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sie das geische Meer hinauf, von den griechischen Ksten und Inseln nach den kleinasiatischen Ksten und grndeten verschie-dene Kolonien. Als aber die Griechen selbst ein seefahrendes und mchtiges Volk wurden, wandte sich ihr Handel nach der nordafrikanischen Kste. Hier, wo jetzt Tunis, Algier und Tripolis liegen, grndeten sie viele Städte, unter anderen Utlka, Adrumetum, Hippo, Tunis, Gro- und Klein-Lep-tis und, die wichtigste von allen, Karthago. Diesen gegen-ber legten sie auch auf den Inseln teilten und Sardinien Kolonien an.
Aber am wichtigsten war ihr Handel nach Spanien. Wohl mochten sie staunen, als sie zum erstenmal den Voden dieses Landes betraten. Hier lagen Gold, Silber und andere kostbare Metalle offen am Tage, und ganze Massen hiervon schleppten sie auf ihre Schiffe. Alle alten Gerthe aus Holz, Stein oder Eisen wurden zurckgelassen und mit goldenen oder silbernen vertauscht. Sogar ihre hlzernen mit Blei gefllten Anker wurden mit Gold und Silber gefllt. Die alten Einwohner des Landes, die den Werth dieser kostbaren Metalle nicht kannten, wunderten sich hoch auf, als sie die fremden Männer so gierig darnach greifen sahen. Sie trugen ihnen genug entgegen und tauschten sich dafr allerlei bunte Kleinig' ketten ein. Die Phnizier lieen es sich iit diesem Goldlande guter Dinge sein und durchstreiften es von einem Ende zum anderen. Das sdwestliche Spanien, in welchem das meiste Gold und Silber gefunden wurde, nannten sie Tarsis oder Tartessus. Hier war der Hanpisitz ihrer Kolonien; hier grn-beten sie unter andern Kalpe, Carteja, Gades (Kadix), Malaga (Malaga) und Hisplis (Sevilla). Selbst dem Lande sollen sie einen audent Namen gegeben haben. Frher hie es Jberta, von dem groen Flusse Jbrus, jetzt Ebro. Sie aber sollen es Spania, d. i. Kaninchenland, genannt haben; denn Span bedeutet in ihrer Sprache Kaninchen. ^ ging nmlich die Sage, diese Thierchen htten so emsig dmt
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Die Wmer.
74. Beschreibung Italiens.
Unfern der Grenze des sbwestlichen Theiles von Deutsch" lanb, vom sblichen Abhange der Alpen aus, erstreckt sich fast in der Form eines Neiterstiefels weit in das mittellnbische Meer hinein die reizenbe Halbinsel Italien, welche man wohl den Garten von Enropa nennt. Hier wechseln die lieblichsten Thler mit himmelhohen Bergen; eine Gebirgskette, die Apen-ninen, zieht sich von Norben nach Sben der Lnge nach das ganze Land hinburch. Viele Bche ergieen sich von beiben Seiten des Gebirges, aber sie erreichen, ba die Halbinsel nur schmal ist, zu Mb das Meer, und bantm finb die wenigsten schiffbar. Nur in Oberitalien, wo vom sblichen Abhnge der Alpen die Gewsser zusammenstrmen, bilbet sich ein groer schiffbarer Flu, der Pabus ober Po. Dieser ist der König der Strme. Er kommt majesttisch ans den Alpen hervor, burchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien, und, nach-bem er sich auf feiner weiten Bahn auf beiben Seiten mit vielen Flssen und Bachen verstrkt hat, strzt er sich enblich durch sieben Mnbuugeu in das abriatifche Meer. Eine milde heitere Luft erhlt die Bewohner stark und gefuttb und lt auf ihren Feibern die kstlichsten Frchte zur Reife kommen, die bei uns gar nicht wachsen, ober boch nur unter der zartesten Pflege in Treibhusern durch beu Wechsel der Jahreszeiten gebracht werben knnen. Wegen solcher Flle des Lieb-reizes und des Segens war die apemiinifche Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sonbern auch das Land der Sehnsucht fr den Fremden. Nach der Dichtung der Alten soll biefe sogar der Gott Saturnus selbst zu feiner Herrschaft auserkoren, und hiernach das gesegnete Laub feinen ltesten Namen, Satnrnra, erhalten haben. Auch fr den Handel
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von ihnen starb emes natrlichen Todes. Die Prtorianer tvtt* ren es, welche fr Geld Kaiser einsetzten und wieder absetzten. Sie boten sogar den Thron wie eine feile Waare ffentlich dem : Meistbietenden zum Kaufe aus und mordeten bald wieder den Kufer, um den' Thron von neuem auszubieten.
