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bigte einen Gesandten bei dem Nationalconvente und fügte sich dem Ge-
böte, Ludwig Xviii. aus Verona hinweg zu weisen.
Die furchtsamen Staatshäupter glaubten durch gänzliche Wehrlosig-
keit die kriegführenden Mächte von Venedigs Parteilosigkeit zu überzeu-
gen und zur gutwilligen Schonung seines Gebietes zu bewegen. Die
Folge dieser friedfertigen Staatskunst war, daß 1796 die venetianische
Festung Pesckiera von den Oestreichern, dann die ganze Terra firma
von den Franzosen besetzt ward. Der Senat zahlte große Summen an
Bonaparte und machte unermeßliche Lieferungen an dessen Heer, be-
harrte aber bei dem Systeme völliger Wehrlosigkeit. Dennoch traute
Bonaparte dieser widersinnigen Wegwerfung nicht. Als er seinen Zug
in das Innere von Oestreich antrat, hielt er es für nöthig, den Senat
durch ein Schreckmittel noch mehr im Zaum zu halten. Er munterte
die Anhänger revolutionärer Grundsätze auf, sich zu Volksgesellschaften
zu vereinigen. Als aber die Revolutionäre zu den Waffen griffen und
sich von der bisherigen Regierung lossagten, erklärte sich ein weit zahl-
reicherer Theil der Bevölkerung für die alte Verfassung und gegen die
Franzosen. Bei der Kunde von Bonaparte's Verstrickung in die Berge
von Kärnthen kam die Volkswuth am 17. April 1797 in Verona zum
Ausbruch. Viele Franzosen wurden niedergemacht und die Besatzung in
dem Fort heftig, wiewohl vergebens, bestürmt. Jetzt glaubte der Senat
von Venedig dem Drange des Volkes zum Kriege gegen Frankreich nach-
geben zu müssen und erklärte sich durch Absendung slavonischer Truppen
für die Veronesen. Da kam die Schreckenspost von dem Vertrage zu
Leoben, ukld der feigherzige Senat sah sich von der Rache deß gesürch-
teten Feldherrn bedroht. Friedensboten wurden an Bonaparte geschickt,
und dieser verstand sich endlich unter sehr harten Bedingungen zu einem
Stillstände von sechs Tagen. Die aristokratische Verfassung sollte abge-
schafft und eine französische Division nach Venedig übergesetzt werden,
um bis zur Einführung der neuen demokratischen Verfassung daselbst die
Ruhe zu erhalten.
Während sich Abgeordnete des Senats nach Mailand begaben, um
von Bonaparte die Begnadigung Venedigs zu erlangen, versammelten
sich in Venedig die Demokraten und setzten unter der Leitung des fran-
zösischen Gesandtschaftssekretärß Villebast eine an den Senat gerichtete
Schrift auf, in welcher sie dem Senat augenblickliche Abdankung, Er-
richtung einer provisorischen Municipalität und schleunige Herüberholung
der Franzosen geboten. Auf diese Schrift erklärte am 12. Mai 1797
der Senat, daß er sich auflöse und es dem Volke überlasse, sich neue
Obrigkeiten zu wählen, und damit stürzte das alte Staatsgebäude ver
venetianischen Aristokratie in Trümmern. Am 16. Mai zogen die Fran-
zosen in Venedig ein, und ihr erstes Geschäft war, sich alles anzueig-
nen, was von der alten Herrlichkeit Venedigs in den Schiffswerften
und Zeughäusern vorgefunden wurde. In den Unterhandlungen mit
Oestreich war bereits über Venedig verfügt.
Auf dem gutßherrlichen Schlosse des Dorfes Campo Formio,
bei Udine in Friaul, wurde sechs Monate nach dem Vertrage zu Leoben
der Definitivfriede zwischen Oestreich und Frankreich ge-
schlossen, am 17. Oktober 1797. Der Kaiser überließ die Niederlande
Der Friede
zu Eamvo
Formio.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xviii Ludwig Oestreich Oestreich Eamvo
Formio
Extrahierte Ortsnamen: Verona Wehrlosig- Venedigs Verona Frankreich Venedig Mailand Venedigs Fran- Venedig Venedigs Udine Friaul Frankreich Niederlande