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1. Geschichte des Mittelalters - S. 3

1861 - Münster : Coppenrath
3 genöthigt, ihre stolzen Angriffskriege in ängstliche Vertheidigungs- kricge zu verwandeln. Zum Schutze ihrer eigenen Herrschaft führten sie längs den Ufern des Rhein und der Donau eine Burg nach der anderen aus. Drusns, der Stiefsohn des Kaisers Augustus, errichtete ihrer nicht weniger als fünfzig. Auch mäch- tige Wälle wurden aufgeworfen, und den Göttern nie so viele und große Opfer gebracht, als im Winter, wenn die Kälte den Rhein und die Donau mit einer Eisdecke belegte, einer gefähr- lichen Brücke für die jenseits hausenden Barbaren (Halbwilde); — so nannten sie unsere Vorfahren. Viele der jetzigen Städte und Dörfer an diesen Strömen sind aus solchen Burgen und befestigten Lagerplätzen der Römer entstanden und erinnern noch mit ihren lateinischen Namen an ihren Ursprung. Wegen der vielen Züge, welche die Römer in Deutschland bald nach dieser bald nach jener Richtung hin unternahmen; wegen der mannigfaltigen Berührungen überhaupt, in welche Rö- mer und Deutsche miteinander kamen; hatten die Ersteren Ge- legenheit genug, sich mit den Sitten und Einrichtungen der Deutschen wie auch mit der Beschaffenheit des heimathlichen Bodens derselben näher bekannt zu machen. Sie fanden bei ihnen Alles so fremdartig, so ganz verschieden von Allem, was sie je gesehen hatten, daß sie vor Verwunderung ein Bild hievon zum bleibenden Andenken entworfen haben. Der berühmte römische Geschichtschreiber Tacktus (55—135 n. Chr.) ist es, der in einem besonderen Werke uns alle die Nachrichten aufbewahrt hat, die er zur Belehrung seiner Landsleute sammeln konnte. Gleichwie aber die Berichte von neu entdeckten Ländern selten vollständig und zuverlässig sind, so sind auch die römischen Nachrichten über den ältesten Zustand unseres Vaterlandes und seiner Bewohner mannigfaltig entstellt. Weil die Römer durch den schönen ita- lischen Himmel, durch ihre prachtvollen Paläste, Bäder, Land- häuser, kurz, durch alle Bequemlichkeiten des Lebens schon zu verwöhnt waren, so schien ihnen Deutschland fast nur eine einzige große Wildniß zu sein, mehr zum Aufenthalte wilder Thiere, als 1*

2. Die Alte Geschichte - S. 92

1866 - Münster : Coppenrath
92 an jeder Seite. Beide Paläste trugen auf gewölbten, hoch auf- geworfenen Terrassen die schönsten Gärten, die mit ihren duften- den Blumen und schattigen Bäumen wie durch eine Zauberkraft frei in der Luft zu schweben schienen. Diese luftigen Anlagen nennt man deshalb wohl schwebende Gärten und zählt sie zu den Wunderwerken der alten Welt. Im südwestlichen Theile der Stadt erhob sich zu den Wolken empor ein künstlicher Berg aus Backsteinen. Das war der babylonische Thurm, jetzt Birs Nimrod, d. i. Nimrod's Burg genannt, ein Tempel des i)ier ver- ehrten Sonnengottes Baal oder Bel, der von seiner hohen Warte die ganze Gegend beherrschte. Riesentrümmer, die noch übrig sind, zeugen von der Größe dieses uralten menschlichen Bauwerkes. Wie Babylon sich am Euphrat erhob, so erhob sich am östlichen Ufer des Tigris Ninlve, die Hauptstadt Assyriens. Sie hatte zwölf Meilen im Umfange und eine ähnliche Befesti- gung wie Babylon. Wie klein dagegen müssen unsere größten Städte London und Paris erscheinen! Auch von dieser Riesen- stadt sind nur noch Trümmer vorhanden. Im Jahre 1845 ließ die französische Regierung in der Gegend des alten Ninive, nahe bei dem jetzigen Mossul, Ausgrabungen unternehmen, und der Fund übertraf alle Erwartung. Man fand die deut- lichsten Spuren, den Plan und den Umfang eines ungeheuern Bauwerkes. Die mannigfaltigen Alterthümer, die jetzt in Pa- ris aufbewahrt werden, Erschließen uns seitdem viele deutliche Begriffe von dem früher unbekannten Culturzustande des alten assyrischen Volkes, von seiner Macht und seinem Glanze, von seinen Sitten, Gebräuchen und Trachten. 32. Geschichte der Babylonier und Assyrier. 1) Das alte Reich von Babylon (2000—1250 vor Chr.). — Nur dürftige Nachrichten sind aus dieser alten Zeit zu uns herübergekommen. In der Bibel wird erzählt, daß die Ebene Sinear nach der Sündfluth durch die Nachkommen des Noö (Noah) vom Gebirge Ararat her, wo die Arche stehen

