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1. Abth. 2 - S. 317

1823 - Elberfeld : Büschler
317 Der heilige Bund 1515. 39 Bundesglieder vertheilt, daß die meisten wieder erhalten haben, was ein jeder ursprünglich besaß, und auch die Ver- größerungen durch den Lünevlller Frieden und die Zeiten des Rheinbundes behaupteten. Oe streich hat sein treues Tyrol, hat Salzburg und das Inn-Viertel wieder gewon- nen; Baiern ist mächtig in seinem Kreise und über Fran- ken, auch hat es rn der Pfalz am Rheine Entschädigungen erhalten, und zählt über drei Millionen Untcrlhanen. Würtemberg herrschten Schwaben über fast anderthalb Millionen treuer und kräftiger Menschen, und wird durch den Schwarzwald von Baden geschieden, welches von Ba- sel längs dem Rheine bis über Mannheim hinab als ein schö- nes , fruchtbares Land daliegr. Auch Hessen-Darm- stadt hat gegen früheren Umfang in der Zeit der Umwäl- zungen sehr gewonnen, und zählt in seinen Städten Re wichtigste Festung des deutschen Bundes, denschlüstel zum Herzen von Deutschland, das oft heimgefuchte Mainz. Am meisten Untcrthanen von deutscher Zunge zahlt jetzt der König von Preußen; es sind an neun Millionen, so viele als noch nie unter einem einzigen Scepter vereinigt waren. Sie sind ihm durch den Beschluß des großen europäischen Gerichtes zuerkannt, weil er den größten Theil seiner pol- nischen Länder dem russischen Reiche abtrat ; und Preußen ist nun, zu seinem und des Vaterlandes Heil, ein ächt und fast einzig deutscher Staat. Seine Länder reichen von der östlichsten Grenze bis zur westlichsten, und liegen in solcher Ausdehnung als siete Mahnung da, für des Vaterlandes Schutz und Ehre sich wach und gerüstet zu halten. 73. Der heilige Bund. . 26. September 1815. Noch war der Wiener Congreß mit seinen Anordnungen der europäischen Verhältnisse nicht fertig; verworren lag vielmehr noch vieles da, und manche Knoten schienen nur sehr schwer gelöst werden zu können; — da verließ der auf eine Insel im Meere Gebannte plötzlich seinen Ort, um in die Verwirrung, in welcher Europa noch schwebte, seine Brandfackelzu werfen. Es wäre ein schrecklicherer Brand geworden, als der erste! Aber Gott lenkte die Herzen der Führer der Völker, daß sie sogleich allen Hader über das Kleine vergaßen, ihren Bund neu befesiigten, und gegen den wiedergekehrten Friedensstörer, obwohl er sehr mrlde und friedliche Worte redete, die europäische Achtaus- sp.rachen. Es war das erste Beispiel in der Geschichte. Gan; Europo erklärte, daß Napoleon Buonaparte, a!o ein Femd

2. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 69

1831 - Elberfeld : Büschler
Der Einfall tu Frankreich 69 vw nv»t\uu\\ it\ivv trugen wenigstens 200,000 Mann; die preußischen 160,000; Oestreich hatte am Rhein, in Italien und als Rückhalt 230,000. Wellington stand mit 80,000 Engländern, Spaniern tmd Por- tugiesen schon auf französischem Boden. Das deutsche Reich endlich, durch glückliche Eintracht wiederum Einem Ziele zu- strebend, stellte gleichfalls 150 bis 160,000 Mann ids Feld. Sie waren in 8 Heerbannen abgctheilt; 36,000 Baiern unter Wrede machten den ersten aus; der zweite stand unter dem Herzoge von Braunschweig und bestand aus 33,000 Hcwovera-- nern, Braunschweigern, Oldenburgern, Mecklenburgern und denen aus den Hansestädten. Der dritte, 23,000 Orann aus den sächsischen Landern, hatte den Herzog von Weimar zttm Anführer. Den vierten,.ans 12,000 Hessen bestellend, führte ihr Ehurprinz selbst. Der fünfte, von 10,000 Mann ans dem Bergischen Lande, aus Waldeck, Lippe, Nassau, Ko bürg, Meiningen, Hildburghausen und ^trelitz., wurde vom Herzoge von Sachsen-Kobnrg befehligt. Den sechsten führte der Prinz von Hessen-Homburg; er war von Darmstadt, Würzburg, Frankfurt, Isenburg und Neuß gestellt. Der siebente bestand aus 12,000 Würtembergern, die bald noch stark vermehrt wur- den, den Kronprinzen an ihrer Spitze. Der achte hatte den badenschen Grafen von Hochberg als Anführer und enthielt die Krieger von Baden, Hohenrollern und Lichtenstein. Wenn gleich diese vollen Zahlen nicht sofort im Felde standen; wenn gleich ein weiter Raum besetzt und viele Tau- sende zur Einschließung der Festungen zurückgelassen werden mußten, mit deren förmlicher Belagerung man sich nicht Aus- halten wollte, so darf doch sicher angenommen werden , daß eine halbe Million rüstiger Krieger das Kampffckd in Frank- reich selber betrat, und die nur halb so große französische Macht in immer engeren Raum zusammendrängen konnte. Dazu wurde im Rücken der Heere eifrig gearbeitet, gcwgffnet, geübt, aller Kriegsbedarf zugerüstet; und damit das Alles mit Ord- nung und Uebereiüsttmmung geschähe, so wurde, weil Deutsch- land von dem raschen Zusammenwirken soft langem entwöhnt gewesen, ein Mittelpunkt des Handelns, eine Cent ral-Ver- waltung, eingesetzt, und an ihre Spitze ein Mann gestellt, den unser Vaterland unter seine ersten Freiheitshelden rechnet, wenn gleich er keine Heere geführt hat. Das war der Frei- herr und Minister v on Stein. Als Deutschland unter.dem französischen Joche seufzte,, war dieser Mann unter denen, welche sich nicht beugten, sondern an dem künftigen Siege des Rechtes und der Freiheit eifrig arbeiteten; der mit seines Gei- stes überwiegender Kraft viele Andere im Glauben und Ver- trauen aufrecht hielt. Und als der Krieg gegen Rußland im Jahr 1812 ausbrach, zog er mit andern wackern Männern dem Osten zu, um den Krieg des einzelnen Volkes, dessen Tbatkraft sic kannten, zu einem europäischen Freiheikskampft zu machen.

3. Abth. 1 - S. 434

1818 - Elberfeld : Büschler
434 Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1817. chen werden, zeigt sich so viel Anerkennung des Rechten und Vernunftgemäßen, und solches Vor- walten des menschlich freien Sinnes; und der le- bendigen Bewegung eines bildenden-, schaffenden Geistes ist so viel Raum gelaffen, daß es nur dar- auf ankömmt, ob ein solcher unter uns seine Woh- nung nehmen wolle. Denn überall und zu allen Zeiten hat der Geist, wenn er nur in sich rein und fest war, die Gewalt gehabt, und selbst die mangelhafte Form zu einenr trefflichen Werkzeuge umgeschaffen. Auf unserm reinen, uneigensüchtigen Willen beruht es, daß der neue teutsche Bund ein Segensquell für Jahrhunderte und einst hoch ge- priesen werde, wie wir das tausendjährige. Kaiser- thum ehren und preisen. Durch die übrigen Verhandlungen des Wie- ner Congresses und durch spätere, ist das teutsche Land so unter jene 38 Bundesglieder vertheilt/ daß sie km Ganzen behalten haben, was ein jeder ursprünglich besaß, und die meisten von ihnen auch die Vergrößerungen durch den Lüneviller Frieden und die Zeiten des Rheinbundes behaupteten. O est reich hat sein treues Tyrol, hat Salzburg und das Inn Vierthel wieder gewonnen; Baiern ist mächtig in seinem Kreise und über Franken, auch hat es in der Pfalz am Rheine Entschädi- gungen erhalten und zahlt über drei Millionen Unterthanen. Würtemberq herrscht in Schwa- den über fast anderthalb Millionen treuer und kräftiger Menschen, und wird durch den Schwarz- wald von Baden geschieden, welches von Basel längs dem Rheine bis über Mannheim hinab ein schönes, fruchtbares Land darbietet. Auch Hes- se n-Darmsta dt hat gegen früheren Umfang in der Zeit der Umwälzungen sehr gewonnen, und zählt zu seinen Städten die wichtigste Festung des teutschen Bundes, den Schlüssel zum Herzen von Teutschland, das oft heimgesuchte Maynz. Am meisten Unterthanen von teutscher Zunge zählt aber jetzt der König von Preußen; es sind an 9 Millionen , so viele, als noch nie unter einem ein-

4. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 39

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
39 und Johanniter Groß-Prror ausgenommen. Die Knrwürden von Trier und Köln hörten auf, dafür vier neue: Salzburg, Baden, Hessen und Würtemberg. Der erzbischöfliche Sitz des Kur-Erzkauzlers wird von Mainz nach Negensburg über, tragen. Mediatisirung aller Reichsstädte (47) bis auf sechs. Der Rhein ward gls Granze zwischen Frankreich und Deutsch, land bestimmt. — Schifffabrts, Oktroi, u. s. w. §. ?3. Auch England hatte mit Frankreich zu Amiens 1602 Frieden geschlossen, und lauerte nur auf Gelegenheit, neuer' dings unter den Landmächten Kriege anzufachen, weil ihnen dadurch immer die Eroberungen zur See erleichtert werden. Schon i8o5 fingen die Feindseligkeiten zwischen England und Frankreich wieder an. Die braunschweigisch, lüneburgischen Länder werden von den Franzosen besetzt. — Oestreich, Ruß, land und Preußen wollen vermitteln. — -«»4 nimmt der 1 erste französische Consnl Bonaparte diekaiftrwnrde unter dem Namen Napoleon I. an; diesem Beispiele folgte der deutsche Kaiser Franz Ii., der die Würde eines Erbkaisers von Oestreich unter dem Namen Franz I. annimmt. — §. 74. Der Erfolg der Negotiationen war zuletzt wieder ein Con, tinentaikrieg. / Dieser Krieg brach im Oktober i8o5 aus. Der Kaiser Napoleon hatte die italische (vorher cisalpinische) Republik in ein Königreich verwandelt, und sich zumkönige vonjtalien proelamiren lassen, so. war auch Genua (die ligurische Republik) dem Kaiserthume Frankreich einvcrleibet. — Dieses die Ur- sachen zu dem neuenkriege, welcher für Oestreich sehr nnglück lieh geführet wurde. Niederlage des östrcichischen Generals Mack bei Ulm. Den i3ten November iuoö rückten die Fran- zosen in Wien ein. Die russischen Hülfsvölker kamen später an, als man sie erwartet hatte. Rückzug des Erzherzoges Karl aus Italien, um nicht abgeschuitten zu werden. Die

5. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 40

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
4o für Oestreich unglückliche Schlacht bei Austerlitz (den stcri Dezember -Lost — die Schlacht der drei Kaiser) brachte eine Zusammenkunft des östreichischeu und französischen Kaisers, und den kurz darauf erfolgten Preßburger Frieden hervor» (den 26ten Hezember H. 75> Die Bediuguisse des Preßburger Friedens, welcher auch Deutschland betraf, waren r Oestreich gibt theils an Barer», Ihcils an Würtemberg und Baden die vorderökreichischen Besitzungen, das Breisgau, und Orten au ab, ferner Tyrol an Barer»; Venedig an das Königreich Italien, — Oestreich erhqlt Salzburg und Perchtolsgaden, der Kur- fürst von Salzburg —Ferdinand— bekömmt Würzburg, ebenfalls als Knrthnm. Baiern und Würtemberg zu Königreichen erhoben, und als solche auch von Oestreich anerkannt. — Die Unabhängig- keit der helvetischen und batavischeu Republik wird ebenfalls von Oestreich anerkannt. Gleich nach dem Preßburger Frieden wurden die Hannos vrifcheu Länder an Preußen gegeben, und von preußischen Truppen besetzt, wogegen aber Preußen Ansbach au Baiern, Cleve an das Grvßherzogthum Berg,* Nenfchatel an den neuen Herzog von Neufchatc! (Marschall Berthier) abtre- ten mußte. — Im Julius x8o6 wurde in Paris durch Kur-Erzkanzler, Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg, Nassau-Usingen , Nassau - Weilburg , Hohenzolleru- Sigmar ringen, Hohenzolleru-Hechiugeu, Salm-Salm, Salm-Kyr- burg, Isenburg-Birsteiu, Aremberg, Lichtenstein und Leye» der Grund zu dem Rheinischen Bunde unter Frankreichs Pro- tektorate gelegek.

6. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 217

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
Geschichte der europäischen Staaten. 217 1802, geschloffen hatte, wahrtekaum Ein Jahr. — 1804 nahm der französische erste Konsul Buonaparte die Kaiserwürde in Frankreich unter dem Namen Napo- leon 1, und der deutsche Kaiser die Würde eines Erbkai- sers von Oestreich unter dem Namen Franz 1 an. Die Verwandlung des cisalpinischen Freistaates in ein Königreich für den Kaiser Napoleon, und die Ein- verleibung Liguriens, (Genua's), in das Kaiscrthum Frankreich, brachte 1805 einen neuen Krieg zwischen Oestreich und Frankreich hervor. Die Schlacht der drei Kaiser bei Austerlitz entschied für Frankreich. Oestreich mußte mehrere Länder abtrcten; Baiern und Würtem- berg wurden zu Königreichen erhoben; Preußen erhielt Hannover für Ansbach und Baircuth. Mürat, ein Schwager Napoleons das Großherzogthum Kleve-Berg; der französische Marschall B e r t h i e r das Fürstenthum Neuen bürg; und 1806 lößte sich das deutsche Reich endlich ganz auf; indem die meisten deutschen Fürsten in den sogenannten rheinischen Bund unter dem Schutze Frankreich's traten^ 9) Der rheinische Bund- Preußen war nicht in den rheinischen Bund getre- ten; daher befürchtete Napoleon einen stordischen Bund, und suchte schnell Ursache zu einem Kriege mit Preußen, welcher in dem October 1806 ansbrach, und ebenfalls wieder so günstig für Frankreich aussiel, daß innerhalb 2 Monate fast der ganze preußische Staat in französischen Händen war. Der Friede zu Tilsit 1807 that Preußen sehr wehe; denn es verlor fast die Hälfte seiner Läuder; Sachsen wurde ein Königreich, und bekam noch das Herzogthum Warschau; aus den kur- hessischen und braunschweigischen Ländern, und preußi- schen Bezirken wurde das Königreich Westpbalcn gebil- det, welches Napoleon seinem Prüder Hieronymus

7. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 219

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
Geschichte der europäischen Staaten. 219 Frankreich, und rückten den 31. März 1814 in Paritz ein. Napoleon entsagte der kaiserlichen Krone Frank- reich's, und erhielt durch einen Vertrag die Insel Elba. Den Thron Frankreich's bestieg Ludwig 18. aus dem Hause Bourbon, und schloß mit den Verbündeten d. 30. Mai 1814 den pariser Frieden, in welchem Frankreich .alle seit 1792 gemachten Eroberungen verlor. 11) Der deutsche Bund. * Fast die Hälfte der europäischen Staaten waren durch di.e über 25 Jahre geführten Kriege in Verwir- rung gerathen, und es bedurfte vieler Ausgleichungen, um die Ordnung wieder herzustellen. In dieser Abstcht kamen die verbündeten Regenten Europa' s zu Ende 1814 in Wien zusammen. Das Geschäft war schon weit gediehen, als Napoleon in Frankreich landete, und nach 20 Tagen wieder trt dem Besitze dieses Reiches zu sein schien. Kurz vorher hatte der König Joachim von Neapel die östreichischcn Besitzungen in Italien angegriffen, aber hierdurch sein eignes Reich verloren, welches die vorige Dy- nastie wieder erhielt. Napoleon drang, als ihn die Fürsten Europa's nicht als Kaiser von Frankreich anerkennen wollten, in die Niederlande vor, wurde aber bei Belle - Alliance und Waterloo den 18. Iunius 1815 von den Britten und Preußen völlig geschlagen, entsagte zum zwertenmale, und wurde auf die Insel S. Helena verwie- sen. Man schloß den 20. October den zweiten pariser Frieden, welcher Frankreich auf seine Grenzen von dem Jahre 1790 setzte. — Oestreich bekam nicht nur seine früher an Baiern abgetretenen Lander: Salzburg, Tyrol rc., sondern auch die illyrischen Provinzen, und das König- reich Lombardei-Venetien wieder. — Dem Könige von Sardinien wurde sein ehemaliges Königreich und noch Genua gegeben. Der Kirchenstaat fiel an sein rechtmä- ßiges Oberhaupt. Dem Großherzoge von Würzburg

