Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie von Mitteleuropa - S. 122

1912 - Regensburg : Manz
122 Das Deutsche Reich. noch wesentlich unterstützt durch den Golfstrom, eine warme, von Süd- Westen kommende Meeresströmung, welche die Küsten Europas bestreicht. Die mittlere Jahreswürme beträgt 8—9° C. Geringere Durch- schnittswärme hat der Nordosten (6—7°), höhere (etwa 10°) haben die tiefgelegenen Flußtäler im Südwesten (Rhein, Main, Neckar). Die Süddeutsche Hochebene ist wegen ihrer höheren Lage und der Ein- Wirkung der Alpen um ein Geringes kälter als Nord- und Mittel- dentschland (fast 1°). Bei den Gebirgen nimmt die Wärme auf 100 m Höhe um etwa V20 ab. Die Niederschläge (durchschnittlich jährlich 60 cm) sind aus dem oben genannten Grund stärker im W., nament- lich im Küstengebiet der Nordsee (70 cm), desgleichen auch im hoch- gelegenen Süden (Schwäbisch-Bayerische Hochebene 80 cm), geringer im No (Oder- und Weichselgebiet) und in der Oberrheinischen Tief- ebene (40 — 50 cm). Am bedeutendsten sind sie in den Gebirgen (etwa 1 m), namentlich in den Alpen (bis 2 m). Niederschläge gibt es in Deutschland zu allen Jahreszeiten, am meisten regnet es im Juli. Die Winde kommen vorwiegend von Westen. Die vom Man- tischen Ozean kommenden Westwinde, namentlich die feuchten Süd- Westwinde, bringen Regen und im Winter mildere Temperatur, die Ostwinde, namentlich die Nordostwinde, bringen Trockenheit und im Winter Kälte. 4. Die Bevölkerung Mitteleuropas ist größtenteils deutscher Abkunft. Deutsche wohnen noch außerhalb des Deutschen Reiches an 35 Mill., so daß ihre Zahl im gauzen etwa 95 Mill. beträgt. Von den 65 Millionen Bewohnern Deutschlands sind 6(^/2 Millionen Deutsche. Von den Nichtdeutschen sind die Polen (31/2 Mill.) am zahlreichsten. Sie kamen namentlich durch die Teilungen Polens an Preußen. In Posen ist gut die Hälfte der Bewohner polnisch, in Westpreußen */3, in Schlesien V4, in Ostpreußen V5. Zum slawischen Stamme gehören auch die 140000 Masuren (in Ostpreußen), 100000 Kafsuben (in Pomerellen), 90000 Wenden (von Bautzen bis zum Spreewald). Mit den Slawen verwandt sind die Litauer (100000), welche den äußersten Nordosten Deutschlands bewohnen. Außerdem wohnen noch 200000 Franzosen im westlichen Lothringen und 140000 Dänen nördlich von Flensburg. Die deutschen Haupt- stämme sind:

