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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 63

1888 - Berlin : Hertz
Fnedrich's Lebensende; die schöne Else. 63 der Alchymist hieß), vorgestellt, daß die Vertheidigung der Mark eines kriegslustigen Fürsten erfordere, deshalb möge er dieselbe dem zweiten Bruder Friedrich überlassen, der noch dazu als Schwiegersohn des Königs von Polen Anrechte auf benachbarte Länder erhalten könne. Johann habe gern zugestimmt und das Erbtheil in Franken übernommen. Die mit den vier Söhnen festgestellte Erbordnnng wurde im folgenden Jahre (1438) den zu Tangermünde versammelten Ständen der Mark Brandenburg mitgetheilt, und Friedrich der Aeltere, nachher Friedrich Ii., übernahm alsbald die Statthalterschaft, auch im Namen des noch unmündigen Friedrich des Jüngeren. Der greise Kurfürst aber mußte noch einmal zur Kaiserwahl nach Frankfurt ziehen, wo an des zu früh verstorbenen Albrecht Ii. Stelle der schwache Friedrich Iii. von Oesterreich gewählt wurde (Anfang 1440). Als der Kurfürst vou dort nach Kadolzbnrg heimkam, empfand er eine große Abnahme der Kräfte. Es wird von jenen seinen letzten Lebenstagen berichtet, daß er ,,in steter Erinnerung des Todes Christi" lebte und bis zu feinem Ende im Gebete verharrte. Am Abend des 21. September 1440 nach gerade vollendetem 68. Lebensjahre entschlief der edle Fürst eben so sanft und still, wie sein Leben stürmisch gewesen war. Die Leiche wurde in feierlichem Trauerzuge nach dem alten Erbbegräbnisse der zollernschen Burggrafen im Kloster Heilbronn gebracht. Wenn Friedrich im späteren Alter auf die Arbeit seiues Lebeus zurückblickte, so durfte er wohl eine gerechte Befriedigung empfinden. Zwar hatte ihn Gott nicht in allen seinen Bemühungen gesegnet, besonders hatte er feinen Rath und feine Kraft lange vergeblich aufwenden müssen, ehe die traurigen Hufsitenkämpfe beigelegt wurden, auch hatte er die Mark nicht vor den Verwüstungen des schrecklichen böhmischen Feindes zu bewahren vermocht: aber trotz der schweren Zeit war es ihm gelungen, die alten Grenzen der Mark gegen Norden fast ganz herzustellen, im Lande selbst einen Zustand der Ordnung und der Gesetzlichkeit wieder fest zu begründe» und die Grundlagen zur Laudeswohlfahrt zu erneuern. Vorzüglich aber hatte er Brandenburgs Ansehen im deutschen Reich uugemein gehoben, und durste mit dem schonen Bewußtsein ins Grab steigen, nach bestem Wissen und Können wie für des eignen Landes Wohl, so für die Kräftigung des deutschen Reichs und für die Einheit der Kirche gewirkt zu haben, — in jeder dieser Beziehungen ein bedeutsames Vorbild der hoheuzolleruschen Fürsten bis auf unsere Tage herab. Die schöne Else. Mit dem ehrenvollen Andenken des Kurfürsten Friedrich verknüpft sich die freundliche Erinnerung an seine Gattin Elisabeth, die schöne Else, wie sie von dem lieblichen Eindrücke ihres ersten Erscheinens in der Mark her im Munde des Volkes genannt wurde. Elisabeth, eine Prinzessin aus dem bairisch-landshntischen Hause, war aber nicht bloß durch ihre leibliche Schönheit und weibliche Anmuth, sondern anch durch die Bildung ihres Geistes und durch Verstaudesreife ausgezeichnet, und dem trefflichen Gemahl ein großer Beistand bei seinem schwierigen Lebenswerk. Wie sie voll Muth und Entschlossenheit ihm einst selber Hülsstrnppen aus Franken gegen seine feindlichen Nachbarn und widerspenstigen Unterthanen herbeiführte, so hielt sie in seiner Abwesenheit auch kräftiges Regiment in den fränkischen Fürstenthümeru. Bis zu des Kurfürsten Ende war sie ihm eine treue Gefährtin und zugleich dem

