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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 135 England, Oesterreich, Rußland, Schweden und Neapel gegen Frankreich verbündet. Ulm (17. Oktober), Äufterlitz (2. Äeeembcr), Trafalgar (21. Oktober 1805)? § 353. Vorzüglich durch die Bemühungen des englischen Ministers Pitt kam die sogenannte dritte Koalition, der Bund der oben ge- nannten Reiche gegen Frankreichs drohende Uebermacht zu Stande, aber Napoleon schloß das österreichische Heer unter Mack in Ulm ein und nöthigte dasselbe zur Ergebung; die badischen, hessischen, würt- !?• tembergisch en Truppen verstärkten sein Heer, mit dem er schon am 1 °‘ 13. November Wien besetzte, und am 2. Decomber bei Austerlitz (unweit Brünn in Mähren) einen eben so leichten als vollständigen Sieg über die österreichisch-russische Armee erfocht. Am 26. Decomber schloß Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg, in welchem er Vorderösterreich vollends an Bayern, Württemberg und Baden, Tyrol an Bayern, Venedig und Dalmatien an Napoleon abtrat, wofür er nur Salzburg und Berchtesgaden, sowie das erbliche Hochmeisterthum des Deutschordens für einen österreichischen Prinzen erhielt. Bayern gab Würzburg ab und empfing dafür die Reichsstadt Augsburg, von Preußen Anspach und Baireuth, welches dagegen Hannover besetzen durfte, worauf England durch eine Blokade der preußischen Häfen antwortete; auch Kleve-Berg überließ es an Napoleon, der daraus und aus einigen anderen Stücken das Großherzogthum Berg für seinen Schwa- ger und Reitergeneral Murat bildete. Die Freude Napoleons I. über seine Erfolge verbitterte jedoch der englische Admiral Nelson, welcher bei dem Vorgebirge Trafalgar am 21. Oktober die fran- zösisch-spanische Flotte vernichtete und die Franzosen nöthigte dem See- kriege im Großen zu entsagen. Der Rheinbund (12. Juli 1806); Ende des deutschen Reichs (6. Äug. 1806). § 354. Bayern, Württemberg (deren Fürsten in dem Preß- burger Frieden den Königstitel erhielten), der Kurerzkanzler Karl Theodor von Dalberg, Baden, Kleve-Berg, Darmstadt, die nassauischen, salm'schen und hohenzollern'schen Für- stenthümer, Aremberg, I senburg - Birstein, Lichtenstein und Ley en sagten sich vom Reiche los und errichteten den sogenannten Rheinbund, erkannten Kaiser Napoleon l. als ihren Protektor 12. Juli und verpflichteten sich in dessen Kriege 63,000 Mann zu stellen. Der ^ris. Bundestag sollte in Frankfurt berathen, der ehemalige Kurerz- kanzler als Fürst Primas demselben präsidieren, daher Napoleon ihm die Reichsstadt Frankfurt schenkte, wofür Regensburg an Bayern fiel; die neuen Souveräne erhielten auch die Erlaubniß alle zwischen ihren Gebieten gelegene Fürsten, Grasen, Reichsritter und Reichsstädte ihrer Souveränität zu unterwerfen (Nürnberg wird bayerisch). Der französische Gesandte kündigte dem Reichstage zu Regensburg die Errichtung des Rheinbundes an und erklärte, daß Frankreich von einem deutschen Reiche in Zukunft nichts mehr wisse, worauf Kaiser Franz Ii. am 6. August seine Würde als Kaiser des heiligen römischen Reichs deutscher Nation niederlegte;

