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1. Lehrstufe 2 - S. 188

1863 - Leipzig : Teubner
J 88 zu Dänemark, ein großer Theil des nordwestl. Deutschlands zu Frankreich (an- fangs zu Holland); das übrige Deutschland wurde in den aus 32 souveränen Staaten bestehenden Rheinbund unter dem Protectorate Napoleons vereinigt. Einige Fürsten wurden ihrer Länder ganz beraubt (der Kurfürst v. Hessen, der Herzog von Braunschweig), viele derselben wie alle freien Städte verloren die Landeshoheit, wurden mediatisirt; zu Königen wurden die Kurfürsten von Baieru und von Würtemberg 1805, von Sachsen 1807, zu Großherzögen wurden der Kurerzkanzler mit dem Titel Fürst Primas, die Kurfürsten von Baden und Würzburg, wie der Landgraf von Hessen-Darmstadt, zu Herzögen mehrere Fürsten (Nassau), zu Fürsten mehrere Grafen (Graf vonl.-Schaum- burg-Bückeburg) erhoben und endlich das Königreich Westfalen und das Großherzogthum Berg neu geschaffen. Nach dem Sturze Napoleons wurde der jetzige Bund gestiftet. Die vertriebenen Fürsten erhielten ihre Länder und 4 Städte ihre Freiheit wieder. Das Königreich Westfalen und die Großherz. Frankfurt und Berg wurden aufgelöst. cc. Die deutschen Staaten: 2. Das Königreich Preußen. A. Die Grundmacht. I. Das Land. §. 331. a) Wa gerechte Gliederung. Preußen ist nicht abgerundet, sondern besteht aus 2 größern und mehreren kleineren von einander getrennten Theilen; der größere östl. liegt zwischen dem 50. und 55. Parallel, zwischen 27v2 und 4ov2° östl. Länge, an der Ost- see, zwischen der obern Weser und dem untern Njemen, in der russischen und norddeutschen Ebene und am Nordrande des mitteldeutschen Hochlandes; der kleinere westl. zwischen 49 und 55^0 nördl. Br., zwischen 23^ und 2?o östl. L., an beiden Ufern des Rheins von der Maas bis zur Weser, in der nieder- rheinischen Tiefebene, auf dem mitteldeutschen und westniederrhein. Hochlande; Hohenzollern an der obern Donau und dem obern Neckar. Größe 5103 Hü M., wovon 3389 zum deutschen Bunde gehören, 4227 auf den östl., 876 auf den westl. Haupttheil (einschließlich Hohenzollern 20 il^Meil.) kommen. §. 332. b) Hydrographie Preußens. 1) Flüsse, a) Gebiet der Ostsee §. 282: Njemen, Weichsel und Oder; d) Gebiet der Nordsee §. 283: Elbe, Weser, Ems und Nhein; e) Gebiet des schwarzen Meeres §. 286: Donau. In welchen Theilen des Staates strömen diese Flüsse? welche sind schiff- bar? Kanäle u. s. w. 2) Landseen im östl. Theile §. 288. a. a. 4. sehr zahlreich, aber klein; im westl. Theile: Laacher-Eee, Maare der Eifel. §. 333. c) Senkrechte Gliederung. Nur etwa Vg des Staates liegt im Hochlande. Im östl. Theile befin- den sich vom mitteldeutschen Berglande 8. 293. B. und zwar a) von den Sude- ten die nördl. Seite sämmtlicher Theile derselben (Niesenkoppe 5000 F., höchster Berg); d) von der mittlern Gruppe zwischen Elbe und Weser Theile des sächsischen, des thüringischen Berglandes und des Harzes. Im westl. Theile liegen l) §. 293. B. c. von der westl. Gruppe des mitteldeutschen Hoch-