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 66

1888 - Berlin : Hertz
ß0 Treue gegen den Kaiser; Uebermuth der Städte. vor ihm erschien, erklärte er ernst und fest, daß es ihm nur dann geziemen würde, ihrem Verlangen zu willfahren, wenn Kasimir, dem die Krone nach dem Recht der Erbfolge unstreitig gebühre, durch feierlichen Eid und schriftliche Urkunde darauf Verzicht leistete; „denn Gott wolle verhüten, daß er dem rechtmäßigen Erben zum Schaden handele, woraus viel Unruhe, Blutvergießen und Unfrieden gar leicht entstehen könnte." Dieselbe Ehrenhaftigkeit bewährte der treffliche Fürst, als die deutschen Fürsten damit umgingen, den Kaiser Friedrich Iii. seiner Würde zu entsetzen. Der König Georg Podiebrad von Böhmen hoffte an seiner Statt an die Spitze des deutschen Reiches zu treten und hatte bereits die meisten Fürsten für sich gewonnen; nur die Stimmen von Brandenburg und Sachsen fehlten ihm noch. Vergeblich aber suchte er Friedrichs geraden Sinn durch lockende Versprechungen zu berücken; zwar bot er ihm die gesammteober- und Niederlausitz, wenn er sich der Absetzung des Kaisers geneigt zeigen wollte, der Kur-fürst aber, wiewohl er die Unfähigkeit und Trägheit Friedrich's Iii. wohl erkannte und tief beklagte, wollte doch zu dem ungesetzlichen Schritt seine Einwilligung nicht geben und erwiderte auf die verführerischen Anträge: „Er sei dem Kaiser mit seinem Eide verpflichtet und könne nicht wider Ehre und Gewissen. Er wolle lieber sterben, als meineidig werden und an seiner Pflicht freveln." Als man wiederholt mit Bitten und Drohungen in ihn drang, sagte er: „Man möge den Kaiser auf ordnungsmäßigem Wege an seine Pflichten mahnen und solche Mittel ergreifen, die Gesetz und Berns den Kurfürsten des Reichs gestatten; aber nimmer werde er zum Unrecht seine Stimme geben und seine Ehre mit Meineid beflecken." Kampf gegen die Unabhängigkeit der Städte; die fürstliche Burg in Berlin (1451). Gleiche Festigkeit aber, wie Friedrich hier bewies, zeigte er seinen Unterthanen gegenüber, wo sie es versuchten, seinen Herrscherrechten zu nahe zu treten: wie sein Vater den Uebermuth eines raubsüchtigen Adels gezügelt hatte, so beugte er den Stolz der großen Städte. In der luxemburgischen Zeit, wo den Städten kein sicherer Schutz Seitens der Landesherren gewährt wurde, hatten sie sich gewöhnt, sich selbst zu helfen und zu diesem Zwecke, wie bereits erwähnt, vielfache Bündnisse unter einander geschlossen. Ihrer Hülse hatten sich sodann die neuen Landesfürsten bedient, um die Macht des Adels zu vernichten, und auch zur Zeit der Hnssiteneinfälle hatten die wehrhaften Bürger erhebliche Dienste geleistet. So konnte es denn leicht kommen, daß das Selbstgefühl der Städte sich übermäßig steigerte; sie nahmen sich in ihrem Streben nach Unabhängigkeit besonders die großen Reichsstädte zum Beispiel, welche in der That eine völlige Selbstständigkeit errungen hatten. Unter den Städten der Mark hatte sich in jenen Zeiten Berlin sehr gehoben, welches in seiner engen Verbindung mit der Nachbarstadt Köln an der Spree wohl schon der volkreichste Ort des Landes war. Beide Städte, durch einen gemeinsamen Magistrat regiert, waren nicht blos in den Besitz großer Freiheiten und Gerechtsame gelangt, sondern versuchten es auch, der Landeshoheit des Kurfürsten entgegenzutreten und verweigerten ihm hartnäckig das Oeffnungsrecht ihrer Thore. Da bot ein Streit zwischen dem Magistrat und der Bürgerschaft dem Fürsten eine willkommene Gelegenheit.

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 70

1888 - Berlin : Hertz
70 Pracht an Albrecht's Hoflaqer; Albrecht und die Märker. in seiner glänzendsten Entwickelung war Albrecht zugleich ein Freuud prächtiger Hofhaltung, und sein Wohnsitz, die Kadolzburg iu Franken, gab ein Bild des glänzendsten Lebens aus der Blüthe der besseren Ritterzeit, wo neben der Thatkraft auch feinere gebildete Sitte und adeliger Anstand zur Zierde gereichten. Durch die Pracht seines Hoflagers überstrahlte er alle Fürsten des Reichs und wetteiferte darin mit Karl dem Kühnen von Burgund; weithin war die Kadolzburg berühmt durch ihre herrlichen Festlichkeiten und Ritter-spiele. Die Kurfürstin erschien bei festlichen Gelegenheiten in vergoldetem Wagen und ihr reiches Gewand war von kostbaren Perlen und Juwelen wie besäet. Bei einer Hochzeit am baierschen Hofe sah man Albrecht mit einem Gefolge von dreizehnhundert Pferden einziehen; die Kurfürstin aber führte über hundert edle Damen mit sich, deren Schönheit und strahlender Schmuck Alles in Erstaunen setzten, und selbst den glänzendsten Hofstaat Kaiser Friedrichs Iii. und seines Sohnes Maximilian verdunkelten. Doch nicht in Kriegsglanz allein und in äußerer Herrlichkeit zeigte sich Albrecht's reiche Begabung, sein Geist war zugleich hoch gebildet und sein Herz voll Ehre und Treue; auch er, wie seine Vorfahren, bewährte solche Treue besonders im Dienste seines Kaisers, dem er in vielfachen Verlegenheiten ein treuer Rathgeber und Beistand war. Wiewohl Albrecht nicht ohne warme und feurige Frömmigkeit war. so blieb ihm doch seines Bruders Eifer für die Kirche fremd; sein stolzer Herrschersinn mochte besonders die Ueber-griffe nicht vertragen, welche sich die Geistlichen überall gestatteten. Mit Kraft und Entschiedenheit trat er gegen solches Streben auf und kümmerte sich dabei wenig um der Geistlichen Bann und Jnterdict; meistens wußte sein kräftiger Wille auch hier durchzudringen, und es kann uns nicht verwundern, wenn ihm die Geistlichen darum wenig hold waren. Viel nachtheiliger war es, daß sein ritterlicher Geist, besonders in Folge der vielen Fehden mit den Bürgern von Nürnberg, sich zu einer gewissen Geringschätzung des bürgerlichen Strebens und Gewerbfleißes hinneigte. Es hatte seinen stolzen Sinn empört, daß die Kaufleute, „die Krämer" von Nürnberg, einem Ritter und Fürsten, wie er, zu widerstehen wagten, und er behielt seitdem eine Art Groll gegen den Hochmuth der Städte. Dadurch gab er bei seinem späteren Auftreten in der Mark viel Anstoß und verscherzte vielfach die Liebe seiner Unterthanen. Albrecht und die Märker. Albrecht vereinigte nach dem Tode seiner Brüder wieder alle Besitzungen Friedrich's I. in Brandenburg und in Franken. Er wollte jedoch den schönen Aufenthalt in seinem Erblande nicht aufgeben, ging nur selten nach der Mark und überließ dort seinem Sohne Johann die Regierung. Erst als dieser in dem fortgesetzten Krieg mit Pommern in Verlegenheit gerathen war und des Vaters Hülfe bedurfte, erschien Albrecht zum ersten Mal in seinem neuen Lande, aber der Eindruck, welchen er hier machte, war kein glücklicher, sein vornehmes Auftreten verletzte die Bürger wie die Ritterschaft. Er kam im ganzen Glanze seiner fürstlichen Herrlichkeit, von einem großen Gefolge fränkischer Ritter und Hofleute umgeben. Die Märker, welche voll staunender Erwartung dem gepriesenen Helden entgegensahen, hatten ihm in Salzwedel, der alten Hauptstadt der Mark, einen nach ihrer Art prächtigen Empfang bereitet. In festlichem Zuge, Kreuz und Fahne