121. Vespafianus. Titus. Domitianus.
Von solchen Erschtterungen fand Rom zuerst unter der Regierung des Kaisers Vespasinus (69 bis 79) erwnschte Ruhe. Sein Hauptstreben ging dahin, die zerfallene Zucht und Sitte wieder herzustellen. Er hob das gesunkene Ansehen des Senates wieder empor, indem er ihn von dem Gesindel reinigte^ das unter den letzten Regierungen Sitz und Stimme darin er-halten hatte; drftige Senatoren untersttzte er. Die Tempel-schtze des durch Titus, seinen Sohn und Stellvertreter im j-dischen Kriege, eroberten Jerusalems im Jahre 70, gebrauchte er zu wohlthtigen Zwecken. Er errichtete ffentliche Lehran-stalten, um die Verbesserung bei der Wurzel anzufangen, und belohnte Knstler und Gelehrte. Er verschnerte Rom durch prachtvolle Gebude und lie im Lande umher neue Heerstra-| en anlegen. Den unter dem khnen Civrlls ausgebrochenen Krieg der Bataver in dem heutigen Belgien brachte er im Jahre 70 durch einen Vergleich zu Ende. Er war nach Au-gustus der erste Kaiser, der eines natrlichen Todes starb.
Auf ihn folgte sein Sohn Titus (79 bis 81). Kurz, I aber segenreich war seine Regierung. Seine Herzensgte zeigte | sich vorzglich bei den vielen Unglcksfllen, die während sei-ner zweijhrigen Regierung der das rmische Reich kamen. Es war am 23. August des Jahres 79 nach Chr., als der Berg Vesuv (in der Nhe von Neapel) seinen Feuerschlund zu neuen Lavastrmen ffnete und die Städte Herkulnum, Pompeji und Stabl so gnzlich verschttete, da man auch ihre Spuren nicht mehr sah. Sechzehnhundert Jahre lang
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Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Domitianus Rom Jerusalems Belgien Neapel Pompeji
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mit den benachbarten Inseln L^sbos (auf welcher die Stadt Mitylene), Chlos, (Sntos und Rh6dus, d. t. Roseninsel; ferner die Städte Sinpe (Sinop) und Trapezunt (Trebisont) an der Nordkste; Tarsus und Soli an der Sdkste; in Thracien Byzanz (Constantinopel). In Unteritalien, auch Grogriechenland genannt, blheten die Kolonien Tarent (Taranto), Brun-dlsium (Brindisi), Kroton, Sybaris und Kum, von wo aus wieder Parthenpe (Neapel, d. i. Neustadt) gegrndet wurde. Noch blhender faft waren die griechischen Kolonien auf Sicilien: Mefsna (Messina), Syrakus, Caltna (Catania), Agri-gentum (Girgenti). Wichtig war auch Massitta (Marseille) in Frankreich, Sagnt in Spanien, und Cyrene im jetzigen Barka in Afrika. So breiteten sich ihre Kolonien der den ganzen damals bekannten Erdkreis aus und blieben mit dem Mutter-lande in fortwhrendem Verkehr.
42, Die ltesten Bewohner.
