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seinen schmalen auf- und absteigenden Gassen. Tie Burg ist wohl
erhalteu und einen Teil des Jahres von dem Fürsten von Beut-
heim bewohnt. Es ist die größte Burg unserer Provinz. Von dem
viereckigen Turme hat man eine herrliche Aussicht uach alleu
Seiten. Tie ältesten Teile der Burg sind wohl schon 800 Jahre
alt. Östlich von Bentheim sind im Berge bedeutende Sandstein-
brüche, deren Steine viel nach Holland verkauft werdeu. Die
Bentheimer Berge sind die letzten Berge nach Westen hin. Sie ziehen
sich bis nach dem Flecken Gildehaus, der letzten deutschen Eisen-
bahnstation an der holländischen Bahn.
Tie übrigen Ortschaften lernen wir durch eiue Wanderung
am Ufer der Vechte entlang kennen. Nach der gewerbreichen Stadt
Schüttorf ist Nordhorn der nächste bedeutende Ort. Es ist eine
Stadt mit einer reformierten und einer katholischen Kirche, sowie mit
mehreren Fabriken. Sie liegt unweit der holländischen Grenze am
Süd—nord-Kanal, an der Vechte und an der Bahn Bentheim—
Neuenhaus. Südlich von ihr geht auch der Ems—vechte-Kanal
durch die Vechte ins Holländische, wo er sich bei Almelo an andere
Kanäle anschließt. Sehenswert ist nahe bei Nordhorn das ehemalige
Augustinerkloster Frenswegen. An der Dinkel liegt kurz vor
ihrem Einflüsse in die Vechte die freundliche, stille Stadt Neuen-
h a u s. Sie hat eine katholische und eine reformierte Kirche und
treibt Ackerbau und Viehzucht, aber ebenso wie Nordhorn auch
etwas Schiffahrt, da der Fluß bis hier schiffbar ist. Von Neuen-
Haus führt westwärts eine Chaussee nach dem Torfe Uelsen
und ostwärts eine andere über das in fruchtbarer Gegend liegende
Veldhausen nach Stift und Torf Wietmarschen. Tie
Vechte weiter abwärts wandernd gelangt man von Hos zu Hof
schließlich nach dem Torfe Emblichheim, dem einzigen und
letzten größeren Orte in diesem einsamen Winkel unserer Heimat.
Vi. Einige Sagen aus dem Oonaörückischen.
Wieck und Karl Manq.
Es waren einst 2 mächtige Könige: Wittekind und Earolus
Magnus. Wittekind, auch König Wieck geuaunt, war noch ein
Heide und regierte in nnserm Lande. Earolus Magnus war
König der Franken und eiu eifriger Christ. Ter ließ dem Wieck
-sagen, er solle seine Götter abschwören. Wieck aber antwortete:
-,',Slau mt- de Dünner, wenn ick bat do!" Ta zog Karl aus und
wollte den Wieck zwingen.
Das Kerlsfcld und die Karlssteine.
Da zog Wieck dem Könige entgegen und stritt mit ihm. Karl
aber behauptete das Schlachtseld siegreich. Es heißt seitdem das
Kerlsfeld. Wittekind wollte sich aber noch nicht ergeben und^sam-
Titelte sein Heer von neuem. Karl war in den Hon bei Osna-
brück gezogen, um dort die heidnischen Opfersteine zu zerstören. Aber
die Steine widerstanden dem Eisen und dem Feuer. Karl ver-
zweifelte zuletzt an dem Gelingen und wollte vou dem Versuche
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Manq Karl Earolus
Magnus Magnus König_Wieck Earolus_Magnus Magnus Wieck Karl Karl Wieck Karl Karl Karl Karl_ver- Karl
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
102
Iberische Halbinsel.
Eine rechte Brückenstadt, so wie einige deutsche Städte! Sch.: Straßburg,
Mannheim, Frankfurt a. M., Köln, Magdeburg, Verlin, Dresden, Breslau. —
Zaragoza sehen wir in wichtiger Lage! Sch.: Es liegt an der Mündung jenes
Flusses aus dem mittleren Teil der Pyrenäen, am Ebro und außerdem in der
Nähe einer anderen Flußmündung, die nach Süden weist. — Es ist trotzdem
noch eine mühsame Reise nach Madrid, da nochmals ein paß von 1200 m
genommen werden muß, wobei allerdings zu bedenken ist, daß Madrid
gegen 600 m Meereshöhe hat.
