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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 123

1861 - Freiburg : Herder
Zeitalter der Revolution. 123 anerkannte in seinem Berichte die wichtigen Dienste, welche der junge korsische Offizier Napoleon Bonaparte als Befehlshaber der Ar- tillerie geleistet hatte. Allgemeiner Krieg. Niederlagen der Franzosen. §319. Gleichzeitig bekriegte der Konvent mit Ausnahme Däne- marks, Schwedens, Rußlands und der Türkei alle Monarchien Europas. Dumouriez drang aus Belgien in Holland ein, nahm Breda und zwei kleinere Festungen ohne Mühe, erlitt aber bei Neer- winden durch die Oesterreicher eine entscheidende Niederlage und wurde an die französische Granze gedrängt. Da er seinen Kopf in Gefahr sah (denn der Konvent ließ jeden unglücklichen Feldherrn guillo- tinieren), unterhandelte er mit den Oesterreichern, konnte aber sein Heer nicht zum Abfalle bewegen und mußte mit dem jungen Egalitv (Louis Philipp von Orleans) seine Rettung im feindlichen Lager suchen. Das österreichische Heer unter dem Herzog Iosias von Koburg drang in Frankreich ein, eroberte das feste Lager bei Famars, die Fe- stungen Kon de, Ouesnoi und Valenciennes, während die Preußen Mainz zur Uebergabe zwangen (22. Juli 1793), eine fran- zösische Armee unter Moreau bei Pirmasens schlugen und die Oester- reicher unter Wurmser in die Vogesen eindrangen. Wendung des Krieges im Herbste 1793. Schlacht bei Wattignies 16. Ckto- der 1793, bei Fteurus 26. Juni 1794. § 320. Jetzt aber verpflichtete der Konvent alle wehrbaren Franzosen zum Waffendienste, stellte alle Pferde und Vorräthe zum Dienste der Republik, erhob von den Reichen große Geldsummen und ließ über 1 Million Franzosen gegen den Feind marschieren. Die Oberleitung des ganzen Kriegswesens erhielt Karnot als Generalquartiermeister der Republik; zu Generalen wurden Männer ernannt, welche man für die fähigsten hielt, und ihnen ward der Befehl gegeben, den Feind überall und unaufhörlich anzugreifen. Durch ihre Uebermacht und schonungslose Taktik mußten sie um so mehr siegen, als sie durch den Krieg die Kriegskunst erlernten, ihre Feinde dagegen aus Uneinigkeit und Eifersucht fast nie zusammenwirkten. Daher konnte sich Houchard auf die eng- lische Armee, die unter dem Herzog von Jork Dünkirchen belagerte, mit Uebermacht werfen und bei Hondskooten vollständig schlagen, Iourdan bei Wattignies trotz seiner Verluste den Herzog von Koburg, der Maubeuge belagerte, zum Rückzuge zwingen (15. und 16. Oktober), Moreau und Hoche, obwohl bei Pirmasens und Kaiserslautern von dem Herzog von Braunschweig abgewiesen (29. und 30. November), im Deccmber die österreichisch - preußischen Stellungen durchbrechen und das französische linke Rheinufer frei machen. § 321. Im folgenden Jahre stürmten die französischen Heere unter Pichegru und Iourdan gegen die Niederlande und nach mehreren unentschiedenen Kämpfen siegte Iourdan in der Hauptschlacht bei Fleurus, in Folge deren die österreichische Armee langsam hinter die Maas, die Roer und den Rhein zurückging, Valenciennes, Verdun, Konde, Longwy und Ouesnoi sich dem kleinen sran- 1793 am 18. März. 1793 am 7. 8. Scptbr.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 139