2. Geschichte der Neuzeit - S. 148

1883 - Freiburg : Herder
148 Zeitalter der Revolution. da eilte aber der Erzherzog Karl vom Oberrhein herbei, siegte, bei Wetzlar und Uckerath (15. und 19. Juni) und ntigte Jourdan zum Rckzug aus das linke Rheinufer. Unterdessen hatte M vre au mit der franzsischen Hauptmacht den Rhein (4. Juni) bei Strabnrg berschritten und den Erzherzog durch die Schlachten bei Malsch (9. Juli) und Neresheim (11. August) zum Rckzug bis gegen Ingolstadt gentigt; er besoldete, kleidete und nhrte seine Armee mit den Kontributionen, welche' er in Schwaben und Bayern eintrieb. Unterdessen brach Jourdan wieder hervor, trieb das schwache sterreichische Heer unter Wartensleben bis der den Main zurck, brandschatzte Franken und berflgelte bereits das Heer des Erzherzogs Karl. Da ging dieser pltzlich mit dem Kern seiner Streitkrfte der die Donau, schlug franzsische Corps bei Teining (22, August), Amberg (24. August) und die Hauptarmee bei Wrz-brg (3. September), worauf Jourdan in wilder Flucht dem Rheine zueilte, aber unterwegs durch die Bauern im Spessart und Odenwald, welche der die Rubereien und Gewaltthaten der Republikaner ergrimmt waren, groen Verlust erlitt. Durch die Niederlagen Jourdans wurde auch Moreau zum Rckzge gentigt, welchen er glcklich ausfhrte. Der Erzherzog eroberte noch vor Jahresschlu den starken Brckenkopf von Hningen (bei Basel) und das Fort Kehl (Straburg gegenber). Den Befehl der das franzsische Heer in Oberitalien erhielt der junge General Napoleon Bonaparte (geb. 15. Aug. 1769 zu Ajaccio auf Corsica), der im Frhjahre den Feldzug gegen die doppelt so starken Piemontesen und sterreicher erffnete, vom 11. bis 22. April seine Gegner mit wetterschnellen Schlgen bei Montenotte, Dego, Millesimo, Ceva und Mondovi traf, den König von Sardinien zum Frieden und zur Abtretung von Nizza und Savoyen ntigte. Am 7. Mai ging er bei Piacenza der den Po, erzwang am 10. den bergang der die Addabrcke bei Lodi, besetzte Mailand, gewhrte den Herzogen von Modena, Parma und dem Papste den Frieden gegen schwere Geldsummen sowie gegen Ablieferung von Kunstwerken und Manuskripten, und schreckte den König von Neapel dergestalt, da er seine Truppen abberief und Friedensunterhandlungen einleitete. Die sterreicher behaupteten in der Lombardei die starke Festung Mantua; zu deren Entsatz brach der alte mutige Wurmser mit einem Heere aus den Pssen Tirols hervor, teilte es aber und erlitt bei Lo-nato und Eastiglione (5. August) Niederlagen; abermals verstrkt er-fuhr er dasselbe Schicksal bei Roveredo, Bafsauo und vor Mantua, wo er mit dem Reste des Heeres eingeschlossen wurde (5. bis 15. September). Ein neues Heer unter Alvinczy wurde nach blutigen, hartnckigen Kmpfen bei Roveredo, Bassano, Ealdiero, entscheidend bei