So hat der verkehr in ganz Spanien mit großen Schwierigkeiten zu
kämpfen! Sch.: Die Flüsse sind nicht schiffbar, weil sie zu starkes Gefälle
haben; die Straßen führen über hohe Pässe oder durch enge Durchgänge;
die Eisenbahnen erfordern viele Tunnel und Schleifen. — Trotzdem sind die
einzelnen Landesteile aufeinander angewiesen.
d) Beziehungen zwischen Spanien und Portugal.
Wie es kam, daß sie getrennt sind.
Nun muß es uns doch wundern, daß wir auf der Halbinsel trotzdem
zwei Staaten nebeneinander antreffen, die einander gar nichts angehen! Sch.:
Das Königreich Spanien und das Königreich Portugal. — 3n Deutschland
haben wir aber doch auch verschiedene Staaten! Sch.: Sie stehen jedoch alle
unter einem Kaiser und haben einen Reichstag, ein Heer und eine Flotte.
— Welche Frage erhebt sich da? Sch.: Warum vereinigen sie sich nicht? —
Zuerst werden wir aber einmal hören müssen, wie es dazu kam, daß zwei
Staaten vorhanden find.
Ihr kennt die Geschichte von Karl Martell! Sch.: Im Jahre 732 schlug
er die Kraber zurück. Diese waren von Kfrika herübergekommen, hatten die
ganze Iberische Halbinsel erobert und suchten nun auch das Frankenreich zu
unterwerfen. Da schlug sie Karl Martell zurück, und Karl der Große nahm
ihnen auch noch das Ebrobecken. Daraus machte er die spanische Mark. —
Die Kämpfe gegen die Mauren, wie man sie damals nannte, wurden aber
fortgesetzt, und es gelang, sie immer weiter nach Süden zu drängen. Nach
einem siegreichen Feldzuge schenkte ein kastilischer König seinem Schwieger-
söhn das Küstenland zwischen Minho und Duero als selbständige Grafschaft
zum Dank für seine tapfere Mitwirkung. Schrittweise wurde nun das Land
weitererobert, und so wuchs nicht bloß Kastilien, sondern in gleichem Maße
auch die Grafschaft, deren Ostgrenze sich in genau südlicher Richtung bewegte.
Erst als das Meer ein Ziel setzte, fanden die Eroberungen Portugals, wie
man jetzt das Land nannte, ein Ende, lange bevor Ferdinand von Kragonien
und Isabella von Kastilien, die ihr ja aus der Geschichte des Kolumbus
kennt, die Herrschaft der Mauren auch in Granada niedergeworfen hatten.
— Nun erzählt mir noch einmal, wie es zur Trennung kam!
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Extrahierte Personennamen: Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Karl_der_Große Karl Ferdinand_von_Kragonien Ferdinand Isabella_von_Kastilien Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Mannheim Frankfurt_a._M. Magdeburg Dresden Breslau Zaragoza Madrid Madrid Spanien Spanien Portugal Spanien Portugal Deutschland Kastilien Portugals Granada
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Vollender des Frankenreiches. 843 (Vertrag zu Verdun) wird Westfranken
(Frankreich) von Ostfranken (Deutschland) gerrennt. 870 (Vertrag zu Mersen)
das zwischen beiden gelegene Mittelfranken nach der Sprachgrenze geteilt. Gegeu
Ende des 9. Jahrb. reifet sich Burgund von Westfranken los (,1032 mit Deutsch-
land verbunden). Einfälle der Normannen; 911 erhalten diese Wohnsitze an
der unteren Seine (Normandie). Über die Beziebungen zu England vergl. die
Geschichte Großbritanniens. Während in Deutschland das Fürstentum über das
Königtum siegt, gewinnt in Frankreich das Königtum die Oberhand über die
Großen des Landes; während Deutschland sich in eine große Menge von Einzel-
staaten (gegen Ende des 18. Jahrh, über 260) zersplittert, entwickelt sich Frank-
reich zu einem Einheitsstaat; mit der Einverleibung Burgunds (1482) und
der Bretagne (1491) ist die Einigung im wesentlichen abgeschlossen. Unter
Franz I. (1515 — 1547) beginnt der Kampf Frankreichs um die Vorherrschaft
in Europa; diese hat es besessen unter Ludwig Xiv., Napoleon I. und
Napoleon Iii. Vergl. die Geschichte von Elsaß-Lothringen und Belgien.
§ 62. Aas Königreich der Niederlande (Kotl'and).
33 000 qkm.
