Berichte von Entdeckung-- und Lorschungsreisen. S. Fridtjof Nmrsen. 143
Proben, die ich heute mitnahm, bestehen zum größten Teil aus minerali-
schein Staub, vermischt mit Diatomeen und andern Bestandteilen organi-
scher Herkunft. Blessing hatte zu Ansang des Sommers auf der Ober-
fläche des Eises mehrere Proben gesammelt und dieselbe Beobachtung ge-
macht. Ich muß das noch weiter untersuchen, um zu sehen, ob all dieser braune
Staub mineralischer Natur ist und infolgedessen vom Lande herrührt. In
den Rinnen fanden wir Mengen von Algenklumpen von derselben Art,
wie wir sie schon früher oft wahrgenommen hatten. In fast jedem kleinen
Kanal waren große Ansammlungen davon. Wir konnten auch sehen, daß
an den Seiten der Schollen eine braune Schicht sich von der Eisoberfläche
tief ins Wasser hinab erstreckte. Sie rührte von einer auf dem Eise
wachsenden Alge her. Im Wasser schwammen ebenfalls eine Anzahl
kleinerer, zäher Klumpen, einige von weißer, andere von gelblichroter Farbe,
von denen ich mehrere sammelte. Unter dem Mikroskop schienen sie sämt-
lich aus Ansammlungen von Diatomeen zu bestehen, unter denen sich aber
auch eine Anzahl größerer, roter Zellenorganismen von ganz charakteristi-
schem Aussehen befand. Alle diese Diatomeenansammlungen hielten sich
in einer gewissen 'Tiefe, ungefähr einen Meter unter der Oberfläche des
Wassers; in einigen der kleinen Rinnen erschienen sie in größeren Mengen.
In derselben Tiefe schien auch die vorstehend erwähnte Alge hauptsächlich
zu gedeihen, während einzelne Teile derselben bis zur Oberfläche auf-
stiegen. Offenbar halten diese Ansammlungen von Diatomeen und Algen
sich genau in jener Tiefe, in welcher die obere Süßwasserschicht auf dem
Seewasser ruht. Das Wasser an der Oberfläche war ganz süß; die
Diatomeenmassen sanken darin unter, schwammen aber, wenn sie das See-
wasser darunter erreichten.
Vom Morgen bis zum Abend, ja bis spät in die Nacht hinein werde
ich vom Mikroskop vollständig in Anspruch genommen und sehe nichts von
dem, was um mich her vorgeht. Ich lebe mit diesen zierlichen Wesen in
ihrer eigenen Welt, wo sie, eine Generation nach der andern, entstehen
und sterben, im Kampfe ums Dasein sich gegenseitig bekriegen und ihre
Liebesangelegenheiten mit denselben Gefühlen, denselben Leiden, denselben
Freuden verfolgen, die jedes lebende Wesen, von dem mikroskopischen
Tierchen bis zum Menschen erfüllen. So heiß wir menschlichen Wesen
auch kämpfen, um uns den Weg durch das Labyrinth des Lebens zu bahnen,
ihre Kämpfe sind sicherlich nicht weniger erbittert als die unsrigen — ein
rastloses Hin- und Herjagen, wobei alle anderen beiseite gestoßen werden,
um für sich selbst das, was nötig ist, zu erobern. Was ist das Leiden
des Einzelnen in diesem großen Jagen? Und dieses sind kleine einzellige
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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148
Ii. Erdkundliches Lesebuch
Magen Steine enthielt, und zwar Granit und Hornblendeschiefer mit
Granaten. Bidlingmaier und Vahsel gingen auf die Schollen zu
magnetischen Messungen hinaus, mußten aber scharf im Auge behalten
werden, weil das Eis lebhaft trieb und seine Lagen verschob, so daß es
gegen 1 Uhr mittags schon Schwierigkeiten hatte, sie zurückzuholen; ich
selbst lotete und fand 3080 in. Daran schlössen sich Schöpf- und Tem-
peraturserien, welche die von früher her bekannte Wärmeschichtung im
Wasser des südlichen Eismeers derart bestätigten, daß unter der kalten
Oberflächenschicht in schnellem Übergang eine wanne Unterschicht folgt,
deren Temperatur dann gegen den Boden hin zunächst schnell und dann
immer allmählicher abnimmt bis zu etwa —0,3° am Boden, i Das
Wetter war herrlich, doch die Sonne blendete so stark, daß wir die Schnee-
brillen gebrauchen mußten. Die Bodenprobe hatte ausfallenderweise viel
Globigerinen und verhältnismäßig wenig Diatomeen.2 Die Gesteins-
partikel darin hatten meistens Geschiebeform, ihrem glazialen Ursprung
getreu; dazwischen aber fanden sich auch scharfkantige Brocken, die vul-
kanisch sein konnten.