2. Geographie von Mitteleuropa - S. 124

1912 - Regensburg : Manz
124 Das Deutsche Reich. sich die Schweiz, Belgien und Holland von Deutschland und dieses selbst wurde im Jahre 1806 aufgelöst. Durch den Krieg des Jahres 1866 schied auch Österreich aus dem politischen Verband mit Deutsch- laud. Im Jahre 1871 entstand nach dem siegreichen Krieg gegen Frankreich, durch welchen das Elsaß und Deutsch-Lothringen wieder zurückgewonnen wurden, das neue Deutsche Reich. 6. Religiöse Verhältnisse. Während die Romanen römisch- katholisch, die Slawen meist griechisch-katholisch und die außerdeutschen Germanen meist evangelisch siud, treffen in Deutschland das evan- gelische und das römisch-katholische Gebiet zusammen und zwar so, daß die Randgebiete vorwiegend katholisch sind. Nach der letzten Volkszählung (1910) bekannten sich 62 °/o zur evangelischen, 37 °/o zur katholischen Kirche. Überwiegend katholisch sind: Westfalen, die Rheinprovinz, Elsaß-Lothringen, das südliche Baden, das südliche und das nördliche Bayern mit Ausnahme eines breiten Gebietes in der Mitte, das südöstliche Schlesien, Posen und Westpreußen. Juden gibt es etwa 1 °/0. 7. An Schulbildung übertrifft Deutschland alle andern Länder. Die Bildung wird vermittelt durch die allgemein bestehenden Volks- schulen, durch zahlreiche Mittel- und Fachschulen, durch (21) Uuiversi- täten und (10) technische Hochschulen. Damit sind Bibliotheken, wissenschaftliche Sammlungen und Institute zur Förderung gelehrter Bildung verbunden. Auch die schönen Künste erfreuen sich einer sorgfältigen Pflege (Akademien, Kunstsammlungen, Musiklehranstalten). 8. Nahrungsquellen. 1) Unter den Nahrungsquellen ist vor allem der Ackerbau zu nennen. Die fruchtbarsten sowie die wenig ergiebigen Gebiete Deutsch- lands wurden schon kennen gelernt. Etwa die Hälfte des Bodens ist Acker- und Gartenland. Unter den Getreidearten überwiegt der Roggen, besonders in Norddeutschland. In den fruchtbarsten Reich der Franken, aus welchem durch deu Vertrag von Verdun 843 das eigentliche Deutschland (das ostsränkische Reich) hervorging. Den westlich ziehen- den Deutschen rückten seit dem 6. Jahrh. die Slawen nach bis zur Elbe, Saale, dem Böhmerwald und in die Ostalpen, wurden aber von den sich wieder ostwärts wendenden Deutschen namentlich seit dem 12. Jahrh. unterworfen und verschmolzen allmählich zum Teil mit ihnen.

3. Geographie von Mitteleuropa - S. 146

1912 - Regensburg : Manz
146 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. rischen Pforte, wodurch auch die Eisenindustrie gefördert wurde. Das Land ist dicht bevölkert, im Nw. wohnen Deutsche, in der Mitte Tschechen, im O. Polen. Die Hauptstadt ist Troppau, 30000 E., mit Tuchfabrikation. Im östlichen Teil liegt Teschen, 23000 E., ein Handelsplatz an der wichtigen Karpatenbahn (über den Jablunkapaß nach Ungarn). c) Die Karpatenländer. 1. Das Königreich Galizien, ein ehemals polnisches Gebiet mit 8 Mill. E., bildet die sanft nach No. geneigte äußere Abdachung der Waldkarpaten mit dem Oberlauf der Weichsel, des Dnjestr und Pruth. Das Land ist den aus Rußland kommenden kalten Nord- Ostwinden preisgegeben, hat aber eine hohe Sommerwärme und ge^ nügenden Niederschlag, um bei der großen Fruchtbarkeit des Bodens gute Ernten erzielen zu können. Die Viehzucht ist lebhaft. Bekannt sind die kleinen, leichtfüßigen galizischen Pferde. Die Höhen tragen stattliche Wälder. An der Abdachung der Karpaten finden sich ungewöhnlich ausgedehnte Salzlager. Das Salzbergwerk von Wieliczka (wje- litschka), südöstlich von Krakau, bildet gleichsam eine unterirdische Stadt. Die unterirdischen Gänge (dreifach übereinander) haben eine Gesamtlänge von etwa 700 km. Auch reiche Petroleumlager sind vorhanden. Im Westen reicht das oberschlesische Kohlengebiet ins Land. Trotzdem ist die Industrie nur wenig entwickelt. Die Bevöl- kerung bilden im W. Polen, im O. meist Rutheueu (Kleinrussen). Die Polen sind katholisch, die Ruthenen griechisch-uniert. Aber auch im Gebiete der Ruthenen bildet der polnische oder polonisierte Adel die herrschende Klasse, da er den Großgrundbesitz in Händen hat, eine Folge der 400 jährigen Zugehörigkeit der Kleinrussen zu Polen. Der Handel ist fast ganz in den Händen der zahlreichen Juden (900000). In Westgalizien (Weichselgebiet) liegt die alte polnische Haupt- stadt Krakau an der Weichsel, 150000 E., eine wichtige Handels- stadt und starke Festung, polnische Universität. Die turmreiche Stadt mit der Burg und hochgelegenem Dom enthält viele Paläste aus den Zeiten, wo Polens Könige hier oftmals residierten. — In Ostgalizien (Dnjestrgebiet) ist Lemberg, 207000 E. (darunter '/s Juden), die