I. Lage und Grenzen. Das Königreich der Niederlande
^Hollandi), um die Mündungen des Rheins (S. 59), der Maas,
der Scheide und um den Zuidersee (seuderfee) gelegen, im N.
bis zum Dollart reichend, grenzt im O. an Preußen, im S. an
Belgien, im W. und N. an die Nordsee. Zu Holland gehören auch
die Westfriesischen Inseln (S. 46).
Ii. Erzeugnisse. Das dem Meere vielfach mühsam abgerungene,
durch ein großartiges Kanalsystem entwässerte, durch kunstvolle Deich-
bauten ^ gegen die Überschwemmungen des Meeres und der Flüsse
geschützte Land, der nordwestlichste Teil der Norddeutschen Tief-
ebene, eignet sich bei dem ozeanischen Klima vorzüglich zur Wiesen-
kultur und Viehzucht. Die Rindmehzucht nebst Molkerei und Käse-
bereitung steht auf einer hohen Stufe. Holland, Friesland und Seeland
züchten auch vorzügliche Arbeitspferde. Berühmt ist der Gartenbau
und die Blumenzucht der Niederlande, von größter Wichtigkeit die
Seefischerei, namentlich der Heringsfang. Getreide muß viel ein-
geführt werden.
Iii. Bevölkerung: 5 7/i 0 Mill., meist Holländer, außerdem
Friesen und Blämen^. Fast ^/z bekennen sich zur reformierten Kirche;
katholisch sind die Provinzen Limburg, Nordbrabaut und das südl.
i = Holz-, Waldland. Die Grafschaft Holland, deren Name auf die
politisch damit vereinigten Landschaften übertragen wurde, war einst zum großen
Teile mit dichten Wäldern bedeckt. Auf den einstigen Holzreichtum weisen auch
hin die Städtenamen: Haag (mhd. hac — Wald, Busch, Gehege) und Herzogen-
busch — Wald des Herzogs (von Brabant).
^ Im Deichbau sind die Holländer Meister; daher das Sprichwort: Veu3
mare, Batavus litora fecit (Gott hat das Meer, der Holländer die Ufer geschaffen).
3 Die vlämische Sprache ist eine dem Holländischen nahe verwandte nieder-
deutsche Mundart. Über das Friesische vgl. S. 63.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Franz_I. Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Napoleon_I. Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland England Deutschland Frankreich Deutschland Burgunds Frankreichs Europa Elsaß-Lothringen Belgien Niederlande Niederlande Rheins Dollart Belgien Nordsee Holland Holland Friesland Seeland Niederlande Limburg Holland Brabant
54 Das Mittelalter. Erste Periode, bis etwa 800.
nur noch die Pfalzkapelle erhalten. Oben umkreiste sie ein zwiefacher Umgang von schönen, mit Säulen gezierten Arkaden. (Fig. 5.) Das Baumaterial dazn ließ Karl aus Ravenna, Rom, ja selbst aus Konstantinopel kommen.' ^
Während die Kirche ausschließlich die welsche, lateinische Bildung pflegte, übersah der Kaiser keineswegs, was für Schätze auch in seiner deutschen Muttersprache zu heben seien. Er ließ deshalb eine (Samm* Mng^Mtfcher-Bmgzme^ veranstalten und soll schon an die Abfassung einer deutschen Grammatik, gedacht haben. Den Geistlichen schrieb er vor, in deutfsjejnhrip^ und in deutschen Schulm deutsch
zu unterrichten. Den Winden und dejijfctatm gab er deutsche Namen, swintarmanoth, Hornung^enmmanoth, Ostarmanoth usw.), die sich aber nicht einbürgerten! Berühmte Gelehrte zog Karl an seinen Hos, u. a. den Longobarden Paulus Diakonus, der eine Geschichte seines Volkes ge-Ichnefm*, den Iranken Einhard, dem wir eine Lebensbeschreibung Karls verdanken*, und vor allem den Angelsachsen Alkuill^-Er leitete als Abt von Tours eine der bedeutendsten Klosterschulen t>es Reiches intb hatte aus alle öffentlichen Angelegenheiten großen Einfluß. Das Vorbild aller Schulen sollte die sein, die immer da war, wo sich der Hof
befand, und die von den Kindern aller Hofbeamten, reichen wie armen, besucht werden mußte. Der Kaiser überzeugte sich oft persönlich von dem Stande dieser Schule.
