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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 61

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrichs Absetzung und Gegenkönige. Das Interregnum. 61 wich. Von hier aus versuchten sie zwar noch einmal nach Oesterreich vorzudringen, als aber ihnen dort ein großes christliches Heer unter dem Könige (Wenzel) von Böhmen und den Herzögen von Oesterreich und Kärnthen entgegentrat, kehrten sie zurück und räumten auch Un- garn auf die Nachricht von deni Tode ihres Groß-Khans. Nachdem Gregor Ix., fast 100 Jahre alt, gestorben, erhielt Friedrich einen noch heftigern Gegner in dessen zweitem Nachfolger, Innocenz Iv. Dieser sprach über den Kaiser, der dem Papste sein Land vorenthielt, zu Lyon, wohin er eine allgemeine Kirchenversamm- lung (1245) berufen hatte, auch die Absetzung aus und forderte die deutschen Fürsten zu einer neuen Wahl auf, ohne Rücksicht auf den schon früher zum römischen Könige gewählten zweiten Sohn Fried- rich's, Konrad. Aber fast nur geistliche Fürstelt wählten den (frühern Regenten für Konrad) Landgrafen Heinrich Raspe von Thü- ringen zum Gegenkönig (1246), und als dieser (schon 1247 auf der Wartburg) starb, erhoben die rheinischen Erzbischöfe im Einver- ständniß mit einigen weltlicheil Fürsteil eilten neuen Gegenkönig in der Person des (20jährigen) Grafen Wilhelm von Holland. Während Deutschland zwischen den beiden jungen Königen Konrad und Wilhelm getheilt war, setzte Friedrich betx Kampf gegen die Lombardell mit immer mehr abnehmendem Glücke fort bis zu seinem Tode 1250. 6. Konrad Iv. 1250—54. Wilhelm —1256. Konrad ging bald (gleich seinem Vater die Herrschaft in Ita- lien der in Deutschland vorziehend) nach Apulien, welches sein Bru- der Manfred als Statthalter gegen den Papst behauptet hatte. Hier starb er schon 1254, mit Hinterlassung eines zweijährigen Sohnes Konradin. Wilhelm von Holland blieb auf einem Zuge gegen die Westfriesen, die er ju einem Tribute zwingen wollte, mit seinem Pferde im Eise steckeil und ward von einigen Friesen, die ihn nicht kanntell, erschlagen. 8- 14- Das Interregnum 1237—1273. Da nach Wilhelm's Tode der Papst (Alexander Iv.) die - Wahl Konradin's bei Strafe des Bannes verboten und der Köllig Ottokar von Böhmen die ihm angebotene Krone abgelehnt hatte, so wählte ein Theil der bestochenen deutschen Fürsten den Grafen Richard von Cornwallis, Andere den König Alfons X. von Ca-

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 190

1852 - Koblenz : Bädeker
1810 Napoleon, von Josephine geschieden, heirathet Maria Louise, Erzherzogin von Oesterreich. 1810—22 Hardenberg, Staatskanzler in Preußen, bewirkt eine Um- gestaltung der Verwaltung. 1810 — 13 Größte Ausdehnung des französischen Kaiserreichs. 1812 Napoleon's Feldzug gegen Rußland. 1813 Der große Freiheitskampf der Verbündeten gegen Napoleon. 1813 Aufruf Friedrich Wilhelm's Ilk. an sein Volk und Heer. Landwehr und Landsturm in Preußen. Napoleon besiegt die Preußen und Russen bei Großgörfchen oder Lützen, dann bei Bauzeit und Wurschen. Waffenstillstand. Oe- sterreichs Theilnahme. Napoleon siegt noch bei Dresden, dagegen seine Feldherren geschlagen: Oudinot bei Großbee- ren von Büloiv, Macdonald bei Wahlstatt von Blücher, Vandamme bei Culm, Ney bei Dennewitz. Entschei- dung in der großen Völkerschlacht bei Leip- zig. Kampf bei Hanau. 1814 Einfall der Verbündeten in Frankreich. Blücher siegt bei la Rochiere und bei Laon. Einnahme von Paris. Na- poleon's Absetzung und Abreise nach Elba. 1815 Napoleon's Rückkehr und Herrschaft während der 100 Tage. — Der letzte Kampf der Verbündeten gegen Napo- leon. Blücher bei Ligny geschlagen, Ney kämpft ohne Erfolg bei Quatrebras. Wellington und Blücher ent- scheiden den Krieg bei Waterloo. Zweite Abdankung Napoleon's. — Der heilige Bund zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen. — Der zweite Pariser Friede. (1817) Vereinigung der lutherischen und reformirten Kirche zu einer evangelischen. 1818 Der Monarchencongreß zu Aachen beschließt die Räu- mung Frankreichs. 1820 Schlußacte des deutschen Bundes. 1823 Provinziallandtage in Preußen eingeführt. 1830—31 Unruhen in Braunschweig, Sachsen, Hessen-Kassel, Han- nover. 1834 Der deutsche Zollverein. 1835-48 Ferdinand I., Kaiser von Oesterreich. 1837 Trennung Hannovers von England. 1840 Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. 1847 Vereinigter Landtag in Preußen.