4. Geographie von Mitteleuropa - S. 148

1912 - Regensburg : Manz
148 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Flächen im Winter die Bora, ein eiskalter Nordostwind. Dies ist ein Fallwind, welcher sich auf die warme adriatische Küste herunterstürzt. Auch die Erscheinung der verschwindenden und unterirdisch weiter fließenden, dann wieder auftauchenden Flüsse (Laibach) sowie der zeit- weilig in unterirdische Räume sich entleerenden Seen ist hier besonders gut ausgeprägt. Wenn die Hohlräume des Innern so reichlich mit Wasser gefüllt werden, daß es durch die Spalten nach oben gedrängt wird, füllen sich die Seen wieder mit Wasser. 1. Das Herzogtum Krain ist in seiner Nordhälfte Alpenland, der südliche Teil gehört zum Gebiete des Karstes. In den südlichen Tälern erzielt man schon Südfrüchte. Bewohner sind fast durchweg Slowenen; Deutsche wohnen nur in den Städten. Laibach, nahe der Save an der Laibach, 42000 E., hat Ge- treide- und Wollhandel. Südl. Adelsberg mit der über 8 km laugen berühmten Tropfsteinhöhle. Man zählt in Krain etwa 60 große Höhlen. Ö. davon ist der Zirknitzer See, dessen Wasser durch die Spalten seines Grundes bald nahezu ganz abfließt, bald wieder an- steigt. Westlich von Laibach liegt Jdria mit großem Quecksilber- bergwerk. 2. Das Küstenland' wird etwa zur Hälfte von Italienern bewohnt. 1) Das Gebiet des Jsonzo gehört im Norden noch zu den Kalk- alpen. In der warmen Jsonzo-Ebene mit italienischem Klima gewinnt man Wein, Reis und Südfrüchte. Bewohner sind zu '/s Slowenen, x/3 Italiener (Friauler, mit einem dem Lateinischen sehr nahestehenden Dialekt). Die Hauptstadt Görz, 31000 E., wird wegen ihrer milden Lage (in einem nach Süden offenen Kessel) immer mehr als Winter- kurort besucht. 2) Die Halbinsel Jstrien ist völlig Karstgebiet und stuft sich in mehreren Absätzen zum sonnigen Küstengürtel ab. Hier liegen an schönen Buchten alte, malerische Städtchen. An der Küste wohnen 1 Es besteht aus den gefürsteten Grafschaften Görz und Gradiska (Jsonzogebiet), der Markgrafschaft Jstrien und der reichsunmittelbaren Stadt Trieft. Diese drei selbständigen Kronländer haben eigene Landtage, aber einen gemeinsamen Statthalter.

