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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 398

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. 398 die er selbst, nachdem ck seine Kräfte rn der Nähe von Leipzig vereinigt hatte, am 16., 18. und 19. Oct. in der großen Völkerschlacht bei Leipzig erlitt, nach welcher er Leipzig verlassen, unter fortdauernden Kämpfen mit den ihm nacheilcndcn und ihn zum Theilc überflügelnden Truppcn- masscn, durch Thüringen nach dem Rheine sich wenden, und selbst über diesen zurückgehen mußte, nachdem er noch einmal bei Hanau (30. Occ.) einen harten Kampf bestan- den hatte, an welchem bereits die Bayern unter Wrcde entscheidenden Antheil nahmen. Denn der König von Bayern hatte sich, durch Vertrag zu Ried mit Ocstrcich (8. Oct. 1813), feierlich von dem Rheinbunde getrennt, welches bereits früher votl den Herzogen von Mecklenburg ge- schehen war. Diesem Beispiele folgten die übrigen Fürsten und Staaten des Rheinbundes; der Groß Herzog von Frankfurt aber verzichtete auf seine weltliche Würde (30. Oct.), und ging in sein Bisthum Kostnitz; der König von Westphalen ftüchtete nach Frankreich. Der König von Sachsen lebte, nach der Einnahme von Leipzig, auf An- ordnung der Verbündeten, in Berlin und später in Frie- drichsfelde; sein Land ward Anfangs von Rußland, und in der Folge (Nov. 1814) von Preußen verwaltet. Die bis- herigen selbstständigen Regierungen im Königreiche West- ph a len, in den Großherzoglhümem Frankfurt und Berg, und in den Ländern der Fürsten von Isenburg und von der Lcyen erloschen. Der Ehurfürst von Hessen-Kassel, der Herzog von Brau n sch weig- Wolfcnbüttcl, der Herzog von Oldenburg, kehrten in ihre Erbländcr, der Fürst von Nassau - Oranien nach Holland, die brittischc Regierung nach Hannover, und die preußische Verwaltung in die, durch den Tilsiter Frieden zwischen dem Rheine und der Elbe verlornen, Provinzen zurück. Bedeutende Truppcnmasscn, theils aus Freiwilligen, thcils aus der Landwehr und dem Landstürme der teutschcn Staaten plötzlich gebildet, folgten den vordringenden Oest- reichern, Russen und Preußen über den Rhein; die von den Franzosen noch besetzten Festungen wurden im Rücken der vorwärts eilenden Heere eingeschloffen, und die einzelnen

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 382

1829 - Leipzig : Hinrichs
382 Achter Zeitraum. und dem Kammcrhcrrn Novosiltzoff abgeschlossen, und O estre i ch trat (9. Aug.) derselben bei. Schweden nahm durch Subsidienvcrtrage, die cs mit England cinging, Thcil daran; Preußen aber war nicht zum Beitritte zu bewegen. Ocftreich schien den Hauptschlag in Italien zu'erwarten oder zu beabsichtigen. Dorthin ging der E rz y e r z o g Ka r i, welchem der Marschall Masse na mit 75,000 Mann ent- gegen gestellt ward. Aus Neapel zogen 28,000 Franzosen un- ter St. Cyr nach Obcriralien, nachdem zwischen Frankreich und Neapel (21. Sept. 1805) ein Neutralitatsvertrag abgeschlossen worden war. — Das östrcichische Heer in Teutschland befehligten der Erzherzog F c r d i n a n d (Sohn des ehemaligen Statthalters in Mailand), und Mack. Diese Massen drangen in Bayern (Sept. 1805) vor, und for- derten von dem Churfürstcn, haß er sein Heer mit dem öst- rcichischcn verbinden oder e n t l a sfc n sollte, wobei man ihm die verlangte Neutralität verweigerte, und seinen Staat mit der Strenge einer eroberten Provinz behandelte. Da ließ er seine Truppen in der Oberpfalz sich versammeln, von wo sie nach Franken aufbrachen; er selbst ging nach Würz- burg und vereinigte sich mit Napoleon. Dies thaten auch Württemberg und Baden. Napoleon selbst brach auf aus dem Lager bei Boulognc, wo er England bedroht hatte, und war bereits am 2. Oct. in Ludwigsburg. Am 3. Oct. erklärte erden Krieg. — Das Bernadottc'sche Corps und die Bayern gingen durch das neutrale anspachische Gebiet gegen die Donau, worauf Preußen *), das Anfangs seine Heere in der Nahe der rus- sischen Grenze zusammengezogen hatte, in einer Note (vom 14. Oct.) allen frühem Verbindlichkeiten gegen Frankreich ent- sagte, und durch den Vertrag v on Potsdam (3. Nov.), während Alezandcrs 1 Anwesenheit in Berlin, unter gewissen Bedingungen an dem Bunde gegen Frankreich Antheil zu nehmen versprach. Die preußischen Heere nahmen bereits im Oktober, in Verbindung mit den Sachsen und Hessen, eine *) (Lombard,) Materialien zur Gesch. der Jahre 1805 — 1807. Frkf. und Leipz. 1808. 8.