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 139 Napoleon in Spanien (November und Vecember 1808). § 363. Mit 200,000 Mann trat er in Spanien auf, sprengte am 10. November bei Burgos das Centrum der spanischen Auf- stellung, am 10. und 11. den linken Flügel bei Espinosa, am 23. den rechten bei Tudela, am 30. ließ er den Paß von Somosierra erstürmen und zog am 4. December in Madrid ein. Er glaubte, die Hauptsache sei gethan und kehrte nach Paris zurück; ein englisches Hilfsheer unter Moore wurde von dem Marschall So ult bei Ko- runna geschlagen und zur Einschiffung gezwungen, Korunna und Ferrol genommen, selbst Op orto erstürmt, das heldenmütige Sa- ragossa am 21. Februar 1809 zur Ergebung genöthigt. Die pyre- näische Halbinsel wäre unfehlbar in Napoleons Gewalt gekommen, wenn Oesterreich den Kampf nicht erneuert hätte; dadurch aber blieb Spanien für Napoleon eine blutende Wunde, die mit der Zeit ge- fährlicher wurde. Oesterreichs Krieg gegen Napoleon (1809). Hofer, Schill. § 364. Die österreichische Hauptarmee drang unter dem Erz- herzog Karl an den Lech vor, allein sie wurde von Napoleon, der haupt- sächlich die Rheinbundstruppen verwandte, durch die Treffen und Schlachten bei Thann, Pfaffenhofen, Rohr, Abensberg, Landshut, Eckmühl und Regensburg (19.—23. April) zum Rückzug nach Böhmen genöthigt, während er selbst im Donauthale gegen Wien vordrang, wo er am 13. Mai einzog. Unterdessen näherte sich der Erzherzog der Hauptstadt von Böhmen her, Napoleon ging daher am 21. über die Donau, wurde aber durch die furchtbare Schlacht bei Aspern mit ungeheurem Verluste über die Donau 2t.-22.Mat zurückgeworfen. Er konnte jedoch sein Heer durch neue Truppenmaffen 1809* ergänzen, während der Erzherzog ohne Verstärkung blieb; daher gewann Napoleon am 5. und 6. Juli, wiewohl nur mit unerhörten Opfern, die große Schlacht bei Wagram. Dieser folgte am 12. Juli der Waffenstillstand von Znaym und am 14. Oktober der Friede von Wien. § 365. Oesterreich bezahlte außer den ungeheueren Kontributionen 81 Millionen Gulden, trat an Bayern Salzburg, Berchtesgaden, das Jnnviertel und einen Theil des Hausruckviertels ab; ferner den Villacher Kreis von Kärnthen, überdies Krain, Trieft, Görz und Montfalkone, den größeren Theil von Kroatien, Fiume, das ungarische Küstenland und Istrien, so daß der Thalweg der Save die Gränze bildete (aus diesen Gebieten schuf Na- poleon den neuen Staat Jllyrien); an das Großherzogthum War- schau verlor es den größten Theil Galiziens, an Rußland den Tar- nopoler. Kreis, im Ganzen mehr als 2000 ^Meilen mit 3*/2 Mil- lion Einwohnern. Den Rheinbundsfürsten schenkte der Friede die Be- sitzungen des Deutschordens innerhalb ihrer Gränzen. 8 366. Beim Anfang des Krieges erhoben sich die treuen Tyro- ^ufstande^/ ler, welche Napoleons Machtspruch 1805 Bayern zugeschieden hatte. dervölkcrge- Im April wurden die bayerischen Besatzungen vertrieben oder gefangen; einen Angriff im Juni wiesen die Tyroler, von einem kleinen österreichi- vesponsmus.