3. Alte Geschichte - S. 117

1869 - Mainz : Kunze
117 Servius Tullins mit einer Ringmauer umzogen. Die Akropolis von Rom (arx) lag auf dem eapitolinischeu Hügel. Zwischen dem Capitolin und dem Palatin lag das Forum, der Brennpunkt des städtischen Lebens; hier tagte die patrizische wie die plebejische Volksversammlung, hier stand die hostilische Curie, in welcher der Senat seine Sitzungen hielt; hier fanden vor den Prätoren die Gerichtsverhandlungen, die Gladiatoren- spiele u. s. w. statt. In dem Thal zwischen Palatin und Aventin lag der Circus Maximus, die von Tarquinius Superbus angelegte länglich runde Rennbahn. Zwischen dem ausbiegenden Laufe des Tiber und dem eapitolinischen und quirinalischen Hügel lag der Campus Martins, eine weite Ebene, der Schauplatz für militärische Hebungen, große Volksversammlungen (comitia centuriata) re. Die Stadt zeigte bis zum gallischen Brande dürftige und kleine Wohnungen; nach demselben wurde sie etwas besser, aber un- regelmäßig aufgebaut. Erst nachdem Rom den Orient kennen gelernt, namentlich nach der Zerstörung von Korinth (146) wurde es prachtvoll ausgebaut; neue Stadttheile, namentlich um das Janienlum, entstanden; die großartigsten und herrlichsten Bauten lagen ans dem Forum, dem Capitol und auf dem Mars- selde; auf dem Palatin lagen die Kaiserpaläste. Sechszehn prächtige Kunststraßen, unter denen die appische Straße (312 gebaut) die Königin war, liefen von Rom aus nach allen Richtungen,^ von prächtigen Villen, Grabmälern, Kunst- gärten umgeben. 2. Die Gründung Noms. Als die Latiner die latinische Ebene einnahmen, haben sie ohne Zweifel das Albaner Gebirge, die natürliche Burg Latiums, zunächst besetzt. Es gilt als Ursitz des latinischen Stammes und hier blühte weit vor Roms Gründung Alba longa (zwischen dem Albanersee und dem westlichen Abhange des Albanerberges). Es stand an der Spitze eines Bundes, der dreißig latinische Städte umfaßte; das Bundesfest (feriae latinae) wurde hier alljährlich zu Ehren des Jupiter Latiaris gefeiert. Die Sage bringt die Entstehung von Alba longa mit Aeneas in Verbindung imd läßt von da aus Rom entstehen. Aeneas kam nach der Zerstörung Troja's mit einer kleinen Schaar von .Trojanern nach Italien und gründete Lavinium. Des Aeneas Sohn führte dreißig Jahre später die Einwohner aus diesem nn-

4. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 261

1861 - Stuttgart : Hallberger
261 Salzburg, in einer Lage voll erhabener Naturschönheiten, sodann das Salzwerk Hallein und den Badeort Gastein mit einem Berg- werke. Hier stürzt die Krimmler Acke 2000 Fuß hoch herab und bildet so den schönsten Wasserfall der österreichischen Lande. Unfern liegt der 12,000 Fuß hohe Großglockner. Die Orte Aspern und Enzersdarf sind 1809 durch Schlachten gegen die Franzosen merkwürdig geworden. 2) Das Herzogthum Stepermark, von den fteyerischen Alpen durchzogen und von den Flüsserz Enns, Mur, Drau und S au bewässert, hat, wie schon oben bemerkt wurde, viele Berg- werke und Eisenhämmer. Hier verfertigt man die vortreff- lichen fteyerischen Sensen, Sicheln und andere ausgezeichnete Stahl- waaren. Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Weinbau sind hier in gutem Zustande. Die Bevölkerung, welche eine Million beträgt, ist fast durchaus katholisch. Die Hauptstadt ist Grätz an der Mur und an der Eisen- bahn von Wien nach Triest. Ihre Lage ist ungemein schön und die Umgebung eben so anziehend. Aus dem Schloßberg mit seinen herrlichen Anlagen versammeln sich die Vielen, welche fröhlich um sich schauen, auf dem schönen Calvarienberge aber diejenigen, welche die Blicke ernst in sich und auswärts richten wollen. 3) Das Königreich Jllyrien bildet mit Dalmatien den Haupt- stützpunkt der österreichischen S eem acht. Im Norden wird es von den Alpen durchzogen, und am adriatischen Meer streicht das trockene, nackte Kalkgebirge, der Karst, hin. Im Norden.ist die Lust rauh und die Winter dauern lang; im Süden herrscht ein mildes Klima, und es wird oft unerträglich heiß. Viehzucht und Fischerei sind be- deutend, und in den südlichen Thälern giebt es Wein, Oliven, Ci- tronen und Pomeranzen. Der Bergbau geht auf Eisen, Blei, Alaun, Quecksilber und Zinnober. Die Hauptstadt ist Laibach, der Sitz' der Behörden und eines Bischofs. Bedeutender und viel größer ist die See- und Handels- stadt Triest (80). Sie ist mit reizenden Landhäusern, Weinbergen, Feigen-, Ka- stanien- und Oelbaumpflanzungen umgeben und gewährt dadurch einen überraschenden Anblick. Der Werth der jährlich hier aus- und eingeführten Waaren wird auf 100 Millionen Gulden geschätzt. Jdria hat ein reiches Quecksilberbergwerk, das jährlich eine Aus- beute von 3000 Zentnern gewährt. Merkwürdig ist die Magdale- nengrotte bei Adelsberg, eine 7 Stunden lange Höhle mit meh- reren Seitengängen, Nebenhöhlen und Schlünden. Unter dem Ein- gang stürzt sich ein Fluß in den Berg hinein, kommt dann in be- deutender Entfernung wieder zum Vorschein und verliert sich wieder in Höhlen und Schlünden. Ueber einen solchen Schlund wölbt sich

5. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 285

1861 - Stuttgart : Hallberger
285 Umschau auf dem Jnselsberg auf die Landschaften Thüringens. Wir besteigen jetzt einen Berg im Thüringerwalde, der im ganzen Gebirge, wenn auch nicht der höchste, so doch der schönste ist. Als einst, so geht die alte Mähr, das Land und die Gebirge um- her mit ungeheurem Wasser bedeckt waren, da sah die Spitze des Berges noch hervor, wie eine Insel aus dem Meere, und daher soll der Berg seinen Namen Inselsberg haben. Noch jetzt, wenn du aus dem Gipfel des Berges früh Morgens des Aufgangs der Sonne harrest und deine Blicke über einen beträchtlichen Theil des 200 Q.m. großen Thüringens hinschweifen lässest, kann es dir be- gegnen, daß du rings um dich ein weites Meer wogen siehst, nicht von Wasser, sondern von Nebel. Aber wenn die Sonne das Nebelmeer bezwungen und als Thau ausgegossen hat über die Thäler, dann liegt glänzend und grünend eine weite, weite Gegend um dich ausgebreitet, darin kannst du mehr als 150 Dörfer, Städte und Schlösser erblicken. Da glänzt in der aufgehenden Sonne Schloß Fried enstein über der Stadt Gotha und weiterhin Erfurt mit seiner Festung, von der die Kanonen drohen, und mit den Thürmen seines Doms, aus denen eben der Morgen eingeläutet wird; da blickt ziemlich von Norden her aus den grünumlaubten Bergen heraus die alte, graue Wartburg zu dir herüber. Den Schneekopf und Beerberg siehst du, die dem Inselsberg nach der einen Seite hin die Aussicht versperren, weil sie selbst noch ein wenig höher sind, als er. Gegen Süden siehst du den Dolmar bei Meiningen, die seltsamen Gleichberge bei Römhild, und auch zum blauen Rhöngebirg reicht dein Blick, wo der Bayernkönig regiert und aus dem hohen Kreuzberge.mönche im einsamen Kloster wohnen. Hast du scharfe Augen, so kannst du dort im Norden, in weiter Ferne, in der gold- nen Aue den Kyffhäuserberg erkennen, in dem, wie die Leute sagen, der mächtige Kaiser Rothbart schon über 700 Jahre lang am steinernen Tisch sitzt und schläft, und noch weiter hin zeigt sich, wie eine Wollender hohe Brocken oder Blocksberg, auf dem, wie das Märchen erzählt, in der Walpurgisnacht die Hexen ihren Tanz und Spuck halten. Viii. Die hessischen Länder. Die alten Katten bewohnten ehemals nebst einem Theile von Thüringen auch die jetzigen Hessenländer Kassel, Darmstadt und Homburg. Sie hatten zuerst eigne Fürsten, kamen später zu dem Thüringer Völkerbund und wurden nachher dem mächtigen

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 248

1861 - Stuttgart : Hallberger
248 liegt. Von hier aus umschiffen wir die Halbinsel Kola, fahren an der schwedischen Küste hin und kommen endlich an dem Nordkap, der nördlichsten Spitze Europa's, vorüber, von wo an wir unsern Lauf südwestlich richten und durch das scandinavische Meer in die Nordsee einlaufen. Da wir aber auch die Ostsee besuchen wollen, so richten wir den Lauf unseres Schiffes östlich, fahren durch das Skagerack in das Kattegat, von welchem drei Wasserstraßen, der kleine und große Belt und der Sund, in die Ostsee führen. Unser Lauf geht an der schwedischen Küste gegen Norden, an der Insel Gothland und weiterhin an der Hauptstadt Stockholm vorüber nach dem bottnischen Meerbusen, bis zur Stadt Tornea, wo wir umwenden und an Finnland herab nach dem finnischen Meerbusen steuern. Im Hintergründe desselben liegt auf einer Insel die starke Festung Kronstadt, und am Ende des Meerbusens erblicken wir die schöne russische Hauptstadt Petersburg. Wir ändern abermal den Lauf unseres Schiffes, fahren zurück und besuchen noch den rigaischen und nachher den danziger Busen, worauf wir uns auf dem schon bekannten Wege wieder nach der Nordsee begeben. Unsere Fahrt geht nun durch die Straße von Calais (sprich Kalä), an dem Meerbusen von Biscaya vorüber, an der spani- schen und portugiesischen Küste herab, und nun laufen wir durch die Straße von Gibraltar in das Mittelmeer ein. Da wir auf unserem Wege gerne Rom sehen möchten, so fahren wir durch die Straße von San Bonifacio, zwischen den Inseln Corsika und Sardinien hindurch und steuern durch das tyrrhenische Meer gerade auf Rom los, wo wir landen, um alle Merkwürdigkeiten dieser berühmten Stadt zu betrachten. Von hier aus segeln wir nach Neapel, das unsere Neugierde ebenfalls anzieht; wir besteigen den Vesuv, wenn er gerade ruhig ist, sodann laufen wir durch die Straße von Messina in das jonische Meer ein. Gerne würden wir auch durch das adriatische Meer hinauf steuern und der altberühm- ten Stadt Venedig einen Besuch machen; das würde uns aber zu lange aufhalten, und daher umsegeln wir das Kap Matapaii, Grie- chenlands Südspitze, und richten unsern Laus nach dem Archipelagus oder Jnsclmeer. Aus diesem führt uns die Dardauellenstraßc oder der Hellespont in das Marmormeer, und wir könnten hier wohl aussteigen, um die große und schöne Stadt Constantinopel näher zu betrachten, die schon wegen ihrer herrlichen Lage und ihren vielen Kuppeln und Thürmen einen so prächtigen Anblick gewährt. Wir dürfen uns aber nicht aufhalten, da wir noch nicht am Ziele un- serer Reise sind. Wir passiren daher die Straße von Constan- tinopel oder deck thracischeu Bosporus, durchsegeln das schwarze Meer, steuern rechts an der Halbinsel Krim vorüber und laufen durch die Straße vyn Feodosia in das asowffche Meer ein, wo

7. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 286

1861 - Stuttgart : Hallberger
286 Frankenreiche einverleibt, während welcher Zeit Bonifazius auch hier für die Ausbreitung des Christenthums thätig war. Von 1263 an wurde Hessen ein Reichssürstenthum, das sich zu Anfang des 17ten Jahrhunderts in die zwei Linien Kassel und Darmstadt theilte, von denen Letzteres sich wenige Jahre nachher in die Linien Darm- stadt und Homburg auflöste. a) Das Kurfürstenthum Hessen-Kassel besitzt 208 Q.m. und seine Bevölkerung belauft sich auf 750,000 Menschen. Der Boden des Landes ist ziemlich hügelig und gebirgig; das Main- th'al bei Hanau dagegen ist, sowie das Fuldathal bei Kassel, sehr fruchtbar. Die Hessen sind arbeitsame, kräftige Leute, die noch mehr von den Sitten und Trachten ihrer Voreltern beibehalten haben, als dieses in andern deutschen Ländern der Fall ist, wo man sich zum Nachtheil des häuslichen Wohlstandes zu sehr nach der Mode richtet. Die Hauptstadt Kassel (33) liegt an der schiffbaren Fulda, nicht gar fern von da, wo sich diese mit der Werra vereinigt und dann Weser genannt wird. Kassel ist eine der schönsten Städte Deutschlands, mit herrlichen Plätzen und schönen Gebäuden, worunter die Residenz, das Museum und die katholische Kirche zu bemerken sind. Durch eine Lindenallee gelangt man zu der Sommerresidenz W i l h e l m s h ö h e mit prachtvollen Anlagen und merkwürdigen Wasserwerken. Auf einer bedeutenden Anhöhe steht nämlich ein 224 Fuß weites Gebäude, auf dessen ebenem Dache sich eine 96 Fuß hohe Pyramide erhebt, die auf einem 11 Fuß hohen kupfernen Fuß- gestelle die 31 Fuß hohe Statue des Herkules trägt. Werden nun die Wasserwerke in Gang gesetzt, so stürzt sich das Wasser über das mit 3 Absätzen versehene Gebäude von allen Seiten dergestalt herab, - daß dasselbe ganz in Wasser eingehüllt erscheint, worauf sich dieses in einem großen Becken sammelt. Am Fuße des Berges ist ein Springbrunnen, der das Wasser in einer ungemein dicken Säule 100 Fuß in die Höhe wirft. Von den übrigen Städten führen wir noch an: Fulda, wo das Grab und das Evangelienbuch des hl. Bonifazius zu sehen ist; Marburg mit einer Universität, einer schönen Kirche mit dem Grabmal der hl. Elisabeth, und Hanau mit einem schönen Schloß und Rathhaus. Zu Hessenkassel gehört auch die zwischen den säch- sischen Herzogthümern gelegene Herrschaft Schmalkalden, wo von den Protestanten 1531 der schmalkaldische Bund gestiftet wurde. b) Das Großherzogthum Hessen-Darmstadt. Obwohl dieses Land um V4 kleiner ist, als Kassel, so zählt es dennoch 100,000 Einwohner mehr als Jenes. Es ist im Ganzen auch fruchtbarer, besonders die sogenannte Wetter au, und am Rhein gedeihen Wein, Getreide und Obst in Menge; auch Schifffahrt und Handel sind

8. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 313

1861 - Stuttgart : Hallberger
313 Merkwürdig ist das Klima und die Witterungsbeschaf- fenheit dieser Halbinsel. Vom Mai bis zum Oktober fällt hier beinahe niemals Regen, und der Himmel ist stets heiter und wolken- leer. Die Hitze steigt in dieser Zeit auf einen so hohen Grad, daß alle Gewächse verdorren. Das Laub hängt welk und traurig an den Bäumen, und man sieht nirgends mehr einen grünen Gras- halm. Es ist nicht möglich, in dieser Hitze zu arbeiten, und darum wird es auch erst gegen Abend, wenn die Hitze nachläßt, lebhafter auf den Straßen, wogegen man die heiße Tageszeit verschläft. — Der Winter dagegen besteht in einem beständigen Regenwetter, und selten fällt ein Flöckchen Schnee, das jedenfalls sogleich wieder schmilzt. Während dieser Regenzeit kommen aber auch schon die Frühlingspflanzen zum Vorschein, und im Februar und März hat man schon frische Gemüse und das Korn schießt in Aehren. Wäh- rend der Regenzeit wird es oft ziemlich kühl, wobei es sehr unan- genehm auffällt, daß man fast nirgends einen Ofen findet, sondern sich blos durch Kleider gegen Frost schützen kann. Madrid (220) ist die Haupt- und Residenzstadt Spaniens. Portugal mit 4 Mill. Ew. ist so groß als die Königreiche Bayern und Württemberg zusammen. Die Hauptstadt ist Lissabon, eine Stadt, die aus 50,000 Häusern und 300 Kirchen besteht (300). Die Umgegend ist durch 7000 prächtige Landhäuser verschönert, worin zur Sommerszeit die vornehmsten Familien der Stadt woh- nen. Im Jahr 1755 wurde ein großer Theil der Stadt durch ein furchtbares Erdbeben zerstört, ist aber jetzt um so schöner und regel- mäßiger wieder aufgebaut. Frankreich. 10,000 Q.m. mit 36 Mill. Ew. Frankreich ist ein reichgesegnetes Land, das im Norden alle Produkte Deutschlands, im Süden aber noch feinere Früchte: Po- meranzen, Citronen, Mandeln," Feigen, Oliven, Kastanien und feine Weine erzeugt. In den Fabriken herrscht große Thätigkeit, und die schönen, seidenen Tücher, Silberstoffe, Baumwollenzenge, Galanterie- und Modewaaren, welche man in Frankreich verfertigt, werden den englischen vielfach vorgezogen. Die Franzosen sind ein lebhaftes, kriegslustiges Volk, das jeden Augenblick bereit ist, Gut und Blut für die Ehre und den Ruhm feines Vaterlandes zu opfern. Ein stets zum Kampf bereites Heer, eine Flotte, dieser englischen wenigstens gleichkommt, verbunden mit einer bedeutenden innern Kraft und einer großen Opferwilligkeit des Volkes, haben Frankreich den bedeutendsten Einfluß aus die übrigen Staaten Europa's erworben.

9. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 93

1860 - Stuttgart : Hallberger
93 Mein Vater hatte einen Jagdzuss veranstaltet, da verschiedene Anfälle von wilden Thieren bei seinen Heerden in der Nähe des Dorfes vorgekommen waren. Es wurden gegen zwei hundert Mann aufge- boten, und auf meine eigene dringende Bitte bekam ich Erlaub- niß, sie zu begleiten. Ich war damals etwa zwölf Jahre alt. Mein Vater war ein sehr kühner Jäger und hatte nach allgemeiner Ansicht als Oberhaupt die Verpflichtung, in der Gefahr der Vorderste zu sein. Jedoch war er auf allen Seiten wohl bewaffnet. Er hatte eine schöne Doppelflinte, an der Seite einen-kurzen Hirschfänger, im Gürtel ein Paar Pistolen, und ein dicht hinter ihm, trug ihm seinen starken Speer, dessen Zoll lange, scharfe und j zweischneidige Spitze aul^em feinsten Stahl gemacht war. Der Schaft war gegen lang^, aus Lanzenholz verfertigt und beinahe so dick wie ein Mannsarm, so daß man bei naher Begegnung eines großen Thieres nicht fürchten durfte, er könnte zerbrechen. ^Als wir etwa eine halbe Stunde weit gegangen waren, stieg die Sonne empor, und unterdessen hatten wir einen gewissen Punkt er- reicht, wo der Kongostrom eine leichte Biegung macht und wo eine der schönsten Aussichten sich vor unserem Blick eröffnete. Einige Minuten lang vergaß ich die Jagd vor lauter Bewunderung des lieblichen Anblicks; bald aber wurde meine Aufmerksamkeit von der bezaubernden Landschaft abgezogen durch das unaufhörliche Hornblasen und Hundegebell, vermischt mit dem beginnenden Geheul der wilden Thiere. Dutzende von Hyänen und anderen kleineren wilden Thieren flohen vor uns dahin, und gelegentlich wurde eines geschossen. Wir begegneten keinem von den gefürchteten großen Thieren, bis gegen Mittag, wo ein gewaltiger Löwe anfgetrieben wurde. Augenblicklich war unser ganzer Trupp auf dem Anstand, und Etlichen, die sich im Anfang sehr vorgedrängt hatten, spürte man jetzt einigt Abneigung an, in der vordersten Reihe zu sein. Mein Vater jedoch war, wie es schien, ganz in seinem Element und sagte mir, ich solle mich nur dicht an ihn halten, doch ein wenig hinter ihm. // Als ich den 'Löwen zu Gesicht bekam, den ersten, den ich je ge- sehen, war mirs in der That ganz sonderbar zu Muthe; das war doch ein ganz anderes Thier als der Pavian, den ich einige Zeit vorher mit einem Pfeil getödtet hatte. Das Ungethüm zog sich ganz langsam zurück, stand oft still, blickte umher, schlug die Seiten mit dem Schweif und stieß ein kurzes, leises Geheul aus, das aber mir in meiner kindischen Einbildungskraft so stark vorkam,