Ein besonderes Volk der Griechen kennt die lteste Zeit noch nicht. Griechenland wurde vielmehr von vielen kleinen Vlkerschaften bewohnt, die vor und nach aus Asien, der Wiege der Menschheit, eingewandert waren. Das an der Nordgrenze sich ausbreitende Thracien insbesondere war gleichsam der groe Vorhof, durch welchen sie vor und nach einzogen. Sie hatten alle im Ganzen dieselbe Sprache und waren auch wohl von demselben Stamme; brigens aber besaen sie anfangs wenig Gemeinsinn. Jede von den kleinen Vlkerschaften lebte getrennt fr sich und war voll Neid und Eifersucht gegen die Nachbaren. Raub und Plnderung gaben Veranlassung zu immerwhrenden Fehden und Kriegen unter einander. Die vielen Klippen und Berge, Hohlen und Waldungen, in denen das schne Griechen-land sich so mannigfaltig gestaltet, boten den raubenden Horden ihre natrlichen Festungen dar. Am meisten erlitten die frucht-baren Gegenden den Anfall der Horden und den Wechsel der Bevlkerung. Auch zur See wurden viele Rubereien getrieben.
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und Verkehr hat Italien eine beraus gnstige Lage. Durch das mittellndische Meer, welches dasselbe von drei Seiten um-strmt, steht es nicht nur mit den gesegnetsten Lndern von i Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und Afrika in ; naher Verbindung.
In der ltesten Zeit fhrte die schne Halbinsel noch keinen Gesammtnamen. Wie in Griechenland, so hatte auch hier die Natur selbst durch trennende Berge und Flsse eine Menge kleiner und unabhngiger Landschaften gebildet, von denen jede nach dem in ihr wohnenden Volke besonders benannt wurde. So bezeichnete auch Italien ursprnglich nur eine besondere sdwestlich gelegene Landschaft. Mit der Herrschaft der Rmer aber verbreitete sich dieser Name nach und nach der das ganze Land. Die Griechen nannten dasselbe Hesperien, ! d. i. Abendland, weil es ihnen gegen Abend lag. Man theilt es gewhnlich in drei Theile: in Oberitalien, von den Alpen bis zu den Flssen Rublco und Macra; in Mittel-italien, vom Rubico und Macra bis zum Silrus und Frento (Fortore); und in Unteritalien, von diesen Flssen bis zu den sdlichen Landspitzen.
1. Oberitalien enthielt: 1) das cisalpinische (dies-seit oder im Sden der Alpen gelegene) Gallien. Der Padns (Po) theilte dasselbe in zwei Theile, in Gallien jenseit des Po (Gallia transpadna) mit den Stdten: Tergeste (Trieft), Aquileja, Patavinm (Padua), Verona, Manta, Cremna, Brixia (Brescia), Mdiolnum (Mailand), Tinnum (Pavia), Augusta Taurinrum (Turin) zc.; und in Gallien diesseit des Po (Gallia cispadna) mit den Stdten Ravenna, Bononla (Bologna), Mullna (Modena), Parma, Placentia (Piacenza) ac. Die meisten dieser Städte waren Kolonien der Rmer. 2) Ligrien, welches vom Flusse Macra bis zum Varus sich erstreckte, der es von dem eigentlichen Gallien schied. Die bedeutendsten Städte desselben waren: Genua, Nica (Nizzas Asta und Lucca.
