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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

2. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

3. Skandinavisches Reich, Deutschland, Oesterreich, Italien, Griechenland, Russisches Reich - S. 590

1869 - Braunschweig : Schwetschke
590 A. Europa. burtsort des Zeno, Stifters der stoischen Schule. Salamis (in der Folge 0on8tantia), auf der Ostküste (nahe bei Famagusta), vom Teukros, Telamons Sohn, bei der Rückkehr ans dem trojanischen Kriege gegriindet. b) Än Afrika, diesem für europäische Cultur so wenig zugänglichen Welttheile, hatten auch die Griechen nur eine einzige bedeutende Pflanzstadt: Cyröne, an der nördlichen Küste von Afrika, westlich von Aegypten, von welcher in der Folge die ganze Gegend den Namen Cyrenaica erhielt. Der Hafen von Cyrene war Apollonia. Sie wurde um das Jahr 631 v. Chr. von den Einwohnern der Insel Thera im N. von Kreta, eine der Strophaden, angelegt und ward durch Handel und Schifffahrt blühend. Eratosthenes, der Philosoph Aristippus und der Dichter Kallimachus waren hier geboren. c) Griechische Pflanzstädte in Italien und Sicilien. den ionischen waren diese die wichtigsten. Sie entslanden meist alle kurz nach dem trojanischen Kriege, denn die der Sage nach schon weit früher nach Italien ausgewanderten pelasgischen Stämme waren selbst noch zu ungebildet, um bleibende Ansiedelungen zu stiften, und mögen sich wohl eher mit den rohen Bewohnern des alten Italiens verschmolzen haben. Wie überall, so ließen sich auch hier die Handel lind Schifffahrt liebenden Griechen nur an den Küsten nieder und überließen das Innere des Landes seinen älteren Bewohnern. In Italien waren aber ihre Ansiedelungen so zahlreich und so weit verbreitet, daß das ganze untere Italien von ihnen den Namen roß-Griechenland erhielt. Hier waren ihre wichtigsten Städte: Tarent, auch Taras (jetzt Taranto), an dem Meerbusen gleichen "Namens; sie ward um 700 v. Chr. von ausgewanderten Spartanern ge- gründet, welche aber hier sehr von der Strenge ihrer Sitten abwichen und durch Reichthlim und Di acht zur Weichlichkeit und zu unglaublicher Ueppigkeit verführt wurden. Lange Zeit blieben sie von den Römern un berührt; als sie aber den Pyrrhus in seinem abenteuerlichen Zuge gegen Rom aufgenominen und unterstützt und später noch einige Bundesgenossen der Römer angegriffen hatten, mußten auch sie 272 v. Chr. sich diese» unterwerfen. Der Mathematiker Archytas, ein Schüler des Plato, war aus Tarent, und zu seiner Zeit zählte die Stadt gegen 300,000 Einw. — Sybnris, zwischen den Flüssen Sybaris und Krathis, am tarentiuischeu Meerbusen angelegt Sitten wurde etwa 720 getan von Achäern zemern einem außerordentlichen Wohlstände, wodurch Einwohner so verderbt wurden Name schimpf lichen Sprichwort wurde einem Kriege Krotoniaten wurde aris besiegt gänzlich zerstört; aber ums 444 von Athenern anderen Griechen unter dem stamen urti wieder aufgebaut J gelangte me wieder seiner vorigen Blüthe wurde zuletzt eine römische Colonie unter dem "Namen (Jopiae spurlos schwanden Gesetzgeber von Thurii ist Charondas berühmt südlich von Sybar gegründet, eben an Ostküste, von äern ums Jahr on 7 land ausgezeichnete Athlet Milo war ein Krotoniate, war eine der mächtigsten Städte in Groß-Griechen durch Bildung ausgezeichnet. Der seine Stärke äußersten Spitze Ostküste hatte eine Colonie Lokrer

4. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 46

1862 - Giessen : Heinemann
46 (I. §. 55) feine gegen Antonius, den Unterdrücker Rom's, gehaltenen Reden ebenfalls philippische nannte. Zu den trefflichsten Rednern Athen's gehörte auch der edle Perikles (I. 8. 30). Als Lehrer der Redekunst war Jsokrates (436—338) thätig. Er trat selbst nicht öffent- lich als Redner auf, arbeitete aber viele Reden aus, von denen noch 2t. vorhanden sind. Sie zeugen von seinem großen Fleiße und von seiner feinen Bildung, aber die Begeisterung und Kraft des Demosthenes sucht man in ihnen vergebens. Die hervorragendsten Philosophen waren Pytha- goras, Platon und Aristoteles. Pythagoras aus Samos (um 550 v. Chr.) beschäftigte sich besonders mit Forschungen über das Wesen der Gottheit und der menschlichen Seele, mit der Sittenlehre, der Mathematik, die er mit dem pythagoreischen Lehrsatz bereicherte, und soll sich zuerst einen Philosophen (Freund der Weisheit) genannt haben, indem er den Namen eines Weisen aus Bescheidenheit ablehnte. Leider besitzen wir nichts mehr von ihm, denn die goldenen Sprüche, denen sein Namen beigelegt worden ist, sind späteren Ursprungs. Um seine Zeit lebten die sogenannten 7 Weisen Griechen- land's. Ihre Namen und Denksprüche sind folgende: Solon von Athen („Nichts im Uebermaß"); Thales von Milet („Bürgschaft bringt Leid"); Bias von Priene („Was du Gutes thust, schreibe der Gottheit zu"); Pittacus von Mi- tylene („Benutze die Zeit"); Cleobulus vonrhodus i„Maß halten ist gut">; Periander von Korinth („Alles mit Vor- bedacht" — „Uebung macht den Meister"); Chiton aus Sparta („Kenne dich selbst"). Platon (430—348 v. Chr.) war der vorzüglichste Schüler des Sokrates und stiftete selbst eine philoso- phische Schule in Athen, die von der Akademie, einem Garten vor der Stadt, wo Platon gern mit seinen Schülern verweilte, ihren Namen erhielt. 35 seiner Werke (Dialoge) sind noch vorhanden. Einer seiner

5. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

6. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 272

1866 - Leipzig : Teubner
272 Viertes Buch. die Gewaltherren zuvor inne gehabt, unter sich zu theilen. — Um in dem westlichen Meere dem Handel und der Seefahrt Athens einen Stützpunkt zu schaffen und zugleich den athenischen Staat, die erste Seemacht Griechenlands, als Leiterin hellenischer Colonisation und als Vorkämpserin bei nationalen Unternehmun- gen auftreten zu lassen, gründete Perikles im Jahre 443 an der Küste von Unteritalien, an der Stelle des von den Krotoniaten zerstörten Sybaris, die Stadt Thurioi, in welcher sich außer den athenischen Ansiedlern eine große Menge Volkes aus anderen griechischen Landschaften sammelte, Peloponnesier, Böotier, Griechen aus Asien und von den Inseln. Das Aufblühen der jungen Stadt lockte manchen ausgezeichneten Mann in ihre Mauern, so den Geschichtschreiber Herodot aus Halikarnaß, den Philo- sophen Empedokles aus Agrigent, den Sophisten Protagoras aus Abdera, die Redner Tisias aus Syrakus und Lysias, der auch aus Syrakus stammte, dessen Vater Kephalos aber, ein Freund des Perikles, sich in Athen angesiedelt hatte. Athen war durch Perikles als der Mittelpunkt eines großen, die See beherrschenden Staates eine reiche Weltstadt geworden, in welcher Handel und Gewerbe blühten und Wohlstand ver- breiteten, wie in keiner anderen Stadt Griechenlands, in welcher attischer Fleiß und Rührigkeit wetteiferte mit einer zahlreichen Menge von Geschäftsleuten, welche aus allen griechischen Landen nach dieser für jedes Gewerbe so günstigen Stätte zusammen- strömten. Was aber Athen noch besonders auszeichnete, das war der mannichfaltige geistige Verkehr, der hier geboten war. Wissenschaften und Künste aller Art fanden in diesem Mittel- punkte des griechischen Lebens den dankbarsten Boden und er- hoben sich zur schönsten Blüthe. Perikles machte Athen auch zur schönsten Stadt von Griechen- land, indem er es mit den herrlichsten Bauten und Kunstwerken ausschmückte. Pheidias, der größte Künstler des Alterthums, war des Perikles vertrauter Freund, und erhielt durch diesen

