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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 202

1864 - Aschersleben : Carsted
— 202 - s. w.) kehren in ihre Länder zurück. Aehnlich geht es in Italien, nach tapferer Gegenwehr Eugen's. Die Vertreibung der Franzosen aus Spanien s § 137. 1814 Uebergang der Verbündeten über den Rhein. f Schlachten bei Brienne, bei Montmirail u. a., meist zum Nachtbeile der in einzelnen Corps vor- rückenden Verbündeten. Blücher siegt bei Laon (fpr. Lang), Schwarzenberg hei Arcis a. d. Aube. Neue Siege bei La Fere Champenoife u. am Mont- martre (30. März), während Napoleon im Rücken der Verbündeten steht, und in Paris. + Napoleon entsagt u. erhält die Insel Elba. Lud- wig Xviii. (Bruder Ludwig's Xvi., s. die Tab. S. 164) wird König von Frankreich (die Nestau^ ration); er giebt dem Lande eine Constitution (die Charte; Pairskammer u. Deputirtenkammer). 1814 Frieden zu Paris: Frankreich auf die Grenzen von 4 30. Mai 1792 beschränkt. 1814 Congreß zu Wien, zur Ordnung der Angelegenhei- | u. 15. ten Europa's: In den meisten Ländern werden durch denselben die Zustände eingerichtet, die im Wesentlichen noch bestehn (nur in Italien nicht, § 146), namentlich erhält Preußen die jetzigen Provinzen Westfalen u. Rheinprovinz (theils frühere Besitzungen, theils neue Erwerbungen zum Ersätze für die an Rußland kom- menden ehemals polnischen Länder Preußens), die Hälfte des Königreichs Sachsen (mit den Städten Torgau, Wittenberg u. a.), und Schwedisch Pom- mern (Letzteres eigentlich durch einen Tausch mit Dänemark). — Oesterreich bekommt das im Frieden von Campo Formio erhaltene venetianische Gebiet wieder (mit dem Mailändischen zusammen das Iom- bardisch-venetianische Königreich). — Die frühere Republik Holland wird durch Belgien zum König-

2. Für die oberen Klassen der Realschulen und höheren Bürgerschulen - S. 233

1864 - Aschersleben : Carsted
entfernt den Minister von Schwarzenberg, bricht die Macht der Stände in Preußen, heilt durch seine weise Negierung die Wunden des Landes, befördert Künste u. Wissenschaften u. begründet durch seine großen Kriegsthaten den Ruhm u, das Ansehn des Staates. Die Erwerbungen durch den westfälischen Frieden s. S. 143 (Magdeburg wurde erst 1680 nach dem Tode des letzten Administrators preußisch), die Theil- nähme am schwedisch-polnischen Kriege u. die Erlan- gung der Souveränität über das Herzogthum Preu- ßen s. § 110, die Kbeilnahme an den Kriegen gegen Ludwig Xiv. s. S. 151 u. 152. Des Kurfürsten Feld- herr Freiherr v. Derflinger (zuerst Gchneiderlehrling). Der Müllroser od. Friedrich-Wilhelms-Kanal an- gelegt. Die Posten eingeführt. Stehendes Heer. Das Fort Groß-Friedrichsburg an der Goldküste in Ober-Guinea. Der Staat 2000 Q.-M. groß. 1688 —Friedri ch Iii. (als König Friedrich I.), des f 1713 Vorigen Sohn. Die Universität Halle gestiftet 1694 Fnedrich's geistreiche Gemahlin Sophie Charlotte (Charlotten- bürg) befördert die Stiftung der Academie der Wis- senschasten in Berlin (Leibnitz). 1701 Friedrich krönt sich in Königsberg als -J- !8.Jan, König in Preußen (Tags vorher der schwarze Adler-Orden gestiftet). Durch Erbschaft kommt Neuenburg an Preußen. (Von 1806— 1814 war es an Frankreich abgetreten, u. der Fürst Berthier damit belehnt; vergl. S. 235). Des Königs Prachtliebe u. Verschwendung scha- den dem Wohlstande des Landes (auch furchtbare Pest in Ostpreußen), befördern aber den äußeren Glanz der Krone. 1713—Friedrich Wilhelm I., des Vorigen Sohn, f 1740 (Ueber seinen Character s. § 119. Das Tabacks- collegium). Durch den Utrechter Frieden (S. 157) wird das so- genannte Oberquartier von Geldern (d. i„ das bisher Braanschweig Schulbuchbibiioth'efc

3. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 233

1862 - Hildburghausen : Nonne
Napoleon Bonaparte. 233 von Wellington geschlagen worden war, überschritten Spanier und Engländer die Pyrenäen (November). Auch die Russen und Deutschen (denen sich am 18. Oktober auch die Sachsen, Würtemberger u. s. w. angeschlossen hatten) näherten sich den Grenzen Frankreich's: Bülow besetzte Holland, Schwarzen- berg die Schweiz und in den letzten Tagen des Jahres 1813 und in den ersten Tagen von 1814 wurde der Rhein überschritten. Das Haupthcer setzte bei Basel über, Blücher bei Mannheim und Koblenz und die Nordarmee rückte von Holland nach Süden. Blücher siegte (1. Februar) bei La Rothieree; doch verwarf Napoleon, nachdem er die einzelnen Abtheilungen zurückgeschlagen hatte, die Friedensanträge. Durch den Sieg bei Laon*) (9. März) ent- schied Blücher das Wiedervorrücken der großen Armee, während sich Napoleon nach dem Rhein wendete, um die Verbündeten von Paris abzuziehen. Doch diese zogen dadurch unbeirrt vorwärts gegen die Hauptstadt. Sie erstürmten den Montmartre^) (30. März) und am 31. März hielten Alexander von Rußland und der König von Preußen an der Spitze ihrer Garden ihren siegreichen Einzug in Paris. Napoleon durch den Senat abgesetzt, mußte am 11. April 1814'zu Fon- taineblau H dem Throne entsagen und wurde auf die Insel Elbah ver- wiesen. An der Stelle dcs Kaiserthums wurde durch die Verbündeten das Königthum wieder hergestellt und Ludwig Xviii. 2jf dcr Bruder Ludwig des Xvi., auf den Thron von Frankreich erhoben. Mit ihm schlossen die europäischen Mächte den (ersten) Pariser Frieden (30. Mai 1814), durch den Frankreich auf die Grenzen von 1792 zurückgeführt wurdet). 6. Die Herrschaft der hundert Tage 181.7. Um die gestörten Staatsverhältnisse Europa's, namentlich Deutschland's zu ordnen, wurde im Oktober 1814 zu Wien ein Kongreß4) eröffnet. Mitten in seinen Unter» H La Rot hi ere, Dorf unweit Brienne (S. 220. Anm.) — Laon, Stadt nord- östlich von Paris, in der Provinz Iste de France. — Montmartre, Hügel mit Dorf an der Nvrdseite von Paris. — F o n tai n ebla n, Stadt acht Meilen oberhalb Paris unweit des linken Seineufers mit königlichem Schloß, das Napoleon sehr liebte und mit großem Kostenaufwand hatte verschönern lassen. — Elba, Insel im mittel- ländischen Meere an der Küste von Toskana, wozu es jetzt gehört. In den Jahren 1803—1815 war Elba französisch. 2) Ludwig Xvii., der gezählt wird, aber nie König war, war bereits während der französischen Revolution '1795 im Alter von 10 Jahren gestorben. ^) Spanien, Portugal, Sardinien und Toskana kamen wieder an ihre rechtmäßigen Fürsten; auch der Papst wurde in seine vorigen Rechte eingesetzt; Neapel allein blieb in der Gewalt Murat's, der sich nach der Schlacht bei Leipzig mit Oesterreich verbündet hatte. 4) Der Wiener Kongreß, der bis Juni 1815 dauerte,'setzte Folgendes fest: Oesterreich erhält die illyrischen Provinzen (Jllyrien und Dalmatien', Ober-Italien bis zum Po und Tessine (lombardisch-venetianisches Königreich), Tirol und Salzburg zurück. Preußen bekommt die nordöstliche Hälfte des Königreichs Sachsen und em- pfängt die durch den Tilsiter Frieden verlornen Gebiete nebst ansehnlichen Erweiterungen wieder. Hannover wurde Königreich; Weimar, Oldenburg, Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg-Strelitz wurden Großherzogthümer; Frankfurt, H a m b u r g, L ü b e ck, B r e in e n blieben freie Städte. Die deutsche Kaiserwürde wurde nicht erneuert, sondern es bildete sich (durch die Bundesakte vom 8. Juni 1815) der deutsche Staatenbund mit dem Bundestag zu Frankfurt. — Rußland erhielt das Herzogthum Warschau, England das Kapland; Holland und Belgien wurden als „vereinigte Niederlande" ein besonderes Königreich (seit 1831 wieder in die König- reiche Holland oder die Niederlande, und Belgien getheilt). Sardini eil erbielt Genua als Herzogthum; mit Schweden wurde Norwegen vereinigt.

4. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der neuern und neuesten Geschichte - S. 327

1869 - Langensalza : Beyer
327 Oesterreich blieb in sich abgeschlossen; Preußen hingegen nahm Darmstadt, Anhalt und Sondershausen in seinen Zollver- band auf; Baiern, Würtemberg und Hohenzollern traten für sich in einen besondern Verband, vereinigten sich aber bald nachher mit Preußen und Darmstadt. Hannover, Braunschweig, Kassel und Oldenburg bildeten den mitteldeutschen Handelsverein, so daß Ba- den, Mecklenburg und noch einige andere kleine Staaten allein stan- den. Mit dem Jahre 1832 sind auch Hessenkassel und Weimar dem preußisch-darmstädtischen Zollvereine beigetreten, was zur Folge hatte, daß im Hanauischen tumultuarische Auftritte entstanden, wo- bei mehrere Menschen das Leben verloren und einige Häuser nie- dergebranut wurden. Später entwickelte sich, besonders durch Preu- ßens Vermittelung, der große d e utsche Z ollv er e in. Im Uebri- gen schlich das deutsche Leben langsam und träge bis zum Jahre 1830 dahin. Die zweite französische Revolution. Ende Juli 1830. Nach dem Sturze Napoleons hoben die verbündeten Mächte die ältere Linie der Bourbonen wieder auf den kaiserlichen Thron. Obschon Ludwig Xviii. eine das Volk vertretende Verfassungsur- kunde (Charte) gab, so hatten die Bourbonen dennoch immer eine starke Partei des französischen Volkes gegen sich. Die Franzosen wurden nach und nach unzufrieden, und diese Unzufriedenheit steigerte sich unter Ludwig's Nachfolger, Karl X., weil dieser in der Wahl sei- ner Minister nicht klug genug zu Werke ging. Um nun in den Franzosen für die Grundsätze der Minister eine bessere Stimmung zu erwecken, unternahm nian im Frühling des Jahres 1830 die ruhmvolle Expedition nach Algier, dessen Dei der französischen Negierung Veranlassung zu Zwistigkeiten ge- geben hatte. Schon nach wenigen Wochen wurde die stark befe- stigte Hauptstadt erobert und ein großer Schatz an baarem Gelde und mancherlei Kostbarkeiten erbeutet. Algier ist nun jetzt eine französische Colonie, und Fra»kreich hat sich wenigstens das Ver-

5. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 159

1869 - Hannover : Hahn
159 Friedensschlüssen aus dem Leben geschieden (1. Sept. 1715), von Vielen verwünscht und noch vor seinem Ende selbst von Solchen verlassen, die er erhoben hatte, oder die ihm zunächst standen. Selbst im eigenen Hause stand der stolze Selbstherrscher zuletzt fast vereinsamt, und hinterließ, nachdem er dem Sohne und Enkel, auch mehreren andern Gliedern des Königshauses in's Grab geschaut, das durch Menschenverlust und eine ungeheure Schulden- last (über 2'/2 Milliarden Livres) zerrüttete Frankreich seinem Ur- enkel, einem fünfjährigen Knaben (dem nachherigen Ludwig Xv.). Das despotische Regiment, das dieser König in Frankreich zur Durchführung gebracht, hatte alle edlern Kräfte des Staatslebens vergiftet und die Keime ausgestreut, deren Frucht die Umwälzungen waren, die seinen eigenen Nachkommen zunächst verderblich wurden. Leider blieben die despotischen Grundsätze, die Ludwig Xiv. in's Staatsleben eingeführt hatte, nicht auf Frankreich beschränkt; sie fanden mit vielem andern Verkehrten, worin der Hof zu Ver- sailles als Vorbild galt, auch anderwärts, namentlich an deut- schen Höfen, Nachahmung. Von ständischen Rechten war in den meisten deutschen Gebieten im Laufe des 18. Jahrhunderts kaum noch ernstlich die Rede; Land und Leute wurden wie ein Eigenthum behandelt, mit dem der Fürst nach Belieben schalten dürfe. Das Hervortreien -es brandenburg-preußischen Staates. §. 80. a. Die Mark Brandenburg. 1) Neben Oe streich hatte sich in Deutschland nach und nach ein zweiter hervorragender Staat gebildet, der brandenburgische oder Preußen, der durch den überlegenen Geist und die That- kraft Friedrich des Großen zu einer der Hauptmächte Europa's erhoben wurde, während er zugleich für die weitere Entwickelung Deutschlands von ernster Bedeutung werden sollte. Die Grundbestandtheile dieses neuen Staatswesens bildeten die Mark Brandenburg und das ehemalige Deutsch- Orden s- Land oder Herzogthum Preußen. 2) Die Mark Brandenburg. Seit dem 6. Jahrhundert waren slavische Völkerschaften in das nördliche Deutschland ein- gewandert. Slaven nahmen unter verschiedenen Benennungen, von den Deutschen jedoch hier gewöhnlich mit dem Gesammt- namen Wenden bezeichnet, das von jenen in Folge des Hunnen- sturmes verlassene Land zwischen der Elbe und Öder in Besitz. Seit die Slaven an der Elbe Nachbarn der Deutschen gewor- den waren, fanden zwischen jenen und diesen fast ununterbrochene

6. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 369

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Napoleon vernichtet den Kirchenstaat re. 369 der Kirche bei der Gefangennehmung und Wegschleppung auf die un- würdigste Weisel 1812 ließ er ihn nach Fontainebleau bringen und an- ständiger behandeln, als ein von dem Kaiser zusammengerufenes soge- nanntes Koncilium die erwartete Willfährigkeit nicht zeigte, sondern der gegen die Kirche geübten Despotie entgegentrat. So setzte Napoleon den Krieg gegen die Kirche fort, welchen der Konvent begonnen hatte; er, der die monarchische Würde in Wort und That so schnöde mißhan- delte und die höchste Autorität der katholischen Welt in den Staub er- niedrigen wollte, gebärdete sich dennoch als Bändiger der Revolution! Fast gleichzeitig vergrößerte er das Gebiet des Fürsten Primas mit Hanau und Fulda und erhob es zum Großherzogthum Frankfurt, gab hingegen Regensburg an Bayern. Nach dem Tode des Primas sollte Eugen Frankfurt erben, „weil in Zukunft keine weltliche Herrschaft mehr mit einer geistlichen Würde vereint sein dürfe." Auch Westfalen vergrößerte er durch einige hannoverische Ueber- reste; dafür behielt er sich aber jährliche 4% Millionen Fr. zu Schen- kungen vor und unterwarf den Handel Westfalens französischen Zoll- beamten. Sein Bruder Ludwig, welchen er zum König von Holland ge- macht hatte, wollte sein Königreich und Volk nicht den Planen Napo- leons aufopfern, legte mißmuthig am 1. Juli 1810 die Krone nieder und begab sich nach Oesterreich; am 9. vereinigte Napoleon Holland mit Frankreich „als Anschwemmung des Rheines, der Maas und der Schelde, dreier Hauptadern des französischen Körpers"; Amsterdam wurde die dritte Stadt des Reiches, das Land von den französischen Generalen und Beamten wie ein erobertes ausgesogen und mißhandelt. Am 13. Dezember des gleichen Jahres wurden das Herzogthum Oldenburg, die Mündungen der Ems, Weser und Elbe, der Haupt- adern des deutschen Körpers, als Departements mit Frankreich ver- einigt, „um dem englischen Schmuggel Einhalt zu thun." Danzig an der Weichselmündung war schon seit 1807 eine „freie Stadt" mit einem französischen Gouverneur und französischer Besatzung. Diese Thaten, durch die Napoleon I. sein Gebäude der Gewalt fester gründen wollte, waren ebenso viele Stöße gegen dasselbe; wenn die Unter- werfung unter Frankreich auch die Millionen der betroffenen Deutschen nicht erbittert hätte, so mußten dies die schamlosen Erpressungen und Mißhandlungen bewirken, welche die französischen Beamten und Generale verübten; diese schmiedeten eigentlich das Eisen, das später die fremden Bande durchschnitt. Die Mißhandlung des Papstes zeigte den Katho- liken, daß Napoleon die Religion nicht heilig war, sondern daß er sie nur als eine Polizeianftalt zu seinem Vortheile ausbeuten wollte; sie glaubten nun auch nicht mehr an die Dauer seines Glückes, denn er .B u m ü l l e i, 9uut Zeit. 9 /,

