55
„Herr", sprach der Hirt, „die Raben umkreisen noch die Höhn,
Den Aar, den konnt' ich nimmer, wie weit ich sah, erspähn."
Da seufzte Rothbart düster: „Dann sind's noch hundert Jahr!
Schlaf ein, du müde Seele, noch schläft des Nordens Aar."
Weber.
(Vergl. auch das Gedicht von Rückert „Friedrich Barbarossa.")
Iv. Wohl umgaben Barbarossa und die ihm folgenden Hohenstaufen den deutschen Kaiserthron mit Glanz und Pracht; aber ihre Regierungszeit war zum größten Theil mit Kämpfen in Italien ausgefüllt, und Deutschland ging leer aus. Während jene im fremden Lande ihre Macht ausrecht zu erhalten suchten, herrschte hier die größte Verwirrung. „Es freuten sich die Räuber; die Pflugfchaareu wurden in Schwerter, die Sensen in Lanzen umgewandelt. Keiner war, der nicht Stahl und Stein bei sich trug, um sogleich Feuer und Brand stiften zu können."
Im Jahre 1254 starb der letzte hohenstaufifche Kaiser, Konrad Iv. Er hinterließ ein Söhnlein, Konradin5 das nach des Vaters Tode still und unbemerkt bei feiner Mutter zum Jüngling heranwuchs. 16 Jahr alt, zog Konradin mit feinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien, um feine Erb-läuder, Neapel undsicilien, zurückzuerkämpfen. Ein französischer Prinz, der freche Thronenräuber Karl (— von Anjou —) hatte sie auf Geheiß des Papstes an sich gerissen. Jubelnd empfingen die Römer den jungen Hohenstaufen; grollend aber rief der Papst: „Des Knaben Größe wird vergehn tote Rauch; er zieht gen Apulien zur Schlachtbank".
Bald stand Konradin dem Gegner gegenüber. Die Franzosen wurden geschlagen; aber zu schnell überließen sich die Deutschen der Plünderung des feindlichen Lagers. Aus einem Hinterhalte brach der schlaue Karl noch einmal hervor und schlug sie in die Flucht. Konradin und fein Freund Friedrich flohen dem Meere zu; schon waren sie beinahe in Sicherheit, da verrieth sie ein Edler, der fein ganzes Glück den Hohenstaufen zu verdanken hatte, für schnödes Gold an Karl von Anjou; sie wurden gefangen und vor Gericht gestellt. Alle Richter, mit Ausnahme eines einzigen, sprachen sie frei; Karl folgte der Stimme des Einen und v er urtheilte sie zum Tode. Eilig wurde das Blutgerüst auf dem Markte zu Neapel errichtet. Mit bloßen Füßen und mit aufgestreiften Aermeln erwartete der Henker feine Opfer. Als die Verurtheilten auf dem Schaffet standen, verlas jener ungerechte Richter noch einmal das Todesurtheil. Da ergrimmte sogar Karls Schwiegersohn und rief ihm zu: „Wie darfst du, frecher ungerechter Schurke, einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurtheilen?" Und von feinem Schwerte getroffen, sank der Elende blutend zu Boden. Trotzdem aber wurde auf Karls Befehl das Urtheil vollzogen. Konradin umarmte feine Todesgenoffen, hob Arme und Augen gen Himmel und rief: „Jesus Christus, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen soll,
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Extrahierte Personennamen: Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin Friedrich_von_Baden Friedrich Karl_(—_von_Anjou Karl Konradin Karl Karl Konradin Konradin Friedrich Friedrich Karl_von_Anjou Karl Karl Karl Karls_Schwiegersohn Karls Karls Konradin Konradin Christus
Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Italien Neapel Apulien Neapel Karls
13
(Vergleiche das Gedicht von Platen: „Das Grab im Busen to": Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder rc.)
