsschiffe nach der französischen Küste. Bonaparte ward mit ungeheurem Jubel aufgenommen und als Netter des Vaterlandes begrüßt. In Paris angelangt, stürzte er die bisherige Negierung durch einen militärischen Gewaltstreich und brachte eine neue Verfassung zu Stande, nach welcher die höchste Macht im Staate drei verantwort-, lichen Consuln übertragen wurde. Er selbst ward zum ersten Consul auf 10 Jahre ernannt, seine Collegen waren Cambaceres und Lebrun. Talleyraud wurde Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Murat Befehlshaber der Garde. Die Verbannten wurden zurückberufen und die geächteten Priester aller Parteien begnadigt. Die egyptische Expedition scheiterte aber gänzlich. Nachdem der General Kleber durch Meuchelmord gefallen war, mußte sich die fran- zösische Armee unter Menou ergeben und wurde mit Sack und Pack (im Ganzen waren es noch 24,000 Manu) auf englischen Schiffen nach Europa zurückgebracht. Während Napoleon in Egypten Krieg geführt hatte, waren seine italienischen Eroberungen wieder den Oestreichern in die Hände ge- fallen. Dies erfüllte ihn niit Wehmuth. Darum brach er im Früh- jahre 1800 auf, überschritt die fchneeigten Gipfel der Alpen und stand, ehe sich der östreichische Commandant von Genua dessen versah, in der Ebene der Lombardei. Bei Marengo kam es zu einer mörderischen Schlacht, welche Napoleon sicher verloren hätte, wäre nicht noch in der letzten Stunde der aus Egypten angelangte General Desaix mit 10,000 Mann erschienen. Italien siel nun von neuem in Bonaparte's Hände; er nöthigte die Oestreicher sich nach Mantua zurückzuziehen und Pienwnt, Genua und Mailand zu räumen. Der französische General Moreau, welcher gleichzeitig mit Napoleons Einfall in Italien mit seiner Armee über den Nhein gegangen war, schlug die östreichischen Heere zwei Mal und drang bis Linz vor. Da sah sich Kaiser Franz genöthigt, für sich und das deutsche Reich den Frieden zu Lüneville zu schließen (1801). Ein trauriger Friede! Alles deutsche Land links des Rheines wurde Frankreich einverleibt. Um die Entschädigungen für die dadurch in Nachtheil versetzten deutschen Fürsten und Stände zu ordnen, wurde ein eigener Ausschuß „die Reichsdeputation" bestellt, welche durch den „Reichsdeputations- Hauptschluß" ihr verwickeltes Geschäft erledigte. Hierdurch wurden die Kurwürden von Köln und Trier aufgehoben; der Kurfürst von Mainz, Karl Theodor von Dalberg, erhielt den Titel Kurerzkanzler, bekam das

10. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 291

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Preußens Cultur und Staatsverfafsung. 8- 61. 291 Ueberwiegend evangelisch ist die Bevölkerung in Ostpreußen, Sachsen, be- sonders aber in Brandenburg und Pommern, vorherrschend katholisch in Posen (3/3), Westphalen und namentlich in der Rheinprovinz (3/J, fast gleich vcrtheilt zwischen beiden Confessionen in Westpreußen und Schlesien. Cultur. In Bezug auf physische und technische Cultur gilt für die 6 deutschen Provinzen im Allgemeinen das S. 273 f. von Deutschland Gesagte. In den nicht deutschen Provinzen ist der Ackerbau die Haupt- nahrungsquelle , das städtische Gewerbe hat hier und in Pommern bei weitem nicht die Bedeutung, wie in den Mittlern und westlichen Pro- vinzen, und größere industrielle Anlagen fehlen fast gänzlich, wogegen die Seefahrt und die deren Bedürfnisse bestreitenden Gewerbe einen eigenthümlichen Erwerbszweig der Küstengegenden bilden. Die Industrie und der Bergbau haben ihren Sitz in den südlichen und westlichen Provinzen: Schlesien (namentlich Oberschlesien), Sachsen, Westphalen und der Rheinprovinz. Eine allgemeinere, über alle Provinzen ausge- dehnte Nahrungsquelle ist der Handel, doch haben an demselben vor- zugsweise Antheil die an der Ostsee und an den schiffbaren Strömen gelegenen großen Städte, nämlich die Seestädte Memel, Königsberg nebst Pillau, Elbing, besonders aber Danzig und Stettin, im Innern Breslau, Frankfurt an der Oder, Magdeburg, Köln, Düsseldorf und außerdem die Hauptstadt Berlin. Die Anlage eines großartigen Eisenbahnnetzes hat den vom Meere entlegenen Gegenden die Ausfuhr ihrer Produkte und den von einander entfernteren Provinzen den gegenseitigen Austausch ihrer natürlichen und technischen Erzeugnisse ungemein erleichtert und gesteigert. Wie Deutschland in Bezug auf geistige Cultur keinem andern Lande nachsteht, so Preußen keinem unter den deutschen Staaten. Zu den S. 275 genannten vollständigen preußischen Universitäten kommt als sechste Königsberg für den nicht deutschen Theil hinzu; außerdem haben die „Akademie" zu Münster und das „Lyceum Hosianum“ zu Braunsberg eine katholisch-theologische und eine philisophische Facul- tät. Unter den zahlreichen Anstalten, Gesellschaften u. s. w. für För- derung höherer wissenschaftlicher und künstlerischer Zwecke nehmen die königliche Akademie der Wissenschaften und die königliche Akademie der Künste, beide zu Berlin, den ersten Rang ein. Staatsverfafsung. Die Krone ist erblich in dem Mannsstamme des königlichen Hauses nach dem Rechte der Erstgeburt; der König hat die vollziehende Gewalt; die gesetzgebende übt er gemeinschaftlich mit dem allgemeinen Landtage, welcher in das Herren-Haus und das Haus der Abgeordneten zerfällt. Das Herrenhaus besieht außer den großjährigen königlichen Prinzen theils aus erblichen, theils aus vom Könige auf Lebenszeit ernannten, theils aus gewählten Mitgliedern; das Haus der Abgeordneten besteht aus 350 durch indirecte Wahl gewählten Mitgliedern, indem die (wenigstens 25 Jahre 19 *
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