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1. Mit einem Stahlstich - S. 550

1839 - Stuttgart : Belser
650 Elftes Hanptstück. durch mancherlei Gefechte und den Abfall der deutschen Contingente auf 60,000 Mann zusammengeschmolzen wa- ren, bei Maynz nach Frankreich über. Hinter ihm don- nerte in einzelnen dumpfen Schlägen der Sturz seines großen Werkes. Berg und Westfalen sanken vor der Kunde, die ans Leipzig kam, in Staub: Hieronymus entfloh; Preussen, Oldenburg, Hannover, Braunschweig, Churhessen griffen nach ihrem Eigenthum. Großherzog Karl Dalberg von Frankfurt begab sich als bloßer Bi- schoff nach Konstanz, späterhin nach Rcgcnsourg; Wir- tenbcrg schloß am 2. Nov. mit den Alliirten den Ver- trag von Fulda; Baden, Hessen-Darmstadt verfuhren ebenso; Bülow und Winzingerode jagten die Franzosen aus dem Holländischen, wo den 31. Nov. Prinz Wil- helm ans Land stieg (Sohn Wilhelms V., geboren am 24. Aug. 1772, vermählt am 1, Okt. 1791 mit Frie- dericke Wilhclmine Louise, Tochter des zweiten Friedrich Wilhelm von Preussen). Zu Bern wurde den 24. Dez. die französische Mcdiationsakte aufgehoben; Na- poleon willigte, um den schwächsten Thcil seiner Gränze zu beschirmen, in die Neutralität der Schwcitz; aber nicht so die Alliirten. In Dresden kapitulierte den 11. Nov. Gouvion St. Cyr mit noch 35,503 Mann und 235 Stü- cken Geschütz: in Stettin den 21. Nov. Divisionsgencral Grandeau mit 8740 Mann und 551 Stücken Geschütz; in Zamosk den 22. Dez. Dioisionsgeneral Hauk mit 4000 Polen und 150 Stücken Geschütz; in Modlin den 25. Dez. Divisionsgeneral Dändets mit 3000 Mann und 120 Kanonen; in Torgau den 26. Dez. Divistonsgeneral Graf Dutaillis mit 10,000 Mann und 250 Kanonen; in Danzig General Graf Rapp den 28. Dez. mit 16,000 Mann und einer großen Zahl Kanonen; Wittenberg wurde während der Nacht des 13. Januars 1814 im Sturm erobert. Nur Wesel, Würzburg, Erfurt, Küstrin, Glogau, Magdeburg und Hamburg hielten diesseits von Maynz trotz aller Ereignisse Stand. In die letztgenannte Stadt warf sich der furchtbare Davoust, als Bernadotte gegen die Riederclbr

2. Mit einem Stahlstich - S. 215

1839 - Stuttgart : Belser
215 Tragisches Ende Ludwigs Xvi. bewachte Magazin der Oestreicher zu Speier, und rückte dann ohne Geschütz, aber prahlerisch und drohend, aus Maynz los, wo Here von Gymnich über 4000 Mann befehligte: Jlluminaten riefen den Partheigänger vor die Stadt, und^schüchterten durch Unterbefchlshaber Eikc- meier den Schwachkopf Gymnich dergestalt ein, das; er am 21. Okt. kapitulirte, seine Mannschaft, statt sie über den Rhein nach Kassel abzuführen, zu einjähriger Dienstunfähigkeit verpflichtete, und einen Hauptmann, welcher sich nebst etlichen 100 Mann der Schande ent- zog , gern glwaltsam zurückgehalten hätte. Folgenden Tags schickte Custine seinen Unterfeldherrn N e u w i n g tx nach Frankfurt, welche neutrale Reichsstadt um mehr als 2 Millionen Gulden gebrandschatzt, upd erst am 2. Dez. durch Preussen, Hessen und die. Mitwirkung des erzürn- ten Volks wieder befreit wurde. Zu Maynz errichtete man Freiheitsbäume, Jakobinerklubb und Nationaleon- vent, träumte von einer rheinisch-deutschen Republik, bat aber später im Gefühl der Ohnmacht um Vereinigung mit der französischen, und ertrug unter vielem Gerede von Freiheit die Leiden der Sklaverei. Jndeß warf sich Dumouriez mit 80,000 Mann auf 14,000 Oestreicher un- ter Clairfait und dem Herzog von Sachsen-Teschen, schlug sie nach 2tägigem Kampf den 6. Nov. bei Jemappes un- weit Mons, überschwemmte Hennegau, Brabant, drang nach dem Treffen bei Tirlemvnt ins Lüttichsche, wo das Volk seit Jahren mit dem Bischoff im Streite lag, und besetzte bald darauf Limburg, Geldern, Aachen. Mvn- tesquiou und Anselme waren, weil die Jakobiner den mit Ludwig verwandten Victor Amadeus unauslöschlich haßten, vor der Kriegserklärung vom 10. Sept. in Sa- voyen eingebrochen, und hatten das ganz verwahrloste Land sammt Nizza im ersten Anlaufe erobert. Der Convent bildete daraus die Departements der Seealpen und des Montblancs, öffnete nach der Einnahme von Gent und Antwerpen die seit 1648 gesperrte Schelde, befahl, öffentliche Schriften vom ersten Jahre der Repu-