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 126

1861 - Freiburg : Herder
126 Geschichte der neueren Zeit. 18. April 1797. 17. Oktober 1797. Die cisalpi-- Nische Repu- blik. Abtretung von Nizza und Savoyen. Am 7. Mai ging er bei Piacenza über den Po, erzwang am 10. den Uebergang über die Adda auf der Brücke von Lodi, besetzte Kremona, Pavia und Mailand, gewährte den Herzogen von Modena, Parma und dem Papste den Frieden gegen schwere Geldsummen sowie gegen Ablieferung von Gemälden, Statuen und Handschriften, und schreckte den König von Neapel dergestalt, daß dieser seine Truppen heim berief und wegen eines Friedens unterhandelte. 8 328. Oesterreich behauptete in der Lombardei die starke Fe- stung Mantua; zu ihrem Entsätze brach der alte muthige Wurm ser mit einem neuen Heere aus den Tyroler Pässen hervor, theilte es aber und wurde bei Lonato und Kastiglione (5. August) geschlagen; abermals verstärkt erfuhr er dasselbe Schicksal bei Roveredo, Bas- sano und Mantua, wo er mit dem Reste seines Heeres eingeschloffen wurde (5. —15. September). Ein neues Heer unter Alvinzy erlitt nach blutigen Kämpfen bei Roveredo, Bassano und Kaldiero eine entscheidende Niederlage bei Arkole (15.—17. November), und noch einmal verstärkt bei Rivoli (16. Januar 1797), worauf Wurmser das tapfer vertheidigte Mantua übergeben mußte (2. Februar). Da der Papst von der französischen Regierung zur Erneuerung des Kampfes genöthigt worden war, so nahm Bonaparte die Romagna, die Mark Ankona und Urbino weg und gab dem wehrlosen Kirchen- fürsten gegen die Abtretung von Avignon und Venaissin (diese Enklaven hatte übrigens die Republik schon 1792 annexiert), Ferrara, Bologna und der Romagna den Frieden; auf der Zurücknahme der Bullen gegen die Vergewaltigungen der Kirche in Frankreich bestand Bonaparte nicht (19. Februar). 8 329. Der Erzherzog Karl, der ein schwaches Heer gegen Bo- naparte nach Oberitalien führte, wich unter unaufhörlichen Kämpfen in die Alpen zurück, Bonaparte aber drang bis 36 Stunden von Wien vor, während ein Heer unter Ho che den Krieg am Rheine wieder eröffnete. Da schloß der Kaiser den Präliminarfrieden zu Leoben, obwohl Tyrvl und Steyermark zur Erhebung bereit waren, Triest und Fiume von österreichischen Truppen besetzt wurden, das Land- volk im Venetianischen aufstand und die venetianische Regierung sich rüstete. Dieser erklärte Bonaparte augenblicklich den Krieg, und obwohl sich Venedig demokratisierte, rückten doch die Franzosen ein, leerten die Kaffen, Zeughäuser, Kirchen und Museen und besetzten auch die jonischen Inseln. Friede von Lampo Formio (17. Vkt. 1797); die Republik Venedig vernichtet. 8 330. In dem desivitiven Frieden von Kampo Formio trat Oesterreich die Lombardei und Belgien ab, erhielt dagegen Ve- nedig mit Dalmatien; Frankreich einverleibte sich Belgien und das deutsche linke Nh ei nufer. Aus der österreichischen Lombardei, dem venetianischen Gebiete von Bergamo, Brescia, Kremona, Verona, Rovigo, aus Modena und Maffa-Karrara, den päpstlichen Provinzen Ferrara, Bologna, Mesóla, Romagna, den von Graubünden abgefalle- nen Vogteieu Valtellina und Chiavenna bildete Bonaparte die cis- alpi vische Republik, welche wie die batavische für Frankreich aus-