Durch das Treiben des Eises waren wir allmählich so blockiert, daß
wir uns wenig bewegen konnten. Nur in Nw. sahen wir eine offene
Bucht und beschlossen, den Weg dorthin zu forcieren. Es ging sehr müh-
sam hindurch; doch die Schollen waren verhältnismäßig nicht groß und
wichen aus, wenn der „Gauß" sich in die Ritzen dazwischen hinein wühlte.
Auch waren sie vielfach morsch, zerbrachen leicht und lösten sich schließlich
in einen etwa 100 in breiten Streifen eines schwammigen Eises auf, wel-
cher keine Schwierigkeiten mehr bot. Um 10 Uhr abends hatten wir das
offene Wasser erreicht. Der folgende Tag sollte uns den endgültigen
Einzug ins Eis bescheren. Auffallend war, daß das Plankton hier
anderen Charakter hatte; Diatomeen waren fast verschwunden, Copepoden 3
erschienen. Auch Albatrosse umschwärmten das Schiff gleich wie Sterna,
Kaptaube und Prion,1 die sich ans offene Wasser halten. Wir verfolgten
im Laufe des Vormittags sw. Kurse und passierten der Reihe nach ver-
schiedene Zungen von lockerem Scholleneis; sie lösten sich von den fest-
liegenden Scholleneismassen los, in denen wir an den vorigen Tagen weiter
östlich gestanden hatten. Wir verfolgten den Rand der kompakten Masse
1 Vgl. die Verhältnisse im Nördlichen Eismeer, S. 137. — 2 Diatomeen sind
sehr kleine, kieselgepanzerte Algen; Globigerinen wie Foraminiferen und Radiolarien
gehören zu den Rhizovoden, winzigen Urtierchen, die aus jedem Teil ihrer Sckleim-
Masse Würzelchen wie Füße vorstrecken und zurückziehen können und meist in zierlichen
Kieselpanzern stecken. — 8 Kleine Krebse. — i Taubensturmvogel; Sterna s. S. 97.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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180
Ii. Erdkundliches Lesebuch.
Fremdenstrom ihre Flur berührt. Dieser das Gebirge suchende Verkehr
mildert ein wenig den bedeutenden Abstand, der in den wirtschaftlichen Ver-
Hältnissen die Bewohner der Berge von den weit günstiger gestellten Sie-
delungen des Senkungsfeldes trennt.
Nur ein Zug des Naturbildes verbindet beide Naturgebiete zu gleichem
Verhängnis: die verheerende Kraft der gewöhnlich unscheinbaren, aber
nach kräftigen Güssen furchtbar anschwellenden Gewässer. Wie der Fort-
schritt der Besiedelung nach aufwärts sie bisweilen über die Höhengrenze
natürlicher Lebensfähigkeit hinausgeführt hat, so sind nach einer Zeit, die
hochwasserfreie, sichere Lagen für ihre Wohnplätze wählen konnte, spätere
Geschlechter in notgedrungener Verwegenheit an die Bäche selbst herab-
gestiegen und haben oft erst durch deren Einschränkung sich selbst die Grund-
läge einer Heimstatt zu schaffen sich erkühnt. Aber schon die ursprüngliche
Dorfanlage der mittelalterlichen deutschen Kolonisation hat ihre Häuser-
zeilen derartig an den Dorfbächen aufgereiht, daß die Berührungsflächen
des Hochwassers mit den Siedelungen um Vielfaches größer wurden, als
es bei einer fester geschlossenen, rundlichen Dorsanlage hätte geschehen
können. Diese starke Bebauung der Talsohlen beschränkt auch eins der
Abwehrmittel, die Anlage von Staubecken zur Aufspeicherung des Hoch-
wassers und planvoller Verwertung dieser Wasservorräte im Dienste der
Industrie, noch bestimmter, als es die Natur allein tut, auf den Berg-
rahmen der Grafschaft; selbst in ihm sind die dafür geeigneten Örtlichkeiten
spärlich genug.