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 416

1829 - Leipzig : Hinrichs
416 Achter Zeitraum. und fränkische Landstriche an Würtcmberg und Würzburg abtrcten. Durch ähnliche Vertauschungen an den Grenzen erhielten Baden und Hessen-Dar mstadt einen Zu- wachs ihres Gebietes. Der Staat des Fürsten Primas ward in das Großherzogthum Frankfurt umgewan- dclt, durch Hanau und Fulda vergrößert, und die Erb- folge in demselben für den Vicekönig von Italien bestimmt. Dem Königreiche Westp ha len ward am 1. Marz 1810 der Rest des Churstaates Hannover, blos mit Ausnahme eines Bezirks im Lauenburgischcn, einverleibt, dagegen aber von demselben wieder ein beträchtlicher Thcil im Norden ge- trennt, und durch Napoleons Dccret vom 10. Dec. 1810 mit dem französischen Reiche selbst, zugleich mit den Hanse- städten Hamburg, Bremen und Lübeck, verbunden. Durch dasselbe Decret verloren die Herzoge von Ahrem- bcrg und Oldenburg, und die beiden Fürsten von Salm, ihre Souvcrainetät; ihre Länder lagen ebenfalls innerhalb der vom Rheine bis zur Ostsee gezogenen Linie der Vergrö- ßerung des eigentlichen Frankreichs. Das Großherzogthum Berg, welches, nach Murats Versetzung auf den Thron von Neapel, dem ältesten Sohne des Königs von Holland durch Napoleon ertheilt worden war, wahrend dessen Min- derjährigkeit aber für den Kaiser selbst verwaltet ward, ver- lor auch bedeutende Landertheile an Frankreich, wofür cs die Grafschaft Recklinghausen als Entschädigung erhielt. Von neuem mußten die Heere der Fürsten des Rhein- bundes den Protcccor im Fahre 1812 nach Rußland beglei- ten, und, im Anfänge des Jahres 1813 ergänzt, auch wah- rend des Feldzuges dieses Jahres für seine Sache fechten; allein, nach dem Beitritte Odstreichs zur Verbindung zwischen Rußland und Preußen, verließ, wie früher schon die Her- zoge von Mecklenburg gethan hatten, der König von Bayern (8. Oct.) den rheinischen Bund, und in und nach der Völkerschlacht bei Leipzig traten auch die übrigen teutschcn Heere und Fürsten in die Reihe der Staaten, welche Frankreichs Macht über den Rhein zurückdrücklen, und Napo- leons Entsetzung bewirken halfen.

