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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 135 England, Oesterreich, Rußland, Schweden und Neapel gegen Frankreich verbündet. Ulm (17. Oktober), Äufterlitz (2. Äeeembcr), Trafalgar (21. Oktober 1805)? § 353. Vorzüglich durch die Bemühungen des englischen Ministers Pitt kam die sogenannte dritte Koalition, der Bund der oben ge- nannten Reiche gegen Frankreichs drohende Uebermacht zu Stande, aber Napoleon schloß das österreichische Heer unter Mack in Ulm ein und nöthigte dasselbe zur Ergebung; die badischen, hessischen, würt- !?• tembergisch en Truppen verstärkten sein Heer, mit dem er schon am 1 °‘ 13. November Wien besetzte, und am 2. Decomber bei Austerlitz (unweit Brünn in Mähren) einen eben so leichten als vollständigen Sieg über die österreichisch-russische Armee erfocht. Am 26. Decomber schloß Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg, in welchem er Vorderösterreich vollends an Bayern, Württemberg und Baden, Tyrol an Bayern, Venedig und Dalmatien an Napoleon abtrat, wofür er nur Salzburg und Berchtesgaden, sowie das erbliche Hochmeisterthum des Deutschordens für einen österreichischen Prinzen erhielt. Bayern gab Würzburg ab und empfing dafür die Reichsstadt Augsburg, von Preußen Anspach und Baireuth, welches dagegen Hannover besetzen durfte, worauf England durch eine Blokade der preußischen Häfen antwortete; auch Kleve-Berg überließ es an Napoleon, der daraus und aus einigen anderen Stücken das Großherzogthum Berg für seinen Schwa- ger und Reitergeneral Murat bildete. Die Freude Napoleons I. über seine Erfolge verbitterte jedoch der englische Admiral Nelson, welcher bei dem Vorgebirge Trafalgar am 21. Oktober die fran- zösisch-spanische Flotte vernichtete und die Franzosen nöthigte dem See- kriege im Großen zu entsagen. Der Rheinbund (12. Juli 1806); Ende des deutschen Reichs (6. Äug. 1806). § 354. Bayern, Württemberg (deren Fürsten in dem Preß- burger Frieden den Königstitel erhielten), der Kurerzkanzler Karl Theodor von Dalberg, Baden, Kleve-Berg, Darmstadt, die nassauischen, salm'schen und hohenzollern'schen Für- stenthümer, Aremberg, I senburg - Birstein, Lichtenstein und Ley en sagten sich vom Reiche los und errichteten den sogenannten Rheinbund, erkannten Kaiser Napoleon l. als ihren Protektor 12. Juli und verpflichteten sich in dessen Kriege 63,000 Mann zu stellen. Der ^ris. Bundestag sollte in Frankfurt berathen, der ehemalige Kurerz- kanzler als Fürst Primas demselben präsidieren, daher Napoleon ihm die Reichsstadt Frankfurt schenkte, wofür Regensburg an Bayern fiel; die neuen Souveräne erhielten auch die Erlaubniß alle zwischen ihren Gebieten gelegene Fürsten, Grasen, Reichsritter und Reichsstädte ihrer Souveränität zu unterwerfen (Nürnberg wird bayerisch). Der französische Gesandte kündigte dem Reichstage zu Regensburg die Errichtung des Rheinbundes an und erklärte, daß Frankreich von einem deutschen Reiche in Zukunft nichts mehr wisse, worauf Kaiser Franz Ii. am 6. August seine Würde als Kaiser des heiligen römischen Reichs deutscher Nation niederlegte;

