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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 175

1845 - Halle : Anton
Die Engländer waren über diesen Ausgang des Feld- zuges zu Lande um so unwilliger, da ihre Flotte unter Admiral Howe die französische unter Villaret-Joyeuse, welche aus Brest ausgelaufen war, um das Einlaufen der früher erwänten nordamerikanischen Getraideschiffe zu decken, sich aber mutwillig, ohne daß jene Deckung es notwendig erheischte, in mehrere Treffen einließ, am lten Juni gänz- lich geschlagen, hatte, was freilich bei dem deplorabeln Zu- stande der französischen Marine * *) keine so ungeheure Tat war. Pitt war, als Preussen und Oestreich den Krieg so lau unterstiizten, den heftigsten Angriffen wegen seiner Po- litik im Parlemente bloß gestelt; namentlich der Herzog von Norfolk und Sheridan machten eine energische Oppo- sition; doch blib er der einmal eingeschlagenen Richtung treu, und suchte sich, um den Krieg fortsetzen zu können, eine vom Lord Portland gefürte Fraction der Whigs zu verbinden. Graf Spencer ward nach Wien, Sir Arthur Paget nach Berlin gesandt, um die Ansichten dieser Kabi- nette zu erforschen; ihrem Berichte zu Folge sollen weitere Maßregeln ergriffen werden. Spencer, der durch die Ni- derlande reiste, traf Koburg eben in Begrif, auch Maas- tricht seinem Schiksale zu überlaßen, und sich über den Rhein zurükzuziehen. Es gelang, ihn noch an der Maas zurükzuhalten. Dagegen hatte Möllendorf am loten Juli Kaiserslautern wider verlaßen, und war auf Mainz zurükgegangen. Als Spencer im preussischen Lager ankam, bewog er Möllendorf zu dem Entschlüße Trier zu decken; allein ehe Kalkreuth mit 20,000 Man Trier erreichen konte, hatte Moreaux die Stadt besezt, und da sich voraussehen ließ, daß England keine Subsidien mehr zalen werde, war Haunons-Etchicht; am 28ten August Schwanental, am 29tcn Condat. *) ,, Nous avons déjà dit que Jean-Bon-St. André était à bord du vaisseau amiral; que Villaret-Joyeuse avait été fait de simple capitaine, chef d’escadre; que des paysans n'ayant jamais vu la mer, avaient été placés dans les équipages; et que ces matelots, ces officiers, ces amiraux d’un jour étaient chargés de lutter contre la vieille marine anglaise.“ T hiers. A N tten Juni hattcn überdies die Franzosen nur 26, die Englânder 36 Kriegsschiffe.

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 316

1845 - Halle : Anton
316 submiss zu nemen; es stürmte das Hotel des Gesandten und riß die Fane herab. Die Folge war, daß Bernadotte Wien verließ; daß der Widerausbruch des Krieges mit Oestreich nahe schin. Doch vermittelten Graf Cobentzcl und Buonaparte, welcher leztere den Auftrag, das Com- mando der Rheinarmee zu übernemen, ablente, und die Expedition im Mittelmeere auf das Eifrigste betrib. Er wolte allein stehen; das konte er in Aegypten und Syrien. Die Vorbereitungen waren vom Directorium, Buonaparte (dessen Nähe unbequem war) nachgebcnd, schon länger ein- geleitet worden. Plözlich vernam Europa: eine Armee von 40,000 Man sei in den Häfen des Mittelmeeres versam- melt; die nötigen Farzeuge würden in Toulon gerüstet; Berthier, Caffarelli, Kleber, Desair, Reynier, Lannes, Murat, Andrüossy, Böliard, Menou, Damas, Dumas, Baubois, Louis Buonaparte, Eugene Beauharnais, Du- roc u. s. w. würden Buonaparte auf einer Expedition be- gleiten. Wohin? — wüste niemand. Die Kosten wurden fast ganz von der neuen helvetischen, von der ligurischen und römischen Republik bestritten. Am Lten Mai war Buonaparte selbst in Toulon angekommen. Noch erfur man nicht, wohin er wolle. Am Illten Mai segelte die Flotte ab, und noch war ihre Bestimmung dem Publikum eine unbekante. Nelson, der mit drei Schiffen im Mittel- meere kreuzte, hatte eben einen Hasen suchen müßen, um Beschädigungen durch Stürme zu beßern; so kamen die Franzosen unangefochten und gewissermaßen unbemerkt bis zum Oten Juni nach Malta. Buonaparte, der unter den französischen Rittern schon einige gewonnen hatte, forderte vom Großmeister die Erlaubnis, mit seiner Flotte in den Hafen laufen zu dürfen, und erhielt von Ferdinand von Hompesch, dem lezten Großmeister auf Malta, die Ant- wort: mehr als 4 Schiffe von kriegfürenden Mächten auf einmal anlegen zu laßen, sei gegen die Statuten des Or- dens. Buonaparte erklärte, er sähe dies als eine Kriegs- erklärung an, da ihm die Parteilichkeit des Ordens für England nicht unbekant sei. Nach einer kurzen Kanonade am 10ten Juni folgte eine schmätiche Unterhandlung. Malta

