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deutend und beliefen sich auf preuischer Seite auf beinahe 17,000 Mann; die Generale von Wedel! und Dring waren gefallen, von Rauch und von Grter verwundet. Einzelne Regimenter hatten 4047 Offiziere und 1000 bis 1500 Mann verloren. Der Verlust der Franzosen an Todten und Ver-wundeten belief sich auf etwa 23,000 Mann, dazu 3000 Gefangene, 7 Kanonen und 2 Adler. General Legrand war ge-fallen, Montague wurde vermit. *)
Aber auch mit dieser Blutarbeit war die Zahl der Kmpfe bei Metz noch nicht abgeschlossen.
* Hier mgen einige Stellen aus dem Berichte eines Augen-zeugen (Wackenhnsen's) der die Scene des Schlachtfeldes folgen: ..Die Felder sind mit Leichen bedeckt: weithin schimmern die rotben Hosen der Feinde, die weien Brustlitzen der stolzen zurckgeworfenen kaiser-liehen Garden, die Helme der franzsischen Cuirafsiere. Der Wirbel-wind jagt zu Tausenden gleich einem groen Mvenschwrme die mei-ftcn Bltter der franzsischen Jntendanturwagen der das Feld, die Waffen blitzen weil hin im S onnenglanze, während die Hnde derer, die sie fhrten, kalt im Todeskampf zusammengeballt, daneben ruhen und ge-brochene Augen unter der klaffenden Stirn, der der zerfetzten Brust zum Firmament hinaufblicken, eine stumme Anklage auf den geffneten Lippen gegen den Lenker aller Dinge, der sie hier mit Blitzen in Menschenhand zerschmettern lie. - Haufenweis lagen die Leichen der Franzosen. Grauenhaft glotzte das Auge der Todten, das keine liebende Hand geschlossen, aus dem wsten Chaos hervor, hier und da vom Tode zu Gruppen formirt, die einem Wachssignren-Cabinet hnlich. Wie rother Mohn und blaue Kornblumen leuchteten die Farben der gefallenen Feinde auf den geschnittenen Aehrenfeldern, weithin der die Hhen tief hinab in die Thler; wie eine Garnitur sumten sie die Wege, bier in Haufen hingestreckt, dort einzeln gefallen, wie sie eben der Schnitter gemht hatte. Der Wind jagte heftig der das Plateau und jagte die Fetzen und Kleidungsstcke, welche die Hynen Der Schlachtfelder den Tornistern schon entrissen, der das Mohnfeld, er wirbelte die kleinen Papiere, die Briefe der Todten. die sie als theuere Angedenken bei sich getragen, in die blaue Luft und spielte mit den Kleidern der Entschlafenen. Einzelne Trupps der Sauittscolonnen und der freiwilligen Krankenpflege durchstreiften das Schlachtterrain nach allen Pachtungen, aufmerksam die Haufen von Todten musternd, ob vielleicht noch ein Verwundeter hlsto und ohne Sprache dalge. Ab und zu bewegten sich die Tragbahren mit noch aufgefundenen unglcklichen Blessirteu nach dem Lazarethorte, während an anderen Stellen emsig an der Bestattung gearbeitet wurde. "
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nach Sibirien verbannt oder mit geringeren Strafen belegt. *) Die verfhrten Garden wurden nach dem Kaukasus hingegeschickt, um im Kampfe gegen die dortige Bevlkerung ihre Schuld zu shnen.
Im unbestrittenen Besitze der Regierung lenkte Kaiser Nikolaus I., ein schner Mann von imposanter Gestalt, entschiedener Willenskraft und rastloser Thtigkeit, die russische Politik in andere Bahnen und wandte besonders der Sache der Griechen, die schon so viele Jahre aus eigener Kraft den Kampf mit den Trken fhrten, seine Aufmerksamkeit und Theilnahme zu. Daher kam zwischen Rußland und England am 6. Juli 1827 ein Vertrag zu Gunsten der Griechen zu Stande, dem bald auch Frankreich beitrat, wobei freilich auch das durch den Krieg gefhrdete Handelsinteresse ins Spiel kam.
