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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 545

1858 - Weimar : Böhlau
545 Beschränkungen auferlegte, weil die Bürger eine Soldatenherrschaft be- fürchteten. Die Amerikaner waren keineswegs ein einiges Volk, son- dern Völkerschaften, welche die Verschiedenheit der Religion, Abstam- mung und Beschäftigung vielfach trennte. Die Versammlungen der einzelnen Provinzen ließen selbst dem Kongreß wenig Einfluß aus die inneren Angelegeicheiten der Provinzen. Zu den mannigfachen Schwie- rigkeiten kam noch das Dasein einer königlich gesinnten Partei. Washington schloß die Engländer in Boston ein, sandte aber auch kleine Abtheilungen gegen daß von Streitkräften fast ganz entblößte Kanada. Eine dieser Schaaren, von Montgomery geführt, besetzte Montreal und bedrohte Quebeck. Aber Montgomery siel, und seine Schaar trat den Rückzug an. Das englische Heer in Boston litt wäh- rend des Winters von 1775 bis 1776 den schrecklichsten Mangel. Die Truppen mußten mit allem Nothwendigen aus England versehen wer- den, selbst mit Pferdefutter und Steinkohlen. Im Frühjahr 1776 ging Howe mit dem englischen Heere nach Halifax und dann, durch Trup- pen aus Europa bis zu 30,000 Mann verstärkt, nach Neuyork, welches er nach Besiegung der Amerikaner besetzte. Washington zog sich, eines großen Theils seines Geschützes beraubt, mit kaum 3000 Mann über den Delaware zurück. Nachdem wiederholte Kämpfe stattgefunden hatten, war den Ame- rikanern der Gedanke unerträglich, dereinst in das Verhältniß der Ab- hängigkeit von England zurückzutreten. In den Provinzen wurde mit Eifer an der Begründung einer neuen Verfassung gearbeitet. Jede Provinz besaß eine dem Unterhaus zu vergleichende Versammlung von Bevollmächtigten und einen mit dem Oberhause zu vergleichenden Se- nat. Durch diese wurden die Gesetze erlassen, Abgaben ausgeschrieben, die Verwaltung der Provinz besorgt. Jetzt entschieden sich fast alle diese gesetzgebenden Versammlungen für die Trennung von England und sandten ihre Abgeordneten mit den hierauf bezüglichen Vollmachten an den Kongreß, von welchem die Erklärung der Unabhängigkeit (1776) ausgesprochen wurde. So gestaltete sich ein mächtiger aus 13 Staaten bestehender Freistaat, deren jeder seine eigene Verwaltung und Gesetzgebung behielt, während die auf Politik, Münze, Flotte, Abgaben und das Heer bezüglichen Angelegenheiten sowie die Ausgleichung inne- rer Streitigkeiten dem Kongresse verblieben, und einem Staatsrathe die ausübende Gewalt übertragen wurde. Jetzt übertrug der Kongreß Washington auf sechs Monate die Dictatur, er räumte ihm die Gewalt ein, Milizen von den Provinzen einzuforvern und Befehlshaber zu er- nennen und abzusetzen. Dieser Beweis des unbedingten Vertrauens hob die Zuversicht Washingtons. Mit verstärktem Heere ging er über den Delaware zurück und lieferte mehrere siegreiche Gefechte, doch vermochte er die Besetzung von Philadelphia durch Howe nicht zu verhindern. Ein englisches Heer unter Bourgoyne, welches von Kanada aus nach Süden vordrang, wurde von dem amerikanischen General Gates in dem Orte Saratoga, nachdem es von 7000 auf 3500 zusammen- geschmolzen war, zur Ergebung gezwungen (1777). Seit dem Siege bei Saratoga gab sich in Frankreich die un- verhohlenste Theilnahme an den Angelegenheiten der Kolonien von Nord- amerika kund. Schon 1776 hatte der Kongreß Benjamin Franklin 35