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 371

1845 - Halle : Anton
371 Menge Granaten, andern Kugeln und Elsenstücken. Das Ganze hatte das Ansehen eines Karrens mit einer Waßer- tonne, wie sie die Waßerverkäufer zu brauchen pflegten. Am 24ten Dec. ward dieser Karren Abends 7 Uhr in der Ruc St. Nicaise aufgefaren, durch welche, wie man aus- gekundschaftet hatte, der Cónsul faren muste, um der Auf- fürung von Haydns Schöpfung beizuwohnen. Posten wa- ren gestelt, welche das Einsteigen Buonapartes in seinen Wagen bei den Tuilerien signalist'rten, und zu rechter Zeit ward der Zünder in Brand gesezt; allein das Pulver hatte nicht die beste Qualität auf die man gerechnet hatte; die Explosion erfolgte einige Secunden zu spat, als der Wa- gen des Consuls eben über den gefährdetsten Kreis schon hinaus war. Die Glasfenster des Wagens sprangen noch von der furchtbaren Explosion, aber Buonaparte selbst ward nicht erreicht, wärend 22 andere zufällig in der Nähe sich befindende Menschen getödtet und 46 mehr oder minder hart verwundet, an den benachbarten Gebäuden und ihren Mobilien ein Schaden von fast 200,000 Fr. angerichtet ward. Eine geheimnisvolle Macht wachte über dem Leben des Mannes, den die gütliche Vorsehung zum Werkzeuge der Strafgerichte über Europa und der neuen Erweckung der Völker ausersehen hatte. Von den Staten, die dem Bunde der bewafneten Neutralität angehörten, war für England der gefahrdro- hendste Dänemark; denn wie wenig auch die übrige Macht dieses States der englischen gewachsen war, besaß er doch eine im Verhältnisse zu seinem Territorialumfange unver- hältnismäßige Seemacht, welche, wenn sie zur Disposition der verbündeten Staten verwendet ward, der Feindseligkeit gegen England allein einigen Nachdruk gewären konte. Am 12ten März 1801. liefen die Admirale Parker und Nelson mit 52 Schiffen aus Parmouth aus und giengen nach der Ostsee, wo Russen, Dänen und Schweden in verschidenen Stationen 196 Kriegsfarzeuge hatten, als de- ren Kern die dänische Flotte betrachtet werden muste, de- ren Vereinigung also zu hindern war. Englische Negolia- teure (Drummond und Vomsillard) reichten dem Kabinet 24 *