5. Geographie von Mitteleuropa - S. 157

1912 - Regensburg : Manz
Die Länder der Ungarischen Krone. 157 Dorf Europas" bekannte Debreczin (z), 92000 E., eine Stadt, die allmählich ein großstädtisches Aussehen angenommen hat. Hier hat sich die ungarische Sprache und Tracht am reinsten bewahrt. Die Stadt hat große Jahrmärkte (Getreide, Vieh, Tabak). Wo die großen östlichen Nebenflüsse die Ebene betreten, liegt an der Koros (sch) Großwardein, 64000 E., an der Maros Arad, 63000 E. 3. Zwischen Theiß, Maros und Donau liegt der gesegnete Banat/ ein Gebiet von überschwenglicher Fruchtbarkeit, wo neben Mais und schwerem Weizen auch Reis gedeiht und das Gebirge Edelmetalle, Steinkohlen und Kupfer liefert. Der Hauptort ist Temesvar (schw) 72000 E., an der Haupteisenbahnlinie Ungarns. c) Die Bewohner Ungarns. Ungarn war unter dem Namen Pannonien ein Teil des römischen Reiches. Nach den Hunnen und Awaren zog gegen 900 das nomadische Reitervolk der Magyaren (dj) in dem ungarischen Weideland ein und machte von da aus Raubzüge in das innere Deutschland. Nach wiederholten Niederlagen wurden sie seßhaft und nahmen um 1000 das Christentum an. Sie wohnen namentlich in der Ebene, am meisten an der Theiß. Ungarn kam im Jahre 1526 an die Habsburger durch Erbschaft, aber noch 1v2 Jahrhunderte lang mußten diese mit den Türken um den Besitz ringen. Die Magyaren bilden an Zahl nur etwa die Hälfte der Bevöl- kerung, beherrschen aber durch Sprache und Sitte das ganze politische und gesellschaftliche Leben. Außer diesen gibt es Slowaken (im Nw.), Deutsche^, Rumänen (im So.) und Serben (im S.), ferner Zi- geuner, meist wandernde Schmiede und Musikanten, Juden u. a. Von den Bewohnern sind 3/s katholisch, 1jh protestantisch, die übrigen 1 Bau oder Banus (slaw. pan — Herr) ist der alte Amtstitel der Befehls- haber östlicher Grenzmarken (Banate) des ungarischen Reiches mit sehr ausge- dehnter Gewalt. * Deutsche wurden als Kolonisten im 12. und 13. Jahrh. ins Land ge- rufen, um im Ungarischen Erzgebirge und in Siebenbürgen städtisches Leben und den Bergbau einzuführen. Außerdem finden sie sich noch dichter an der niederösterreichischen Grenze, in der Gegend westlich von Ofen, im Mündungs- lande der Drau, im Banat.

6. Geographie von Mitteleuropa - S. 159

1912 - Regensburg : Manz
Allgemeine Ubersicht über Österreich-Ungarn. 159 Löß gebiet, welches bei großer Wärme viel Getreide, Obst und Wein erzeugt. Das langgestreckte Bergland in der Mitte (mit kristallinischem Kern) enthält herrliche Eichen- und Buchenwälder. Überhaupt besteht noch fast 2/3 des Landes aus Wald. Die Eichenwälder dienen zur Gewinnung von Schiffbauholz, die Eicheln zur Schweinemast. Im östlichsten Winkel, hart an der Donau, erhebt sich die mit Weinreben bepflanzte Fruska (sch) Gora bis 550 m. An ihrem Steil- abhang gegen die Donau liegen die Festung Peterwardein und Karlo- witz. Nahe der Savemündung, Belgrad gegenüber, liegt Semlin, mit bedeutendem Handel. Die Bevölkerung besteht fast nur aus Slawen. Fast 3u sind Kroaten (katholisch), die Slawonier (griechisch-orthodox) sind großenteils Nachkommen von serbischen Flüchtlingen (aus der Türkenzeit). Beide Länder haben zusammen einen Landtag, sind aber in den wirtschaftlichen Verhältnissen und im Steuerwesen den ungarischen Gesetzen unterworfen und beschicken auch den ungarischen Reichstag. An der Spitze des Landes steht ein Banus. - Agram, 79000 E., a. d. Save, ist die Hauptstadt von Kro- atien, mit slawischer Universität, Sitz der Regierung und des Land- tags. Esseg a. d. Drau, 31000 E., ist die Hauptstadt von Sla- wonien, ein Handelsplatz (besonders Getreide). Die Seestadt Fiume am tiefen, geschützten Golf von Quarnero, 49000 E., gehört unmittelbar zu Ungarn, dessen rasch aufgeblühter Seehafen sie ist. Allgemeine Übersicht über Österreich-Ungarn. 1. Ackerbau und Viehzucht. Unter den Nahrungsquellen steht in erster Linie die Landwirtschaft. Österreich-Ungarn gehört zu den fruchtbarsten Ländern Europas. Am ertragreichsten sind die Ackerbaugebiete in Böhmen, Mähren, den Erzherzogtümern und besonders im größten Teil von Ungarn. Weizen erzeugt Ungarn etwas mehr als ganz Deutschland. Hervorragend ist auch der Anbau von Zuckerrüben. Tabak wird viel in Ungarn, vorzüglicher Hopsen sowie Flachs in Böhmen, Mähren und Galizien sowie in der südl. Steiermark gebaut. Wein erzeugt die österreichische Hälfte doppelt so viel als Deutschland und Ungarn meist noch mehr. Obst wächst in großen Mengen in der ganzen Monarchie. Die Küste Dalmatiens,