Auch diese Aufgaben der Gegenwart lassen den Unterschied der wirt-
schaftlichen Kraft des Gebirges und des tiefer liegenden mittleren
Kernes der Grafschaft deutlich erkennen. Er wird großenteils gebildet
durch Senkungsfelder. Ihr Vorteil gegenüber dem Bergrahmen ruht nicht
allein in der geringeren Meereshöhe, der milderen Temperatur, den
mäßigeren Niederschlägen, sondern mit dem bedeutenden Alter dieser klima-
tischen Vorrechte steht auch eine günstigere Bodenbeschaffenheit in ursäch-
licher Verbindung. Die abtragende Wirkung der Atmosphäre hat auf den
Höhen des Bergkranzes die einst auch hier in weiter Ausdehnung entwickelte
Kreideformation bald vollständig beseitigt, bald wenigstens so weit, daß
ihre tonreicheren oberen Lagen verschwunden und hauptsächlich die Bänke
des Quadersandsteins erhalten geblieben sind; dagegen hat die in tiefere
Lage herabgesunkene Mitte der Grafschaft eine viel geringere Abfpülung
erfahren; die dem Pflanzenleben reichere Nährstoffe bietende oberste
(senone) Abteilung der Kreideformation, die sogenannten Schichten von
Kieslingswalde, sind nicht nur bei diesem Dorfe, sondern auch sonst in
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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182 It. Erdkundliches Lesebuch.
Tiefe abfallend und schließlich gegen die über 1000 m tiefe Färber
Rinne in steilerer Böschung abgesetzt. Als eine mäßige Anschwellung
liegt hier die Große Fischerbank mit Tiefen zwischen 60 und 70 m
in der Mitte der Fläche. Nach der britischen Seite hin ist eine über 80 in
tiefe, südlich bis fast auf die Höhe von Newcastle vordringende Mulde ge-
legen, die unsre Fischer den Fladengrund, englischen Cemeterv oder
den Friedhof nennen.
Die Doggerbank, so groß wie Schleswig-Holstein, von gestreckt
ovalem Umriß innerhalb der 40 in - Linie, ist in ihrem breitesten Süd-
westteile nur 15 m tief. Südwärts ihr unmittelbar vorgelagert ist die
Silberkule, eine Furche von 60 bis 70 m Tiefe, wohin sich, wenn im
Herbst das Wasser auf der Bank abkühlt, die Scholle und Seezunge zurück-
zieht und dann mit Grundnetzen in Massen herausgeholt wird.
Überhaupt ist der Boden der südlichen Nordsee merkwürdig durch
sein wechselvolles Relief. Im ganzen sind die Tiefen nirgends größer als
45 m, auf sehr weiten Strecken sogar nicht über 35 m, so daß die meisten
unserer Kirchen, hierher versetzt, mit ihren Turmspitzen aus dem Wasser
herausragen würden und, wie die Erfahrung gezeigt hat, gesunkene See-
schiffe mit den Stangen ihrer Masten über den Wellen bleiben und damit
den Schiffbrüchigen eine letzte Zuflucht gewähren. Stellenweise haben
wir ausgedehnte ganz ebene Flächen, wie das Gebiet „der breiten
Vierzehn", wo auf einem Areal von 3500 qkm die Tiefen zwischen 23
und 24 m liegen. Das merkwürdigste aber sind die namentlich im Süd-
westteile auftretenden, ganz schmalen, aber langgestreckten und stasfel-
förmig angeordneten Bänke. Die Seekarten zeigen sie uns alle fast nach
demselben Muster gebaut: im Norden sind sie nach Nnw., dann nach N.,
im Süden vor der Themsemündung nach No. gerichtet, ebenso an der
flandrischen Küste. Ihre Länge beträgt 15 bis 20 km, ihre Breite meist
nur 2000 m, bei den landnäheren wird sie größer. Denkt man sich die
Nordsee trocken gelegt, so würden sie als lange Hügelkämme von 20 bis
30 m Höhe ziemlich steil aus dem umgebenden flachen Boden hervorragen.
