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1. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 39

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
39 und Johanniter Groß-Prror ausgenommen. Die Knrwürden von Trier und Köln hörten auf, dafür vier neue: Salzburg, Baden, Hessen und Würtemberg. Der erzbischöfliche Sitz des Kur-Erzkauzlers wird von Mainz nach Negensburg über, tragen. Mediatisirung aller Reichsstädte (47) bis auf sechs. Der Rhein ward gls Granze zwischen Frankreich und Deutsch, land bestimmt. — Schifffabrts, Oktroi, u. s. w. §. ?3. Auch England hatte mit Frankreich zu Amiens 1602 Frieden geschlossen, und lauerte nur auf Gelegenheit, neuer' dings unter den Landmächten Kriege anzufachen, weil ihnen dadurch immer die Eroberungen zur See erleichtert werden. Schon i8o5 fingen die Feindseligkeiten zwischen England und Frankreich wieder an. Die braunschweigisch, lüneburgischen Länder werden von den Franzosen besetzt. — Oestreich, Ruß, land und Preußen wollen vermitteln. — -«»4 nimmt der 1 erste französische Consnl Bonaparte diekaiftrwnrde unter dem Namen Napoleon I. an; diesem Beispiele folgte der deutsche Kaiser Franz Ii., der die Würde eines Erbkaisers von Oestreich unter dem Namen Franz I. annimmt. — §. 74. Der Erfolg der Negotiationen war zuletzt wieder ein Con, tinentaikrieg. / Dieser Krieg brach im Oktober i8o5 aus. Der Kaiser Napoleon hatte die italische (vorher cisalpinische) Republik in ein Königreich verwandelt, und sich zumkönige vonjtalien proelamiren lassen, so. war auch Genua (die ligurische Republik) dem Kaiserthume Frankreich einvcrleibet. — Dieses die Ur- sachen zu dem neuenkriege, welcher für Oestreich sehr nnglück lieh geführet wurde. Niederlage des östrcichischen Generals Mack bei Ulm. Den i3ten November iuoö rückten die Fran- zosen in Wien ein. Die russischen Hülfsvölker kamen später an, als man sie erwartet hatte. Rückzug des Erzherzoges Karl aus Italien, um nicht abgeschuitten zu werden. Die

2. Der neuern Geschichte zweite Hälfte - S. 40

1812 - Frankfurt am Main : Andreä
4o für Oestreich unglückliche Schlacht bei Austerlitz (den stcri Dezember -Lost — die Schlacht der drei Kaiser) brachte eine Zusammenkunft des östreichischeu und französischen Kaisers, und den kurz darauf erfolgten Preßburger Frieden hervor» (den 26ten Hezember H. 75> Die Bediuguisse des Preßburger Friedens, welcher auch Deutschland betraf, waren r Oestreich gibt theils an Barer», Ihcils an Würtemberg und Baden die vorderökreichischen Besitzungen, das Breisgau, und Orten au ab, ferner Tyrol an Barer»; Venedig an das Königreich Italien, — Oestreich erhqlt Salzburg und Perchtolsgaden, der Kur- fürst von Salzburg —Ferdinand— bekömmt Würzburg, ebenfalls als Knrthnm. Baiern und Würtemberg zu Königreichen erhoben, und als solche auch von Oestreich anerkannt. — Die Unabhängig- keit der helvetischen und batavischeu Republik wird ebenfalls von Oestreich anerkannt. Gleich nach dem Preßburger Frieden wurden die Hannos vrifcheu Länder an Preußen gegeben, und von preußischen Truppen besetzt, wogegen aber Preußen Ansbach au Baiern, Cleve an das Grvßherzogthum Berg,* Nenfchatel an den neuen Herzog von Neufchatc! (Marschall Berthier) abtre- ten mußte. — Im Julius x8o6 wurde in Paris durch Kur-Erzkanzler, Baiern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Berg, Nassau-Usingen , Nassau - Weilburg , Hohenzolleru- Sigmar ringen, Hohenzolleru-Hechiugeu, Salm-Salm, Salm-Kyr- burg, Isenburg-Birsteiu, Aremberg, Lichtenstein und Leye» der Grund zu dem Rheinischen Bunde unter Frankreichs Pro- tektorate gelegek.

3. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 217

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
Geschichte der europäischen Staaten. 217 1802, geschloffen hatte, wahrtekaum Ein Jahr. — 1804 nahm der französische erste Konsul Buonaparte die Kaiserwürde in Frankreich unter dem Namen Napo- leon 1, und der deutsche Kaiser die Würde eines Erbkai- sers von Oestreich unter dem Namen Franz 1 an. Die Verwandlung des cisalpinischen Freistaates in ein Königreich für den Kaiser Napoleon, und die Ein- verleibung Liguriens, (Genua's), in das Kaiscrthum Frankreich, brachte 1805 einen neuen Krieg zwischen Oestreich und Frankreich hervor. Die Schlacht der drei Kaiser bei Austerlitz entschied für Frankreich. Oestreich mußte mehrere Länder abtrcten; Baiern und Würtem- berg wurden zu Königreichen erhoben; Preußen erhielt Hannover für Ansbach und Baircuth. Mürat, ein Schwager Napoleons das Großherzogthum Kleve-Berg; der französische Marschall B e r t h i e r das Fürstenthum Neuen bürg; und 1806 lößte sich das deutsche Reich endlich ganz auf; indem die meisten deutschen Fürsten in den sogenannten rheinischen Bund unter dem Schutze Frankreich's traten^ 9) Der rheinische Bund- Preußen war nicht in den rheinischen Bund getre- ten; daher befürchtete Napoleon einen stordischen Bund, und suchte schnell Ursache zu einem Kriege mit Preußen, welcher in dem October 1806 ansbrach, und ebenfalls wieder so günstig für Frankreich aussiel, daß innerhalb 2 Monate fast der ganze preußische Staat in französischen Händen war. Der Friede zu Tilsit 1807 that Preußen sehr wehe; denn es verlor fast die Hälfte seiner Läuder; Sachsen wurde ein Königreich, und bekam noch das Herzogthum Warschau; aus den kur- hessischen und braunschweigischen Ländern, und preußi- schen Bezirken wurde das Königreich Westpbalcn gebil- det, welches Napoleon seinem Prüder Hieronymus

4. Erster Unterricht in der Weltgeschichte - S. 219

1823 - Frankfurt a.M. : Andreä
Geschichte der europäischen Staaten. 219 Frankreich, und rückten den 31. März 1814 in Paritz ein. Napoleon entsagte der kaiserlichen Krone Frank- reich's, und erhielt durch einen Vertrag die Insel Elba. Den Thron Frankreich's bestieg Ludwig 18. aus dem Hause Bourbon, und schloß mit den Verbündeten d. 30. Mai 1814 den pariser Frieden, in welchem Frankreich .alle seit 1792 gemachten Eroberungen verlor. 11) Der deutsche Bund. * Fast die Hälfte der europäischen Staaten waren durch di.e über 25 Jahre geführten Kriege in Verwir- rung gerathen, und es bedurfte vieler Ausgleichungen, um die Ordnung wieder herzustellen. In dieser Abstcht kamen die verbündeten Regenten Europa' s zu Ende 1814 in Wien zusammen. Das Geschäft war schon weit gediehen, als Napoleon in Frankreich landete, und nach 20 Tagen wieder trt dem Besitze dieses Reiches zu sein schien. Kurz vorher hatte der König Joachim von Neapel die östreichischcn Besitzungen in Italien angegriffen, aber hierdurch sein eignes Reich verloren, welches die vorige Dy- nastie wieder erhielt. Napoleon drang, als ihn die Fürsten Europa's nicht als Kaiser von Frankreich anerkennen wollten, in die Niederlande vor, wurde aber bei Belle - Alliance und Waterloo den 18. Iunius 1815 von den Britten und Preußen völlig geschlagen, entsagte zum zwertenmale, und wurde auf die Insel S. Helena verwie- sen. Man schloß den 20. October den zweiten pariser Frieden, welcher Frankreich auf seine Grenzen von dem Jahre 1790 setzte. — Oestreich bekam nicht nur seine früher an Baiern abgetretenen Lander: Salzburg, Tyrol rc., sondern auch die illyrischen Provinzen, und das König- reich Lombardei-Venetien wieder. — Dem Könige von Sardinien wurde sein ehemaliges Königreich und noch Genua gegeben. Der Kirchenstaat fiel an sein rechtmä- ßiges Oberhaupt. Dem Großherzoge von Würzburg