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 131

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 131 Achtes Aapite!. Das Soldatenkaiserthum. Sonapartc erster Konsul (der 18. Ärumairc des Jahres 8 der Republik, 10. November 1799). § 344. Dessenungeachtet war die französische Republik am Rande des Unterganges, weniger in Folge des Verlustes von ganz Italien, als der finanziellen Noth und der Schlechtigkeit oder Un- fähigkeit der republikanischen Machthaber und der Mehr- zahl ihrer Beamten, so daß die vollständige Anarchie und der blu- tigste Parteikampf im Anzuge war. Da kam Bonaparte aus Aegyp- ten zurück, wurde überall mit Jubel als Retter Frankreichs be- grüßt und stürzte am 10. November das Direktorium sammt den beiden Räthen mit Leichtigkeit. Er gab der Republik eine neue Verfassung (die vierte); er selbst wurde erster Konsul auf zehn Jahre mit zwei Kollegen (Lebrun und Kambaceres); er hatte einen Staatsrath und ein Ministerium neben sich, die Entscheidung über Krieg und Frieden stand aber ihm zu, er besetzte unmittelbar oder durch den Senat alle Staatsämter. Ein Senat aus 80 reichbesoldeten Mitgliedern erwählte aus den Departementallisten die 300 Mitglieder des gesetzge- benden Körpers, welcher Gesetzesvorschläge nur annehmen oder verwer- fen, keineswegs aber abändern durfte; ein Tribunal von 100 Mit- gliedern hatte die Vorschläge der Regierung zu prüfen. Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800); bei Hohenlinden (3. December 1800); Luneoiller Friede (19. Februar 1801). Z 345. Vom 16. bis 20. Mai 1800 führte Bonaparte 35,000 Mann über den großen Bernhard, während kleinere Kolonnen über den kleinen Bernhard, Mont-Cenis, Gotthard und Simplón in Piemont eindrangen. Der 80jährige österreichische General Melas hatte Genua gerade durch Hunger zur Kapitulation gezwungen, als er sich gegen Bonaparte wenden mußte; am 9. Juni gewann Lannes das Treffen bei Montebello, Bonaparte am 14. nach höchst gefähr- lichem Kampfe die Hauptschlacht bei Marengo (unweit Aleffan- dria), in Folge deren Melas den Franzosen Oberitalien bis an den Mincio überließ und ein Waffenstillstand eintrat. Moreau hatte Ende April den Oberrhein mit 100,000 Mann überschritten und (3.—9. Mai) über Kray bei Engen, Mößkirch und Biberach gesiegt. In der Stellung bei Ulm einige Zeit aufgehalten drängte er seinen Gegner über die Isar zurück, als auch hier Waffenstillstand geschlossen wurde. Im November begannen aber die Feindseligkeiten wieder, Moreau gewann bei Hohenlinden am 3. December einen entschei- denden Sieg und drang bis 20 Stunden von Wien vor; da auch Brune über Bellegarde am Mincio gesiegt hatte, mußte Kaiser Franz Ii. in den Frieden einwilligen, der zu Luueville wesentlich auf die Bedingungen des Friedens von Kampo Formio abgeschlossen wurde. Mit Portugal, Neapel, Rußland und der Türkei schloß 9 *