Alarichs Nachfolger — sein Schwager Athaulf oder Adolf — führte die Gothen durch Italien zurück nach dem südlichen Gallien. Hier gründeten sie 415 ein Weftgothisches Königreich mit der Hauptstadt Tolosa (= das heutige Toulouse). Dasselbe umfaßte das südliche Frankreich und das nördliche Spanien. Später dehnten die Westgothen ihre Herrschaft über ganz Spanien aus.
4. Vorher hatten sich schon die Vandalen und ein Theil der Alanen auf der pyrenäischen Halbinsel niedergelassen. Von den ersteren trägt das südliche Spanien den Namen Andalusien. Von den Westgothen gedrängt und von einem empörerischen römischen Statthalter gerufen, gingen sie 429 unter Führung ihres Königs Geiserich nach der Nordküste von Afrika. Hier gründeten sie das Vandalenreich mit der Hauptstadt Karthago. Von hier aus eroberten sie die Inseln des mittelländischen Meeres (— Sicilien, Sardinien und Korsika —) und wurden so mächtig zur See, daß man Geiserich allgemein den Meerkönig nannte.
5. Britannien war seit Jahrhunderten römische Provinz. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts wurden die Briten von schottischen Bergvölkern (— Pikten und Skoteu —) bedrängt. In Rom fanden sie keinen Schutz: die römischen Kaiser bedurften ihrer Truppen, um Italien zu schützen, und hatten deshalb die römischen Legionen aus Britannien zurückgezogen. Darum riesen die Briten die benachbarten Sachsen zu Hilfe. Man kannte dieselben schon als kühne Seeräuber; oft genug hatten sie nebst den stammverwandten Angeln und Jüten die Küsten Britanniens plündernd heimgesucht. Schaaren von Angeln, Sachsen und Juten kamen 449 unter Führung von Hengist und Horsa. Nach Besiegung der Pikten und Skoten machten sie sich zu Herren des Landes und gründeten sieben angelsächsische Königreiche, welche später zu einem einzigen vereinigt wurden. Britannien erhielt darum den Namen Angelland oder England.
6. Die Hunnen, welche den Anstoß zur Völkerwanderung gegeben hatten, hatten sich endlich in Ungarn und Südrußland niedergelassen. Viele germanische Völker hatten jich ihnen unterordnen müssen. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts vereinigte König Attila die verschiedenen hunnischen Völkerschaften zu einem einheitlichen Reiche. Die Deutschen nannten ihn Etzel, die Christen Godegisel (= Gottesgeißel). Wohl war er klein von Wuchs, aber er hatte scharfen Blick, festen Willen, kühnen Muth. Vor feinen wildrollenden Augen zitterte selbst fein eigner Sohn. Seine ungeheuren Reichthümer konnten ihn nicht bewegen, von der einfachen hunnischen Lebensweise abzuweichen. Ein großes Dorf zwischen Donau und Theiß war seine Residenz; hier stand sein Schloß: ein hölzernes Gebäude in einem großen viereckigen, mit Pfahlwerk umgebenen Hofe.
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Die skandinavische f^albtnsel.
19
104] Vodensorm und Bewässerung. Das Bergland der Halbinsel
erhebt sich gegen 20. und flacht sich gegen So. zu einem Tieflande ab.
105] \. Die Ipoftfiiste des Landes steigt steil aus dem Meere auf.
Lange, schmale Meeresarme «Fjorde) dringen überall meilenweit in das
Land. Diese Fjorde bilden sichere Häfen. Daher finden sich hier eine An-
zahl vou Hafenstädten. An einem der südlichen Fjorde liegt Bergen, wegen
seines großartigen Fischhandels „das nordische Hamburg" genannt, an
einem nördlicheren Fjord Drontheim, die alte Landeshptft. von
106] 2. Das ^crgland erhebt sich überall längs der steilen Westküste.
Es bildet slache Hochfelder mit einzelnen darüber sich erhebenden Kuppen
oder Bergzacken und dazwischen tief eingesenkten Thälern. Man unter-
scheidet: a) die Skandinavischen Alpen von der Südspitze bis zum
Fjord von Drontheim, b) die Kjölen id. i. Kiel» vom Fjord von Dront-
heim bis zur Bergkuppe des Sulitelma, c) das Lappländische
2*
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20 Die skandinavische Haldinsel. — Die britischen Inseln.