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 146

1861 - Freiburg : Herder
146 Geschichte der neueren Zeit. Truppen zu ihm überging, die ihn bekämpfen sollten, daher floh Lud- wig Xviii. nach Gent, Napoleon aber zog den 20. Marz in Paris ein. Er versprach den Franzosen eine freie Verfassung und Europa den Frieden, doch die in Wien versammelten Monarchen er- klärten ihn in die Acht und setzten ihre Heere in Bewegung. § 381. Da stürzte stch Napoleon mit 120,000 Mann auf die Heeresmacht, die unter Wellington und Blücher in den Niederlan- den stand und schlug Blücher (am 16.) in der mörderischen Schlacht bei Ligny (Fleurus), während Ney den Herzog von Wellington bei Ouatrebras beschäftigte. Napoleon glaubte die Preußen entmuthigt und sandte ihnen den Marschall Grouchy nach, er selbst griff am 18. Wellingtons Stellung bei Waterloo an. Dieser aber behauptete sie in einem furchtbaren Kampfe, bis Blücher mit dem größeren Theile seines Heeres eintraf (der andere bekämpfte Grouchy bei Wawre) und die Franzosen in wilde Flucht warf. Sie konnten sich nirgends mehr sammeln und schon am 7. Juli zogen die Sieger in Paris ein. Napoleon hatte am 22. Juni die Krone abermals niedergelegt und begab sich am 8. Juli zu Rochefort auf das englische Linienschiff Beüe- rophon; er fand jedoch in England kein Asyl, sondern wurde auf An- ordnung der Verbündeten nach der fernen Felseninsel St. Helena ge- bracht (wo er unter strenger Ueberwachung bis 5. Mai 1821 lebte). 8 382. Sein Schwager Murat hatte ihn 1813 nach der Schlacht von Leipzig im Stiche gelassen, als ihm die Verbündeten den Besitz Neapels zusicherten; er mißtraute jedoch und schlug nach Napoleons Rückkunft von Elba los, indem er die Einheit und Unabhängig- keit Italiens verkündete. Er rückte bis an den Po vor, hier aber schlugen ihn die Oesterreicher, trieben ihn vor sich her und endlich aus Italien hinaus. Als er Napoleon nachahmend in Kalabrien landete, wurde er in Pizzo gefangen und am 13. Oktober erschossen. Der zweite pariser Friede (20. November 1615). § 383. Die verbündeten Monarchen waren diesmal weniger gnädig, denn Frankreich verlor die Festungen Landau und Saarlouis, mußte 700 Millionen Franken bezahlen, 150,000 Mann in 17 festen Plätzen drei Jahre lang unterhalten und die geraubten Kunst- schätze zurückgeben. Die Staatenordnung Europas erhielt folgende Gestalt: Bel- gien und Holland wurden zu einem Königreiche der Niederlande unter dem Hause Oranien vereinigt, Luxemburg als eigenes Herzogthum in den deutschen Bund ausgenommen, Norwegen wurde als eigenes Königreich mit Schweden verbunden (Personalunion), Dänemark durch Lauenburg entschädigt; das Königreich Sardinien mit der Republik Genua vergrößert, der Kirchenstaat und die andern italie- nischen Staaten wieder hergestellt, die Lombardei mit dem Vene- tianischen von dem Hause Habsburg zu einem Königreiche verbun- den. Die Schweiz vereinigte sich zu einer neuen Eidgenossen- schaft von 22 Kantonen (Wallis, Neuenburg und Genf wurden aus- genommen). Deutschland erhielt seine jetzige Staateneintheilung mit den betreffenden Gebieten (deutsche Bundesakte 8. Juni 1815; Wiener Schlußakte 16. Mai 1820). Spanien, Portugal und die Türkei

5. Geschichte der neueren Zeit - S. VI

1861 - Freiburg : Herder
Vi St. Domingo. Bonaparte ordnet die Republiken; wird als Napo- leon I. Kaiser der Franzosen. Der Reichsdeputations- hauptschluß vom 25. Februar 1803. England, Oesterreich, Rußland, Schweden und Neapel gegen Frankreich verbündet. Ulm, Austerlitz, Trafalgar. Der Rheinbund; Ende des deutschen Reichs. Schöpfung anderer Vasallenstaaten: Neapel, Holland, Neuenburg, Piombino. Preußisch-russischer Krieg. Tilsiter Friede. Großherzogthum Warschau; Königreich Westfalen. Englisches Attentat auf Dänemark. Die Kontinentalsperre. Portugal und Spanien von den Franzosen besetzt. Erhebung des spanischen Volkes. Kongreß in Erfurt. Napoleon in Spanien. Oesterreichs Krieg gegen Napoleon. Hofer, Schill. Napoleon vernichtet den Kirchenstaat und das Königreich Holland; die Mündungen des Rheins, der Ems, Weser, Elbe, Oder und Weichsel französisch. Russi- sche Eroberungen. Bernadotte, Kronprinz von Schweden. Der russi- sche Feldzug............................................. Neuntes Kapitel. (§ 373—383.) Der Befreiungskrieg. Preußens Erhebung. Schlachten bei Lützen und Bautzen. Oester- reich erklärt Napoleon den Krieg. Schlachten bei Großbeeren, Wahlstatt, Dresden, Kulm, Dennewitz, Wartenburg, Leipzig, Hanau. Feldzug in Frankreich. Einnahme von Paris. Rückkehr Napoleons. Schlacht bei Waterloo. Der zweite Pariser Friede Nachwort. (§ 384.)........................................ Seite 131 142 147