Die südlichsten Bildungen der Art liegen im Kanal von Dover; sie sind
kürzer als die andern, bestehen auch aus Sand, haben aber, wie die Vor-
arbeiten für das bekannte Tunnelprojekt ergaben, einen Kern von an-
stehendem Gestein der Portlandformation.
Die Entstehung dieser eigentümlichen Bänke ist nicht ganz leicht ver-
ständlich. Englische Geologen haben geäußert, daß sie von den Gezeiten-
strömen aufgeschüttet wären. In der Tat ist die Richtung der Gezeiten-
ströme genau die der Kämme. So finden wir auch ganz analog in Fluß-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Nordsee Dover
Berichte von Cntdeckungs- und Sorschung-reisen. S. Ferdinand v. Richthofen.
125
die Kahlheit der Berge, die Formen und Farben der Gesteine, welche
dadurch deutlich werden, die Art der Lagerungsverhältnisse, welche sich
noch aus weiter Entfernung klar erkennen lassen, die breite, eintönige
Berebenung im Osten mit sanfter Böschung von den Flanken abwärts,
die breiten, sandigen, wasserlosen Flußbecken — alles dies ist charak-
teristisch für das Great Basin. Nur die zerstreuten Dörfer zeigen, daß
hier ein anderes Volk wohnt als die wandernden Indianer. Auch ließ
sich selbst von der Höhe erkennen, daß der Talboden größtenteils aus
festem Gestein besteht, nicht aus sandigen Anschwemmungen wie im Great
Basin, und zu einer andern Jahreszeit würde das Grün der Talvege-
tation einen wohltätigen Unterschied bilden, während die kahle Farbe,
welche die Landschaft jetzt hat, die erwähnte Ähnlichkeit noch vermehrt.
Im Vernichten der Vegetation zeichnen sich die Chinesen in
trauriger Weise aus. Die Vorfahren der jetzigen Generation haben die
Wälder ausgerottet; dann wurden auch die letzten Reste der Sträucher
vertilgt. Oft habe ich die Leute auf kahlen Bergflächen sorgsam die
Wurzelstöcke der Strüucher aufsuchen und aushacken sehen, um sie als
Brennmaterial zu verwenden. In Schantung aber, bei Tschisu wie hier
im W, ist auch dieses Stadium vorüber; denn es gibt längst keine
Strüucher mehr. Man ist daher zur Ausrottung der Gras- und Kraut-
Vegetation herabgestiegen. An Berggehängen wie an Feldrainen sieht
man oft Scharen von Leuten emsig beschäftigt, mit eigens zu diesem
Zweck verfertigten Instrumenten erst das trockene Gras abzumähen und
dann die Wurzeln auszuhacken. Ganze Flüchen werden in einem Tage
vollständig verödet. Die Praxis muß alt sein, dafür spricht die Anwen-
dung derselben Werkzeuge im Osten und Westen; diese Werkzeuge aber
werden zum Teil im südlichen China verfertigt. Es ist gewiß ein gutes
Zeichen für Klima und Boden, daß die Berge noch immer mit einer
dünnen Vegetation bedeckt bleiben. Dies ist der einzige Nutzen, den die
Bevölkerung von ihren Bergen zieht. Ich fragte, warum man nicht Schaf-
Herden auf den Bergen weiden lasse und mit dem Erlös Kohlen ein-
führe. Man antwortete, niemand habe so viel Geld, um Schafe zu kaufen.
Es fehlt dem Volke durchaus an jedem Trieb nach neuen Unterneh-
mungen und Verbesserungen. Sie bewegen sich in den vor Urzeiten von
den Ahnen vorgezeichneten Wegen und weichen nicht einen Zoll breit davon
in Arizona und der kalifornischen Küstenkordillere n. von los Angeles, v. Richthofen
hatte diese Gebiete Kaliforniens bereift, ehe er zu seinen Forschungswanderungen durch
China (1868 —1872) nach Asien zurückkehrte.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Schantung China Arizona China Asien
96
Ii. Erdkundliches Lesebuch.