7. Die Geschichte der neuern Zeit - S. 752

1864 - Köln : DuMont-Schauberg
752 111. Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. sich König Ludwig von Holland, nach wiederholten vergeblichen Vorstellungen an seinen kaiserlichen Bruder, zu dem Entschlüsse, eine Krone niederzulegen, die er mit Ehren und gutem Gewissen nicht länger tragen konnte. Anfangs Juli 1810 dankte er ab, verließ Hol- land und lebte in Gratz als Graf St. Leu. Er kam damit seiner schon vorbereiteten Absetzung zuvor. Holland ward nun eine französische Provinz, „die ohnehin nur eine Anschwemmung französischer Flüsse sei" ! Vier Monate später brachte der Moniteur ein Dccret, vom 12. November, das die Vereinigung von Wallis verfügte. Der Bau der Simplonstraße war als Motiv angeführt; Wallis habe keine der Verbindlichkeiten erfüllt, die es eingcgangen, als Frankreich den Bau dieser Straße unternommen. Außerdem sei cs wünschenswerth, der Anarchie ein Ende zu machen, die das Land heimsuche. Noch war der Eindruck dieses Gcwaltstreichcs frisch, als er durch einen neuen, größeren überboten ward. Ein guter Theil der deutschen Nordseeküste hatte das gleiche Schicksal wie Wallis. Noch blieben in Nieder-Dentschland, nachdem Hannover im März 1810 mit Westfalen vereinigt war, Olden- burg, die Hansestädte, Lauenburg und einige kleinere Gebiete als Beute übrig; Oldenburg, die Salm'schen und Aremberg'schen Gebiete gehörten zum Rheinbünde. Die Hansestädte empfanden sehr drückend die Last militärischer Occupation und der auch über sie verhängten Handels- sperre. Hamburg, das nicht allzu gewissenhaft in Vollziehung der Sperr- maßrcgeln sein mochte, zog den besonderen Unmuth Napoleon's auf sich. „Hamburg" hieß es, „muß wieder ein Fischerdorf werden; cs ist nichts als eine englische Colonie auf dem Festlande". Am 13. Dcc. wurden außer Holland die niederdeutschen Gebiete an der Nordsee „bis zur Elbe oberhalb des Ausflusses der Stecknitz" für integrirende Theile des Reichs erklärt, in zehn Departements eingetheilt und deren Organi- sation in den Grundzügen festgestellt. Französische Verwaltung, Justiz, Steuerwesen, Gesetzgebung, Conscription, Polizei sollten sofort darin eingeführt, die deutsche Sprache durfte bei amtlichen Geschäften neben der französischen gebraucht werden, lieber die drei deutschen Departements war eine Regierungs-Commission gesetzt, an deren Spitze der General-Gou- verneur Marschall Davonst stand. Dieser versagte sich selbst den Genuß muthwilliger Bubenstreiche nicht; seine Polizei- und Douanenknechte trieben nicht nur an den Thoren die Visitation auf's lästigste und schamloseste, sie trugen auch ihre Brutalität bis in die Häuser und Familien hinein. Mancher ehrliche Mann, der ein unvorsichtiges Wort hören ließ, ward aufgegriffen und in die Magdeburger Casemattcn ge- bracht. Auf zweifelhafte Denunciationen hin wurde über Schiffer und angebliche Schmuggler nach den französischen Blutgesetzen abgeurtheilt und über manchen, den der Hunger zum Schleichhandel getrieben, ward Brandmarknng, Zwangsarbeit und Todesstrafe verhängt. Die Reunionen vom Decembcr 1810 bezeichnen den Höhepunkt der herrschenden Willkür und den äußersten Grad der allgemeinen Rechts- losigkeit; aber sie waren auch der letzte Act dieser Art. Wenn Ludwig