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 409

1829 - Leipzig : Hinrichs
Deutschland. 409 behielten damals sechs ihr politisches Dascyn: Augsburg, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Lübcck, Nürnberg. Die Reichsritterschaft diesseits des Rheins blieb in ihrer Integrität. 147. Fortsetzung. Doch nicht lange bestand diese neue Ordnung der Dinge in Deutschland, obgleich der von Franz 2, nach Frankreichs Vorgänge, angenommene Titel eines Erbkaiserö von Oestrcich (11. Aug. 1804) in dem Verhältnisse des Kaisers zu dem teutschen Reiche keine Veränderung bewirkte. Diese erfolgte aber nach dem neuen Kriege gegen Frankreich im Spätjahre 1805, in welchem Oestrcich mit England und Ruß- land verbunden war. Der Kampf begann unter dem Erzher- zoge Ferdinand und dem Generale Mack in Tcutschland, und unter dem Erzherzoge Karl in Italien gegen Frankreich. Die Oe/kreicher drangen (Sept. 1805) in Bayern vor, wurden aber von Napoleon, mit welchem sich Bayern, Würtembcrg und Baden verbunden hatten, in mehrern kur; auf einander folgenden Hauptgcfcchten besiegt, und zur Ea- pitulation von Ulm (17. Oct. 1805) genöthigt, worauf die Franzosen in Oestrcich sich ausbrcitcten, Wien (13. Nov.) besetzten, und gegen die Russen und Oestreicher die Schlacht bei Austerlitz (2. Dcc.) gewannen. Der Feldzug in Italien beschränkte sich zunächst nur auf Gefechte an der Etsch zwischen Maffena und dem Erz- herzoge Karl, weil der letztere, auf die Nachricht der Nieder- lage bei Ulm, bald seinen Rückzug nach Eroaticn antrat. Kurz nach der Schlacht bei Austerlitz sprachen sich Na- poleon und Franz 2 (4. Dec.) im französischen Hauptquar- tiere, worauf (6. Dcc.) ein'waffenstillstand und (26. Dcc. 1805) der Friede zu Preß bürg abgeschlossen ward; nur der russische Kaiser ging nach Petersburg zurück, ohne sich mit Frankreich außzuföhnen. Im Frieden zu Prcßburg trat Oestrcich an das neugcschaffene Königreich Italien den- jenigen Th eil von Venedig ab, welchen cs durch den Frieden von Lüneville erhalten hatte, und erkannte nicht |

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 376

1829 - Leipzig : Hinrichs
Achter Zeitraum. Ä/0- magna an die c i s alp i nische Republik abtrat, und Unter- zeichnete, nach Mantua's Falle (2. Fcbr. 1797), und nach der Besiegung des Erzherzogs Karl am Isonzo, die Frie- denspräliminarien mit Oestreich z u L c o b e n (16. Apr. 1797), worauf der F r i e d c z u C a m P o F o r m i o (l.7. Oct.) abgeschlossen ward. W hrcnd dieser Siege in Italien drang Jourdan von Düsseldorf aus bis in die Obcrpfalz, und Moreau, von Kehl aus, unter beständigen Kämpfen, und nachdem er mit Baden undwürtembcrg Frieden (Aug. 1796) geschlossen hatte, b i s M ü n ch c n vor. Als aber der Erzherzog Karl bei Ingolstadt auf das linke Donauufcr (17. Aug.) übergc- gangcn, und Jourdan von ihm b e i N e u m a r k (22. Aug.), b e i A m b c r g (24. Aug.), b e i W ü r z b u rg (3. Sept.), b e i Giessen (16. Sept.), und bei Alte nki r ch en (20. Sept), besiegt worden war; da mußte auch Moreau Bayern ver- lassen. Mit Umsicht und. seltener Gewandtheit vollendete er, während ununterbrochener Kampfe mir den Oestreichern nach allen Richtungen, seinen denkwürdigen Rückzug bis an den Rhein (Sept, und Oct.), wo er Kehl besetzte und H ü n i n g e n verschanzte. Nach dem Umstürze der bisherigen Verfassung der Re- publik Venedig (22. Mai), welcher durch einen gegen die französischen Truppen im Venetianischcn ausgebrochenen Auf- stand hcrbcigeführt ward, und nach der Verdrängung Car- nots und Barthelcmy's aus dem französischen Dircc- torium (4. Sept 1797), wurde zwischen Frankreich und Ocst- reich der F r i c d e z u C a m p o F o r m i o abgeschlossen, in welchem Oestreich Belgien an Frankreich abtrat, und die c i s a l p i n i sch e Republik anerkannte, an die cs M a i- land und Mantua überließ. Dagegen erhielt Oestreich von dem venetianischcn Staate Venedig, Istrien, Dal- matien u. s. w. bis an die Etsch; der übrige Thcil von Venedig, so wie die Lander des Herzogs von Modena, der dafür durch das von Oestreich abgetretene Breisgau entschädigt werden sollte, kamen an die cisalpinische Republik, und die zu Venedig gehörenden sieben Inseln an Frank- reich. — Wegen der Abtretung der tcutschcn Länder

