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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 27

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 27 — des Zr ankenreich es in der Nähe des Rheins bis zur Elbe und Nordsee t)ivüon jeher hatten sie mit den Zranken in Streit gelegen; fort-während machten sie verheerende (Einfälle ins Zrankenland. Um sein Reich gegen diese lästigen Nachbarn zu sichern, beschloß Karl, sie mit (Bemalt zu unterwerfen und zum Christentum zu bekehren. Aber erst nach Dielen $elbzügen, nach mancher Schlacht beugte sich der streitbare Sachsenherzog widukind vor dem mächtigen Zrankenkönig und Unterwarfen sich die besiegten Sachsen der fränkischen Herrschaft. Mit dem Tode ward jeder Sachse fortan bedroht, der sich nicht taufen tiefe. Viele Sachsen wurden mit Weib und Kind ihrer Heimat entführt und im Zrankenland angesiedelt. (Eine solche Ansiedelung war Sachsen-pausen bei Frankfurt a. M. 3. Das Langobardenreich. (Einen zweiten Krieg führte Karl gegen die Langobarden in Italien, mit deren König Desiöertus er in Zwist geraten war. Mit einem wohlgerüsteten, stattlichen Heere überstieg er die Alpen, eroberte die Hauptstadt des Langobardenkönigs, Nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mönch in ein Kloster. Das iangobardische Reich aber vereinigte er mit dem fränkischen. 4. Zug nach Spanien. Auch gegen die Araber in Spanien Zog Karl zu Seide und entriß ihnen das Land nördlich vom (Ebro, ftls er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, überfielen 5einde in dem engen ©ebirgstale Roncesvalles plötzlich sein Heer und töteten viele seiner Krieger. Da fiel auch Karls berühmter Zeldherr, der tapfere Roland, über dessen Tod die Sage folgendes erzählt: Von vier Speeren zu Tode verwundet, nahm der Held sein herrliches feuchtendes Schwert und schlug es aus allen Kräften auf einen Marmor* stein; denn er wollte es lieber zertrümmern, als den Arabern über* liefern. Aber das Schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht, filsbann ergriff er sein Horn und stieß mit solcher Kraft hinein, daß cs Zersprang und die Adern an Rolands halse zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus war, vernahm den gewaltigen Schall Und kehrte wieder um; aber er fand den Helden tot und beweinte tyn bitterlich. 5. Weitere Nriege. Diebaqern wollten sich Karls Herr* ^aft nicht fügen, doch er unterwarf sie ohne Mühe und schickte ihren Herzog Tassilo in ein Kloster. Dann rückte er durch ihr Gebiet weiter 3en Osten vor und machte sich alles Land bis tief nach Ungarn hinein Untertänig. Auch die Dänen im Norden, die damals argen Seeraub sieben, bekamen die Stärke seines Armes zu fühlen. Durch diese !