Pflanzen und an einer anderen Stelle etwas Melonensaat aussäen.
Ferner ließ ich aus der Insel eine Flasche mit folgender Inschrift zurück:
Georgius Tertius Rex, 31. Decembris 1777. Naves Resolution, Jac.
Cook, Pr. Discovery, Oar. Clerke, Pr.
Am 1. Januar 1778 ließ ich unsere Schildkrötenfänger mit allem,
was sie noch gefangen hatten, an Bord bringen. Wir hatten für beide
Schiffe gegen dreihundert Schildkröten gefangen, deren jede im Durch-
schnitt zwischen neunzig und hundert Pfund wog. Sie waren alle von
der Gattung, die man die grüne eßbare See-Schildkröte (testudo Mydas
Linn.) nennt, und so schmackhaft, wie sie nur irgendwo in der Welt sein
können. Außerdem fingen wir an der Angel so viele Fische als wir
während unsers Aufenthaltes verzehren konnten.
Das Erdreich auf der Insel ist an einigen Stellen leicht und schwarz
und besteht daselbst augenscheinlich aus vermoderten Kräutern und dem
Auswurf der Vögel, mit dem Sand vermischt ist. An andern Stellen
hingegen sieht man nichts als Seeprodukte, und zwar zerbrochene Stein-
korallen und Muscheln, die in langen, schmalen Furchen mit der See-
küste parallel liegen, welche dadurch beinahe das Ansehen eines um-
gepflügten Feldes bekommt. Sie müssen also von den Wellen aufgeworfen
worden sein, ungeachtet sie gegenwärtig zum Teil eine englische Meile
weit von dem Meere entfernt liegen. Es scheint also außer allem
Zweifel, daß diese Insel allmählich durch den Anwurf des Meeres ge-
bildet worden und noch aus ebendiese Art zunimmt; denn nicht nur die
Bruchstücke von Korallfelsen, sondern auch selbst manche Muscheln sind
viel zu groß, als daß sie vom Seestrande an die Stellen, wo wir sie
fanden, gebracht sein könnten. An mehreren Stellen gruben unsere Leute
nach frischem Wasser, aber sie fanden auf der ganzen Insel nicht einen
Tropfen. Dagegen sahen wir im Innern verschiedene Teiche mit salzigem
Wasser, welche höchstwahrscheinlich von dem Seewasser, das bei hoher
Flut durch den Sand dringt, angefüllt werden. Einer von den Verirrten
hatte in der südöstlichen Gegend auch Salz gefunden. Wir bemerkten
auch nicht die geringste Spur, daß je ein Mensch vor uns die Insel
betreten hätte. In der Tat, wer das Unglück hätte, hierher verschlagen
oder hier zurückgelassen zu werden, würde schwerlich sein Dasein lange
erhalten können. Fische und Vögel sind zwar in Menge vorhanden;
allein ich wüßte nicht, womit er seinen Durst stillen sollte, zu schweigen,
daß bei dem gänzlichen Mangel an Pflanzenspeise gar bald die nachteiligen
Folgen eines gänzlich aus dem Tierreich hergenommenen Unterhalts zum
Vorschein kommen würden. Auf der ganzen Insel zählt man ungefähr
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
100
Ii. Erdkundliches «Lesebuch.
und dabei gaben uns ihre seltsamen Gebärden deutlich zu erkennen, wie
neu ihnen dieses alles sei, und daß noch nie Europäer hierher gekommen
wären. Alle unsere Waren, bloß das Eisen ausgenommen, schienen ihnen
völlig unbekannt; doch auch hiervon hatten sie entweder nur gehört oder
in entfernten Zeiten einmal eine geringe Quantität erhalten. Soviel
wußten sie, daß es eine Materie sei, die besser als eines ihrer Landes-
produckte zum Schneiden und Bohren gebraucht werden könne. Wir
fragten sie, ob sie wüßten, was Eisen wäre? Hierauf erwiderten sie so-
gleich: wir wissen es nicht, ihr wißt es aber, und wir kennen es nur als
Toi oder Hamaeti (Beil oder ein anderes Instrument). Wir zeigten
ihnen Glaskorallen; aber auch diese waren ihnen noch ganz unbekannt.