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 135

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 135 England, Oesterreich, Rußland, Schweden und Neapel gegen Frankreich verbündet. Ulm (17. Oktober), Äufterlitz (2. Äeeembcr), Trafalgar (21. Oktober 1805)? § 353. Vorzüglich durch die Bemühungen des englischen Ministers Pitt kam die sogenannte dritte Koalition, der Bund der oben ge- nannten Reiche gegen Frankreichs drohende Uebermacht zu Stande, aber Napoleon schloß das österreichische Heer unter Mack in Ulm ein und nöthigte dasselbe zur Ergebung; die badischen, hessischen, würt- !?• tembergisch en Truppen verstärkten sein Heer, mit dem er schon am 1 °‘ 13. November Wien besetzte, und am 2. Decomber bei Austerlitz (unweit Brünn in Mähren) einen eben so leichten als vollständigen Sieg über die österreichisch-russische Armee erfocht. Am 26. Decomber schloß Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg, in welchem er Vorderösterreich vollends an Bayern, Württemberg und Baden, Tyrol an Bayern, Venedig und Dalmatien an Napoleon abtrat, wofür er nur Salzburg und Berchtesgaden, sowie das erbliche Hochmeisterthum des Deutschordens für einen österreichischen Prinzen erhielt. Bayern gab Würzburg ab und empfing dafür die Reichsstadt Augsburg, von Preußen Anspach und Baireuth, welches dagegen Hannover besetzen durfte, worauf England durch eine Blokade der preußischen Häfen antwortete; auch Kleve-Berg überließ es an Napoleon, der daraus und aus einigen anderen Stücken das Großherzogthum Berg für seinen Schwa- ger und Reitergeneral Murat bildete. Die Freude Napoleons I. über seine Erfolge verbitterte jedoch der englische Admiral Nelson, welcher bei dem Vorgebirge Trafalgar am 21. Oktober die fran- zösisch-spanische Flotte vernichtete und die Franzosen nöthigte dem See- kriege im Großen zu entsagen. Der Rheinbund (12. Juli 1806); Ende des deutschen Reichs (6. Äug. 1806). § 354. Bayern, Württemberg (deren Fürsten in dem Preß- burger Frieden den Königstitel erhielten), der Kurerzkanzler Karl Theodor von Dalberg, Baden, Kleve-Berg, Darmstadt, die nassauischen, salm'schen und hohenzollern'schen Für- stenthümer, Aremberg, I senburg - Birstein, Lichtenstein und Ley en sagten sich vom Reiche los und errichteten den sogenannten Rheinbund, erkannten Kaiser Napoleon l. als ihren Protektor 12. Juli und verpflichteten sich in dessen Kriege 63,000 Mann zu stellen. Der ^ris. Bundestag sollte in Frankfurt berathen, der ehemalige Kurerz- kanzler als Fürst Primas demselben präsidieren, daher Napoleon ihm die Reichsstadt Frankfurt schenkte, wofür Regensburg an Bayern fiel; die neuen Souveräne erhielten auch die Erlaubniß alle zwischen ihren Gebieten gelegene Fürsten, Grasen, Reichsritter und Reichsstädte ihrer Souveränität zu unterwerfen (Nürnberg wird bayerisch). Der französische Gesandte kündigte dem Reichstage zu Regensburg die Errichtung des Rheinbundes an und erklärte, daß Frankreich von einem deutschen Reiche in Zukunft nichts mehr wisse, worauf Kaiser Franz Ii. am 6. August seine Würde als Kaiser des heiligen römischen Reichs deutscher Nation niederlegte;