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 174

1852 - Koblenz : Bädeker
174 Friedrich Wilhelm Ii. Regenten seines Zeitalters übertraf, der redlichste Eifer für Beglückung seines Volkes, die reifliche Erwägung feiner Entwürfe und die Festigkeit im Beharren «uf einmal gefaßten Beschlüffen verließen ihn während seiner ^6jährigen Selbst- regierung nie, doch waren zuweilen die Mittel zum Zwecke nicht die rechten und der Erfolg nicht immer der gewünschte. Das Glück des Familienlebens gänzlich entbehrend, fand Friedrich in seinen Mußestunden das edelste Vergnügen in dem Umgänge mit geistreichen, unterrichteten Männern und in der Beschäftigung mit Dichtkunst. Musik und mit den Wissenschaften, vorzüglich mit der Philosophie und Geschichte. Seine Vorliebe für die französische Sprache und Litteratur kann bei dem schlechten Zustande der deutschen Litteratur in seiner Bildungszeit nicht aus- fallend sein. Bei seinem Tode 17. August 1786 hiuterließ er seinem Neffen Friedrich Wilhelm Ii. ein Reich, welches er um Schlesien, die Grasschaft Ostfriesland (nach dem Tode des letzten Grasen 1744, zufolge einer Erbbelehnung von 1694) und Westprenßen vermehrt und in die Reihe der größern Mächte Europas erhoben hatte (mit 6 Millionen Einwohnern, einem Schatze von 72 Millionen und einem Heere von 200,000 Mann). Seit der Erwerburlg Westpreußens hatte er den bisherigen Titel eiiles Königs in Preußen in den eines Königs von Preußen verwandelt. 4) Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797 nahm persönlichen Antheil an dem Kriege der ersten Coalition gegen Frankreich s. S. 129 f. so wie an dem Kriege gegen Polen s. S. 132 f. Der erste kostete ihm seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer s. S. 130, in dem zweiten gewann er außer Danzig und Thorn neue Theile von Polen, woraus Südpreußen diesseits der Weichsel und Neu-Ostpreu- ßen jenseits der Weichsel gebildet wurde, nur ein kleines Stück kam zu Schlesien. Auch erhielt er die Fürstenthümer Ansbach und Bai- reuth, welche der letzte brandenburgische Markgraf in Franken (1792) der Kurlinie gegen eine Rente überließ. Das von Friedrich Ii. schon entworfene „allgemeine Landrecht" ward vollendet (1794). Sein Sohn 5) Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840 suchte durch Auf- rechthaltung des Friedens die Hülfsquellen des Staates zu vernieh- ren, namentlich den erschöpften Finanzen aufzuhelfen und beharrte da- her auf einer strengen Neutralität bis im I. 1805 Bernadotte durch das neutrale preußische Gebiet, nämlich durch Ansbach dem Haupt- heere Napoleon's zu Hülfe zog. Doch erst die persönliche Anwesen- heit des Kaisers Alexander in Berlin gab den Ansschlag und ver- anlaßte den König dem Bunde gegen Frankreich beizutreten. Aber

4. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 51

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 51 — mächtigsten Fürsten Europas, Friedrich Barbarossa, Richard Löwenherz von England und Philipp Ii. König von Frankreich, schlossen sich der Bewegung an und unternahmen den dritten Kreuzzug (1189—1192). Nachdem Friedrich für die Angelegenheiten Deutschlands Sorge getragen und seinem Sohne Heinrich die Reichsverwesung übergeben hatte, zog er mit hundertundfünszigtansend Mann von Regensburg aus durch Ungarn und Griechenland, wo er viel mit den Ränken des Kaisers Isaak Angelus zu kämpfen hatte, bis er ihn endlich zwang, ihm Schiffe behufs der Ueberfahrt zu geben. In Asien hatten die Christen mit der größten Noth und mit Mangel an Lebensmitteln zu kämpfen, während die Seldschncken sie unablässig angriffen, bis sie nach Selencia und Cilicien gelangten, wo sie ausruhten. Als das Kreuzheer von hier aufbrach und über den Fluß Calykadnns (jetzt Seleph), an welchem jene Stadt liegt, setzten, sprengte der Kaiser, da ihm der Zug über die schmale Brücke zu lange dauerte, und er zu seinem Sohne Friedrich, der den Vortrab führte, zu gelangen wünschte, in den Fluß; aber die Wellen desselben rissen ihn fort, und die ©einigen, die ihm zur Hilfe kamen, brachten nur seinen entseelten Leichnam ans Land. So starb Friedrich, siebenzig Jahre alt, 1190. Groß war die Verzweiflung des Heeres. Viele kehrten nach Hause zurück, die Anderen zogen nach Antiochien weiter, wo man den Leichnam begrub*), und von da nach Ptolemais (Akkon, St. Jean d'acre), das man damals belagerte. Vor dieser Stadt starb auch Friedrich von Schwaben, des Kaisers Sohn, nachdem er den deutschen Ritterorden gestiftet hatte, dessen Aufgabe es war, neben den beiden anderen zur Zeit der Kreuzzüge gestifteten Orden, den Johannitern und Tempelherrn, die Pilger zu schützen und zu verpflegen. Richard Löwenherz und Philipp August belagerten Ptolemais noch weiter und eroberten es endlich; sie zogen dann weiter nach Jerusalem, konnten es aber nicht in ihre Gewalt Bringen und Richard, der zuletzt noch allein den Krieg fortsetzte, mußte sich mit einem Waffenstillstände begnügen, laut welchem den Christen die Wallfahrten dorthin gestattet und ihnen ein Strich Landes an der Küste eingeräumt wurde. *) Nach Einigen nur die Eingeweide und das Gehirn, den übrigen Körper in Tyrus. 4*

5. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 52

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 52 — Das Volk in Deutschland konnte sich, als die Nachricht vom Tode Friedrichs dorthin gelangte, gar nicht an den Gedanken gewöhnen, daß er gestorben sei, und es verbreitete sich die Sage, die sich bis in die neueste Zeit fortgepflanzt hat, der Kaiser sitze im tiefsten Schlafe im Kyffhänser Berge in der goldenen Aue in Thüringen, an einem steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen sei. Raben umkreisten den Gipfel des Berges; wenn ein Adler sie verscheucht, werde Barbarossa in Waffenrüstung herauskommen und die alte Herrlichkeit und den Glanz des Reiches wiederherstellen. Was der fromme Glaube des Volkes dunkel geahnt und in einem Bilde ausgedrückt hat, das ist in neuester Zeit in herrlicher Weise erfüllt worden.*) §. 12. Rudolph von Habsburg. (1273—1291.) Unter den Hohenstaufen zeichnete sich außer Friedrich Barbarossa noch sein Enkel Friedrich Ii. (1215—1250) aus, dessen Regierungszeit jedoch für Deutschland weniger heilbringend war, da sie mit widerwärtigen Kämpfen mit dem Papste und den Lombarden ausgefüllt ist; auch er machte einen Kreuzzug. Das Geschlecht der Hohenstaufen ging mit Friedrichs Ii. Enkel, Conradin von Schwaben, unter, der einen vergeblichen Zug nach Italien machte, um seine Erblande Neapel und Sicilieu zu erobern, die Carl von Anjou, ein französischer Prinz, vom Papste empfangen hatte. In einer Schlacht besiegt und gefangen genommen, wurde er vor Gericht gestellt, verurtheilt und auf dem Markte zu Neapel 1268 hingerichtet. In Deutschland war inzwischen eine traurige Zeit; das kaiserliche Ansehen war so gesunken, daß kein deutscher Fürst die Krone anzunehmen Lust hatte und die Wahlfürsten dieselbe Ausländern, wie einem spanischen und englischen Prinzen antrugen, die indeß nur von einem Theile des Volkes anerkannt wurden und keine Wirksamkeit im Reiche ausüben konnten. Man nennt diese ganze Zeit vom Tode Wilhelms von Holland (1256) an bis zur Wahl eines allgemein aner-kanntenoberhauptes(1273)dasjnterregnnm. Während desselben herrschte *) Man hat ganz kürzlich nachzuweisen versucht, daß diese Sage sich ursprünglich an die Person Friedrich Ii. (-j-isso) angeknüpft habe.

6. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 46

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 46 — §. 11. Friedrich I. Barbarossa. (1152—1190.) Im Jahre 1138 bestieg Conrad Iil den deutschen Kaiserthron und mit ihm beginnt das Haus der Hohenstaufen, das ein Jahrhundert lang Deutschland beherrschte. Einer der hervorragendsten Kaiser aus demselben ist Friedrich I., wegen seines röthlichen Bartes von den Italienern Barbarossa, d. H. Rothbart, genannt; er war der Neffe Conrads und, als er zur Regierung gelangte, dreißig Jahre alt. Leider hat Friedrich seine Kraft weniger dem deutschen Vaterlands, als der Unterwerfung Italiens zugewendet und durch wiederholte Züge dorthin Deutschlands Macht zersplittert; nichts desto weniger steht er groß in der Geschichte da, und an seinen Namen knüpft sich beim Volke die Vorstellung von der höchsten Machtentwickelung Deutschlands. Die Städte Oberitaliens hatten damals durch Handel und Gewerbfleiß eine hohe Blüthe erlangt, und der Wohlstand, der in ihnen herrschte, erzeugte einen lebhaften Freiheitssinn, der noch durch die Lehren Arnolds von Brescia genährt wurde. Dieser Mann predigte nicht nur heftig gegen den weltlichen Besitz der Geistlichkeit, sondern er erstrebte auch die Wiederherstellung der republikanischen Verfassungen des Alterthums und hatte die Römer bewogen, den Papst zu vertreiben. Die lombardischen Städte griffen diese Lehre begierig auf und machten sich allmählich von der kaiserlichen Oberhoheit, die sie bisher anerkannt hatten, frei, so daß dieselben nur noch dem Namen nach bestand. An der Spitze dieser Städte stand Mailand. Friedrich beschloß, den Trotz der Städte zu brechen und die kaiserliche Macht wieder herzustellen. Zu dem Ende machte er wiederholte Züge nach Italien*), deren man im Ganzen sechs zählt, und aus denen wir die wichtigsten hervorheben wollen. Der erste Zug fällt ins Jahr 1154; er berief die Abgesandten der italienischen Städte auf die roncalifche Ebene zwischen Cremona und Piacenza; die meisten Städte gehorchten und schickten Abgeordnete zur Versammlung. Friedrich ließ sich von ihnen huldigen und bestrafte *) Mau nennt diese Züge Römerzüge.

7. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 44

1877 - Essen : Bädeker
44 die Schnecke alt geworden, so schließt sie ihre Thür wohl noch einmal, öffnet sie aber nicht wieder. Das Häuschen ist jetzt ihr Sarg, zu dem sie sich selber den Deckel bereitet. Hier verwest sie. Es fließt ein dunkles Wasser aus dem Gehäuse, das tröpfelt in die Erde. Die Wurzeln der Blumen trinken es, oder es verdunstet, steigt hinauf in die Wolken und fällt im Regen wieder herab auf den grünen Rasen- So wird die Schnecke wieder zur Blume. Ihr Häuschen dient kleinen Käfern zur Wohnung oder Kindern zum Spielzeug, bis es zerbricht und wieder zur Erde wird, davon es genommen ist. 6. Vergleichung der Regenwürmer mit den Schnecken. Die Regenwürmer sind länger als die Schnecken; diese hingegen sind dicker als jene. Die Schnecken haben Fühlhörner, welche den Regenwürmern fehlen. Die Regenwürmer leben in der Erde; die Schnecken halten sich gewöhnlich auf der Erde auf. Die Haut der Regenwürmer ist geringelt; das ist bei den Schnecken nicht der Fall- Die Regenwürmer haben einen Kopf und einen länglichen Leib, die Schnecken ebenfalls. Die Regenwürmer und die Schnecken haben in ihrem Körper kein Knochengerüst; auch haben sie keine Beine und keine Flügel. Sie kriechen und heißen Würmer. Alle Thiere, welche keine Knochen, keine Flügel und keine Füsse haben und kriechen, nennt man Würmer. Alle Würmer zusammen bilden wieder eine Klasse von Thieren. Welche Dinge in dem Garten sind Thiere? — Welche sind hei ne Thiere? — Welche von den genannten Thieren sind Würmer? — Welche sind keine Würmer? — 7. Der Maikäfer. Braun, schwarz, roth, glänzend, gefleckt, hakig, geflügelt, gegliedert, unbeholfen, gefräßig, schädlich. Der vraune, geflügelte und gefräßige Maikäfer, die braunen geflü- gelten und gefräßigen Maikäfer; der schwarze, geschliffene und warme Ofen, die schwarzen, geschliffenen und warmen Ofen u. s. w. Steigere diese Eigenschaftswörter! Der Maikäfer ist ein rechter Nimmersatt! Den ganzen Tag lang nagt er mit seinen gebogenen Freßzangen an den weichen, frischen Blättern der jungbelaubten Bäume. Mit seinen hakigen, gegliederten Füßen hängt er am Zweige, wie eine Klette. Er muß sich wohl festhalten, denn er ist sehr unbeholfen und plumpt leicht herunter, wenn man den Baum schüttelt. Wenn es viele Maikäfer giebt, so geht es unsern Obstbäumen gar schlimm. Diese haben wir eigentlich für uns gepflanzt, aber die Maikäfer thun, als wären sie nur ihretwegen da. Was sie an weichem Laube vorfinden, wird unbarmherzig abgefreffcn. Noch ehe acht Tage vergehen, stehen ganze Obstgärten entlaubt da. An eine gute Obsternte ist dann natürlich nicht zu denken. Das beste Mittel, die Maikäfer unschädlich zu machen,

8. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 45

1877 - Essen : Bädeker
— Ad — darin, daß man sie des Morgens, wenn sie vom Thau erstarrt imd, von den Bäumen schüttelt und in Gruben mit heißem Wasser tödtet. Haben die Maikäfer 8 bis 14 Tage herumgeschwärmt und Laub ^fressen, so graben sich die Weibchen einige Zoll tief in die Erde, legen dort ihre Eier und sterben bald nachher. Nach 4 bis 6 Wochen schlüpfen aus diesen Eiern kleine, wurmartige Thierchen, die man Engerlinge nennt. Sie sind, wie die Maikäfer, äußerst gefräßig und nähren sich von zarten Wurzeln. Im Herbste gehen sie tiefer ln die Erde und schlummern darin, bis die Frühlingssonne den Boden Wieder erwärmt und die Pflanzen zum neuen Wachsthum antreibt. Mittlerweile haben sie ihr altes Röllchen, das ihnen zu enge geworden lunr, abgelegt und ein neues bekommen. Der verjüngte Engerling steigt nun wieder in die Höhe und fällt mit großer Begierde über die Wanzenwurzeln her. Die Gewächse leiden dadurch sehr und lasten ^aurig die Köpfe hangen, wenn der Regen lange auf sich warten läßt, ^er Landmann ist darum den Engerlingen eben so wenig hold, wie uer Gärtner den Maikäfern. Er vertilgt sie, wo er nur kann. So treiben die Engerlinge ihr Wesen 3 bis 4 Jahre lang in der Erde. Alsdann streifen sie noch einmal ihre Haut ab; aber diesmal 8eht nicht ein Engerling daraus hervor, sondern eine Puppe. Nach 4 bis 8 Wochen wird auch diese neue Hülle wieder gesprengt, und erscheint endlich der vollkommene Käfer. Allmählich arbeiten sich Käfer nun in die Höhe, und wenn am Ende des April oder zu Anfang des Mai der Tisch für sie gedeckt ist, sind die Maikäfer wieder und die Kinder freuen sich über die brummenden Gäste. Zu welcher euch bekannten Klasse von Thieren gehört der Maikäfer? — 8. Die Raupen. Grün, braun, gelb, schwarz, gefleckt, gestreift, schön, häßlich, behaart, gefräßig, länglich, schädlich, unschädlich, verpuppt. Die grüne, häßliche und schädliche Raupe, die grünen, häßlichen und schädlichen Raupen; das braune, große und starke Pferd, die braunen, großen und starken Pferde u. s. w. Steigere diese Eigenschaftswörter! Karl sah in »iner Gartenhecke einen Nestelbusch, der ganz mit Raupen bedeckt war. Es waren lauter häßliche, schwarze Thiere nüt stachlichten Rücken und grünen Streifen zwischen den stacheln. „Soll ich die Raupen todt treten?" fragte Karl seinen Vater. »Nein," sagte der Vater; „denn wie du siehst, nähren sie sich von den kesseln, sind also nicht schädlich. Wenn sie aber auf einem Kirsch- baume säßen, dann dürftest du sie als schädliche Thiere todt treten. Nimm sie mit nach Hause und füttere sie." Freudig trug der Knabe die Raupen nach Hause, steckte sie mit den Nesteln in ein großes Glas und Land ein Papier darüber. In das Papier stach er kleine Löcher, damit die Raupen nicht erstickten, und freute sich nun, wie die Raupen kin Blatt nach dem andern abfraßen. Am andern Tage nach dem

9. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 46

1877 - Essen : Bädeker
46 Frühstücke fragte der Vater: „Hast du denn deinen Raupen auch Frühstück gegeben?" „O," sagte Karl, „die Raupen haben noch da§ ganze Glas voll Nesseln." „Aber, sieh sie an," sagte der Vater, sie nicht ganz vertrocknet sind. Dürre Nesseln können die arme» Thierchen doch nicht fressen. Du hast die Gäste eingenommen, nun ist es auch deine Pflicht, sie zu ernähren, denn sie selber können es doch nicht mehr." Da vergaß Karl seine Pfleglinge nicht mehr. j Am sechsten Tage wollt? er ihnen wieder Futter geben, aber, ö Wunder! da er das Papier wegnehmen wollte, hatten sich alle Raupet daran -gehängt. Theils am Papier, theils am Glase saßen sie den Hinterfüßen so fest, als wenn sie angeleimt wären. Vesorglich fragte Karl seinen Vater: „Ach, was fehlt doch meinen Räupchen, lieber Vater? Ich habe sie doch alle Tage ordentlich gefüttert, und nun werden sie mir doch wohl sterben!" „Sei ruhig," antwortete der Vater, „sie werden nicht sterben, sondern dir noch viele Freude machen. Laß sie nur ungestört hangen." Das that Karl und machte ganz behutsam das Glas wieder zu. Kaum war er am folgenden Morgen aus dem Bette, so lief/er zu dem Glase, und sieh, da gab es^schon wieder etwas Neues. Die Raupen waren verschwunden, und nu>< hingen lauter länglichrunde Püppchen da, mit einer kleinen Krone auf dem Kopfe. Sie lebten und bewegten sich hin und her. Karl machte große Augen, schlug die Hände zusammen und wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Endlich rief er: „Vater, Vater! foinn1 geschwind her und sieh, was aus meinen Raupen geworden ist!" „Habe ich es dir nicht gesagt," antwortete der Vater, „daß dir die Raupen noch viel Freude machen würden? Betrachte sie nur recht genau; sie haben ihre Häute abgestreift, die du hier hängen siehst und haben sich verwandelt in Dinge, die man Puppen nennt. Laß sie nur ruhig hängen, und sieh alle Tage nach dein Glase. Vielleicht erblickst du bald einmal wieder etwas, was dir große Freude macht." Es traf richtig ein, nur währte es dem ungeduldigen Knaben zu lange. Schon waren einige Wochen vergangen, als Karl wieder einmal nach seinem Glase sah. Und was erblickte er? da war alles voll schöner, bunter Schmetterlinge in dem Glase. „Ach, sieh doch, liebster Vater," rief er, „was in meinem Glase ist!" Lächelnd kam der Vater, und als sie nun beide genauer zusahen, erblickten sie ein neues Wunder. Ein Schmetterling, der in einer Puppe stak, drückte mit seinen zarten Füßchen die Puppe von einander und kroch heraus- Seine Flügel waren ganz klein und zusammengerollt. Er lief geschwind am Glase hinauf und hängte sich an das Papier. Seine Flügel wuchsen fast zusehends, und nach einer Viertelstunde hingen sie vollständig da. — So ging es nun den ganzen Vormittag. Immer ein Schmetter- ling nach dem andern kroch heraus. Nach Tische waren sie alle ausgekrochen. Jeder hatte vier Flügel und sechs lange Füße. Am Kopf waren zwei lange Fühler und zwei große Augen. Vorn

10. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 47

1877 - Essen : Bädeker
47 Mwb sich ein langer Rüssel. Kurz es war ein ganz anderes Thierchen, als eine Raupe. „Nun kannst du dir noch eine Freude machen," sagte der Vater. »Nimm das Glas, trage es in den Garten und gieb den Schmetter» ^ugen die Freiheit." Karl that es. Die Schmetterlinge flogen von Blume zu Blume und sogen mit ihrem langen Rüssel den Saft heraus, wie die Bienen. Einige setzten sich und legten ihre Eier darauf, die >° fest angeklebt waren, daß sie nicht abfallen konnten. „Aus diesen Eiern," sagte der Vater, „werden wieder kleine Raupen. Die fressen aber täglich von den Blättern und werden schon nach einigen Tagen groß, daß sie nicht mehr Raum in ihrer Haut haben. Sie ziehen ^arum ihr Röckchen aus, aber darunter sitzt schon wieder das neue und größere Gewand. Die Haut legen sie wohl viermal ab, bis sie endlich die letzte Hülle abstreifen und eine Puppe werden." Zu welcher euch bekannten Klasse von Thieren Oehört der Schmetterling? — Wie viel Klassen von Thieren halt ihr schon lei den Ii aus- i liieren kennen gelernt? — Wie viele im Garten? — Wie viel Klassen von Thieren kennt ihr also jetzt schon? — Zählet sie auf? — Was sind Säugethicre? — Was. Vögel? — ^Vas Insekten? — Was Würmer? —*) 9. Aufgaben. 1. Schreibet Namen von lebenden Dingen im Garten auf; 10 Thier- uamen und 10 Pflanzennamen! —Dann 10namen von leblo sendingen! 2. Zeichnet ein Blatt von einem Apfelbaum, von dem Stachel- beerstrauch! — Zeichnet einen Apfel, eine Stachelbeere! 3. Schreibet die Namen aller Theile vom Apfelbaum auf! — Dann die Namen aller Theile des Stachelbeerstrauches! 4. Wie kann der Hund sein? — Wie die Kuh? — Wie das Huhn? — Wie der Kanarienvogel? — Wie ist die Biene? — Wie ist die Stuben- fliege?—Wie ist die Schnecke? — Wie der Regenwurm? — Schreibet das Gesagte auf! Der Hund kann -sein: Groß, klein, alt u. s. w. u. s. w. 5. Wie kann der Apfelbaum sein? Der Apfelbaum kann sein: Dick, bünn, gerade u. s. w. Iii. Peschreibung des Gartens. Groß, klein, lang, kurz, breit, schmal, viereckig, schiefwinkelig, recht- winkelig, stumpfwinkelig, spitzwinkelig, dreieckig, eingeschlossen, einge- theilt, naß, feucht, trocken, sonnig, schattig, hoch, niedrig, eben, abhängig, angenehm, schön, fruchtbar, unfruchtbar, gedüngt, umgegraben, besäet, bepflanzt, rein, nützlich. Groß, größer, am größesten u. s. w. Der große Garten, die größere Wiese, der.größeste Acker; die großen Gärten, die größeren Wiesen, die größesten Äcker u. s. w. Zu einem Hause gehört gewöhnlich auch em Stück Land, welches dazu dient, Gemüse, Obst und Blumen darin zu ziehen. Das *J (Siehe Anmerk. S. 4.)
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