3. Geschichte der Neuzeit - S. 148

1883 - Freiburg : Herder
148 Zeitalter der Revolution. da eilte aber der Erzherzog Karl vom Oberrhein herbei, siegte, bei Wetzlar und Uckerath (15. und 19. Juni) und ntigte Jourdan zum Rckzug aus das linke Rheinufer. Unterdessen hatte M vre au mit der franzsischen Hauptmacht den Rhein (4. Juni) bei Strabnrg berschritten und den Erzherzog durch die Schlachten bei Malsch (9. Juli) und Neresheim (11. August) zum Rckzug bis gegen Ingolstadt gentigt; er besoldete, kleidete und nhrte seine Armee mit den Kontributionen, welche' er in Schwaben und Bayern eintrieb. Unterdessen brach Jourdan wieder hervor, trieb das schwache sterreichische Heer unter Wartensleben bis der den Main zurck, brandschatzte Franken und berflgelte bereits das Heer des Erzherzogs Karl. Da ging dieser pltzlich mit dem Kern seiner Streitkrfte der die Donau, schlug franzsische Corps bei Teining (22, August), Amberg (24. August) und die Hauptarmee bei Wrz-brg (3. September), worauf Jourdan in wilder Flucht dem Rheine zueilte, aber unterwegs durch die Bauern im Spessart und Odenwald, welche der die Rubereien und Gewaltthaten der Republikaner ergrimmt waren, groen Verlust erlitt. Durch die Niederlagen Jourdans wurde auch Moreau zum Rckzge gentigt, welchen er glcklich ausfhrte. Der Erzherzog eroberte noch vor Jahresschlu den starken Brckenkopf von Hningen (bei Basel) und das Fort Kehl (Straburg gegenber). Den Befehl der das franzsische Heer in Oberitalien erhielt der junge General Napoleon Bonaparte (geb. 15. Aug. 1769 zu Ajaccio auf Corsica), der im Frhjahre den Feldzug gegen die doppelt so starken Piemontesen und sterreicher erffnete, vom 11. bis 22. April seine Gegner mit wetterschnellen Schlgen bei Montenotte, Dego, Millesimo, Ceva und Mondovi traf, den König von Sardinien zum Frieden und zur Abtretung von Nizza und Savoyen ntigte. Am 7. Mai ging er bei Piacenza der den Po, erzwang am 10. den bergang der die Addabrcke bei Lodi, besetzte Mailand, gewhrte den Herzogen von Modena, Parma und dem Papste den Frieden gegen schwere Geldsummen sowie gegen Ablieferung von Kunstwerken und Manuskripten, und schreckte den König von Neapel dergestalt, da er seine Truppen abberief und Friedensunterhandlungen einleitete. Die sterreicher behaupteten in der Lombardei die starke Festung Mantua; zu deren Entsatz brach der alte mutige Wurmser mit einem Heere aus den Pssen Tirols hervor, teilte es aber und erlitt bei Lo-nato und Eastiglione (5. August) Niederlagen; abermals verstrkt er-fuhr er dasselbe Schicksal bei Roveredo, Bafsauo und vor Mantua, wo er mit dem Reste des Heeres eingeschlossen wurde (5. bis 15. September). Ein neues Heer unter Alvinczy wurde nach blutigen, hartnckigen Kmpfen bei Roveredo, Bassano, Ealdiero, entscheidend bei

4. Geschichte der Neuzeit - S. 157

1883 - Freiburg : Herder
Bonaparte erster Konsul. 157 mittelst des Senats alle Staatsmter. Der Senat bestand aus 80 reich besoldeten Mitgliedern; er whlte aus den Listen der Departements die 300 Mitglieder des Gesetzgebenden Krpers, der die von der Regierung vorgelegten Gesetze nur annehmen oder verwerfen, aber keines-wegs abndern durfte; ein Tribunat von 100 Mitgliedern hatte alle Vorschlge der Regierung zu prfen. Whrend er auf diese Weise im Innern Ordnung machte, rstete er sich mit aller Anstrengung, den Frie-den zu erkmpfen, nach welchem das franzsische Volk sehnlichst verlangte. Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800); bei Hohenlinden (3. Dezember). Friede zu Lnneville (9- Februar 1801). 29. Vom 16. bis 20. Mai 1800 fhrte Bonaparte 35000 Mann der den Groen Bernhard aus dem Wallis in das piemontesifche Dora-thal, während kleinere Kolonnen der den Kleinen Bernhard, Moni Cenis und Simplon nach Piemont niederstiegen. Der 80jhrige sterreichische General Melas hatte gerade den in Genua eingeschlossenen Massena durch Hunger auf das nerste gebracht, als er sich gegen Bonaparte wenden mute, der bereits in seinem Rcken stand. Am 9. Juni gewann Sannes das Treffen bei Montebello, Bonaparte am 14. nach einem uerst gefhrlichen Kampfe die Hauptschlacht bei Marengo (unweit Alessandria), infolge deren Melas den Franzosen Oberitalien bis an den Mincio berlie und ein Waffenstillstand eintryt. Moreau berschritt mit der 100 000 Mann starken Rheinarmee den Grenzflu und siegte (3. bis 9. Mai) der Kray bei Engen, M-firch und Biberach; vor Ulm von seinem Gegner einige Zeit aufgehalten, drngte er ihn bis an die Isar zurck, als auch hier Waffenstillstand geschlossen wurde. Im November begannen aber die Feindseligkeiten wieder, Moreau erfocht bei Hohenlinden unweit Mnchen (3. Dezember) einen entscheidenden Sieg der den Erzherzog Johann, worauf er bis 20 Stunden von Wien vordrang, und da auch Brune am Mincio das sterreichische Heer unter Bellegarde geschlagen hatte, so sah sich Kaiser Franz Ii. zum Frieden gentigt. Derselbe wurde zu Luneville wesentlich auf die Bedingungen des Friedens von Campo Formio abge-schlssen. Es wurde eine Reichseputation (Ausschu des Reichstags) niedergesetzt, welche die Skularisationen und Subjicierungen, durch welche die auf dem linken Rheinufer zu Schaden gekommenen Herren auf dem rechten entschdigt werden follten (S. 149), zu regulieren hatte. Bonaparte schlo auch mit Portugal, Neapel, Rußland und der Trkei Frieden und gab dem Papste Pius Vii. den nach dem Frieden von Tolentino (S. 149) noch brigen Teil des Kirchenstaats zurck, hielt ihn jedoch militrisch besetzt.

