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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 234

1911 - Breslau : Hirt
234 Aus der Geschichte der Neuzeit. Damals versuchte es Jrgen Wullenwever, Lbeck nochmals die Herrschaft zu verschaffen, er untersttzte einen dnischen Kronprtendenten, um durch ihn in Dnemark groe Handelsprivilegien zu erhalten! aber das Unternehmen scheiterte, Wullenwever wurde hingerichtet, und Lbeck verlor bald darauf auch seine Privilegien in Schweden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren Dnemark, Schweden und Polen die Herren der Ostsee. Am Ende desselben Jahrhunderts begann der Kampf zwischen Polen und Schweden. Ihre Feindschaft war zugleich dynastisch. Gustavs I. Enkel Sigismund wurde zum König in Polen gewhlt und trat zur katholischen Kirche der; da er sein Versprechen, die protestantische Kirche in Schweden zu schtzen, nicht hielt, wurde er hier abgesetzt und sein Oheim Karl zum Reichsverweser, spter zum König von Schweden erhoben. Karl Ix. ist der Vater Gustavs Ii. Adols, beider Knigtum hatte die Zugehrigkeit zum evangelischen Bekenntnis zur Voraussetzung. Gustav Adolf (16111632) wurde der Grnder der schwedischen Macht. Er eroberte im Kriege mit Rußland Jngermanland und im Kriege mit Polen Livland. Noch stand er mit diesem Gegner im Kampfe, als der deutsche Krieg die Ostseekste erreichte und er sich gentigt sah, in den Kampf einzugreifen. Er trat dann mit den Feinden seiner Feinde in ein Bndnis, es entstand die schwedisch-sranzsische antihabsbnrgische Allianz, der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee wurden schlielich gleichzeitig auf dem Boden des Deutschen Reiches entschieden. 2. Der Krieg. 117. Der Bhmisch-Pflzische Krieg (16181624). Der Dreiigjhrige Krieg begann mit dem bhmischen Aufstande 1618. Die Stellung der bhmischen Protestanten hatte in dem Ma-jesttsbriese, den ihnen Rudolf Ii. 1609 erteilt hatte, ihre gesetzliche Grundlage; es war den Stnden freie Religionsbung zugesichert worden. Die Schlieung der protestantischen Kirche zu Braunau und die Nieder-reiung einer zweiten zu Klostergrab wurde von den Protestanten als eine Verletzung ihrer Privilegien betrachtet. Da die Beschwerden, die sie durch Vermittlung der Statthalterschaft in Prag an Kaiser Matthias ein-gereicht hatten, in ungndigen Formen zurckgewiesen worden waren, be-schlssen die bhmischen Edelleute, vom Grafen Matthias von Thum gefhrt, Gewalt zu gebrauchen. Sie begaben sich am 23. Mai 1618 auf das Prager Schlo und verlangten von den kaiserlichen Statthaltern unter Drohungen Auskunft darber, wer von ihnen an den Kaiser so ungnstig der sie berichtet habe. Als ihnen die Auskunft verweigert wurde, drngten sie die beiden ihnen Verdchtigen, Martinitz und Sla-wata, gegen die Fenster und warfen sie mit Vorbedacht und ber-legung samt dem Geheimschreiber Fabricins 28 Fu tief kopfber in den Burggraben herab. Wunderbarerweise kamen alle drei mit dem Leben davon. Die Folgen der rohen Gewalttat voraussehend, gingen sie weiter,