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 225

1822 - Elberfeld : Büschler
_ Die Kriege England-, Oestreichs, und Rußlands. Lls »ach Süden zu, vereinigten sich am Rhein und an -er Do- nau, und drangen gegen Barern vor, wo der östreichsche General Mack mtt chem Hauptheere stand. Ein anderer Hänfen brach, ohne ^Dissen und Willen des Königs, durch die preußischen Länder in Franken, Anspach und Baireuth, iu den Rücken der Oestreichs, und der General Mack, der alle Besinnung verlor, gab sich am 17. Oct. mit seinem ganzen Heere in der Stadt Ulm gefangen. Das war ein unerhört unglücklicher Anfang des Krieges; und Napole- on wurde dadurch so zuversichtlich, daß er nun ohne Be- denken gegen die Harynsiadt Wien aufbrach, sie zum er- stenmahle einnahm, und dann den Russen entgegen nach Mähren zog. Bei Austerlitz kam es am 2.December zu einer ent- scheidenden Schlacht, welche Napoleon, um seine neue Kaiierwürde recht laut auszusprechen, in seinem Stolze die Dreikaiserschlacht genannt hat; denn ihm gegen- über waren die Kaiser Franz udd Alerander auch bei ihren Heeren. Die Russen wurden, trotz ihrer Tapferkeit, geschlagen, weil in dem französischen Heere mehr Ordnung und Schnelligkeit war, als bei ihnen. Mehrere Tausende von ihnen versanken bei dem Rückzüge in einem See, über dessen Eis sse sich retten wollten. Der Kaiser Franz war durch dieses Unglück so-gebeugt, daß er einige Wo- chen nachher schon den Frieden zu Pres bürg'schloß, um sein unglückliches Land nicht noch mehr von den Fein- den zertreten zu lassen. Es war aber ein harter Friede. Drei Millionen seiner treuen Unterthanen mußte er ver- lieren; unter andern auch die biedern Tyroler, deren Land Napoleon an Baiern gab; denn Baiernwollteernungroß machen, um es immer gegen Oestreich gebrauchen zu kön- nen. Auch Würtcmberg erhielt mehrere östreichsche Län- der iu Schwaben; und beide, Baiern und Würtcmberg, wurden sogar zu Königreichen erhoben. So wie hier neue Königreiche enstanden, so entsetzte Napoleon auf der andern Seite ein altes Königshaus von seinem Throne, indem er über den König von Neapel, der es mit Oestreich gehalten hatte, das Absetzungsurtheil aussprach und seinen Bruder Joseph zum König jenes Landes machte. Die Republik Holland ferner verwandelte er in eiu Königreich und gab es seinem Bruder Ludwig. Seinen Schwager Joachim Mir rat machte er zunr >Großherzvg von Kleve und Berg. Kleve hatte der König von Preußen, nebst dem Wspachischen Lande und «ohlr, ip G. f. Bomchuln,, 15

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 194

1837 - Elberfeld : Büschler
194 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. zösische General Desaix mit dem Rückhalte auf dem Schlachtfelde ein, griff die schon sehr ermüdeten Obstreicher mit frischen Kräften an, und nun half kein Widerstand mehr; sie wurden gänzlich ge- schlagen. Melas, der sich den Rückzug nach Oestreich hatte versper- ren lassen, gab in einem Waffenstillstände ganz Italien hin, um nur die Ueberbleibsel seines Heeres zu retten, und so hatte Bonaparte an diesem Einen Tage alles wiedergewonnen, was die Russen und Oest- reicher mit vielem Blute in dem vorigen ganzen Jahre erobert hatten. Der General Moreau war unterdeß in Deutschland eben so glücklich gewesen, hatte 0 Schlachten gewonnen, ganz Schwaben und Baiern eingenommen und war bis auf 20 Stunden von Wien vorgedrungen. 92. Der Friede zu Lüneville 1801 und der Neichs- deputationsschluß von 1803. Es blieb dem Kaiser Franz und dem deutschen Reiche keine Wahl mehr übrig, als Frieden zu schließen. Es ging diesmal auch rasch, denn man legte die Bedingungen des Friedens von Campo Formio und die Verabredungen von Rastadt zum Grunde, und schon am 9. Febr. 1801 kam der Friede zu Lüneville zu Stande. Frankreich behielt das ganze linke Rheinufer mit 4 Millio- nen Einwohner, und um die dadurch verlierenden deutschen Fürsten zu entschädigen, wurde eine Reichsdeputation niedergesetzt, welche Alles in's Gleiche bringen sollte. Diese Versammlung arbeitete bis zum 10. Mai 180z, und der Schluß, der an diesem Tage zu Stande kam, und den man den Reichsdeputationsschluß nennt, ent- hielt folgende Hauptbestimmungen: Alle geistlichen Fürstenthümer, Erzbisthümer, Bisthümer und Stifter des Reichs, wurden aufgehoben, weil niemand ein erbliches Recht auf sie hatte, und mit diesen Ländern wurden die weltlichen Fürsten entschädigt. Blos der Churfürst von Mainz blieb als Reichserzkanzler und verlegte seinen Sitz nach Regensburg. Auch die 48 freien Reichsstädte, die noch übrig waren, wurden, bis auf 6, aufgehoben und den Fürsten zugetheilt. Nur Ham- burg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg blieben. Die meisten der kleinern Reichsgrafen und Ritter, welche bisher Landeshoheit gehabt hatten, wurden mittelbar gemacht, oder, wie man es nannte, mediatisirt, d. h. als Unterthanen un- ter andere größere Fürsten gestellt, so daß sie nur einen Theil ihrer bisherigen Rechte behielten. Durch diese Veränderungen wurden Preußen, Baiern, Hanno- ver, Würtemberg, Baden, Darmstadt und andere nicht nur entschä- digt, sondern zum Theil auch ansehnlich vergrößert. Dazu wurden neue Würden ausgetheilt; Würtemberg, Hessen-Kassel und Baden erhielten die Churwürde; ja diese wurde sogar einem italienischen Fürsten, dem Großherzog von Toskana, zugetheilt, welcher sein italie-