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 156

1860 - Stuttgart : Hallberger
156 an einigen Orten trifft man auch Mineralquellen, z. B. zu Ueberkingen und Ditzen- bach. Im Jurakalk findet mau viele versteinerte Ammonshörner bis zur Größe eines Pflugrads. In manchen Albthalern kommt der Tuffstein sehr häufig vor. welcher, eine vorzügliche Erwerbsquelle ist. Die über einander gelagerten Gesteinsschichten der Alb sind zusammen gegen 1000 Fuß mächtig (tief) und zeichnen sich durch un- gemeine Zerklüftung und Höhlenreichthum aus. Man kennt über sechzig größere Höhlen; es gibt aber noch weit mehrere, die, weil sie nicht zur Oberflache münden, dem menschlichen Auge und Fuß unzugänglich find. An manchen Orten ist der Bo- den ganz unterhöhlt, was mau aus dem hohlen Ton, den man beim Hufschlag der Pferde hört, so wie aus den trichterförmigen Einsenkungen der Oberfläche (den Erd- fällen) schließen kann. In diese unterirdischen Klüfte und Höhlen sickert das Negen- wasser hinab und häuft sich im Innern des Gebirgs zu großen Wassersammlungey an, woraus mau sich auch die Wasserarmut der Oberfläche zu erklären hat. Diese Wassersammlungen brechen nach einem oft stundenlangen unterirdischen Lauf dann als mächtige Quellen hervor, so im Blautopf, der von einer schroffen Bergwand um- geben ist, 408 Fuß im Umfang hält, 71 Fuß tief ist und durch seine herrliche, bald grüne, bald blaue Farbe sich auszeichnet; ferner in der Quelle der Aach bei Urspring, und der Lontel, welche fünf Stunden lang, von Breitingen bis Lonthal, unter der Erde fortfließt. Oder haben solche Wassersammlungen auch durch eine Höhle ihren Ausfluß und geben auf diese Act Bächen ihren Ursprung. Solche Höhlen sind z. B. die Friedrichshöhle, aus welcher die Zwiefalter Aach hervorströmt, die man 600 Fuß weit in den Berg hinein auf einem Nachen befahren kann; so- dann die Falkensteiuer Höhle, eine Stunde östlich hinter Urach, aus welcher die Elsach kommt, die im Hintergrund einen tiefen See und einen unterirdischen Wasser- fall bildet. Solche Höhlen mit fließenden Wassern find dann tiefer ins Gebirg ein- gesenkt, und der Jurakalk ist noch 5 — 700 Fuß über ihnen aufgelagert; die Höhlen, welche näher an der Oberfläche des Gebirgs liegen, nur 1 — 200 Fuß daruuter, sind trocken. Unter diesen sind zu nennen: das Linkenboldslöchlein bei Onstmettingen, 800 Fuß laug, die Karlshöhle bei Erpfiugen, 568 Fuß, die Nebelhöhle, nahe bet dem Lichtcnsteiner Schlößlein, 680 Fuß lang, vierzig bis siebzig Fuß hoch. Aus ihren wundervollen Tropfsteinbildungen hat die Phantasie einen ganzen Kirchenschmuck,» eine Kapelle mit Kanzel, Altar, Orgel samt Vorhängen, Deckenverzieruugen und Heiligenbildern herausgebracht. Sodann das Schillerloch bei Hohenwittlingen, eine Viertelstunde lang, das Sibyllenloch an der Teck, das Erdloch bei Sontheim, 670 Fuß lang. Merkwürdig sind ferner auf der Alb die vielen trockenen, d. h. wasser- losen Thaler. An dem nordwestlichen Absturz der Alb bildet der Jurakalk oben einen senkrechten Felsenkranz, dessen weißes Gestein im Sonnenschein weithin glänzt; senkrechte Fels- abstürze kommen überhaupt häufig vor; in ihren Klüften haust der Uhu. Laubholz, namentlich Buchwälder, sind auf der Alb vorherrschend, denn sie lieben den Kalkboden; auch sind Felsen- und Alpenpflanzen auf ihr einheimisch; diese werden auf dem trockenen, heißen Kalkboden sehr gewürzhaft und gewahren darum vorzügliche Wei- den. Deßwegen übersommern die Schashalter des Unterlands ihre Heerden auf der Alb; auch ist aus demselben Grund die Pferdezucht, namentlich auf der südlichen Alb, besser als im Unterland. Die Bevölkerung der Alb ist gering, etwa zur Hälfte evangelisch, zur Hälfte katholisch. Die evangelische Bevölkerung ist auf der nördlichen, die katholi-sch»'auf
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