7. Geographie von Mitteleuropa - S. 161

1912 - Regensburg : Manz
Allgemeine Übersicht über Österreich-Ungarn. 161 4. Die Bevölkerung Österreich - Ungarns ist nicht sehr dicht. Am dichtesten bevölkert smd die Jndustriebezirke (Schlesien, Böhmen, Mähren und das Wiener Becken), am dünnsten die Alpenländer, mit Ausnahme des Etschtales. Die Bewohner gehören den verschiedensten Völkerschaften an: Deutsche (25 %), Slawen (46 °/o), Rumänen (7 °/o), Italiener (2 %), Ungarn (19 °/0). In kleiner Zahl finden sich noch Ladiner, Bulgaren und Zigeuner ^ vor. Die Deutschen, den Bayern stammverwandt, wohnen fast aus- schließlich in Ober- und Niederösterreich, Salzburg und Nordtirol; in Steiermark und Kärnten sind 2/3 der Bewohner Deutsche, in Schlesien die Hälfte, in Böhmen ^/s, in Mähren V3. Zerstreut sind sie in den übrigen Ländern, kompakter in Siebenbürgen (Sachsen). Die Deutschen haben vorzugsweise Ungarn und die Slawenländer zu Kulturländern gemacht. Das Deutsche ist die Kommandosprache im Heer; früher war es auch meist Amtssprache. Zu den Nordslawen (17 Mill.) zählen die Tschechen in Böhmen, Mähren und Schlesien und die Slowaken im Ungarischen Erzgebirge, ferner die Polen in Westgalizien und Ost- Schlesien und die Rnthenen (Kleinrussen) in Ostgalizien und in der Bukowina. Zu den Südslawen (5 Mill.) zählen die Slowenen (Wenden) in Südsteiermark, Kärnten, Krain und dem Küstenlande, ferner die Kroaten in Kroatien und Jstrieu, endlich die Serben in Slawonien, Bosnien, Dalmatien und dem Bauat. Rumänen wohnen in Siebenbürgen, im östlichen Ungarn und in der Bukowina. Italiener wohnen in Südtirol und in den Küstenlandschaften des Adriatischen Meeres. 5. Der Konfession nach sind die meisten Katholiken, teils römische (66,8 °/0) teils griechisch-unierte (10,8 °/o); die übrigen sind Protestanten (9 °/o), Griechisch-Orthodoxe 2 (8 %) (namentlich Rumänen 1 Die Zigeuner (gegen 100000) wanderten am Ende des Mittelalters vom nordwestlichen Indien ein und leben jetzt noch großenteils umherziehend in Ungarn, mehr seßhaft in Siebenbürgen und in der Bukowina von Trödel- Handel, Kesselflicken, als Musikanten ?c. * Die griechische oder griechisch-orthodoxe (d. h. rechtgläubige) Kirche, die christliche Kirche des Orientes, hält sich in Lehre, Verfassung und Sitte an die ersten 7 ökumenischen (allgemeinen, von Vertretern der ganzen Kirche beschickten) Konzilien und verwirft die Autorität des Papstes. Die förmliche Biedermann. Mitteleuropa. 16. Aufl. i i