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 581

1858 - Weimar : Böhlau
581 errichtete auch in Lissabon eine Gewerbschule Zugleich nöthigte er die muffige Jugend der Hauptstadt, ein Handwerk zu erlernen. In reli- giösen und kirchlichen Dingen blieb sich Pombal nicht immer gleich. Er beschränkte erst die Macht der Inquisition, hob aber dann deren Ansehen wieder, um die Jesuiten besser verfolgen zu können. Er schaffte die Autodafes ab, reformirte viele Mönchsorden, verminderte die Feier- tage und Ceremonien und zog die Güter wieder ein, welche Johann V. der Kirche geschenkt hatte. Der Buchhandel wurde in Schutz genom- men, die Büchercensur der Geistlichkeit entzogen und eine königliche Buchdruckerei angelegt. Zu keiner Zeit zeigte sich Pombal größer, als bei dem furchtbaren Em Erdbeben Erdbeben, welches 1755 ganz Lissabon mit dem Untergang be- ierffabon. s' drohte. Fast alle Gebäude der Hauptstadt stürzten ein, mehr als drei- ßigtausend Menschen wurden unter den Trümmern derselben begraben, und die Ueberlebenden waren in Gefahr, entweder Hungers zu sterben oder ein Opfer der vielen Räuber und Mörder zu werden, welche aus dem allgemeinen Unglück Nutzen zu ziehen suchten. Damals erschien Pombal den Bürgern wie ein Schutzgeift; bei Tag und Nacht sah man ihn ans den Gaffen; keine Gefahr deß Todes schreckte ihn; er hals Berschüt- teten, that den Flammen Einhalt, wehrte dem Plündern, sorgte für Herbeischaffung von Lebensmitteln; innerhalb einiger Tage ließ er einige hundert Gauner hinrichten, die inmitten des entsetzlichen Unglücks nur auf Raub ausgegangen waren. Seine größte Thätigkeit richtete Pombal auf Erweckung der In- Industrieland dustrie und Begründung eines selbständigen Handels. Wir haben frü- Handel, her (S. 229 — 232) die Größe und die Blüte des Handels und der Schifffahrt der Portugiesen geschildert; wir haben aber auch erzählt, daß unter der spanischen Herrschaft Portugals Handel, Land- und See- macht zu Grunde gerichtet wurden. Als Portugal sich wieder von Spanien losriß (1640), verzehrte was noch übrig war der langwie- rige Krieg mit Spanien, welcher (1668) mir gegenseitiger Erschöpfung endete. Die Portugiesen, welche früher auf dem Meere heimisch gewe- sen waren, galten um die Mitte des 17. Jahrhunderts für die schlech- testen Seeleute in Europa. Ihre Schifffahrt war auf die Fahrten nach den übrig gebliebenen Kolonien und auf Betreibung des Negerhandels beschränkt. Zwar gaben die brasilischen Einfuhren Liffabon neues Leben (Oporto kam erst unter Pombal auf), aber es waren nur fremde Schiffe, welche im Tajo Zucker und Tabak, Gold und Diamanten hol- ten und nach ihren Ländern verfuhren. Da die ganze Manufakturkraft Portugals und ein ansehnlicher Theil seiner Bodenproduktion vollstän- dig darniederlag, so bezog Portugal für sich und seine Kolonien die Jndustrieerzeugnisse aus fremden Ländern. Selten vergingen mehrere Jahre, daß nicht Amsterdam Getraide nach Liffabon schickte, regelmäßig aber waren die Sendungen der holländischen Jndustrieerzeugniffe, denen sich die englischen, französischen und selbst italienischen anschloffen. Von Produkten, die nicht Kolonialien waren, hatte Portugal kaum etwas anderes der Rede Werthes, als Seesalz und Weine. Der Minister Eraceira glaubte, daß Portugal bei seiner Produktion von Wolle auch den Beruf habe, dieselbe zu verarbeiten. Er ließ

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 651

1858 - Weimar : Böhlau
651 Die Kunde von Neckers Entlassung, welche sich am 12. Juli, an einem Sonntage, in Paris verbreitete, steigerte die Gährung zu Erstürmung einem fürchterlichen Grad. Die Theater wurden, wie bei einer allge- dcrvumc. meinen Trauer, geschloffen, uüd der Pöbel trug unter unaufhörlichem Geschrei die mit Flor umwundenen Büsten Necker's und des Herzogs von Orleans durch die Gassen. Die Truppen waren auf mehreren Punkten der Umgegend planlos aufgestellt, und die Befehlshaber erwar- teten Befehle. Eine Abtheilung eines deutschen Reiterregiments wurde unter Anführung des Prinzen Lámbese abgeschickt, die Ruhe herzu- stellen; aber die in die Luft geknallten Pistolenschüsse vermehrten nur den Uebermuth des Pöbels. Endlich brach der Unwille der Soldaten gegen Unschuldige los, und einige Spaziergänger wurden mit Mißhandlungen auseinander getrieben. Mit großen Uebertreibungen wurde das in das Palais-royal gemeldet. Da springt Camille Desmoulins, ein junger Advokat, auf einen Tisch, eine Pistole in der einen Hand, in der andern einen bloßen Degen; er spricht von den Gräueln der Tyran- nei und schreit: „Zu den Waffen, zu den Waffen." Noch an demselben Abend wurden die Werkstätten der Waffenschmiede geplündert. Die Wahlmännec von Paris hatten den Magistrat verdrängt und sich auf dem Rathhause zu einer Behörde gestaltet. Sie gaben den Befehl zur Bewaffnung des Volkes und ließen einen Saal mit alten Waffen öffnen. In der Nacht strömte von allen Seiten Raubgesindel herbei, um Beute zu machen. Am Morgen des 13. ertönten die Sturmglocken; die Mauthhäuser wurden in Brand gesteckt und mehrere Warenlager geplündert. Die Wahlmänner beschließen die Errichtung einer Bürgermiliz von 48,000 Mann. Um die Bewaffnung der tobenden Menge zu hintertrei- den, ließ Flesseleß, ein Mitglied des Magistrats, an mehreren Orten nach Waffen suchen, die angeblich da versteckt sein sollten, machte sich aber durch diese Täuschung als Volksfeind verdächtig. Am Morgen deß 14. Juli fand ein Volkshause im Hotel der Invaliden einen Vorrath von 30,000 Flinten. Nahe dabei, auf dem Marsfeld, standen meh- rere Regimenter Schweizer aufmarschirt, aber ihr Befehlshaber Be- sen val hatte keine Anweisung. Gewalt zu gebrauchen. Die Soldaten, welche vor der Stadt standen, kamen truppweise herein und verbrüderten sich mit dem Volke; die Garde aber steckte die von den Parisern ange- nommene blau-roth-weiße Kokarde auf und ging förmlich zum Volke über. Die Masse zog zu der Bastille, eine alte, zum Gefängniß für Staats- verbrecher benutzte Festung, die aber unter Ludwig Xvi. aufgehört hatte, ein Kerker schuldloser Gefangenen zu sein. Es lastete aber noch der Haß von Jahrhunderten auf dieser ehemaligen Zwingstätte tyrannischer Herrschaft. In derselben befehligte Launay über 80 Invaliden und 30 Schweizer. Er wollte sich schon bei der ersten Aufforderung ergeben und wurde nur durch einen Schweizerofficier von der Flue davon ab- gebracht. Die Ketten der ersten Zugbrücke wurden von dem Volke un- gehindert zerhauen; als sich aber die Masse in den Hof gegen die innere Zugbrücke drängte, gaben die Invaliden Feuer, und die Stürmenden prallten zurück. Eine Friedensgesandtschaft vom Rathhause bewirkte Einhalt. Als sich das Volk wieder an die Brücke drängte, ließ Launay abermals schießen. Nun schreien alle Verrath; die Gesandtschaft zieht ab; Gewehre