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 227

1877 - Würzburg : Stahel
227 Zinke Rheinufer an Frankreich berlie und in die Entschdigung der hiedurch benachteiligten deutschen Fürsten durch Skularisationen und Aufhebung reichsunmittelbarer Städte willigte. England versprach im Frieden zu Amiens 1802 die den Franzosen und Hollndern abgenommenen Kolonieen und Malta wider zurckzugeben. Zur Ausfrung des Luneviller Friedens traten in Regensburg Deputirte des deutschen Reiches, ferner Frankreich's und Rulaud's zusammen, und so kam unter dem Einflsse Napoleon's und seines Ministers Talleyrand 1803 der sogenannte Reichsdeputations-Hanptschluss zu Stande, in Folge dessen alle Reichsstdte, bis auf Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Bremen, Hamburg und Lbeck, und alle geistlichen Besitzungen an verschiedene weltliche Fürsten verteilt und Salzburg, welches der Groherzog von Toskana erhielt Wrttemberg, Baden und Hessen-Cassel mit der Kurwrde beschenkt wurden. Bei dieser Gelegenheit erhielt Bayern die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Augsburg, Eich-stdt und Freising ganz, Passau zum Teil, ferner 13 Abteien, darunter Kempten, 15 Reichsstdte und die Reichsdrfer Gochsheim und Sennfeld. Iii. Koalition. Friede zu Preburg 1805. 124. Napoleon schuf wrend seines Consulats verschiedene Verbesserungen in Frankreich: es entstunden neue Straen, Kanle, Hfen, Brcken, und durch die neu gegrndete polytechnische Schule hob sich der industrielle Geist zusehends. Diese Sorge fr das Wol des Landes und der Ruhm, mit dem er sich dnrcb seine Kriegstaten bedeckte, begeisterten die Fran-zosen in der Mae, dass sie blind waren gegen das einem Hofstate gleichende Leben und Treiben in den Tuilerien, wie gegen eine Politik, die auf Ausrottung der Republik abzielte. Wenn sich aber da und dort ein Widerstand zeigte, dann sorgte sein eifriger Ponzeunmister Fouch6 dafr, ihn im Keime zu ersticken. Mehrere Attentate auf das Leben Napoleon's wurden vereitelt. Er entging glcklich der Gefar der Hllen-Maschine, auch die Verschwrung Pichegru's wurde entdeckt, der samt seinen Ge-nossen um's Leben kam, wrend der in das Verbrechen eingeweihte Moreau nach Amerika verbannt wurde. Um auch die Royalisteu zu schrecken, lie er den Herzog von Eughien, den Enkel des Prinzen Conde, im Badischen aufheben und vor Paris erschieen. Endlich wurde Napoleon durch Senatsbeschlnss 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen ernannt, balt) darauf zum Könige von Italien, wo er alsdann seinen Stieffon Eugen Beauharnais als Vizeknig einsetzte. Doch schon vorher (1603) hatte England, weil es Malta heraus-geben sollte, den Krieg von neuem begonnen, und nun brachte der unennndliche William Pitt 1805 eine dritte Koalition mit Oesterreich, Nuland und Schweden zu Stande. Napoleon warf seine zum Scheine in Boulogne aufgestellte Hauptarmee rasch nach Oesterreich. Sein General Beruadotte umging mit Verletzung der preuischen Neu-tralitt den sterreichischen Feldherrn Mack und brachte ihn am -0. Okt. 1805 zur schmachvollen Kapitulation von Ulm, wodurch cm g^es sterreichisches Armeecorps in Kriegsgefangenschaft geriet. 15*