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 184

1860 - Stuttgart : Hallberger
184 Bergen gegen den Rhein hin, das Siebengebirge,. gegenüber von Bonn. Dies ist die letzte bedeutende Berggruppe auf der rechten Nheinseite. Von da aus werden die Berge immer mehr zu Hügeln und endlich verflacht sich Alles bis nach Holland. Folgt man nun im Osten dem Laufe der Elbe, so hat man zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste, von dem die Elbe selber kommt, ist das Riesengebirge. Außer den Alpen steigen hier die höchsten Gipfel Deutschlands empor; doch bleibt selbst auf der Riesenkoppe der Schnee noch nicht Jahr aus Jahr ein liegen. Man kann sie ohne Gefahr besteigen und in der oben erbauten Kapelle Unterkunft finden. Es läßt sich denken, welch ungeheure Aussicht man von da haben muß, da man über alle übrigen Kuppen hinweg zugleich nach Böhmen und nach Schlesien hineinsieht. Indessen ist es mehr schauerlich als freundlich; denn große Flüsse und Städte fehlen in der Nachbarschaft, und in den Thälern sieht Alles nur klein aus. Auch sind die Berggipfel, auf welche der Blick fällt, großen- thcils kahl oder mit niedrigem Gehölz bewachsen. Auf dem linken Elbufer, doch in ziemlicher Entfernung, zieht der Böhmer Wald und das Fichtelgebirge, durch welchen Böhmen von Bayern getrennt wird. Es sind mit Wald bewachsene Gebirge, welche an Naturschönheiten nicht be- sonders reich sind. Wohl aber benützt man ihr Holz zur Glasfabrikatiou, und das böhmische Glas ist in ganz Europa berühmt. Von dem Fichtelgebirge ist noch merk- würdig , daß es nach drei Stromgebieten und nach vier Himmelsgegenden nicht un- beträchtliche Flüsse aussendet, nemlich die Naab zur Donau, die Eger und Saale zur Elbe, den Main aber zum Rhein. Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge verschlossen. Nur die Elbe hat sich ein enges Thal gebrochen, und wenige fahrbare Straßen führen ans Böhmen in das Sachsenland. Das Erzgebirge verkündigt durch seinen Namen schon, was für Produkte sich darin finden. Statt der Aussichten und fruchtbaren Thäler find es hier die Erzgruben, welche am meisten interessiren. Schon seit alten Zeiten wird hier von den Bergknappen Silber und vieles andere Metall zu Tage gefördert, während die fleißigen Frauen und Mädchen Spitzen klöppeln. Bei all' diesem Reichthum im Innern der Erde ist indessen das Volk arm, und ließen sie sich nicht mit Wenigem genügen, so könnten so viele Menschen auf dem unfruchtbaren Boden gar nicht leben. Das Innere von Deutschland zwischen Elbe, Rhein und'main ist von verschiedenen Gebirgen durchzogen, welche an Höhe und Ausdehnung den bisher genannten meistens nachstehen, allein desto mehr zur Mannigfaltigkeit des Landes bei- tragen. Da ist der Thüringer Wald, von welchem der Hauptarm der Weser, die Werra, ihren Ursprung nimmt, und welcher zugleich Gewässer in den Main und in die Eibe sendet. Zwar gibt ihm das Nadelholz, womit er größtentheils bedeckt ist, ein etwas düsteres Ansehen, und Silbererze werden nicht aus seinem Schooße ge- graben; doch fehlt es nicht an schonen, weiten Aussichten in gesegnete Fluren und an freundlichen Thälern, und gewcrbsame Städte liegen rings umher. In manchen Orten schmiedet man vortreffliche Eisen- und Stahlwaaren, und in den entlegensten Dörfern verstehen die Leute, sich durch Verfertigung von allerlei Holzwaaren und Kinderspielsachen ihren Unterhalt zu erwerben. Da werden Schachteln zusammen- gebogen, Schiefertafeln eingefaßt, Kienruß in Fäßchen gepackt, Puppcngestelle, höl- zerne Flinten und Säbel geschnitzt und was des Tandes noch mehr ist, der gewöhn- lich von Nürnberg aus versandt wird und darum Nürnberger Waare heißt. Auch