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 19

1888 - Berlin : Hertz
Otto mit dem Pfeile; Fehde mit Magdeburg; Gefangenschaft; Markgräfin Hedwig. 19 Otto mit dem Pfeile (1267 — 1308).— Das Vertrauen, welches die beiden Fürsten in ihre Kinder gesetzt hatten, wurde nicht getäuscht; denn die feste Einigkeit, welche unter diesen herrschte, ließ die Gefahren nicht aufkommen, welche sonst in einem getheilten Reiche unvermeidlich sind. Vielmehr blieb das Streben der Markgrafen ein gemeinsames und war in vieler Beziehung von glücklichem Erfolge begleitet. Der bekannteste unter den Söhnen Johann's und Otto's ist der älteste Otto Iv., welcher auch die Erzkämmererwürde erhielt und später Ottomitdempfeile genannt wurde. Auch er war durch Kriegsmuth und unternehmenden Geist ausgezeichnet, und wie auf dem Schlachtfelde, so glänzte er zugleich in den milderen Künsten des Friedens und erwarb sogar als Minnesänger hohen Ruhm. Auch seiner Frömmigkeit wegen ward er von den Zeitgenossen gelobt, doch hielt ihn dieselbe nicht ab, gegen die geistlichen Fürsten mit aller Kraft und Kühnheit aufzutreten. Der größte Theil seiner Regierungszeit war gerade durch die heftigsten Fehden mit dem Erzbisthum Magdeburg ausgefüllt, wobei ihn seine Brüder und Vettern treulich unterstützten. Der nächste Anlaß dieser Fehden war sein Wunsch, einen seiner jüngeren Brüder, Erich, welcher schon Domherr zu Magdeburg war, zum Erzbischof gewählt zu sehen. Da ihm dies mißlang und statt Erich's Graf Günther von Schwalenberg gewählt wurde, zog er ohne Weiteres zum Kampfe gegen Magdeburg aus. Schon war er bis dicht vor die Stadt gerückt, und, auf den hohen Dom derselben hinweisend, rief er übermüthig aus: „Dort wollen wir bald unsere Rosse füttern;" da holte der Erzbischof Günther das Banner des Schutzherrn von Magdeburg, des heiligen Mauritius, aus dem Dome, sammelte durch begeisterte Ansprache die Bürger der Stadt und viele Fürsten und Ritter um sich und zog muthig zum Vertheidigungskampfe hinaus. Der Markgraf Otto hatte vorzeitig gefrohlockt; denn seine Kriegsschaar wurde in die Flucht geschlagen und er selbst, obwohl ritterlich kämpfend, gerieth in die Gewalt der Feinde. Der Erzbischof, um seinen Stolz zu beugen, ließ ihn in einen engen Käfig von eichenen Bohlen sperren, in welchem er vor den Bürgern Magdeburgs ausgestellt und auf das Demüthigste behandelt wurde. Aus solcher tiefen Schmach errettete ihn seine treue Gemahlin, die Markgräfin Hedwig. Mit bittern Thränen hatte sie Otto's Geschick beklagt und mit sorgender Liebe auf Mittel und Wege gedacht, ihn aus der Gefangenschaft zu erlösen. Ein alter, braver Diener des fürstlichen Hauses, Johann von Buch, den Otto in einer Anwandlung von Heftigkeit wegen wohlgemeinter, aber lästiger Vorstellungen verstoßen hatte, wurde jetzt in der Stunde des Unglücks wieder der Gattin treuer und ergebener Rathgeber. Aus seinen Vorschlag verkaufte sie alle ihre Kostbarkeiten und eilte selbst nach Magdeburg, um von den geistlichen Herren die Freiheit ihres Gemahls zu erflehen mw nöthigen Falls zu erkaufen. Um 4000 Mark Silber wurde derselbe wirklich freigegeben; da sie aber eine so große Summe nicht besaß, so verpfändete Otto sein Ehrenwort, das Geld binnen vier Wochen zu zahlen oder in seine Haft zurückzukehren. Beglückt eilte er mit der trefflichen Hedwig in sein Land zurück ; aber noch lastete auf ihnen die schwere Sorge, wie sie das Geld herbeischaffen könnten Da half noch einmal der alte Johann von Buch. Er führte den Markgrafen in die Kirche zu Stendal und wies ihn auf einen eisernen