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 228

1877 - Würzburg : Stahel
228 Schon einige Wochen nachher besetzte Murat Wien, uttb am 2. Dez. 1805 schlug Napoleon die vereinigten Oesterreichs? und Russen in der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz vollstndig auf's Haupt. Anstatt nun die aus Italien heraneilende siegreiche Armee des Erzherzogs Karl und die angekndigten Verstrkungen der Nssen zu erwarten, schloss Kaiser Franz vorschnell am 26. Dez. 1805 den Frieden zu Preburg, verzichtete auf forderest erreich (an Wrttemberg und Baden), Tirol (anbayern) und Benetien (an Italien), bezalte die Kriegskosten und erhielt nur Salzburg mit Berchtesgaden. Kurz vor dem Abschlsse despre-burger Friedens hatte Napoleon das durch die Haugwitz'sche Partei irregeleitete neutrale Preußen gezwungen, Ansbach-Bayreuth, Cleve und Neuenburg gegen Hannover abzutreten, wodurch es in einen kurzen Krieg mit England verwickelt wurde. Doch waren die Waffen Frankreichs in diesem Jare nicht berall glcklich gewesen. Am 21. Okt. 1805 nmlich wurde die spanisch-franzsische Flotte bei Trafalgarvon den Englndern vollstndig vernichtet, die dabei freilich auch ihren siegreichen Admiral Nelson einbten. Mit dem Anfange des Jares 1806 starb auch der unermdliche Pitt mit banger Sorge fr sein Vaterland, und sein Nachfolgen Fox zeigte sich dem Frieden mit Frankreich geneigt. Stiftung des Rheinbundes 1806. Krieg mit Preußen 18061807. 125. Mit dem Beginne des Jares 1806 teilte Napoleon an seine Bundes-genossen und Verwandten mit vollen Hnden Lnder und Wrden aus: Bayern z. B. erhielt zur Knigswrde Tirol mit Voralberg, die Markgrasschaft Burg au, die Salzburger Teile des Bistums Passau, die Reichs st a d t Augsburg, die Markgrafschaft Ansbach, verlor aber das Herzogtum Berg an Napoleon's Schwager Murat und das Gebiet des ehemaligen Bistums Wrzburg an den Kurfrsten von Salzburg. Die Absicht Napoleon's, eine groe Fderativmonarchie mit franzsischem Protektorate herzustellen, trat immer unver-hllter hervor, als von seinen Brdern der lteste, Joseph, Neapel (weil der dortige König Englnder aufgenommen hatte, dekretnle Napoleon: Das Haus der Bourbons in Neapel hat aufgehrt zu regieren!"), Ludwig das in ein Knigreich umgewandelte Holland erhielt, und als es endlich den Bemhungen des franzsischen Ministers Talleyrand und Dalberg's gelang (dieser bezeichnete Napoleon als Nachfolger Karl's des Groen im abendlndischen Rmer-reiche), im Juli 1806 den Rheinbund iu's Leben zu rufen, wo-durch zunchst 16 deutsche Fürsten dem Reiche gegenber, dessen Verfall allerdings unheilbar war, vllige Sonvernett

