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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1861 - Freiburg : Herder
Nachwort. 147 behielten ihre alten Gränzen, England die jonischen Inseln, Malta und Helgoland. Außer Posen, welches Preußen, Gali- zien, das Oesterreich zurückgegeben, und Krakau, welches mit einem Gebiete von 20 >D Meilen zur Republik umgeschaffen wurde, behaup- tete Rußland ganz Polen, und bildete aus dem kleinern Theile ein sogenanntes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Nachwort. § 384. Seit 1815 hat Europa zwar manche Erschütterung er- fahren, doch blieb das damals gegründete Machtverhältniß der großen Staaten im wesentlichen unverändert und Europa von einem allgemeinen Kriege verschont, daher konnte die neue Kultur eine Thätigkeit entfalten, die einst in der Geschichte als Epoche machend ausgezeichnet sein wird. Denn noch niemals hat eine so große An- zahl auserlesener Männer stch der Forschung auf jedem Gebiete des Wissens gewidmet, niemals sind ihnen so viele Mittel zu Gebote ge- standen, niemals haben ihre Leistungen solche Anerkennung gefunden und sind so schnell in das Leben eingeführt worden, als heutzutage geschieht. Die Nationen wetteifern mit einander, doch haben die Deutschen, Wissenschaf- Engländer und Franzosen die meisten Erfolge aufzuzählen. Die ten. Deutschen stnd entschieden Meister auf dem Gebiete der sogenannten Schulwissenschaften: der Theologie, Philosophie, der Philologie (der wissenschaftlichen Kenntniß des klassischen Alterthums); die histo- rische Sprachlehre und die vergleichende Sprachwissen- schaft ist eigentlich ihr Werk (I. Grimm, Bopp, W. v. Humboldt), das den Forschungen in der Urgeschichte eine Bahn eröffnete. Den eigentlichen Stolz unserer Zeit bildeten aber die Eroberungen des denkenden Geistes im weiten Reiche der Naturwissenschaften, wo die Chemie die größten Entdeckungen feiert (Davy, Berzelius, Gay Lussak, Thenard, Dumas, Pelletier, Mitscherlich, Döbereiner, Wöhler, Liebig). Im Gegensätze zu früheren Zeiten herrscht jetzt das Streben vor, die Er- gebnisse z. B. physikalischer und chemischer Forschungen für das Leben nutzbar zu machen, sie praktisch anzuwenden; man will für das Leben erfinden und denken, daher auch jedes Gewerbe, vom Landbau bis zur feinsten Kunstarbeit, die Einwirkung der Wissenschaft empfindet und aufnimmt. Von unermeßlicher Wichtigkeit ist die Dampfmaschine Dampfma- geworden (Boulton und Watt), denn der Dampf verrichtet jetzt die Wne. Arbeit von Millionen Menschen- und Thierkräften und hat der euro- päischen Industrie die Weltherrschaft erworben. Das Dampfschiff (R. Fulton) erleichtert das Besahren der Ströme gegen ihren Lauf und gibt diesen Naturstraßen ihre volle Bedeutung, es macht es mög- lich ohne Wind und selbst gegen ihn den Ocean zu durchschneiden, er- leichtert und beschleunigt dadurch den Verkehr der Erdtheile ver- mittelst der Oceane (erste Fahrt nach Amerika von England 1838). Dagegen befördert der Dampswagen auf der eisenbeschienten Straße mit Windesschnelle ungeheure Lasten, beschleunigt und vervielfacht den