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 623

1858 - Weimar : Böhlau
623 russische Heere, geführt von Romanzow und Potemkiu. Ein russi- sches Geschwader lag in den Häfen der Krimm. Auch die Griechen wurden von neuem aufgefordert, zu den Waffen zu greifen. Die Tür- ken schienen diesmal ihrem Schicksal nicht entgehen zu können; aber viele Umstände vereinigten sich zu ihrer Rettung. Schweden begann 1788 Krieg mit Rußland, und daß verhinderte das Auslaufen der Ost- seeflotte. Die Russen waren nicht so vorbereitet, wie man geglaubt hatte. Der Kriegsplan der Oestreicher war so fehlerhaft, daß das Haupt- Heer bis tief ins Banat zurückgedrängt wurde. Potemkin endlich lag sechs Monate vor Oezakow, ehe ec es unter großem Blutvergießen erobern konnte. Im Feldzug von 1789 gewannen die Verbündeten zwei bedeu- tende Siege bei Fokschany und Martin estje; aber 1790 starb der Kaiser Joseph, und sein Nachfolger trat vom Kriegsschauplatz ab. Eng- land rüstete eine Flotte für die Ostsee, und Preußen bewegte seine Heere gegen die russische Grenze. Deshalb schloß Katharina zu Jassy (1792) Frieden mit den Türken, welche an Rußland das Gebiet von Ocza- kow bis an den Dniester abtraten. Der Sturm, welcher die Pforte mit dem Untergange bedroht hatte, wandte sich gegen Polen und warf dieses Reich in Trümmern. Bei den Polen brach der Wunsch nach Befreiung von dem russischen Drucke hervor, als der Türkenkrieg die Aussicht eines glücklichen Ausgangs eröff- nete. Auf dem 1788 berufenen Reichstage wurde Vernichtung des russischen Einflusses und Entfernung aller russischen Heere aus Polen verlangt und Vermehrung des Heeres und Verbesserung der Verfassung beschlossen. Mit Preußen wurde (1790) ein Bündniß zu gegenseitiger Vertheidigung eingegangen, und die neue Verfassung, in der man ein Unterpfand künf- tigen Glücks sah, 1791 angenommen. Mit diesen Bestrebungen der Polen war Katharina Ii. nicht zufrieden. Eine kleine Anzahl Polen schloß unter dem Schutze der russischen Heere eine Conföder ati on zu Targowiez, und 100,000 Russen näherten sich den Grenzen Po- lens. Preußen leistete nicht den erwarteten Beistand; die polnischen Heere mußten sich vor der Uebermacht der Russen zurückziehen; und der König Stanislaus Poniatowski zeigte sich schwach. Alle Einrichtungen des Reichstages von 1788 wurden wieder aufgehoben. Es erschien 1793 eine Erklärung von Preußen und Rußland, in welcher Polen eine Quelle des Freiheitßschwindels genannt und gesagt wurde, daß man Polen zum Heile seiner Nachbarn in engere Grenzen einschließen müsse. Ein nach Grodno berufener Reichstag mußte zuerst die Forderun- gen Rußlands bewilligen, welches einen großen Theil von Litthauen. Klein-Polen und die Ukraine verlangte, dann auch die von Preu- ßen geforderten Abtretungen zugestehen. (Zweite Theilung Polens 1793). Die Verzweiflung der Polen trieb sie zu einer Verschwörung, die sich über das ganze Königreich und über die abgetretenen Länder verbreitete. Kosciuszko wurde zum Haupte derselben ernannt. Zu Pultusk erhob (1794) Madalinski die Fahne der Unabhängigkeit, indem er sich weigerte seine Brigade aufzulösen und nach Krakau zog, wo auch Kosciuszko erschien. In Warschau fielen die Bürger und die Soldaten über die Russen her. Vor einem preußischen Heer von 40,000 Mann mußte sich Kosciuszko nach Warschau zurückziehen, be-