3. Volksschulenfreund - S. 357

1860 - Leipzig : Dürr
Kurze Geogr aphie. 357 ftenthum Orange (Oranten) in Frankreich, auch Nassau-Dietz- Oranien genannt, besitzt das kleine Fürstenthum Dietz an der Lahn, dessen Fürst jetzt König der Niederlande ist. Der Jo- hannisberg mit trefflichen Weinbergen gehört jetzt dem öst- reichischen Fürsten v. Metternich. §. 23. 313 Xi. Das Kurfürstenthum Hessen-Kassel mit dem Großherzoczthum Fulda. 174 □ M., 720,000 E. Kurfürst: Friedrich Wilhelm I, geb. 1802. Es gränzt an Thüringen, Baiern, Darmstadt, preuß. und hannöversches Gebiet; hat Mangel an Getreide und Holz, hin- gegen hat man Flachs, Tabak, Kupfer, Eisen. In Nicderheffen ist die schöne Residenz K a ffe l an der Fulda, 35,000 Einw., hat vorzügliche Plätze, z. B. den Paradeplatz. Eine Stunde von Kassel ist das Lustschloß W i l h e l m s h ö h e, wohin eine Allee führt. Ein Springbrunnen treibt das Wasser 150 Fuß hoch. Auf dem dasigen Karlsberge ist ein großes achteckiges Gebäude, auf wel- chem eine Pyramide 96 Fuß hoch steht; auf dieser steht eine kup- ferne Bildsäule des Herkules, 31 Fuß hoch, auf einem Fußgeftelle von 11 Fuß. In der Keule des Herkules haben 6 Personen Raum, und man hat 842 Stufen bis auf die Anhöhe zu steigen. Gebüsche, Wasserleitungen und Einsiedeleien wechseln angenehm ab. H an au, 15,000 E., an der Kinzig. Der Antheil an dem Fuldaischen enthält 66,000 E., die sich besonders mit Wolle und Flachs beschäftigen. Fulda an der Fulda, 10,000 E. In Oberheffen ist die Universität Marburg, 8000 E. Schmalkalden, 5000 E., an der thüringer Gränze. Noch gibt es einige Nebenlinien, als Hessen-Philppsthal. Xii. Hessen-Homburg ist seit 1817 nickt mehr Neben- linie, sondern der Landgraf ist unabhängig und Mitglied des deutschen Bundes, hat mit Homburg vor der Höhe und Meisenheim am Rhein 5 Ihm., 25,000 E. Landgraf: Fer- dinand Heinrich Friedrich, geb. 1783. 8- 24. Xiii. Das Fürstenthum Waldeck, 314 22 Ihm., 60,000 E. Fürst: Georg Victor, geb. 1631. Es liegt zwischen Hessen-Kassel und preußisch Westphalen. Cor- bach, die Hauptstadt, 2200 E. Es gehört dazu auch Pyr- mont 2500 E., mehr nördlich mit einer berühmten Badean- '