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 197

1837 - Elberfeld : Büschler
Preußens und Rußlands Krieg von 1806 — 1807. 197 daß es einen Kaiser und einen Reichstag hatte;'am 17. Juli 1806 aber zerriß Napoleon auch die letzten Bande, indem er die meisten bisherigen Reichsglieder zu einem neuen Bunde vereinigte, den er den Rheinbund nannte, und zu dessen Protector oder Beschützer er sich selbst aufwarf. Die Hauptglieder des Bundes waren: Baicrn, Würtemberg, der Churerzkanzler, Baden, Darmstadt, der neue Groß- herzog von Berg, und mehrere kleinere Fürsten. Alle diese Landes- herren erhielten die unumschränkte Herrschaft oder Souveränität über ihre Länder, und mehrere der kleineren Fürsten, die ihnen bisher an Rechten gleich gewesen waren, wurden nun auch mediatisirt und jenen größeren Herren, zu deren Ländern ihre Besitzungen geschlagen wurden, unterworfen. Nun konnte der Kaiser Franz die deutsche Krone nicht mehr auf dem Haupte behalten; denn es gab kein deutsches Reich mehr; und alle jene bisherigen Glieder desselben waren nun so mit Frank- reich verbunden, daß sie auf Napoleons Wink gegen ihren bisherigen Kaiser ihre Waffen kehren mußten. Er legte daher am 6. August die alte ehrwürdige Kaiserkrone Karls des Großen, 1006 Jahre, nach- dem dieser sie auf das Haupt der deutschen Könige gebracht hatte, nieder und erhob dagegen sein eigenes östreichsches Erbreich zu einem Kaiserthum. 05. Preußens und Rußlands Krieg von 1800 —180?. Von den deutschen Fürsten standen Preußen, Sachsen, Hessen, nebst einigen kleineren, nun allein und unvereinigt da. Napoleon hatte früher die Miene angenommen, als könnten sie unter Preußens Schutze eben so einen nordischen Bund bilden, wie die übrigen den rheinischen. Allein es war ihm nicht Ernst damit; vielmehr ging sein einziges Streben dahin, das nördliche Deutschland auch noch gänzlich herunter zu bringen. Daher hörte er nicht auf, Preußen zu beleidigen, bis sich der König, noch in eben diesem Jahre, entschließen mußte, dem übermüthigen Manne den Krieg anzukündigen und die Ehre seines Thrones mit dem Schwerdte zu vertheidigcn. Sachsen war verbündet; der Churfürft von Hessen wollte sich neutral halten; und der Kaiser Alexander hatte kräftige Hülfe versprochen. Das preußische Heer sammelte sich, unter dem Oberbefehl des 72jahrigen Herzogs von Braunschweig, an der Nordseite des Thüringer Waldes. Aber ein Greis konnte der jugendlichen Kraft und Schnelligkeit der französischen Anführer nicht das Gegengewicht halten. Durch schnelle Märsche hatte Napoleon die Preußen schon vor der Schlacht umgangen und von dem Rückzuge abgeschnitten; und als nun am 14. Oct. der eine Theil des Heeres bei Auerstädt und der andere bei Jena angegriffen wurde, waren sie schon durch ihre Stellung im großen Nachtheile und litten überdies Mangel an Lebensmitteln. Jum Unglück fiel auch gleich im Anfänge der Schlacht
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