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 136

1861 - Freiburg : Herder
136 Geschichte der neueren Zeit. schon vorher hatte er den Titel als erblicher Kaiser von Oesterreich angenommen (als solcher ist er Franz I.). Schöpfung anderer Vasallenstaaten: Neapel, Holland, Neuenburg, piombino. § 355. Der neapolitanische Hof bat demüthig für seine Theil- nahme an der Koalition um Verzeihung, allein Napoleon I. ließ durch Mass6 na das Festland besetzen und übergab den Thron seinem Bruder !|°L“ Joseph; dagegen behauptete König Ferdinand mit englischer Hilfe 3" t>te Insel Sicilie». Die batavische Republik verwandelte Na- ^(n poieon in ein Königreich Holland für seinen Bruder Louis, den er ""'mit seiner Stieftochter Horten se vermählt hatte; seinen Schwager ^ Bacciochi erhob er zum Fürsten von Piombino und vergrößerte dessen Fürstenthum im folgenden Jahre mit Lukka und Massa-Kar- rara; sein Adjutant Berthier erhielt das von Preußen abgetretene Neuenburg als Fürsteuthum, der Minister Talleyrand Be- nevento, der Marschall Beruadotte Pontekorvo, päpstliche Fürstentümer im neapolitanischen Gebiete, als Reichslehen. preußisch-russischer Krieg (1806—1807). Tilsiter Friede (7. und 9. Juli). s 356. Preußen, welches seit dem Basler Frieden dem großen Kampfe und der Zertrümmerung des deutschen Reichs unthätig zugeschaut hatte, erkannte plötzlich, daß Napoleon es nicht mehr als irgend eine andere unselbstständige Macht berücksichtige , dem König von England sogar Hannover zurückzugeben sich anerboten habe und der Bildung eines norddeutschen Bundes durch Preußen entgegenwirke. Dadurch war es zum Verzicht aus seine bisherige Machtstellung oder zum Bruche mit Napoleon genöthigt; es wählte den letzter», verband sich mit Schweden, Rußland und England und nöthigte Sachsen zum Beitritte. s 357. Am 1. Oktober ging Napoleon über den Rhein, am 10. wurde ein preußisches Korps unter dem Prinzen Ludwig Ferdinand bei Saalfeld vernichtet, am 14. der eine Th eil der preußischen Armee unter dem Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen bei Jena von Napoleon, der andere unter dem Herzog von Braunschweig bei Auerstädt von dem Marschall Davoust vollständig geschlagen. Die Trümmer des zersprengten Heeres mußten in Prenzlow, Passewalk und Lübeck die Waffen strecken (28., 29. Oktober, 6. November), die stärksten Festungen: Erfurt, Magdeburg, Küstrin, Stettin, Span- dau re. ergaben sich, die Rheinbundstruppen eroberten und mißhandel- ten Schlesien, Napoleon zog am 27. in Berlin ein, nahm den Degen des großen Friedrich und verhöhnte dessen Nachfolger, noch mehr die edle Königin Louise auf eine niedrige Weise. Im November rückte Napoleon auf polnischen Boden vor, lieferte am 26. December bei Pultusk und Golymin den Russen mörderische aber nichts ent- scheidende Treffen, zog am 2. Januar 1807 in das jubelnde War- schau ein, schlug am 8. Februar bei Preußisch-Eylau (unweit Königsberg) eine der blutigsten Schlachten, zwang das von Kalk- 2^ Maixbuth wacker vertheidigte Danzig zur Uebergabe und erfocht bei 11 Juni Friedland einen entscheidenden Sieg. Am 7. Juli schloß er mit 1807. Alexander I. zu Tilsit Frieden und Freundschaft, und bewilligte am