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 251

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 251 Kraft auf Jourdan's Armee und schlug sie bei Ambergj (24. August) Amberg; und bei Würzburg (3. September 1796) so auf's Haupt, daß nur Würzburg. Trümmer derselben dem Rheine zueilten. Nach dem Unfälle von Jour- dan's Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rückzüge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefährlichen Wege Schwabens und die Pässe des Schwarzwaldes mit solcher Geschick- lichkeit, daß man ihn darob sehr belobt hat. Als jedoch Bonaparte von demselben hörte, sagte er: „Allerdings ein schöner Rückzug, aber doch immer ein Rückzug!" Erst am Rhein faßte Moreau wieder festen Fuß und schloß dann mit dem feindlichen Heerführer für den Winter einen Waffenstillstand. 2. Einen ganz andern Verlauf hatte der Krieg in Italien. Hier flocht Napoleon Bonaparte unverwelkliche Lorbeeren um sein Haupt N. Bona- und ließ schon damals die erstaunte Welt ahnen, daß er zum eigentlichen Parte. Erben der Revolution berufen sei. Sardinien mußte sich bald den Fran- zosen unterwerfen (15. Mai 1796). Parma und Modena, der Papst und der König von Neapel baten um Frieden und erhielten ihn gegen Erlegung einer bedeutenden Kriegssteuer und gegen Auslieferung werth- voller Kunstschätze; und endlich sah auch Oesterreich sich durch verschiedene Verluste, namentlich durch die Niederlage bei Lodi^) (10. Mai 1796) godi; und Arkolei) (13.—16. Novbr. 1796), sowie durch sie Kapitulation Arkole. Mantua's (2. Februar 97) zu Friedensverhandlungen gezwungen. Der Präliminarfriede wurde zu Leoben^) (April) und der Definitivfriede zu Campo Formio H (17. Oktober 97) geschlossen. In demselben Faede zu trat Oesterreich seine belgischen Provinzen an Frankreich und seine lombar- Campo For- dischen Länder an die cisalpinische Republik ab und erhielt dafür einen mio 1797. Theil des Freistaats Venedig. Ferner willigte es in die Abtretung des linken Rheinusers von Basel bis Andernach. Die betheiligten deutschen Reichstände bekamen die Aussicht, durch Einziehung („Säkularisation") geistlicher Güter entschädigt zu werden. Der Kongreß zu Rastad tkongreß zu wurde mit Regulirung dieser Angelegenheit betraut, doch zogen sich die Rastadt. Verhandlungen, bei denen Frankreich die Sprache eines empörenden Ueber- muthes führte, sehr in die Länge. V. Krieg der Weiten Koalition gegen Frankreich (1799—1801) — Zuwarow. 1. Bonaparte in Aegypten. Zweite Koalition (1799—1801). Verwandlung Neapels in eine partheuopetische Republik (1798). Aufstellung der Verbündeten. Schwäche der französische Heere Jourdan's Niederlagen bei Ostrach und Stockach (20 — 25. März 1799) Sein und Bernadotte's Rückzug. Eroberung Gragbündens durch Massen«. 2. Schrecklicher Ausgang des Rastadter Kongresses (28. April). Niederlage Masfena'ö bei Zürich (4. Juni). Siege Kray's über Scherer in Oberitalien. An- kunft Suwarow'ö. Seine Kriegsweise. Seine Siege bei Bassauo (27. April), an der Trebia (18—20. Juni) und bei Novi (Ibjaugust). Sein Zug über die Alpen. 9 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenfluß der Nab. — Lodi, lombardische Stadt an der Adda (linkem Nebenfluß des Po), südöstlich von Mailand. — Arkole, Flecken unweit Verona, am linken Ufer der Etsch. — Mantua, lom- bardische Stadt am untern Mincio (linkem Nebenfluß des Po). — Leoben, Stadt in Steyermark, an der Mur. — Campo Formio, Dorf mit Schloß, unweit Udine.