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 373

1845 - Halle : Anton
373 Endlich neigte sich auch England zum Friden. Die Sperrung der italienischen, spanischen, französischen, nider- ländischen, aller deutschen Nordsee- und sämmtlicher Ost- seeküsten, wie sie warend der bewafneten Neutralität ftat gehabt hatte, hatte England mit einer Gefahr bekant ge- macht, der sein Handel ausgesezt war, und die bei weitem größer erschin, als wenige Jahre später, wo man die Fol- gen solcher Maßregeln schon bester übersah. Damals er- schin diese Gefahr dem englischen Aolke als ein mächtiges Schrekbild. Endlich konte auch das Ministerium, da zur Sec kaum noch etwas zu erobern war, und die durch die legten Walen sehr gewachsene Opposition im Parlamente fortwärend von der Nuzlosigkeit und Ungerechtigkeit des Krieges sprach, wenig mehr zu Rechtfertigung desselben anfüren, und Pitt, der selbst von seinen Grundsätzen hin- sichtlich dieses Krieges nicht abgehen wolte, war schon im Februar 180! aus dem Ministerium getreten, und hatte dem Ministerium Addington Plaz gemacht. Märend des Sommers hatten dann die Franzosen auch Aegypten ver- laßen müßen *), und so waren in der Lat alle Haupt- hindernisse des Fridens bereits bei Seite geräumt. *) Buonaparte hatte, durch die Eräugnisse in Europa fort und fort in Anspruch genommen, der in Aegypten zurükgelaßenen Armee die versprochene Untcrstüzung nicht zu senden vermocht. Eine eng- lisch-türkische Armee war noch im Jahre 1799 von Syrien her in Aegypten eingedrungen. Desaix, der früher in Oberägyptcn tätig gewesen war, begegnete ihr, und schloß bei Elarisch, welches die Feinde im Deccmber eroberten, eine Convention, welche die Räu- mung Aegyptens zum Zwecke hatte, aber wider aufgehoben ward. Desaix war dann nach Europa gegangen, und, wie wir gesehen haben, bei Maringen gefallen. Kleber, dciy Buonaparte den Ober- befehl hinterlaßen hatte, war an demselben Tage, wo Desaix siel, in Cairo ermordet worden, und General Menou war ihm im Obercommando gefelgt. Eine englische Flotte unter Sir Ralph Abercrombie sammelte sich bei den Balearen und fürte eme engli- sche Armee nach Abukir, wo sie am 8ten März 1801 landete, wa- rend eine andere englisch - ostindische Armee unter Baird im April an den Küsten des roten Meeres ans Land stig. Der Contread- miral Ganthcaume, welcher nun der französischen Armee Verstär- kungen zusürcn solte, ward von Warrcn in Toulon bloquirt, nach- dem er glüklich von Brest bis dahin gekommen war. Endlich ge- lang es, der Wachsamkeit des englischen Admirals zu entgehen, aber drei seiner Schiffe bekamen Pestkranke; er muste sie entlaßen, und kam nur mit sehr geringen Mitteln an die ägyptische Küste, wo er nicht einmal die Landung bewerkstelligen konte. Andere

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 387

1845 - Halle : Anton
387 Doch nicht bloß die innere Entwickelung Frankreichs und seiner Tochterrepubliken ward um die Zeit des Fridens von Amiens und zum Teil in dessen Folge bestimt; auch nach außen blib Buonaparte nicht untätig. Und zwar nach der Seite vorzüglich^ wo man im vorhergehenden Kriege am wenigsten in Vorteil erschinen war, zur See wolle Buonaparte nun Frankreichs Macht zeigen. Das einzige im Revolutionskriege von dem alten Gebiete Frank- reichs verloren gegangene, noch nicht wider gewonnene Ter- ritorium, St. Domingo, solte wider unterworfen werden. Der Rum Frankreichs, das Bedürfnis einen Teil der Ar- mee (und zwar den demokratischest-'gesinten, am wenigsten zuverläßigen) zu beschäftigen, um nicht in den Fridenszei- ten die Gedanken des Soldaten politischen Interessen zu- wenden zu laßen — villeicht sogar die Iugenderinnerungen von Madame Buonaparte, die, selbst eine Creolin, Frank- reichs überseeischen Besitzungen einen hohen Wert beilegte» wirkten bestimmend auf Buonapartes Plane ein. In Brest sammelte sich schon zwei Monate nach Unterzeichnung der Präliminarien des Fridens von Amiens eine Flotte von 10 französischen und 7 spanischen Kriegsschiffen; 4 franzö- sischen Fregatten und 3 Corvetten. In den Hafen von L'orient, Rochefort, Toulon, Havre, Vlissingen, Cadix und im Texel ward die Rüstung unterstüzt; auch Bata- vien stelle Kriegssarzeuge, und 13,5u0 Man waren fürs erste zur Ueberkchiffung bestimt; andere sollen Nachfolgen. England, was Franzosen, Spanier, Batavier so oft in den leztvergangenen Jahren zur See geschlagen, ihre Flot- ten ruinirt hatte, sah mit Erstaunen diese neu hervorge- zauberte Seemacht. Am Ilten Dec. 18ol schon gieng die Flotte unter Villaret-Joyeuse unter Segel. Der spanische Admiral Gravina, die französischen Admirale Latouche- Tröville und Gantheaume commandirten Abteilungen. Buo- napartes Schwager, der Gemahl seiner Schwester Pauline, General Lcclerc, war zum Anfürer der Truppen auf der Flotte und zum künftigen Generalcapitän von St. Domin- go ernant. Der Vorteil, die Haytier unerwartet zu überfallen, 25 *

