Kleines Lehrbuch
der
mathematischen Geographie
von
Je. Fricke,
Lehrer am Lehrerinnenseminare und an der städtischen höheren Mädchenschule in Braunschweig. J
Kommentar
zu dem
zunächst für Lehrerinnenseminare und höhere Mädchenschulen i» Fragen und Aufgaben bearbeiteten
„Leitfaden für den Unterricht in der mathematischen Geographie".
Virrte Auflage.
Braunschweig,
E. Appel ha ns &K C o mp. 1908.
)G-Ii
?(4,08)
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Ateines Lehrbuch
der
mathematischen Geographie
von
Jl Fricke,
Lehrer am Lehrerinnenseminare und an der städtischen höheren Mädchensch ule in Braunschweig.
Kommentar
zu dem
zunächst für Lehrerinnenseminare und höhere Mädchenschulen
in Fragen und Aufgaben bearbeiteten
„Leitfaden für den Unterricht in der mathematischen Geographie".
Vierte Auflage.
Braimfchweig,
E. Appelhans & Comp. 1908.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Verlag von E. Appelhans & Comp, in Braünschrveig.
Chemie.
Zunächst für mittlere und höhere Mädchenschulen bearbeitet
von
Albert Fricke.
(28 Seiten mit qs Holzschnitt-Abbildungen.
6. Auflage. — Preis 1 Mark.
Wieberßol'ungsbuch der Waturge schichte
für Volks- und höhere Mädchenschulen.
In 6 Kursen bearbeitet von Direktor Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz.
Heft \ (Kursus 3), 6. Aufl., Heft 2 (Kursus 4—5), Aufl. Preis des Heftes 60 pfg. Heft 3 (Kursus 52—6) 2. Aufl. 40 pfg.
Methodisches Kandöuch
für den gesamten
naturmissenschasttichen Unterricht
an Volks- und höheren Mädchenschulen.
In fechs Kursen bearbeitet von
Direktor Dr. Franz Kießling und Oberlehrer Egmont Pfalz.
"Kursus 3, 3. Aufl., preis 4,50 Mk. und Kursus 4—51, 3. Aufl., preis 4,50 Mk., Kursus 52—6, preis 7 Mk.
Das ganze Werk, komplett in 2 geschrnacko. Leinenbänden, kostet gebd. 18 Ms.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Albert_Fricke Franz_Kießling Franz Franz_Kießling Franz
Verlag von E. Appelhans & Comp, in Braunschweig. . '
Leitfaden
für den
Unterricht in der mathematischen Heograpl-ie
Zunächst für Lehrerinnen-Semiuare und höhere Mädchenschulen in Fragen und Aufgaben bearbeitet von Albert Fricke.
4 Auflage. — preis 40 Pfennig. ■ -----
Leitfaden
für den
Unterricht in der Physik.
für gehobene Bürger- und höhere Mädchenschulen
bearbeitet von
Albert Fricke.
Erster Kursus. 6. Auflage. Zweiter Kursus. 9. Auflage.
mit 68 Holzschnitt - Abbildungen. Mit 2\7 Holzschnitt-Abbildungen, preis fart. 75 Pfg. Gebd. in Ganzleinen 1,75 Mk.
Biblische Geschichten
im Zusammenhange mit dem Bibellesen
5"
Lebens- und Geschichtsbildern
zusammengestellt von
Prof. 6. Scbaarscbmidl,
Direktor der städtischen Bürgerschulen zu Braunschwelg.
Nebst einem Anhang. (Bilder aus der Kirchengerichte.»
