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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

2. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

3. Volksschulenfreund - S. 357

1860 - Leipzig : Dürr
Kurze Geogr aphie. 357 ftenthum Orange (Oranten) in Frankreich, auch Nassau-Dietz- Oranien genannt, besitzt das kleine Fürstenthum Dietz an der Lahn, dessen Fürst jetzt König der Niederlande ist. Der Jo- hannisberg mit trefflichen Weinbergen gehört jetzt dem öst- reichischen Fürsten v. Metternich. §. 23. 313 Xi. Das Kurfürstenthum Hessen-Kassel mit dem Großherzoczthum Fulda. 174 □ M., 720,000 E. Kurfürst: Friedrich Wilhelm I, geb. 1802. Es gränzt an Thüringen, Baiern, Darmstadt, preuß. und hannöversches Gebiet; hat Mangel an Getreide und Holz, hin- gegen hat man Flachs, Tabak, Kupfer, Eisen. In Nicderheffen ist die schöne Residenz K a ffe l an der Fulda, 35,000 Einw., hat vorzügliche Plätze, z. B. den Paradeplatz. Eine Stunde von Kassel ist das Lustschloß W i l h e l m s h ö h e, wohin eine Allee führt. Ein Springbrunnen treibt das Wasser 150 Fuß hoch. Auf dem dasigen Karlsberge ist ein großes achteckiges Gebäude, auf wel- chem eine Pyramide 96 Fuß hoch steht; auf dieser steht eine kup- ferne Bildsäule des Herkules, 31 Fuß hoch, auf einem Fußgeftelle von 11 Fuß. In der Keule des Herkules haben 6 Personen Raum, und man hat 842 Stufen bis auf die Anhöhe zu steigen. Gebüsche, Wasserleitungen und Einsiedeleien wechseln angenehm ab. H an au, 15,000 E., an der Kinzig. Der Antheil an dem Fuldaischen enthält 66,000 E., die sich besonders mit Wolle und Flachs beschäftigen. Fulda an der Fulda, 10,000 E. In Oberheffen ist die Universität Marburg, 8000 E. Schmalkalden, 5000 E., an der thüringer Gränze. Noch gibt es einige Nebenlinien, als Hessen-Philppsthal. Xii. Hessen-Homburg ist seit 1817 nickt mehr Neben- linie, sondern der Landgraf ist unabhängig und Mitglied des deutschen Bundes, hat mit Homburg vor der Höhe und Meisenheim am Rhein 5 Ihm., 25,000 E. Landgraf: Fer- dinand Heinrich Friedrich, geb. 1783. 8- 24. Xiii. Das Fürstenthum Waldeck, 314 22 Ihm., 60,000 E. Fürst: Georg Victor, geb. 1631. Es liegt zwischen Hessen-Kassel und preußisch Westphalen. Cor- bach, die Hauptstadt, 2200 E. Es gehört dazu auch Pyr- mont 2500 E., mehr nördlich mit einer berühmten Badean- '

4. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 46

1862 - Giessen : Heinemann
46 (I. §. 55) feine gegen Antonius, den Unterdrücker Rom's, gehaltenen Reden ebenfalls philippische nannte. Zu den trefflichsten Rednern Athen's gehörte auch der edle Perikles (I. 8. 30). Als Lehrer der Redekunst war Jsokrates (436—338) thätig. Er trat selbst nicht öffent- lich als Redner auf, arbeitete aber viele Reden aus, von denen noch 2t. vorhanden sind. Sie zeugen von seinem großen Fleiße und von seiner feinen Bildung, aber die Begeisterung und Kraft des Demosthenes sucht man in ihnen vergebens. Die hervorragendsten Philosophen waren Pytha- goras, Platon und Aristoteles. Pythagoras aus Samos (um 550 v. Chr.) beschäftigte sich besonders mit Forschungen über das Wesen der Gottheit und der menschlichen Seele, mit der Sittenlehre, der Mathematik, die er mit dem pythagoreischen Lehrsatz bereicherte, und soll sich zuerst einen Philosophen (Freund der Weisheit) genannt haben, indem er den Namen eines Weisen aus Bescheidenheit ablehnte. Leider besitzen wir nichts mehr von ihm, denn die goldenen Sprüche, denen sein Namen beigelegt worden ist, sind späteren Ursprungs. Um seine Zeit lebten die sogenannten 7 Weisen Griechen- land's. Ihre Namen und Denksprüche sind folgende: Solon von Athen („Nichts im Uebermaß"); Thales von Milet („Bürgschaft bringt Leid"); Bias von Priene („Was du Gutes thust, schreibe der Gottheit zu"); Pittacus von Mi- tylene („Benutze die Zeit"); Cleobulus vonrhodus i„Maß halten ist gut">; Periander von Korinth („Alles mit Vor- bedacht" — „Uebung macht den Meister"); Chiton aus Sparta („Kenne dich selbst"). Platon (430—348 v. Chr.) war der vorzüglichste Schüler des Sokrates und stiftete selbst eine philoso- phische Schule in Athen, die von der Akademie, einem Garten vor der Stadt, wo Platon gern mit seinen Schülern verweilte, ihren Namen erhielt. 35 seiner Werke (Dialoge) sind noch vorhanden. Einer seiner