2. Theil 3 - S. 92

1861 - Leipzig : Teubner
92 gegebnen und bestehenden, das durch das Beispiel der Nord- amerikaner die Aufforderung zur Ausführung erhielt. Handel und Gewerbe. § 124. Hauptförderungsmittel für den Haudel und die Ge- werbe, wie selbst wieder dadurch hervorgerufen, sind der Luxus der höhern Stände und das allgemein gewordne Bedürfnis der sogenannten Kolonialwaaren. Als Ausgleichung, um nicht mit baarem Geld zu zahlen, dient die einheimische Industrie, zu deren Hebung — dem wichtigsten Interesse des Staats — allent- halben Schutz-'Zölle eingeführt werden. Die dadurch notwendig gebotne möglichste Wolfeilheit der Produktion vollendet die Zu- rückdrängung vieler zunftmäßiger Gewerbe, die Ersetzung der Menschenhand durch Maschinen (Baumwollenspinnmaschine von Arkwright), und wie einerseits die Anhäufung von Kapital, so andererseits die immer größere Ausdehnung eines von der Hand in den Mund lebenden Arbeiterstandes. Aus dem nun durch jede Stockung erzeugten Elend und den in Umschwung gekommenen aufklärerischen Theorien gehn die socialen Fragen hervor. Die Wissenschaften. § 125. Das aufklärerische Streben und die Staatsinteressen bewirkten lebhafte Förderung der Wissenschaften und großen Eifer ihre Resultate unter allen Ständen zu verbreiten. Unter den neu gegründeten Bildungsanstalten nimmt die Universität zu Göttingen (1737) den ersten Platz ein. — l) Altertums- wissenschaft und Erziehun gewesen. Nachdem die fleißige Erforschung der Sprache und Litteratur (namentlich in Holland in Blüte) sich auch dem Griechischen mit größerer Kraft zuge- wandt hatte, brach Winkelmann die Bahn für das Verständnis der antiken bildenden Kunst; mit der Erklärung der Klassiker vereinte dasselbe Heyne; der eigentliche Gründer der Wissen- schaft, der Feststeller des Begriffs, daß sie Erkenntnis des ge- samten Lebens der Alten sein müße, war F. A. Wolf. Das Stu- dium trug zugleich seine Früchte in den Litteraturerscheinungen und begann auch auf die orientalischen Völker ausgedehnt zu werden. In den Gelehrtenschulen gewann das Griechische einen großem Raum, daneben aber auch wurden die Realien mehr beachtet und in besondern Schulen für das praktische Leben ge- lehrt (Heckers Realschule). Der aufklärerischen Richtung gehören die Erziehungsmethoden von R о s s e a u und Basedow an. 2) Die exakten Wissens eh afte n. a) in der Mathema- tik fuhren auf den von Newton und Leibnitz betretnen Bahnen fort d’Alembert (§ 121) und Leonhard Euler, b) für die Naturgeschichte, der ein ungemein reiches Material fort und fort zugeführt wurde, eröffneten neue tiefere Auffaßungen in der Zoologie Buffon (f 1788) und Blumenbach, in der Botanik der große Schwede Karl v. Linné (f 1778), in der Mineralogie

3. H. 1/2: Griechische Geschichte, H. 1/2 - S. 4

1866 - Leipzig : Teubner
4 Hegemonie Athens. aal xqvgov na^ovzog, eg&yzog de navzodanyg aal %Qyyluzav ujihav ¿[iv&yzav ev zatg Gayvalg aal zotg yxaaogu Gaacpegiv Vttaqxdvtcov, ovz’ avzog ene&vfxyge ftiyeiv ovz’ aklov ei’uge, nhyv ei! ziveg eaeivov lu&ovzeg acpefoföygav. 7. Ta d ovv 1aqtgzeidy Gvveßy zo ngazov ayana^ieva dia zyv enavv[iiav vgzeqov (p&ovetg&al, [idfagzu fiev zov &eyu- Gzoakeovg Xdyov eig zovg nojuot)g e^ißaxovzog, cos ’Agigzeidyg avypyaag zu diaugzyqiu za agiveiv unavza aal diaä^eiv kexyxte povaqxiuv udoqvrpoqyzov eavza aazegaevagfievog' ydty de nov aal 6 drjfjiog enl zrj vtarj yceya cpqovav aal zav [xeyigzav at-iav avzdv y%&ezo zotg ovo^ia aal doigav vneq zovg noxxovg e%ovöl. Kal Gvvex&ovzeg eig ugzv navza%6&ev e£,ogzquait,ovgi zov 'Aql- Gzeidyv, dvo[ia za xp&dva zyg do^yg cpoßov zvquvvidog fre^ie- voi. Moyßrjqiag yap ova yv aoxagig o e%0gz()aaig[i6g, all’ eaaxelzo ftev di’ evnqeneiuv oyaov aal dvvapeag ßagvzequg zaneivagig aal aolovgig, yv de rpq'dvov naquiivxtia ytluv- &Qanog. Tqacpofievav ovv zoze zav ogzquaav Xeyezac ztva zav ay^a^i^iazav aal navzelag dyqotaav dvadovza za Agigzeidy zo ogzquaov ag evl zav zv%ovzav naquaaxetv, Ottag ’Aqigzei- dr\v eyyqutyeie. Tov de ftavyidguvzog aal nvxto^ievov, ¡xy zl aaaov avzov ’Aqlgzeidyg nenoiyaev „Ovdev66 einev „ovde ycvagaa zov av&Qanov ^ axa’ e’vo%Aov[iai navza%ov zov Aiaauov daovav. u Tavza uaovguvzu zov ’Agigzeidyv dnoaqivug&al pev ovdev, eyyqaipui de zovvofia za ogzqaaa aal anodovvul. Tyg $£ ndxeag dnaxlazzo^ievog ydy, zag %etqug dvazeivag nyog zov ovquvov ev^azo zyv evavziav, ag eoiaev > ev%yv za A%ilxet, fxydeva aaigdv ’A&yvaiovg aazalaßetv, dg clvayaagei zov dypov ’Agigzeidov ixvyg&yvui. 25. O d’ :'Aqlgzeidyg eig zd aq%etv dv&Qcottav zogovzav aazagzygag zyv nohiv avzog eve^ieove zy itevia aal zyv and zov nevyg eivuc do^av ovdev yzzov dyanav zvg and zav zqo- 7. zco mqivslv, indem er so häufig als Schiedsrichter angesprochen wurde. — (xsoqvcpdqrjtov. Die Tra- banten gelten als fast unentbehr- liches Rüstzeug einer Tyrannis. — §i’ svnq£7t£iav „zur Beschönigung“. — cp&dvov nccqafivd’icc cpil., ein mil- dertrostfürdenneid, unanstössige Befriedigung desselben. — fit] ti — 7c£Ttol7]Y.£v, ob etwa d. h. es habe doch wohl nicht —. — rra Iliad. T 240 y nox’ ’A^Myog noftr] i%exca vlocg A%caäv nxx. 25. clq%£iv, die Hegemonie der Athener zur See, welche nach dem Verrath des Pausanias unter Ari- steidesleitung gewonnen wurde. —