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 87

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Bevölkerung. 87 Maschinen, die dichtgedrängte Bevölkerung der Gruben-, Hütten- und Fabrikarbeiter der unermeßlichen Industrie. Beide Gebiete greifen freilich in einander gegenseitig ein, und sind miteinander durch den Welthandel E.s verbunden. § 406. Die Bevölkerung des Gesammtreiches be- trägt für 1868 über Oo^Mill., wovon auf England 21'/,, auf Schottland sammt den Inseln etwa 3‘/4, auf Irland an 53/4 Mist., und auf die Kanalinseln mit Man 144,000 kommen. Im eigentlichen E. wohnen 8075 Men- schen auf der Q.m., — eine außerordentlich dichte Be- völkerung für ein großes Land, fast das Doppelte von Frankreich. Hat es doch 10 Städte, die über 100,000 E. enthalten (gegen 8 in Fr.) Mau rechnet 200,000 Walli- ser, 320,000 Iren und 150.000 Hochschotten, die nur ihre keltischen Sprachen sprechen, doch greift das Gebiet der englischen Zunge immer mehr um sich. In der britischen Nation hat die menschliche Kultur in allen ihren Zweigen, in Landwirthschaft, Industrie und Handel, Intelligenz, Staatsverfassung u. s. f. eine sehr hohe Entwicklung erreicht. Und zwar nicht bloß unter einzelnen Klassen der Bevölkerung, sondern die Ge- sammtheit der Nation ist — mit Ausnahme der Aerm- sten und der geringsten Fabrikarbeiter — von derselben durchdrungen, wie in keinem andern Volk und Staate der Welt. Sie hat daher auch auf allen Gebieten mensch- licher Auszeichnung große Männer hervorgebracht: einen Vorläufer der Reformation, Joh. Wickliff ch 1384; einen der größten Dichter aller Zeiten, W. Shakespeare t 1616; Weltweise wie Fr. Baco und I. Locke, ch 1626 und 1704; Weltumsegler wie Fr. Drake und I. Cook, ch 1579 und 1779; den Sternforscher Js. Newton, ch 1727; viele Naturforscher; Staatsmänner, wie Pitt Vater und Sohn, ch 1778 und 1806, Canning, Peel; Feldherrn wie Wellington f 1852; dann die Erfinder: I. Watt (Dampfmaschine, 1770), Arkwright, Spinn- maschine, 1775), Cartwright (Webemaschine, 1785),

8. Lehrbuch der Geographie - S. 349

1867 - Münster : Theissing
349 Belendere Geographie von Europa. Theolog, Historiker, Dichter und Staatsmann glänzte (ff 1645), ihren Eras- mus (j 1536), der als gelehrter Kritiker, Erklärer der h. Schrift und Schrift- steller anerkannt ist, ihren Philologen, den gelehrten Agricola (Nud. Haus- mann), ihren Naturforscher Swammerdam und ihren Astronomen Huygens (beide um 1650), ihren Geographen Mercator (1550), ihre berühmten Aerzte Boerhave (1700) und van Swieten (1750), ihre Dichter Jak. Cats (1600), Bilderdyk (1800), Feitb (1800) u. a., und endlich eine Reihe der ausge- zeichnetsten Künstler, wofür Namen wie v. Evk, Jan v. Schoreel, Lucas, Rembrandt, Paul Potter, Ostade, Wouvermann und Rnysdael zeugen. Die holländische Industrie ist von der belgischen in vieler Beziehung sehr verschieden. Während in Belgien Ackerbau und Fabrikarbeit die Haupt- erwerbsquellen der Bewohner bilden, sind in den Niederlanden Viehzucht und die mit derselben verbundene Produktion (Butter, Käse), dann Schiffbau und was damit zusanunenhängt, und endlich der Handel die vorherrschenden Beschäftigungen der Bewohner. Daneben sind dann in erster Linie zu erwäh- nen die Seefischerei, welche eine bedeutende Erwerbsquelle bildet — den sehr gewinnreichen Heringsfang besaß Holland lange Zeit ganz allein —, ferner Branntweinbrennerei, Fabrikation von Papier, Leinwand, Zucker, Tabak, Seife, Leder, Stärke, Siegellak, von chemischen und Farbwaaren, Zwirn, Tuch- und Wollenmanufaktur, Diamantschleiferei rc. Der Handel der Nie- derlande obwohl lange nicht mehr so ausgedehnt und blühend, wie einst, wo sie, wie jetzt England, die Meere mit ihrer Handelsflotte bedeckten, ist vor- zugsweise Großhandel, der mit einer Handelsflotte von weit über 2000 See- schiffen betrieben wird, und zwar theils ein Aktivhandel mit Leinwand, Käse, Butter, Häringen und den wichtigen Produkten der Colonien, theils ein Zwischen-, Commissions-, Fracht- und Wechselhandel rc. Das Königreich der Niederlande, im Besitze reicher Colonien, deren wichtige Erzengnisse über Deutschland und ganz Mittel-Europa verbreitet werden, und zugleich im Be- sitze der Mündungen solcher Flüsse, welche die-wichtigsten Verkehrsadern für das Innere Europa's sind, und durch seine maritime Lage geeignet, den Ver- kehr des nördlichen und mittlern Europa mit andern wichtigen maritimen Ländern, insbesondere England, zu vermitteln, hat dadurch ein weites Feld für seine gewinnreiche Handclsthätigkeit gewonnen. Der Kolonialhandel wird durch die niederländische Handelscompagnie (Maatschappy sspr. —schappeis) betrieben. Gegenstände der Ausfuhr sind außer den oben genannten Pro- dukten der niederländischen Landwirthschaft und Industrie die Erzeugnisse der Kolonien (Kolonialwaaren), als Kaffe, Zucker, Indigo, Reis, Gewürze, Ta- bak, Baumwolle, Edelsteine, Gold, Elfenbein, Perlen, Zinn rc. Die Ein- fuhr begreift außer diesen Kolonialwaaren Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Ma- nufakturwaaren rc. Der Verkehr im Innern wird durch schiffbare Flüsse, durch zahlreiche Kanäle, durch Eisenbahnen und Kunststraßen erleichtert. Letztere werden aus Backsteinen, s. g. Klinkern, erbaut. Auf den Kanälen fahren lange Kähne, Treckschuyte (spr. Treckscheute) genannt, die von Pferden gezogen werden.