5. Geschichte der Neuzeit - S. 255

1883 - Freiburg : Herder
Friedensvertrge. Der norddeutsche Bund. 255 dasselbe an Viktor Emmanuel bergebe und diesen zum Frieden mit sterreich bestimme, damit die Armee des Erzherzogs Albrecht gegen die Preußen gefhrt werden knnte. Napoleon Iii. ging darauf ein; der Erzherzog wandte sich mit dem greren Teile des Heeres der Donau zu; allein Victor Emmanuel erklrte, da er nur in berein-stimmung mit Preußen Frieden schlieen knne. Die preuischen Armeen standen bereits im Angesicht von Wien und Preburg, eine Wendung des Kriegsglcks war nicht zu hoffen, daher kam unter Ver-mittlung Napoleons Iii. am 27. Juli der Prliminarfrieden zu Nickolsburg zustande, der am 23. August zu Prag besttigt wurde. Besondere Friedensvertrge schlo Preußen am 13. August mit Wrttemberg, am 17. August mit Baden, am 22. August mit Bayern, am 3. September mit Hessen-Darmstadt, am 21. Oktober mit Sachsen. Am 3. Oktober kam der Friedensvertrag zwischen sterreich und Italien zustande. Die Friedensvertrge. 36. sterreich anerkannte in dem Friedensschlsse die Auflsung des deutschen Bundes, den von Preußen zu errichtenden norddeut-scheu Bund und schied aus Deutschland aus; bezahlte an Preußen 30 Millionen Thaler und trat Venetien an Italien ab. Bayern bezahlte 30 Millionen Gulden, und trat einige Bezirke im Spessart und Rhngebirge mit 24000 Einwohnern ab. Wrttem-berg bezahlte 8 Millionen Gulden, Baden 6 Millionen, Hessen-Darmstadt 3 Millionen, trat Hessen-Hombnrg und einige Bezirke ab und rumte Preußen das ausschlieliche Besatzungsrecht in Mainz ein. Sachsen bezahlte 10 Millionen Thaler, trat in den norddeutschen Bund ein und nahm in die Festung Knigstein preuische Besatzung auf. In betreff der vier sddeutschen Staaten Hessen-Darmstadt, Baden, Wrttemberg und Bayern wurde bestimmt, da sie einen Bund schlieen wrden, der eine selbstndige internationale Existenz haben solle. Die nordschleswigschen Bezirke sollten durch allgemeine Abstimmung entscheiden drfen, ob sie zu Dnemark zurckkehren wollten. Luxemburg und Limburg hrten auf, zu Deutschland zu gehren. Preußen annexierte die Herzogtmer Schleswig und Hol-stein, das Knigreich Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzogtum Nassau und die freie Stadt Frankfurt, und gewann dadurch einen Zuwachs von 1308 ? Meilen und 4 285 000 Einwohnern.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 162