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 28

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 28 unsere knftige Herrin ist, sehen soll, auf da ich meinem Herrn sicher berichten kann, wie ihre Gestalt ist." Wie das der König hrte, so lie er seine Tochter holen, und als nun Authari sie schweigend angeschaut hatte, wie schn sie war, und sie ihm in allem sehr wohl gefiel, so sprach er zu dem Könige: Da uns die Gestalt deiner Tochter wohlgefllt und wir. sie darum zu unserer Knigin wnschen, so mchten wir, falls es eurer Herrlichkeit beliebt, einen Becher Weins aus ihrer Hand entgegennehmen, wie, sie ihn uns spter reichen wird." Als der König einwilligte, da es so geschehe, so reichte Theudelinda zuerst jenem den Becher mit Wein, der das Haupt zu sein schien, und hierauf dem Authari, von dem sie nicht wute, da er ihr Brutigam sei. Als dieser getrunken hatte und ihr den Becher zurckgab, so berhrte er, ohne da es jemand bemerkte, ihre Hand mit dem Finger und strich ihr mit seiner Rechten von der Stirne der Nase und Wangen herab. Ganz schamrot erzhlte das Theudelinda ihrer Amme; da sagte diese %\x ihr: Wenn dieser Mann nicht selbst der König und dein Brutigam wre, so htte er auf keinen Fall dich zu berhren gewagt. La uns aber einst-weilen stille sein, damit dein Vater nichts davon erfhrt. Denn wahrlich, es ist sin Mann, der es wohl verdiente, König zu sein und mit dir vermhlt zu werden." Es blhte aber damals Authari in jugendlichem Mannesalter, war von edler Ge-stalt, wallendem, hellem Haar und sehr angenehmem Antlitz. Bald nachher machten sie sich mit kniglichem Geleite wieder auf den Weg zurck nach ihrer Heimat und zogen eilig durch das Gebiet der Noriker. Tie Provinz Norikum, welche von dem Volk der Bayern bewohnt wird, grenzt aber gegen Morgen an Pannonien, gegen Abend an Schwaben, gegen Mittag an Italien, gegen Mitternacht an die Donau. Als nun Authari in die Nhe der Grenze von Italien gekommen war und die Bayern, die ihm das Geleite gaben, noch um sich hatte, so erhob er sich, so sehr er konnte, auf dem Pferde, das ihn trug, und stie mit aller Macht die Streitaxt, die er in der Hand hielt, in einen nahestehenden Baum und lie sie darin stecken und sprach dazu die Worte: Solche Hiebe fhrt Authari." Wie er das gesprochen hatte, da ei'fomtit- die Bayern, die ihm das Geleite gaben, da er der König Authari selber sei. - -Ms nun nach einiger Zeit der König Garibald durch den Anzug der Franken in Not kam, da floh feine Tochter Theudelinda mit ihrem Bruder, der Gunduald hie, nach Italien und lie ihrem Verlobten Authari ihre Ankunft melden. Der ging ihr sogleich in stattlichem Aufzuge zur Hochzeit entgegen und traf sie auf dem Sardisfelde oberhalb Veronas, wo am fnfzehnten Tage des Wonnemonats unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert wurde.

3. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 25

1911 - Leipzig : Voigtländer
11. Karls des Groen Kriege. 25 aber sprach: Idertn du eine Saat von Eisen in dem Selbe aufstarren siehst, dann wird Karl kommen." Kaum hatte er dies gesagt, als sich im Westen eine finstere Wolke zeigte. Sie kam nher und nher; endlich sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, mit eisernem Panzer, eine eiserne Lanze in der Linken und das mchtige Schwert in der Rechten. Ruch sein Schild war ganz aus Eisen, und selbst sein Streit-ro schien ehern zu sein. Fast ebenso war auch sein Heer gerstet. Die Strae, das ganze Feld war mit eisernen Mnnern bedeckt, und die Schwerter blitzten in der Sonne. Siehe, da ist er, nach dem du so viel gefragt hast," rief der Franke. Wie htte der Langobardenknig diesem starken Feinde widerstehen knnen? Karl eroberte seine Hauptstadt, nahm ihn gefangen und schickte ihn als Mnch in ein Kloster. Das langobardische Reich vereinigte er mit dem frnkischen.)^ 3. Karls 3ug nach Spanien. Karl zog auch gegen die Kraber in Spanien zu Felde und entri ihnen das Land nrdlich vorn Ebroflusse. His er aber aus dem siegreichen Kampfe wieder heimkehrte, berfielen pltzlich in einem engen (Bebirgstale Feinde sein Heer, und viele seiner Krieger wurden niedergehauen. Da fiel auch sein berhmter Feldherr, der wackere Held Roland, der dessen Tod die Sage folgendes erzhlt: von vier Speerstichen zu Tode verwundet, nahm Roland sein herrliches, leuchtendes Schwert und schlug mit aller Kraft auf einen Marmorstein; denn er wollte die gute Waffe lieber zertrmmern, als den Krabern berliefern. Rber das Schwert spaltete den Stein und zerbrach doch nicht. Dann ergriff er sein Horn und blies mit solcher Kraft hinein, da es zersprang und ihm selbst die Halsadern zerrissen. König Karl, der schon acht Meilen voraus mar, vernahm den gewaltigen Schall und kehrte wieder um; aber er fand den Helden schon tot und beweinte ihn bitterlich. 4. Karls Kriege gegen die Bayern und Dnen. Karl unterwarf auch die Bauern, die sich feiner Herrschaft nicht fgen wollten und schickte ihren Herzog in ein Kloster. Durch das (Bebtet der Bauern rckte er weiter gen Osten vor und machte sich alles Land bis tief nach Ungarn hinein untertnig. Selbst die Dnen im Horden, die damals argen Seeraub trieben, bekamen die Strke seines Rrmes zu fhlen.

4. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 72

1917 - Düsseldorf : Schwann
72 Schlag? Man wei es nicht. An unbekannter Sttte wurde der teure Leichnam in der Erde gebettet. Von der Volkssage ist der groe Kaiser spter in den Kyffhuser versetzt worden; nach seinem Grabe hat die deutsche Reichsregierung in neuerer Zeit vergeblich forschen lassen. Friedrichs gleichnamiger Sohn, der junge Schwabenherzog, fhrte das deutsche Kreuzheer vor A k k o n. Eine Seuche raffte mit vielen anderen auch ihn hinweg. Zwar gelang den beiden fremden Knigen die Eroberung der Stadt, aber im Zwiespalts kehrten die Kreuzheere heim. Der englische König Richard Lwen herz hatte, so heit es, die deutsche Fahne beschimpft; als er auf dem Rckwege in Pilgerkleidung durch Deutschland zog, fiel er in die Hnde des Herzogs von Osterreich. Er wurde spter auf der Reichs-brg Trifels gefangen gesetzt und erhielt nur gegen hohes Lse-geld die Freiheit. Barbarossas Shne und ihre Zeit. 11901197 118. Heinrich Vi. Den bleichen Lwen", den Hammer der Erde" nannten die Italiener den gefrchteten Mann. Hinter der blassen Stirn wohnte in der Tat ein rcksichtsloser Herrschergeist. Unbeugsam war Heinrichs Wille, hart sein Sinn; mit wuchtigen Schlgen warf er einen Aufstand in dem normannischen Erblande seiner Gemahlin nieder. Noch grer wollte Heinrich die Hohenstaufenmacht gestalten als der Vater; das deutsche Knigtum sollte in seinem Geschlechte fort* erben und das normannische Reich fr immer mit Deutschland ver-Kunden sein. Selbst auf die Eroberung des Morgenlandes war sein Ehrgeiz gerichtet; ein Kreuzzug sollte ihm dazu das Mittel sein. Aber ein schweres Fieber raffte den erst zweiunddreiigjhrigen Herrscher in Sizilien jh dahin; den Trunk kalten Wassers, den Heinrich er-hitzt auf der Jagd zu sich genommen, mute er mit dem Leben bezahlen. Ein kaum dreijhriges Shnlein, das in Palermo geboren war, stand an seiner Totenbahre. -Trauer herrschte in Deutschland der den Verlust des starken Fürsten, der nach den Worten eines Zeitgenossen das deutsche Volk herrlich gemacht hatte vor allen Nationen". Klagend sei Dietrich von Bern, der alte Held, so erzhlte man sich, auf kohl-schwarzem Rosse nchtlicherweile durch die Rebenberge am Rhein geritten. 119. Philipp von Schwaben (Gegenknig.- Otto Iv.). Fr den unmndigen Neffen, der bereits zum deutschen Könige gewhlt 119s1208 war, bernahm Barbarossas jngster Sohn Philipp die Ver-waltung des Reiches. Aber die Hohenstaufenpartei erhob den tat m

5. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 179

1912 - Langensalza : Beltz
— 179 — wurde, und das Seaster Hafer kaum um zehn kölnische Denare erstanden werden konnte. Nach der Krönung des Grafen Rudolf zum König sandte derselbe nach zweien seiner ehelichen Töchter, um den beiden herzögen das, was er ihnen gelobt, zu erfüllen. Oie eine Mathilde) dieser Töchter verband er dem Herzog von Bayern, die andere (Rgnes) dem Herzog von Sachsen. (Er hatte nämlich sechs Töchter und drei Söhne (ohne den Bastard Albert, der später die Grafschaft Löwenstein erhielt) als ihn der Herr zum König Deutschlands und der Römer erhöhte. Die Gräfin Gertrud aber, die Gemahlin König Rudolfs, eine Tochter des Grafen Burchard von hohenburg, leitete, als der König nach ihr sandte, das Haus zu Brugg. Da fuhr sie den Rhein abwärts, und foam nach Brüggen zu frommen, einsichtigen und ehrenhaften Männern aus dem deutschen Hause, welche jener Zeit dort Gott demütig und ergeben dienten. Don diesen wird sie ehrenvoll aufgenommen und nebst ihrem Gefolge mit allem Nötigen aufs Reichlichste versehen. Die Bürger von Rheinfelben aber kamen der Königin nach Brüggen gemeinsam entgegen, brachten reiche Geschenke und versprachen ihr nach vermögen mit Gut und Blut in allen Dingen zu bienen. Darnach kam sie am 12. Oktober mit großem (Befolge nach Basel, wo sie von den Bürgern, von sämtlichen Welt- und (Drbensgeistlichen mit den Reliquien und mit großer (Ehrerbietung und Herrlichkeit eingeholt würde, und viele Leistungen und Geschenke erhielt. Dann fuhr sie mit vielen Schiffen rheinabrvärts zum Könige, um mit ihm die Königskrone zu empfangen. Die Bürger von Kolmar brachten dem König zwölf Fässer des trefflichsten Meines, die Straßburger aber sechzig ebensolcher und ein großes mit (Betreibe belabenes Schiff statt der Kleinobien bar. Rlle Städte des Reiches empfingen die Königin ehrenvoll und eilten ihr mit köstlichen Geschenken entgegen. Graf Rubolf würde am Tage vor Allerheiligen zum König von Deutsch-lanb gekrönt. Die Lhronik von Kolmar (bis 1304). Berlin, F. Duncker. 83. König Rudolf auf dem Erfurter Markte. Huf dem Marktplatz zu (Erfurt war ein starker Zusammenlauf von Menschen. Kopf an Kopf stanben Bürger und Kriegsleute, standen Bauern in Leinenkitteln und Ratsherren in dunkeln Gewändern, und alle Gesichter strahlten von Lustbarkeit, weit offen waren die Fenster an den hohen Häusern ringsumher, und so oft die Menge drunten in heilrufe ausbrach, so oft wehten von oben herab die weißen Tücher — und aus allen Gassen und Gäßlein stürmten die Buben und schrien: „Laufet, der König ruft das Bier aus! Der König! Der Riese! Der Zwerg!" Und langsam schritt König Rubolf gegen die Mitte des Platzes, und hinter ihm drängte sich ein Schwarm vornehmer Herren und Ritter. Langsam und gemessen schritt der römische König einher und nickte freundlich überallhin. Und immer größer wurde der Jubel; er fuhr den Leuten in die Beine. Man trampelte, daß sich der Staub in Wolken emporhob. Man klatschte in die Hände, man stieß einander in die Seiten, und die Gassenjugenb johlte vor Lust. Und langsam schritt der greise König vorwärts, schwang in der Linken seine alte, abgegriffene Lederkappe, und mit der Rechten hob er hoch empor einen gewaltigen Bierkrug. Plötzlich blieb er stehen, ließ die Rügen von der Menge hinaufschweifen 12*

