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1. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 1

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
I. Die Griechen. Die Literaturgattungen. Der Stoff der Literaturgeschichte *) umfat Poesie und Prosa. Die Poesie ging bei den Griechen der Prosa voraus- sie hatte auf ihren verschiedenen Gebieten bereits ihre hchste Entwicklung und schnste Blte erreicht, als die Prosa aufkam. Die Poesie umschliet das Epos, welches bedeutende Hand-lungen der Vergangenheit in engem Zusammenhange zur Darstellung bringt, die Lyrik, welche Gefhlen oder Seelenstimmungen Aus-druck gibt, und das Drama, welches Handlungen in ihrer Entwicklung als gegenwrtig zur Anschauung bringt. In der Prosa entwickelte sich zuerst die Geschichtschreibung, dann die Philosophie und zuletzt die Beredsamkeit. A Das (Epos. 2. Die Anfnge der epischen Poesie. Das Epos erblhte zunchst und vornehmlich in Kleinasien unter den Aiolern und den Ionern. Von diesen bewohnten die Aioler den nrdlichen Teil der Westkste Kleinasiens, die Ioner den mittleren, sdlicher gelegenen. Der Zeitpunkt der Besiedelung entzieht sich unserer Kenntnis- wahrscheinlich hat sie schon vor der Dorischen Wanderung (1104) stattgefunden, wenngleich angenommen werden mu, da auch diese zu weiterer Kolonisation an der Westkste Veranlassung gegeben hat. Hier traten bald Snger auf, die in der Mrenpoesie das Andenken der Heldentaten ihrer Heroen der Nachwelt berlieferten, wie ander-seits diese den Ruhm bei den Nachkommen auf das hchste schtzten. Namentlich entwickelte sich die Mrenpoesie bei den Aiolern und fand' in dem trojanischen Kriege (1194-1184) ihren Mittelpunkt. !) Man pflegt die Literaturgeschichte in folgende Perioden einzuteilen: I. Klassische Zeit: a) Bltezeit der Poesie bis zum Ende des pelopon-nesischen Krieges (404), b) Bltezeit der Prosa bis zum Tode Alexanders des Grohen (323); Ii. Hel lenistische Zeit: a) Das alexandrinische Zeitalter bis zur Umwandlung gyptens in eine rmische Provinz (323-30), b) das römisch - hellenische Zeitalter bis zur Verlegung der Residenz nach Byzanz (30 v. Chr.-330 n. (Thra. Von einer Gliederung des Stoffes nach diesen oder hnlichen Perioden ist Abstand genommen; derselben liegen zugrunde die einzelnen Unterrichtsdisziplinen, die in chronologischer Reihenfolge geordnet sind. 1