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 414

1829 - Leipzig : Hinrichs
» 4í4 Siebter Zeitraum. des Krieges zwischen Frankreich u n d P r e u ß e n *), in welchem der Churfürft von Sachsen Anfangs mit L2,000 Mann auf Preußens Seite stand. Allein die Schlacht- tage in Thüringen (§. 141.) gaben bald dem Kriege einen andern Charakter und einen andern Schauplatz an der Weichsel, seit die russischen Heere zur Unterstützung Preußens vor- rückten. Während die Schlacht bei Eylau (8. Febr. 1807) unentschieden blieb, Danzig belagert, und endlich von den Franzosen die Schlacht bei Fricdland (l4. Fun.) gewonnen ward, welche zu den Friedensschlüssen von Tilsit führte, waren die meisten norddeutschen Fürsten zu Posen und Warschau dem Rheinbünde bcigctreten. Dies geschah bereits am 20. Sepr. 1808 von dem bisherigen Chur- fürsten, nunmehrigem Groß Herzoge von Würz bürg; am 11. Dec. zu Posen von dem Chursürsten, nunmehrigem Könige von Sachsen; am 15. Dec. zu Posen von den fünf sächsischen Herzogen; und am 18. Apr. 1807 zu Warschau von den Häusern Anhalt, S ch w a rz b u rg, Lippe, Oí e u ß und W a l d e ck. Später (im Febr. und März 1808) wurden auch die beiden Herzoge von Meck- lenburg, und (Oct. 1808) der Herzog von Olden- burg in den Rheinbund ausgenommen. Den Churfürsten von Hessen-Kassel, den Herzog von Braun schweig und den Fürsten von Nassau-Ful- da hatte Napoleon sogleich, nach Eröffnung des Kampfes, ihrer Länder verlustig erklärt. Einen Theil dieser Länder (z. B. Hanau, Fulda, Katzencllenbogen) ließ er, so wie Er- furt und Bayreuth, mehrere Jahre für sich selbst verwal- ten; aus den übrigen, und aus den preußischen Verlusten zwischen dem Rheine und der Elbe, bildete er aber, nach dem Tilsiter Frieden, theils das Königreich Westphalen, theils bestimmte er sie zu Vergrößerungen des Großherzog- thums Berg. Die ersten Bestandthcile des Königreiches Westphalcn (denn mehrmals ward von Dinpoicon der Umfang desselben verändert,) waren das ganze Hcrzogthum 0 Das wichtigste Jahr der preußischen Monarchie. Th. i. Berl. 1808, 8. (reicht bis zum Anfänge des Krieges in Polen.)

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 383

1829 - Leipzig : Hinrichs
Frankreich ali Kakserthum. 383 kriegerische Stellung von der schlesischen Grenze bis in dev Nahe des Rheins. Doch vorher schon waren in stürmischer Eil die einzelnen vstreichischen Hccrcsthcile in Schwaben von den Franzosen (6. —13. Oct.) überflügelt, geschlagen und gefangen ge- nommen worden, worauf Mack, in der Eapitulation von Ulm (17. Oct.), mit 23,000 Mann sich als kricgsge» fangen ergab, wahrend der Erzherzog Ferdinand, unter fort- gesetzten Kämpfen, nach Böhmen sich durchschlug. Die Franzosen drangen darauf durch Bayern und Ocstreich bis Mahren vor, nachdem (Nov.) die Tyrolcr Paffe erobert, einzelne russische Heercsthcile in mehrcrn hartnäckigen Ge- fechten (bei Lambach, Amstetten, Krems) .zurückge- drückt, und Wien (13. Nov.) und Presi bürg besetzt wor- den waren. Der Tag bei Austerlitz (2. Dee. 1803) ent- schied über diesen Krieg von 8 Wochen. In Italien musile sich der Erzherzog Karl, nach einem d rei tag igen Ge- fechte an der Etsch (30. Oct. — 1. Nov.), auf die tcutschcn Provinzen zurückziehen, als er die Nachricht von den Niedcr- lagen in Schwaben erhalten hatte. Der Schlacht von Austerlitz folgte (4. Dee.) eine persön- liche Zusammenkunft zwischen Napoleon und Franz 2, ein Waffenstillstand zwischen beiden Machten (6. Dee.), die Abreise des Kaisers Alexander nach Rußland, ohne mit Frankreich Frieden zu schlicsicn, und der Friede von Preßburg (26. Dee. — abgeschlossen von Talleyrand, dem Fürsten Johann von Licchtensiein und dem Grafen Stadion), in welchem Ocstreich seine venctianischen Besitzungen an das Königreich Italien, Tyrol und mehrere teutsche Lander an Bayern, das Brcisgau an Baden, und andere schwäbische Besitzungen an Würtcmberg ab- trat,' die Ehurfürsten von Bayern und Würtcmberg als Könige, den Ehurfürsten von Baden als souverainen Churfürsten anerkannte, und für sich den grösiern Theil des bisherigen Churfürstcnthums Salzburg, so wie für den Ehurfürsten von Salzburg das von Bayern abgetretene F ü r- stcnthum Würz bürg — mit dem churfürstlichcn Titel und allen Souvcrainetätsrcchtcn —, und die Erblichkeit der