6. Griechische und römische Sagen und Erzählungen, Deutsche Sagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 48

1910 - Leipzig : Hirt
48 Ii. Deutsche Sagen, Hinterhalt und berfielen den Herrn mit frechen Hnden, da sie ihn fingen und schlgen. Als Herr Heinrich diesen Treubruch geschehen sah, lie er Baden und Waschen, sprang aus dem Zuber, nahm den Schild mit der einen und sein Schwert mit der anderen Hand und lief, wie er war, unter die Menge der Feinde. Khn schlug er unter sie, ttete und verwundete eine groe Menge und machte sie alle flchtig. Darauf lste er den Kaiser aus seinen Banden, lief schnell zurck, legte sich in den Zuber und badete nach wie vor. Als Otto wieder zu seinem Heere kam, erkundigte er sich, wer fein nn-bekannter Retter gewesen wre; zornig sa er im Zelt aus seinem Stuhle und sprach: Ich war verraten, wo mir nicht zwei ritterliche Hnde geholfen htten; wer aber den Mann kennt, fhre ihn zu mir, da er reichen Lohn und meine Huld empfange; kein khnerer Held lebt hier noch anderswo." Nun wuten wohl einige, da es Heinrich von Kempten gewesen war; doch frchteten sie den Namen dessen auszusprechen, dem der Kaiser den Tod geschworen hatte. Mit dem Ritter", antworteten sie, steht es so, da schwere Ungnade auf ihm lastet. Mchte er deine Huld wiedergewinnen, fo lieen wir ihn vor dir sehen." Da nun der Kaiser sprach: Und wenn er ihm gleich seinen Vater erschlagen htte, solle ihm vergeben sein", nannten sie ihm Heinrich von Kempten. Otto befahl, da er alsbald hergebracht wrde; er wollte ihn aber erschrecken und bel empfangen. Als Heinrich von Kempten hereingefhrt war, gebrdete der Kaiser sich zornig und sprach: Wie trauet Ihr Euch, mir unter die Augen zu treten? Ihr wit doch wohl, warum ich Euer Feind bin, der Ihr meinen Bart ge-rauft und ohne Schermeffer geschoren habt! Welch hochfahrender bermut hat Euch jetzt hierhergefhrt?" Gnade, Herr," sprach der khne Ritter, ich kam gezwungen hierher. Mein Abt, der hier steht, gebot es bei schwerer Strafe. Gott sei mein Zeuge, wie ungern ich diese Fahrt getan. Aber meinen Diensteid mute ich halten. Wer mir das belnimmt, dem lohne ich so, da er setzt letztes Wort gesprochen hat." Da begann Otto zu lachen: Seid mir tausendmal willkommen, Ihr auserwhlter Held! Mein Leben habt Ihr gerettet, das mute ich ohne Eure Hilfe lassen." So sprang er auf, kte ihm Augen und Wangen. Von Feindschaft war keine Rede mehr: der hochgeborene Kaiser lieh und gab ihm groen Reichtum und brachte ihn zu Ehren, von denen man lange erzhlt hat.