Preis I Mk. Dreizehnte Auflage. Preis I Mk
Druck von E. Appelhans & Comp, in Braunschweig
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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einem Ritt durch sein im Dreißigjährigen Kriege verwüstetes Land,
neben seinem Pferde an einer Quelle steht und auf Mittel und Wege
sinnt, der allgemeinen Notlage abzuhelfen. Alle drei protestantischen
Kirchen - die Marien- oder Hauptkirche, die Garnison- und die
Iohanniskirche — sind durch Fürsorge der Herzöge entstanden. Als
aber Karl I. seine Residenz 1753 nach Braunschweig verlegte, zogen
gegen 3000 Wolfenbütteler nach Braunschweig, und als bald darauf
Herzogliches Lchloß in Wolfenbüttel.
der Siebenjährige Krieg viele Leiden brachte, nahm der Wohlstand
ab, und Wolfenbüttel wurde eine stille Stadt. Gewerbtätigkeit,
Gartenbau und Schulen erwirkten aber in letzter Zeit ein neues Auf-
blühen.
Einen prächtigen Eindruck macht das in französischem Baustiel er-
richtete Schloß mit gewaltigem Turm. Jetzt dient es der „Schloß-
schule", einer höheren Mädchenschule nebst Lehrerinnenseminar. An
dem Schloßplatz, auf welchem ein Kriegerdenkmal steht, befindet sich
das Herzogliche Konsistorium (Kirchen- und Schulbehörde). Gegen-
über zeigt man das einstige einfache Wohnhaus des Dichters Gott-
hold Ephraim Lessing. Er wirkte von 1770 bis 1781 „in seinem
lieben, einsamen Wolfenbüttel" als Bibliothekar an der berühmten
Bibliothek, die jetzt in einem schönen Gebäude etwa 300000 Bände,
7000 zum Teil außerordentlich wichtige Handschriften und viele Öl-
gemälde umfaßt. Am Kornmarkt steht die Marienkirche, ein drei-
schiffiger Hallenbau, „ein Prachtbau deutscher Renaissance". In der
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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1885: 85000, 1890: 101 000, 1900: 128000, 1905: 136000 Ein-
wohner.
Braunschweig (der Andreasturm). liegt unter 52° 16' 9" nörd-
licher Breite und 10° 31' 31" östlicher Länge. Die Seehöhe beträgt
etwa 70 m.
Bei unserem Rundgang durch die Innenstadt folgen wir der
alten Einteilung in die 5 Weichbilder und die Burg.
2. Altstadt. Der Kohlmarkt hat seinen Namen von den
Holzkohlen, welche früher die Köhler des Harzes hier verkauften.
In alter Zeit war er von größter Bedeutung: hier kreuzten die
mächtigen Verkehrsstraßen, welche von Norden nach Süden, von
Westen nach Osten führten. Cr war im 11. Jahrhundert der Mittel-
punkt des Ortes, der Marktniederlassung, und die Ulrichskirche, welche
an der Stelle des jetzigen Brunnens stand, war die Kirche des Mark-
tes Braunschweig. Noch heute ist es der verkehrsreichste Platz der
.Stadt. Am Eingang in die Schuhstraße stehen die Privathäuser
Sonne, Mond, Stern und Rose. In der „Rose" stieg Lessing ge-
wohnlich ab, wenn er von Wolfenbüttel hierher kam. Nach den
Hutfiltern zu erinnert ein Schild an einem Hause an den Leuen-
türm, in welchem früher ein Löwe gehalten wurde- hier war das
Ulrichstor.
An der Spitze des Dreiecks, das der Bankplatz bildet, ist
eine Schokoladenfabrik in einem Renaissancebau vom Jahre 1592, der
Jahrhunderte dem Gymnasium Martino Katharineum, (jetzt Breite-
straße) gedient hat. Ein Bild des Portals zeigt den Bischof St. Mar-
tin, wie er seinen Mantel mit einem Armen teilt. Südöstlich, dem
Bahnhof zu, liegt das im gotischen Stil erbaute Reichspostge-
bäude und das große Waisenhaus zu „Unserer lieben Frauen"
(Beatae Mariae Virginis).