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 700

1858 - Weimar : Böhlau
700 Der Krieg gegen die aus- wärtigen Aeinde im Jahre 1783. ruchteste Regierungs-System, dessen die Weltgeschichte gedenkt. Der eine Theil der Nation ward geächtet, der andere berechtigt, unter dem Schilde deß Namens Jakobiner für die Worte Freiheit und Vaterland jede Art von Frevel zu begehen. Die Ausartung des Strebenß nach Freiheit m maßlose Tyrannei wurde durch die Unfälle beschleunigt, welche die Republik im Kampfe mit äußeren und inneren Feinden erlitt. Nach Dumouciez's Entiveichung überschritten die Oestreicher die Nordgrenze, nöthigten die Franzosen nach zweitägiger blutiger Schlacht zur Räumung des verschanzten Lagers bei Fam ar s und eroberten Conde und Val e nci ennes. Custine, welcher zum Befehlshaber der Nordarmee ernannt worden war, wurde wegen dieser Verluste zum Tode verurtheilt. Von den Preußen unter Kalkreuth wurde nach einer langen und schweren Belagerung Mainz eingenommen. Der französische Ge- neral Beauharnais wurde angeklagt, zu spät zum Entsätze vorge- rückt zu sein; er wurde ins Gefängniß geworfen und im folgenden Jahre guillotinirt. Nach dem Falle von Valenciennes und Mainz stand im Norden und Westen den Oestreichern, Preußen, Engländern und Hollän- dern der Weg ins Innere offen;-die Alliirten hatten von Basel bis Lille 280,000 Streiter; an den Alpen stand eine östreichisch. sardinische Armee; an den Pyrenäen kämpften zwei französische Armeen unglücklich mit den Spaniern; die Vendee hatte 60,000 Royalisten aus den Beinen, und viele Städte des südlichen Frankreich waren im Aufstande gegen den Convent. Die französischen Armeen waren in einem zerrütteten, der Auflösung ähnlichen Zustande, nirgends an Zahl den gegenüberste- henden Feinden gewachsen, und von Generälen ohne Ruf und ohne Ta- lente befehligt, die bei jedem Schritte vor unkundigen Aufsehern und vor dem Mordbeile blutdürstiger Richter zittern mußten. Der Fall des ab- scheulichen Regiments schien nahe zu sein, aber die Machthaber in Paris ließen sich nicht entmuthigen; sie verdoppelten bei jeder neuen Unglücks- botschast ihre Wuth und ihre Kraft und trieben die Tyrannei auf die äußerste Spitze. Durch ihre Energie und die Fehler ihrer Feinde erran- gen sie den Sieg. Auf Barrere's Vorschlag wurde am 23. August das allgemeine Aufgebot (levee en ma886) beschlossen. Alle Fran- zosen sollten, bis die Feinde von dem Gebiete der Republik vertrieben wären, für den Waffendienst in Anspruch genommen werden, die jungen Leute zuerst in den Kampf ziehen, die Verheiratheten Waffen und Lebens- mittel herbeischaffen, die Weiber Zelte und Kleider machen und in den Spitälern dienen, die Kinder Charpie zupfen, die Greise sich auf die öf- fentlichen Plätze tragen lasten, um den Muth der Krieger und deren Haß gegen die Könige zu entflammen. Auf allen öffentlichen Plätzen von Paris wurden Waffenwerkstätten errichtet, die Büchsenmacher aus allen Departements dahin beschieden. Dem Kriegsminister wurden hun- dert Millionen Franken zur Verfügung gestellt und eine Revolutions- armee mit zwölf wandernden Tribunälen gebildet, um alle Verschwö- rer, Aufkäufer und alle, die den kriegerischen Maßregeln ein Hinderniß in den Weg legen würden, zu ergreifen und zu richten. Alle rechtlichen Leute suchten im Lager oder auf dem Schlachtfelde eine Zufluchtsstätte gegen die Wuth der Angeber und die Habsucht der Revolutionsbeamren.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 702