Damals befand sich Sultan Mahmud Ii. in schwerer Bedrngni. Er hegte die Ueberzeugung, da die Erhaltung seines Reiches nur mglich sei durch eine Umgestaltung dessel-ben im Geiste des europischen Staatenwesens. Dabei stie er auf den heftigsten Widerstand von Seiten der alttrkischen Partei. Am meistert verhat waren seine Reformen den Janit-scharen, deren unbndigen Trotz noch kein Sultan gebrochen hatte und die sich unter Plndern, Sengen und Brennen em-prten, wo ihnen der Groherr nicht zu Willen war. Sie erhoben sich im Juni 1827; aber der Sultan entfaltete die heilige Fahne des Propheten, lie die Aufrhrer mit dem Fluche des Mufti belegen und rief das Volk gegen sie zu den Waffen. Nach einem furchtbaren zweitgigen Kampfe wurden die Janitscharen berwunden und in ihre Kasernen eingeschlossen, welche der Sultan in Brand stecken lie. So kamen bei 15,000 um, und mehr als 30,000 wurden nach Asien abgefhrt. Noch im Juni erklrte der Sultan diese alttrkische Nationalmiliz fr aufgehoben. Aber durch die Vernichtung derselben hatte er sich auch seiner tapfersten Kriegs-
*) Ein in die Verschwrung verwickelter Jngling zerflo bei dem Verhr in Th nen und hatte kein Tuch, sich dieselben abzuwischen. Da reichte ihm der anwesende Kaiser sein eigenes Taschentuch. Als der Unglckliche sich die Augen getrocknet hatte und ihm das Tuch zurck-geben wollte, erwiderte Nikolaus: Behalte es und erinnere dich dabei, da es dein Kaiser war, der dir die Augen getrocknet hat."
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Vil
Lykurgos.
(888 v. Chr.)
'Ti (
/ti y
Achtzig Jahre nach dem Trojanischen Kriege (1104 v.
Chr.) zogen die Dorier, ein tapferes Bergvolk der kleinen
Landschaft Doris, die sich für Abkömmlinge des Herakles
ausgaben, bei Naupactos über die Meerenge in den Pelo-
ponnes und nahmen diese Halbinsel, die sie als eine von
ihrem Ahnherrn Herakles hinterlassene Erbschaft betrachteten,
in Besitz, nachdem sie die Nachkommen der Fürsten, die wir
aus dem Trojanischen Kriege kennen gelernt haben, besiegt
hatten. Doch wurde die Eroberung nicht auf einmal vollen-
det, vielmehr wehrten sich die Ueberreste der älteren Bevöl-
kerung noch Jahrhunderte lang gegen die siegreichen Dorier.
Diese theilten sich in das Land, und so entstanden im Pelo-
ponnes mehrere Reiche, von denen Sparta, Messmien und
Argos die bedeutendsten waren. In Sparta ging der Name
dieser Stadt auf die Sieger über, die sich Spartaner nannten,
während die unterworfenen Einwohner Lacedämonier hießen.
Diejenigen, welche lange Widerstand geleistet hatten, geriethen
in Sclaverei und wurden Heloten genannt. Sie mußten
den Spartanern die Felder bauen und hatten ein hartes
Loos.
In Sparta regierten immer zwei Könige zugleich; doch
riß im Laufe der Zeit eine so große Verwirrung und Ge-
setzlosigkeit ein, daß einst der König Eunomos in einem Auf-
ruhr mit einem Messer ermordet wurde. Es solgte ihm sein
Sohn Polydektes, und da auch dieser bald starb, übernahm
Lykurgos die Regierung. Als aber die Gemahlin des
verstorbenen Königs einen Knaben gebar, so trat er diesem
die Regierung sogleich ab und betrachtete sich nur als Vor-
mund des unmündigen Königs, obschon ihm die Königin den
Vorschlag gemacht hatte, das Kind heimlich zu tödten, wenn
er sie heirathen und König bleiben wollte. Doch Lykurgos
verschmähte diesen Antrag und ließ den Knaben gleich nach
der Geburt durch seine Diener zu sich bringen. Er saß
gerade mit angesehenen Spartanern beim Mahle, als ihm
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