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 79

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
79 ganrt mit Sonnenaufgang nach Verrichtung der blichen Opfer und Gebete. Auf das erste Signal wurden die Zelte abgebrochen und die Sachen zusammengepackt, Wxevos&tv, auf das zweite wurden die Lasttiere und Wagen beladen, vari&Evcu snl r inot^yia, das dritte Signal bedeutete Vorwrts Marsch!" Die Reihenfolge der Truppen auf dem Marsche wechselte' to fjyovfxsvov^ die Spitze; ol ma&oyfc Xaxeg, die Nachhut. Der Train folgte entweder hinter den einzelnen Lochen oder zusammen hinter dem ganzen Heereszuge. Der Tagemarsch betrug gewhnlich 5 Parasangen 30 km, selten weniger, oft mehr. Am spten Vormittage machte das Ganze halt, um das Frhstck, to Quarov, einzunehmen (das Rendez-vous); die Hauptmahlzeit, to delttvov (Abkochen), fand statt, sobald gegen Sonnenuntergang das Lager bezogen worden war.' Die wichtigsten Marschformationen sind: a) Der Kolonnenmarsch, etci xegcog ober xaz xegag noqevea^ac (longum agmen), d. h. die Lochen marschieren hintereinander, gewhnlich em 6vo, während die Reiter und Leichtbewaffneten Aufklrungsdienste taten. Diese Formation wurde gewhnlich auf dem Marsche beobachtet. b) Der Frontmarsch ober die Phalanxstellung, <swtexayiiev<$ t($ atqarei)fxati oder eni (pdxayyog noqevea^at (acie instructa). In diese Formation, in der die Lochen geschlossen mit Abstand von Mannesbrette, und zwar nebeneinander, marschierten, ging man in der Nhe des Feindes der, indem die Hopliten aus dem Kolonnenmarsch links aufmarschierten. c) Das gleichseitige Viereck, nlaiatov lanxevqov, in dessen Mitte der Tro und die Leichtbewaffneten marschierten, wurde formiert, wenn der Marsch vom nachfolgenden Feind bedroht wurde. d) Das oblonge Viereck, tclaiatov 8t8q6fxr\xsg, wurde aus dem gleichseitigen Viereck formiert, so oft das in Frontmarsch vor-rckende Heer Brcken oder Engpsse zu passieren hatte. Das geschah also: Aus der Front (to <sr6fia) marschiert eine gengende Anzahl Lochen aus der Mitte vorauf und wartet jenseits der (Enge. Ebenso viele Lochen lsen sich aus der Queue (y oigd) aus und bleiben zurck, bis das brige aufgeschlossene" Heer die Enge passiert hat. Jenseits der Enge zieht sich dann das Heer wieder auseinander, um die ausgerckten Lochen in die Front und in die Queue wieder aufzunehmen. e) Die Kompagnie-Kolonnen (Steilkolonnen), Ao/ot oq&ioi, fanden Anwendung beim Vorrcken gegen einen vom Feinde besetzten Hgel. Die Lochen marschierten dabei rechts und links in ziemlichen Abstnden nebeneinander auf (Phalanx mit Zwischenrumen), und zwar so, da die (Enomotien hintereinander standen, wodurch der Lochos eine grere Tiefe als Breite erhielt, was das Wort yihog andeutet.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 105

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
105 - 5. Die 2 Museen in Athen, das Akropolismuseum und das athenische Nationalmuseum bergen die wichtigsten Einzelfunde der Akropolis, darunter wertvolle Reliefs, Grabstelen, Votivbilder der Athene und andere Statuen und Inschriften. 96. Ii. Die Unterstadt. a) Innerhalb der Stadtmauer. In der von Themistokles errichteten Stadtmauer, deren Zug vollstndig festgestellt ist, befanden sich 11 Haupttore. Unter diesen sind zu nennen: Im Norden das acharnische Tor zum Demos Acharnai; im Nordwesten das Dipylon.1) Es war das wichtigste Stadttor, weil hier die Hauptstraen zusammenstieen, darunter die belebteste Strae Athens, der zum Verkaufsmarkt fhrende Dromos. Das Dipylon war ein durch einen breiten Pilaster getrenntes Doppeltor (je 3 m breit), das auf der rechten Seite (des Eintretenden) durch einen Turm geschtzt war. Hinter diesem Doppeltore lag in einiger Entfernung ein gleich groes zweites Doppeltor. Der Raum zwischen diesen beiden Doppeltoren war durch starke Mauern eingeschlossen, soda ein Torhof gebildet wurde, in dem der eindringende Feind hart mitgenommen werden konnte (so Philipp Iii., als er i. I. 200 v. Ehr. Athen be-lagerte; vgl. Livins Xxxi, 24, 18). In der nchsten Nhe, sdwest-lich zum Dipylon, lag das heilige Tor, durch das der Weg nach Eleusis fhrte; dazu sdwestlich das Peiraiischetor (nach dem Hafen). Das Diomeische Tor, nach dem Stadtteil %a Ji/ueia benannt, fhrte nach dem Gymnasium Kynosarges und nach Marathon, das ein tchtiger Fugnger von Athen in 6 7 Stunden erreichen Konnte (32 km). Im Sden (Sdost) von der Akropolis, wo sich die Altstadt befindet, liegt das seit 1886 wieder ausgegrabene Theater des Dionysos (vgl. S. 98), das mit der von Osten kommenden sogen. Dreifustrae in enger Verbindung stand. Sdlich an das Theater stie der Bezirk des Dionysos (Eleuthereus (= ev Jtovvaov). Westlich vom Theater auf einer Terrasse des Burgfelsens lag das Asklepieion ev acnei, eine Heilsttte mit Salzquell, Tempeln, Altren, Opfergruben und Wandelhallen. Westlich von diesem lag dann das Obeion, das durch die lange Sulenhalle des Eumenes mit i) Vor dem Dipylon sind (wie vor dem Hl. Tore) zahlreiche Grber und Grabdenkmler aufgedeckt; auch fanden sich dort sehr alte Gefhe des geometrischen" Stils, die >og. Dipylonvasen. Beim geometrischen Stil (zuerst von Conze 1870 festgestellt) ist das ganze Ornamentsysteiii rein linear: gerade Linien, Zickzack und gekreuzte Linien, Vierecke, Kreise, Spiralen usw.; es fehlen die stilisierten Pflanzen, die Lwen, Panther, Sphinxe u. Greifen des oriental. Stils; wohl aber sind Haustiere dargestellt. Die 1871 aufgefundenen sog. Dipylonvasen zeigen eine Erweiterung dieses Stils insofern als dieser lineare Stil auch auf Menschenschemata ausgedehnt ist (Leichenzge, Schiffskmpfe) und verbunden erscheint mit Lwen und hnlichen Motiven des orientalisierenden Stils (vgl. dazu das Kapitel: Die Hauptbedeutung der Ausgrabungen in Mykene).

4. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 287

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
287 nachweisen, indem sich auf der gebschten Steinmauer der senkrechte Oberbau erhebt. 7 Bei Homer haben Hektar und Alexandras ihre eigenen, getrennten Wohnhuser. So ist auch an der Peripherie der Burg der 6. Schicht ein System von Einzelhusern festgestellt. . 8. Skamander und Simois ziehen noch als Mendere-Tsdiai und Dumbrek-Tschai sdwestlich bzw. nrdlich an H. vorbei.') Das Schiffs-laaer der Griechen erstreckte sich ungefhr vom Achilleus-Tumulus bis *um Aias-Tumulus unfern der homerischen Skamandermndung; der Skamander teilte das Schlachtfeld in einen westlich-griechischen und einen stlich-trojanischen Teil. Die Furt nahe dem Grabmal des Ilos in der Mitte der (Ebene, die die Griechen immer durchschreiten muten, wenn sie gegen Troja vorrckten, ist bei dem trkischen Friedhof von Kum-Kii zu suchen", vgl. Carl Fredrich, in Baedekers Konstantinopel und Kleinasien", Leipzig 1905. , v . . . 9. Jenseits des Skamanders liegt in der (Ebene eine einzelne kleine (Erhebung, die der von Homer erwhnte Hgel Batieia sein drfte (Ii. Ii, 813). , 10. Jenseits des Simois liegt eine Hhe, die an das homerische kallikolone (Ii. Xx, 53, 151) erinnert. 11. Westlich vom dar dnischen Tore (im Sden der Burg) entspringt auf einem von einem wilden Feigenbume beschatteten Hgel eine Quelle, die ihr Wasser dem Skamander zufhrt. Vielleicht ist hier eine von den zwei bei Homer (Ii. Xxii, 147, 208) in dieser Gegend entspringenden Quellen gefunden. Unter Bercksichtigung, da der Dichter die Groenverhaltnisse der Burg steigert, da er mit den Kulturerscheinungen der heroischen Zeit auch moderne Zge seiner Zeit verbindet, da er berhaupt das Recht der freien Gestaltung hat, drfen wir also als Resultat der Forschungen auf dem Boden der Troas wohl feststellen: a) das von Homer besungene Troja ist in der 6. Schicht von Hissarlik aufgedeckt; b) demnach ist auch die Zerstrung Trojas ein historisches Ereignis; i) Der wichtigste ffirunb gegen die Lage von Troja auf dem Hgel von Hissarlik war die Lage der jetzigen Mndung des Skamander, der heute seine Hauptflut durch den Strandsee Stoma-Limne ins Meer ergiet, dicht neben dem Kap Sigeion, also ganz im Westen der von Kap Sigeion und Kap Rhoiteion ge-bildeten Bucht. War diese Mndung schon zur Zeit Homers vorhanden, so lagen die Schiffe der Griechen in der Bucht stlich vom Skamander, und dann hatten die Griechen bei ihren Angriffen auf Troja diesen Flu nicht erst zu berschreiten brauchen, wie es das Epos will. Aber Birchow hat durch die Entdeckung des alten Skamanderbettes, des heutigen Kalifatli-Asmzxk, der dicht unter den Mauern der Stadt flieht und nordstlich in der genannten Bucht durch den In Tepe-Asmak dicht westlich vom Kap Rhoiteion mndet, diese Schwierigkeit befetttgt. (Etne andere Ansicht vertritt (L Robert. Topograpische Probleme der Ilms (Hermes, 42. Bd. 1907) und A. Busse, Der Schauplatz der Kmpfe vor Troja (Neue ohrb. f. d. Klass. Altertum, 1907).

5. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 292

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- m Ein weiterer Grund gegen diese Hypothese kann auch noch her-geleitet werden aus den Worten Homers (Odyss. Ix, 25) avrij de X^afiaxrj elv all xeirat. Denn Leukas liegt nicht niedrig im Meere", sondern ganz nahe am Lande. Diese Bedeutung fr x&a/xaxij ist aber nicht nachweisbar. Auch passen die Worte (a. a. D. v. 22/23): Je vrjoi Ffoxlai vaierdovdi fidxa oyddv Xxijxrjgtv nicht auf Leukas, wohl aber auf das heutige Thiaki. Zuletzt darf nicht bersehen werden, da nach Homer (Odyss. Xvi, 247 ff.) die Insel Ithaka nur 12 Freier stellte, während Same mit 24 vertreten war. Wenn nun aber nach Drpfeld das alte Ithaka-Leukas und das alte Barne-das heutige Thiaki ist, dann ist ja das homerische Ithaka viel grer als das homerische Same, und dann htte ja die grere Insel nur halb soviel Freier gestellt, als die kleinere Insel. Das ist aber doch wenig wahrscheinlich. Und noch eins: Fr die Nymphengrotte Homers ist auf Leukas nicht der geringste Anhalt gefunden, während, wie oben gesagt, auf Ithaki diese interessante rtlichkeit nachweisbar ist, die der Dichter doch wohl kaum frei erfunden hat, da er sich im brigen in der topographischen Schilderung an die Wirklichkeit genau anlehnt. Aus den auf Leukas aufgedeckten Bauwerken aus mykenischer Zeit folgt fr diese Hypothese nichts, da solche ja allerorten in Griechenland festgestellt sind. Die neueste Hypothese in der Ithakafrage ist aufgestellt von W. Vollgraff.l) Auch er stellt, um die 4 von Homer genannten Inseln zu retten, Leukas in Rechnung und setzt sie nach dem Vorgange des englischen Geographen Bunbury fr Doulichion an. Im brigen lt er die geographische berlieferung unangetastet; also Ithaka-Ithaki, Same-Cefalonia und Iakynthos-Zante. In der Ithakafrage ist somit eine (Einigung der (Belehrten noch nicht abzusehen; ernstliche Schwierigkeiten bestehen aber nur hinsichtlich Doulichions, das schon dem 6. Iahrh. v. Chr. nicht mehr bekannt war. Wenn heute einige Forscher die ganze homerische Geographie auf den Kopf stellen, nur um diese Insel zu retten, so widerspricht das anerkannten Grundstzen einer konservativen Kritik, zumal Homer nicht Geograph, sondern Dichter ist. B. Stthen (f. S. 95). 66. c Olympia (1875-81). Lage von Olympia. Diese hl. Sttte (keine Stadt) fr die berhmten^ Festspiele lag, von herrlichem Bergwald umkrnzt, im westlichen Peloponnes, in un- i) W. Vollgraff, Doulichion-Leukas. Neue Jahrbcher fr das klassische Altertum. 10. Jahrg. 1907. S. 617 ff.