4. Die Weltgeschichte für den Schulgebrauch - S. 46

1862 - Giessen : Heinemann
46 (I. §. 55) feine gegen Antonius, den Unterdrücker Rom's, gehaltenen Reden ebenfalls philippische nannte. Zu den trefflichsten Rednern Athen's gehörte auch der edle Perikles (I. 8. 30). Als Lehrer der Redekunst war Jsokrates (436—338) thätig. Er trat selbst nicht öffent- lich als Redner auf, arbeitete aber viele Reden aus, von denen noch 2t. vorhanden sind. Sie zeugen von seinem großen Fleiße und von seiner feinen Bildung, aber die Begeisterung und Kraft des Demosthenes sucht man in ihnen vergebens. Die hervorragendsten Philosophen waren Pytha- goras, Platon und Aristoteles. Pythagoras aus Samos (um 550 v. Chr.) beschäftigte sich besonders mit Forschungen über das Wesen der Gottheit und der menschlichen Seele, mit der Sittenlehre, der Mathematik, die er mit dem pythagoreischen Lehrsatz bereicherte, und soll sich zuerst einen Philosophen (Freund der Weisheit) genannt haben, indem er den Namen eines Weisen aus Bescheidenheit ablehnte. Leider besitzen wir nichts mehr von ihm, denn die goldenen Sprüche, denen sein Namen beigelegt worden ist, sind späteren Ursprungs. Um seine Zeit lebten die sogenannten 7 Weisen Griechen- land's. Ihre Namen und Denksprüche sind folgende: Solon von Athen („Nichts im Uebermaß"); Thales von Milet („Bürgschaft bringt Leid"); Bias von Priene („Was du Gutes thust, schreibe der Gottheit zu"); Pittacus von Mi- tylene („Benutze die Zeit"); Cleobulus vonrhodus i„Maß halten ist gut">; Periander von Korinth („Alles mit Vor- bedacht" — „Uebung macht den Meister"); Chiton aus Sparta („Kenne dich selbst"). Platon (430—348 v. Chr.) war der vorzüglichste Schüler des Sokrates und stiftete selbst eine philoso- phische Schule in Athen, die von der Akademie, einem Garten vor der Stadt, wo Platon gern mit seinen Schülern verweilte, ihren Namen erhielt. 35 seiner Werke (Dialoge) sind noch vorhanden. Einer seiner

5. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 87

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Bevölkerung. 87 Maschinen, die dichtgedrängte Bevölkerung der Gruben-, Hütten- und Fabrikarbeiter der unermeßlichen Industrie. Beide Gebiete greifen freilich in einander gegenseitig ein, und sind miteinander durch den Welthandel E.s verbunden. § 406. Die Bevölkerung des Gesammtreiches be- trägt für 1868 über Oo^Mill., wovon auf England 21'/,, auf Schottland sammt den Inseln etwa 3‘/4, auf Irland an 53/4 Mist., und auf die Kanalinseln mit Man 144,000 kommen. Im eigentlichen E. wohnen 8075 Men- schen auf der Q.m., — eine außerordentlich dichte Be- völkerung für ein großes Land, fast das Doppelte von Frankreich. Hat es doch 10 Städte, die über 100,000 E. enthalten (gegen 8 in Fr.) Mau rechnet 200,000 Walli- ser, 320,000 Iren und 150.000 Hochschotten, die nur ihre keltischen Sprachen sprechen, doch greift das Gebiet der englischen Zunge immer mehr um sich. In der britischen Nation hat die menschliche Kultur in allen ihren Zweigen, in Landwirthschaft, Industrie und Handel, Intelligenz, Staatsverfassung u. s. f. eine sehr hohe Entwicklung erreicht. Und zwar nicht bloß unter einzelnen Klassen der Bevölkerung, sondern die Ge- sammtheit der Nation ist — mit Ausnahme der Aerm- sten und der geringsten Fabrikarbeiter — von derselben durchdrungen, wie in keinem andern Volk und Staate der Welt. Sie hat daher auch auf allen Gebieten mensch- licher Auszeichnung große Männer hervorgebracht: einen Vorläufer der Reformation, Joh. Wickliff ch 1384; einen der größten Dichter aller Zeiten, W. Shakespeare t 1616; Weltweise wie Fr. Baco und I. Locke, ch 1626 und 1704; Weltumsegler wie Fr. Drake und I. Cook, ch 1579 und 1779; den Sternforscher Js. Newton, ch 1727; viele Naturforscher; Staatsmänner, wie Pitt Vater und Sohn, ch 1778 und 1806, Canning, Peel; Feldherrn wie Wellington f 1852; dann die Erfinder: I. Watt (Dampfmaschine, 1770), Arkwright, Spinn- maschine, 1775), Cartwright (Webemaschine, 1785),

7. Lehrbuch der Geographie - S. 349

1867 - Münster : Theissing
349 Belendere Geographie von Europa. Theolog, Historiker, Dichter und Staatsmann glänzte (ff 1645), ihren Eras- mus (j 1536), der als gelehrter Kritiker, Erklärer der h. Schrift und Schrift- steller anerkannt ist, ihren Philologen, den gelehrten Agricola (Nud. Haus- mann), ihren Naturforscher Swammerdam und ihren Astronomen Huygens (beide um 1650), ihren Geographen Mercator (1550), ihre berühmten Aerzte Boerhave (1700) und van Swieten (1750), ihre Dichter Jak. Cats (1600), Bilderdyk (1800), Feitb (1800) u. a., und endlich eine Reihe der ausge- zeichnetsten Künstler, wofür Namen wie v. Evk, Jan v. Schoreel, Lucas, Rembrandt, Paul Potter, Ostade, Wouvermann und Rnysdael zeugen. Die holländische Industrie ist von der belgischen in vieler Beziehung sehr verschieden. Während in Belgien Ackerbau und Fabrikarbeit die Haupt- erwerbsquellen der Bewohner bilden, sind in den Niederlanden Viehzucht und die mit derselben verbundene Produktion (Butter, Käse), dann Schiffbau und was damit zusanunenhängt, und endlich der Handel die vorherrschenden Beschäftigungen der Bewohner. Daneben sind dann in erster Linie zu erwäh- nen die Seefischerei, welche eine bedeutende Erwerbsquelle bildet — den sehr gewinnreichen Heringsfang besaß Holland lange Zeit ganz allein —, ferner Branntweinbrennerei, Fabrikation von Papier, Leinwand, Zucker, Tabak, Seife, Leder, Stärke, Siegellak, von chemischen und Farbwaaren, Zwirn, Tuch- und Wollenmanufaktur, Diamantschleiferei rc. Der Handel der Nie- derlande obwohl lange nicht mehr so ausgedehnt und blühend, wie einst, wo sie, wie jetzt England, die Meere mit ihrer Handelsflotte bedeckten, ist vor- zugsweise Großhandel, der mit einer Handelsflotte von weit über 2000 See- schiffen betrieben wird, und zwar theils ein Aktivhandel mit Leinwand, Käse, Butter, Häringen und den wichtigen Produkten der Colonien, theils ein Zwischen-, Commissions-, Fracht- und Wechselhandel rc. Das Königreich der Niederlande, im Besitze reicher Colonien, deren wichtige Erzengnisse über Deutschland und ganz Mittel-Europa verbreitet werden, und zugleich im Be- sitze der Mündungen solcher Flüsse, welche die-wichtigsten Verkehrsadern für das Innere Europa's sind, und durch seine maritime Lage geeignet, den Ver- kehr des nördlichen und mittlern Europa mit andern wichtigen maritimen Ländern, insbesondere England, zu vermitteln, hat dadurch ein weites Feld für seine gewinnreiche Handclsthätigkeit gewonnen. Der Kolonialhandel wird durch die niederländische Handelscompagnie (Maatschappy sspr. —schappeis) betrieben. Gegenstände der Ausfuhr sind außer den oben genannten Pro- dukten der niederländischen Landwirthschaft und Industrie die Erzeugnisse der Kolonien (Kolonialwaaren), als Kaffe, Zucker, Indigo, Reis, Gewürze, Ta- bak, Baumwolle, Edelsteine, Gold, Elfenbein, Perlen, Zinn rc. Die Ein- fuhr begreift außer diesen Kolonialwaaren Steinkohlen, Eisen, Kupfer, Ma- nufakturwaaren rc. Der Verkehr im Innern wird durch schiffbare Flüsse, durch zahlreiche Kanäle, durch Eisenbahnen und Kunststraßen erleichtert. Letztere werden aus Backsteinen, s. g. Klinkern, erbaut. Auf den Kanälen fahren lange Kähne, Treckschuyte (spr. Treckscheute) genannt, die von Pferden gezogen werden.