Bergland im nördlichen Teile. Nach So. dacht sich das Bergland
zu einem bis 100 km breiten Tieflande ab, welches die Ostsee nm-
säumt. Die Richtung der s.-ö. Abdachung halten sast alle Gewässer inne.
Es münden in den Bottnischen Meerbusen: die Jörne Els, 11 in c Els.
Augerrnan E l f und D a l E l s; die K lar Els mündet in den Wener-
see, aus dem die Göta Elf zum Kattegat abfließt; in das Skäger Rak
ergieht sich der Glommen. Eine Senke im südlichen Teile des Landes
wird von Seeen ausgefüllt; es folgen von W. nach O.: der Wener-,
Wetter- und Mälarsee, deren Wasser wegen des felsigen Grundes von
wunderbarer Klarheit ist. Der durch den Wener- und Wettersee geführte
Götakanal verbindet Nord- und Ostsee. Nördlich vom Mälarsee liegt
die Universitätsstadt Upsäla, in der Enge zwischen dem Mälarsee und der
Ostsee S t ö ck h o l m , die Hptst. und erste Handelsstadt von Schweden (270).
Norrköping [nörrtjöping] ist die wichtigste Fabrikstadt des Landes,
Gotenburg wegen der Kanalverbindung mit Stöckholm der zweite Platz
für den schwedischen Handel. An einem zum Skager Rak sich öffnenden
Fjord liegt Kristiania, die Hptst, von Norwegen (150).
107] Klima und Pflanzendecke. Die Westküste hat kühle Sommer und
milde Winter, hänsige Nebel und Regen. Die Gebirge des Innern kühlen
die von der Meeresküste her wehenden milden Winde ab. Daher ist die
Witterung im östlichen Hügellande rauh. Im südlichen Skandinavien ge-
deihen noch die Ackergewächse Deutschlands; weiter nach N. finden sich
Nadelhölzer, endlich nur noch Moose und Flechten.
108] Bevölkerung. Das Volk ist germanischen Stammes. Im W.
wohnen die Tormänner, ein sittenreiner, freiheitliebender Nolksstamm;
hier ist der Bauer noch sein eigener Handwerker und meist auch der Lehrer
seiner Kinder. Die im O. sitzenden Schweden haben vor ihren Nach-
barn Gewandtheit und rühriges Wesen vorans. Im N. wohnen mongo-
tische L a p p e n , die sich von der Zucht des Renntiers nähren. Norweger
und Schweden bekennen sich zur lutherischen Kirche.
9. Das Königreich Großbritannien und Irland.
109] Lage. Die britischen Inseln werden im O. von der Nordsee, im
S. vom Kanal, im W. vom Atlantischen Ozean umgeben. Die Irische
See teilt sie in die Inseln Großbritannien und Irland. Die
Irische See hängt mit dem Atlantischen Ozean im N. durch den Nord-
kanal, im S. durch den St. Georgskanal zusammen.
1. Großbritannien.
110] Bodenform und Bewässerung. Der O. und S. des Landes ist
Tiefland, der W. und N. ist gebirgig.
111] \. Das Bergland ist durch zwischenliegendes Tiefland in 5 Gruppen
gesondert, a) Das Bergland von Eornwall in der Südwest-Ecke,
ist reich an Kupfer und Zinn und daher ein wichtiges Bergbaurevier.
b) Das Bergland von Wales >nels] füllt die Halbinsel gl. N. aus.
c) Das Bergland von Nordengland ist ein höhlenreiches Kalkge-
birge in der Mitte des Landes. >1) Das B e r g l a n d von Süd s ch o t t °
land ist durch einen breiten Tieflandsstreisen getrennt von o) dem Berg-
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26
Die Pyrenäen«fjalbinfcl. — Italien.
bau darnieder; an seine Stelle tritt Schafzucht. In Alteastilien liegt
Valladolid^ swaljadolid], die alte Landeshptst. In Neucastilien liegt
die jetzige Hptst. Madrid, die wegen ihrer Lage aus einer Hochfläche
nach dem Sprichwort „drei Monate Winter und neun Monate Hölle"
hat (470). Hafenplatz am Tajo ist Lissabon, die Hauptstadt Portn-
gals (310). Am Duero liegt Porto, ein Ausfuhrort für Wein, der im
Duerothale angebaut wird (140).