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittelschulen - S. 229

1877 - Würzburg : Stahel
229 erlangten, dafr aber Napoleon als ibren Protektor aner-kannten. (Der Kurerzkanzler und Primas" Dalberg erhielt Frank-fnrt, den Sitz des Bundes, Bayern Nrnberg mit Gebiet und die Hoheit der 13 reichsunmittelbare Herrfchaften, darunter die Frstentmer der Hohenlohe, Oettingen, Schwarzenberg, der Thurn und Taxis und die Grafschaften der Fugger.) Durch diese schmachvolle Schpfung war das heilige rmische Reich deutscher Nation aufgelst, und Franz Ii. legte deshalb am 6. Aug. 1806 den Titel eines deutschen K a i s e r's nieder, nachdem er sich schon seit 1804 Erbkaiser voll Oesterreich" nannte. So herrschte also in Deutschland ein fremder Eroberer, ein Despot, der jede nationale Aeuerung mit den hrtesten Ma-regeln strafte. Weil sich der wackere Nrnberger Buchhndler Palm weigerte, den Verfasser der in seinem Verlage erschienenen Schrift: Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung" zu nennen, wurde er am 26. August 1806 zu Braunau erschossen, und als in demselben Jare Arndts Geist der Zeit", ein Produkt reinster Vaterlandsliebe, voll Entrstung der die Deutschlands Ehre angetane Schmach, erschien, konnte sich dieser einem nlichen grausamen Schicksale nur durch die Flucht entziehen. Zur vlligen Niederwerfung Deutschlands gehrte noch die Demtigung Preuens, wo seit 1797 der edle, aber unentschiedene Friedrich Wilhelm Iii. herrschte und unablssig bestrebt war, seinem Volke den Frieden zu erhalten. Darum hatte er zu mehreren Verletzungen der preuischen Neutralitt stille geschwiegen, auch fr seine Markgraf-tmer Hannover angenommen. Selbst von einem Bndnisse mit Ru-land hatte er sich durch Napoleon lange zurckhalten lassen, auch die Bildung des Rheinbundes gestatten mssen. Als nun Napoleon Hannover wider dem Könige von England, freilich vergebens, anbot und der eben angeratenen Stiftung eines norddeutschen Bundes mit preuischer Spitze heimlich entgegenwirkte, da blieb dem schwer gekrnkten Könige keine andere Wal, als dem bermtigen Frankreich ein Ultimatum zu senden. Er zauderte aber auch jetzt noch, den Krieg zu erklären, weil er auer dem Kurfrsten von Sachsen nur noch ewige kleinere deutsche Fürsten zu Bundesgenossen hatte, und so gewann Napoleon Zeit, die noch vom letzten Kriege in Sddeutschland stehenden Franzosen mit den Rhein-bundstruppen zusammenzuziehen, und rckte dann in Thringen ein. Schon am 10. Okt. 1806 gewann er der die Vorhut der am Nord-abhange des Thringer Waldes hchst ungnstig postirten Preußen das Gefecht zu Saalfeld, wo Ludwig Ferdinand von Preußen, das Haupt der Kriegspartei, fiel. So waren also die wichtigen Saalepsse in der Gewalt des Feindes; aber die preuische Armee war noch stark und mutig und wre sicher nicht unterlegen, htte sie die neuere Taktik ge-kannt und tchtige Frer und Offiziere gehabt. So aber entschied sich am 14. Okt. 1806 die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt blutig gegen Preußen. Gleich beim Beginne der Schlacht strzte bei Auerstdt der 7tjrige Oberansrer Ferdinand von Braun--schweig, von einer feindlichen Kugel der die Augen gestreift, besin-

8. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 158

1878 - Würzburg : Stahel
1805 158 § 71. Krieg der dritten Koalition gegen Frankreich. 2. Der Krieg von 1805. Bereits 1803 brach der Krieg mit England auf's neue aus. Dieses wollte nämlich wegen der Eingriffe Napoleon's in die Verhältnisse der Schweiz und der Einverleibung Piemont's in Frankreichs die Insel Malta nicht herausgeben. Napoleon ließ deswegen Hannover besetzen und traf zugleich in den nördlichen Häfen Frankreichs (Laaer von Boulogne) Vorbereitungen zu einer Landung in England. Diese Gewalttätigkeiten und die sich überall Ban brechende Ueberzeugung, dass in England und Europa keine Ruhe bestehen könne, so lange ein Soldatenkaiser an der Spitze Frankreichs stehe, machten es dem unpersönlichen Feinde Napoleon's, dem jüngeren ptt, leicht, 1805 eine dritte Koalition zu stände zu bringen. An derselben beteiligten sich außer England Oesterreich, Rußland und Schweden. Oesterreich stellte zwei Armeeen auf: die eine unter Erzherzog Karl in Italien, wo man Napoleon erwartete, die andere unter Mack an der Donau. Um die Verbindung zwischen beiden Armeeen aufrecht zu erhalten, stand Erzherzog Johann mit einer kleinen Armee in Tirol. Napoleon dagegen ließ jetzt das Lager in Boulogne aufheben und die französische Armee in Eilmärschen an den Rhein mar'schiren. Er selbst übernahm den Oberbefehl an der Donau, wärend er Masssna nach Italien schickte. Mit ihm verbündet waren die süddeutschen Fürsten. Napoleon schlug zunächst in widerholten Gefechten Mack in der Nähe von Ulm und schloss ihn dann in der genannten Festung ein. Bei dieser Gelegenheit verletzte der aus Hannover über Cassel und Würzburg heraneilende Bernadotte die preußische Neutralität, indem er, one anzufragen, durch das Ansbachische zog. Schmählicher Weise übergab Mack Ulm schon nach wenig Tagen. Nun waren die bereits bis zum Inn vorgedrungenen Russen unter Kutusow und Bagration zum Rückzüge gezwungen und wandten sich, um Verstärkungen abzuwarten, nach Mähren. Die Franzosen aber drangen unaufhaltsam an der Donau vorwärts, und Murat besetzte Wien, welches der aus Italien herbeieilende Karl (zu ihm war auch der sich zurückziehende Erzherzog Johann gestoßen) nicht mehr retten konnte. Napoleon aber rückte gegen Kutusow nach Mähren vor, und hier kam es in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 2. Dezember 1805 zur Entscheidung, indem Napoleon einen glänzenden Sieg erfocht. Ausgang: Kaiser Franz verlor jetzt den Mut. Er verließ sich weder auf seine Heere, noch auf die angekündigten Verstärkungen der Russen und schloss vorschnell den Frieden zu Preßburg 26. Dezember 1805. In diesem Frieden verzichtete er auf Vorderösterreich (dies kommt an Württemberg und Baden), Tirol (an Bayern) und Venetien (an Italien) und erhielt dagegen nur Salzburg mit Berchtesgaden. Bayern erhielt außerdem die Markgrafschaften Bnrgan und Ansbach, die Salzburger Teile des Bistums Pafsa'u, die Reichsstadt Augsburg und die Königswürde, verlor dagegen Berg an Murat und das Gebiet des ehemaligen Bistums Würzburg als Großherzogtum an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg. Rußland blieb im Kriegszustände.

9. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 212

1878 - Würzburg : Stahel
1800 verlor. Für den Verlust der Pfalz am Rhein 1801 ward er 1803 durch bte Gebiete der Bistümer Würzburg, Bamberg, Augsburg, Eichstädt Z^^ng., (Passau zum Teil), ferner durch 13 Abteien und eine Anzcil von Reichsstädten entschädigt. Die entehrende Zumutung Oesterreichs, er solle sein Heer entwaffnen, bestimmten den Kurfürsten, sich im Krieg 1805 mit Frankreich zu verbinden. Der Sieg bei Austerlitz 2. Dez. 1805 fürte am 26. Dez. den Preßbnrger Frieden herbei, in welchem Bayern — gegen den verzicht auf das ehemalige Bistum Würzburg (an den bisherigen Kurfürsten von Salzburg) und auf das Herzogtum Berg (an Murat) — Tirol mit Vorarlberg, die Markgrafschaften Burgau und Ansbach, die Reichsstädte Lindau und Augsburg, die Salzburger Teile des Bistums Passau und mit Zu-Napoleon s und Oesterreich's den Rang als Königreich erhielt. 1806 trat Bayern dem Rheinbünde bei und erhielt die freie Stadt Nürnberg, ferner die Hoheit über 13 reichsunmittelbare Herrschaften. Als 1809 der Kaiser von Oesterreich gegen Napoleon einen neuen Krieg begann, drangen seine Heere in Bayern ein, und zugleich erhoben sich die Tiroler gegen die bayerische Herrschaft. Aber Napoleon drängte die Oesterreicher rn den schlachten bei Abensberg, Landshut, Regensburg und Eckmühl zurück, und die Bayern^ mussten Tirol räumen, wo der Aufstand erst nach dem Frieden von Schönnbrunn gedämpft wurde. Der südliche Teil Tirol’s kam 1810 an Italien, der südöstliche an Jllyrien, für welchen Verlust Bayern zu den Errungenschaften von Schönbrunn (Salzburg, Berchtesgaden und dem Jnnviertel) die etadt Regensbura und die Markaraf-Ichaft Bayreuth erhielt. Erst nach _ den großen Niederlagen, welche Napoleon in Rußland erlitt, konnten die Bande gelöst werden, die Bayern an Frankreich gefesselt hielte». König Maximilian schloss am 8. Okt. 1813 mit Oesterreich den Vertrag zu Ried und trat auf die Seite der Verbündeten, one dass aber Feldmarschall Wrede am 30. Okt. 1813 bei Hanau die bei Leipzig geschlagenen Franzosen aufzuhalten vermocht hätte. Durch die Wiener Bundesakte 1816 ward endlich das Verhältnis der deutschen Staten zu einander geordnet. Bayern gab Tirol mit Vorarlberg, Salzburg und das Jnnviertel an Oesterreich zurück und erhielt dagegen das Großherzogtum Würzburq mit Aschaffenburg und die linksrheinische Pfalz. Schon früher hatte König Maxmilian die Leibeigenschaft in Bayern aufgehoben. 1818 erhielt das Land eine Verfassung und trat dann in die Reihe der konstitutionellen Staten ein. Mit Trauer vernahm das Volk den Tod dieses trefflichen Monarchen (1825), der sich zugleich durch seine Milde und Herablassung aller Herzen gewonnen hatte. § 12. König Ludwig I. 1825—1848. Ludwig, der hochbegabte und hochgebildete Sou Maximilian's, über- * nahm die Regierung Bayern's mit dem Walspruche: „Gerecht und beharrlich!" Er verlegte die Landesuniversität Altbayern's, welche unter seinem