Zuerst fragten sie, was es für Dinge wären? und bald darauf, ob sie sie
verschlucken sollten? Als wir ihnen hierauf zu verstehen gaben, daß es
Zieraten wären, die man ins Ohr hinge, gaben sie sie sogleich als uu-
brauchbar zurück. Ebenso machten sie es mit einem Spiegel, den man
ihnen anbot, der sie aber wenig reizte. Irdene Teller und Porzellan
waren ihnen so neu, daß sie fragten, ob sie von Holz gemacht wären;
doch wünschten sie etwas davon mitnehmen zu können, um es am Lande
vorzuzeigen. Sie besaßen viel natürliche Höflichkeit oder fürchteten sich
wenigstens, uns zu beleidigen; daher fragten sie, ob sie sich setzen müßten,
ob es erlaubt wäre, auf dem Verdeck auszuspucken, und dergleichen mehr.
Einige sprachen ein langes Gebet, ehe sie an Bord kamen; andere sangen
hernach und machten Bewegungen mit den Händen, wie wir sie bereits
bei den Tänzen der vorhin besuchten Insulaner gesehen hatten. Diesen
glichen sie überdies noch in einer andern Rücksicht. Sobald sie nämlich
zu uns heraufgestiegen waren, stahlen sie alles, woran sie Hand legen
konnten, oder sie nahmen es vielmehr vor aller Augen in der Meinung,
daß wir es entweder nicht übelnehmen oder doch nicht verbieten würden.
Allein wir halfen ihnen bald aus diesem Irrtum und, als sie sahen, daß
wir ein wachsames Auge über sie hatten, ließen sie in der Folge von
diesem Zugreifen ab.
Während der Zeit, daß unsere Boote die Küste genauer unter-
suchten, kreuzten wir ab und zu. Gegen Mittag kam Herr Williamson
zurück und berichtete, daß er unweit eines Dorfes hinter dem Strande
einen großen Teich gesehen hätte, worin nach dem Bericht der Ein-
geborenen frisches Wasser wäre. Diesem Orte gegenüber sei guter Anker-
gruud befindlich. Er hätte auch an einer andern Stelle anzulanden
versucht, allein die Einwohner wären in großer Menge an die Boote
gekommen und Hütten versucht, die Ruder und Flinten, kurz alles, woran
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Berichte von Lntdeckungs- und Forschungsreisen. 3. Alexander v, Humboldt,
105
Auge. Rädertiere, Brachionen * und eine Schar mikroskopischer Geschöpfe
heben die Winde aus den trocknenden Gewässern empor. Unbeweglich
und in Scheintod versenkt, schweben sie in den Lüften, bis der Tau sie
Zur nährenden Erde zurückführt, die Hülle löst, die ihren durchsichtigen,
wirbelnden Körper einschließt, und den Organen neue Erregbarkeit ein-
haucht. Die atlantischen gelblichen Staubnebel, welche von dem kap-
verdischen Jnselmeere von Zeit zu Zeit weit gegen Osten in Nordafrika
in Italien und Mitteleuropa eindringen, sind nach Ehrenbergs glänzender
Entdeckung Anhäufungen von kieselhaltigen, mikroskopischen Organismen,
Viele schwebten vielleicht lange Jahre in den obersten Luftschichten. Neben
den entwickelten Geschöpfen trägt der Luftkreis auch zahllose Keime
künftiger Bildungen, Jnsekteneier und Eier der Pflanzen, die durch
Haar- und Federkronen zur langen Herbstreise geschickt sind. Selbst den
belebenden Staub, welchen bei getrennten Geschlechtern die männlichen
Blüten ausstreuen, tragen Winde und geflügelte Insekten über Meer und
Land den einsamen weiblichen zu. Wohin der Blick des Naturforschers
dringt ist Leben oder Keim zum Leben verbreitet.