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 506

1845 - Halle : Anton
land getroffen worden, daß er Helstein besetzen, und sich der dänischen Flotte ge.qen England bedienen wolle. Unter diesen Umständen beschloß das englische Mini- sterium zuvorzukommen, und den Dänen ihre Flotte zu ne- men, ehe Napoleon sich ihrer zu bedienen im Stande sei. Ein Landungsheer, was eigentlich gesammelt gewesen war, den Russen und Preussen noch zu Hilfe zu kommen, ward eingeschift und gieng am 27ten Juli 1807 unter Ansürung des Lord Carthcart unter Segel. Im August erschin die Flotte am Eingänge des Sundes, wärend schon ein engli- scher Unterhändler dem Kronprinzen, der an der Spitze ei- nes Heeres in Holstein stund um Dänemarks Neutralität zu schützen, erklärt hatte: Dänemark solle sich England an- schließen, oder wenn es das ans Besorgnis vor Napoleon nicht wage, solle es gutwillig obwol unter dem Scheine als geschähe es mit Gewalt, sich seine Flotte nemen und nach englischen Häfen fiiren laßen. Wurde keines von beiden gewält, so werde England Gewalt brauchen. Der Kron- prinz eilte nach Kopenhagen, um den König nach dem festen Lande zu fiiren, wo die Armee war. In Kopenhagen war man auf nichts vorbereitet. Sofort aber griffen Studenten, Bürger, Landleute, alles werhafte Volk zu den Waffen, und suchte die Stadt zu verteidigen. Alles umsonst. Die Engländer landeten; triben die Landwer auseinander; bom- bardirten die Hauptstadt vom 2ten Sept. an so furchtbar, daß ail Widerstand auf die Dauer nicht zu denken war, und der Commandant Peymann, um die Stadt nicht ganz in einen Trümmerhaufen verwandeln zu laßen, die Flotte aus- liferte durch eine Capitulalion vom 7ten Sept. Sechs Wo- chen später ward Seeland wider von den Engländern ge- räumt. Sie hatten versucht nach dieser Gewalttat doch frid- liche Verhältnisse zu erhalten, allein die Erbitterung der Dänen wis alles zurük, und endlich am -tten Nov. erklärte England auch den Krieg. Dänemark aber warf sich nun unbedingt Napoleon in die Arme. Der englischen Kriegs- erklärung an Dänemark folgte eine russische an England am 7ten Nov. Der daraus entspringende Krieg zog sich aber nur in unbedeutenden Untcrnemungen zur See hin, und