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 83

1863 - Essen : Bädeker
83 So taucht die Weser kindlich auf, Von Bergen rrauuch eingeschlossen, Und kommt im träumerischen Lauf Durch grüne Au'n herabgeftosscn; ^ So windet sic mit leichtem Fuß Zum fernen Meere sich hernieder, Und spiegelt mit geschwätz'gem Gruß Der Ufer sanfken Frieden wieder. Doch hat sie in der Zeiten Flug Gar manche große Mähr erfahren, Und ihre stille Woge trug Viel Herrliches in fernen Jahren. Sie sah in ihrer Wälder Schooß Des Adlers Siegerflügel wanken, Und von der deutschen Arme Stoß Dermächr'gen Noma Säulen schwanken. Und als mit fester Eisenhand Held Karl den deutschen Zepter führte, Da war es, wo im Weserland Sich manche Stimme mächtig rührte; Da horte man des Kreuzes Ruf Mit hellem Klang an den Gestaden, Und sah der Frankenrosse Huf Sich in den nord'schen Wellen baden. So meldet sie dir manchen Traum Aus ihrer Vorzeit grauen Tagen Und sieht dabei des Lebens Baum Stets frisch an ihren Ufern ragen; Es glänzen in der lichten Fluth Der Klöster und der Burgen Trümmer, Des Mondes und der Sonne Gluth, Des Thurmes und der Segel Schimmer. Und meerwärts durch ihr F e l s e n t b o r, Durch immer wechselnde Gefilde Strömt sie die Welle leicht hervor Wie jugendliche Traumgebilde. In ihren Tiefen klar und rein Hörst du es seltsam Wehn und rauschen, Und kannst bei stillem Abendschein Der Nixe Wunderlied belauschen. (Fr. Dingelstedt.) Wiederholungsfragen! — Beschreiben' — 55. Das Grostherzogthum Luxemburg nebst hollän- disch Limburg und das Fürstenthum Lichtenstein. (30-31.) Das am weitesten nach Westen gelegene deutsche Land findet ihr an der westlichen Grenze der preußischen Rheinprovinz. Es be- steht ans dem Großherzogthum Luxemburgs hier an der Mosel, vom Ardennen-Wald durchzogen, und dem mehr nördlich gelegenen Herzogthum Limburg an der Maas und Roer (spr. Ruhr). Sie enthalten zusammen einen Flächenraum von 86 Quadratmeilen mit 380,000 faftnur katholischen Bewohnern. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwerbszweige der Bewohner. Roermond (spr. Ruhr- mond), Weert, Sittard und die holländischen Festungen Mastricht und Venlo sind die bedeutendsten Städte in Limburg; die Haupt- stadt des -Großherzogthums Luxemburg ist die Stadt und starke Bundessestung Luxemburg, welche mit 3/4 Preußen und Hol- ländern besetzt ist: denn obgleich Luxemburg und Limburg eigentlich deutsches Land sind, so stehen sie doch unter keinem deutschen Fürsten, sondern unrer dem Könige von Holland, ähnlich, wie das Herzog-, thum Holstein unter dem Könige von Dänemark. Jetzr wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat auszusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karre von Deutsch- land kaum finden kann; denn er enthält nur 2i/2 Quadratmeilen mit 7000 katholischen Bewohnern. Das ist das Fürstenthum Lichten- stein mit der Hauptstadt Vaduz. Es liegt hier oben am Rhein, 6*