Dient aber auch das bewegliche Luftmeer, in das wir getaucht sind
und über dessen Oberfläche wir uns nicht zu erheben vermögen, vielen
organischen Geschöpfen zur notwendigsten Nahrung, so bedürfen dieselben
dabei doch noch einer gröberen Speise, welche nur der Boden dieses
gasförmigen Ozeans darbietet. Dieser Boden ist zwiefacher Art. Den
kleineren Teil bildet dir trockene Erde, unmittelbar von Luft umflossen;
den größeren Teil bildet das Wasser, unaufhörlich in der Werkstatt der
Wolken, wie in den pulsierenden Gefäßen der Tiere und Pflanzen zersetzt.
Organische Gebilde steigen tief in das Innere der Erde hinab, überall
wo die meteorischen Tagewasser in natürlichen Höhlen oder Grubenarbeiten
dringen können. Das Gebiet der kryptogamischen unterirdischen Flora
ist früh ein Gegenstand meiner wissenschaftlichen Arbeiten gewesen. Heiße
Quellen nähren kleine Hydroporen, Konserven und Oscillatorien 2 bei den
höchsten Temperaturen. Dem Polarkreise nahe, an dem Bären-See im
Neuen Kontinent, sah Richardson den Boden, der in 20 Zoll Tiefe im
Sommer gefroren bleibt, mit blühenden Kräutern geschmückt. In dem
Ozean erscheinen gallertartige Seegewürme, bald lebendig, bald abgestorben
als leuchtende Sterne. Ihr Phosphorlicht wandelt die grünliche Fläche
1 Rädertiere gehören zu den Würmern, sind mikroskopisch klein, leben meist
im Wasser. Brachionen oder Brachiopoden sind Würmer, die muschelartig in zwei-
klappigen Schalen festhasten. Sie sind schon im Cambrium sehr häusig. — 2 Hydro-
poren sind Wasserkäfer, Konserven und Oscillatorien Algengatwngen.
Länderkundliche Darstellungen. 10. Joseph partsch.
179
wurzeln seines bescheidenen Lebens gesehen. Erst die zweite Hälfte des
18. Jahrhunderts hat die kalte und die laue Quelle von Reinerz entdeckt
und zu Ehren gebracht, alkalische Säuerlinge, die namentlich von Kranken
der Atmungsorgane aufgesucht werden. In den letzten Jahrzehnten ist viel
geschehen, um die Mannigfaltigkeit und die Wirksamkeit der Kurmittel
zu erhöhen. Die Trinkkuren sind durch die 150 m lange Wandelbahn
unabhängiger geworden von des Wetters Gunst. Die Badeeinrichtungen
sind zu sehr vollkommener Entwicklung gebracht worden. Nur über das
als Vorhalle der Baderäume angelegte Palmenhaus mit den kühlen Stein-
sliesen und der von dem Stoffwechsel feucht gehaltener Gewächse ver-
änderten Luft dürften die Urteile geteilt bleiben. Gerade Reinerz ist kein
Ort, wo man Grund hat, sich nach Kühle und Schatten zu sehnen. Der
Morgen findet den flachen Talgrund nach kräftiger nächtlicher Ausstrahlung
zu empfindlicher Frische erkaltet, und nachmittags verschwindet die Sonne
ziemlich früh hinter den Bergen, die im Sw. das gegen No. sich öffnende
Tal abschließen. Die längere Besonnung der vordersten Villen des Tal-
einganges wird als ein entschiedener Vorzug empfunden. Am höchsten
wird Reinerz der rüstige Kurgast schätzen, der nicht auf die nächsten
Spaziergänge sich zu beschränken braucht, sondern an den landschaftlichen
Reizen der weiteren Umgebung sich zu erfreuen vermag; er dürfte Reinerz
vor Landeck den Vorzug geben. Aber der „genius loci" hat in Landeck
einschmeichelndere, freundlichere Züge.
Noch am Fuße des Gebirges hat sich ein jüngerer Kurort zweiten
Ranges entwickelt, in Alt - Heide, am Rande des Senkungsfeldes der
inneren Grafschaft. Man kann kein erfrischenderes kohlensaures Wasser
trinken als den Josephs-Brunnen; auch den Bädern der Eisensäuerlinge,
der sogenannten Stahlquellen, wird vortreffliche Wirkung nachgerühmt.
