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1. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 52

1883 - Leipzig : Amelang
52 I. Die oberen Gottheiten. ohne alle Knoten im Gewände, erhielten von ihren Bekannten, Gatten und Liebhabern Geschenke, bewirteten und beschenkten dagegen wieder ihre Wienerinnen. Die Attribute der Juno sind: ein königliches Diadem nebst dem Scepter, welches sie als Gattin des Götterkönigs bezeichnet, oder ein mit Sternen besäeter Schleier, der ihr als der Königin des Himmels gegeben wurde. Sie wird als eine majestätische, schöne Frau, jedoch mehr ernst und stolz, als mit sanften Zügen abgebildet, die sich namentlich durch ein großes Auge voll ehrfurchtgebietender Hoheit ^auszeichnet, weshalb Homer Hera „die hoheitblickende, ehrwürdige Göttin" nennt, angethan mit einer Tunika, die unter der Brust gegürtet ist, oder „wie in der gewählten Abbildung (siehe tab. Iii) eines „schönen Standbildes der Göttin, mit dem königlichen Diadem „auf dem Haupte, ungegürtet, und mit einem Mantel, der nur „die eine Schulter bedeckt, übrigens aber lose um den andern „Arm und den Leib herabhängt. In der einen Hand hält sie „den Herrscherstab, und eine Patene (flache Schale, als Symbol „der ihr dargebrachten Opferspendm) in der anderen." Manchmal erscheint sie auf einem Throne sitzend mit einem Scepter und einer Granate, manchmal auch auf einem von zwei Pfauen gezogenen Wagen; oder hat zur Seite einen Pfau oder auf dem Scepter einen Kuckuck. Die Frauen und Mädchen in Griechenland feierten ihr zu Ehren alle fünf Jahre zu Olympia ein großes Fest, an welchem sich nur Weiber beteiligen durften, welche ihr ein prachtvolles, heiliges Gewand woben und in zwei Chöre geteilt einen Wettlauf veranstalteten. Ihre Opfer sind besonders Lämmer und junge weiße Kühe. In Rom waren dieser Göttin, die hier den Beinamen Lucina hatte, weil man sie für die Helferin bei der Geburt der Menschen hielt und als solche verehrte, mehrere Tempel errichtet, und die ersten Tage jedes Monats, besonders aber der ganze Monat Juuius, waren ihr heilig. Junonen wurden in früher Zeit die Schutzgeister der Fraueu genannt.

2. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 79

1883 - Leipzig : Amelang
•fi)e|lia oder Vesta. 79 bar und als Branbopfer junge Kühe. Ihre Priesterinuen mußten Jungfrauen bleiben. In Rom bagegen hatte Vesta einen vom Könige Ituma pompilius erbauten runben Tempel, in beffen Mitte ihr Symbol, das Feuer, auf einem Altare brannte, welches nie auslöschen bürste. Am Tage staub biefer Tempel offen, in der Nacht aber würde er »erschlossen. Das Palladium, ein kleines, hölzernes Bilb der Minerva (Pallas), welches, nach der Mythe, vom Himmel herab in die Königsburg von Troja gefallen und von bort nach Griechenlaub, späterhin aber nach Rom gebracht war, und von beffen sicherer Aufbewahrung, nach dem Volksglauben, die Erhaltung der Stadt Rom abhängen sollte, und anbere alte Götterbilber würden in dem Tempel der Vesta aufbewahrt. In Rom hatte die Göttin sechs Priesterinuen, die nach ihr Imulinnctt ober vestalifche Jungfrauen hießen, bereu Berus es war, das heilige Feuer im Tempel der Vesta zu unterhalten, und bort Opfer und Gebete für das Wohl des Staates zu verrichten. Sie würden zu ihrem heiligen Dienste von dem Oberpriester, Pontifex maximus genannt, erwählt. Ihre Kleibung war ein weißes Gewanb, die priesterliche Stirnbinde und ein Schleier; später würde die Hinzn-fiigung weiteren Schmuckes gestattet. Sie würden zwischen dem sechsten und zehnten Jahre ihres Alters dem Dienste der Göttin gewibmet, mußten das Gelübbe strenger Keuschheit ablegen und breifeig Jahre im Tempel bienen. Dann aber bürsten sie ihn verlassen, und sich sogar verheiraten. Das Volk sah bies jeboch nicht gern, weil man es als eine Veranlassung zum Unwillen der Göttin, der sie sich gewibmet hatten, betrachtete. Die vestalifchen Jungfrauen genoffen, solange sie den Tempelbienst verrichteten, großes Ansehen und bebeutenbe Vorrechte. Ihre Person war unverletzlich; sie stauben unter keiner väterlichen Gewalt und konnten frei über ihr Vermögen schalten. Wenn sie bei feierlichen Aufzügen durch die Straßen von Rom gingen, so trugen Liktoren (Gerichtsbiener) ein Bünbel von kleinen Stäben (fasces), aus dem ein Beil, das Sinnbilb der Herrschaft, der höchsten Gewalt, hervorragte, vor ihnen her, eine Auszeichnung,

3. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 99

1883 - Leipzig : Amelang
Pallas-Athene oder Minerva. 99 „an Brust, Armen und Hüften männlich schmal. Auch das „längliche Gesicht hat zwar eine freie Stirn, große, offene Augen, „strengen Mund, ein festes Kinn, aber ihre Züge sind anmut-„los, und das Haar lose zurückgeschlagen." Das älteste, aus Holz geschnitzte Bild der Göttin, welches vom Himmel gefallen sein soll, nannte man Palladium (Bild der Pallas). Dasselbe war zuerst im Besitze der Königsfamilie von Troja, und man glaubte, daß der Bestand der Stadt von dem Besitze dieses Bildes abhänge. Im Kriege der Griechen gegen Troja wurde dasselbe entweder von Diomedes oder Odysseus heimlich entwendet, woraus die Einnahme der Stadt durch das hölzerne Roß gelang, oder Äneas nahm dasselbe bei seiner Flucht mit sich. Nach der Verschiedenheit dieser Sagen machten später mehrere Staaten Anspruch auf den Besitz des echten Palladium, so Argos, Athen und Rom, und sein Besitz galt überall als Bedingung und Bürgschaft des Bestandes der Staaten. Daher hat man später den Ausdruck Palladium in weiterem Sinne aus andere Gegenstände angewendet, denen man ähnliche Bedeutung beilegte, und wenn z. B. gesagt wird: das Palladium der Freiheit ist entwendet, so wird damit bezeichnet, daß die oberste Bedingung und Bürgschaft der Freiheit verloren gegangen sei. Die schönsten und bedeutendsten Statuen der Athene besaß die Skadt Athen und sie waren von der Hand des Phidias, der auch den Zeus in Olympia gemacht hat; namentlich war die Goldelfenbeinstatue im Parthenon berühmt „und neben ihr eine im Freien auf der Burg Athens aufgestellte kolossale Erzstatue, welche das Dach des ebeugenauu-„teu Tempels überragte, so daß man ihren Helmbusch und „ihre Lanzenspitze vom Meere aus schon sah, wenn man sich „auf der Höhe von Suniou, der südlichen Landspitze Attikas, „befand. Die Göttin ist hier (siehe tab. Vii) in majestätischer „Ruhe dargestellt, als die Gewaltige und Siegreiche. Zu den „Füßen erblicken wir an ihrer linken Seite den Schild, an „der rechten die Erechthensschlange. Auf ihrem gebogenen rech-

4. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 100

1883 - Leipzig : Amelang
100 I. Die oberen Gottheiten. „ten Arme steht, ebenfalls in verhältnismäßig kolossaler Gestalt, „die Siegesgöttin. Auf dem Postamente erblicken wir die Ge-„burt der Pandora." Das ganze Altertum war erfüllt von der Herrlichkeit dieser Schöpfung des Phidias, deren Wesen nach Winckelmanns Ausspruch „edle Einfalt und stille Größe" war. Die letzte zuverlässige Nachricht von diesem Kunstwerke ist ans dem Jahre 375 n. Chr. Wann und wie das Bild der Athene zu Grunde gegangen ist, wissen wir nicht. Alljährlich feierte man zu Athen der Pallas-Athene zu Ehreu das mehrtägige Doppelfest der panathenäen, nämlich alljährlich die kleinen, und alle vier Jahre, immer im dritten Jahre der laufenden Olympiade, die großen. Es war uralt und soll durch Theseus seine große Bedeutung erhalten haben. Es wurde durch feierliche Aufzüge, Kampfspiele, überreiche Opfer und Schmäuse gefeiert, wobei alle Kolonieen Athens teilnahmen. Der Siegespreis war ein Gefäß des lautersten Olivenöls, als das Produkt des heiligen Baumes der Athene. Auf diesen panathenäifchen Preisgesäßen, deren viele aus uns gekommen sind, ist einerseits die Göttin in kämpfender Stellung und andererseits die Kampfart abgebildet, in welcher der Besitzer den Preis errungen hatte. Die feierlichste Handlung war die Darbringung des von den Mädchen und Frauen Athens reich gestickten, weiten Gewandes, mit dem das Götterbild bekleidet wurde, und welches man mit einem prachtvollen Aufzuge zur Burg hinauf begleitete, einem Aufzuge, an welchem sich fast die ganze Bevölkerung Athens, die vornehmen Jünglinge zu Roß und in Wagen mit vier Pferden, die bewaffnete Mannschaft gerüstet, die Bürger nebst ihren Frauen und Töchtern in Feiertagsgewändern beteiligten. Im Beginne des Frühlings opferten in Athen die Magistratspersonen der Göttin, und zwei Mädchen besorgten den Dienst im Heiligtume ein Jahr lang. Fast mit gleichem Eifer als die Griechen verehrten die Römer diese Göttin, deren Eigenschaften dem Volkscharakter sehr zusagten,

5. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 101

1883 - Leipzig : Amelang
Phöbos - Apollon und Helios oder Sol. 101 und deren römischer Name Minerva sie als Göttin der Weisheit oder des Nachdenkens bezeichnet. Sie war ihnen ebenfalls die Beschützerin der Künste und Gewerbe und der häuslichen Thätigkeit im Spinnen, Weben, Sticken, sowie bei den Griechen. In Rom waren ihr daher auch mehrere schön verzierte Tempel geheiligt. Einer der ältesten stand auf dem Kapitol (Burg). Ihrem Bilde, dem schon beschriebenen Palladium, wurde die höchste Verehrung gewidmet, und das ihr geweihete Fest alljährlich fünf Tage hindurch, vom 19. bis zum 23. März, gefeiert. "Ahööos-Apoaon und Aelios oder §>ol (Siehe Abbildung Vi.) Apollons Haupt-Beinamen sind Delios, von der ihm heiligen Insel Delos, wo er geboren war, und Kynthios, uach dem auf dieser Insel befindlichen Berge Kynthos; Leloides, nach seiner Mutter, der Leto, oder römisch Latona; Nomios, in Bezug auf Gesang und Spiel; Päon, das heißt Arzt; pythios, nach seinem Orakel zu Delphi oder Pytho. Er war der Zwillingsbruder der Artemis (Diana) und Sohn des Zeus (Jupiter), den ihm Leto (Latona) auf der Insel Delos, einer der kykladischen Inseln im ägäischeu Meere, gebar, wo sie nach langem Umherirren vor den Verfolgungen der eifersüchtigen Hera endlich eine Zufluchtsstätte fand. Ja, nach der Sage soll diese Insel bis dahin als ein öder Felsen im Meere nmhergetriebsn sein. Nach der Geburt des Gottes strahlte die Insel von goldenem Glanze, heilige Schwäne zogen auf dem Meere herbei und umkreisten siebenmal die Insel, die von diesem Zeitpunkte an feststand. Darum feierte man auf der Insel Delos den Geburtstag dieses Gottes im Anfange des Wonnemonates. Spätere griechische Dichter machen keinen Unterschied zwischen Apollon und dem Sonnengotte, Helios oder Titan genannt, und ebensowenig die Römer zwischen Apollo und dem

6. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 106

1883 - Leipzig : Amelang
106 I. Die oberen Gottheiten. „scheint, mit der auf den rechten Schenkel gestützten Lyra,, „und als Gott der Herden, an der linken Seite den Hirten-„stab." Außer dieser giebt es noch mehrere Abbildungen, z. B. die,, wo er stehend in ruhiger Stellung, die rechte Hand über das Haupt geschlagen und den Köcher an den nebenstehenden Baumstamm gehängt, dargestellt wird. Sodann existiert die Statue des Apollo von Belvedere, welche, jedoch ganz nackt, der berühmte Kunstkenner Winckelmann näher erklärt hat. Sie stellt Apollo dar mit einem schönen, männlichen Gesichte, und das Haupthaar, dem seines Vaters Zeus ähnlich, kräftig gelockt. Der Mantel (Chlamys) hängt lose über die Schultern und den linken Arm. Winckelmann erkannte dann den Gott in der Stellung, welche die Gewißheit des Sieges über den Drachen Python ausbrückt, welcher ihm den Zutritt zu seiner Orakelstätte in Delphi verwehren wollte. „Daneben steht das Bilb des Helios. Derselbe erscheint in „ein loses, weites Gewanb gekleibet, leicht geschürzt, zum Zeichen „seiner Eile. Als die Gottheit des strahlenden Lichtgestirns „der Sonne hat er um das Haupt einen siebenzackigen Kranz —r „übersehen Sie die heilige Zahl sieben nicht — in der einen „Haitb die Kugel, als Bild des Souueitkörpers, und in der „aitbertt das Füllhorn der Früchte, welche die Sonne „zeitigt; neben sich die Kopse von Rossen, als Sinnbilb seiner „Fahrt." So sehen Sie auch in den Götterbilbern die Wirkung des Lichtes in dem Geistigen und dem Körperlichen von den Künstlern treu dem Wesen des Lichtes versinnlicht. Wenben wir uns jetzt zu einigen der wichtigsten Mythen der beibeu genannten Götter, und zwar zuerst zu benen des Apollon. Schon seine Jugenbgeschichte ist mit manchen wunderbaren Erzählungen angefüllt. Er wurde nicht von seiner Mutter Latona, welche die Inno fortgesetzt verfolgte, sondern von

7. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 114

1883 - Leipzig : Amelang
114 I. Die oberen Gottheiten. mistokles aber und die jüngeren Männer erklärten die „hölzerne Burg" für die Flotte, und indem sie sich dieser vertrauten, erkämpften sie den glorreichen Seesieg von Salamis. Hätten nun alle Athener den Spruch so verstanden wie die Greise, so blieb dem Orakel der Rücken gedeckt, indem es erklärte, es habe die Flotte gemeint. Nur aus diesem Wege konnte sich das Orakel von Delphi, so klug und einsichtig auch die Priester waren, im Rufe der Unfehlbarkeit und auf der Höhe seiues Einflusses halteu. Uuweit dieses Ortes, auf der krissäischen Ebene, wurden dem Apollon zu Ehren und zur Erinnerung an den von ihm schon in seiner Kindheit errungenen Sieg über den Drachen Python alle sieben, hierauf alle neun, und späterhin alle fünf Jahre die berühmten Mythischen Spiele gefeiert, in denen man die Sieger mit Lorbeerkränzen schmückte. In Rom fand die Verehrung Apollons erst 320 v. Chr. Aufnahme, indem man ihm bei einer Pest einen Tempel gelobte, zu dem dann ein zweiter auf dem palatinischen Berge gegründet wurde. Die apollinarifchen Spiele wurden während des zweiten pnnischen Krieges gestiftet. Der Lorbeerbaum und aus dem Tierreich der Hirsch, Wolf, Schwan, Delphin und Rabe waren ihm geheiligt. Unter den vielen Kunstwerken des Altertumes, die auf unsere Zeiten gekommen sind, ist eines der berühmtesten die in unserer Abbildung mitgeteilte Bildsäule des Apollon — bei den neueren Künstlern als Apollon von Belvedere bekannt —, welchen Namen man ihr von dem Saale gegeben hat, in welchem sie im Vatikan (einem berühmten Palaste in Rom) steht. Artemis oder- picmct und {pecette oöer ^una. (Siehe Abbildung Viii und Ix.) Artemis oder Diana, welche in ähnlicher Weise, wie Apollon mit Helios, mit der Mondgöttin Luna, Selene verwechselt oder verschmolzen wurde, hatte nach der verschiedenen Art ihrer Ver-

8. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 120

1883 - Leipzig : Amelang
120 I. Die oberen Gottheiten. die Kraft und Naturwirkung der Nacht, deren Symbol gleichsam der Mond, wie das des Tages die Sonne ist. Darum erscheint ihr gegenüber auch Helios als das aufsteigende Gestirn des Tages, während Selene der Abend und die Nacht ist; darum trägt sie auch eine Fackel, und ist mit einem langen, aufgebauschten Gewände nebst herabhängendem Schleier bekleidet. Ein halber Mond (seltener Hörner) ziert dann ihre Stirn, und sie steht in schwebender Stellung auf einem mit zwei Rossen bespannten Wagen. Ihr bekanntester Mythus ist derjenige von ihrer Liebe zu dem schönen Jünglinge Endyrnion, den sie im Waldgebirge schlafend erblickte, und zu dem sie, von seiner Schönheit angezogen, herniederstieg. Dieser Mythus darf als eiu Sinnbild des milden Waltens der Göttin der Nacht bettachtet werden, welche über die im Schlummer bewußtlos liegende Kreatur wacht. — Bei den Römern hatte Luua einen ansehnlichen Tempel auf dem Aventinischen Berge, den schon der alte König Servins Tullius gegründet hatte. Außerdem gab es noch einen Tempel auf dem Kapitole und einen dritten auf dem Palatinischen Berge. Gegenüber der bisher von uns betrachteten Artemis erscheint die sogenannte Diana von Ephesus, die Abbildung Ix zeigt, als eine sehr verschiedene und befremdliche Gestaltung, und man begreift auf den ersten Blick durchaus nicht, wie dieser Göttiu ebenfalls der Name der jungfräulichen Artemis hat beigelegt werden können. Sie erscheint nämlich ganz abweichend von der einfachen, menschlichen, naturgetreuen Gestalt, in welcher die griechischen Götter dargestellt werden, und vor allem mit den ausgeprägtesten Zeichen der Mütterlichkeit. Die Verbindung dieser Gottheit, welche ursprünglich von den Völkern in Asien verehrt wurde, und von den Griechen, die sich an der kleinasiatischen Küste in Kolo-nieen angesiedelt hatten, ausgenommen war, mit der griechischen Artemis ist dadurch möglich und thatsächlich geworden, daß Artemis ttotz ihrer Jungfräulichkeit Göttiu der Fruchtbarkeit, der Geburten, des Wildes und daß sie Moudgöttin war, was alles bei der asiatischen Göttin zutraf.

9. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 121

1883 - Leipzig : Amelang
Artemis oder Diana und Selene oder Luna. 121 Bei so vieler Übereinstimmung stieß man sich nun nicht an den großen Unterschieb, daß die orientalische Göttin, welche be-sonbers zu Ephesus, der Hauptstabt von Jonien in Kleinasien, eifrig verehrt und nach biesem Orte benannt würde, burchaus mütterlich gestaltet war und in einigen Zügen Verwanbtschast mit Rhea-Kybele hatte. Darum hat sie in der Abbilbung (siehe tab. Ix) „wie bte Rhea (vgl. S. 36) die Mauer auf dem Haupte, „und bahinter eine runbe Scheibe, als Bilb des Vollmonbes; „auf der Brust einen Blumenkranz als Symbol des Früh-„lings, und baran Mäbchengestalten; auf bett Armen Löwen; „als Mutter des Wilbes viele Brüste; an der unteren eng „einfchließenben Einfassung bttrch Ringe wilbe Tiergestalten „(Hirsche, Greife :c.), gefoitbert, unter benett man auch bett „Stier erkennt, besten Hörner die Monbhörner bebeuten; außerdem sittb an den Seiten Blumen und Bienen abgebilbet. „Am Fußenbe sittb nur bte Füße sichtbar, ba der untere Teil „des Bilbes wie ein umgekehrter Kegel gestaltet ist." In anberen alten Silbern, ebenfalls mit vielen Brüsten, hat sie in jeber Hand einen Stab ober eine Kette, die bis auf den Boben herabreicht, und der untere Teil ihres Körpers enbigt sich spitz zngehenb in einem behauenen Blocke von Stein. Die Sitttt-bilber siub Symbole der Fruchtbarkeit. Die Berehrung dieser Diana von Ephesus war, wie schon bemerkt, durch ganz Kleinasien und weiter verbreitet. Zu Ephesus hatte sie einen so prächtigen Tempel, daß berselbe im Altertume als eins der sieben Wunberwerke betrachtet würde., Herostratus aus Ephesus zünbete benselben an, um berühmt zu werben. Dies geschah gerabe in der Nacht, wo Alexanber der Große in Macebonien geboren würde, was matt später als ein Borzeichen der späteren Größe Alexanbers betrachtete, — freilich erst, nachdem Alexanber schon bttrch feine außerordentlichen Eroberungen in Europa und Asien groß geworben war und biefen Tempel schöner wieber hatte ausbauen lassen. Dieser Dienst blühte noch zu der Zeit, als der Apostel Paulus nach Ephesus

10. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 122

1883 - Leipzig : Amelang
122 I. Du oberen Gottheiten. kam, um das Christentum zu predigen, weshalb die Zuuft der Goldschmiede, welche durch Anfertigung kleiner silberner Tempel der Diana einen sehr guten Verdienst hatten und durch die neue Lehre vom Christentums in ihrem Erwerb sich bedroht glaubten, einen so furchtbaren Aufstand gegen Paulus und seine Begleiter-erregte, daß dieselben die Stadt verlassen mußten. Trotzdem hatte die neue Lehre Anhänger gefunden, die seitdem eine christliche Gemeinde bildeten. — Einen ebenso prächtigen Tempel hatte die Artemis Leukophryne, die ebenfalls in Kleinasien verehrt wurde, zu Magnesia. Die Verehrung der taurischen Artemis stammt ans den Ländern am Schwarzen Meere, und besonders aus der Krim, von woher Orestes ihr Bild und ihren Dienst nach Griechenland gebracht haben soll (s. unten), wo diese Göttin unter dem Nameu Orthia oder Orthosia uuter auderem in Sparta sich einbürgerte. Sie war die jungfräuliche Moudgöttiu, der Menschenopfer gebracht wurden, und wurde von einem Stiere getragen, dessen Hörner die Mondhörner bedeuteten. In Sparta wurden die ihr dargebrachten Menschenopfer in die bekannte Geißelung der Jüugliuge an ihrem Altare umgewandelt, welche man auf Lykurgs Gesetzgebung zn-rücksührt. Auf der Insel Kreta, wie auf der Jufel Ägiua und der lakonischen Küste (dem heutigen Morea in Griechenland) und in vielen anderen Orten wurde auch eine Artemis Vritomartis oder Mktynna verehrt. Überall, wo Apollon verehrt ward, widmete man auch der Diana Opferdienst und Tempel. Auch bei den Römern war Diana eine heimische Gottheit. — In Rom erbaute der König Servins Tnllins der Diana auf dem Aventinischen Hügel einen Tempel. Man opferte ihr Rinder und Hirsche. — Die Opfer an Tieren und Früchten, welche der jungfräulichen Göttin gebracht wurden, mußten völlig tadellos und rein sein. Hirsche, Hunde und die Erstlinge aller Früchte des Feldes waren ihr geheiligt.
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