Stets war Karl darauf bedacht, den Wohlstand, vor allem den Ackerbau, in seinem Reiche zu heb m.. Auf seinen Krougütern wur-den Müsterwirtschaftm eingerichtet, in denen die peinlichste Ordnung herrschen mußte. Er selbst verfaßte ein mit großer Sachkenntnis angefertigtes „Kapitular üb.er die königlichen Güter",* in dem er, genaue Vorschriften über die Verwaltung der Domänen erteilte. Dem Handel, der damals in den deutschen Landesteilen meist noch von Italienern" und) Juden betrieben wurde, öffnete er neue Bahnen. Eine große Handelsstraße ging den Rhein entlang und verband Mittelmeer und Nordsee; eine andere ging von der Elbmündung zur mittleren Donau und von hier einerseits zum Schwarzen, anderseits zum Adriatischen Meere. Zu Boulogne erbaute Karl einen Leuchtturm, über den Rhein bei Mainz eine feste Holzbrücke. Er dachte schon daran, durch einen Kanal die Altmühl mit der Rednitz und dadurch die Nordsee mit dem Schwarzen Meere zu verbinden. Zur Erleichterung des Handels führte der Kaiser einheitliche Münzen und Gewichte ein.
Karl der Große ließ aus 1 Pfund (ettim 400 g) Silber 20 Solidi oder 240 Denare prägen; 1 Solidus hatte also nach unserem Gelde einen Wert von 4,50 M. Die deutsche Bezeichnung für Solidus war Schilling, für Denar aber Schlitz oder Pfennig. Das Wergeld (S. 6) eines Freien betrug bei den Franken 240 Solidi. Für 1 Denar
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Paulus_Diakonus Karls Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Ravenna Rom Konstantinopel Ostarmanoth Karls Rhein Nordsee Donau Boulogne Rhein Mainz Nordsee
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15. Schlacht bei Legnano 1176. Friedrich Barbarossa wird von dem lombardischen Städtebunde unter Mailands Führung geschlagen.
16. Schlacht auf dem Marchfelde 1278. Rudolf von Habsburg schlägt Otto-kar von Böhmen.
Ii. Geographische Krgeöuisse.
Grenzen und Bestandteile des deutschen Reiches:
A. Zur Zeit Karls des Großen.
1. Grenzen. Im Norden die Nordsee und die Eider; im Osten Elbe, Saale, Böhmerwald bis zur Raab; im Süden Garigliano, Mittelmeer, Ebro; im Westen der Atlantische Ozean und der Kanal.
2. Bestandteile.
a) Franken, vom Rhein bis zu den Pyrenäen.
b) Sachsen, zwischen Rhein und Elbe, nördlich vom Harz.
c) Friesland, von den Rheinmündungen bis zur Eider, die ganze Küste der Nordsee.
d) Hessen, zu beiden Seiten der Fulda bis zur Werra.
e) Thüringen, zwischen Harz und Thüringer Wald, Werra und Saale.
f) Bayern, zu beiden Seilen der Donau, zwischen Fichtelgebirge und Alpen.
g) Wendenland, zwischen Saale und Elbe.
h) Italien, von den Alpen bis zum Garigliano.
i) Spanische Mark, von den Pyrenäen bis zum Ebro.
B. Zur Zeit Heinrichs I. und Ottos I.
1. Grenzen. Im Norden die Nordsee und die Eider; im Osten Elbe, Havel, Spree, March, Raab; im Süden die Alpen; im Westen das heutige Frankreich und der Kanal.
2. Bestandteile. Fünf Herzogtümer:
a) Sachsen, zwischen Rhein und Elbe, Nordsee und Harz. Dazu gehören auch Friesland, Hessen und Thüringen, d) Franken, südlich davon zwischen Rhein und Böhmerwald, Thüringerwald und Donau. (Die Landschaften, die noch heute Franken heißen.)
c) Schwaben, südlich davon, zwischen Donau und Italien (die heutige Schweiz mit umfassend), Rhein und Lech, das ehemalige Alamannenland.
d) Bayern, östlich davon, zwischen Lech und Raab, Donau und Italien.
e) Lothringen, westlich von Schwaben, Franken, Sachsen, zwischen Rhein und Maas, aus Ober- und Niederlothringen bestehend. Oberlothringen umfaßte das heutige Elsaß-Lothringen, Niederlothringen die heutige Rheinprovinz, den östlichen Teil von Belgien und den südöstlichen von Holland.
Unter Heinrich I. kommt noch Böhmen zum deutschen Reiche, sowie unter Otto I., durch die mannhaften Kämpfe seines Bruders, des Bayern-herzogs Heinrich, der größte Teil des heutigen Österreich. Auch der nördliche Teil Italiens wird durch Ottos Römerzua dem Reiche wieder einverleibt.