8. Lehrbuch der Geographie - S. 540

1867 - Münster : Theissing
540 Erster Abschnitt. Als aber Napoleon durch den Brand Moskau's zum Rückzüge aus Rußland gezwun- gen war, erklärte der König von Preußen am 17. März 1813 demselben den Krieg. Kaiser Alexander von Rußland schloß sich ihm an, bald darnach auch Kaiser Franz von Oesterreich, furchtbare Schlachten wurden geschlagen und mancher Sieg gewon- nen, aber erst die Völkerschlacht bei Leipzig (18. Oct. 1813) entschied Napo- leons Geschick; er floh, die Verbündeten eroberten Paris, Napoleons Absetzung ward vom französischen Senate ausgesprochen. Dieser ward auf die Insel Elba verbannt, das alte Geschlecht der Bourbonen auf Frankreichs Thron zurückgerufen, der Pariser Frieden (30. Mai 1814) machte dem Kriege vorläufig ein Ende, ein Congreß in Wien sollte die Angelegenheiten Europa's ordnen. Die Verhandlungen wurden in die Länge gezogen. Da erscholl auf einmal die Nachricht über die Flucht Napoleons von Elba (16. Febr. 1815) und seiner Ankunft in Frankreich, das seinen Helden mit Jubel empfing. Nochmals entbrannte der Kampf, aber der glänzende Sieg der Verbündeten bei Waterloo machte demselben ein Ende. Napoleon wurde auf die Insel Helena verbannt, Ludwig Xviii. kehrte auf den Thron Frankreichs zurück und am 20. November 1815 wurde der 2. Pariser Frieden geschlossen und dann der Wiener Congreß fortgesetzt. Preußens Grenzen wurden um Posen, schwedisch Pom- mern, einen großen Theil des Königreichs Sachsen und einige Theile der Rheinlande erweitert. Nach Beendigung des Krieges war des Königs Streben darauf gerichtet, die zerstörenden Wirkungen des Krieges auszuheben, die alte Ordnung wieder herzu- stellen, Wissenschaft und Künste, Handel und Industrie zu heben, das materielle, wie das geistige Volkswohl zu bessern, Glauben und Religiösität zu fördern. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm Iv. 1840—1*61) führte des Vaters Streben weiter fort und der dauernde Frieden, welcher nur zweimal, 1838 durch das Cöl- nec Ereigniß und die gewaltsame Wegsührung des Erzbischofs Clemens August, und 1848 durch die Europa erschütternde Revolution ernstlich bedroht schien, un- terstützte ihn darin. In Folge der Revolution von 1848 bat König Friedrich Wilhelm Iv. am 5. December 1848 seinem Lande eine Verfassung gegeben, die am 31. Januar 1850 publicirt wurde. Unter seinem Bruder Wilhelm I., welcher seit 1*58 als Regent und seit 1861 als König regiert, bedrohten bedauerliche Verfassungswirren den innern Frieden. Preußen steht als mächtige und kräf- tige Säule in Deutschland da, zu bedauern ist freilich, daß zwischen den beiden deutschen Hauptmächten keine rechte Einheit und Innigkeit zu Stande kommen will, wiewohl die beiderseitigen Truppen noch im Jahre 1864 in der Befreiung Schles- wig-Holsteins vom dänischen Uebermuthe gemeinschaftlich frische Lorbern errun- gen haben. Eintheilung. Für die Verwaltung ist das ganze Ländergebiet in 8 Provinzen, diese sind in 25 Regierungsbezirke und 845 Kreise eingetheilt. Für jede Provinz besteht ein Ober-Präsidium, für jeden Regierungsbezirk ein Regierungs-Collegium mit besondern Abtheilungen für die einzelnen Ver- waltungszweige, an der Spitze eines Kreises steht der Landrath oder in grö- ßern Städten die Polizei-Direction. Die Provinzen sind: 1) die Provinz (Kurfürstenthum, Mark) Brandenburg, 2) die Prov. (Herzogthum) Pommern, 3) die Prov. (Königreich) Preußen, 4) die Prov. (Großherzogthum) Posen, 5) die Prov. (Herzogthum) Schlesien, 6) die Prov. (Herzogthum) Sachsen; diese sechs Provinzen bilden die östliche Ländermasse des Staates. Ferner 7) die Prov. (Herzogthum) Westfalen, 8) die Prov. (Großherzogthum) Nie-
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