1858 - Weimar : Böhlau
102 Der Bürger- krieg im In- nern Frank- reichs. stützung. Endlich, nachdem die Preußen den Ueberfall des französischen Generals Moreau auf ihre Verschanzungen bei Pirmasens zurückge- schlagen hatten (14. September), schien einiges Leben in die Preußen zu kommen. Obstreicher und Preußen erstürmten (13. Oktober) die Weißenburger Linien, eine Reihe von Feldschanzen, und öffneten sich dadurch den Weg nach dem Elsaß. Ferdinand von Braunschweig besiegte bei Kaisers lautern (30. November) den französischen General Ho che, verfolgte aber seinen Sieg nicht und unterstützte die Pläne von Wurmser zur Eroberung des Elsaß nicht. Am Ende des Jahres ging die östreichische Armee wieder über den Rhein zurück, und auch die Preußen mußten sich nach Mainz zurückziehen. Zu den äußeren Kriegen der Republik kamen innere Kämpfe. Die südlichen Departements hatten sich auf die Nachricht von der Ver- haftung der Girondisten gegen die Tyrannei des Berges erklärt. In Lyon, der zweiten Stadt Frankreichs, war der Jakobinerklub geschlos- sen und eins seiner verruchtesten Mitglieder, Challier, zum Tode ver- urtheilt und hingerichtet worden. Die Lyoner glaubten durch Annahme der neuen Verfassung den Convent versöhnt zu haben, und gehorchten, als ihnen zwanzig Stück große Geschütze zum Kriege gegen Spanien abverlangt wurden. Aber der Convent wollte keinen Frieden mit Ge- mäßigten und Reichen, und Lyon sah sich von einem zahlreichen Con- ventsheere mit furchtbarer Rache bedroht. In dieser Noth griff alles zu den Waffen; ein tüchtiger Mann, Namens Precy, stellte sich an die Spitze der Bewaffneten. Frauen und Kinder schanzten, weil die Mauern verfallen waren. Siebzig Tage ertrugen die Belagerten alle Mühselig- keilen der Vertheidigung mit einem Heldenmuthe, der einen glücklichern Ausgang verdient hätte. Endlich erlagen sie dem Hunger und schickten Abgeordnete, um wegen der Uebergabe zu unterhandeln. Unter Preey's Anführung versuchten zweitausend heimlichen Auszug, aber sie fanden fast alle den Tod, und nur etwa fünfzig, unter ihnen Precy, entka- men in die Schweiz. Nun rückten die Belagerer in die Stadt. Der Convent beschloß, auf den Trümmern der zerstörten Stadt eine Säule mit der Inschrift zu errichten: „Lyon bekriegte die Freiheit, Lyon ist nicht mehr!" Die Häuser der Reichen und Vornehmen wurden zerstört, und als die Hände der Arbeiter nicht ausreichten, mit Pulver gesprengt. Täglich fielen vierzig bis fünfzig Köpfe unter dem Mordbeile, und als die Henker ermüdeten, wurden täglich die Schlachtopser zu Hunderten, zwei und zwei zusammengebunden, durch Kartätschenschüsse zu Boden gestreckt und mit Bajonetten und Säbelhieben vollends niedergemacht. Jede Art des Frevels und der Verruchtheit wurde geübt. Frauen, welche um das Leben der Männer zu stehen gewagt hatten, wurden an die Balken der Guillotine gebunden, um von dem Blute der Ihrigen be- spritzt zu werden. Um dem Tode oder den Fesseln zu entgehen, waren die Frauen der ausgewanderten oder ermordeten Bürger gezwungen, sich in die Arme der Ungeheuer zuwerfen, welche noch von dem Blute ihrer Männer trieften, oder am Fuße der Freiheitsbäume Ehebündniffe mit Kutschern und Lastträgern zu schließen. Und mitten unter diesen Gräueln wurden diejenigen Einwohner, welche vom Morde verschont geblieben waren, zur Theilnahme an einem republikanischen Feste genöthigt, nämlich zur