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 309

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 309 - Archologen (unter ihnen besonders verdient Professor Fabricius in Freiburg i. B.), den Zug der Grenzwehr und seine historische Entwicklung feststellte. Mit Ende des Jahres 1903 galten die Arbeiten im wesentlichen fr abgeschlossen, und die genannte Kommission wurde aufgelst. Die Ergebnisse der Forschung liegen vor in dem 7 Bnde umfassenden Werk der genannten Kommission Der obergermanisch-rtische Limes des Rmerreiches" 1895 ff. J. Der Limeszug. Die germanische Linie, die die Ostgrenze der rmischen Provinz Germania superior bildete (372 km), setzte rechtsrheinisch ein gegen-ber der linksrheinischen Einmndung des Mnxtbachesx) in den Rhein, (bei dem Orte Rheinbrohl oder Hnningen, zwischen Andernach und Linz); dann fhrte sie der die Abhnge des Westerwedes und des Taunus um die Wetterau bis zum Main. Wo der lim es den Main erreicht (bei Krotzenburg), setzt er aus; von hier aus bildete der Main die Grenze (bis Miltenberg). Jenseits des Main fhrt der Wall der den Odenwald zum Neckar. Hier setzte etwa bei Cannstatt die rtische Linie an, durch die die Nordgrenze der rmischen Provinz Raetia geschtzt wurde (178 km). Diese Linie zog sich in weitem Bogen nrdlich der Donau bis Kehlheim oder Hienheim (unweit Regensburg). Die Gesamtlnge dieser Befestigungslinie, die etwa um das Jahr 100 ausgebaut war, betrug 550 km. 2. Die Art der Befestigung. a) Ursprnglich bestand diese Sperre, die unter Domitian (8196) in Angriff genommen wurde, nur aus hlzernen, durch breite und tiefe Spitzgrben geschtzten Wachttrrnen (ca. 1000 sind jetzt festgestellt), die an der zwischen dem freien Germanien und dem Rmerreich fhrenden Grenzstrae errichtet waren. Spter wurde ihr unteres Stockwerk aus Stein erbaut und die ganze Anlage durch einen von Pallisaden eingefaten kleinen Hof eingeschlossen. gebube mit zweistckiger Galerie, und bic sog. Igeler-Sule, das ist ein Ehren-benkmal der Trierer Familie der Sekunbiner in Igel bei Trier. Dazu kommen noch viele sehr kostbare Mosaiken, namentlich der berhmte Mosaikboben in Nennig (40 km von Trier). Derselbe ist 15 m lang, 10 m breit mit 7 lebensvollen Darstellungen: als Hauptbilb ein Glabiatorenkampf, umgeben von 6 Me-baillons mit Gruppen von Tieren und Fechtern und 1 Mebaillon mit einem Orgelspieler und einem Hornblser. Die (Einzelfunbe sinb z. T. in Lokalmuseen (bebeutenbe in Frankfurt a. M, Wiesbaben, Saalburg), z. T. in den Hauptmuseen in Mainz und in Nrnberg (Germanisches Museum) untergebracht. der die Fortschritte der Rmerforschung berichten die seit 1904 jhrlich erscheinenben Berichte der die Fortschritte der rmisch-germanischen Forschung, im Auftrage der Rmisch-Germanischen Kommission des Archologischen Instituts", Frankfurt a. M. Joseph Baer u. Co. *) Der Name Vinxtbach (Fiensbach) geht zurck auf das Iat. Wort flnis; also Grenzbach zwischen Ober- und Untergermanien.

7. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 229

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
229 Artemis (140x72 m), des Jeus zu Olympia (112x53 m), der athenische Parthenon (75x32 m). In Rom umfate die feierliche Einweihung gewhnlich 3 Akte: 1. die Absteckung eines rechteckigen Grundplanes durch die inauguratio des Augurs (teniplum); 2. nach Vollendung der etwa erforderlichen Baulichkeiten die Zueignung an eine bestimmte Gottheit durch die dedicatio; 3. die Verzichtleistung auf das bisherige Eigen-tumsrecht durch die consecratio; letztere beiden Akte wurden vom Magistrat (oder durch die duumviri aedi dedicandae) unter Assistenz des Pontifex vollzogen, indem dieser die Dedikationsformel vor-, jener im Namen der Gemeinde sie nachsprach. Der Dedikationstag war der Stiftungs- oder Geburtstag des Heiligtums. Locus sacer bezeichnete mehr negativ eine rtlichkeit als aus-geschieden aus dem alltglichen Gebrauch, fanuni mehr positiv eine Sttte der Gottesverehrung, deren Zweckbestimmung der Pontifex klar ausgesprochen" hatte (Liv. Ii, 8,2). Alles, was vor" und auer-halb des Bereiches des fanum lag, war profan. Fanuni und delu-brum (eig. Sttte fr die rituellen Waschungen") bezeichneten vielfach: 1. das schlichte Heiligtum alten Stils; 2. den Tempel auerrmischer Gottheiten. Aedicula und sacellum hieen sowohl alle Arten nicht konsekrierter Privatheiligtmer als auch besonders jene zahlreichen alleinstehenden, kapellenfrmigen Heiligtmer, in denen nur das Gtter-bild in einer Nische untergebracht war, während der Opfernde oder Betende davor unter freiem Himmel stand. Templum bedeutete: 1. das Himmelsgewlbe, an dem die Augurn die signa caelestia beobachteten (templum maius); 2. technisch den vom Augur viereckig abgegrenzten Raum auf der Erde, von dem aus der Magistrat seine Beobachtungen anstellte (templum minus); 3. eine blo inaugurierte, also viereckige, aber nicht konsekrierte, also profan verbleibende, fr staatliche Zwecke bestimmte Ortlichkeit (wie Kurie, Komitium, Rostra, das auguraculum auf der Burg); 4. den Tempel in dem gewhnlichen Sinne, das Tempelgebude von viereckigem Grundri, vermge der Konsekration zu allen religisen Zwecken und Kraft der Inauguration auch zu bestimmten staatlichen Zwecken, insbes. zu Senatssitzungen, geeignet. Aedes (griech. to afoog, urspr. Feuersttte" oder Herdraum") bezeichnete ohne Zweifel den rundlichen Hauptraum des alten mensch-lichen Hauses. Ein solcher Rundtempel (aedes rotunda) war z. B. der Vestatempel, das Pantheon. Jeder aedes mit viereckigem, nicht aber jener mit rundem Grundrisse kam wahrscheinlich auch Name und Eigenschaft eines templum zu. Die bedeutendsten Kultfttten der verschiedenen Gottheiten s. in der Mythologie unter den betr. Gttern. Ii. Kultgeiten. \2. Die Kultseiten im allgemeinen. Gro war die Zahl der Feiertage {eoqrrj, feriae, von fesna=

8. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 81

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
81 In allen brigen Punkten zeigt sich zwischen dem athenischen und spartanischen Heere bereinstimmung. C Die athenische Flotte.x) 79. Die Unterhaltung der Hlotte. Eine starke Flotte war der Stolz Athens. Ihre Gre war zu verschiedenen Zeiten verschieden. Zu Beginn des peloponnesischen Krieges stellte Athen 300 segelfertige und 100 Reserveschiffe. (der die Hfen Athens siehe unter: Topographie von Athen"). Die Kriegs-schiffe wurden zwar auf Staatskosten unter Aufsicht von 10 Werftdirektoren, je einem aus jeder Phyle, gebaut, aber ihre Ausrstung, Bemannung und Unterhaltung auf ein Jahr war eine Staatsleistung, leitovqyia, die in frheren Jahren die einzelnen Naukrarien zu leisten hatten, die aber seit Themistokles von den Strategen alljhrlich ca. 400 reichen Brgern bertragen wurde, von denen jeder auf ein Jahr ein Kriegsschiff auszursten, zu bemannen und zu unterhalten hatte. Hervorragende Leistungen darin wurden durch Juerkennung von Dreifen, goldenen Krnzen usw. belohnt. Auerdem hatte derjenige, welcher das Schiff ausrstete, auch die (Ehre, dasselbe während des Jahres zu befehligen, Tqiriqaqxelv. Da aber die Zahl derjenigen, welche nach ihrem Vermgen diese Trierarchie bernehmen konnten, immer mehr abnahm, so muten sich spter mehrere in die Pflicht einer Schiffsausrstung teilen, und es wurden zu diesem Zwecke trier-archische Verbnde gebildet. Auf Antrag des Demosthenes wurde schlielich jeder, der ein Vermgen von 10 Talenten besa, nach Ma-gbe seines Vermgens zu dieser Abgabe herangezogen. Glaubte je-mand sich bei dieser Schtzung gegen einen anderen benachteiligt, so konnte er klagen und sogar auf Vermgensaustausch (rj vrtdoaig) mit dem nach seiner Meinung Begnstigten antragen. 80. Die Bauart und Bemannung der Kriegsschiffe. In ltester Zeit hatten die Kriegsschiffe, die wegen ihrer Lnge, ca. 50 m lang und 5 m breit, vfjeg ^axgac genannt wurden {rj hxg oder to nxolov das Lastschiff), nur eine Ruderreihe- seit den Perser-kriegen bestand die Kriegsflotte aber zumeist aus Dreirudern, ai tqii}= geig, d. h. das Schiff hatte drei mit Ruderern besetzte Stockwerke. Die Ruderer des obersten Stockwerkes hieen Thraniten, des mittleren Zygiten und des untersten Thalamiten. Die Ruderer der obersten Reihe mit den lngsten Rudern hatten natrlich die schwerste Arbeit. Auf gewhnlicher Fahrt ruderte i) Die spartanische Flotte wurde fast ganz von den Bundesgenossen gestellt. Sparta selbst hatte nureinen Kriegshafen, rvd-eiov. Die Einrichtung der Flotte entsprach der athenischen. 6

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 95

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
95 - oder einer Sule, auch mit groartigen Monumenten mit wertvollen Skulpturen geschmckt. Nachdem dem Toten noch eine Klage oder ein Abschiedsgru zu-gerufen war, wurde im Trauerhause oder im Hause eines Verwandten ein Leichenmahl gehalten, bei welchem dem Dahingeschiedenen nur Gutes nachgesprochen werden durfte. Zum Schlsse erfolgte eine Rei-nigung des Trauerhauses. Am dritten, neunten und dreiigsten Tage wurden dem Toten Spenden (xoaz) und ein Tieropfer dargebracht, dessen Blut durch ein Loch in die aufgeschttete Erde hinablief und dessen Fleisch smtlich verbrannt wurde. Mit dem dreiigsten Tage war die Trauerzeit beendet; jedoch gedachte man der Toten wieder-holt in liebevoller Weise, wie an den Geburts- und Todestagen und an dem jhrlichen Totenfeste, am 13. Februar (ra Nexifaia). Zu Vegrbnispltzen dienten vielfach die vor den Stadttoren ge-legenen belebten Straen, z. B. die Grberstrae vor dem Dipylon zu Athen (s. Topographie von Athen Ii a). Hatte eine Leiche (wie die der im Meere ertrunkenen Personen) nicht aufgefunden werden knnen, so errichtete man ein xevotyioy (leeres Grabmal), dem man volle Grabesehren erwies. Fr die in der Schlacht gefallenen Krieger fand am Schlsse des Jahres eine ffentliche Feier statt, indem die gesammelten Gebeine in dem afjfia im Kerameikos (s. Topographie von Athen Ii b) beigesetzt wurden und ein vom Volke erwhlter angesehener Mann die Leichenrede (Xo'yog imtayiog) hielt (Thucyd. Ii, 34 ff.). Topographie von 5lchen. 94. a) Lage der Stadt. Athen liegt an der Westkste der Landschaft (Halbinsel) Attika, in der hgeligen sog. kekropischen Ebene. Diese (Ebene (22 km lang und 12 km breit), die als die grte der drei attischen (Ebenen xarj sgoxijv die (Ebene (t nediov) genannt wurde, erstreckt sich von Nord-osten nach Sdwesten bis ans Meer (Saronischer Golf) und war im Altertum zum grten Teil mit Olwald bedeckt. Durch die Hhen des Parnes (im Norden), des marmorreichen Pentelikon oder Bri-lessos (im Nordosten), des honigreichen Hymettos (im Osten und Sdosten) und des Aigaleos (im Westen und Nordwesten) ist sie von drei Seiten malerisch eingefat und geschtzt. Bewssert ist diese (Ebene von dem Kephisos mit seinen zahlreichen Kanlen. Dieser hat seine Quellen auf dem Parnes, bezw. Pentelikon, fliet westlich nahe an der Stadt vorbei und mndet im Phalerischen Meerbusen. Im Sden und Sd-osten der Stadt fliet der vom Hymettos kommende wasserarme Jlisos, der eigentliche Stadtflu. (Er ergo sich frher vielleicht westlich der Stadt in den Kephisos, ist aber jetzt schon eine Strecke vorher ver-

10. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 174

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
174 Die gesammelte Asche wurde mit dem Reste der Gebeine in einer Urne in einer unter- oder berirdischen Grabkammer beigesetzt. Nachdem das Sterbehaus durch ein den Laren dargebrachtes Opfer von der durch den Tod herbeigefhrten Befleckung gereinigt und 9 Tage spter ein Leichenmahl gefeiert mar, wurde die Trauer mit einem den Manen des Toten gewidmeten Opfer geschlossen und die toga pulla abgelegt, während eine Witwe zehn Monate zu trauern hatte. Nicht selten wurden zugleich auch Leichenspiele veranstaltet und Geld- und Fleisch-spenden an das Volk verteilt. Am Feste der Feralia oder Parentalia am 21. Februar gedachte man in Liebe der im verflossenen Jahr Ge-storbenen durch Bekrnzung der Grber und durch ffentliche Totenopfer, so da man diesen Tag einen rmischen Allerseelentag oder den Tag des Totenfestes nennen knnte. Nh. der die Grabsttten und ihre Ausschmckung, der die sog. Columbarien, nach ihrer Form (Taubenschlge) also benannt, und Mausoleen s. unten! Topographie von Horn. A. Lage und Entwicklung der Stadt. 58. Lage. Rom ist am Tiber gelegen, der hier, ungefhr 20 km vor seiner Mndung, einen S-frmigen Bogen beschreibt. Am Ostufer des Flusses erhob sich die alte Siebenhgelstadt" auf den 3 einzeln stehenden Bergkuppen des Aventinus, Palatinus und Capitolinus und auf den 4 Bergvorsprngen (Hgeln) des Clius und Esquilinus, des Viminalis und Quirinalis, die mit dem vor-geschobenen Plateau des Sabinergebirges zusammenhangen. Im Norden schliefet sich an der collis hortorum, auch mons Pincius genannt. Von Westen her treten die letzten Auslufer der etruskischen Berge, der Ianiculus und Vati-canus, bis nahe an den Flu heran. Jeder der genannten Berge ist etwa 50 Meter, nur der Ianiculus der 80 m hoch. Westlich vom Strom dehnt sich der ager Vaticanus, stlich der campus Martius aus; im Sden vorn Capitolinus zieht sich lngs des Tibers eine schmale Ebene (Selabrum) hin, die wiederum mit den Niederungen im Sden und Norden vom Palatin, dem Platze des Circus Maximus und dem alten Forumplatze, in Verbindung steht. Die centrale Lage in dem von Natur bevorzugten Westen der Apenninhalbinsel an dem einst vor Ausrodung der Wlder des Apennin viel wasserreicheren Tiber, der nicht blo Fluschiffe stromab, sondern auch Seeschiffe landeinwrts trug, machte Rom gleich geeignet zum politischen Mittelpunkt eines ausgedehnten Reiches wie zum Handelsemporium,' so hatte es auch feinen Namen Stromstadt" (Rumo ein alter Name des Tiber) mit Recht (vgl. Liv. 5,54). 59. Das uere Wachstum der Stadt. Alte Sagen wie neue Funde führen den Ursprung Roms vor das traditionelle Grndungsjahr 753 v. (Ehr. hinauf. Die Keimzelle der Stadt ist der
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