3. Geschichte der Neuzeit - S. 255

1883 - Freiburg : Herder
Friedensvertrge. Der norddeutsche Bund. 255 dasselbe an Viktor Emmanuel bergebe und diesen zum Frieden mit sterreich bestimme, damit die Armee des Erzherzogs Albrecht gegen die Preußen gefhrt werden knnte. Napoleon Iii. ging darauf ein; der Erzherzog wandte sich mit dem greren Teile des Heeres der Donau zu; allein Victor Emmanuel erklrte, da er nur in berein-stimmung mit Preußen Frieden schlieen knne. Die preuischen Armeen standen bereits im Angesicht von Wien und Preburg, eine Wendung des Kriegsglcks war nicht zu hoffen, daher kam unter Ver-mittlung Napoleons Iii. am 27. Juli der Prliminarfrieden zu Nickolsburg zustande, der am 23. August zu Prag besttigt wurde. Besondere Friedensvertrge schlo Preußen am 13. August mit Wrttemberg, am 17. August mit Baden, am 22. August mit Bayern, am 3. September mit Hessen-Darmstadt, am 21. Oktober mit Sachsen. Am 3. Oktober kam der Friedensvertrag zwischen sterreich und Italien zustande. Die Friedensvertrge. 36. sterreich anerkannte in dem Friedensschlsse die Auflsung des deutschen Bundes, den von Preußen zu errichtenden norddeut-scheu Bund und schied aus Deutschland aus; bezahlte an Preußen 30 Millionen Thaler und trat Venetien an Italien ab. Bayern bezahlte 30 Millionen Gulden, und trat einige Bezirke im Spessart und Rhngebirge mit 24000 Einwohnern ab. Wrttem-berg bezahlte 8 Millionen Gulden, Baden 6 Millionen, Hessen-Darmstadt 3 Millionen, trat Hessen-Hombnrg und einige Bezirke ab und rumte Preußen das ausschlieliche Besatzungsrecht in Mainz ein. Sachsen bezahlte 10 Millionen Thaler, trat in den norddeutschen Bund ein und nahm in die Festung Knigstein preuische Besatzung auf. In betreff der vier sddeutschen Staaten Hessen-Darmstadt, Baden, Wrttemberg und Bayern wurde bestimmt, da sie einen Bund schlieen wrden, der eine selbstndige internationale Existenz haben solle. Die nordschleswigschen Bezirke sollten durch allgemeine Abstimmung entscheiden drfen, ob sie zu Dnemark zurckkehren wollten. Luxemburg und Limburg hrten auf, zu Deutschland zu gehren. Preußen annexierte die Herzogtmer Schleswig und Hol-stein, das Knigreich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzogtum Nassau und die freie Stadt Frankfurt, und gewann dadurch einen Zuwachs von 1308 ? Meilen und 4 285 000 Einwohnern.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 162

1883 - Freiburg : Herder
162 Zeitalter der Revolution. diesseitige Rheinpfalz, die diesseitigen Besitzungen der Bischfe von Speyer, Straburg und Basel, sowie das Gebiet des Bistums Konstanz zu, Wrttemberg erhielt viele vordersterreichische Herrschaften, 8 Abteien, 9 Reichsstdte und die Kurwrde dazu. Preußen erwarb die Bistmer Paderborn, Hildesheim, das mainzische Thringen, den greren Teil von Mnster, 6 Abteien, die Reichsstdte Goslar, Mhlhausen und Nord-hausen. Hannover mute sich mit Osnabrck begngen; auch Olden-brg, Hessen-Darmstadt, Nassau, Salm, Aremberg u. s. w. erhielten Entschdigungen, desgleichen die Reichsgrafen, welche auf dem linken Rheinufer Besitzungen an Frankreich verloren hatten. Von den Reichs-stdten fristeten noch 6 ihr Dasein: Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Hamburg, Bremen, Lbeck. Die Reichsverfassung und der Reichsverband war zerstrt, nur der Name Reich und Kaiser noch brig. Die meisten Fürsten hatten viel mehr empfangen, als sie verloren hatten, und durften von dem Geber, dem franzsischen Machthaber Bonaparte, noch greren Lohn erwarten, wenn sie bei seinem nchsten Kriege auf seiner Seite standen. Dritte Koalition: England, sterreich, Rußland, Schweden, Neapel. Ulm (17. Oktober), Austerlitz (2. Dezember), Trafalgar (21. Oktober), Friede zu Preburg (26. Dezember 1805). 36. Gegen die bermacht Frankreichs brachte der englische Mi-nister Pitt den Bund der oben genannten Mchte zustande, aber viel-leicht ist noch niemals mit so groen Mitteln so wenig geleistet worden. Ein 60 000 Mann starkes sterreichisches Heer drang unter General Mack bis Ulm vor, während der Kurfürst Maximilian Joseph mit seinen Truppen nordwrts zog, um Napoleon abzuwarten. Dieser kam, wie immer, schneller an, als seine Feinde mglich hielten, lie einen Teil seiner Truppen durch das neutrale preuische Gebiet (Ansbach) marschieren, warf die sterreichischen Truppen durch einige Treffen in die Festung Ulm und zwang sie, die Waffen zu strecken (17. Oktober 1805); nur die Reiterei schlug sich nach Bhmen durch. Napoleon marschierte rasch an der Donau abwrts gegen Wien und besetzte, ohne da er vorher eine Schlacht liefern mute, die alte Kaiserstadt. Unterdesfen war endlich die russische Armee herbeigekommen, mit welcher sich der Rest der sterreichischen vereinigte; Napoleon erfocht aber am 2. Dezember bei Austerlitz, unweit Brnn, in der sogenannten Dreikaiserschlacht, einen ebenso leichten als vollstndigen Sieg. Da schlo Kaiser Franz Ii.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 169