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 72

1888 - Berlin : Hertz
72 Markgraf Johann als Statthalter; seine ärmliche Hofhaltung. thum Rügen, und erließ an die Herzöge von Wolgast Gebotsbriefe, den Kurfürsten an der Besitznahme nicht zu hindern. Diese Fürsten leisteten jedoch dem kaiserlichen Befehl Widerstand und erst nach vielen Verhandlungen kam es durch Vermittelung der Herzöge von Mecklenburg zu einem Vertrage in Prenzlau, nach welchem der Kurfürst diejenigen pommerschen Ortschaften behielt, die er in Besitz hatte, während das Uebrige — und das war der größte Theil des Landes, — den Herzögen von Wolgast als märkisches Lehen verbleiben sollte. Nach kaum zwei Jahren wurde dieser Vertrag von dem jungen Herzog Boguslaw von Wolgast gebrochen, indem er als selbstständiger Fürst regieren und die Lehenspflicht gegen Brandenburg nicht anerkennen wollte. Mit nur geringen Schaaren rückte Albrecht kühn gegen den Feind und bewährte auch hier seinen alten Kriegsruhm, aber auf die Vorstellungen der Herzöge von Mecklenburg kam es wieder zum Vergleich, und es wurde nun festgestellt, .beide Theile sollten behalten, was sie inne hatten, Boguslaw's gestimmtes Land aber beim Erlöschen seines männlichen Stammes an Brandenburg fallen. Albrecht ließ sich an diesem Vertrage genügen; besonders weil der Kaiser auf einem größeren Schauplatze, in den Fehden mit Burgund seines ruhmvollen Armes bedurfte. Derselbe vertraute ihm die Anführnng des Reichsheeres an, aber der tapfere Fürst fand dort, da es zu wichtigeren Schlachten nicht kam, nicht die gehoffte Gelegenheit zu glänzenden Waffenthaten. Markgraf Johann als Stattbalter. Während er selbst nun theils im Dienste des Reichs, theils in Franken abwesend war, ließ er die Marken von seinem Sohne Johann regieren, den er im Jahr 1476 auch ganz und gar zum Statthalter bestellte. Johann war bemüht, den Mißmuth, welchen Albrecht's schroffes Auftreten bei den Märkern erzeugt hatte, durch mildes, leutseliges Verfahren allmälig zu beschwichtigen, was ihm zum Theil auch glückte. Sein Leben und seine Hofhaltung bildeten durch Bescheidenheit, ja Aermlichkeit eilten merkwürdigen Gegensatz gegen die große Pracht und Herrlichkeit an Albrecht's Hofe. Der Aufwand, in dem sich der Vater gefiel, kostete natürlich große Summen und verzehrte auch die Einnahmen aus der Mark. So sparsam Johann war, so konnte er doch nimmer genug Geld nach Franken schicken; er verkaufte das ganze markgräfliche Silbergeschirr, aber Alles reichte nicht hin, und was das Schlimmste war, er selbst gerieth fortwährend in die größte Verlegenheit. Während Albrecht bei den Festen in Franken und Baieui durch sein prächtiges Gefolge Alles in Staunen versetzte, wußte fein Sohn in der Mark nicht, woher er einige hundert Gulden nehmen sollte, um die Zinsen einer alten Schuld zu bezahlen. Er klagt in den Briefen an seinen Vater, wie er in Mangel ist an Teppichen, Bettgewand, Laken, Sammetpolstern, Tischtüchern und Silbergeschirr, weil er Alles nach Franken geschickt; wie er alles zur Hofhaltung Nöthige borgen, täglich in Jammer und Aeitgsten leben und tägliche Mahnung leiden müsse. Seine Hochzeit mit Margaretha, der Tochter des Herzogs von Sachsen, mit welcher er langst verlobt ist, muß immer wieder unterbleiben, weil er das nöthige Geld nicht aufbringen kann. Der Vater ertheilt ihm guten Rath, wie er die Hochzeit einrichten soll, aber Geld giebt er ihm nicht. Endlich im Jahre 1476 wurde die Vermählung gefeiert, aber in gar bescheidener Weise und weit entfernt von dem Glanze, mit welchem der Vater bei der baierschen Vermählung aufgetreten war.