7. Das Mittelalter - S. 57

1912 - Nürnberg : Korn
— 57 — erkannt wurde, näher auf den König Garibald zu und sprach: „Mein Gebieter, der König Authari, hat mich eigens gesandt, damit ich eure Tochter sehen soll und meinem Herrn sicher berichten kann, wie ihre Gestalt ist." Wie das der König hörte, ließ er seine Tochter holen. Als nun Authari sie schweigend angeschaut hatte, wie schön sie war, und sie ihm in allem sehr wohl gefiel, sprach er zum Könige: „Da uns die Gestalt deiner Tochter wohl gefällt und wir sie zu unserer Königin wünschen, so möchten wir einen Becher Wein ans ihrer Hand entgegennehmen, wie sie ihn uns später reichen wird". Als der König einwilligte, reichte Teudelinda zuerst jenem den Becher, der der Erste zu sein schien, und hierauf dem Authari, von dem sie nicht wußte, daß es ihr Bräutigam sei. Nachdem dieser getrunken hatte und ihr den Becher zurückgab, berührte er ihre Hand mit dem Finger und strich ihr mit seiner Rechten von der Stirn über Nase und Wangen herab, ohne daß es jemand bemerkte. Ganz schamrot erzählte das Teudelinda ihrer Amme. Da sagte diese zu ihr: „Wenn dieser Mann nicht selbst der König und dein Bräutigam wäre, so hätte er auf keinen Fall dich zu berühren gewagt. Laß uns aber einstweilen stille sein, damit dein Vater nichts davon erfährt. Denn wahrlich, es ist ein Mann, der es wohl verdiente, König zu sein und mit dir vermählt zu werden". Es blühte aber damals Authari in jugendlichem Mannesalter; er war von edler Gestalt, hellgelocktem Haare und rötlichem, schönen Antlitz. Bald nachher machten sie sich mit königlichem Geleite wieder auf den Rückweg nach ihrer Heimat und zogen eilig durch das Land der Bayern. Als nun Authari in die Nähe der Grenze von Italien gekommen war und die Bayern, die ihm das Geleite gaben, noch um sich hatte, erhob er sich hoch auf dem Pferde, das ihn trug, und stieß mit aller Macht die Streitaxt, die er in der Hand hielt, in einen nahestehenden Baum, ließ sie darin stecken und sprach: „Solche Hiebe führt Authari!" Wie er das gesprochen hatte, erkannten die Bayern, daß er der König Authari selber sei. Als nun nach einiger Zeit Garibald durch den Anzug der Franken in Not kam, da floh seine Tochter Teudelinda mit ihrem Bruder Gunduald nach Italien und ließ ihrem Verlobten Authari ihre Ankunft melden. Der ging ihr in stattlichem Aufzuge zur Hochzeit entgegen und traf sie auf dem Sardisfelde oberhalb Verona, wo am fünfzehnten Tage des Wonnemonats unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert wurde.

8. Das Mittelalter - S. 97

1912 - Nürnberg : Korn
— 97 — er kommt mit den Jünglingen." Adalwin sprang vom Pferde, führte es ain Zügel hinter sich und sprach: „Ich komme nicht als Feind, sondern als Freund. Mit diesem Brief hier sendet mich König Karl; diese Jünglinge sollen in deiner Gewalt bleiben, wenn ich dich nicht sicher zurückbringe vom Hof meines Königs." Da führte Widukind die fränkischen Gäste in seinen Hos, und sie redeten lange miteinander. Mehrere Wochen darnach ritt der Franke Adalwin mit den Herzogen Widukind und Abbio und einer kleinen Schar Sachsen durch das Frankenland. Als sie einmal durch ein Dorf kamen, liefen die Leute aus den Häusern und sahen ihnen nach, und die Arbeiter 'auf dem Felde legten die Sichel weg und deuteten mit den Fingern nach dem gefürchteten Mann mit dem schwarzen Roß im roten Schild: „Das ist Widukind!" Und dann ritten sie durch Karls Felder und Wiesen und vorüber an seinen Weinbergen und kamen im Winter zum Hofe des Königs. An der Pforte begrüßte der König seine Gäste; fest schauten sich Karl und Widukind in die Augen, und sie fanden Gefallen aneinander. In den nächsten Tagen führte der König die Sachsen in die festlich geschmückte Kirche; er reichte Widukind das weiße Taufkleid und bot ihm die Hand, als er aus dem Taufbecken heraufstieg. Als aber Widukind wieder heimkam als Christ und den Sachsen von seinem Freunde Karl erzählte und ihnen die Taufgeschenke zeigte, da sprach ein sächsischer Bauer: „Wer soll da noch zu den Göttern beten, wenn sogar Widukind sich taufen läßt?" Tassilos Absetzung. (788.) König Kart ritt von feinem Hofe Ingelheim hinab in die Rheinebene zur Heerschau. Dort waren die Krieger aufgestellt; jeder hielt seinen Speer und seinen Schild in der Hand, und das blanke Metall blitzte in der Sonne. Zwischen den Reihen schritten die Grasen von Mann zu Mann und beschauten die Waffen. Abgesondert von den übrigen standen die Bayern, und vor ihnen hielt zu Pferde Tassilo, ihr Herzog. Als Tassilo nach der Heerschau in die Pfalz zurückkehrte zur Reichsversammlung, da wurde er am Eingänge umringt und fränkische Krieger nahmen ihm die Waffen ab. Und wie sie den Gefangenen über den Hof führten, da sah er einen Wagen stehen, und von dem Wagen trugen die Diener goldene und silberne Trinkbecher und Schalen, Armreifen und Halsketten ins Haus. Tassilo erkannte Stück für Stück; das war alles aus seiner Schatzkammer. Jetzt führte ein Reiter ein Pferd am Zügel zum Tore herein; und die Frau, die darauf faß, war Tassilo bekannt; das war seine Gemahlin, die Herzogin Luitberga. Hinter ihr ritt ohne Waffen Theodo, Scheiblhuber, Deutsch« Geschichte. I. Band. 3. Auflage. n

9. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 217

1910 - Ansbach : Seybold
Der erste Zug gegen die Sachsen. 2\7 Da wird es laut in der Halle. Bekannte und Verwandte trinken einander Gesundheit zu und bald ertönt ein rauher Gesang, der weithin durch den nächtlich stillen Hain hallt, zu den Wachen, die draußen am Abhang aufgestellt sind, damit kein Fremdling sich nahe und den heiligen Frieden störe. piöizlich verstummt der Lärm in der Halle. Der Herzog hat dreimal an seinen erzbeschlaqenen Schild geschlagen und nun richten sich alle Blicke auf ihn. „Freie Sachsen!“ ruft er. „Treue schwuren wir heute wieder unserm Gott )rmin. Es ist nötig, denn unser Glaube ist in Gefahr. Wiederholt haben schwarze Priester es versucht, uns ihren Ehristen-gott aufzudrängen. Erst vor kurzem wagte es einer von ihnen, den (Dpferfrieden in Marklo zu stören und unsern Stammesverwandten zu drohen: der Ehristengott habe einen tapferen und klugen König bestellt, der heraneile unser Sachsenland mit Feuer und Schwert zu verheeren, wenn wir uns dem Ehristengott nicht beugen, wie lange wird es noch dauern, dann kommen sie auch zu uns. Seht euch vor und glaubt den schwarzen Betrügern nicht, denn der Frankenkönig folgt ihnen nach!" Tosender Lärm entstand nach diesen Worten und aus dem verworrenen Geschrei tönten die Rufe: „Betrüger! Verführer! Sittenverderber! Nieder mit den Franken!" Nach und nach wurde es wieder stiller in der Halle. Die Diener waren vollauf beschäftigt die geleerten Methörner immer aufs neue zu füllen. Die ganze Nacht blieben die Schwertgenossen beisammen. Erst gegen Morgen verließen sie die altehrwürdige Stätte und zerstreuten sich nach allen Richtungen. Der erste Kriegszug gegen die Sachsen. Dixit Dominus Domini meo: sede a dextris meis; donec ponam inimicos tuos, scabellum pedum tuorum ! Virgam virtutis tuae emittet Dominus ex Sion: dominare in medio inimicorum tuorum . . ,1) Priester in langen, schwarzen Röcken waren es, die so fangen, aber sie waren nicht in der Kirche, auf einer breiten Straße zogen sie dahin. Es war auch kein pilgerzug, denn vor ihnen und hinter ihnen marschierten Krieger mit Bogen und Pfeilen, mit Lanzen und Schwertern. Diele waren zu Pferde und trugen Helm und Panzer. Es ging in den Kampf, in den Krieg gegen die Sachsen. Diese 1) Psalm ^09. Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Heinde lege zum Schemel deiner Füße. Das Szepter deiner Macht wird der Herr aus Sion entsenden: Herrsche inmitten deiner Feinde . . .

