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1. Mit einem Stahlstich - S. 148

1837 - Stuttgart : Belser
m Neuntes Hauptstück. glaubte bis auf den letzte» Augenblick nichts weniger, als daß Moritz die Waffen wider ihn kehren würde, und äusserte: „er führe ja einen Bären bei sich, den er nur loslassen dürfe, um Jenen gar leicht in die Flucht zu jagen." Er meinte hiemit den gefangnen Churfürsten Johann Friedrich, welchen auch König Ferdinand zu einer geheimen Unterredung im insprucker Schloßgarten einlud, um zu erforschen, ob er etwa geneigt wäre, sich nöthigcn- falls gegen Moritz brauchen zu lassen. Ferdinand fand den Churfürsten in erwünschter Stimmung: er werde, so- bald der Kaiser cs befehle, sein Churfürstenthum wieder fordern. Der Gedanke an mögliche Plane dieser Art be- wog wohl auch den vorsichtigen Moritz, einer von König Ferdinand an ihn ergangnen Einladung nach Linz zum Versuch friedlicher Unterhandlung Folge zu leisten. Es kam aber dort nur zu unbestimmten Erklärungen, und auf den 26. Mai ward eine neue Zusammenkunft verabredet, die in Passau Statt finden, und wozu die übrigen Chur- fürsten und andre Reichsfürsten eingeladen werden sollten. Moritz eilte zu seinen Bundesgenossen und entwarf mit ihnen den Plan, Karl V. in Jnspruck zu überfallen und sammt seinem Hofe gefangen zu nehmen. Am 12. Mai brachen die Verbündeten von Lauingen an der Donau auf, und nahmen am 19. die ehrenbcrger Klause, wo sie nur zwei Tagereisen von Jnspruck entfernt waren. Da trat ein un- erwartetes Ereigniß in den Weg: das reifenbergische Regiment forderte für die Einnahme der Klause eine aus- serordentliche Löhnung; als Moritz dicß verweigerte, ent- stand eine Meuterei, wobei er selbst beinahe ums Leben gekommen wäre, und worüber ein voller Tag verloren gieng. Der Kaiser hatte indessen von dem drohenden Ueberfalle Nachricht bekommen, und war schleunig von Jnspruck aufgebrochen. Da er wegen heftiger Gichtschmer- zen weder fahren noch 'reiten konnte, mußte er sich in

2. Mit einem Stahlstich - S. 343

1838 - Stuttgart : Belser
Nordischer Krieg. 343 schlagnen Feind über die Elbe nach, wurde dann von Sachsen und Russen im Rücken gefaßt, mußte sich nach Tönningen werfen, und dort, weil ihm die Lebensmittel ausgiengcn, am 19. Mai 1713 mit 11,000 Schweden ergeben. Auch der Befehlshaber von Stettin war nicht länger im Stande, seinen Platz zu behaupten: mit Ver- gnügen zahlte der preussische König auf Rechnung Schwe- dens 400,000 Thaler (wovon Menschikow die Hälfte für sich behielt) den Verbündeten aus, und besetzte dafür an Pfandes Statt einen Theil von Pommern nebst Stettin. Erst als der nach Dcmotika abgesandte Graf von Liewen zu verstehen gab, wenn der König nicht rasch zurückkehre, werde man in Schweden einen Reichsverwc- scr bestellen, trat Karl den 1. Okt. 1714 die Reise an, ritt in der Wallachei eine Zeitlang Tag und Nacht un- unterbrochen fort, so daß es auch Oberst Düring nicht mehr ertrug, reiste dann bei Tage zu Pferd, Nachts im Wagen, und erreichte den 22. Nov. um Mitternacht das Thor von Stralsund. Man wollte dem Kvurier, wie er sich nannte, nicht recht trauen. «Aufgemacht,-> schrie Karl, «wenn ihr nicht hängen wollt!" Dieß flößte dem wachthabenden Offiziere Respekt ein. Sofort kam ein Vermummter mit langem Bart durchs Thor, den man gleichwohl als König erkannte und froh begrüßte: man mußte ihm die schweren Reiterstiefeln vom Fuße schnei- den ; dann legte er sich nach 16 Tagen zum erstenmale wieder in ein Bett. Im Pommerschen war der holstei- nische Minister, Baron, nachmals Graf von Görz, ein galanter, verschwenderischer, aller Finanzkniffe kundi- ger, ganz für jene Zeit gemachter Diplomat, mit ihm zusammengetroffen, welchem Karl die trostlosen Finanzen feines Reichs anbefaht. Görz that, was er konnte; die Nvth aber stieg immer noch höher. Denn jene zwei Staaten, die bisher unter der Maske von Geldgeschäften auf schwedische Länder spckulirt hatten, warfen den Schein des Friedens endlich ab: Preussen im April 1715, und zwar angegriffen von Karl, der gebieterisch verlangt hatte,