Wclter's Sbcitgcf*. I. 30. Aufl. J
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2. Mittelitalien bildet den Kern des Landes und den Hauptschauplatz der Thaten der alten Rmer. Der Hauptflu ist hier der Tiber, welcher aus den Apeuninen kommt, bei Rom schiffbar wird und sich bei Ostla in das tuscische Meer ergiet. Mittelitalien umfate sechs besondere Landschaften: 1) Etru-rien (auch Tyrrhenlen und Tuseleu genannt, woher jetzt der Name Toscana), mit den Stdten: Florentla (Florenz), Elu' slum (Chiusi), Falerii, Veji zc. 2) Latlum (d. i. die breite Ebene) mit den Stdten: Rom, Tlbur (Tivoli), Tusclum (Frascati), Alba longa, Ostla, Lavimum, Gabii, Arpmum. 3) .Campanien, vom Flusse Liris bis zum Silrus, ein beraus schnes Land, welches die Rmer vorzugsweise das glckliche nannten. Hier steigt die Rebe fnfzig bis sechzig Fu hoch die Ulmen und Pappeln hinan und hngt ihre Trau-ben aus. Wie zu Triumphbogen schlingt sie ihre grnen Ge-winde fort und fort von Baum zu Baum und gibt der ganzen Landschaft ein festliches Ansehen. In ihr liegen die blhenden Städte: Capa, Cm, Nla, Herculnum, Pompeji, Stabi, Misenum, Baj, Salernum und Neaplis, das heutige Neapel mit dem rauchenden Vesuv zur Seite. 4) Umbrien mit den Stdten: Anmlnum (Rimini), Spoletinm (Spoleto) und Urblnum. 5) Picenum mit den Stdten: Ancna, Jnter-amna (Terano) zc. 6) Samninm, ein Gebirgsland, mit den Stdten Beneventnm und Caudlum.
3. Unteritalien. Dieses wurde wegen der vielen grie-chischen Kolonien lngs der ganzen Kste auch Grogriechen-' land genannt. Es enthielt: l) Lukanien mit den Stdten: Pstnm, Velia, Heraklea, Metpontum zc. meist griechische Kolonien. 2) Bruttlum mit den Stdten: Consentla (G> senza), Rhegium, Crotu zc. 3) Apulien mit den Stdten: Lucena, Asclum, Cann, Venfia zc. 4) Calabrien oder Messplen, die stliche Landzunge, welche in das Vorgebirge Japyglum endet, mit den Stdten: Brindisium (Brindisi), dein gewhnlichen Ueberfahrtsorte nach Griechenland, und Tarentum (Taranto), einer Kolonie der Spartaner.
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Italien selbst ist mit einer Gruppe von Inseln umgeben, die sich wie Burgen um dasselhe herumgestellt haben. Zu den grten gehren:
1) teilten, die wegen ihrer dreieckigen Gestalt auch Trinkrta genannt wurde. Die Meerenge, welche sie von Italien trennt, ist ungefhr 4 Meilen breit, an der schmlsten Stelle aber nur 1/4 Meile, und hier soll nach alter Sage Jta-lien einst mit Sicilien zusammengehangen haben. Die Meerenge selbst, welche jetzt den Namen Meerenge von Messina" fhrt, war wegen ihrer Felsen und Strudel, die bei den alten Dich-tern als zwei groe Seeungeheuer unter dem Namen Scilla und Charybdis erscheinen, dem unkundigen Seefahrer sehr gefhrlich. Die Insel ist beraus fruchtbar, besonders an Getreide. Die Rmer nannten sie deshalb gern ihre Kornkammer. Als die Krone des Landes erscheint der Aetna. Der Vesuv ist ein Sandhgel gegen diesen Niesen. In majesttischer Pracht erhebt er sich mit seinen einzelnen Kuppeln zu einer Hhe von 10,500 Fu, während der Vesuv nur 3,600 Fu hoch ist. Jede Stufe bildet eine Zone. Die untere bietet Weinberge und Gr-ten dar; die zweite ist ein Waldbezirk mit hundertjhrigen Bumen; die dritte hat nur Eis und Schnee; die vierte nur Rauch und Flammen. Immer dampft es, immer sprudelt es. Dieses Dampfen und Sprudeln aber wird Ruhe genannt, wenn sich nicht aus seinem Feuerschlunde der Lavastrom ergiet und meilenweit die Fluren verwstet. Zu den bedeutendsten Stdten dieses lieblichen Eilandes gehrten: Siracs (Syrakus), Messna (Messina), Agrigentum (Girgenti), Kattna (Catania), Leonttni (Lentini), Lilybum (Marsala), alle griechischen Ursprunges; ferner die phnizische Stadt Panrmus (Palermo, die jetzige Hauptstadt), und die karthagische Drepna (Trapani).