1883 - Freiburg : Herder
sterreichs Krieg gegen Napoleon. Andreas Hofer. 169 Jnnviertel und einen Teil des Hausruckviertels ab; an Napoleon den Vil-lacher Kreis von Krnten, Krain, Trieft, Grz, Monfalcone, den greren Teil von Kroatien. Fiume, das ungarische Kftenlanb und Jstrien, so ba der Thalweg der Save die Grenze bitbete. So schnitt Napoleon fterreich von dem abriatischen Meere ab und bitbete aus diesen entrissenen Gebieten das Knigreich Jtlyrien, das er fr sich behielt. berbtes verlor sterreich den grten Teil Galiziens an das Groherzogtum Warschau, an Rulanb den Kreis von Tarnopol; im ganzen betrug der Lanbesverlust sterreichs mehr als 2000 ? Meilen mit 3v2 Millionen Einwohnern. Den Rheinbunbssrsten erlaubte der Friebensschtu die Besitzungen des Deutschorbens einzuziehen. Andreas Kofer. Aerdinand v. Schill. 46. Der Machtspruch Napoleons hatte 1805 das Laub Xii'oi an Bayern berantwortet und es balb baraus zerrissen, inbem Napoleon den lblichen Teil zu seinem Knigreich Italien schlug. Die Tiroler waren ihrem angestammten Herrscherhause von jeher in Treue zugethan; sie waren baraus stolz gewesen, ba ihr Herr der Kaiser war, daher schmerzte sie die gewaltsame Trennung von Osterreich tief, und ba sie von den bayerischen Beamten bermtig behanbelt, die Abgaben vermehrt, die hergebrachten brgerlichen Einrichtungen willkrlich vernbert ober abgeschafft wrben und sie ihre kirchliche Gesinnung verhhnt sahen, ghrte in ihnen eine tiefe Unzusriebenheit. Als Kaiser Franz sich 1808 zum Kriege vorbereitete und Vertraute sich an die Tiroler wanbten, fanben sie williges Gehr, und so geheim wrbe alles gehalten, ba die bayerische Negierung keine Ahnung baoon hatte, ba das ganze Lanbvolk nur aus das Zeichen zum Ausstaube warte. Als der Krieg erklrt war, erhob sich Tirol und im April wrben die bayerischen Besatzungen vertrieben ober gefangen; von einem schwachen sterreichischen Corps untersttzt, wiesen die Tiroler im Juni einen Angriff blutig zurck, und als diese Hilfe nach der Schlacht bei Wagram abgerufen wrbe, schlugen sie bennoch den Marschall Sefebvre (den Herzog von Danzig), der mit 40 000 Mann eingebrungen war, aus ihren Bergen hinaus. Ihr Oberanfhrer, der provisorische Kommanbaut Tirols, war der mutige, fromme Andreas Hofer, der Saubwirth aus dem Passeyerthale; zur Seite stauben ihm der Bauer und Schtze Joseph Speckbacher von Rinn und der Kapuziner Haspinger, beibe geborne Felbherren, wh-reub die Mannschaft aus den verschobenen Thalern gewhnlich von Wirten, z. B. Peter Kemnater, Peter Maier, Martin Schenk, in den Kampf gefhrt wrben. Als die Kunbe von dem Wiener Frieden enb-lich zu den Tirolern brang, die sich selbst berlasten waren, legte ein