3. Mit einem Stahlstich - S. 179

1839 - Stuttgart : Belser
Finis Poloniae. 179 Benningsen, »du siehst, wohin wir gehen.« Der Soldat verstand, was man vorhabe, und rief, um den Kaiser zu täuschen: »Patrouille, vorbei H Hierauf schritt Arka» makow schnell vorwärts, und klopfte sachte an: »ich habe meine Meldung zu machen.« »Sind Sie bei Sinnen?» fragte der Kammerdiener, »es ist Mitternacht." »Was sagen Sie? cs ist 6 Uhr und Morgen: öffnen Sie un« gesäumt, oder ich werde den Kaiser gegen Sie aufzubrin- gen wissen.« Der Kammerdiener öffnete, und kroch in einen Winkel, als er 7 oder 8 Personen mit Degen in der Hand eintrfjen sah: ein Husar wurde uiedergehauen, der andre verschwand. Sv drangen Benningsen und Su- bow in Pauls Zimmer. »Gott! er ist entronnen,« sagte Subow, wie er das Bett des Kaisers leer sah. In der That hätte sich Paul rette/i können, entweder durch eine Fallthüre unter dem Bett, oder in die Gemächer der Kaiserin; aber gerade unter ihm wohnte Alexander, und er traute weder seinem Sohne, noch seiner Gattin. Blaß vor Schrecken , in der Nachtmütze und im Flanellwamms, ohne Schuhe und Strümpfe, flüchtete er zuerst unter das Bett, dann hinter einen Feuerschirm, wo ihn Benningsen beim Schimmer der Nachtlampc entdeckte. Der General begrüßte ihn mit dem Degen: »Sie sind Gefangner auf Befehl des Kaisers Alexander; Ihr Leben wird geachtet werden, Ihre Sicherheit aber erheischt unerläßlich, daß Sie keinen Widerstand leisten.« Paul blickte stumm und regungslos vor sich hin. Während Benningsen die Thür ren abschloß, welche zur Kaiserin, nach der Garderobe und in 2 andre Räume ohne Ausgang führten, wie« derholte Subow auf russisch die Worte: »Sire, Sie sind auf Befehl des Kaisers Alexander Gefangner.» »Wie? Gefangner?" Einen Augenblick nachher fügte er hinzu: »was habe ich euch gcthan?» »Die 4 Jahre hindurch haben Sie uns gequält,« erwiederte Einer der Verschwor« nen. Plötzlich hörte man Geräusch, worauf Subow hin- unter zum Großfürsten Alexander eilte; denn die Mör« der, welche ans Trunkenheit zuerst den Weg verfehlten, 12*