2) Sardinien, eine sehr gebirgige Insel mit der Haupt-stobt (Satatis, dem heutigen Cagliari an der Sdkste.
3) Corsica. Diese Insel, das Vaterlanb des groen Kaisers Napoleon I., ist durch eine zwei Meilen breite Meer-
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Schlacht am See Trasimenus (217). Mit dem Frhlinge des folgenden Jahres 217 drang er in das mittlere Italien. Hier war der Arno aus seinen Ufern getreten und hatte die Gegend berschwemmt. Drei Tage und drei Nchte muten die Soldaten fast bis an die Knie im Wasser waten. Den Pferden gingen die Hufe ab, die Lastthiere blieben im Schlamme stecken; Hannibal selbst verlor durch die von den Dnsten der Smpfe erregte Entzndung ein Auge. Und kaum war er auf dem Trockenen, so rckte in Eilmrschen ein groes Heer unter dem Consul F laminlus gegen ihn an. Hannibal lockte dasselbe durch verstellte Flucht in das von Bergen um-schlsselte Thal am See Trasimenus (Lago di Perugia), dessen aufsteigender Nebel seinen Hinterhalt verbarg. Hier bte der Consul, der sich des Sieges schon gewi glaubte, seine unber-legte Raschheit mit einer vollstndigen Niederlage. Sie kostete ihm und snszehntausend Rmern das Leben, zehntausend die Freiheit. Das Blutbad war so entsetzlich, da noch jetzt die Ebene davon das Blutfeld heit. Nun stand der Weg nach Rom dem Sieger offen. Dieser aber zog es vor, seitwrts von Rom in das Land der Picenter und von hier in Apulien ein-zurcken. Erst wollte er alles umher erobern und mit sich ver-binden, dann auf die gewaltige Stadt selbst losgehen.
Die Rmer sahen sich jetzt nach dem einsichtvollsten und erfahrensten Feldherrn um und whlten den alten Fabius zum Dictator. Dieser hatte vor, den Krieg gegen seinen listigen Gegner vertheidigungsweise zu führen. Vorsichtig hielt er sich mit seinem Heere auf den Hhen der Berge, von wo aus er ihn genau beobachten konnte. Rechts und links, rck-wrts und vorwrts, wohin sich Hannibal wenden mochte, immer zog er auf seinen Bergen wie eine Wettermolke neben ihm her und lie sich durch Nichts zu einer offenen Feldschlacht herunter locken. Bald aber wurden die rmischen Soldaten, gewohnt, den Feind zuerst anzugreifen, dieser so langweiligen Art der Kriegfhrung, dieses so migen Hin- und Herziehens durch
Weltgrs. I. 30. Auf!. 20
M
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christlichen Glaubens in ihrem eigenen Lande zu bekmpfen. Auch hier wurden im zwlften Jahrhundert zur Bekmpfung der Unglubigen drei verschiedene Ritterorden nach dem Vor-bilde derer in Palstina gegrndet: Der Orden von Calatrava, St. Iago und Alcantara. Der Kampf gegen die Mauren wurde mit abwechselndem Glck gefhrt, je nachdem unter dem einen oder anderen Theile Uneinigkeit und Parteiung entstanden. Im Ganzen behielten die Mauren anfnglich die Oberhand, und Spanien schwang sich unter ihnen zu einer Vlthe empor, die es selbst unter den christlichen Knigen nicht wieder erreicht hat. Als aber mit der Zeit Eifersucht und Neligionsspaltung die maurischeu Fürsten und ihre Völker immer mehr entzweiten, verlie sie auch das frhere Waffenglck, und eine Provinz nach der andern ging an die Christen verloren. Am rhm-lichsten bekmpfte die Mauren der spanische Held Dom Nodrigo