10. H. 3, Teil 1 - S. 13

1911 - Ansbach : Seybold
Ludwig Iv. das Rind. Schon das Außere der Magyaren flößte den Franken Abscheu und Widerwillen ein, so daß sie mehr Unholde als wirkliche Menschen vor sich zu haben glaubten: sie bemerkten an ihnen vornehmlich die häßlichen, wilden Gesichtszüge, die tiefliegenden Augen, das bis auf drei Zöpfe abgeschorene Haupthaar und den niederen wuchs. Dazu unscheinbare Waffen und Zelte, der mißtönige Klang ihrer unverständlichen Sprache und der barbarische Schlachtruf. (£?ui! Hui!) Man erzählte schaudernd, daß sie Blut der Erschlagenen tränken und die Herzen der Gefangenen als ein Heilmittel stückweise verzehrten, wo sie hinkamen in Feindes Lande, brannten sie alle Gebäude nieder, töteten, was wehrhaft war, und schleppten nebst unermeßlichem Raube, zumal an Vieh, Scharen von Weibern und Mädchen unter den rohesten Mißhandlungen mit sich fort. Dümmler Iii, <*$6 ff. „Gleich dem glatten A a l," sagt unmutig ein Chronist von Ebersberg, „entschlüpft dieses Volk den Händen des Häschers. Ich behaupte, daß sie von jener irrt Sumpfe lauernden Schlange des Dichters stammen, der für jeden abgehauenen Kopf dreißig andere nachwuchsen; denn schlagen wir sie nieder, so leben sie nur um so zahlreicher wieder auf, aus ihrem Sumpf emporquellend wie die Frösche." Riezler I, 3*6. An einem Tage (900) sollen die Unholde einen Landstrich von mehr als zehn Meilen in der Länge und Breite mit Feuer und Schwert verwüstet haben. . . . Gegen sie eilte Markgraf Liut-pold mit einigen bayerischen Großen. . . . Glühend vor Schlachtbegier hatten sie das Glück die Räuber noch zu erjagen. . . . Fast ohne Verlust warfen die Bayern den Feind zurück, der auf dem Schlachtfelde und in den Wellen der Donau ^200 Tote ließ. . . . 3n großer (Eile machten sich dann die Sieger daran, zum Schutze der Grenze eine starke Feste, die Ennsburg, zu erbauen, wozu sie, wie man glaubt, von den benachbarten Trümmern des alten Lau-riacum die Bausteine herbeischleppten. Zum 3ahre 902 hört man von einem großen Gemetzel unter den Ungarn, 903 von einer Schlacht, 904 wird ein ungarischer Heerführer von den Bayern zum Gastmahl geladen und samt seinem Gefolge hinterlistig erschlagen. . . . 907 kam es (wieder) zu einer Schlacht (zwischen den Bayern und den Ungarn). Der Schauplatz wird nur als ein (Drt „im Osten" bezeichnet. . . . Die Bayern hatten ihre gesamte Streitmacht aufgeboten und um so schrecklicher war die Entscheidung. . . . Bis aus einen unbedeutenden Best ließ das ganze Heer, die Blüte des Volkes, das Leben auf der Walstatt; ... es fielen Markgraf L i u t p 0 1 d, Erzbischof Theotmar, zwei Bischöfe x) und zahlreiche Grafen. . . ♦ Pannonien und die ganze Ostmark waren für Bayern und die christliche Kultur verloren. . . . Die Lnns bildete wieder die östliche Grenze. x) Die Bischöfe standen in Bayern in gutem Einvernehmen mit den ersten Herzogen; gleich den übrigen Großen ordneten sie sich bereitwillig ihrer Führung unter. 'Haues Iii, 6.
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