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 703

1858 - Weimar : Böhlau
703 Vergötterung des nach dem Urtheile der Jury Hingerichteten Jakobiners Challier. Auch Marseille wurde von dem republikanischen Räuberheere wie eine im Sturm eroberte Stadt behandelt. Die stark befestigte Hafenstadt Toulon hatte sich dem englischen Admiral Hood, der mit einer englisch-spanischen Flotte im Mittelmeer kreuzte, ergeben und sich für Ludwig Xvii. und die Verfaffung von 1791 erklärt. Die Engländer erhielten dadurch den Haupthafen des Mittelmeers, eine bedeutende Kriegsstotte und 3000 Kanonen. Die Eng- länder ergriffen aber keine kräftigen, Vertrauen erweckenden Maßregeln; sie richteten ihr Augenwerk mehr aus das Kriegsmaterial und die sran- zösischen Schiffe, welche im Hafen lagen. Zwischen den englischen und spanischen Befehlshabern herrschte keine Einigkeit. Dennoch schien die Schwierigkeit, diesen festen, von einer zahlreichen Besatzung vertheidigten Platz zu erobern so groß, daß die bei dem Heere befindlichen Convents- deputirten schon den Vorschlag machten, die Belagerung aufzuheben. Befehlshaber deß Belagerungsheeres war erst ein Maler Carteaux, dann ein Wundarzt, Doppet, die beide vom Kriege nichts verstanden. Aber bei dem Heere befand sich Napoleon Bonaparte, ein junger, aus Corsika gebürtiger Officier, der von Carnot in seiner Tüchtigkeit er- kannt und als Commandant der Artillerie zur Armee vor Toulon ge- schickt worden war. Durch dessen Maßregeln wurde, nachdem der tapfere Dugommier den Oberbefehl übernommen hatte, das wichtige Fort Malbosquet erobert. Sobald der englische Admiral den Feind im Besitze dieses Punktes sah, gab er das Signal, die Anker zu lichten und die Rhede zu verlassen. Im Kriegsrathe wurde, obgleich die Spanier die Vertheidigung der Stadt übernehmen wollten, die Räumung derselben beschlossen. Die französischen Schiffe, die man nicht mitnehmen konnte, und das Arsenal wurden in Brand gesteckt. Die Einwohner, welche die Stadt verlassen wollten, wurden auf die spanischen und englischen Schiffe aufgenommen. Die zurückgebliebenen Einwohner wurden, unter dem Vorgeben einer wichtigen Mittheilung, von dem Conventsdeputirten Fr«-ron zusammenberufen und mit Kartätschen niedergeschossen. Nach einem Beschluß des Convents sollte Toulon zerstört werden und unter dem Namen Hafen des Berges fortan nur eine Schiffsniederlage sein. Einen weit längeren und hartnäckigeren Kampf hatten die Republi- kanec mit den königlich gesinnten Bewohnern der Vendöe zu bestehen. Die Vendeer führten den Krieg so lange mit Glück, bis sie sich im Juni 1793 durch den Erfolg ihrer Waffen verleiten ließen, den Kampf über die Grenzen ihres Landes auszudehnen und die Stadt Nantes, einen der Hauptsitze des Republikanismus, anzugreifen. Sie wurden mit groß- ßem Verluste zurückgeschlagen. Bei dieser Gelegenheit fiel Catheli- neau, ein reicher Bauer und Frachtfuhrmann, der kurz vorher zum Ober-Anführer gewählt worden war. Die Vendee würde damals wie- der unterworfen worden sein, wenn nicht die blutgierigen Republikaner die ganze Bevölkerung dieses königlich gesinnten Departements auszurot- ten gesucht hätten. Besonders machte der Volksrepräsentant Carrier, ein feigherziger Blutmensch, Nantes zum Schauplatz der entsetzlichsten Gräuelthaten. Zwölf Colonnen der Revolutionsarmee durchzogen das Land und verheerten es mit Feuer und Schwert, sie schleppten Tausende von Gefangenen nach Nantes, wo sie Carrier ohne allen Prozeß zu