Jedenfalls ist die Lage am Ausgang des Höllentales, der Engschlucht, in
welche die Weistritz abwärts von Rückers, zu Füßen der jugendlichen Burg
Waldstein sich vertieft, überaus anmutig und vereint mit den Schlender-
gängen der nächsten Umgebung eine wohltuende, durch die Bahnlinie er-
höhte Bewegungsfreiheit für weitere Ausflüge. Auch hier ist die Kapital-
kraft einer Aktiengesellschaft für die Entwicklung des Kurortes eingetreten.
Zu den Badeorten gefellt sich eine lange Reihe lockender Sommer-
frischen, denen oft der besondere Charakter ihrer Lage eigentümliche Vor-
züge sichert. Namentlich Dörfer am Rande der vom Heuscheuergebiete
weit südostwärts ins Innere der Grafschaft hinein streichenden Quadersand-
steinplatte, die mit armer Bodenkrume ein sehr spärlich entwickeltes Wasser-
netz verbindet, Orte, wie Falkenhain, heben sich unverkennbar, sowie der
12*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
§ s. Geophysik.
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stücke hat man gefunden, um wie viel er in höherer Lage weniger wiegt
als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen
Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete man
die Masse der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der
Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf Da die Außenseite des
festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezifisches Gewicht meist
nur 2.5—2.g beträgt, so muß also die Erde weiter nach ihrem Innern
hin aus viel dichteren, wahrscheinlich eisenartig schweren oder noch
schwereren Stoffen zusammengesetzt sein. Auch die Erdrinde weist nicht
überall eine gleichmäßige Dichte auf. Sie ist unter den Ozeanen größer
als unter den Sockeln der Festländer, unter Gebirgen öfters geringer als
unter angrenzenden Ebenen. Man nimmt an, die Ursache für zu geringe
Dichteverteilung sei in Massendefekten innerhalb der Erdkruste zu suchen.
Es ist ein Irrtum, zu glauben, daß die Schwere eines Körpers
d. h. der Druck, den er auf seine Unterlage ausübt, oder der Widerstand,
den er dem Versuch ihn zu heben entgegensetzt, gar nicht von der Erde
abhinge, sondern seine von ihm allein geäußerte Kraft darstelle. Viel-
mehr ist die Schwere eines Körpers stets doppelt bedingt: 1. von seiner
Größe und der Dichte (dem spezifischen Gewicht) seiner Masse, 2. von der
Größe und Dichte des Weltkörpers, in dessen Anziehungsbereich der Gegen-
stand sich befindet. Bei uns würden alle Körper schwerer sein als sie
wirklich sind, wenn die Erde, die auf sie unterbrochen anziehend wirkt, aus
noch dichterem Stoff bestände, oder wenn sie bei gleicher Dichte größer
wäre. Auf der Sonnenoberfläche würde jeder Körper sogar 28 mal
schwerer sein als auf der Erde, weil die Sonne, obwohl ihr spezifisches
Gewicht nur 1.4 ausmacht (soviel wie das von Lehm oder Koks), eine un-
geheure Größe besitzt. Dagegen z. B. auf den Mond versetzt, würde jeder
irdische Körper nur noch y6 des Gewichtes besitzen, das er auf Erden
wahrnehmen ließ. Eine Doppelzentnerlast (100 kg) der Erde würde auf
der Oberfläche des Mondes von einem Kinde gehoben werden können; denn
sie übte dort nur einen Widerstand wie auf Erden 17 kg.
Die Temperatur der Erdoberfläche wird durch die Ein- und Aus- Ii. Wärme,
strahlung der Sonnenwärme bestimmt (Insolation), also durch das Maß^-^^^ung
der Sonnenwärme, das abhängig ist von der Zeitdauer der Bestrahlung Sonne,
und vom Einsallswinkel der Sonnenstrahlen, und von der Erwärmbarkeit
der bestrahlten Teile der Erdoberfläche. Der Gang der täglichen Tempe-
ratur ist aber ein Stück unter der Sodenoberfläche nicht mehr wahrnehm-
1 Das mittlere spezif. Gew. des Merkur ist 5.66, der Venus 5.41, das der
übrigen Planeten weit kleiner.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]