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 83

1864 - Essen : Bädeker
83 So taucht die Weser kindlich auf, Von Bergen traulich eingeschlossen, Und kommt im träumerischen Lauf Durch grüne Au'n herabgeflossen; So windet sie mit leichtem Fuß Zum fernen Meere sich hernieder, Und spiegelt mit geschwätz'gem Gruß Der Ufer sanften Frieden wieder. Doch hat sie in der Zeiten Flug Gar manche große Mähr erfahren, Und ihre stille Woge trug Viel Herrliches in fernen Jahren. Sie sah in ihrer Wälder Schooß Des Adlers Siegerflügel wanken, Und von der deutschen Arme Stoß Der mächt'gen Roma Säulen schwanken. Und als mit fester Eisenhand Held Karl den deutschen Zepter führte, Da war es, wo im Weserland Sich manche Stimme mächtig rührte; Da hörte man des Kreuzes Ruf Mit hellem Klang an den Gestaden, Und sah der Frankenrosse Huf Sich in den nord'schen Wellen baden. So melder sie dir manchen Traum Aus ihrer Vorzeit grauen Tagen Und sieht dabei des Lebens Baum Stets frisch an ihren Ufern ragen; Es glänzen in der lichten Fluth Der Klöster und der Burgen Trümmer, Des Mondes und der Sonne Gluth, Des Thurmes und der Segel Schimmer. Und meerwärts durch ihr Felsenth or, Durch immer wechselnde Gefilde Strömt sie die Welle leicht hervor Wie jugendliche Traumgebilde. In ihren Tiefen klar und rein Hörst du es seltsam wehn und rauschen, Und kannst bei stillem Abendschein Der Nixe Wunderlied belauschen. (Fr. Dingelstedt.) Wiederholungsiragen! — Beichreiben! — 38. Das Großherzogthum Luxemburg nebst hollän- disch Limburg und das Fürstenthum Lichtenstein. (30-31.) Das am weitesten nach Westen gelegene deutsche Land findet ihr an der westlichen Grenze der preußischen Rheinprovinz. Es be- steht aus dem Großherzogthum Luxemburg, hier an der Mosel, vom Ardennen-Wald durchzogen, und dem mehr nördlich gelegenen Herzogthum Limburg an der Maas und Roer (spr. Ruhr). Sie enthalten zusammen einen Flächenraum von 86 Quadratmeilcn mit 380,000 fast nur katholischen Bewohnern. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwcrbszweige der Bewohner. Roermond (spr. Ruhr- mond), Weert, Sittard und die holländischen Festungen Mastricht und Venlo sind die bedeutendsten Städte in Limburg; die Haupt- stadt des Großherzogthums Luxemburg ist die Stadt und starke Bundesfestung Luxemburg, welche mit 3/4 Preußen und */4 Hol- ländern besetzt ist: denn obgleich Luxemburg und Limburg eigentlich deutsches Land sind, so stehen sie doch unter keinem deutschen Fürsten, sondern unter dem Könige von Holland, ähnlich, wie das Herzog- tum Holstein unter dem Könige von Dänemark. Jetzt wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat aufzusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karte von Deutsch- land kaum finden kann; denn er enthalt nur 21/2 Quadratmeilen mit 7000 katholischen Bewohnern. Das ist das Fürstenthum Lichten- stein mit der Hauptstadt Vaduz. Es liegt hier oben am Rhein, 6*

7. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

8. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 37

1869 - Essen : Bädeker
- 37 - alten Dessauers", des berühmten preußischen Feldmarschalls Leop old von Dessau. Die zwei Fürstentümer Lippe findet ihr hier an der Weser, von den preußischen Provinzen Westphalen und Hannover einge- schlossen. Das hier auf dem linken Ufer der Weser gelegene ist das Fürstenthum Lippe-Detmold mit der Residenzstadt Detmold. Weiter nördlich, auf dem rechten Weserufer, liegt das Fürstenthum Lippe-Schaumburg mit der Residenzstadt Bückeburg. Diese weder an Größe, noch an Bevölkerung bedeutenden Fürstenthümer (28 Quadratmeilen mit 140,000 meist evangelischen Einwohnern) ent- halten gleichwohl manches Merkwürdige. Hier in dem Gebirge, welches noch heute der teutoburger Wald heißt, wurden vor fast 1900 Jah- ren die Römer, welche, nachdem sie sich zu Herren der halben Welt gemacht hatten, auch Deutschland unterwerfen' wollten, von den Deut- schen besiegt. Der Held, welcher unsere Vorfahren in diesem siegreichen Kampfe anführte und Deutschlands Freiheit rettete, war Hermann von dem Stamme der Cherusker oder, wie ihn die Römer nennen, Ar- minius. Allerdings hat man zu allen Zeiten seinen Namen geehrt, aber ein sichtliches Denkmal ihm zu stiften, hat sich unsere Zeit vor- behalten. Auf dem Teutberge bei Detmold, einem Gipfel, welcher die herrlichste Aussicht gewährt, und von wo man einen Theil des Schlachtfeldes der sogenannten Hermannsschlacht überschaut, ist eine gewaltige Säule errichtet, welche mit den Nebensäulen einen Tempel darstellt. Oben auf derselben soll errichtet werden die haushohe Bild- säule Hermanns mit hoch emporgehobenem Schwerte, während er mit dem einen Fuße den römischen Adler zu Boden tritt. Die Höhe des ganzen Werkes wird 150 Fuß betragen, so daß es also aus weiter Ferne gesehen werden kann. Das Fürstenthum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen, ein Ländchen von 21 Quadratmeilen mit nur 50,000 meist evangelischeu Einwohnern, liegt hier zwischen den preußischen Provinzen Westp Halen und Hessen. Es hat große Waldungen und ist sehr gebirgig. Die Gebirge enthalten Eisen, Blei und Kupfer. Von dem eigentlichen Fürstenthume läßt sich nicht viel Merkwürdiges erzählen. Aber getrennt hiervon, weiter nördlich, zwischen der Provinz Hannover und Lippe- Detmold, liegt das zu Waldeck gehörende Bad Pyrmout, welches unter den mineralischen Bädern Norddeutschlands wohl die erste Stelle einnimmt. Von dem dort hervorsprudelnden Wasser werden mehrere Hunderttausende von Krügen versendet, und die Zahl der jährlich ein- treffenden Kurgäste ist sehr beträchtlich. 'Wiederholungsfiagen! — Beschreiben 1 —

9. Lehrbuch der Geographie - S. 349

1867 - Münster : Theissing
349 Belendere Geographie von Europa. Theolog, Historiker, Dichter und Staatsmann glänzte (ff 1645), ihren Eras- mus (j 1536), der als gelehrter Kritiker, Erklärer der h. Schrift und Schrift- steller anerkannt ist, ihren Philologen, den gelehrten Agricola (Nud. Haus- mann), ihren Naturforscher Swammerdam und ihren Astronomen Huygens (beide um 1650), ihren Geographen Mercator (1550), ihre berühmten Aerzte Boerhave (1700) und van Swieten (1750), ihre Dichter Jak. Cats (1600), Bilderdyk (1800), Feitb (1800) u. a., und endlich eine Reihe der ausge- zeichnetsten Künstler, wofür Namen wie v. Evk, Jan v. Schoreel, Lucas, Rembrandt, Paul Potter, Ostade, Wouvermann und Rnysdael zeugen. Die holländische Industrie ist von der belgischen in vieler Beziehung sehr verschieden. Während in Belgien Ackerbau und Fabrikarbeit die Haupt- erwerbsquellen der Bewohner bilden, sind in den Niederlanden Viehzucht und die mit derselben verbundene Produktion (Butter, Käse), dann Schiffbau und was damit zusanunenhängt, und endlich der Handel die vorherrschenden Beschäftigungen der Bewohner. Daneben sind dann in erster Linie zu erwäh- nen die Seefischerei, welche eine bedeutende Erwerbsquelle bildet — den sehr gewinnreichen Heringsfang besaß Holland lange Zeit ganz allein —, ferner Branntweinbrennerei, Fabrikation von Papier, Leinwand, Zucker, Tabak, Seife, Leder, Stärke, Siegellak, von chemischen und Farbwaaren, Zwirn, Tuch- und Wollenmanufaktur, Diamantschleiferei rc. Der Handel der Nie- derlande obwohl lange nicht mehr so ausgedehnt und blühend, wie einst, wo sie, wie jetzt England, die Meere mit ihrer Handelsflotte bedeckten, ist vor- zugsweise Großhandel, der mit einer Handelsflotte von weit über 2000 See- schiffen betrieben wird, und zwar theils ein Aktivhandel mit Leinwand, Käse, Butter, Häringen und den wichtigen Produkten der Colonien, theils ein Zwischen-, Commissions-, Fracht- und Wechselhandel rc. Das Königreich der Niederlande, im Besitze reicher Colonien, deren wichtige Erzengnisse über Deutschland und ganz Mittel-Europa verbreitet werden, und zugleich im Be- sitze der Mündungen solcher Flüsse, welche die-wichtigsten Verkehrsadern für das Innere Europa's sind, und durch seine maritime Lage geeignet, den Ver- kehr des nördlichen und mittlern Europa mit andern wichtigen maritimen Ländern, insbesondere England, zu vermitteln, hat dadurch ein weites Feld für seine gewinnreiche Handclsthätigkeit gewonnen. Der Kolonialhandel wird durch die niederländische Handelscompagnie (Maatschappy sspr. —schappeis) betrieben. Gegenstände der Ausfuhr sind außer den oben genannten Pro- dukten der niederländischen Landwirthschaft und Industrie die Erzeugnisse der Kolonien (Kolonialwaaren), als Kaffe, Zucker, Indigo, Reis, Gewürze, Ta- bak, Baumwolle, Edelsteine, Gold, Elfenbein, Perlen, Zinn rc. Die Ein- fuhr begreift außer diesen Kolonialwaaren Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Ma- nufakturwaaren rc. Der Verkehr im Innern wird durch schiffbare Flüsse, durch zahlreiche Kanäle, durch Eisenbahnen und Kunststraßen erleichtert. Letztere werden aus Backsteinen, s. g. Klinkern, erbaut. Auf den Kanälen fahren lange Kähne, Treckschuyte (spr. Treckscheute) genannt, die von Pferden gezogen werden.