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 574

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
574 Unsre Zeit. den Magenkrebs gesucht hatte, eine Krankheit, an welcher Napoleon ebenfalls starb. 3. Die Schlacht bei Austerlitz wird die Dreikaiserschlacht genannt, weil nicht nur Napoleon, sondern auch Kaiser Franz Ii. und Alexander I. von Rußland sich bei ihren Armeen befanden. 4. Infolge der Vergrößerungen, welche Bayern und Württemberg durch den Frieden von Preß bürg zu teil geworden waren, nahmen die Kurfürsten Maximilian Iv. Joseph von Bayern und Friedrich I. von Württemberg den königlichen Titel an. Nach Stiftung des Rheinbundes erhielten der Kurfürst von Baden, der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Herzog von Cleve-Berg (Murat) den Titel Großherzog. Durch den Frieden von Preßbnrg kam auch der Breis g au und die Orten au, die Stadt Konstanz und'die Deutsch-Ordenskommende Maiuau an Baden. Sachsen, welches dem Rheinbünde beigetreten war, wurde ebenfalls zum Königreich erhoben und erhielt das Preußen abgenommene Herzogtum Warschau. 5. Vor dem Frieden von Tilsit hatte Preußen ein Gebiet von 295 787 qkm. mit 10 200 000 Einwohnern. Durch den unglücklichen Feldzug von 1806 und 1807 verlor es 150 174 qkm mit 5 Millionen Einwohner. Überdies blieben die 200 000 Mann Franzosen und Rhetn-buudstruppeu in Preußen bis zur Abtragung der Kontributionskosten. Diese Kosten wurden von Preußen auf 19 Millionen Franken, von Frankreich aber auf 513 744 000 Berechnet. Erst am 18. Sept. 1808 wurde die Verwaltung der preußischen Lande von den Franzosen den Preußen wieder übergeben, und am 5. Dezbr. 1808 wurde das Land endlich von den Franzosen geräumt. Vom 1. Okt. 1806 bis 15. Okt. 1808 bezogen die Franzosen 564 Millionen Franken aus Preußen. § 208. Das kontinentalsiistem. Krieg mit Spanien und Portugal. (1807—1813.) 573) Nach Bonapartes Abreise aus Ägypten hatte General Kleber und nach dessen Ermordung General Menou den Ober-i80i. befehl geführt, aber bereits 1801 mußten die Franzosen kapitulieren und den Rückzug antreten. Da demnach der Plan, den englischen Handel in Ostindien zu stürzen, mißglückt war, sollte derselbe in Europa geschädigt werden. Napoleon dekretierte das Kontinentalsystem, gemäß welchem England in Blokadezustand versetzt und aller Haudel und Verkehr mit ihm aufgehoben wurde. Alle englischen Waren wurden konfisziert und verbrannt, 1806. jeder Engländer als Kriegsgefangener erklärt. Alle europäischen Staaten mußten nach und nach diesem Systeme beitreten, nur Schweden und die Türkei ließen sich nicht dazu bestimmen. Weil England befürchtete, Dänemark möchte seine Flotte Frankreich zur Verfügung stellen, so forderte es die Auslieferung derselben. Da Dänemark sich dessen weigerte, so beschossen die