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 319

1845 - Halle : Anton
319 Der Admiral Brueys war inzwischen mit der franzö- fischen Flotte auf der Rhede von Abukir. Buonaparte hatte ihm nach der glüklichen Eroberung Alexandriens den Befelh zugesandt, den Hafen von Alexandrien rasch son- diren zu laßen, und entweder in denselben einzulaufen, oder fals dies unmöglich sei, die Flotte nach Korfu zu füren. .Er hatte diesen Befelh später dringend erneuert, aber der mit Ueberbringung der Depeche beauftragte Of- sicir siel unterwegs den Feinden in die Hände, und ward samt seiner ganzen Escorte nidergehauen. Noch war Brueys auf der Rhede von Abukir, als am Iten August nach Mittag die englische Flotte sichtbar ward. Es wa- ren 14 Linienschiffe und 2 Briggs. Schon um 6 Uhr began die Kanonade. Ein Teil der englischen Flotte stelte sich zwischen der Küste und den französischen Schif- fen des linken Flügels und des Centrums auf; die Front dieses Teiles der französischen Flotte grif Nelson zugleich in Front an, so daß Brueys zwischen zwei Feuer kam. Man kämpfte in die Nacht hinein bei der Erleuchtung durch 1200 Feuerschlünde; aber schon um 8 Uhr des Abends war Brueys tödtlich verwundet worden, bald hernach gestorben. Ein Viertel auf zehn geriet das fran- zösische Admiralschif Ldrient in Brand, und sprang in die Luft. Zwischen 5 und 6 Uhr des Morgens war das Gefecht am fürchterlichsten; nach sechs aber mit entscbi- denem Nachteile für die Franzosen, bis zu Mittag fast alle Schiffe erobert oder vernichtet waren. Erst um 2 Uhr aber ward die lezte Gegenwer der Franzosen unter- drükt. Ein Teil der französischen Flotte (die beiden be- sten Linienschiffe und zwei Fregatten), der unter dem Contreadmirale Villeneuve den rechten Flügel gebildet hatte, hatte bald nach dem Brande des Ldrient die Schlacht verlaßen, und war nach Malta entflöhen. Nel- sons Flotte war durch den Kampf in so üblem Zustande, daß er Villeneuve nicht verfolgen konte. Die Franzosen in Aegypten waren natürlich über den Verlust der Flotte bestürzt. Nur Buonaparte nicht, der allen Anforderungen dieser schwierigen Zeit zu genü-

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 450

1845 - Halle : Anton
450 an der Spitze der den Franzosen feindlichen Partei, und dies war die der Zal nach nun am Hofe und in der Haupt- stadt weit überwiegende. Der Krieg zwischen Frankreich und England hatte inzwischen fortgedauert, und wie wir Frankreich zu Lande überal waffenglüklich sahen, so war es England zur See. Surinam und Goree wurden 1804 und 1805 von den Engländern erobert. Märend Napoleon gegen Oestreicb zog, hatten die Admirale Villeneuve und Gravina auf der Rhede von Cadix eine sehr bedeutende französisch-spanische Flotte streut-trois vaisscaux de haut bord) zusammenge- bracht, die bestimt war die Flotlenrüstungen in den nörd- lichen französischen Häfen zu unterstützen. Sobald das eng- lische Ministerium von dieser Bereinigung einer größeren Seemacht auf der Rhede von Cadix hörte, ward Nelson, welchen Colingwood begleitete, gegen dieselbe beauftragt. Bei Trafalgar traf Nelson die feindliche Flotte, und er- focht den berümten Sig, den er mit seinem Leben bezalte. Indessen der Presburger Fride und Pitts Tod ließen troz dieser Sige doch in England Fridenswünsche in Beziehung auf Frankreich zimlich algemein werden. Das Ministerium Grenville, ein Coalitionsministerium, in welchem auch Fox, der genialste Fürcr der bisher gegen Pitt vorhandenen Op- positionspartei, einen sehr einflußreichen Plaz hatte, gieng als Napoleon einen der in Frankreich gefangen gehaltenen Engländer, Lord Parmouth, unter der Bedingung die er- sten Einleitungen und Vermittelungen zum Friden zu über- nemen, frei ließ, lebhaft darauf ein, nachdem ein früherer Versuch des englischen Ministerii Fridensverhandlungen einzuleiten daran gescheitert war, daß England nicht ohne Russland, Napoleon dagegen nicht mit beiden zugleich hatte unterhandeln wollen. Diesmal hatte Napoleon Unterhand- lungen mit Russland geschikt früher separalim ausgenom- men, und der Grund, der zeither Fox im Wege gestanden hatte, war dadurch beseitigt. Talleyrand wolle zuerst bei diesen Tractatcn mit England das uti possidetis zu Grunde legen, allein als England auf Hannover und Malta nebst anderen Besitzungen im Mittelmeere und auf dem Cap be-