10. Grundriß der deutschen und bayrischen Geschichte - S. 164

1878 - Würzburg : Stahel
164 § 75. Krieg Oesterreichs gegen Frankreich. Friede zu Schönbrunn 1809. Salzburg, das Jnnviertel, Westgalizien, Lllyriew gehen für Oesterreich verloren, welches auch dem Kontinentalsystem beitritt. a) Ursachen: Der schiefe Stand der Napoleonischen Sache in Spanien^ namentlich die heldenmütige Verteidigung von Saragossa durch Palafox 1808—1809, weckte allenthalben in Europa den Volksgeist und munterte Oesterreich, das auf die patriarchalische Anhänglichkeit seiner Völker, wie auf die Unterstützung der deutschen Staten rechnete, zu einem neuen Vers-suche gegen Frankreich auf (großartige Rüstungen; Ausruf an das deutsche Volk). b) Ausbruch: Napoleon kehrte daher im Januar 1809 aus Spanien zurück und forderte von Oesterreich Einstellung der Rüstungen. Kaiser Franz erklärte nun den Krieg, und fast gleichzeitig rückten Erzherzog Ferdinand-in Warschau, Erzherzog Karl in Bayern und Erzherzog Johann in Italien ein. c) Verlauf: Aber so groß auch diese Anstrengungen waren, die Stunde der Erlösung hatte noch nicht geschlagen. Vielmehr ermöglichten die mit dem Rückzug Karl's endigenden Treffen von Abensberg, Landshut, Regensburg und Eckmühl den Einzug Napoleon's in Wien 1809. Zwa^ erlitt der bis dahin Unbesiegte durch Karl bei Aspern und Eßlingen 1809 eine Niederlage; doch wurde dieselbe durch den Sieg Napoleon's bei Wagram 1809 über den vergeblich auf Verstärkung harrenden Erzherzog-Karl mehr als ausgewogen, da sich Oesterreich jetzt zum Abschluss des Friedens gezwungen sah. Karl zog sich für immer in das Privatleben, zurück und starb 1847. d) Der Friede zu Schönbrunn 1809: Auch das polnische und das italienische Heer der Oesterreicher hatten nichts auszurichten vermocht. Daher schloss Kaiser Franz 1809 den Frieden zu Schönbrunn (Wien) und trat 1) Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel an Bayern, 2) Westgalizien an das Großherzogtum Warschau (Sachsen), 3) das Küstenland Jllyrien an Napoleon ab, welcher diesen Stat der illyrischen Provinzen unter Marmont als Gouverneur stellte. 4) Oesterreich musste nun ebenfalls dem Kontinentalsystem beitreten. Aufstand der Tiroler 1809: Die Tiroler, welche ungern bayrisch geworden waren, hatten sich gleich beim Beginne des Feldzuges in hochherziger Treue unter Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger für ihren Kaiser erhoben und nach ihrem Sieg am Jsel berge im April 1809 Innsbruck genommen und die Bayern aus dem Lande vertrieben. Im Frieden zu Schönbrunn war ihnen nun zwar gegen Niederlegung der Waffen Straflosigkeit zugesichert worden. Weil ihnen derselbe jedoch die verheißene Widervereinigung mit Oesterreich nicht brachte, so entstund ein neuer Aufstand. Jetzt erschien der Vizekönig Eugen mit ansehnlicheren Heeresmafsen und unterwarf die Tiroler. Hofer ward durch Verrat gefangen und im Januar 1810 zu Mantua erschossen. Tirol wurde geteilt: a) Der südliche Teil Tirol's kam an Italien; b) der südöstliche an Jllyrien, c) der nördliche blieb bei Bayern, das für das Verlorene mit der Markgraffchaft Bayreuth und mit Regensburg entschädigt wurde (1810).
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