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 76

1888 - Berlin : Hertz
76 Iohann's Ende; Joachim I.; seine Bildung. Universität die Bestätigung vom Papste und wurde feierlich eingeweiht: Pi-storis hatte zwar seinen Sinn geändert und übernahm die ihm zugedachte Stellung nicht, aber statt seiner trat der bekannte Gelehrte Wimpina als erster Rector ein. Das Kanzleramt bei der Universität sollte jederzeit der Bischof von Lebns haben. Die neue Anstalt nahm einen sehr schnellen Aufschwung: binnen Kurzem war dieselbe von tausend Schülern besucht. Doch war dieser glänzende Erfolg nicht dauernd; besonders seitdem die benachbarte Universität Wittenberg, als Sitz der Reformation, zu großer Berühmtheit gelangte, wogegen die Frankfurter Hochschule durch ihren Widerstand gegen die Reformation sich selbst den Todesstoß gab. Iobann'sende (1499). Johann Cicero ertheilte noch aus dem Todbette feinem Sohne Joachim sehr eindringliche Lehren, wie er seine Unterthanen am besten beglücken könne; es war dies ein letzter Beweis seiner treuen Liebe zu seinem Bolke. Besonders warnte er den Kurprinzen davor, die Unterthanen mit Abgaben zu beschweren und ihr Vermögen zu erschöpfen, da es eine schlechte Ehre sei, über Bettler zu herrschen; vom Kriegführen mahnte er ab, außer zur Beschützung des Vaterlandes und zur Abwehr großer Unbilligkeit. Wie Kurfürst Johann der erste unter den Hohenzollern war, der seinen bleibenden Wohnsitz in der Mark gehabt, so war er auch der erste, dessen Leiche auf brandenburgischem Boden die letzte Ruhestätte fand. Im Kloster Lehnin wurden seine sterblichen Reste beigesetzt, später aber in den Dom zu Köln an der Spree gebracht, wo ein schönes Denkmal von Adam Bischer an den wohlwollenden, redlichen Fürsten erinnert. 11. Kurfürst Joachim I. Nestor (1499 — 1535). Kurfürst Joachim I., Johann Cicero's Sohn und Nachfolger, führte die Regierung in einer Zeit, wo ein neuer Geist, der Geist der Reformation und Wiedergeburt ganz Europa durchdrang: Deutschland war der erste und wichtigste Heerd dieser geistigen Erneuerung, und auch unsere brandenburgi^ schen Marken wurden sehr bald davon ergriffen. Wenn in solcher Zeit der Bewegung und Erschütterung ein Fürst sich mit Ansehen und Ehren behaupten soll, so muß ihm eine gewisse geistige Kraft und Bedeutung inne wohnen, welche ihn einen bestimmten Standpunkt mit Bewußtsein und Entschiedenheit einnehmen läßt. Dies war bei Joachim I. der Fall, und obgleich er nach seiner geistigen Eigenthümlichkeit sich dem neuen Leben feindlich gegenüberstellte, obgleich ihm verborgen blieb, wie in der Reformation ein Keim neuer Größe für Preußen enthalte» war, so muß ihm doch die Gerechtigkeit widerfahren, daß er bei seinem Widerstand nach seiner besten Ueberzeugung und nach Pflicht und Gewissen handelte, nicht nach den Rücksichten weltlicher Klugheit und List, wie er auch in allen übrigen Beziehungen die Regentenpflichten mit gewissenhafter Treue, mit Einsicht und kräftiger Entschlossenheit erfüllte. Ehe wir den Beginn der Reformation und Joachim's Verhallen zu derselben besonders in's Auge fassen, richten wir jedoch unseren Blick auf des Kurfürsten sonstige Regierungshandlungen. Joachim war bei des Vaters Tode erst fünfzehn Jahr alt, aber an Körper und Geist bereits über dieses Alter hinaus entwickelt. Von hoher, kräftiger