1301 Klima und Pflanzendecke. Das Klima der ebenen Küstenstriche
am Mittelländischen Meere ist sehr warm; daher gedeihen hier alle Arten
Südsrüchte. Auf der Hochebene wechseln heiße, trockene Sommer mit kalten
Wintern; daher deckt hier der Ackerbau nicht des Landes Bedarf.
1311 Bevölkerung. Die Spanier sind ronianischen Stammes, einfach
und maßig im Genuß, dabei voll ernsten Stolzes: selbst der Maultiertreiber
hat etwas von der Würde des Edelmannes. Die Portugiesen sind säst
gleicher Art und Sprache, wie die Spanier. Spanier und Portugiesen be-
kennen sich zur katholischen Kirche.
Zu Spanien gehören die Pityüsen und Baleären, zwei Inselgruppen im
Mittelländischen Meere, zu Portugal die fruchtbaren Azoren im Atlantischen Ozean.
12. Das Königreich Italien.
132] Lage Das Königreich Italien umfaßt die Apenninen-Halbinsel.
Diese lehnt sich im N. an die Alpen und wird vom Adriatischen, Joni-
schen, Tyrrhenischen und Ligurischen Meere nmgeben, Das Adriatische Meer
bildet den Gols von Venedig, das Jonische Meer den Gols von
T a r e n t (der die Halbinseln A p n l i e n und Ealabrien scheidet), das
Tyrrhenische Meer den Gols von Neapel, das Ligurische Meer den
Golf von Genua.
133] Bodenform Nltd Bewässerung. Die Halbinsel wird der Länge
nach von einem Kettengebirge durchzogen; im W. säumen ebene Küstenstriche;
im N. ist ein Tiefland vorgelagert.
134] \. Das Tiefland des senkt sich zwischen dem Südfnße der Alpen
und dem Nordhange der Apenninen ein. Es wird bewässert durch den
Po mit seinen Nebenflüssen, die Etsch und zahlreiche Kanäle. Das macht
die Ebene sehr fruchtbar: das Gras wird oft sechsmal im Jahre gemäht;
Weizen und Mais werden nach einander angebant; in sumpfigen Gegenden
gedeiht sogar der Reis. Wegen ihrer dichten Bevölkerung ist die Ebene reich an
großen Städten. Mailand ist die größte Binnenhandelsstadt (450). Nörd-
lich der Mündung der Etsch liegt die Hafenstadt Venedig, die wegen des
sumpsigen Bodens auf Pfählen erbaut und von Kanälen durchzogen ist (l55).
135] 2. Die Apenninen durchziehen die Halbinsel ihrer ganzen Länge
nach; man unterscheidet: a) den nördlichen Apennin, b> den Ge-
birgskessel derabrnzzen, .0 den südlichen Apennin. Das
Gebirge ist wasserarm, daher nur wenig und meist von Hirten bevölkert.
136] Die Aüstenebencn liegen ans der Westseite; es sind von N.
nach S.: a) Die Tiefebene von Toskana wird vom Arno be-
wässert; an diesem liegt Florenz, weltberühmt durch seine Knnstschätze (206>.
b) Die Tiefebene von Rom wird von der T i b e r dnrchflossen. An
diesem Flusse liegt die Hptst. Rom, der Sitz des Papstes und daher eine
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Extrahierte Personennamen: Arno
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35
4. Vorderindien.
162] Die von den Engländern unterworfene Halbinsel umfaßt drei Land-
schaften: den Himalaja, das Indische Tiefland und das Hochland Dekhan.