Der Altstadtmarkt (90 m lang, über 50 m breit) ist Mittel-
punkt der Altstadt und war früher auch Hauptverkehrs- und Ver-
gnügungsplatz der ganzen Stadt, bis über die Mitte des 18. Jahr-
Hunderts auch Richtstätte.
Als das bemerkenswerteste alte Rathaus Deutschlands und eine
Perle der Gotik wird das Altstadtrathaus gepriesen. Es besteht aus
zwei, fast rechtwinklich zusammenstoßenden Flügeln, die je vier Bo-
gengänge haben, geziert mit Lauben und hohen Giebeln. Die neun
Bildsäulen dieser Lauben stellen vier deutsche Könige aus dem Sachsen-
Hause dar - von der Martinikirche an: Heinrich I., Otto I., Ii., Iii.,
ferner in der Mitte Kaiser Lothar, endlich vier Welfenfürsten: Kaiser
Otto Iv, Heinrich den Löwen, Herzog Wilhelm von Lüneburg, Herzog
Otto das Kind. Mit Ausnahme Lothars sind auch die Gemahlinnen
mit dargestellt. Der große Saal hat eine reich bemalte Balkendecke,
an den Wänden aber Brustbilder braunschweigischer und anderer
Fürsten' er wird zu Festlichkeiten und Vorträgen benutzt. In den
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Lessing Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Lothar Otto Heinrich Heinrich Wilhelm_von_Lüneburg Wilhelm Otto
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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1867 die Herzogliche Münzean ihr liegen das Polizeigebäude und
der Iustizpalast.
Nördlich von der Burg Dankwarderode liegt der Ruhfäutchen-
platz, benannt nach den früher hier wohnenden Hofdienern, die über
ihre weißen Strümpfe Gamaschen trugen und den Spitznamen Rauh-
füßchen (Ruhfäutchen) bekamen. Dem Dom gegenüber erhebt sich bis
61 m das im frühgotischen Stil aus Hilssandstein erbaute neue Rat-
haus. Nördlich davon steht das Finanzgebäude, gleichfalls in
frühgotischem Stil, und das Behörden haus (Ministerium, Herzog-
liche Kammer usw.), beide aus Elmkalkstein erbaut.
6. Der Hagen. Während am Westufer der früher mitten durch
die Stadt von Süden nach Norden fließenden Oker die Weichbilder
Altstadt, Sack und Neustadt lagen, breiteten sich am rechten Ufer die
Altewiek und der Hagen aus. •'
Der Hagen, nördlich der Burg, wurde von Heinrich dem Löwen f Cf. J/2?'
gegründet, dem eine dankbare Nachwelt mitten auf dem Hagenmarkt
ein Denkmal, den Heinrichsbrunnen, errichtet hat. Auf drei
miteinander verbundenen, mit Löwen geschmückten Becken steht der
Fürst im Herrschermantel, im rechten Arm das Schwert haltend, im
linken aber das Modell der von ihm gegründeten Katharinenkirche.
An den Posamenten der sechs Säulen stehen die Wappen der fünf
Weichbilder und eine Inschrift. Nördlich von der Kirche spendet ein
ruhender Löwe Wasser. Die schöne Katharinenkirche wurde im
romanischen Stil angelegt, dann aber im gotischen ausgebaut. Bon
besonders schöner Wirkung ist das Rundbogenportal, darüber die
Fensterrose und das gotische Glockenhaus. Der südliche, 77 m hohe
Turm ist mehrmals durch Feuer zerstört worden. Aus dem Hagen-
markt wurden im 14. Jahrhundert Tile von dem Damme und im
17. Jahrhundert Hennig von Brabant unschuldig hingerichtet. Nach
letzterem wurde die Brabantstraße benannt. An der Südseite des
Platzes stand einst das Rathaus des Hagens und später das Opern-
haus. Nordwestlich führt ein Eingang zu der Städtischen
Markthalle. Nördlich führt die Wendenstraße nach dem Wenden-
tor, östlich die Fallersleberstraße nach dem Fallerslebertor (Richtung
nach Fallersleben!), östlich vom Bohlweg der Steinweg nach dem
Steintor. Zwei Straßenzüge führen vom Hagenmarkte südlich nach
dem Herzoglichen Schlosse: der Bohlweg, der seinen Namen von den
Bohlen hat, die der sumpfigen Beschaffenheit wegen in alter Zeit
gelegt waren,' sodann die Wilhelmstraße (an der das Geburtshaus
des großen Rechenmeisters und Astronomen Karl Friedrich Gauß
steht) und der Ritterbrunnen, benannt nach den Tempelrittern, die in
dieser Gegend wohnten.