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 580

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
580 Unsre Zeit. schlug Hofer den Feind am Berge Jsel bei Innsbruck. Hofer erhielt vom Kaiser die goldene Gnadenkette mit der Verdienstmedaille und führte nicht bloß das Oberkommando, sondern auch die Zivilverwaltung. Aber im Frieden von Wien mußte Tirol aufgegeben werden, doch wurde eine allgemeine Amnestie für die Tiroler ausbedungen. Diese aber konnten nicht begreifen, daß der Kaiser, wiewohl notgedrungen, sie verlassen haben sollte, obwohl der Erzherzog Johann ihnen schrieb, es sei der Wunsch Sr. Majestät, daß sie sich ruhig verhalten und sich nicht nutzlos aufopfern möchten. Zwar zeigte Hofer seine Unterwerfung dem Vizekönig von Italien wie auch dem bayrischen Oberbefehlshaber au. Als sich aber die ungegründete Nachricht verbreitete, der Erzherzog Johann habe gesiegt und sei bereits in Tirol einmarschiert, so riefen Hofer und seine Genossen das Volk abermals zu den Waffen. Nun ergoß der Feind sich unaufhaltsam über das Land. Hofer wurde vom Kaiser durch einen Boten zur Flucht nach Wien eingeladen, konnte sich aber von seinem lieben Tirolerland nicht trennen. Er verbarg sich in der „Kellerlahn", einer Alpenhütte, vier Stunden oberhalb Passeyer, wurde aber ' von einem ehemaligen Freunde verraten, von den Franzosen gefangengenommen und zu Mantua vor das Kriegsgericht gestellt. Dieses war uneinig; von Mailand aber kam der Befehl, innerhalb 24 Stunden Hofer zu erschießen. Da Napoleon gerade im Begriffe stand, eine österreichische Prinzessin zu heiraten, so befürchtete man, Österreich werde diese Gelegenheit benützen und sich für Hofers Begnadigung verwenden. 4. Im Frieden von Wien verlor Österreich wiederum 14 349 qkm mit 31/2 Millionen Einwohner. Überdies rnnßte es 85 Millionen Franken zahlen; 237 Millionen hatten die Franzosen schon während des Krieges und des Waffenstillstandes eingetrieben. Bayern erhielt: Salzburg, das Junviertel, die Hälfte des Hausrilckviertels und Berchtesgaden; Krain, Kärnten und F r i a n l wurden unter französischer Herrschaft zu einem Staate der illyrischen Provinzen vereinigt; das Herzogtum Warschau, Sachsen und Rußland erhielten angrenzende Gebietsteile, Württemberg erhielt die Deutschordensballei Mergeu theim, wogegen es die Landgrafschaft Nellen bürg an Baden abtreten muhte. 8 210. Der Krieg mit Rußland. (1812.) 578) Napoleon stand nun auf der Höhe seiner Macht. Er hatte alle Erinnerungen an die Republik verwischt, sich mit einem kaiserlichen Hofstaate umgeben, den Erbadel wieder eingeführt und sich mit der österreichischen Prinzessin Marie Luise, der ältesten Tochter des Kaisers Franz I., vermählt. Er gebot von den Ufern der Tiber bis zur Mündung der Elbe über ein ungeheures Reich von 42 Millionen Menschen, das in 130 Departements eingeteilt war und dessen erste Hauptstadt Paris, dessen zweite Rom und dessen dritte Amsterdam war. Seine Macht wäre von niemanden angetastet worden, wenn er die ihm

8. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 355

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 355 — troffen. Die vielfachen Verletzungen des Völkerrechts wie der geschlossenen Verträge, die Napoleon sich hatte zu schulden kommen lassen, führten England'zuerst in Rußland — seit der Ermordung Pauls I. (1801) unter Alexander I. —, dann auch in Österreich und zuletzt in Schweden Bundesgenossen zu, und so entstand im Jahre 1805 die dritte Koalition gegen Frankreich. Im September 1805 führte Napoleon ein Heer über den Rhein, worauf sich die Fürsten von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt ihm anschlossen und ihre Truppen zu den seinigen stoßen ließen. Zu gleicher Zeit zog ein zweites französisches Heer unter 53ernabotte von Hannover aus durch das neutrale preußische Gebiet her ml Ter österreichische General Mack wurde in Ulm eingeschlossen und ergab sich schon nach drei Tagen mit 23 000 Mann (Oktober 1805). Napoleon drang hierauf bis Wien vor, schlug in wr Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dezember) die vereinigten Russen und Österreicher und nötigte dadurch den Kaiser Franz zum Abschluß des Friedens von Preßburl (26. Dezember 1805). Österreich trat in demselben seine venetianischen Provinzen an das Königreich Italien, Tirol nebst Vorarlberg und seine schwäbischen Besitzungen an die mit Napoleon verbündeten Fürsten von Bayern, Württemberg und Baden ab und bestätigte die den beiden ersteren verliehene souveräne Königswürde sowie die Souveränität Badens. Der Kurfürst von Salzburg trat sein Land an Österreich ab und erhielt dafür Würzburg. Preußen, das im Begriffe gestanden hatte, sich der Koalition anzuschließen, sah sich zu einem Maiwertrag mit Napoleon genötigt. Es trat im Vertrag^Ml_slmmn Neuchätel und deu Rest von Kleve an Frankreich und Ansbach an Bayern ab und erhielt dafür Hannover, wurde.jedoch dadurch in einen Krieg mit Eng-land verwickelt. -. Weniger glücklich waren die Franzosen zur See: die vereinigte französischspanische Flotte wurde durch die englische unter Nelson in. der Schlacht bei Trafalgar, westlich von Gibraltar, fast gänzlich vernichtet. Der Steg war indessen teuer erkauft durch den Tod des Führers, den gegen das Ende der Schlacht eine feindliche Kugel zu Boden gestreckt hatte. Napoleons Anmaßung kannte keine Grenzen mehr. Er entsetzte den König von Neapel, welcher englischen und russischen Truppen die Landung gestattet hatte, und gab dessen Land seinem Brm^J3~Hepseinen Schwager Joachim M u r a t ernannte er zum Groß Herzog von Kleve und Berg und seinen Bruder Ludwig,, den er mit seiner Stieftochter Hortensia Beau har uais vermählt hatte, zum König von Hollands! 80 6). Der Kriegsminister Berthier wurde zum Herzog von N euenbu r g , der Minister Tall etzr and zum Fürsten von B en ev en t und der Marsch all Beruadotte zum Fürsten von Pontecorbo ernannt. Die Oberherrschaft über alle diese Besitzungen sicherte sich Napoleon durch das kaiserliche Familienge\ etz vom 30. März 1806.

9. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 314

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
314 Zeitalter der Revolution. tete, machte am 5. April sogar Frieden (zu Basel). Es zog eine sogenannte Demarkationslinie, die Nord- und Süddeutschland trennte; sie erstreckte sich von Ostfriesland nach Schwaben hinauf bis an den Kocher und von da um Franken bis nach Schlesien. Den Staa- ten hinter der Demarkationslinie wurde Neutralität zugesichert, wenn sie ihre Kontingente abriefen und mit Frankreich getreuen Frieden hielten; auf der Demarkationslinie stellte Preußen einen Militärkordon auf. Durch diesen Frieden zersprengte Preußen den Reichsverband, indem es sich dem Reichskriege entzog und andere Neichsstände mit sich riß; Preußen hatte den Krieg eigentlich angefangen, nun ließ es seine Bundesgenossen im Stiche und wälzte den Krieg auf den Kaiser und Süvdeutschland; es ermuthigte dadurch die Franzosen und brachte Verwirrung und Muth- losigkeit unter die preisgegebenen Stände, die nur durch das kaiserliche Heer gehindert wurden, ihren Separatfrieden zu machen. In einem geheimen Artikel aber verrieth es das Reich; es überließ an die Franzosen das ganze linke Rheinufer und bedung sich seine Entschädigung in Norddeutschland auf Kosten der kleinern Reichsstände aus; darunter war namentlich das Bisthum Münster begriffen. Auch andere deutsche Fürsten unterhandelten insge- heim mit Frankreich und warteten nur auf eine Niederlage der Oester- reicher, um dieselben im Stiche zu lassen. Spanien (22. Juli) trennte sich ebenfalls von dem Bunde der Monarchen gegen die Republik. Das spanische Heer hatte die Pyre- näen überschritten und die Festung Bellegarde erobert; doch Dugom- mier, der Toulon genommen hatte, jagte die Spanier über das Ge- birge zurück und drang in Katalonien und den baskischen Provinzen vor; er fiel zwar, aber in einem siegreichen Treffen, und Spanien er- kaufte den Frieden durch Abtretung seines Antheils an der Insel Haiti. (Schon im Februar hatte der Großherzog von Toskana mit der Re- publik Friede geschlossen und das Beispiel ihrer Anerkennung durch einen Monarchen gegeben.) Fortsetzung des Krieges im Sommer und Herbst 1795. Durch Preußens Abfall war Luxemburg sich selbst überlassen; der alte Feldmarschall Bender kapitulierte mit 10,000 Mann, weil er die tapfer vertheidigte Festung gegen den Hunger nicht länger halten konnte (6. Juni). Die Sambre- und Maasarmee unter Iourdan überschritt bei Düsseldorf den Rhein (6. bis 8. Sept.), welche Festung der Kom- mandant auf die erste Aufforderung übergab. Nun drängte Iourdan die Oesterreicher über die Wipper, die Sieg, die Lahn, den Main zurück und umschloß Mainz auch auf dem rechten Rheinufer, denn auf dem linken war es schon umlagert. Zu gleicher Zeit war Pichegru mit der

10. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 366

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
306 Zeitalter der Revolution. furchtbarere Schlacht als bei Aspern geschlagen; lange schwankte der Sieg, bis endlich Napoleon, wiewohl mit ungeheuren Opfern, das Centrum des österreichischen Heeres sprengte und gleichzeitig einen Flügel der öster- reichischen Armee umging. Der Erzherzog Karl zog sich zurück, immer noch schlagfertig, eroberte Kanonen und mehrere tausend Gefangene mit sich führend; doch Kaiser Franz wollte Frieden und Napoleon gab ihn gerne. Die Tapferkeit der österreichischen Schaaren hatte ihn erschüttert; über 20,000 Todte lagen auf den Feldern von Aspern und Wagram, 45,000 Verwundete wurden nach Wien geschafft; so schlug man sich 1809 bei Wien! Zuerst wurde in Znaym ein Waffenstillstand abgeschlossen, der immer verlängert in den Wiener Frieden vom 14. Oktober 1809 überging. Zn diesem bezahlte Oesterreich 81 Millionen Gulden zu den ungeheuren Brandschatzungen, die Napoleon während des Krieges ein- getrieben hatte, trat über 2000 Ü) Meilen mit 3v2 Millionen Einwoh- nern ab; Salzburg, Berchtesgaden, das Inn- und Hausruckviertel kamen an Bayern, den Villacher Kreis, Kram, Triest, Görz, Friaul und Istrien nahm Napoleon und formte daraus ein Königreich Zllyrien, durch wel- ches Oesterreich vom Meere abgeschnitten wurde. An das Großherzog- thum Warschau mußte es Westgalizien und Krakau abtreten und dem- selben gleichen Antheil an den Salzwerken von Wieliczka einräumen; Rußland erhielt den Tarnopoler Kreis mit 400,000 Einwohnern. Für Tyrol wurde Amnestie ausbedungen. Der Tyroler Aufstand. Andreas Hofer; Jofeph Speckbacher. Hatte auch der Erzherzog Karl die Deutschen vergeblich im Namen des gemeinschaftlichen Vaterlandes aufgerufen, sich in Masse zu erheben, und das schmähliche Joch der Franzosen zu zerbrechen, so zeigten doch einzelne Erscheinungen, daß die Deutschen wohl bethört aber nicht kraft- los waren, und dieses mochte den Freund des Vaterlandes auf die Zu- kunft vertrösten. Vor allem herrlich war das Beispiel der Tyroler. Die>e hatten sich nur ungern vom Hause Oesterreich trennen und mit Bayern ver- einigen lassen. Dazu wurden sie nun von bayerischen Beamten beschimpft und mißhandelt; selbst der Name des Landes sollte aufhören und das- selbe in Zukunft Südbayern heißen. Die Rache kochte im Stillen, bis im Frühjahre 1809 Oesterreich zu den Waffen rief; da erhob sich ver- abredeter Weise ganz Tyrol, und die Bayer, welche im Lande als Besatzungen lagen, wurden getödtet oder gefangen (April). Einen An- griff der Franzosen und Bayer im Zuni wiesen die Tyroler blutig zurück. Selbst als nach der Schlacht von Wagram die wenigen öster- reichischen Truppen Tyrol räumten, vertheidigten die Tyroler ihr Berg- land auf eigene Faust. Ihr oberster Anführer, der provisorische Kom-
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