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 507

1845 - Halle : Anton
507 brachte für den großen Schaden den der russische Handel da- durch erlit, nur insofern Gewin, als der Gedanke des Eon- line ntalsystem es, der nun zur Ausfürung kam, Ruls- land auch zu einem Kriege mit Schweden lrib, welcher Finland einbrachte. Das Eontinentalsystem batte seine erste Grundlage durch ein Deeret von Berlin vom 21ten November 1806 erhalten, wodurch Napoleon die brittischen Inseln in Ble- kadezustand, jeden brittischen Untertan auf dem Festlande für kriegsgefangen erklärte, allen Handel mit englischen Waren verbot und alle Producle englischer Fabriken und Colonieen zu consisciren g.bot. Das englische Ministerium hatte dagegen am 7ten Januar 1807 einen Befelh erlaßen, der jedem Schiffe das Einlaufen in einem französischen oder mit Frankreich in Verbindung stehenden Hafen bei Strafe der Consiseation verbot. Napoleon antwortete ge- wissermaßen durch ein Deeret vom Täten Jan. aus War- schau datirt, welches alle englische Waren in den Hanse- städten ohne Rücksicht auf den Eigentümer zu consisciren gebot. Hierauf ordnete das englische Ministerium, an dessen Spitze in dieser Zeit Graf Portland trat, am Ilten März 1807 die Blokade der Elbe und Wesermündungen an, und später am Ilten Nov. die Blokade aller Häfen, von denen die englische Flagge ausgeschloßen sei, und Weg- name jedes Schiffes, was nach einem solchen Hafen gehe, ohne zuvor in einem brittischen Hafen eine Abgabe bezalt zu haben. Endlich ein französisches Decret vom 17ten Dec. 1807 aus Mailand erklärte alle Schiffe für gute Prise, die diese Ab- gabe zalen würden. Dies waren die Grundlagen des Con- tinentalsystemes vor dem Jahre 18 lo. Natürlich aber kam es für Napoleon wesentlich darauf an, alle Regirungen des europäischen Festlandes bei dieser beabsichtigten Aus- schließung der Engländer vom Handel mit dem Continente in sein Interesse zu ziehen, und namenlich die zeither noch mit England in gutem Vernemen oder gar in einem Bündnisse ste- henden Reiche von Portugal, der Türkei und Schweden. Gustav Iv. von Schweden brante in Haß gegen Na- poleon, ex sgh in ihm mit Recht eine Personisicalion fort-

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 651

1845 - Halle : Anton
051 im nördlichen Deutschland z. T. in Hofnung auf die zu- gesagte englische Hilfe unternommen war, zu Grunde ge- hen. Am 18ten Juni traf man die unmittelbaren Anord- nungen um 39,000 Man und 144 Belagerungsgeschütze nach Belgien hinüber zu bringen. An die Spitze der Ar- mee ward Graf Chatham gefielt; die Flotte commandirte Admiral Strachan. Bis zum loten Juli war mit Aus- name der Reiterei alles eingeschift. General und Admiral machten noch Vorstellungen: man werde troz so bedeuten- der Hilfsmittel Antwerpen nicht nemen können; der Best'z der Insel Walchern werde das warscheinlich alleinige Re- sultat der Expedition im günstigsten Falle sein — aber das Ministerium blib bei seinem Plane, dessen es der par- lamentarischen Majorität gegenüber zu bedürfen glaubte, und äußerte nur, die Nation werde mit Truppen und Seeleuten sehr unzufriden sein, wenn Antwerpen nicht ge- wonnen werde. Die Disposition der Unternemung war nun diese: Eine Abteilung des Landungsheeres solle sich im Besiz der Insel Schouwen setzen; eine andere die Batterien auf der Nordküste von Cadzand zerstören; eine dritte auf Walche- ren landen, um Vlissingcn zu belagern und die Strand- batterien der Insel zu nemen; dann solle die Flotte in die Westerschelde segeln und der gemeinschaftliche Angrif auf Antwerpen beginnen. Napoleon hatte allerdings an einen solchen Angrif gar nicht gedacht, und alle seine Kräfte hauptsächlich gegen Oestreich concentrirt. Cadzand war nur von einigen hun- dert Nationalgarden besezt; auf Walchern waren außer einem kleinen holländischen Detachement nur 4400 Man teils Deutsche vom Rheinbund z. B. Jsenburger, teils Strafabteilungen. Das übrige Zeeland war so gut wie werlos; in Holland waren überhaupt etwa 6000 Man und in Flandern 6000 conscribirte, jganz ungeübte Trup- pen. Lillo, Liefkenshoek und Antwerpen waren nicht kriegsmäßig armirt — die anderen Forts: Peerle, St. Philip, St. Marie und Calloo ganz werlos.
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