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 680

1858 - Weimar : Böhlau
680 Der Krieg am Rhein und in Belgien. Die Septem- bertage. riez hatte sich auf einer langen Hügelreihe zwischen St. Menehould und Valmy vereinigt. Der Herzog begnügte sich mit einer Kano- nade gegen den auf der Höhe bei Valmy stehenden Kellermann; aber den Angriff wagte er nicht. Er knüpfte Unterhandlungen mit Dumouriez an. Als er aber die Wiedereinsetzung Ludwigs Xvi. in seine vollen Rechte verlangte, theilte ihm Dumouriez das auf die Ab- setzung deß Königs und die Umwandlung Frankreichs in eine Republik bezügliche Decret der Nationalversammlung mit. Ein rauhes Herbstwet- ter stellte sich ein; der lehmige Boden der Champagne wurde zum tiefen Morast; die naffe Kälte, verbunden mit dem Genuß unreifer Trauben, die beim Mangel an Brot und trinkbarem Wasser oft mehrere Tage hin- durch das einzige Nahrungsmittel waren, erzeugten die Ruhr, und Tau- sende erkrankter Krieger lagen in unerträglichen Schmerzen auf dem nassen, von den ekelhaftesten Auswürfen bedeckten Boden unter den glück- licheren Todten. Der König konnte seinen Unmuth über die getäuschten Erwartungen, der Herzog seine Besorgnisse nicht bergen. So erfolgte am 1. Oktober der Rückmarsch der Armee. Schrecklich war daß Elend der Menschen und Thiere, die Straße, die man zog, bezeichneten Trüm- mer und Leichen. Erst im Luxemburgischen gönnten sich die Preußen die erste Rast. Am Mittelrhein hatte Custine das Hauptmagazin der Oestreicher in Speie r weggenommen und die 2000 Mann der Besatzung zu Ge- fangnen gemacht. Durch eine in Mainz vorhandene Revolutionßpartei eingeladen, rückte Cüstine dann vor Mainz, und der Commandant ca- vitulirte, obgleich die Franzosen nicht einmal Geschütz bei sich hatten. Nach dem Einzuge der Franzosen wmde in Mainz ein Jakobinerklub errichtet, ein aus trockenem Holze gezimmerter Freiheitsbaum feierlich aufgestellt, die Feier republikanischer Feste veranstaltet und gegen die Anhänger des Kurfürsten gewüthet, Auch Frankfurt wurde von den Franzosen besetzt und von der neutralen Reichsstadt eine Brandschatzung von anderthalb Millionen Thalern erpreßt. Frankfurt wurde jedoch am 2. December von den Preußen und Hessen wieder eingenommen. Von der Süd arm ee unter Mon teßquiou wurden die sardinischen Land-, schäften Savoyen und Nizza ohne Kriegserklärung besetzt. Dumou- riez besiegte nach dem Abzüge der Preußen die Oestreicher bei dem Dorfe Jemappes und besetzte Belgien. In Paris hatte sich in den jüngsten Ereignissen die Schwäche der Nationalversammlung kund gegeben; über sie herrschte jetzt der Ge- meinderath von Paris, über diesen Robespierre, Danton und Marat. Robespierre erschien vor der Nationalversammlung und for- derte Rache für die am 10. August gefallenen Märtyrer aus dem Volke und die Einsetzung eines aus Abgeordneten einer jeden Section von Paris gebildeten Gerichts. Trotz des Widerspruchs der Girondisten wurde ein Revolutionstribunal eingesetzt. Sobald dieses Blutgericht seine Sitzung begann, ließ Manuel auf dem Earrouselplatze die Köpf- Maschine aufrichten, die ein Jahr vorher von dem pariser Arzt Guil- lotin erfunden war. Sie wurde nicht wie sonst wieder weggenommen, sondern blieb stehen. Die Nachricht vom Vorrücken der Preußen, dann von der Uebergabe Longwy's und Verduns weckte in der Bevölkerung

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 681

1858 - Weimar : Böhlau
681 von Paris Erbitterung und Besorgnisse. Ein Beschluß der Nationalver- sammlung weihte Longwy der Vernichtung; es wurde Todesstrafe gegen jeden ausgesprochen, der in einer belagerten Festung von Uebergabe re- den werde. Man hatte anfangs den Gedanken, sich hinter die Loire zurückzuziehen und den König mit sich zu führen. Dem widersprach Danton, der durch unerhörte Mittel der Gewalt die Gegner einzu- schüchtern und am Zusammenwirken zu hindern gedachte. Mit Marat und Robespierre benutzte er die schlimme Kunde von der Grenze, um den Einfluß der Girondisten zu vernichten, von denen es laut wurde, daß sie nach Errichtung einer aus mehreren Bundesstaaten bestehenden Republik strebten. Es wurden nächtliche Haussuchungen angestellt, dem Vorgeben nach, um wegen der Nähe des Feindes den verdächtigen Adel und unbeeidigte Priester aufzuheben und nach versteckten Waffen- vorräthen zu suchen, der That nach, um bei dieser Gelegenheit sich aller Gegner zu bemächtigen. Zu diesem Zweck wurden in der Nacht auf den 29. August alle Ausgänge von Paris geschlossen und während eines Zeitraums von 24 Stunden nicht geöffnet. Dann besetzten Schaa- ren von Pikenträgern die einzelnen Stadttheile, durchsuchten die Woh- nungen, bemächtigten sich der vorgefundenen Waffen lind schleppten meh- rere tausend Unglückliche, vorzugsweise Adlige und unbeeidigte Priester, in die Gefängnisse. Bei Danton, im Palaste der Justiz, wurden die Listen derer entworfen, die aus der Zahl der Lebenden vertilgt oder aus dem Vaterlande verwiesen werden sollten. Die Nation alversam-mlu ng begriff die ihr drohende Gefahr; sie suchte sich deß Joches zu entledigen, das ihr der jakobinische Bürger- rath auferlegt hatte. Als eine Section der Hauptstadt den tyrannischen Bürgerrath für anmaßend und ungesetzlich erklärte, beschloß die Natio- nalversammlung die Aufhebung desselben und die Wahl eines neuen. Als aber eine Deputation der Commune vor den Schranken erschien und sich auf das Volk berief, das seine Retter zu erhalten wissen werde, gab die furchtsame Nationalversammlung zu, daß die Mitglieder des entsetz- ten Bürgerraths wieder erwählt werden könnten, und die Gewalt blieb in denselben Händen. Während nach dem Einrücken der Preußen in die Champagne die Royalisten die Hoffnung hegten, nächstens ihre Befreier und Rächer an- kommen zu sehen, erkannten die Jakobiner, daß sie nur zwischen gänz- lichem Untergang oder verzweifelter Abwehr zu wählen hatten. Aller Bedenklichkeiten ledig und vor keinem Verbrechen zurückbebend, beschlos- sen sie, durch einen Schlag ihre Feinde zu vernichten und ganz Frank- reich dergestalt zu betäuben, daß es als ein willenloses Werkzeug ihrem Machtgebot folgen müsse. Die Herrschaft des Schreckens trat nun in der furchtbarsten Gestalt ins Leben. Durch Lärmschüsse, durch Sturm- geläute und das Wirbeln der Trommetn wird am 2. September das Zeichen zum Morden gegeben. Durch einen Beschluß des Bürgerrathes werden alle waffenfähigen Bewohner von Paris berufen, sich auf dem Marsfelde zur Bildung eines Heeres zu vereinigen, und ein Beschluß der Nationalversammlung verhängt Todesstrafe über alle, die sich wei- gern, gegen den Feind zu marschiren. Aber nicht der Aufbruch der pariser Bürgerschaft, sondern die Verbreitung eines dumpfen Schreckens ist die Absicht der Gewaltmenschen. Alle, die als Anhänger des Königs