10. Drittes Lesebuch - S. 360

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
360 Gebilde erzeugt, welche das Innere in verschiedenen Formen überziehen. Je nasser draußen die Witterung, desto mehr tröpfelt drinnen das Wasser. Alles ist mit Kalk überzogen. Aus dem verdunstenden Wasser setzt sich eine Schicht nach der andern an, und durch fortwährendes Absetzen dieses Tropfsteins am Boden und an den Wänden werden immer noch neue Figuren von wunderlicher Gestalt gebildet. Unter allen Bildungen ist das Prachtstück die sogenannte klingende, acht Fuß hohe Säule. Aber das Interessanteste der Höhlen sind durchaus nicht etwa die wunderlichen Gebilde selbst, sondern die ewig fortdauernde Bidhauerarbeit der Natur. Es überfällt uns ein eigener Schauer in diesen: unterirdischen Dome. Das Grauen der Nacht, das heimliche Plätschern des tröpfelnden Wassers, das gedämpfte Echo, die wunderlichen Schattenbildungen, — es ist ein unge- heuerer Eindruck, welchen die Höhle auf Jeden macht, der ir- gend Sinn für Großes hat. Und noch ist ihr Ende bei Weitem nicht erforscht. Vor einigen Jahren veranlaßte ein kühner Ameri- kaner den jetzigen Führer zu einer weiteren Entdeckungsreise. Nie betretene Abgründe wurden durchsucht, neue Höhlen eröffnet; Grotten mit ganzen Säulenreihen stellten sich dem spähenden Auge dar, und immer tiefer ging's von Schlotte zu Schlotte; — aber plötzlich fingen die Grubenlichter an dunkler zu werden, und das Glas des rettenden Kompasses zerbrach, — da war schleunige Rückkehr nothwendig. Man war 24 Stunden umher- geirrt im Höhlenlabyrinthe. Bei dem Hinaufsteigen zu Tage fängt man mit wahrhaftiger Freude den ersten fernen Schimmer des halb hineingiitzernden Sonnenlichtes auf. Sobald die milde Sommerluft warm und labend uns wieder umfächelt und unsere Füße wieder den grünen Bergteppich unter sich haben, da ist's, als wenn wir aus einem großen, ängstlichen Traume zum wirk- lichen Leben erwachten! 318. Deutschlands Fiirstenthümer. I., Ii. Schwarzburg-Rudolstadt u. Schw.-Sondershausen enthalten zusammen 36 Q.-M. mit 130,000 Protest. Ew.: Rudol- stadt a. d. Saale mit 5,400 und Sondershausen mit 5,000 Ew. sind Hauptstädte. Iii., Iv. Reiß-Schlcitz u. R.-Greiz, zwischen Bayern und sächsischen Ländern gelegen, enthalten zusammen 26 Q.-M. mit 110,000 Protest. Ew.; Hauptst. sind Sch l eiz mit 5,000 und Gr eiz mit 7,000 Ew. — V., Vi. Lippe-Detmold und L.-Schaumburg enthalten zusammen 30 Q.-M. mit 138,000 Protest. Ew.; Detmold a. d. Werra mit 5,000 Ew. ist Hauptst. In der Nähe ist der Teutoburger Wald und das Hermann's Denkmal. Vh. Waldeck, von Kurhesten und Westphalen eingeschlosien, umfaßt
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TM Hauptwörter (200)200

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