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 376

1869 - Berlin : Herbig
376 Neuere Geschichte, Vierte Periode. wiesen. Nachdem der Däne Oerstedt im J. 1819 den Elektromag- netismus entdeckt hatte, regten die Franzosen Ampere und Ritchie die Idee an, die neue Entdeckung für die Telegraphie zu verwenden. Den ersten praktisch ausgeführten und wirklich benutzten elektro- magnetischen Telegraphen stellten 1833 Gauss und Weher in Göt- tingen her. Etwas später erfand der Deutsche Schilling in Russland einen elektro-magnetischen Telegraphen. Schillings Erfindung brachte der Engländer Cooke nach England. Dort wurde sie von dein Phy- siker Wheatstone verbessert, und dieser vervollkommnete Telegraph im J. 1837 von Cooke und Wheatstone zuerst in London (Euston Square—camhden Town) praktisch ausgeführt. Nachdem die Er- findung noch viele, namentlich in Deutschland u. in Amerika (Morse) gemachte Verbesserungen erfahren, bedeckten sich Grossbritannien, der europäische Continent und Nordamerika mit Telegraphennetzen. — Der erste unterseeische Telegraph ward 1850 zwischen England und Frankreich (Dover— Cap Griz Ncz) gelegt. Ihm folgten unter- seeische Kabel von England nach Irland und Belgien (1851 u. 1853) und viele andere. Das Riesenunternehmen, Europa und Amerika durch ein Kabel zu verbinden, scheiterte im J. 1857; ein zweiter Versuch im J. 1858 wurde, aber nur für sehr kurze Zeit, mit Erfolg gekrönt. Im J. 1866 wurde das grossartige Unternehmen dieser Verbindung (Valencia auf Irland — Newfoundland, 1650 engl. Meilen) wieder aufgenommen und glücklich zu Ende geführt. 1817. Dreihuudertjährige Jubelfeier der Reformation. Wartburgfest. Verbrennung einer Anzahl absolutistischer Schriften (Ancillon, Schmalz, Haller etc.). 1818. Congress zu Aachen. Die Grossmächte beschliessen auf des franz. Ministers Herzogs von Richelieu Antrag die Zurückziehung der Besatzungstruppen aus Frankreich. 1819. Demagogische Umtriebe. Ermordung Kotzebue's durch den Fanatiker Sand (23. März). Burschenschaft. Reaction in Preussen. W. Humboldt, Beyme, Bogen ziehen sich vom Staatsdienst zurück. (Aug.) Minister-Congress zu Karlsbad, von Metternich beherrscht. Censur, Beaufsichtigung der Universitäten beschlossen. Der Congress wird in Wien fortgesetzt, avo 1820 (Mai), die Wiener Schlussakte unterzeichnet Avird.
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