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 93

1888 - Berlin : Hertz
Joachim Hektor's und Johann von Küstrin's verschiedener Charakter. 93 Fortbestand der Reformation in Brandenburg ohne jede innere Erschütterung blieb. Ganz von innen heraus, durch das Volk selbst, war hier der neue Glaube begründet worden, und durch keine äußeren Umstände konnte er fernerhin gestört oder wankend gemacht werden. Er ist fortan mit Preußens innerem Leben tief verwachsen und ist in vollem Sinne Preußens geistiges Lebensprincip geworden. Aber auch die Milde, welche Joachim Ii. bei der Einführung bewies, die ächt evangelische Schonung und Achtung fremder Glaubensüberzeugung ist ein Erbtheil der preußischen Regenten und des preußischen Volks geblieben, und gerade hierdurch war es unserem Staate vergönnt, später das schönste Beispiel friedlicher Vereinigung verschiedener Con-sessionen unter einem milden und gerechten Scepter zu geben. 13. Kurfürst Joachim H. Hektor und Markgraf Johann von küstrin (1535 —1571). Der beiden Fürsten verschiedenes Wesen. Nachdem wir den Verlauf der Kirchenverbesserung in Brandenburg im Zusammenhange dargestellt haben, müssen wir noch einen Blick auf die sonstigen Regierungshandlungen der beiden Fürsten werfen, welche nach dem letzten Willen Joachim's I. die Marken unter sich getheilt hatten. Die beiden Brüder Joachim Ii. und Johann, welcher letztere als Markgraf der Neumark seinen Sitz in Küstrin nahm und daher auch den Namen Johann von Küstrin führt, waren durchaus verschiedenen Charakters. Joachim offenen, fröhlichen Gemüths, wünschte, daß auch um ihn her Alles glücklich und heiter sei; gutmüthig bis zum Uebermaß, wollte er, so viel von ihm abhing, gern alle Wünsche erfüllen, mit vollen Händen theilte er aus, was er besaß, und wo er nicht geben konnte, ertheilte er wenigstens Versprechen, welche er freilich nicht immer zu erfüllen vermochte. Nicht selten geschah es, daß er mehreren Bittstellern die Anwartschaft auf dasselbe Amt, dasselbe Lehen gab; da es daun nur einer erhalten konnte, suchte er die anderen durch Geld schadlos zu halten. Mit diesem überaus gutmüthigen, wohlwollenden Wesen Joachim's hing es zusammen, daß er in allen Dingen die Versöhnlichkeit und Vermittelung den gewaltsamen Maßregeln vorzog, wiewohl er eines kräftigen Entschlusses durchaus fähig war, wo die Umstände ihn erheischten. Sein Bruder Johauu dagegen war rasch und entschieden in Allem, was er that; weit entfernt von dem milden, vertrauensvollen Sinn Joachim's war er streng, oft abstoßend, und über seinem Schlafgemach standen die bezeichnenden Worte: „Unter Tausenden trau kaum Einem recht, bis du erkennst ihn treu oder schlecht." Während Joachim das üppigste und glanzvollste Leben an seinem Hose einführte und Festlichkeit auf Festlichkeit folgte, ohne daß man oft wußte, woher die Mittel zu solchem Aufwand genommen werden sollten, war Johann sparsam bis zum Geiz und ein abgesagter Feind alles unnützen Glanzes. Als einer seiner Räthe öfter an Wochentagen mit seidenen Strümpfen bei ihm erschien, sagte er ihm ungehalten: „Ich habe auch seideue Strümpfe, aber ich trage sie nur des Souu^ und Festtags." — Trotz solcher Verschiedenheit in Sinnesart und Neigungen trafen beide Brüder doch in dem ernsten Bestreben zusammen, ihre Unterthanen glücklich zu machen, sowie in edler Geradheit, in dem Sinn für strenge Gerechtigkeit,

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 98

1888 - Berlin : Hertz
98 Bauten; Steuern; Juden; Lippold. Trotz wiederholten Mißwachses und anderer öffentlicher Plagen vermehrte sich daher des Landes Wohlhabenheit zusehends; in demselben Verhältniß aber stieg auch die Neigung zu verschwenderischem Aufwands und zu glänzender Ueppigkeit in allen Volksklassen. Joachim sah sich genöthigt, zur Beschränkung des überhandnehmenden Luxus strenge Verordnungen zu erlassen. Er verbot unter Anderem, daß bei Hochzeiten von Bürgern mehr als zehn Tische, jeder zu zwölf Personen, gedeckt werden sollten, außer einem für die Kinder und einem zwölften allenfalls für auswärtige Verwandte; woraus man einen Schluß auf die damals üblichen übertriebenen Festgelage ziehen kann. Ebenso mußte er gegen den Aufwand, welchen Männer und Fraueu mit glänzenden Kleidern trieben, einschreiten. Freilich trug das Beispiel seiner eigenen glänzenden Hofhaltung viel dazu bei, solche Verordnungen unwirksam zu machen; denn es gab keinen prachtliebenderen Fürsten als Joachim. Kostbare Feste, glänzende Turniere, Hetzen wilder Thiere und große Jagden wechselten an seinem Hofe ab. An einem Theil der Festlichkeiten konnte auch das Volk sich erfreuen: im sogenannten Thiergarten zu Berlin wurde seltenes Wild gehegt und öfter mußten die wilden Thiere mit einander kämpfen. Jährlich, am Fronleichnamsfeste, ließ der Fürst zu Berlin ein Wettrennen halten, woran sich Edelleute und Bürger beteiligten. Besonders bei der Anwesenheit fürstlicher Gäste nahmen die Festlichkeiten gar kein Ende. Ein altes Verzeichniß führt 435 zur Hofhaltung gehörige Personen ans. In den Niederlanden ließ der Kurfürst kostbare Tapeten wirken, worauf die ganze Geschichte des kurfürstlichen Hauses bildlich dargestellt werden sollte. Auch die Bauten, welche der Kurfürst ausführen ließ, waren großartig und sehr kostbar. Schon vor der Durchführung der Reformation hatte er ein Kloster neben seiner Hofburg an der Spree zum Dom umwandeln und die Särge seiner Ahnen aus dem Kloster Lehnin dahin bringen lassen. Später beschenkte er den Dom mit den in Gold gearbeiteten Bildsäulen des Erlösers und der heiligen Jungfrau und mit den silbernen Statuen der zwölf Apostel. Dann ließ er die alte Hofburg niederreißen, um sie prächtiger wieder aufzuer-banen; in allen Theilen der Mark legte er Jagd- und Lustschlösser an, Spandau aber ließ er durch zwei berühmte Baumeister in eine Festung umwandeln. Natürlich kostete sein glänzendes Hofleben ungeheure Summen Geldes, und wiewohl die Einkünfte aus den Marken sich mit der Zunahme des öffentlichen Wohlstandes ungemein vermehrt hatten, so befand sich der Fürst doch fast immer in großer Geldverlegenheit. Da halfen denn die Stände, welche ihm für die sonstige treffliche Regierung dankbar ergeben waren, immer getreulich aus, indem sie die Bierziese erhöhten und noch andere Steuern freiwillig gewährten, wogegen ihnen Joachim das Zngeständniß machte, „keine wichtige Sache, die das Land angehe, auch kein Bündniß mit fremden Fürsten ohne Beirath und Bewilligung der Landräthe (Stände) zu verhandeln." Eine andere Folge der Geldverlegenheiten des Kurfürsten war die Zurückberufung der Juden, welche sich alsbald in großer Zahl wieder in der Mark verbreiteten. Sie mußten ein hohes Schutzgeld zahlen, wußten sich aber durch Wuchergeschäfte reichlich dafür zu entschädigen. Joachim bediente sich ihrer Hülfe in vielen Geldnöthen, besonders aber war ihm ein Jude Lippold