Das Herzogliche Schloß am Bohlweg, einer der schönsten
Fürstensitze, wurde zu Beginn der Regierungszeit des Herzogs Wil-
Helm aus Sandsteinguadern gebaut an der Stelle, wo früher der
„Graue Hof" des Jisterzienserklosters Riddagshausen stand. Es
ist 114 m lang und 23 m hoch und wird gekrönt von der 10 m
Oppermann, Landeskunde. 4
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Hagen Hagen Hagen Heinrich_dem_Löwen Heinrich Hennig Hagens Karl_Friedrich_Gauß Karl Friedrich Oppermann
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Umflutgräben um 69,3 m aufstaut. Der Wasserspiegel unterhalb der
Wehre wird bei Olper um 66,2 m gestaut. Südlich befindet sich bei
Eisenbüttel das erste Wehr mit 70,9 m Stauhöhe.
Aus dem Wendentor führt die Hamburgerstratze am Schlachte-
hause und Schützenhause vorbei nach Rühme und Wenden. Vom
Fallerslebertorwall gelangt man nordwärts nach der Technischen Hoch-
schule und dem Nordbahnhofe. In der auf Anregung des Abtes
Jerusalem von Herzog Karl I. als Collegium Carolinum gegründeten
Technischen Hochschule studieren etwa 700 junge Leute Baukunst,
Ingenieur- und Maschinenbauwesen, Elektrotechnik, Chemie-, Phar-
mazie u. a. Nördlich ist inmitten großer Spargelfelder beim Dowesee das
städtische Wasserwerk, das täglich bis zu 16000 cbm trinkbares Wasser
liefert. In dieser Gegend hat man zahlreiche Gerätschaften aus der
Steinzeit gefunden. Die Schunter bezeichnet die Nordgrenze des Stadt-
gebiets. Nordöstlich zieht das mit herrlichem Nadel- und Laubwald
bestandene Querumer Holz. Am Fallerslebertore liegt südlich die
Infanteriekaserne, nördlich der Votanische Garten. Nordöstlich gelangen
wir nach Gliesmarode an der Wabe und nach Querum an der
Schunter.
Nördlich und südlich vom Theater liegt der schöne Vh ha große
Herzogliche Park. Nordöstlich vom Hoftheater erinnert das Franz
Abt-Denkmal an den Komponisten des Liedes: „Wenn die Schwal-
den heimwärts ziehn", der hier als Hofkapellmeister gewirkt hat.
Inmitten eines Villenviertels führt die 30 m breite Kaiser Wilhelm-
straße an der Paulikirche vorbei nach dem vielbesuchten bewaldeten
Stadtpark, hinter welchem sich die Garnisonkirche in romanischem
Stil erhebt und sich der neue Spielplatz ausbreitet. Südöstlich erstreckt
sich der Prinz Albrecht-Park (mit Prinz Albrecht-Gedenkstein) bis
zu dem 92 m hohen Nußberg, auf welchem das Olfermann-Denkmal
steht. Aus dem Rogenstein des Nußberges wurden früher Kirchen
und Häuser in Braunschweig erbaut. Von hier hat man eine schöne
Aussicht auf die Stadt und auf das nahe Riddagshausen, in
dessen berühmter Klosterkirche Abt Jerusalem, der Lehrer und Freund
Herzog Karls I., begraben liegt. Viel besucht werden der Grüne Iä-
ger, die Vuchhorst und die fischreichen Teiche, die einen Schmuck der
Landschaft bilden.