1883 - Freiburg : Herder
162 Zeitalter der Revolution. diesseitige Rheinpfalz, die diesseitigen Besitzungen der Bischfe von Speyer, Straburg und Basel, sowie das Gebiet des Bistums Konstanz zu, Wrttemberg erhielt viele vordersterreichische Herrschaften, 8 Abteien, 9 Reichsstdte und die Kurwrde dazu. Preußen erwarb die Bistmer Paderborn, Hildesheim, das mainzische Thringen, den greren Teil von Mnster, 6 Abteien, die Reichsstdte Goslar, Mhlhausen und Nord-hausen. Hannover mute sich mit Osnabrck begngen; auch Olden-brg, Hessen-Darmstadt, Nassau, Salm, Aremberg u. s. w. erhielten Entschdigungen, desgleichen die Reichsgrafen, welche auf dem linken Rheinufer Besitzungen an Frankreich verloren hatten. Von den Reichs-stdten fristeten noch 6 ihr Dasein: Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Hamburg, Bremen, Lbeck. Die Reichsverfassung und der Reichsverband war zerstrt, nur der Name Reich und Kaiser noch brig. Die meisten Fürsten hatten viel mehr empfangen, als sie verloren hatten, und durften von dem Geber, dem franzsischen Machthaber Bonaparte, noch greren Lohn erwarten, wenn sie bei seinem nchsten Kriege auf seiner Seite standen. Dritte Koalition: England, sterreich, Rußland, Schweden, Neapel. Ulm (17. Oktober), Austerlitz (2. Dezember), Trafalgar (21. Oktober), Friede zu Preburg (26. Dezember 1805). 36. Gegen die bermacht Frankreichs brachte der englische Mi-nister Pitt den Bund der oben genannten Mchte zustande, aber viel-leicht ist noch niemals mit so groen Mitteln so wenig geleistet worden. Ein 60 000 Mann starkes sterreichisches Heer drang unter General Mack bis Ulm vor, während der Kurfürst Maximilian Joseph mit seinen Truppen nordwrts zog, um Napoleon abzuwarten. Dieser kam, wie immer, schneller an, als seine Feinde mglich hielten, lie einen Teil seiner Truppen durch das neutrale preuische Gebiet (Ansbach) marschieren, warf die sterreichischen Truppen durch einige Treffen in die Festung Ulm und zwang sie, die Waffen zu strecken (17. Oktober 1805); nur die Reiterei schlug sich nach Bhmen durch. Napoleon marschierte rasch an der Donau abwrts gegen Wien und besetzte, ohne da er vorher eine Schlacht liefern mute, die alte Kaiserstadt. Unterdesfen war endlich die russische Armee herbeigekommen, mit welcher sich der Rest der sterreichischen vereinigte; Napoleon erfocht aber am 2. Dezember bei Austerlitz, unweit Brnn, in der sogenannten Dreikaiserschlacht, einen ebenso leichten als vollstndigen Sieg. Da schlo Kaiser Franz Ii.