4. Mit einem Stahlstich - S. 181

1839 - Stuttgart : Belser
Finís Poloniae. 181 dürfen, um von der Armee anerkannt zu werden." „Und was wird aus meiner Marter?" „Im Augenblicke," fiel Pahlen ein, „werde ich zu Ihrer Majestät eilen." Er sandte die Gräfin Lieven, eine der ersten Hofdamen, ins Schlafgemach: unbegreiflicherweise war Maria Fcdo- rowna nicht einmal aufgxwacht: „ist meine Tochter Ale- xandra gestorben?" fragte sie, „ist die Palatinin von Un- garn todt?" „Nein, gnädigste Frau, Ihre Majestät muß ein größres Unglück überleben: der Kaiser ist am Schlag- flusse gestorben." „O!" rief die Kaiserin, „er ist ermor- det!" schritt im Gefolg der weinenden Großfürstinnen Maria und t h a r i na durch den Saal zwischen ih- ren und Pauls Gemächern, gab dem sie aufhaltenden Garde- lieutcnant Pettorotzkoi eine Ohrfeige, sank dann ohn- mächtig in einen Armstuhl, erholte sich durch ein Glas Wasser, und kehrte in ihr Zimmer zurück, wo Pahlen eintrat. „Ich bin gekrönt," sagte sie zu Diesem, „bin regierende Kaiserin: mir muß der Eid der Treue ge- schworen werden." „Wieder ein unerwartetes Hinder- niß!" ausserte hierüber Alexander. Doch Pahlen nö- thigte ihn, sich zu zeigen: ein Wagen, den man schein- bar zur Wegführnng Pauls in die Citadelle bereit gehal-^ ten hatte, führte ihn in den Winterpallast, und dort huldigten ihm die vornehmsten Offiziere, während Ben- ningsen mit äusserster Mühe die Kaiserin umstimmte. Bald aber behauptete ein Priester, auf wunderbare Weise ein Bild empfangen zu haben, mit der Unterschrift: „Gott wird alle Mörder Pauls I. strafen." Pahlen klagte bei Alexander, bekam Erlaubniß, dem Betrug zu steuern, ließ den Priester peitschen, und erfuhr von ihm: «die Kaiserin Mutter habe es befohlen, und bei ihr finde sich ein ähnliches Bild." Pahlen setzte es durch, daß das- selbe aus der Kapelle Maria Fedorownas entfernt wur- de: sie forderte Genugthuung, und Beckietschew er- hielt Befehl von Alexander, dem Grafen Pahlen zu be- deuten, daß er Petersburg ohne Aufsehen verlasse: Pah- len legte sogleich seine Aemter nieder. „Der Plan ist

5. Mit einem Stahlstich - S. 511

1839 - Stuttgart : Belser
Kaiser Napoleon «. die französische Universalmonarchier 514. sches Einhalt. Den 12. warf Kutusow kaum eine Stunde vor Moskau, als ob er neuen Widerstand beabsichtigte, einige Derschanzungen auf; den 13. hielt er Kriegsrath die Mehrzahl wünschte sich zu schlagen: er und Barclay entschieden für das Gegentheil. Sofort besprach er mit dem Gouverneur, Grafen Rostvpschin, die gänzliche Räumung Moskaus: alle Einwohner sollten die Stadt verlassen; denn hiedurch wurde dem Feinde die Gelegen- heit zu Brandschatzungen und Requisitionen, zur Ver- ständigung mit den Russen und zur Spionerie abgeschnit- ten, und der menschenleere Ort konnte nicht mehr als Pfand des Friedens gelten. Rostopschiu, ein glühender Franzoseufeind, der Feuer in seine eignen Landhäuser schleuderte, damit sie nicht „durch die Gegenwart der Frev. ler besudelt" würden, gab jener Maßregel Nachdruck: Moskau brauste wie von einer Völkerwanderung: ein Pferd, ein kleiner Bauerwagen kosteten sechsmal soviel Miethe, als vor etlichen Monaten im Kauf: der Adel, überhaupt nur den Winter über hier seßhaft, war vor- her schon verreist: nur 12 bis 15,000 Menschen, theils Fremde, theils von der untersten Klasse, blieben zurück: am 14. Morgens eilte auch Kutusow südostwärts nach Kolomna. Nachmittags 1 Uhr staunte Murat, als er vom Berge des Grußes aus die asiatisch bunte Pracht der Czarcustadt herniederschaute, auf ihre 9000, mei- stens patlastähnlichcu, mit Sturzblech gedeckten Häuser, auf ihre 800 Kirchen, 30 Klöster und 1600 Thürme, de- ren vergoldete Kuppeln in der Sonne glänzten. Napo. leon erschien vor den Thoren, und Alles war still, keine Deputation zeigte sich, um seinen Schutz anzuflehen. Un- ter unheimlichen Gefühlen eingezogen, wurden die Fran- zosen Nachts durch Jeuerlärm geweckt: an verschiednen Stellen zugleich loderten die Flammen auf: man löschte: da wirbelte anderswo der Rauch. Es mochte Folge von Unvorsichtigkeit seyn; denn Manche zündeten Holzstöße vor Pallästen an, die ihnen steinern schienen, während sie aus Balken gezimmert waren, und weiten Spielraum
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