1) Vorderindien reicht im N. bis auf die Gebirgskette des Himalaja (d. i.
Schneegebirge); unter dessen mit ewigem Schnee bedeckten Bergen ist der
8800 m hohe Everest der höchste Berg der Erde. In einem Gebirgs-
thale liegt Kaschmir, weltberühmt durch die Anfertigung kostbarer Shawls
aus dem Haar der tibetanischen Ziege. — 2) Der Südfuß des Himalaja
steht auf dem großen Indischen T i e s l a n d e. Wasserreiche Himalaja-
Gewässer befruchten dieses: a) der Indus, der in das Arabische Meer
mündet; b) der Ganges, der heilige Fluß der Hindu, bildet vor seiner
Mündung in den Bengalischen Meerbusen ein Delta, in welches sich noch
c;) der Brahmaputra ergießt. Die reich bewässerte, warme Ebene ist die
Heimat der köstlichsten Gewürze: man gewinnt Zimt und Pfeffer, da-
neben Weizen, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo. Das Indische
Tiefland ist dichtbevölkert; die Bevölkerung sind die Hindu, eiu bildsames
Volk. Wegen der starken Bevölkerung ist das Land reich an großen Städten.
Im Innern liegt Delhi ('?), wo viele in Trümmern liegende Paläste
Denkmäler alter Herrlichkeit sind. Benäres (?) ist die heilige Stadt der
Hindu. Im Gangesdelta liegt Kalkutta, zumteil europäisch gebaut, die
wichtigste Handelsstadt Asiens (800). — 3) Südlich des Indischen Tieflandes
wird die Halbinsel durch j)«s Hochland Dekhan ausgefüllt. Auf der
östlichen Küste Koromandel ist Madras der wichtigste Handelsplatz
(450); an der westlichen Küste Malabar blüht der Hafenplatz Bombay
(bombe] (800).
Zu Vorderindien gehört die Insel Ceylon. Sie ist im Innern gebirgig, an
den Küsten flach, üppig bewaldet, mit ergiebigen Thee- und Zimtgärten.
5. Hinterindien.
163] Hinterindien ist ein großenteils bergiges Land. Vier Hauptgebirgs-
züge laufen vom östlichen Teile des Himälaja gegen S. aus; in den
zwischenliegenden, gegen das Meer verbreiterten Ebenen fließen breite
Ströme, unter denen der Mekong der größte ist. Das Klima, die Tier-
und Pflanzenwelt sind der Vorderindiens ähnlich. Im W. sitzt vorherrschend
indische, im O. mehr chinesische Bevölkerung. Die Halbinsel besteht aus:
1) Englischen Besitzungen längs der Westküste; die wichtigste Handels-
stadt ist das aus einer kkinen Insel gelegene Singapur; 2) den französischen
Schutzstaaten Kambodscha um die Mündung des Mekong (Hauptstadt Saigon
sßaigongs) und Annam im östlichen Küstengebiet (Hauptstadt Hue); 3) dem un ab-
b ä n g i g e n Königreich siam mit der Hauptstadt Bangkok.
6. Die indische Jnselslur.
164] Die indische Jnselflur umlagert Südost-Afieu in einem großen Bogen.
Die Eilande sind durchweg gebirgig, viele sogar vulkanisch. Unter heißem
Sonnenstrahl und furchtbaren Regengüssen gedeiht auf all' diesen Inseln
eine üppige Pflanzenwelt. Die Fülle an Würzpflanzen, welche den Eilanden
eigentümlich sind, hat die Europäer zur Ansiedelung gelockt.
^ 1. Di^ G roßen S u n d a i n s e l n : B ö r n e o , S e l e b e s, Sumatra und
^ a v a |jan>a"| mit der wichtigen Handelsstadt B a t ä v i a (teilweis niederländisch).