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 245

1911 - Breslau : Hirt
Der Dreiigjhrige Krieg. 245 hard und Kniphausen setzten die Schlacht fort. Bernhard, der den Ober-befehl im schwedischen Heere bernahm, zwang Wallenstein, das Feld zu rumen. Auf Seite der Kaiserlichen hatte auch Pappenheim, der durch einen berraschenden Angriff das Beste getan hatte, den Tod gefunden. Gustav Adolf von Schweden, der Enkel jenes Gustav Wasa, der einst die Selbstndigkeit Schwedens begrndet und die Reformation daselbst eingefhrt hatte, hatte sich seit frher Jugend in den Geschften der Regie-rung wie den Gefahren des Krieges bewhrt; denn bei der Thronbesteigung 1611 fand der Siebzehnjhrige sein Reich im Kampfe mit Dnemark, Polen und Rußland. Er machte mit Dnemark Frieden, schlo Rußland durch einen Vertrag, der den Grund zu Schwedens Gre legte, von der Ostsee aus und fhrte den Polnischen Krieg siegreich zu Ende. Gleichzeitig organi-sierte er die Verwaltung seines Reiches neu. Den durch die Kriege hart geschdigten Volkswohlstand hob der Aufbau von Stdten, die Hebung des Handels und der Schiffahrt. Der vorher unbotmige Adel rechnete es sich allmhlich zur Ehre, diesem Könige Heeresfolge zu leisten. Gustav Adolf war 36 Jahre alt, als ihn die Sorge um die Selbstndigkeit des Baltischen Meeres, auf der zugleich die Selbstndigkeit Schwedens und sein Wohlstand beruhte, dazu trieb, in Deutschland einzugreifen; nicht minder aber auch die Sorge um Erhaltung des Protestantismus in seinem Mutterlande. Gustav Adolf war ein Mann von imponierender Erscheinung. Hoch-gewachsen, spter etwas stark, hellblond von Haar, mit khner Adlernase, durchdringend scharfem Blick aus groen funkelnden Augen, trug er auch im ueren das Geprge des Herrschers. Er war sorgfltig gebildet, sprach mehrere Sprachen, las Lateinisch und Griechisch, war ein warmer Verehrer der Wissenschaften und wurde frh in die Staatsgeschfte eingeweiht, denen er sich dann seit seiner Thronbesteigung widmete. Die groen Entwrfe, die ihn beschftigten, pflegte er vor jedermann zu verschlieen, aber seine Seele war leidenschaftlich von ihnen bewegt, er griff rcksichtslos durch, wenn er auf Widerstand traf. Streng gegen sich selbst, hate er allen Luxus und alle Verweichlichung. Ein Mann von tiefer Frmmigkeit, gewinnender Freund-lichkeit, in der Schlacht von tollkhner Tapferkeit, wurde er von dem gemeinen Mann abgttisch verehrt. Als Feldherr gehrt er zu den grten, die die Weltgeschichte kennt, feine Leistungen in der Taktik waren epochemachend. Als Staatsmann groen und weitausschauenden Entwrfen sich hingebend, war er sorgsam und umsichtig in der Ausfhrung. Er hat das kleine Schweden zu einer der ersten Mchte in Europa erhoben, und er hat dafr gesorgt, da es diese Stellung nicht mit seinem Tode einbte. Seine weltgeschichtliche Bedeutung liegt darin, da er den deutschen Protestantismus gerettet hat. In die Fhrung der Schweden teilten sich der umsichtige Reichs-kanzler Axel Oxenstierna und die Generale Horn und Bernhard von Weimar, die das Heer befehligten, während jenem, der mit seiner greren Ruhe das aufblitzende Feuer des Knigs oft gemigt hatte", die diplomatischen Geschfte zufielen. Im Heilbronner Bndnis schloffen sich die evangelischen Stnde von Schwaben, Franken, Ober- und Niederrhein an