7. Geschichte der Neuzeit - S. 169

1883 - Freiburg : Herder
sterreichs Krieg gegen Napoleon. Andreas Hofer. 169 Jnnviertel und einen Teil des Hausruckviertels ab; an Napoleon den Vil-lacher Kreis von Krnten, Krain, Trieft, Grz, Monfalcone, den greren Teil von Kroatien. Fiume, das ungarische Kftenlanb und Jstrien, so ba der Thalweg der Save die Grenze bitbete. So schnitt Napoleon fterreich von dem abriatischen Meere ab und bitbete aus diesen entrissenen Gebieten das Knigreich Jtlyrien, das er fr sich behielt. berbtes verlor sterreich den grten Teil Galiziens an das Groherzogtum Warschau, an Rulanb den Kreis von Tarnopol; im ganzen betrug der Lanbesverlust sterreichs mehr als 2000 ? Meilen mit 3v2 Millionen Einwohnern. Den Rheinbunbssrsten erlaubte der Friebensschtu die Besitzungen des Deutschorbens einzuziehen. Andreas Kofer. Aerdinand v. Schill. 46. Der Machtspruch Napoleons hatte 1805 das Laub Xii'oi an Bayern berantwortet und es balb baraus zerrissen, inbem Napoleon den lblichen Teil zu seinem Knigreich Italien schlug. Die Tiroler waren ihrem angestammten Herrscherhause von jeher in Treue zugethan; sie waren baraus stolz gewesen, ba ihr Herr der Kaiser war, daher schmerzte sie die gewaltsame Trennung von Osterreich tief, und ba sie von den bayerischen Beamten bermtig behanbelt, die Abgaben vermehrt, die hergebrachten brgerlichen Einrichtungen willkrlich vernbert ober abgeschafft wrben und sie ihre kirchliche Gesinnung verhhnt sahen, ghrte in ihnen eine tiefe Unzusriebenheit. Als Kaiser Franz sich 1808 zum Kriege vorbereitete und Vertraute sich an die Tiroler wanbten, fanben sie williges Gehr, und so geheim wrbe alles gehalten, ba die bayerische Negierung keine Ahnung baoon hatte, ba das ganze Lanbvolk nur aus das Zeichen zum Ausstaube warte. Als der Krieg erklrt war, erhob sich Tirol und im April wrben die bayerischen Besatzungen vertrieben ober gefangen; von einem schwachen sterreichischen Corps untersttzt, wiesen die Tiroler im Juni einen Angriff blutig zurck, und als diese Hilfe nach der Schlacht bei Wagram abgerufen wrbe, schlugen sie bennoch den Marschall Sefebvre (den Herzog von Danzig), der mit 40 000 Mann eingebrungen war, aus ihren Bergen hinaus. Ihr Oberanfhrer, der provisorische Kommanbaut Tirols, war der mutige, fromme Andreas Hofer, der Saubwirth aus dem Passeyerthale; zur Seite stauben ihm der Bauer und Schtze Joseph Speckbacher von Rinn und der Kapuziner Haspinger, beibe geborne Felbherren, wh-reub die Mannschaft aus den verschobenen Thalern gewhnlich von Wirten, z. B. Peter Kemnater, Peter Maier, Martin Schenk, in den Kampf gefhrt wrben. Als die Kunbe von dem Wiener Frieden enb-lich zu den Tirolern brang, die sich selbst berlasten waren, legte ein

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 574

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
574 Unsre Zeit. den Magenkrebs gesucht hatte, eine Krankheit, an welcher Napoleon ebenfalls starb. 3. Die Schlacht bei Austerlitz wird die Dreikaiserschlacht genannt, weil nicht nur Napoleon, sondern auch Kaiser Franz Ii. und Alexander I. von Rußland sich bei ihren Armeen befanden. 4. Infolge der Vergrößerungen, welche Bayern und Württemberg durch den Frieden von Preß bürg zu teil geworden waren, nahmen die Kurfürsten Maximilian Iv. Joseph von Bayern und Friedrich I. von Württemberg den königlichen Titel an. Nach Stiftung des Rheinbundes erhielten der Kurfürst von Baden, der Landgraf von Hessen-Darmstadt und der Herzog von Cleve-Berg (Murat) den Titel Großherzog. Durch den Frieden von Preßbnrg kam auch der Breis g au und die Orten au, die Stadt Konstanz und'die Deutsch-Ordenskommende Maiuau an Baden. Sachsen, welches dem Rheinbünde beigetreten war, wurde ebenfalls zum Königreich erhoben und erhielt das Preußen abgenommene Herzogtum Warschau. 5. Vor dem Frieden von Tilsit hatte Preußen ein Gebiet von 295 787 qkm. mit 10 200 000 Einwohnern. Durch den unglücklichen Feldzug von 1806 und 1807 verlor es 150 174 qkm mit 5 Millionen Einwohner. Überdies blieben die 200 000 Mann Franzosen und Rhetn-buudstruppeu in Preußen bis zur Abtragung der Kontributionskosten. Diese Kosten wurden von Preußen auf 19 Millionen Franken, von Frankreich aber auf 513 744 000 Berechnet. Erst am 18. Sept. 1808 wurde die Verwaltung der preußischen Lande von den Franzosen den Preußen wieder übergeben, und am 5. Dezbr. 1808 wurde das Land endlich von den Franzosen geräumt. Vom 1. Okt. 1806 bis 15. Okt. 1808 bezogen die Franzosen 564 Millionen Franken aus Preußen. § 208. Das kontinentalsiistem. Krieg mit Spanien und Portugal. (1807—1813.) 573) Nach Bonapartes Abreise aus Ägypten hatte General Kleber und nach dessen Ermordung General Menou den Ober-i80i. befehl geführt, aber bereits 1801 mußten die Franzosen kapitulieren und den Rückzug antreten. Da demnach der Plan, den englischen Handel in Ostindien zu stürzen, mißglückt war, sollte derselbe in Europa geschädigt werden. Napoleon dekretierte das Kontinentalsystem, gemäß welchem England in Blokadezustand versetzt und aller Haudel und Verkehr mit ihm aufgehoben wurde. Alle englischen Waren wurden konfisziert und verbrannt, 1806. jeder Engländer als Kriegsgefangener erklärt. Alle europäischen Staaten mußten nach und nach diesem Systeme beitreten, nur Schweden und die Türkei ließen sich nicht dazu bestimmen. Weil England befürchtete, Dänemark möchte seine Flotte Frankreich zur Verfügung stellen, so forderte es die Auslieferung derselben. Da Dänemark sich dessen weigerte, so beschossen die