Diaz, Graf von Vivar, gewhnlich Cid, d. i. Herr genannt. In der ersten Hlfte des elften Jahrhunderts machte er die arabischen Fürsten von Sevilla und Toledo zinsbar und er-oberte bald auch das schne Valencia wieder. Aus den ein-zelnen wiedereroberten Provinzen wurden eben so viele Knig-reiche gebildet. Die beiden mchtigsten unter denselben waren Kastilien und Aragonien. Mit diesen beiden Knigreichen wurden die brigen kleineren nach und nach vereinigt, und so die Macht der Christen auerordentlich vermehrt. Im Jahre 1220 erkmpften diese bei Tolosa, in dem Gebirge der Sierra Morena, einen groen Sieg der die Mauren, und seit der Zeit ging die Macht derselben mit Riesenschritten ihrem Unter-gange entgegen. In demselben Jahrhundert eroberten die K-nige von Aragonien die arabischen Besitzungen in Murcia, Valencia, Mallorka und Minorka; nach der statischen Vesper kam auch Sicilien an Aragonien. Die Könige von Kastilien brachten auch allmlig an sich Cordova, Sevilla und Cadix, und den Mauren blieb nur noch Granada; aber auch dieses wurde ihnen endlich entrissen.
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Abweichung von den kirchlichen Lehren, d. i. die Ketzerei, ; galt von jeher als eines der ersten und grten Verbrechen, gegen welches die kirchliche Strafgewalt einschritt. Ihre Auf-gbe war, durch Belehrung und Warnung die Glubigen zu bewegen, da sie selbst den Jrrthum von sich abwiesen und zur Wahrheit zurckkehrten, oder den Starrsinn derjenigen, die sich desselben hartnckig weigerten, durch Strafen zu beugen und : zu berwinden, also fr die Kirche mglichst unschdlich zu machen. Und da die Ketzerei auch den Bestand der brgerlichen Ordnung, ja des Staates selbst bedrohet, so schritt auch die Staatsgewalt gegen die neue Irrlehre ein. Die Strafe war der des Hochverrates hnlich. Es erfolgte Gtereinziehung, Verbannung, Kerker, ja der Tod selbst. Die Todesart fr Unverbesserliche war nach der damaligen Hrte des peinlichen Rechtes der Feuertod. Jedoch hatten die sogenannten Glaubensgerichte oder Autos da fe*) keineswegs allein die Hinrichtung der von der Inquisition zum Tode Verurtheilten zum Gegen-stnde, sondern gaben oft auch das schnere Schauspiel der Frei-sprechung solcher, die bei der Untersuchung fr unschuldig befunden wurden, oder der Rckkehr und Bue der Reuigen.
Mit Spanien hatte Portugal gleiche Schicksale. Es wurde durch die Könige von Kastilien der Herrschaft der Araber entrissen und feit der Zeit von Grasen verwaltet, die fast unumschrnkt regierten. Im Jahre 1090 kam Heinrich, Herzog von Burgund, ein Abkmmling von Hugo Capet, nach Spanien, um an dem Kampfe gegen die Unglubigen Theil zu nehmen. Der damalige König von Kastilien, Alfons Iv., gab dem ritterlichen Fremdlinge die Hand feiner Tochter zum Lohne und fetzte ihn als Gras und Statthalter der das eroberte Land am Niederduero. Dieses fhrte den Namen Portucalia, von dem Hafen (Portus) Cale, jetzt Porto oder Oporto, am Ausflusse des Duero. Spter aber ging dieser Name auf das ganze Knigreich der. Alfonfo, Heinrich's Sohn und Nach-
*) Von dem lat. Actus fidei, d. i. Handlung des Glaubens.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Hugo_Capet Alfons_Iv. Portucalia Alfonfo