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 104

1888 - Berlin : Hertz
104 Des Ordens Verfall; Kämpfe mit den Litthanern und Polen. glorreiche Aufblühen herbeigeführt hatten. Die bescheidene Demuth und Hin. gebung, welche die Ritter zuerst beseelt hatten, der opferfähige Sinn, welcher Wuuder der Tapferkeit gethan und nur das Wohl der Gemeinschaft bezweckt hatte, — konnte nicht mehr in seiner Reinheit fortbestehen, als mit des Ordens Wachsthum und Blüthe auch die einzelnen Ritter, besonders die Gebietiger, in ein Leben voll äußeren Glanzes hineingezogen wurden. Da wurde die Demuth bald durch den Ehrgeiz und die Hoffahrt, — die Selbstverleugnung durch die Eigenliebe und Genußsucht verdrängt, und an die Stelle der alten Einigkeit, welche die Kraft des Ordens ausgemacht, mußten Spaltuugeu und gegenseitige Kabalen treten, welche die Grundfesten seiner Macht erschütterten. Die Gelübde wurden allmälig zu leeren Worten: die Ritter sollten keusch, arm und ihren Oberen gehorsam fein, sie wurden aber lüderlich, ver-schwenoerisch und widerspenstig. Ein Ordensmeister, welcher die alte strenge Zucht wieder einführen wollte, sah sich genöthigt, sein Amt niederzulegen. Während so der Orden den Keim des Unterganges in sich selbst nährte, entwickelte sich von anderer Seite bereits ein gefahrdrohender Widerstand gegen seine Macht: sowohl der alte Adel des Landes, als auch die Städte, welche sich zu immer größerem Wohlstände, aber auch zu immer lebhafterem Freiheitsgefühl erhoben, begannen an der Herrschaft des Ritterordens zu rütteln und traten zu Bündnissen zusammen, um sich eine größere Selbstständigkeit zu sichern. Des Ordens Macht war freilich zu fest begründet, als daß sie in kurzer Zeit hätte erschüttert werden können. Der kriegerische Geist desselben bewährte sich nach der Unterwerfung Preußens noch in den Feldzügen gegen das sühne, wilde Volk der Litthauer, welche vom dreizehnten Jahrhundert an die Länder der Russen, der Polen und des deutschen Ordens in verheerenden Zügen überfielen und von der Düna bis zum Dniestr ihre Herrschaft begründeten. Fünf und achtzig Jahre hindurch kämpften die deutschen Ritter in unzähligen Gefechten und vielen blutigen Schlachten gegen diese wilden Horden, zu bereit Bekämpfung auch Kreuzfahrer aus Böhmen und anderen Ländern herbeikamen. Vergeblich siegte der Orden bei Rndan und in anderen schweren Schlachten, vergeblich erwiederte er die wilden Einfälle der Litthauer und führte einst 70,000 gefangene Litthauer nach Preußen in die Knechtschaft; die Macht des kräftigen Heidenvolks konnte durch feinbliche Gewalt nicht gebrochen werben; die Bekehrung besselben würde erst durch einen einheimischen Fürst selbst bewirkt, durch Wlabislaus Jagello, welcher, um bte polnische Prinzessin Hedwig heimzuführen, zum Christenthum übertrat und sein Volk allmälig nach sich zog. Seidem würde jeboch die Macht des verbüubeten Polens und Litthauens dem Orden noch bei Weitem gefährlicher; nicht lange, so kam es zu blutigen Kriegen. Im Jahre 1410 rückte Wlabislaus mit einem großen Heere Polen, Litthanern, Tartaren, Masoviern und allerlei Söldnern ans Schlesien, Mähren und Böhmen gegen Preußen heran, eroberte und verbrannte viele Burgen des Ordens. Im Walbe bei Tannenberg kam es zur Schlacht mit dem gleichfalls sehr zahlreichen Orbensheere. Tapfer würde von beiben Seiten gestritten und. schon wichen die Litthauer und böhmischen Söldner zurück, selbst Wlabislaus' Leben war in Gefahr; ba nahmen die Polen noch einmal in