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 123

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 123 — mächte Europas einzuführen, erfüllte seine Seele. Preußen besaß alte Ansprüche auf einige schlesische Fürstentümer, die Österreich innehatte. Diese Ansprüche machte Friedrich bald nach seinem Regierungsantritt geltend. (Er verlangte von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia jene Teile Schlesiens, erbot sich aber dafür, sie im Kampfe gegen den Kurfürsten von Bayern zu unterstützen, der sie bedrohte. Maria Theresia wies Friedrichs Forderung ab, und so kam es zum (Ersten Schlesischenkriege. Mitten im Winter rückte Friedrich mit einem Heere in Schlesien ein und nahm in einigen Wochen das ganze Land M Besitz. Dann gewann er gegen die heranziehenden Österreicher die erste größere Schlacht bei Mourvitz. Dort bewahrte sich zum erstenmal das neugeschulte preußische Kriegsheer. 3n vier Gliedern feuerte das Fußvolk, die ersten beiden knieten. Die österreichische Schlachtreihe wurde zerrissen. Dann gingen die Preußen in festem Schritt zum Sturm vor, und die Österreicher flohen. Friedrich nahm Schlesien in Besitz und richtete preußische Verwaltung ein. Später drang er in Böhmen ein, siegte zum zweitenmal (bei Lhotusitz) und "ötigte dadurch Österreich, ihm im Frieden von Breslau Schlesien abzutreten. 2. Der Zweite Schlesische Nrieg (1744—1745). Kberfriedlich merkte bald, daß Maria Theresia ihm Schlesien nicht lassen wollte. Da er sah, daß die Kaiserin gegen ihre andern Feinde siegreich war, so begann er den 3 ro e 11 e n S ch I e f i s ch e n K r i e g. 3n diesem stieg des Königs Ruhm noch höher, besonders durch die Schlacht bei Hohenfried berg (in Schlesien), wo er in einigen Stunden 7000 (Befangene wachte und 66 Kanonen nebst vielen Fahnen erbeutete. (Entscheidend wurde der Sieg bei Kesselsdorf (unweitdresden), wo die Preußen Unter dem tapfern Riten Dessauer steile, mit Schnee und Eis bedeckte Anhöhen erstiegen und den wohlverschanzten Feind mit gefälltem Bajonett in die Flucht trieben. Friedrich stieg vom Pferde, entblößte sein Haupt und umarmte den greisen Helden, der das preußische Heer so vorzüglich geschult und nun, am Ende seines Lebens, es noch einmal zum schönsten Siege geführt hatte. Überall geschlagen, machte Österreich von neuem Frieden, und Friedrich behielt Schlesien. 3. Friedrich als Regent. In den Friedensjahren, die jetzt folgten, widmete sich der König mit dem größten Fleiße den Regierungsgeschäften. Hie hat ein Fürst tätiger für feines Volkes Glück gesorgt als er. „Ich bin", sagte er, „des Staates erster Diener. Mein Stand verlangt Hrbeit und Tätigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 98

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 98 — Aberglaube, man könne aus der Stellung der Gestirne die Künftigen Schicksale der Menschen erkennen. Rls er in das kaiserliche Heer eingetreten war, schwang er sich durch Klugheit und Tapferkeit rasch empor. Der große Reichtum, den er durch heirat und (Erbschaft gewonnen hatte, erwarb ihm Ansehen. Freigebig belohnte er die unter seinem Befehle stehenden Soldaten. (Einmal stellte er dem Kaiser ein Regiment auf eigene Kosten. Zum Lohne dafür erhielt er die Herrschaft Friedland in Böhmen und wurde später sogar herzog von Fried land. Jetzt bot er dem Kaiser an, ihm ein ganzes Heer zu werben und zu unterhalten, wenn man ihm den unbeschränkten (Oberbefehl darüber geben wolle. „Xdte kann ein einzelner," fragte man erstaunt, „und wäre er auch noch so reich, ein Heer von 20000 Mann im Felde erhalten?" „Das kann ich auch nicht," versetzte Höllenstein; „50000 Mann mutz ich haben; die sind imstande, sich selbst durch Brandschatzung zu erhalten." Sein Vorschlag wurde angenommen. 3n kurzer Zeit hatte „der Friedländer" ein stattliches Heer zusammen. Von allen Seiten strömten beutelustige Leute unter seine Fahnen. Bald zog er den Feinden entgegen, und je weiter er vorrückte, desto zahlreicher wurde seine Kriegsschar. Der Dänenkönig, schon von Cillt) geschlagen, floh erschreckt auf seine Inseln. Unter entsetzlichen Verheerungen drang Do allenstein bis an die Küsten der Ostsee vor. Uur die Stadt Stralsund wagte es, dem Gewaltigen zu trotzen, heldenmütig verteidigten die braven Bürger ihre Mauern monatelang gegen alle Angriffe. „Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, es müfote herunter!", prahlte Idallenstein. Aber die Stadt hielt sich, und er nutzte die Belagerung endlich aufheben. 4. Niederlage der Protestanten; Wallensteins (Ent* loffung. Des Kaisers Übermacht war so grotz geworden, datz er glaubte, zu entschiedenen Matzregeln gegen die Protestanten greifen zu dürfen. (Er befahl ihnen, alle Kirchengüter herauszugeben, die seit 70 Jahren in ihren Besitz gekommen waren, also auch die norddeutschen Bistümer Bremen, hilöesheim, Magdeburg und andere. Diese hätten wieder katholische Bischöfe erhalten, die als Landesherren das Recht gehabt hätten (Nr. 38, 4), ihre evangelischen Untertanen zum katholischen Glauben zurückzuzwingen. Ferdinand wollte nicht eher ruhen, als bis er jede Spur der evangelischen Lehre in Deutschland ausgerottet hätte. Seine Heere standen bereit, alle seine Befehle rücksichtslos durchzuführen. Aber nicht nur die Protestanten, sondern auch die katholischen Fürsten fühlten sich durch diese kaiserliche Macht unter

5. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 189

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Der Dreißigjährige Krieg 189 einer recht gesättigten Anschauung märe.1 wertvoller ist, daß sie den nach 1632 eintretenden Wechsel im Charakter des Krieges erkennen und auf seine Ursachen zurückzuführen wissen. Um die Änderungen in der Führung auf beiden Seiten und in den Lundesgenossenschaften klarzumachen, können wieder Tabellen gute Dienste tun. Das traurige Ergebnis der Sriedensoerhanblungen veranschaulicht ja die Karte imhtlas. Unter den führenden Männern der Zeit fesseln natürlich wallenstein und Gustav Hdolf das Interesse vor allen andren.2 Beide sind problematische Naturen, und an diesen Problemen kann der Unterricht der Oberstufe nicht vorübergehen. Sie fordern besonders den willen zur historischen Unbefangenheit. Schwerlich ist es richtig, wozu man selbst auf der protestantischen Seite heute neigt, bei Gustav Kdolf nur politische Beweggründe anzuerkennen, und sicherlich ist es falsch, gegen ihn und seine damaligen Anhänger und jetzigen Bewunderer das nationale Moment ins Feld zu führen3, das in seiner heutigen Form dem 17.Jahrhundert fremd war und gegen das seine Gegner nicht minder fortgesetzt verstießen. Jedenfalls verließ der große ideale Zug den Krieg alsbald nach seinem Tode, und schon das hebt ihn hoch über seine Zeitgenossen. Über ihn zu belehren, wird schwerlich anders möglich sein als durch den Vortrag des Lehrers, während zum wallensteinproblem die Schüler mancherlei beitragen können, da ihnen durch Schillers Trilogie der Stoff bekannt ist und verschiedene kürzere Darstellungen ihnen leicht zugänglich gemacht werden können.4 (Eine wichtige Teilaufgabe ist die ftrt der Kriegführung im 17. Jahrhundert: wie man ein Heer sammelt, ernährt, bezahlt, organisiert, bewaffnet, bewegt und zu militärischen Zwecken verwendet, kann man am wallensteinschen Heer unvergleichlich gut lernen. Die lebenswahren Bilder in Schillers Vorspiel lassen sich dabei trefflich Denver- 1 Schillers unkritische und veraltete Darstellung zu empfehlen, wie es noch kürzlich geschehen ist, möchte doch nicht ratsam sein. 8 Da sie weniger bekannt sind, als sie verdienen, möchte ich hinweisen auf die ausgezeichneten knappen Aufsätze über die Kaiser Rudolf Ii., Ferdinand Ii. und Iii., Maximilian I. von Baqern, Gustav ctbolf und Gallenstein, die sich in den „Abhandlungen, Vorträgen und Reden" von Felix Stieve (Leipzig 1900) befinden. 8 Besonders verständnislos z. B. Lagarde: „Die gekrönte Selbstsucht aus Schweden, der zu (Ehren echt deutscher Unverstand seitdem Gustav-Kdolf-Dereine gegründet hat." * (Eine solche befindet sich z. B. auch bei G. Weber, Don Luther zu Bis* marck I („Bus Natur u. Geisteswelt" Bö. 123).

6. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 22

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Iv. Der Dreißigjährige Krieg 6. wenn es Gott gefällt, dem König von Schweden glücklichen Erfolg zu verstatten, wird er sich in Sachen der Religion nicht anders halten in besetzten und abgetretenen Gegenden als den Gesetzen und Bestimmungen des Reiches gemäß, und in den Gegenden, in denen sich die Übung der Römischen katholischen Religion vorfindet, soll sie unangetastet bleiben. 7. Zu diesem Bündnis sollen alle Staaten und Fürsten, innerhalb Deutschlands und außerhalb, wenn sie wollen, zugelassen werden____________ 8. Mit dem Herzog von Bayern und der katholischen Liga soll Freundschaft oder wenigstens Neutralität gewahrt werden, wenn sie sie ihrerseits auch leisten____ 9— Keiner der Verbündeten soll ohne den anderen eine Abmachung treffen oder Frieden schließen. 10. Dies Bündnis soll 5 Jahre dauern 1 c) Gustav Adolfs weitere Pläne in Deutschland. 5ludienz der Nürnberger Ratsherren am 9. (19.) Juni 1632.8 - - - Darauf Ihre König!. Ittaj. folgenden Inhalts Sich vernehmen lassen und im End gleichsam ein colloquium fast bei einer Stund mit uns gehalten... ... Dann fürs (Erste, die Friedenstraktation betreffend, wäre zwar der Friede das größte Gut, so Gott den Menschenkindern auf dieser Welt geben könnte; allein müßten wir, wie apud Thucydidem oder Polybium zu lesen, die Intention desjenigen wohl in acht nehmen, welcher mit uns den Frieden schließen wollte.... (Db nun wohl das Haus Österreich und die Ligisten zu allem, was wir begehren möchten, sich erbieten und das edictum religionis am Kaiserlichen Hof kassieren, ja auch noch ein Rtehreres tun möchten, so geschehe es doch nur mit Papier und waren wir dabei nicht genugsam versichert______ Diesem nach hielten Sie fürs Andere ratsam und notwendig, auf ein corpus formatum bellicum zuvörderst zu gedenken wollten wir nun Kursachsen erwählen, als welcher dieser seit auch ein exercitum im Reich hätte, wollten Sie uns davon nicht abraten.... Kurbrandenburg hätte sich dermaßen feindselig erzeigt und nicht allein dem Feind allerhand Vorschub getan, sondern auch seine Stücke wider Ihre Ittaj. und Dero Kriegsvolk gerichtet, auf Sie losgebrannt und keinen paß gestatten wollen, also daß, wenn er nicht sein Schwager gewesen wäre, Sie ihn von Land und Leuten wollte getrieben haben, daß er mit einem Stecken hätte müssen davon gehen Mit Kursachsen hätten zwar Ihre Maj. auch Partikulardifferenzen wegen des Stifts Magdeburg Jedoch wollten Sie Sich diesfalls eher und besser mit Kursachsen als wegen Pommern mit Kurbrandenburg vergleichen, welches solchergestalt nimmer zu hoffen Nämlich, daß 1 Der Vertrag wurde am 9. April 1633 zu Heilbronn bis zur Herstellung eines festen Friedens erneuert; Londorp a. a. (D. 313, Dumont 49. 2 Nach dem Bericht bei (£. Id. F. Bremer, Beiträge zur (Beschichte des dreißigjährigen Krie- ges , München 1812. vgl. joh. Kretzschmar, Gustaf kidolfs Pläne u. Ziele in Deutschland (— Quellen u. Darst. z. (Beschichte Niedersachsens Xvii) 1904.

7. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 25

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4. Der Fortgang des Krieges 25 Diskursen geführt wegen der Friedenstraktaten..habe1 jenes improbiert, ... aber dieses erinnert, daß man die Jesuiten aus dem Reiche bandifieren2 sollte. (Es sei auch der Krone Böhmen gedacht, daß sie in ihre freie Idahl wiederum gesetzet werde— Nachdem nun der Generalleutnant über dieses lange hatte diskurrieret, kam er zuletzt zu dem Hauptpunkt, sagende, der Herzog von Friedlandt hätte noch nicht vergessen des Affronts, so ihme vor 3 Jahren widerfuhr, wäre auch nicht im besten Concept3 zu Wien und (es) verdrieße ihn sehr und heftig, daß der duc de Feria herausgefordert4 werde, zu keinem andern Ende, denn ihme die Stange zu halten, dahero er refolvieret5, wenn er müßte, daß er von uns auf allen Fall assistiert6 werden möchte, sich zu revangieren; (Rrnim) gab auch so viel zu verstehen, daß der Herzog von Friedlandt vermeinte, er wäre des holden und Gallas mächtig, auch Tttehren= teils (Dfficierer7; hätte schon etliche suspekte8 (Dfficierer abgeschaffet— (Er, Friedländer, wollte dem Rrnheimb untergeben 6 feine Regimenter, so er am wenigsten trauete. hielte darneben dafür, daß im Fall er sich versichern könnte, daß er von uns sollte werden adsistieret, daß er sich in Böhmen mit seiner armee wollte retirieren und daraus in (Österreich und Steiermark avancieren. (Eure Fürftl. Gnaden sollten mit dem holde gehen auf den Herzog von Bayern und tun ihr Bestes, ihn zu ruinieren. Der Feldmarschalk Herr Horn sollte sich dem Herzog von Feria opponieren; man sollte auch suchen Mittel, den König in Frankreich zu poussieren!l, damit er den Krieg in Italien wider Spanien anfinge etc. Rus dieser meiner Relation können (E. F. Gn. judicieren, was dieses für Projekte fein; wäre es ein (Ernst, als10 hätten wir nächst Gott gewonnen Spiel, mir kommt es aber gar zu suspekt für, weiß nicht, was ich darvon soll judicieren. Habe mit ihm, Rrnheimb, über ein und anders discurriert, umb den rechten Grund zu erfahren, aber nach feiner Rrt und Natur ist er ziemlich verdecket gegangen, doch so weit ausgesaget, daß er auch zwar dubi-tieren müßte, wüßte aber dieses versichert, daß der Friedländer merklich bisguftiert11 (fei) infonders über die Rnkunft des duc di Feria; ob er aber des Volks12 so mächtig wäre, wie er sich einbildete, dessen zweifelte er sehr. (Er, Rrnheimb, wäre auch bei dem hold: gewesen und hätte auf Begehren des Friedländers mit ihm geredet, könnte nicht wohl sagen, wohin holde indinierete, denn er (habe) ihm sehr witzig geantwortet, wüßte nicht, ob ihme zu trauen oder nicht. Nach gehaltenen Diskursen habe ich diesen Rb-schied mit ihme genommen13: er soll den Herzog von Friedlandt nur fort14 treiben und versichern ihm, daß, wenn er seine desseins wird fortsetzen, soll er von uns nicht (im Stich) gelassen werden— 1 (Es bleibt zweifelhaft, ob hier Arnim oder tdallenftein als Subjeft zu denken ist. 2 verbannen. 3 Einvernehmen. 4 Ferias Entsendung von Spanien erbeten. 6 entschlossen sei. 6 unterstützt. 7 der Mehrzahl der Offiziere. 8 ver- dächtige. 9 anzutreiben. 10 = so. 11 verstimmt. 15 d. H. feines Heeres. 13 Verabredung getroffen. 14 weiter.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 168