8. Geographie von Mitteleuropa - S. 4

1912 - Regensburg : Manz
4 Das Deutsche Reich. den Böhmerwald, das Erzgebirge und die Sudeten geschieden. Im N. bilden die Nord- und die Ostsee seine natürlichen Grenzen. Gegen Rußland sowie gegen Holland, Belgien und Frankreich dagegen sind seine Grenzen, von den Vogesen abgesehen, ganz offen, weshalb an der Ost- und an der Westgreuze zum künstlichen Schutz starke Fe- stungen errichtet sind. 3. Größe und Einwohnerzahl. Deutschland wird an Größe nur von Rußland und Österreich-Ungarn, in Bezug auf Einwohner^ zahl (6b Mill.) nur von Rußland übertroffen. Unter seinen Be- wohnern sind etwa 60 Mill. Deutsche, im Osten des Reiches wohnen Slawen, meist Polen (31/2 Mill.). Der Religion nach sind 62 Pro- zent Protestanten, hauptsächlich in Norddeutschland, 37 Prozent Ka- tholiken, vorherrschend in Süd- und Westdeutschland und in den öst- lichen, von Polen bewohnten Gebieten. Dazu kommen etwa 600000 Juden. 4. Das Deutsche Reich bilden (politisch) folgende Staaten: Die Königreiche: 1. Preußen, 2. Bayern, 3. Sachsen, 4. Württemberg. Die Großherzogtümer: 1. Baden, 2. Hessen, 3. Mecklenburg- Schwerin, 4. Sachsen-Weimar, 5. Mecklenburg-Strelitz, 6. Oldenburg. Die Herzogtümer: 1. Braunschweig, 2. Sachsen-Meiningen, 3. Sachsen-Altenburg, 4. Sachsen-Kobnrg-Gotha, 5. Anhalt. Die Fürstentümer: I.schwarzburg-Soudershausen, 2. Schwarz- burg-Rudolstadt, 3. Waldeck, 4. Reuß ältere Linie, 5. Reuß jüngere Linie, 6. Schanmburg-Lippe, 7. Lippe. Die Freien Städte: 1. Lübeck, 2. Bremen, 3. Hamburg. Das Reichslaud: Elsaß-Lothriugen. 5. Einteilung in Naturgebiete. Die Oberfläche Deutschlands ist sehr mannigfaltig gestaltet; auf engem Raum drängen sich hier fast alle Bodenformen Europas zusammen. Nach den in verschie- denen Richtungen ziehenden Gebirgen wird Deutschland in viele natürliche Gebiete geteilt und je nachdem diese Gebiete mehr oder weniger voneinander geschieden sind, wurden sie auch die Wohnsitze verschiedener Völkerstämme, die sich nach Mundart und sonstigen Eigentümlichkeiten voneinander uuterscheideu. Die Naturgebiete sind:

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 123

1912 - Regensburg : Manz
Übersicht über Deutschland. 123 a) Mit oberdeutscher Mundart^: 1. Die Alemannen zwischen Was- gan und Schwarzwald sowie in der Nordwest-Schweiz, 2. die Schwaben (Suebi) zwischen Schwarzwald, Lech und mittlerem Neckar, 3. die Bayern im Donaugebiet östlich vom Lech; dazu gehören auch die Deutsch-Österreicher, welche das von den Bayern einst kolonisierte Gebiet bewohnen, 4. die Franken am Mittel- rhein und im ganzen Maingebiet; die Rheinfranken wohnen von der Lauter an bis gegen Düsseldorf und in Nassau, 5. die Hessen im Gebiet der Fulda und Lahn, 6. die Thüringer zwischen Thüringer Wald und Harz. Die Thüringer (Hermunduri) herrschten ursprünglich zwischen Harz und Donau. Sie koloni- sierten im Mittelalter die ostsaalischen Wendenlande (Königreich Sachsen und Schlesien). b) Mit niederdeutscher Mundart: 1. Die Flamänder (Vlämeu) in Nordbelgien und die Niederländer in Holland, 2. die Frie- sen an der Nordseeküste. von der Zuider-See bis Schleswig und auf den Inseln, 3. die Sachsen in der Norddeutschen Tiefebene zwischen Niederrhein und Elbe; bei diesen und bei den Friesen hat sich der deutsche Typus am reinsten erhalten. Von den Sachsen wurde der größte Teil der ostelbischen Niederung germanisiert. Von den durch ihre Kämpfe mit Karl d. Gr. bekannten Stämmen haben sich bloß die West- falen ihren Namen bewahrt. In Ostpreußen wurden seit Eroberung des Landes durch den Deutschritterorden (im 13. Jahrhundert) Deutsche von verschiedenen Stämmen angesiedelt. 5. Die von diesen Stämmen bewohnten Gebiete umfaßte das ältere deutsche Reichs Aber gegen Schluß des Mittelalters trennten 1 Die ältere Form der deutschen Sprache, das sogenannte Plattdeutsch oder Niederdeutsch (ick, dat) hat sich im N. erhalten (nördl. einer Linie Krefeld, Kassel, Wittenberg, Lübben a. d. Spree). Im übrigen Mitteleuropa wandelte sie sich schon im frühen Mittelalter zur oberdeutschen um und verdrängte zuletzt die niederdeutsche fast ganz aus dem Schriftgebrauch. Die niederdeutsche Form ist noch erhalten im Holländischen und Flämischen. 2 Die Deutschen wohnten nach ihrer Einwanderung im ganzen zwischen Rhein, Main und Weichsel, südlich davon waren noch Kelten. Während der Völkerwanderung ließen sich die Germanen in den meisten römischen Provinzen nieder und gründeten dort neue Staaten. Von diesen war das mächtigste das