2*
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Extrahierte Personennamen: Lena
Extrahierte Ortsnamen: Japan Asien Japanische_Reich Japan Tokio Japan Daurischen_Ida-ürischen]_Alpenlande Himalaja O. Randgebirgen Deutschlands China Deutsche_Reich Peking Peking Mongolei Tibet Sibirien Kaukasien Nördlichen_Eismeeres
42
Nord- und Mittelamerika.
194] Die Hochländer, a. Das westliche Hochland zieht in einer
bis 1000 Km breiten Masse von Nw. nach So. Seine Randgebirge sind
im O. die Felsengebirge und die Östlichen Cordilleren [forbtljeren,
b. i. Ketten], im W. die Westlichen Corbilleren. Diese werben vom
Columbia burchbrochen, der in den Großen Ozean münbet. Die West-
lichen Corbilleren sinb reich an Golb; daher ist hier im Golblanbe Cali-
formen die Hafenstabt San Francisco entstanben (300).
b. Um den oberen Mississippi liegt ein nieberes Hochlanb, das sich nach
O. erstreckt. Es bilbet hier die Norbamerikanische Seeenplatte.
Fünf große Seeen liegen auf dem Hochlanbe treppenartig übereinanber und
stehen durch ihre Ausflüsse in Verbinbung; es sinb: der Obere See, der
Michigan [mischigän]-, der Huron [jüron]*, der Erie [tri] und der
Ontario [onterio[ -See; der Ausfluß des Ontariosees bilbet den
St. Lorenz ström, der in den St. Lorenzgolf mündet. An seiner
Mündung liegt die wichtige Handelsstadt Quebec [kwibek].
c. Im östlichen Norbamerika erstreckt sich das Alleghany [älligeni]-
Gebirge und dacht sich zu einer Küstenebene ab. Diese ist stellenweis
tief eingebuchtet, daher von Hafenstädten besetzt. Es folgen von N. nach
S.: Boston [bost'n], Neuyork, die erste Handelsstadt Nordamerikas,
Philadelphia und Baltimore [böltimör].
195] 2. Die Tiefländer, a. Das Nördliche Tiefland ist die Ab-
dachung der Nordamerikanischen Seeenplatte zur Hudson [hadß'n]-Bai.
Die Mitte des Tieflandes ist von einer Seeenkette durchzogen; die größten
dieser Seeen sind der Bärensee und der Große Sklavensee; ans
diesem fließt der Mackenzie [mäckensi] znm Eismeer. Im südl. Teile
wird das Tiefland von rothäutigen Indianern durchzogen, im nördl. Teile
ist es eine menschenleere Einöde.
b. Das Tiefland des Mississippi ist die Abdachung der Nord-
amerikanischen Seeenplatte zum Meerbusen von Mexico. Es wird von dem
mächtigen Mississippi (b. i. großer Fluß) bewässert, der zwischen
Präri een (b.i. Wiesen) und Urwälbern zum Meerbusen von Mexico fließt.
Die Prärieen sinb weite Grasebenen, die oft von Präriebränben verheert
werben; sie sinb bereits an vielen Stellen von Farmern besiebelt. Quer
durch das weite Gebiet führt die Pacific [pässifik]-Eisenbahn, auf
der man in 6 7* Tagen von Neuyork nach San Francisco fährt. Am
Mississippi liegen: St. Louis [ßent luis], der Hauptort des Binnen-
hanbels, und New Orleans [nju örliäns] an der Münbung, der Hafen-
Platz für das Mississippigebiet.
B. Einteilung.
1. Die Nordpolarländer.
196] 1. Dem Festlanbe von Norbamerika sinb nach N. eine Anzahl großer
Inseln vorgelagert. Zwischen biesen Inseln führt die N orbwestliche
Durchfahrt von Europa nach Asien, die aber wegen des jährlich nur
wenige Monate eisfreien Meeres ohne Bebeutung für den Verkehr ist.
197] 2. Grönland, eine völlig unwirtbare Insel (4 mal so groß wie
Deutschland), gehört den Dänen. Die Eingeborenen sinb die Eskimo,
denen der Seehunb jeben Lebensbebars liefert.
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