5. Theil 2 - S. 211

1867 - Berlin : Dümmler
Frieden zu Campo Formio. 211 doch nur zu bald verdarben die unheilvollen Maßregeln Thugut's, was im Felde gewonnen war, und Clairsait trat aus Verdruß vom Oberbefehl zurück. Darauf drangen während des Jahres 1796 die Franzosen unter Jourdan vom Mittelrhein, unter Moreau vom Oberrhein siegreich in Deutschland ein, ersterer bis zur Naab, letzterer bis über den Lech. Baden, Würtemberg, Bayern rc. schlossen Frieden mit Frankreich und zogen ihre Con- tingente zurück. Das siegreiche Auftreten des Erzherzogs Karl, der erst Jourdan, dann Moreau über den Rhein zurück- warf, verschaffte nicht die Vortheile, welche man sich davon hätte versprechen können, denn unterdeß hatte Buo n ap arte in Italien mit entschiedenem Glücke gekämpft und stand im April 1797 be- reits an der Muhr und Ens, nur wenige Tagemärsche von Wien entfernt. Unter solchen Umständen sah sich Oesterreich genöthigt, am 18. April den Vertrag von Leoben (an der Muhr) ein- zugehen, der erst nach langen Verhandlungen zum Frieden von Campo Formio (bei Udine in Frianl, den 17.October) führte. Der Kaiser nahm keinen Anstand, dasselbe zu thun, was er an Preußen hart getadelt hatte; für die Abtretung der Niederlande und der Lombardei ließ er sich das venetianische Gebiet, das Bisthum Salzburg und einen Theil von Bayern zusprechen; diejenigen Fürsten, welche im Westen des Rheins Besitzungen verlören, sollten auf Kosten Deutschlands entschädigt werden, — nur Preußen nicht, dem seine westrheinischen Gebiete zurück- gegeben werden sollten. Während dieser kriegerischen Thätigkeit Preußens nach Osten und Westen hin war ihm ein Gebiet zugefallen, von Wichtig- keit dadurch, daß es in der Mitte Deutschlands gelegen und das zweite Stammland des Hohenzollerschen Hauses war; es war das Markgrafthum Anspach-Baireuth. In dem früher erwähnten Gera'schen Erbvertrag vom Jahre 1598 war bestimmt worden, daß die Mark stets ungetheilt bleiben sollte, während die fränkischen Länder in zwei Länder zerlegt werden dürften. Die deutschen Linien sollten einander beerben, die preußische, herzogliche Linie erst dann, wenn jene sämmtlich ausgestorben wären. Da aber die letztere bereits 1618 aufhörte, und ihr Land an die märkische fiel, so war diese dar- aus bedacht, sich ihr Erbrecht auf die fränkischen Gebiete durch wiederholte Verträge zu sichern. Christian, der zweite Sohn 14*

6. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 184

1869 - Hannover : Hahn
184 strömten Tausende voll Begeisterung zu den neu geschaffenen Armeen, deren Umbildung im Geiste der Revolution und Leitung im Großen der geniale Carnot übernahm. Noch vor Ende des Jahres 1793 errangen neue Heerführer neue Vortheile. Iourdan und Carnot siegten bei Wattigny (15. und 16. Oct.) in Bel- gien über den Prinzen von Koburg, und Pichegru und Hache an der Spitze der Rhein- und Moselarmee nach mörderischen Kämpfen bei Kaiserslautern (28.-30. Nov.) am Oberrheine. Landau wurde entsetzt (27. Dec.), und Preußen und Obstreicher mußten über den Rhein oder nach Mainz zurückweichen. 8) In dem Feldzuge von 1794 gingen die Franzosen zum Angriffskriege über und bekamen fast überall die Oberhand, wozu die Uneinigkeit der Verbündeten unter einander, gegenseitiges Miß- trauen und Mangel an Uebereinstimmung in ihren Operationen nicht wenig beitrugen. Zwar errangen die Verbündeten, Obst- reicher, Engländer, Holländer und Hannoveraner, in den Niederlanden, wo Kaiser Franz Ii. selbst einige Zeit beim Heere anwesend war, mehrere Siege über die Franzosen, wie bei Chateau-Cambresis (26. April) und Landrecy (30. April). Aber die Hauptschlacht bei Fleurus (26. Juni) ging gegen Jour- dan für die Oestreicher unter dem Prinzen von Koburg verloren, der das Commando nun an Clairfait überließ. 9) Dieser große Sieg war für das Schicksal der Niederlande entscheidend. Denn Iourdan vereinigte sich nun mit Pichegru; am 9. Juli war bereits Brüssel wieder in französischen Händen. Während Iourdan die Oestreicher unaufhaltsam über die Maas und den Rhein drängte, und dessen linkes Ufer bis gen Mainz hin besetzte, folgte Pichegru den Engländern, Holländern und Han- noveranern nach der holländischen Grenze. 10) Pichegru drang mitten im strengen Winter über die gefrornen Flüsse und Canäle in Holland ein, wurde von der anti- oranischen Partei mit Jubel ausgenommen, und hielt am 21. Jan. 1795 seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatthalter (Wil- helm V.) entfloh mit seiner Familie nach England. Die General- staaten im Haag erklärten Holland zur batavischen Republik (26. Jan.), die sofort mit Frankreich Frieden und ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. 11) Auch am Oberrheine wurde von Preußen, Oestreichern und Reichstruppen anfangs mit Glück gekämpft und die Con- ventsarmee hinter die Saar zurückgedrängt; aber Mangel an Uebereinstimmung und an Nachdruck verschafften auch hier nach blutigen Gefechten bei Edesheim und Kaiserslautern den Fran- zosen wieder das Uebergewicht. Am 24. December ging auch die Rheinschanze bei Mannheim an jene verloren, so daß gegen

7. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 319

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Napoleon Bonaparte in Italien. 319 und trieb das schwache österreichische Heer über die Sieg, die Lahn und den Main zurück, nahm Frankfurt, Nürnberg u. s. w., brandschatzte Frankfurt um 6, den fränkischen Kreis aber um 16 Millionen und nä- herte sich mit dem linken Flügel dem Böhmerwald, während er mit dem rechten die Vereinigung mit Moreau suchte. Nun ging aber Karl mit 20,000 Mann Kerntruppen bei Ingolstadt plötzlich über die Donau, in Eilmärschen den Altmühlgrund hinauf, überfiel den Vortrab Jourdans unter Bernadotte bei Theining (22. August), erreichte und schlug Iourdan selbst bei Amberg (24. August), und noch einmal vollstän- dig bei Würz bürg (3. September). Das französische Heer floh in wilder Flucht über den Rhein, während die Bauern im Spessart und Odenwald Tausende der zersprengten Räuber todtschlugen. Nun mußte auch Moreau, der bis München vorgcdrungeu war, eilig umkehren und vollbrachte diesen Rückzug mit ausgezeichneter Geschicklichkeit; doch wurde er von Karl bei Emmendingen eingeholt und geschlagen und nach einem hartnäckigen Treffen bei Schli engen über den Rhein zurückge- trieben (Oktober). Napoleon Lonaparte in Italien. So war Deutschland von dem Feinde befreit, aber in Italien war der Sieg mit den Franzosen. Hier traf der 27jährige Bonaparte (geboren den 15. August 1769) ein vernachlässigtes, von allem entblöß- tes Heer, das seit 1792 mit wechselndem Erfolge sich mit den Piemon- tesen und Oesterreichern schlug; wie einst Hannibal, so wies er seine Soldaten auf das reiche Italien; „ein Sieg, Soldaten," sagte er, „wird euch alles geben, was ihr braucht, Kleidung, Nahrung und Geld." Mit 40,000 Mann eröffnete er den Feldzug; er umging die Alpen, siegte den 11. und 12. April über den österreichischen General Beaulieu bei Montenotte, den 13.und 14.bei Dego und Millesimo und trennte 'die piemontesischen und österreichischen Truppen, die Beaulieu über die Bochetta in die Lombardei zurückführte. Hierauf schlug Bonaparte die Picmontesen unter Kolli bei Ceva und Mondovi (20. und 21. April) und marschierte auf Turin los. Der König von Sardinien bat um Waffenstillstand und erhielt ihn gegen Uebergabe der Festungen Koni, Ceva und Tortona, und den Frieden zu Paris gegen Abtre- tung von Nizza und Savoyen an Frankreich. Den 7. Mai ging Bonaparte bei Piacenza über den Po, drängte die Oesterreicher zurück, erzwang unter dem fürchterlichsten Kartätschen- feuer den Uebergang über die Adda bei Lodi (10. Mai) und besetzte Kremona, Pavia und Mailand, wo er wie ein König einzog und von dem leichtsinnigen Volke mit Jubel empfangen wurde. Parma erkaufte den Frieden mit 2 Millionen Fr., 1700 Pferden und 20 Gemälden,

8. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 37

1869 - Essen : Bädeker
- 37 - alten Dessauers", des berühmten preußischen Feldmarschalls Leop old von Dessau. Die zwei Fürstentümer Lippe findet ihr hier an der Weser, von den preußischen Provinzen Westphalen und Hannover einge- schlossen. Das hier auf dem linken Ufer der Weser gelegene ist das Fürstenthum Lippe-Detmold mit der Residenzstadt Detmold. Weiter nördlich, auf dem rechten Weserufer, liegt das Fürstenthum Lippe-Schaumburg mit der Residenzstadt Bückeburg. Diese weder an Größe, noch an Bevölkerung bedeutenden Fürstenthümer (28 Quadratmeilen mit 140,000 meist evangelischen Einwohnern) ent- halten gleichwohl manches Merkwürdige. Hier in dem Gebirge, welches noch heute der teutoburger Wald heißt, wurden vor fast 1900 Jah- ren die Römer, welche, nachdem sie sich zu Herren der halben Welt gemacht hatten, auch Deutschland unterwerfen' wollten, von den Deut- schen besiegt. Der Held, welcher unsere Vorfahren in diesem siegreichen Kampfe anführte und Deutschlands Freiheit rettete, war Hermann von dem Stamme der Cherusker oder, wie ihn die Römer nennen, Ar- minius. Allerdings hat man zu allen Zeiten seinen Namen geehrt, aber ein sichtliches Denkmal ihm zu stiften, hat sich unsere Zeit vor- behalten. Auf dem Teutberge bei Detmold, einem Gipfel, welcher die herrlichste Aussicht gewährt, und von wo man einen Theil des Schlachtfeldes der sogenannten Hermannsschlacht überschaut, ist eine gewaltige Säule errichtet, welche mit den Nebensäulen einen Tempel darstellt. Oben auf derselben soll errichtet werden die haushohe Bild- säule Hermanns mit hoch emporgehobenem Schwerte, während er mit dem einen Fuße den römischen Adler zu Boden tritt. Die Höhe des ganzen Werkes wird 150 Fuß betragen, so daß es also aus weiter Ferne gesehen werden kann. Das Fürstenthum Waldeck mit der Hauptstadt Arolsen, ein Ländchen von 21 Quadratmeilen mit nur 50,000 meist evangelischeu Einwohnern, liegt hier zwischen den preußischen Provinzen Westp Halen und Hessen. Es hat große Waldungen und ist sehr gebirgig. Die Gebirge enthalten Eisen, Blei und Kupfer. Von dem eigentlichen Fürstenthume läßt sich nicht viel Merkwürdiges erzählen. Aber getrennt hiervon, weiter nördlich, zwischen der Provinz Hannover und Lippe- Detmold, liegt das zu Waldeck gehörende Bad Pyrmout, welches unter den mineralischen Bädern Norddeutschlands wohl die erste Stelle einnimmt. Von dem dort hervorsprudelnden Wasser werden mehrere Hunderttausende von Krügen versendet, und die Zahl der jährlich ein- treffenden Kurgäste ist sehr beträchtlich. 'Wiederholungsfiagen! — Beschreiben 1 —

9. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 48

1869 - Essen : Bädeker
48 32. Das Fürstentum Liechtenstein. (27.) Jetzt wollen wir uns nach dem Süden wenden, um da einen Staat aufzusuchen, der so klein ist, daß man ihn auf der Karte von Deutschland kaum finden kann, denn er enthält nur 21/* Quadrat- meilen, mit 7000 katholischen Einwohnern in einem Flecken und dreizehn Dörfern. Das ist das Fürstenthum Liechtenstein. Der Rhein, welcher das Ländchen im Westen von der Schweiz trennt, ist der Hauptfluß. Liechtenstein ist fast ganz mit Bergen bedeckt, deren bedeutendste Spitzen eine Höhe von 8000 Fuß erreichen. Die Erwerbsquellen der Bewohner sind Acker- und Waldbau, Vieh- zucht, Baumwollenspinne.rei und Holzarbeiten. Auch liefern die Wälder einen bedeutenden Reichthum an Wild. Die Hauptstadt des Ländchens, der Flecken Vaduz, zählt kaum 1000 Einwohner. — Der Fürst von Liechtenstein hat außerdem in dem Kaiserreich Österreich an Privat-Eigenthum 104 Qua- dratmeilen, mit 350,000 Einwohnern in 24 Städten, 35 Flecken und 756 Dörfern. Wiederholungsfragen! — Beschreiben! — "Wie viel Staaten kennt ihr jetzt? — In welchem von diesen Staaten wohnen wir? — Wer kann sie alle in der Reihenfolge aufzählen, wie wir sie kennen gelernt haben? — Wie viel Kaiserreiche sind darunter? — Wie viel Königreiche? — Wie viel Grossherzogthümer? — Wie viel Herzo gthümer? — Wie viel Fürstenthümer? — Wie viel freie Städte? — In der nächsten Stunde sollt ihr diese Staaten nach der Reihen- folge dieser Fragen aufzählen! — Diese 27 Staaten bilden zusammen ein großes Land und zwar Deutschland. — Schau auf die Karte von Deutschland und denke dir dasselbe von Osten nach Westen durch die Sudeten, das Niesen- und Erzge- birge und den Main in zwei Theile getheilt: in Nord- und Süd- dcntschland! — Wie viel und welche Staaten liegen in Norddeutschland? — Welche in Süddeutschland? — Welche Staaten berühren die nördliche Grenze Deutschlands? — Welche die westliche? — Die südliche? — Die östliche? Zeichnet jetzt Deutschland auf die Schiefertafel und sehet dabei, besonders auf die Gebirge, Hauptflüsse, Eisenbahnen^ Staateneintheilung und Hauptstädte! —

10. Das Großherzogthum Baden - S. 2

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
2 $. 2. Grenzen. Im Süden trennt der aus dem Bodensee strömende Rhein Baden von der Schweiz (nur der Can- ton Schaffhausen und ein kleiner Theil der Cantone Zürich und Basel liegen auf der rechten Seite des Rheines); die Ostgrenze bildet Württemberg und das jetzt preußische Fürstenthum Hohenzollern; die nördliche das Königreich Bayern (Unterfranken) und das Großherzogthum Hessen. Gegen Westen trennt es der Thalweg des Rheinstromes vom Elsaß, welches jetzt zu Frankreich gehört, und von der bayerischen Pfalz, einem der acht Kreise des Königreichs Bayern. §. 3. Oberfläche. Das Land ist größtentheils gebirgig; nur von der Rhein-Ebene, welche von S. nach N. der Länge nach vom Rhein durchschnitten ist, gehört die östliche Hälfte, in welcher sich eine kleine Berggruppe: der Kaiser- stuhl erhebt, zu Baden. Die Länge dieser Ebene beträgt von Schliengen bis unterhalb Mannheim 50 Stunden; die Breite 2 und 3 Stunden. Viele Flüsse und Bäche, die im Schwarzwald ihre Quellen haben, bewässern dieselbe. Genauer berechnet ist % des Landes Gebirgs- und Hügellanv, Hs Flachland. 8. 4. Der Rhein. Der Hauptstrom, an welchem das Groß- herzogthum Antheil hat, ist der Rhein. Er ist nicht allein der wichtigste und schönste, sondern nach der Donau auch der größte Strom des deutschen Landes. Er entspringt im St. Gotthardsgebirge in der Schweiz, bildet, nachdem er das obere Rheinthal in Graubündten durchflossen, 12 Stun- den lang die Grenze zwischen Tyrol (Vorarlberg) und der Schweiz (Canton Sb. Gallen), strömt in den Bodensee, den er bei Constanz verläßt, um % Stunde unterhalb den Unter- oder Zellersee zu bilden. Oberhalb Stein verläßt der Rhein diesen See und strömt nun in raschem Falle westwärts gegen Schaffhausen, wo er den Iura durchbrechend über ein 70 Fuß hohes vorliegendes Felsenriff hinabstürzt und den berühmten Wasserfall bildet. Weiter unten bei Laufenburg zwängt er sich zwischen Felsen hindurch und
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