8. Erg-Heft - S. 113

1819 - Leipzig : Hinrichs
Preußen. 113 Bald, nach der Beendigung des Wiener Congresses, erlitten zwar die Preußen, welche unter Blüchers Befehlen in Belgien standen, bei Napoleons Angriffe auf sie an der Sambre (15. Juny 1815), und besonders in der Schlacht bei Ligny (16. Juny) einen bedeutenden Verlust, wor- auf sie sich bis Wavres zurückziehen mußten; allein der Tag bei Waterloo (18. Juny), an welchem Blücher und Bülow den Ausschlag gaben, entschied über diesen neube- gonnenen Krieg und über Napoleons Schicksal. Im zwei- ten Pariser Frieden (20. November 1815) gewann Preußen noch einen Zuwachs durch die Cantone Saarbrücken und A r n e v a l aus dem franzö- sischen Saar-, und durch Stadt und Festung Saarlouis aus dem französischen Moseldepartement, so wie (l.july 1816), in Hinsicht auf das Pariser Protocoll vom Z. No- vember 1815, denjenigen Theil des Saardepar te- uren ts, welcher bis dahin unter östreichisch-bayrischer Verwaltung gestanden hatte; doch mit der Verpflichtung, von demselben ein Gebiet mit 60,000 Einwohnern an die Hauser Coburg, Oldenburg, Mecklenburg - Strelitz, Hessen- Homburg und Pappenheim abzutreten. —- Durch ähnliche Tausch- und Abtretungsverträge, welche größtentheils schon in der Wiener Congreßacte naher bestimmt und bestätigt worden waren, ward noch vieles in dem preußischen Lan- derbestande verändert. Denn, außer Ostfriesland und Hil- desheim mit Goslar, überließ es noch an das Königreich Hannover einzelne Theile vom Eichsfelde, von der Graf- schaft Lingcn, vom Fürstenthume Münster, und einige von Churhessen eingetauschte Aemter; wogegen es von Hanno- ver den am rechten Elbufer gelegenen Theil des Hcrzog- thumö Lauenburg und einige Aemter (Klötze in der Alt- mark, und Reckeberg im Münsterschen eingeschlossen) erhielt. Dem Großherzoge van Weimar wurden von Preußen einige Aemter vom Fürstenthume Erfurt, der größte Theil des vormaligen königlich sächsischen Neusiadter Kreises, die Herrschaft Blankenhayn, die niedere Grafschaft Krannich- feld, einige thüringische und suldaische Parzellen, und die 8