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 125

1861 - Freiburg : Herder
Zeitalter der Revolution. 125 lime und drängte die Oesterreicher über Wipper, Sieg, Lahn bis an den Main zurück und umschloß Mainz auf dem rechten Stromufer. Aber bald darauf schlug der österreichische General Ouosdanovich ein französisches Korps bei Handschuchsheim, Wurmser eines bei Mannheim, Klairfait ein drittes bei Höchst; dieser erstürmte am 29. Oktober das feindliche Lager vor Mainz, zwang am 21. November Mannheim zur Uebergabe und ging auf das linke Rheinufer über. Am 1. Januar 1796 trat auf dieser Seite Waffenstillstand ein. Im See- kriege hatten die Franzosen durch die Engländer nur Niederlagen erlit- ten, daher konnten sie es auch nicht verhindern, daß eine englische Flotte am 27. Juni 6000 Emigranten und Vorräthe für eine ganze Armee auf der schmalen, fast drei Stunden langen Halbinsel Ouibsron (in der Bretagne) ausschifften, wodurch der Aufstand der Chouans und Vendeer neu belebt werden sollte. Aber am 6. Juli warf der General Hoche die vorgerückten royalistischen Haufen in die Halbinsel zurück, schlug sie am 16. bei einem Ausfälle und erstürmte am 20. und 21. die Schanzen; nur 800 Emigranten retteten sich auf die englischen Schiffe, 711 Gefangene mußten nach dem Befehle des Konvents er- schossen werden. Der Cntscheivungskampf von 1796. Präliminarfriede 311 Leoben (18. Äpril); Friede 3u Lampo Formio (17. Oktober 1797). § 326. Im Juni des folgenden Jahres ging Jo urdan bei Neuwied über den Rhein und drängte die schwache österreichische Heeresabtheilung bis Wetzlar zurück, als Erzherzog Karl, der Bru- der des Kaisers, vom Oberrhein herbeieilte, die Franzosen bei Wetz- lar und Uckerath (15. und 19. Juni) warf und über den Rhein zurückdrängte. Am 4. Juni war aber Moreau bei Straßburg über den Rhein gegangen und zwang durch die Schlachten bei Malsch und Neresheim den Erzherzog zum Rückzuge bis Ingolstadt, erhob in Schwaben ungeheure Brandschatzungen, während Jourdan wieder hervorbrach, die Oesterreicher über Sieg, Lahn und Main zurücktrieb, in Franken ärntete wie Moreau in Schwaben und das Heer des Erz- herzogs bereits überflügelte. Da ging dieser plötzlich mit 20,000 Mann Kerntruppen über die Donau, erreichte und schlug Jourdans Vortrab bei Th einig (22. August), Jourdan bei Amberg (24. August) und noch einmal bei Würzburg (3. September), worauf das fran- zösische Heer in wilder Flucht dem Rhein zueilte, aber noch großen Verlust durch die Bauern im Odenwald und Spessart erlitt. Nun war auch Moreau, der bis gegen München vorgedrungen war, zum Rückzuge genöthigt, welchen er auf meisterhafte Weise bewerkstelligte; der Erzherzog aber eroberte vor Jahresschluß den starken Brückenkopf von Hüningcn sowie das Fort Kehl. Napoleon Lonaparte in Gberitalicn (1796—1797). 8 327. In Oberitalien eröffnete der funge General Napo- leon Bonaparte den Feldzug mit 40,000 Mann gegen die wenig- stens doppelt so starken Oesterreicher und Piemontesen, siegte vom 11. bis 21. April bei Montenotte, Dego, Millesimo, Ceva, Mondovi und zwang den König von Sardinien zum Frieden und zur Napoleon I geb. 15.Aiig 1769.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 131

1861 - Freiburg : Herder
Das Soldatenkaiserthum. 131 Achtes Aapite!. Das Soldatenkaiserthum. Sonapartc erster Konsul (der 18. Ärumairc des Jahres 8 der Republik, 10. November 1799). § 344. Dessenungeachtet war die französische Republik am Rande des Unterganges, weniger in Folge des Verlustes von ganz Italien, als der finanziellen Noth und der Schlechtigkeit oder Un- fähigkeit der republikanischen Machthaber und der Mehr- zahl ihrer Beamten, so daß die vollständige Anarchie und der blu- tigste Parteikampf im Anzuge war. Da kam Bonaparte aus Aegyp- ten zurück, wurde überall mit Jubel als Retter Frankreichs be- grüßt und stürzte am 10. November das Direktorium sammt den beiden Räthen mit Leichtigkeit. Er gab der Republik eine neue Verfassung (die vierte); er selbst wurde erster Konsul auf zehn Jahre mit zwei Kollegen (Lebrun und Kambaceres); er hatte einen Staatsrath und ein Ministerium neben sich, die Entscheidung über Krieg und Frieden stand aber ihm zu, er besetzte unmittelbar oder durch den Senat alle Staatsämter. Ein Senat aus 80 reichbesoldeten Mitgliedern erwählte aus den Departementallisten die 300 Mitglieder des gesetzge- benden Körpers, welcher Gesetzesvorschläge nur annehmen oder verwer- fen, keineswegs aber abändern durfte; ein Tribunal von 100 Mit- gliedern hatte die Vorschläge der Regierung zu prüfen. Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800); bei Hohenlinden (3. December 1800); Luneoiller Friede (19. Februar 1801). Z 345. Vom 16. bis 20. Mai 1800 führte Bonaparte 35,000 Mann über den großen Bernhard, während kleinere Kolonnen über den kleinen Bernhard, Mont-Cenis, Gotthard und Simplón in Piemont eindrangen. Der 80jährige österreichische General Melas hatte Genua gerade durch Hunger zur Kapitulation gezwungen, als er sich gegen Bonaparte wenden mußte; am 9. Juni gewann Lannes das Treffen bei Montebello, Bonaparte am 14. nach höchst gefähr- lichem Kampfe die Hauptschlacht bei Marengo (unweit Aleffan- dria), in Folge deren Melas den Franzosen Oberitalien bis an den Mincio überließ und ein Waffenstillstand eintrat. Moreau hatte Ende April den Oberrhein mit 100,000 Mann überschritten und (3.—9. Mai) über Kray bei Engen, Mößkirch und Biberach gesiegt. In der Stellung bei Ulm einige Zeit aufgehalten drängte er seinen Gegner über die Isar zurück, als auch hier Waffenstillstand geschlossen wurde. Im November begannen aber die Feindseligkeiten wieder, Moreau gewann bei Hohenlinden am 3. December einen entschei- denden Sieg und drang bis 20 Stunden von Wien vor; da auch Brune über Bellegarde am Mincio gesiegt hatte, mußte Kaiser Franz Ii. in den Frieden einwilligen, der zu Luueville wesentlich auf die Bedingungen des Friedens von Kampo Formio abgeschlossen wurde. Mit Portugal, Neapel, Rußland und der Türkei schloß 9 *

10. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 45

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Iii, Die neuere Geschichte. 45 3. Bis zur Wiederherstellung des deutschen Reiches 1789—1871. 1789 die französische Revolution. Konstituierende Natio- nalversammlung. Mirabeau, Sieyes, Lafayette. Die Königin Marie Antoinette. Erstürmung der Bastille. Abschaffung der Feudalrechte (4 Aug.). 1790 f Joseph 2. Sein Bruder Kaiser Leopold 2 —i<92. 1791 f Mirabeau. Fluchtversuch des Königs. Die erste Kon- stitution. — Gesetzgebende Nationalversammlung: Brissot, Roland. Jakobinerklub. Danton, Marat. — Die Emigranten. 1792 zehnjähriger Revolutionskrieg —1802. Die Preußen und Österreicher unter dem Herzog von Braunschweig in der Champagne; Dumouriez. — Umsturz des Thrones(10 Aug.); der Nationalkonvent (—1795): französische Republik (21 Sept.). — Kaiser Franz 2 (f 1835). 1793 Ludwig 16 enthauptet (21 Jan.). Sturz der Girondisten. Schreckensherrschaft des Wohlfahrtsausschusses. Marat f. Danton. Robespierre. Aufgebot der Nation: Carnot der Kriegsmeister. Erste Koalition gegen die französische Republik: England (W. Pitt), Holland, Österreich, Preußen, Spanien. Zweite Teilung Polens zwischen Russland und Preußen. 1794 Danton -f. Robespierre f. Kosciuszco Feldherr der Polen. 1795 Pichegru erobert Holland: batavische Republik. — Friede zu Basel: Preußen und Spanien vergleichen sich mit der französischen Republik. — Regierung des Direktoriums in Frankreich —1799. Dritte Teilung Polens: ‘finis Poloniae*. 1796 Napoleon Bonaparte’s Siege in Italien. Moreau’s Rückzug aus Baiern. — Katharina 2 f. Kaiser Paul —1801. 1797 Bonaparte nöthigt- Österreich zum Frieden von Campo- Formio. Venedig kommt an Österreich. Cisalpinische und ligurische Republik. Kongress zu Rastatt —1799. Friedrich Wilhelm 3 König von Preußen (—1840). 1798 römische und helvetische Republik. P. Pius 6 gefangen. Bonaparte in Ägypten; Schlacht bei den Pyramiden. Nelson’s Seesieg bei Abukir. Krieg der zweitenkoalition gegen Frankreich: England. Russland, Österreich, Neapel. Erzherzog Karl in der Schweiz. 1799 Suwöroffs Feldzug in Italien und der Schweiz. — Bonaparte bemächtigt sich der Gewalt als ‘erster Konsul*. 1800 Bonaparte’s Übergang über den St. Bernhard und Sieg bei Marengo (14 Juni). — Moreau siegt bei Hohenlinden.
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