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
168 Fünfte Periode. Von 1517 —1648. — Zweiter Abschnitt. Yondermittedesl6. Jh.bisl648. ozeanischen und baltischen Meeres“ (d. h. der Nord- und Ostsee) ernannt worden. Wegen des Mangels einer ausreichenden Flotte riet Wallenstein nun selbst zum Frieden mit Dänemark; er kam 1629 zu Lübeck zustande: Christian Iy. verpflichtete sich den deutschen Angelegenheiten fernzubleiben. Inzwischen war der extrem-katholischen Partei (Maximilian) ein Hauptschlag geglückt: sie hatte den Kaiser 1629 dazu bestimmt, das Restitutionsedikt zu erlassen, wonach alle seit dem Passauer Vertrage von 1552 eingezogenen geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten. Damit war der Protestantismus in seinem Lebensnerv bedroht. Da retteten ihn zwei Umstände, Wallensteins Absetzung und Gustav Adolfs Landung in Deutschland. Schon lange hatte jener durch seine religiöse Gleichgültigkeit, die schweren Bedrückungen seiner Truppen, sein hochfahrendes Wesen, seine das Territorialfürstentum anscheinend bedrohenden Pläne sich den Haß der Fürsten, zumal Maximilians, zugezogen. Ihnen gab der Kaiser endlich nach und verfügte 1630 zu Regensburg die Entlassung des Generalissimus; den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen übernahm Tilly. Scheinbar ruhig ging Wallenstein auf seine Güter nacli Böhmen, wohl wissend, daß man seiner noch bedürfen werde. 138. 2. Bettung des Protestantismus durch Gustav Adolf 1630 — 32. Gustav Adolf wurde zum Eingreifen in die deutschen Verhältnisse einmal durch den Umstand veranlaßt, daß Polen sein • Thronrecht bestritt (§ 130) und bei dem Kaiser Unterstützung -gefunden hatte; vor allem hatte er die Absicht sich zum Herrn der Ostsee zu machen; aber auch religiöse Begeisterung bestimmte ihn seinen Glaubensgenossen zu helfen. Im Juli 1630 landete er in Pommern, gewann mit seinem trefflichen Heere, in dem er strenge Mannszucht hielt, in meisterhaftem Feldzuge bald Pommern und Mecklenburg und schloß mit Frankreich zu Bärwalde (i. d. Neumark n. von Küstrin) einen Subsidienvertrag, der ihm volle Freiheit des Handelns ließ (Jan. 1631). Aber die ^deutschen Fürsten, voran Johann Georg von Sachsen und ti!,der schwache, von dem katholischen und kaiserfreundlichen * Schwarzenberg geleitete Georg Wilhelm von Brandenburg