Im Süden des Herzoglichen Parks erhebt sich das Herzog-
liche Museum. Den Grund zu den reichen, wertvollen Sammlun-
gen hatte Herzog Anton Ulrich in seinem Lustschlosse Salzdahlum ge-
legt. Herzog Karl I. schuf im Paulinerkloster am Bohlwege ein
Kunst- und Nationalkabinett. Während der Fremdherrschaft wurden
aber viele Kunstschätze nach Paris und Kassel geschafft und nur
zum Teil wieder zurückgegeben. Am wertvollsten ist das Onyxgefäß,
für welches Napoleon 500000 Frank bieten ließ, ein Ölkrug, der
die Familie des Kaisers Tiberius darstellt, wie sie der Gottheit Opfer
bringt. Im Museum finden wir auch viele Denkwürdigkeiten des Fürsten-
Hauses, den Prachtmantel Kaiser Ottos Iv., Luthers Doktorring und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Karl_I. Karl_I. Franz
Abt-Denkmal Franz Karls_I. Karls_I. Anton_Ulrich Karl_I. Napoleon Frank Tiberius Ottos_Iv. Ottos_Iv.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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5. Hier beginnt die Braunschweigische Braunkohlen-
mulde mit zahlreichen Schächten und Tagebauten. Sie erstreckt sich
zwischen dem Ostrande des Elms und dem Westrande der Helmstedter
Höhen, von Süpplingenburg im N. bis Offleben im S., ist über 20 km
lang und 6 km breit und hat 15 abbauwürdige Flöze (Prinz Wilhelm,
Treue, Trendelbusch, Karoline). Man schätzt den Kohlenreichtum aus
2000 Millionen Kubikmeter.*) In diesem Gebiet hat sich eine groß-
artige Brikett-Fabrikation entwickelt. In den vielen Zuckerfabriken
im Vraunschweigischen und Mag-
deburgischen werden die Dampf-
Kessel vorwiegend mit diesen
Kohlen geheizt. Ihre Fortsetzung
findet diese Braunkohlenmulde
bis Oschersleben und geht jen-
seits der Oscherslebener Alluvial-
niederung in die Egeler Braun-
Kohlenmulde über.
6. Helmstedt (d. h.
Stätte des Heimo**), über
16000 Einwohner- der Bahn-
hof 140 m hoch. In einer Ein-
senkung (Mulde) zwischen dem
Elm und dem kohlenreichen Elz
im Sm. und dem mit präch-
tigen Buchen bestandenen Lapp-
wald im No. liegt gar freund-
lich in waldreichem Hügellande
Helmstedt, die älteste Stadt
des Herzogtums, etwa gleichweit
entfernt von den alten Handels-
orten Braunschweig und Magde-
bürg. Bereits um das Jahr 800
gründeten Mönche hier ein Kloster, das nach dem berühmten Abt Ludger,
dem ersten Bischof von Münster, Ludgerikloster genannt wurde. An Lud-
ger erinnert auch am Ludgeriborn vor der Stadt ein eisernes Kreuz,
welches den Missionsbefehl als Inschrift hat- hier sollen seine Mönche
heidnische Sachsen getauft haben. Zur Zeit Heinrichs des Löwen
entstand das Augustiner-Nonnenkloster Marienberg mit schöner
Kirche. Es dient jetzt als Krankenhaus, Mädchenschule und Land-
wirtschaftliche Haushaltungsschule- kunstvolle Altardecken werden hier
gestickt.
Im Mittelalter blühte Helmstedt, das zur Zeit des ersten Kreuz-
zuges Stadtrecht erhalten hatte, als Hansestadt auf, besonders aber
*) 3m Herzogtum förderte man 1887: 400000 Tonnen Braunkohlen, 1908:
2 280000 Tonnen im Werte von 9 Millionen Mark.