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 753

1858 - Weimar : Böhlau
753 versprochen wurde. Dieser Beweis von Nichtachtung erregte in Preußen großen Unwillen. Zahlreiche und laute Stimmen riefen mit Ungestüm nach Krieg, in der zuversichtlichen Hoffnung des Sieges. In den jüngeren Officie- reu hatte vie lange Waffenruhe, die Preußen mitten in der kampfbewegten Welt hielt, eine um so größere Sehnsucht nach Thaten und Auszeichnung erzeugt, je gewisser sie in Erinnerung an Friedrichs Thaten auf Sieg hofften. Von der allgemeinen Aufgeregtheit hielt der König sich frei und übersah mit richtigem Blicke die Lage des Reichs, die Erschöpfung des Schares, die Gebrechen der Verwaltung und die Abgelebtheit mancher Heereseinrichtung. Der König hoffte wenigstens noch Zeit zu gewinnen und sandte den General von Knobelsdorf nach Paris. Jedoch wurde die Armee auf den Kriegsfuß gesetzt. Aber die fortdauernden Friedens- Hoffnungen brachten Ungewißheit und Hemmnisse in Entschlüsse und Maßregeln, und der Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig, dem die Führung des Heeres übertragen wurde, war alt und nicht der Mann, Napoleons kühne Plane und rasche Entscheidungen zu überbieten. Napoleon ries die Truppen der Rheinbundfürsten zu den französischen Fahnen und erschien am 28. September in Deutschland. Der Herzog von Braunschweig hatte eine gefährliche Stellung am Nordabhange des thüringer Waldes eingenommen, während der Fürst von Hohenlohe, der nächste Unterseldherc, in den Saalgegenden stand. Am 7. Oktober 1806 wurde ein preußischer Heerhaufen, der unter Tauenzien bis Hof vorgeschoben war, zum verlustvollen Rückzüge ge- nöthigt. Am 10. Oktober wurde ein preußisches Corps, das als Vor- Hut derhohenloheschen Armee bei Saalfeld stand, vom überlegenen Feind zersprengt und der Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen, der es in den Kampf geführt hatte, getödtet. Am 14. Oktober 1806 erfolgte die Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt. Der Herzog von Braun- schweig wurde bei Auerstädt, der Fürst von Hohenlohe bei Jena geschla- gen. Der Herzog von Braunschweig war gleich im Anfange der Schlacht gefährlich verwundet worden. Der König übergab den Oberbefehl an Hohenlohe. Der Ueberrest des Heeres sollte sich bei Magdeburg sammeln und nach Vereinigung mit der unter dem Prinzen Eugen von Würtemberg bei Halle stehenden Reserve, eine die Hauptstadt sichernde Stellung einnehmen. Aber der Prinz Eugen, anstatt sich auf die Kunde der verlornen Schlacht nach Magdeburg zurückzuziehen, erwartete in unbegreiflicher Sicher- heit den Feind und wurde geschlagen. Rathlosigkeit und Kleinmuth bemächtigte sich der preußischen Befehlshaber. Schon am 16., am zweiten Tage nach der Schlacht, übergab der Commandant in Er- furr diese Festung. Am 23. Oktober nahm der nach Berlin eilende Feind die Festung Spandau. Der Fürst von Hohenlohe übergab das ihm anvertraute Heer von 16,000 Mann bei Prenzlau durch Capitu- lation dem Feinde. Die wohlverwahrten, mit hinreichender Besatzung und großen Vorräthen versehenen Oderfeftungen Stettin und Küstrin öffneten die Befehlshaber, ohne einen Schuß zu thun, schwachen fran- zösischen Heeresabtheilungen. Am 10. November fiel Magdeburg, das für das Hauptbollwerk des Staates gegolten hatte. Blücher, der sich von der Oder abgeschnitten sah, warf sich nach Lübeck. Aber diese Stadt wurde von den Franzosen erstürmt, und Blücher, der mit den 48
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