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 46

1888 - Berlin : Hertz
46 Burggraf Friedrich Vi. litzes, die Offenheit seines klaren und zugleich durchdringenden Blickes, die hohe gebogene Stirn bekundeten die Vorzüge seines Geistes und Charakters. Seine männliche Schönheit war gepaart mit hohem Muth und ritterlicher Tüchtigkeit, keiner seiner Zeitgenossen übertraf ihn an Tapferkeit, kriegerischer Uebung und Ausdauer. Den körperlichen Vorzügen entsprachen Friedrichs geistige Gaben: er hatte einen klaren Verstand, ein scharfes, rasch zutreffendes Urtheil und praktische Einsicht, ein Gedächtniß von seltener Treue und große Leichtigkeit im Gebrauch treffender Rede. Früh hatte er sich Fertigkeit in alten und neuen Sprachen angeeignet und sich in der lateinischen, französischen und italienischen Literatur heimisch gemacht. Ueberall machte sich seine geistige Ueberlegeuheit und glänzende Bildung in rühmlichster Weise geltend. Seine geistige Hoheit und Würde aber war gepaart mit freundlichem Wohlwollen und herzgewinnender Leutseligkeit. Die reiche Fülle dieser Begabung wurzelte endlich in ächter christlicher Frömmigkeit: er war streng in der Erfüllung der religiösen Pflichten und die Kraft christlichen Glanbenslcbens bewährte sich an ihm in Demnth, Sittenreinheit und gläubiger Zuversicht. Schon früh hatte Friedrich's Begabung und Tüchtigkeit Aussehen erregt: als sechszehnjähriger Jüngling hatte er in einem Streit seines Vaters mit der Stadt Nürnberg bei der Belagerung von Windsheim Proben großer Tapferkeit abgelegt, später war er mit dem älteren Brnder Johann in dem Heer, das König Sigismund von Ungarn gegen die Türken führte, mitgezogen und hatte in der Schlacht bei Nicopolis (1396) einen Theil der deutschen Ritter ruhmreich angeführt. Kaum hatte er dann nach seiner Rückkehr die Regierung angetreten, so berief ihn das Vertrauen der deutschen Fürsten zur Reichshauptmannschaft Behnfs Herstellung des Landfriedens im deutschen Reich (1398). An der Spitze eines Heeres zog er gegen die Raubburgen aus, von denen gewaltthätige Ritter ihr Wesen getrieben hatten, und züchtigte sie so nachdrücklich, wie es lange nicht vorgekommen war, — ein Vorspiel dessen, was er später gegen die Qnitzow's in Brandenburg ausführen sollte. Auch die innere Verwaltung des Bnrggrasthums nahm der junge Fürst sofort mit großem Eifer und Erfolg in die Hand: in weiser Benutzung aller Hülfsquellen seiner schönen Länder strebte er seinen Vorfahren nach und erhöhete, wie diese, nicht blos den Wohlstand des Landes, sondern auch die Einnahmen der burggräflichen Kaffen. Die wichtigste Seite von Friedrich's Thätigkeit war seine tief eingreifende Theilnahme an den Angelegenheiten des deutschen Reichs, bei welcher er die alte Richtung seines Hauses, das Streben für Deutschlands innere Einigung und für des Reiches Geltung und Macht nach außen, festhielt. Seine deutsche Politik ist für alle seine Nachfolger ein theures Vermächtniß und Vorbild geblieben, und wie durch einen Fingerzeig der Geschichte ist dem preußischen Haus und Volk gleich am Beginn ihrer Laufbahn ihre hohe Aufgabe für Deutschland durch den Ahnherrn des hoheuzollernschen Hauses klar vor-gezeichnet. Die erste wichtigere Reichsaugelegenheit, an welcher Burggraf Friedrich Theil nahm, war die Absetzung des Kaisers Wenzel, dessen Ohnmacht und frevelhafte Vernachlässigung die Ehre und Würde des Reichs tief herabgezogen hatte, und die Wahl Rnprecht's von der Pfalz zum deutschen.
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TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 23
1 174
2 89
3 121
4 468
5 219
6 122
7 57
8 16
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11 84
12 153
13 31
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19 29
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43 102
44 17
45 1155
46 214
47 310
48 106
49 119

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 85
1 283
2 115
3 89
4 199
5 22
6 36
7 112
8 106
9 402
10 27
11 212
12 10
13 105
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16 186
17 1212
18 16
19 64
20 173
21 97
22 96
23 137
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25 195
26 57
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28 93
29 114
30 9
31 170
32 26
33 18
34 95
35 254
36 103
37 119
38 411
39 223
40 48
41 357
42 89
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46 98
47 43
48 54
49 26
50 131
51 25
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53 20
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55 194
56 130
57 28
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93 16
94 244
95 188
96 135
97 47
98 614
99 11

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2891
1 922
2 1283
3 924
4 1014
5 1134
6 3685
7 1622
8 373
9 2445
10 2069
11 634
12 2051
13 1483
14 1480
15 1233
16 1836
17 930
18 1922
19 2043
20 440
21 1523
22 1414
23 385
24 1859
25 2662
26 1758
27 1424
28 1446
29 1659
30 1525
31 674
32 1762
33 7024
34 2549
35 1197
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37 1457
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39 2210
40 2158
41 1160
42 1618
43 2128
44 1552
45 612
46 950
47 1692
48 1246
49 1221
50 2372
51 3776
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53 862
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59 7895
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61 1714
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80 2555
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94 892
95 1370
96 734
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98 921
99 999
100 6276
101 472
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103 2029
104 1020
105 1038
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195 1248
196 3234
197 1563
198 1563
199 1763