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 170

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
170 Fünfte Periode. Von 1517 1618. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Wallenstein sich nach Sachsen wandte, folgte ihm der Schwedenkönig dahin. Der Tag bei Lützen (sw. von Leipzig) am 16. Nov. i 1632 endete mit einem Siege der Schweden unter Bernhard von Weimar; aber Gustav Adolf war im Heldenkampfe gefallen: einer der größten Feldherren aller Zeiten, groß auch als Staatsmann, für Ideale begeistert und alle bezaubernd durch seine heldenhafte Erscheinung und die edle Menschlichkeit seines Wesens in dieser wilden Zeit: ein Unglück für Deutschland, — aber auch ein Glück. 339. 3. Der schwedisch-französische Eroberungskrieg 1632—48. a) Bis zum Prager Frieden 1635. Auf dem Throne Schwedens folgte Gustav Adolfs unmündige Tochter Christine; die Leitung der Politik übernahm Axel Oxenstjerna, bemüht für die gebrachten Opfer eine genügende Landentschädigung zu gewinnen, die Führung der Heere Bernhard von Weimar und Horn. Diesen gelang es den kaiserlichen und ligistischen Truppen Schwaben und Bayern (Regensburg) zu entreißen. Das war nur dadurch möglich, daß Wallenstein, einzig auf den Schutz der kaiserlichen Erblande bedacht, in Schlesien ziemlich untätig blieb. Sein Plan ging darauf hinaus, durch Verhandlungen mit Sachsen und Schweden, die er anfangs im Einverständnis mit Ferdinand führte, den Krieg zu beendigen und für sich selbst ein Kurland zu gewinnen; diese Absicht mußte ihn aber naturgemäß in Gegensatz bringen zu der spanisch-katholischen Partei am kaiserlichen Hofe (Maximilian, Lamormain) und allmählich zum Kaiser selbst und mußte ihn schließlich zu verhängnisvollen Schritten treiben. Nach dem Falle von Regensburg (Nov. 1633) ging er von Schlesien nach Böhmen und schlug in Pilsen sein Hauptquartier auf. Seine erbitterten Gegner setzten die Absendung Questenbergs und Trautmannsdorfs durch (Januar 1634). Um der ihm drohenden Absetzung zu entgehen, ließ er (am 12. Jan.) auf dem Feste bei Ilow sich von seinen Obersten einen (nicht verklausulierten) Revers ausstellen, in dem sie gelobten, sich nie von ihm zu trennen. Mehrere seiner Offiziere, Gallas, Piccolomini, Aldringer, Colloredo u. a., wurden für den Kaiser gewonnen; die übrigen suchte er durch einen Revers (vom

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 166

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
166 Fünfte Periode. Von 1517 — 1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh.bisl648. war, erhielt er keine Hilfe; Gabriel Bethlen wurde durch die ungarischen Verhältnisse an wirksamer Unterstützung gehindert. Diese Umstände, dazu die in Böhmen herrschende Auflösung und die Unfähigkeit des „Winterkönigs“ führten 1620 die vernichtende Niederlage in der Schlacht am weißen Berge bei Prag durch den ligistischen Feldherrn Grafen Tilly herbei. In wilder Flucht eilte Friedrich durch Schlesien und Brandenburg nach den Niederlanden. In Böhmen wurde nun der Protestantismus ausgerottet; die Häupter des Adels wurden hingerichtet, ihre Güter eingezogen, das Volk durch Einquartierung der „Seligmacher“ mürbe gemacht oder zur Auswanderung gezwungen; die Bevölkerung sank von 4 Mill. auf 7—800000. Jetzt unterwarfen sich auch die andern aufständischen Provinzen dem Kaiser. Über Friedrich V. sprach er trotz kurfürstlichem Protest die Acht aus. § 136. b) Der Krieg um die Pfalz 1621 — 23. Nicht bloß die Niederwerfung seiner rebellischen Provinzen, sondern die Vernichtung Friedrichs war des Kaisers nächstes Ziel. Daher zog sich jetzt der Krieg nach der Pfalz, in die schon im Sommer 1620 der spanische Feldherr Spinola eingedrungen war. Nach der Auflösung der zum Gespött gewordenen Union traten für den „Winterkönig“ ein Ernst von Mansfeld, der von ritterlicher Galanterie gegen die unglückliche Königin Elisabeth erfüllte „tolle“ Christian von Braunschweig, Administrator1 von Halberstadt, und der Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach* Schon jetzt nahm der Krieg den Charakter an, der ihm geblieben ist: er begann geführt zu werden von einer aus aller Herren Ländern zusammengelaufenen Soldateska, die in ihm ihr Handwerk sah, unter Söldnerführern (Condottieri), die in ihm „Fortune machen“ wollten; „der Krieg ernährt den Krieg“. Nach wechselndem Glück blieben die spanischen und ligistischen Truppen in der Pfalz — nach der Erstürmung Heidelbergs durch Tilly wurde die kostbare Bibliothek nach Rom geschleppt — und in Westfalen schließlich Sieger. Inzwischen war auf dem Fürstentage zu Regensburg trotz dem Einsprüche von Brandenburg und Sachsen die pfälzische 1) Diesen Titel führten die Verwalter der ehemals geistlichen, nun evangelisch gewordenen Stifter.
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