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 566

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
566 Unsre Zeit. Direktoren sahen sich genötigt, weil die von ihnen ausgesaugten Länder keine Hilfsmittel mehr boten, den Franzosen selbst hohe Steuern auszulegen und znletzt den Staatsbankerott zu erklären. Es entspannen sich deshalb gegen das Direktorium Verschwörungen, welche blutig bestraft wurden. Als nun Bonaparte in Frankreich landete, betrachtete man ihn allgemein als den Retter in der Rot, und seine Reise voufrejus nach Paris glich einem wahren Triumphzuge. Schon einen Monat nach seiner Landung war das Direktorium gestürzt und eine Konsularregierung, mit 10.N0-Bo naparte als erstem Kousul an der Spitze, eingeführt. Neben 6er: ihm figurierten noch Sisyes und Roger Ducos als Konsuln. 1799. Anmerkungen. 1. Der französische General Dnphot, welcher sich in Urlaub in Rom aufhielt, überrumpelte mit einigen Demokraten einen Wachtposten und wurde nach militärischer Ordnung von demselben niedergeschossen. General Berthier, der nach Napoleons Abgang das Oberkommando in Italien übernommen hatte, marschierte sofort in den Kirchenstaat ein und erklärte denselben zur römischen Republik, an deren Spitze fünf Konsuln, ein Senat und ein Tribunal stehen sollten. Berthier verlangte vom Papste, er sollte abdanken, aber Pins Vi. antwortete: „Ich bin gewählter Papst und werde als Papst sterben; ich bin auf jede Mißhandlung gefaßt. Einem dreinndachtzigjährigen Greise könnet ihr schweres, aber nicht langes Leiden zufügen. Ich bin in eurer Gewalt, aber ihr habt den Leib allein und nicht den Geist." Pins wurde nun nach Siena in ein Kloster abgeführt und von dort nach Valence gebracht. Er verfügte noch, daß nach seinem Tode das Konklave d a abgehalten werden sollte, wo die meisten Kardinäle seien. Dies fand statt zu Venedig und wurde am 14. März 1800 der Kardinal Barnabas Chiara-monti zum Papste gewählt. Er nahm den Namen Pius Vii. an. Nachdem Österreich und Neapel den Franzosen einen Teil des Kirchenstaates entrissen halten, begab sich Pius Vii wieder nach Rom, wo er am 3. Juli 1800 seinen Einzug hielt. 2. Wie sehr die Franzosen bemüht waren, die Erinnerung an alles Bestehende zu verwischen, beweist der Einfall, der neugeschaffene« neapolitanischen Republik den Namen parthenopeische zu geben. Par-thenope war nämlich der alte Name für Neapolis, und soll derselbe von der Sirene Parthenope herstammen, deren Grabmal man in diese Gegend verlegte. 3. Erzherzog Karl schlug am 20. März 1799 die Franzosen unter Jour bau bei Ostrach in der Nähe von Sigmaringen und ant 25. und 26. März bei Stockach. Hieraus brang Karl in bte Schweiz ein, welche von Masse na besetzt war, und schlug benselben am 27. Mai bei Winterthur und ant 4. Juni bei Z ürich, zog sich aber dann nach Deutschland zurück und überließ bte Kriegführung itt der Schweiz bett Russen. Feldmarschall Kray schlug die Franzosen unter ch e r e r bei Legnano, Ronco, Magnano und Verona am 26. und 30. März und am 5. April. Moreau wurde ant 26. und 27. April an der Abba von