9. Erg-Heft - S. 42

1819 - Leipzig : Hinrichs
Krieg im Jahre 1813. 42 nuug eines der mächtigern Fürsten des Rheinbundes gab der König von Bayern wenige Tage vor der Völkerschlacht vor» Leipzig. Seinem Vorgänge folgten (2. November) der Kö- nig von Wirtemberg zu Fulda, (5. November) der Großherzog von Hessen - Darm stad t, (17. November) der Großherzog von Baden, und bald die übrigen Mit- glieder des Rheinbundes, doch mit großen Anstrengungen in Hinsicht der zu stellenden Truppenmassen, in Hinsicht der zu errichtenden Landwehr und des Landsturms, und in Hinsicht sehr bedeutender Geldbeiträge für die Fortsetzung des Krieges, welche bei den meisten die gesammten Staatseinkünfte eines Jahres umschlossen. Doch wurden von dem vertragsmäßigen Beitritte zur Sache der Verbündeten das für Rußland ver- waltete Königreich Sachsen und das, seit der Leipziger Schlacht aufgelösete, Königreich Westphalen, die Groß- herzogthümer F r a n k fu r t und Berg, und die Staaten der Fürsten von Isenburg und von der Leyen ausge- nommen, obgleich aus der Meuschenzahl derselben neue Truppenmassen von den in ihnen errichteten Gouvernements ansgehoben und die Einkünfte derselben für die Verbündeten verwaltet wurden, bis auf diejenigen Lander, welche unter ihre vormaligen Regenten zurückkehrten. So die ehemaligen preußischen Provinzen zwischen der Elbe, der Weser und dem Rheine; so die Churstaaten Hessen-Kassel und Hannover; so die H e r z 0 g t h ü m e r B r a u n- schweig-Wolfenbüttel und Oldenburg. Auch in Frankfurt, am Main und in den drei Hansestädten ward die frühere Verfassung hergestellt. Der bisherige Kö- nig von Westphalen, Jervme, hatte sich nach Frankreich geflüchtet, und der Großherzog von Frankfurt, Karl von Dalberg, seine weltliche Wurde, doch zu Gunsten des ihm im Jahre 1810 bestimmten Nachfolgers, des Vicekönigs Eugen, (30. October) niedergelegt, worauf er sich als Bi- schvff von Kostnitz in dieses Bisthum zurückzog. Allmählig capitulirteu die meisten noch von den Französen besetzten Festungen; so Stettin (29. October), Dresden (11. November), Danzig (30. November), Torgau (27,

10. Erg-Heft - S. 68

1819 - Leipzig : Hinrichs
63 Der Wiener Congreß. rode und Stackelberg; für Preußen der Fürst Hardenberg und der Freiherr von Humboldt; für Großbritannien Lord Castlereagh, dessen Bruder der Lord Stewart, und der Lord Clancarty, und, nach Castlcreaghs Abreise nach London bei Eröffnung des Parlaments, der Lord Wellington; für Frankreich der Fürst Talleyrand und der Herzog von Dal- berg; für Schweden der Graf Löwenhjelm; für Spanien der Ritter Labrador; für Portugal die Grafen Palmella und Saldanha; für den Papst der Cardinallegat Consalvi; für die Niederlande der Freiherr von Span; für Bayern der Fürst Wrede; für Wirtemberg der Graf Winzingerode und der Freiherr von Linden; für Hannover die Grafen Münster und Hardenberg. Für Ferdinand 4 von Sicilie» und für Joachim Murat von Neapel erschienen blos diplomatische Agenten. Der Gesandte des Königs von Sachsen trat erst spater nach seinem diplomatischen Charakter auf, und der König selbst reifete am 22. Februar 1815 von Friedrichsfelde nach Preßburg ab, nachdem bereits die Hauptmächte des Congrcsses die Theilung Sachsens beschlossen hatten. Schon bei den vorläufigen freien und vertraulichen diplomatischen Mittheilungen auf dem Congresse wurden die Verhandlungen der europäischen und der teutschen Angelegenheiten von einander geschieden. Die ersten leite- ten zunächst die Bevollmächtigten der fünf Hauptmächte: Oestreich, Rußland, Frankreich, Großbritannien und Preu- ßen; doch wurden die drei andern europäischen Mächte, welche ebenfalls den Pariser Frieden unterzeichnet hatten, Spanien, Portugal und Schweden, zur Berathung gezogen. Die teutschen Angelegenheiten hingegen wurden Anfangs nur von den Bevollmächtigten von Oestreich, Preußen, Bayern, Hannover und Wirtemberg verhandelt, welche aber über die künftigen Verhältnisse des teutschen Staatenbundes nach seiner innern Organisation sich uicht vereinigen konnten, weil Bayern und Wirtemberg gegen ein in diesem Bunde gemeinschaftlich von Oestreich und Preußen zu führendes Directorium sich nachdrücklich erklärten, und der Fürst Wrede ganz unverhohlen im Namen Bayerns aussprach.
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