C. Zur Zeit Friedrich Barbaroffas.
1. Grenzen. Im Norden die Nordsee, Eider, Ostsee; im Osten die Weichsel von der Brahe bis zur Mündung, die Netze bis zur Warthemündung, die Oder, March, Raab; im Süden das Mittelmeer; im Westen Rhone. Saone, Maas.
2. Bestandteile. Das ganze Reich, wie es unter Heinrich I. und Otto I. bestanden. Dazu das ganze Königreich Italien samt den Inseln Korsika, Sar-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Rudolf_von_Habsburg Rudolf Karls Heinrichs_I. Heinrichs_I. Ottos_I. Raab Raab Maas Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Heinrich Heinrich Ottos Friedrich_Barbaroffas Friedrich Raab Maas Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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Mainz nach Fulda gebracht und in einem neuen Grabgewölbe beigesetzt worden ist, fährt die Erzählung fort: „Der verehrungswürdige Abt Sturmi sagte dann mit seinen Brüdern Christo Dank, daß sie für würdig befunden, einen solchen Schützer wie den heiligen Bonifatius, den Märtyrer Gottes, bei sich zu haben. Es begann aber nach der Ankunft des heiligen Märtyrers der von Gott geheiligte und erwählte Ort zu wachsen und bei allen in großes Ansehen zu kommen; auch wurde das Kloster immer größer und reicher, da viele Edle in gewaltigem Wetteifer dorthin eilten und sich und all ihr Gut dort dem Hern widmeten. Indem so täglich die heilige Zahl der Mönche wuchs, erstarkte sie im Herrn, und die dort dem Herrn dienenden Brüder hielten in unermüdlicher und unerreichbarer Ausdauer die Lehre des heiligen Wandels fest."
Aus der späteren Zeit heben wir noch zwei Berichte über königliche Schenkungen hervor. „Weil nun der gerechte und durch Gott vollendete Mann (Sturmi) von allen und am meisten vom König Pippin hochgeschätzt wurde, erlangte er durch seine Bitten von diesem Könige — er nahm nämlich unter dessen Vertrauten eine hohe Stelle ein —, daß dieser ein Krongut namens Amunstat mit allem Zubehör, den die Könige dort besaßen, dem oben öfters genannten Kloster als Liebesgabe schenkte und durch eine der Sitte gemäß ausgestellte Urkunde bekräftigte." Von dem jungen König Karl (dem Großen) wird erzählt: „Einstmals flößte der Herr feinem Herzen ein, daß er im Hinblick auf die ewige Vergeltung zu handeln begann, mit dem herbeigerufenen Abte Sturmi Rats faßte und dann Ha-melenburg samt allen diesem Krongute zustehenden Gerechtsamen durch seine mächtige Hand ans seinem Rechte in das des Herrn und des heiligen Bonifatius dem Kloster Fulda übertrug. Die Brüder aber, diese Schenkung dankbar annehmend, beten noch bis zum heutigen Tage unaufhörlich zum Herrn für fein Seelenheil."
Beobachtungen. Slawen badeten 744 in der Fulda. Nach der Abwanderung der Ostgermanen von Oder und Weichsel begannen sie ihre westliche Wanderung. In 600 Jahren drangen sie von der Weichsel bis zur Fulda vor. Warum hinderten die Deutscheu diese Wanderung nicht?
Kämpfe zwischen Sachsen und Thüringern, darum das Kloster Hersfeld unsicher.
Die Landschaft: Weite Wälder mit uralten Bäumen, in vier Tagereisen nicht zu durchmefsen, menschenleer, reich an Raubtieren aller Art.
Verkehr. Verkehrswege meist die Flußläufe. — Eine Handelsstraße von Thüringen über Fulda nach Mainz. Es ist die jetzige Leipzig-Frankfurter Straße, auf der Goethe 1765 nach Leipzig fuhr und 1768 zurückkehrte, aus der Napoleon I. nach der Schlacht bei Leipzig floh. Es ist die jetzige Eisenbahnlinie Leipzig — Erfurt — Eisenach — Gerstungen — Vacha — Fulda — Frankfurt a. M. Der Weg ist bestimmt durch die Beschaffenheit des Bodens, und darum ist er seit 12 Jahrhunderten in Gebrauch. Ob auch die Slawen auf ihm gekommen waren? — Verkehrsmittel: Kähne, Schiffe, Esel.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Sturmi Bonifatius Pippin Karl_( Karl Napoleon_I.