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 580

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
580 Unsre Zeit. schlug Hofer den Feind am Berge Jsel bei Innsbruck. Hofer erhielt vom Kaiser die goldene Gnadenkette mit der Verdienstmedaille und führte nicht bloß das Oberkommando, sondern auch die Zivilverwaltung. Aber im Frieden von Wien mußte Tirol aufgegeben werden, doch wurde eine allgemeine Amnestie für die Tiroler ausbedungen. Diese aber konnten nicht begreifen, daß der Kaiser, wiewohl notgedrungen, sie verlassen haben sollte, obwohl der Erzherzog Johann ihnen schrieb, es sei der Wunsch Sr. Majestät, daß sie sich ruhig verhalten und sich nicht nutzlos aufopfern möchten. Zwar zeigte Hofer seine Unterwerfung dem Vizekönig von Italien wie auch dem bayrischen Oberbefehlshaber au. Als sich aber die ungegründete Nachricht verbreitete, der Erzherzog Johann habe gesiegt und sei bereits in Tirol einmarschiert, so riefen Hofer und seine Genossen das Volk abermals zu den Waffen. Nun ergoß der Feind sich unaufhaltsam über das Land. Hofer wurde vom Kaiser durch einen Boten zur Flucht nach Wien eingeladen, konnte sich aber von seinem lieben Tirolerland nicht trennen. Er verbarg sich in der „Kellerlahn", einer Alpenhütte, vier Stunden oberhalb Passeyer, wurde aber ' von einem ehemaligen Freunde verraten, von den Franzosen gefangengenommen und zu Mantua vor das Kriegsgericht gestellt. Dieses war uneinig; von Mailand aber kam der Befehl, innerhalb 24 Stunden Hofer zu erschießen. Da Napoleon gerade im Begriffe stand, eine österreichische Prinzessin zu heiraten, so befürchtete man, Österreich werde diese Gelegenheit benützen und sich für Hofers Begnadigung verwenden. 4. Im Frieden von Wien verlor Österreich wiederum 14 349 qkm mit 31/2 Millionen Einwohner. Überdies rnnßte es 85 Millionen Franken zahlen; 237 Millionen hatten die Franzosen schon während des Krieges und des Waffenstillstandes eingetrieben. Bayern erhielt: Salzburg, das Junviertel, die Hälfte des Hausrilckviertels und Berchtesgaden; Krain, Kärnten und F r i a n l wurden unter französischer Herrschaft zu einem Staate der illyrischen Provinzen vereinigt; das Herzogtum Warschau, Sachsen und Rußland erhielten angrenzende Gebietsteile, Württemberg erhielt die Deutschordensballei Mergeu theim, wogegen es die Landgrafschaft Nellen bürg an Baden abtreten muhte. 8 210. Der Krieg mit Rußland. (1812.) 578) Napoleon stand nun auf der Höhe seiner Macht. Er hatte alle Erinnerungen an die Republik verwischt, sich mit einem kaiserlichen Hofstaate umgeben, den Erbadel wieder eingeführt und sich mit der österreichischen Prinzessin Marie Luise, der ältesten Tochter des Kaisers Franz I., vermählt. Er gebot von den Ufern der Tiber bis zur Mündung der Elbe über ein ungeheures Reich von 42 Millionen Menschen, das in 130 Departements eingeteilt war und dessen erste Hauptstadt Paris, dessen zweite Rom und dessen dritte Amsterdam war. Seine Macht wäre von niemanden angetastet worden, wenn er die ihm
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