10. Geographie von Mitteleuropa - S. 144

1912 - Regensburg : Manz
144 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. müsegärten, Weinberge (bei Melnik), Hopfenpflanzungen (besonders bei Saaz), Flachs- und Hanffelder kennzeichnen die Güte des Bodens. Die schon genannten Steinkohlen- und Eisenerzlager sowie die Braunkohlenlager am Fuße des Erzgebirges liefern die Hälfte aller Bergwerkserzeugnisse der österreichisch-ungarischen Monarchie. Der Böhmerwald und auch die übrigen Gebirgsränder liefern Quarz- fand für die Glasindustrie und in den nordöstlichen Gebirgen findet man zahlreiche Edel- und Halbedelsteine, besonders Granaten. Nur Salz fehlt dem Lande. 3. Die reichen Acker- und Bodenschätze riefen eine lebhafte Industrie ins Leben. Besonders entwickelt ist die Webeindustrie, die Wolle- und Baumwollenindustrie (an den nördlichen Gebirgs- rändern), dann folgt die Eisenindustrie (im Berauugebiete von Pilsen bis Prag), die Glasfabrikation, die Zuckerfabrikation und die Bier- erzeuguug. So ist Böhmen eines der reichsten Länder Europas. In- folgedessen ist es auch ziemlich dicht bevölkert (6^/3 Mill. E.). Be- wohner sind Tschechen (3/s) und Deutsche (V5);1 jene bewohnen hauptsächlich die fruchtbare Mitte des Landes und treiben meist Ackerbau, diese bewohnen die Randgebiete, besonders im Norden und Westen, und treiben vornehmlich Industrie. Prag, (mit Vororten) 520000 E., liegt in einem Talkessel der Moldau, ziemlich in der Mitte des Landes, wo zahlreiche Straßen und Eisenbahnen zusammenlaufen, und ist der Hauptsitz der Industrie, des Handels und des geistigen Lebens. Es enthält die älteste deutsche Universität (1348 gegr.), welche jetzt in eine deutsche und eine slawische geteilt ist. Auf dem linken Ufer der Moldau gewährt der hoch gelegene Hradfchin (rädschin — Schloßbezirk) mit Dom, Schloß und verschie- denen Palästen einen schönen Blick auf die altertümliche, turmreiche Stadt. Nach Prag sind am volkreichsten: Pilsen, 81000 E., in einem Talkessel der Beraun, mit Steinkohlenbergbau und großen Bierbrauereien; nördlich Aussig a. d. Elbe, 41000 E., die größte deutsch-böhmische Stadt; gegen No. im Elbewinkel am Fuße des 1 Böhmen, zuerst von keltischen Boiern, dann von den deutschen Markomannen bewohnt, kam während der Völkerwanderung in den Besitz der slawischen Tschechen. Mähren ist seit alters mit Böhmen vereint, Schlesien seit Karl Iv.
   bis 10 von 18 weiter»  »»
18 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 18 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 5
11 0
12 1
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 3
19 1
20 0
21 0
22 10
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 1
36 0
37 3
38 4
39 0
40 8
41 0
42 0
43 1
44 1
45 1
46 1
47 0
48 1
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 2
5 2
6 2
7 1
8 0
9 1
10 0
11 2
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 5
18 9
19 0
20 0
21 3
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 2
44 2
45 0
46 1
47 0
48 0
49 1
50 2
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 4
62 0
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 2
69 0
70 6
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 4
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 2
91 0
92 4
93 0
94 2
95 8
96 0
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 5
2 6
3 4
4 22
5 15
6 13
7 25
8 1
9 33
10 0
11 10
12 9
13 2
14 28
15 0
16 17
17 29
18 1
19 13
20 0
21 13
22 0
23 0
24 7
25 16
26 53
27 0
28 1
29 8
30 38
31 1
32 8
33 96
34 14
35 11
36 15
37 1
38 7
39 27
40 50
41 0
42 1
43 9
44 3
45 0
46 0
47 7
48 7
49 89
50 12
51 4
52 13
53 5
54 21
55 24
56 0
57 13
58 81
59 117
60 14
61 9
62 21
63 6
64 6
65 28
66 5
67 4
68 14
69 0
70 17
71 19
72 8
73 94
74 9
75 14
76 0
77 42
78 18
79 27
80 21
81 99
82 12
83 9
84 1
85 0
86 3
87 5
88 22
89 4
90 40
91 10
92 0
93 14
94 9
95 54
96 6
97 6
98 13
99 2
100 74
101 4
102 38
103 23
104 0
105 14
106 21
107 11
108 0
109 1
110 11
111 2
112 10
113 2
114 1
115 1
116 4
117 1
118 2
119 28
120 0
121 44
122 19
123 6
124 12
125 1
126 1
127 15
128 0
129 25
130 14
131 28
132 2
133 34
134 0
135 10
136 181
137 5
138 0
139 41
140 33
141 2
142 8
143 44
144 13
145 11
146 0
147 4
148 29
149 2
150 20
151 11
152 22
153 25
154 1
155 29
156 19
157 7
158 12
159 18
160 7
161 9
162 0
163 0
164 0
165 4
166 62
167 11
168 2
169 20
170 5
171 1
172 32
173 43
174 3
175 35
176 11
177 158
178 0
179 36
180 3
181 0
182 100
183 113
184 15
185 1
186 9
187 6
188 34
189 0
190 0
191 2
192 0
193 2
194 37
195 1
196 25
197 14
198 14
199 21