**) H. hieß 952 Helmonstede, d. h. Heimos Ort (althochdeutsch stat, nieder-
deutsch stidde — Ort, Statte.)
Iuleum in Helmstedt.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karoline) Ludger Heinrichs
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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später durch die'begründung der berühmten Universität Iuleum durch
Herzog Julius (1576), die jedoch 1810 wieder aufgehoben wurde.
(Jetzt dient das einer Kirche ähnliche Iuleum als Aula und Bib-
liothek des Gymnasiums.) Kurz vorher war das Ludgeri- (Venedik-
tiner-) Kloster in eine braunschweigische Domäne verwandelt worden.
Unter den Schulen erfreut sich weiten Rufes die mit Realklassen
verbundene Berechtigte Landwirtschaftliche Schule. Der Bergbau auf
Kohlen beschäftigt mehrere tausend Menschen- Hunderte von Menschen
arbeiten in den Keuper-Sandsteinbrüchen des Lappwaldes und in den
Kalibergwerken des benachbarten Vehndorf.
Westlich von Helmstedt finden wir die Lübbensteine, zwei Heid-
nische Opfer- und Begräbnisstätten, die ältesten Baudenkmäler, die
das Herzogtum auszuweisen hat. Vier Eisenbahnen verbinden Helm-
stedt nach allen Himmelsrichtungen: von W. nach O. die Bahn Braun-
schweig-Magdeburg, nach S. Helmstedt-Schöningen-Ierxheim, nach N.
Helmstedt-Weferlingen-Öbisfelde.
Nach O. führt eine Kastanienallee in einer Stunde nach dem
schönen Bade Helmstedt im Lappwald.
Eine Stunde nordwestlich entfernt liegt Emmerstedt. Hier
jagte der Wirt einst mit groben Worten die Knechte von der Kegel-
bahn und sagte doch den Studenten, die zum Kegeln von Helmstedt
gekommen waren, er habe es jenen „durch die Blume" zu verstehen
gegeben („Emmerstedtsche Blume"). Eine Stunde nördlich von Helm-
stedt, in der Einsamkeit des Lappwaldes, liegt Marienthal' hier
war früher ein Iisterzienserkloster, in welchem fromme Mönche ein
strenges Leben führten.
Eine Wegstunde ostwärts von Helmstedt beginnt bereits die
Provinz Sachsen. (Die Bahn fährt kurz vor Eisleben über die Aller,
die 5 km südwärts entspringt, und durch die Magdeburger Börde
nach Magdeburg.)
7. Das braunschweigische Allergebiet. In das Hauptge-
biet des Herzogtums dringt von Fallersleben (Geburtsort des Dich-
ters Hoffmann von Fallersleben) aus ein tiefer Einschnitt nach Süd-
osten bis zum Dorm und Lappwald, der zum Teil mit schönen Buchen-
wäldern bestandene Hasenwinkel, und nur ein schmaler Zwickel
erstreckt sich nach Nordnordwest („die unbequeme Stuhllehne"). Das
ist das braunschweigische Allergebiet.
Die Aller, der größte Nebenfluß der Weser (260 km lang),
entspringt in der Provinz Sachsen, östlich von Schöningen zwischen
Oschersleben und Eilsleben am Rande der fruchtbaren Börde, 148 m
hoch (— aber die Oker 880 m! —) in mooriger, flacher Gegend, und
hat daher nur schwaches Gefälle. Ihre Ufer sind flach und werden
von Öbisfelde ab von Marschen und Sümpfen begleitet, die im Früh-
ling oft weite und breite Wasserflächen bilden. Zuerst zieht sie bis
Öbisfelde nahe der Ostgrenze des Herzogtums nach Nordnordwest,
dann durchfließt sie in westlicher Richtung etwa 10 km das Amt
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]