9. Bd. 2 - S. 249

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
219. Uebersicht der Flüsse und des Canal-Systems Rußland«. 249 als würdiges Gastgeschenk dem edelsten Gaste dargeboten, den seine Felsen und Wälder noch gesehen haben. Gegen 150,000 Arbeiter beschäftigt dieser Bergbau: theils in den Gruben, theils als Hüttenarbeiter, theils bei der Zufuhr des Holzes und der übrigen Bedürfnisse. Es sind Leibeigene, von Privatbesitzern übersiedelt oder von der Krone zur Beförderung des Bergbaues über- wiesen. Die großen Etablissements der Krone und dieser wie anderer reicher Eigenthümer sind durch die waldbedcckte Gegend zerstreut. Es sind Orte von mehreren tausend Einwohnern, lauter Leibeigenen, die mit Berg- und Hüttenarbcit beschäftigt sind, unter genauer Aussicht stehen, aber sich eines gesicherten, oft verhältnißmäßig wohlhabenden Daseins erfreuen. Katharinenburg ist der Hanpt-Mittclpnnkt dieses Bergbaues. Hier leben noch die Nachkommen der Deutschen, welche unter Peter dem Großen hergezogen, zuerst die geheimen Schatzkammern des Gebirges aufgeschlossen haben. 819. Acbrrslchi der Flüjse und des Eiinal-Systems Rußlands. (Nach I. G. Kohl, Reisen im Innern von Rußland und Polen, E. Kapp, philosophische Erdkunde, und Karl Ritter, über Veranschaulichungsmittel räum- licher Verhältnisse bei graphischen Darstellungen.) Die Wolga ist eine völlig ununterbrochene, überall ziemlich tiefe Wasserstraße, ohne alle Wasserfälle, Stromschnellen und Felsen, von 430 Meilen Länge, und es ist jammerschade, daß ein so wundervoller Schifffahrts-Canal keine andere Weltstellung hat. Alle zum schwarzen Meere gehenden Flüsse, so wie die in die Ostsee fließenden, kommen ihr in Bezug ans ihre Qualitäten nicht im Entferntesten nahe. Die Ostseeflüsse sind fast alle sehr seicht und die Donau und der Dniepr sind wegen ihrer Felsen und Wasserfälle sehr schwer nutzbar. Der Don leidet den größten Theil des Jahres an Wassermangel, die „Mutter" Wolga dagegen ist in aller Hinsicht vorzüglicher; doch hat sie leider nirgends eine natürliche, offene, freie Communication mit irgend einem mit dem Oceane verbundenen Weltmeere. Wie ihre Wurzel aus den Sümpfen und Morästen des Waldairückens hervortritt, so verbirgt sie ihr Haupt in die seichte Brandung des rings umher gesonderten, abgeschlossenen und von Wüsten und barbarischen Nationen umwohnten kaspischen Sees. Sie ist daher für den Welthandel weit weniger nutzbar und wichtig, als irgend einer der anderen Hauptströme Europa's. Für den Binnenhandel des russischen Reiches dagegen ist sie um so wichtiger und einflußreicher, ja, in dieser Hinsicht steht sie so hoch wie kein anderer Fluß des stromreichen Rußlands, und es ist wahrscheinlich, daß über die Hälfte des ganzen russischen Binnenhandels /

10. Kurze Beschreibung der deutschen Bundesstaaten - S. 48

1863 - Leipzig : Amelang
48 Das Herzogthum Steiermark wird in seinem nördlichen Theile auch von der Ens durchflossen, an deren ansehnlichstem Nebenflüsse, ganz im Nor- den der Provinz, das berühmte Mariazell liegt', der alljährlich von 100,000 Pilgern besuchte Wallfahrtsort. Unweit der Traunquelle ist Aus- see zu merken, die Hauptstadt des Salzkammergutes. Der Hauptfluß des Landes ist jedoch die Mur, Nebenfluß der Drau, die quer durch den südlichen Theil des Landes geht. Bei B ruck, wo sie ihren nördlichsten Punkt erreicht, tritt zugleich die wichtige Eisenbahn in ihr Thal ein, die Triest mit Wien verbindet. Gr ätz, die steyrische Hauptstadt, ist gleichsam der Mittelpunkt dieser Bahn. Handel und Gewerbsleiß haben diese Stadt in neuerer Zeit rasch zur Blüthe gebracht; schon zählt sie über 60,000 Einwohner. Auch um ihrer Universität und anderer Unterrichtsanstalten, sowie um ihrer reizenden Lage willen wird sie viel besucht. Der Schloßberg trägt Festungswerke; vier Brücken verbinden die beiden Ufer des Flusses. Unter den gewerblichen Anlagen stehen die Eisenwerke obenan, die das in verschiedenen Theilen des Landes gewonnene vorzügliche Eisenerz verhütten. Am obern Laufe der Mur sind noch die Städte Judenburg und Leoben zu merken, letzteres nicht bloß wegen reicher Bergwerksanlagen, sondern auch wegen eines i. I. 1797 zwischen Oestreich und Frankreich hier abgeschlossenen Friedens bekannt. An der Drau liegt Marburg, wo die Hochmeister des deutschen Ordens einezeitlang ihren Sitz hatten, bis sie denselben nach Marienburg inpreußen verlegten (1309). An einem Nebenflüsse der diesüdgrenze bildendendrau liegt das schon zur Römerzeit vorhandene Cilli. Die südlich vonsteyermark gelegencnkronländer Kärnthen, Krain und die an der Küste gelegenen Landschaften werden auch unter dem Namen: das Königreich Illxrien zusammengefaßt. Das Herzogthum Kärnthen wird fast in seiner Mitte von der Drau durchflossen, die aus ihrem nörd- lichen User noch von einer Reihe von See'n begleitet wird. In geringer Entfernung von dem Flusse liegt Klagensurt (15), die Hauptstadt des Landes. Villach ist wegen seines Bergbau's bekannt; namentlich sind die Bleibergwerke die ergiebigsten in Deutschland. Der Name des Städtchens Völkermarkt scheint auf das Gemisch von Völkerstämmen hinzudeuten, das schon in dieser Provinz zu finden ist. — Das Herzogthum Kr.ain wird durch das obere Thal der Sau gebildet, die, von den karnischen Alpen herabströmend, reizende Landschaften bespült, während sich später ihre Ufer zu einer breiten Ebene erweitern. Laibach (21), die Hauptstadt der Pro- vinz liegt in einer sumpfigen Gegend; doch sind die Sümpfe in neuerer Zeit ausgetrocknet, besonders seit dem Bau der Eisenbahn. Bedeutende Kohlen- bergwerke sind nicht weit entfernt. Ungleich wichtiger aber sind die Queck- silberbergwerke bei dem westlich von Laibach gelegenen Jdria. Alljährlich werden mehrere tausend Centner des flüssigen Metalls gewonnen. Merk- würdig sind die julischcn oder italienischen Kalkalpen wegen der Tropfstein- höhlen, von denen sie durchklüstet sind. Berühmt sind die bei dem Städtchen Adelsberg. Wasserreiche Flüsse stürzen aus solchen Höhlen hervor, um sich in andern wieder zu verlausen. Auch das dann und wann stattfindende Verschwinden des Wassers in dem benachbarten Zirknitzer See hat in der Zerklüftung der benachbarten Berge seinen Grund. Gerade dann fließt das Wasser aus, wenn es am höchsten gestiegen ist, — eine Erscheinung, die auf
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