3. Mit einem Stahlstich - S. 248

1839 - Stuttgart : Belser
246 Siebentes Hauptstück. schweig: fast 2 Monate säumte Dieser bei Maynz, und als er endlich kam, sträubte er sich gegen die Eroberung des Elsasses, wo Feldmarschall Wurmser Anverwandte und Güter hatte; denn das berliner und wiener Kabinet standen in Folge der polnischen Theilung gespannt zueinan- der. Inzwischen war Beanharnois des Falles von Maynz wegen und als Edelmann vom französischen Rheinheere abgeholt und in den Kerker geworfen worden, von wo aus man ihn am 23. Juli 1794 guillotinirte; nach Beau- harnois hatten Landremvnt und Schaum burg, nach Diesem Delmas und Moreau den Oberbefehl erhal- ten. An Moreau ergieng durch Conventsdeputirte der Befehl, Ferdinands Verschanzungen bei Pirmasens zu stürmen: er versuchte dieß den 14. Sept., ward aber zurückgcwiesen, und verlor 4000 Mann und 22 Stücke Geschütz. Bald ernannte man den Pich egru zum Ge- neral, und vertraute bis zu dessen Ankunft die in den weissenburger Linien aufgestellte Rheinarmee dem Reiter- hauptmann Karlen. Sogleich überrumpelten den 26. Sept. die Preussen St. Jmbert, den Schlüssel jener Stel- lung, und Wurmser nöthigte den im Rücken bedrohten Feind durch einen Angriff von vorn zum Abmarsche nach Elsaßzabern, Lützelstein, Hagenau und Straßburg. Nach-die- ser Stadt wurde der vstreichische Marschatl durch die Parthei Ludwigs Xvh. eingeladen, verschmähte es jedoch, von dem Einverständniß Gebrauch zu machen, weil er Straßburg lieber für seinen Kaiser erobert hätte. Der Anschlag kam heraus, und 70 angesehne Straßburger, unter denen meh- rere Verwandte Wurmsers, büßten mit dem Leben. Wäh- rend die Heere des Nords, der Mosel, der Ardennen und des Rheins Unglück hatten, griff "in der unerklärlichen Vendee", wie Varrere sagte, der Krieg stets weiter um sich. Daher der Conventsbefehl vom 1. Okt., Wester- manns Nachfolger Lechelle müsse binnen der nächsten 20 Tage siegen. Es geschah : den 16. Okt., im Treffen bei Chollet , wurde Bonchamp getödtet, d'elbee verwundet: Volksvertreter Carrier eilte nach Nantes: 12colonnen

4. Mit einem Stahlstich - S. 251

1839 - Stuttgart : Belser
\ Robesplerre und die Schreckenszelt. 251 zum 17. zog Koburg über die Sambre zurück. Dennoch hätte Jvurdan, weil es ihm nicht gelang, den Feind gänzlich au-s französischem Gebiet zu vertreiben, fast sei- nen Kopf verloren: "du hast," sagte ihm Barrcre, ,,Cä. fars Maxime vergessen, daß Nichts gethan ist, solange noch Etwas zu thun übrig ist." Aber die Commissäre legten ein günstiges Zeuguiß für ihn ab; er wurde daher blos entlassen, und bald nachher an die zweite Stelle bei der Moselarmce berufen. Hoche, vor 4 Jahren Ser- geant der Garde, jetzt Jourdans Nachfolger, sollte, da Koburg schon in Winterquartieren lag, vereinigt mit dem Rheinhecre unter Pichegru, das von den Preussen be- sckoßne Landau retten, und die Oestreicher aus Elsaß werfen. Gleich sein erstes Unternehmen würde ihn ohne Earnots Fürsprache unter das Mordmesser gebracht ha- den; denn nach 3tägigem Angriff auf Ferdinands Stel- lung bei Kaiserslautern hatte er am 50. Nov. mit Ver- lust von mehr als 5000 Mann den Rückzug antreten müssen. Desto stürmischer operirten nun er und Piche- gru, durch Abtheilungen des Ardennenheers verstärkt, ge- gen Wurmser, der seinen rechten Flügel zu weit ausge- dehnt und mangelhaft gestützt hatte: die Oestreicher wi- chen: am 25. Dez. beschloß ihr Kriegsrath, weil das Heer geschwächt und zerrüttet sey, sogar den Marsch über den Rhein, und führte diesen Beschluß den 30., nach Sprengung der Schanzen von Fort Louis, wirklich aus: die Preussen mußten nach Maynz marschieren: Ferdinand dankte unwillig ab: preussische und östreichische Offiziere fochten mit der Feder und in Zweikämpfen die schweren Vorwürfe aus, welche sie sich gegenseitig zu machen hat- ten, und die Franzosen besetzten ausser Elsaß die Pfalz am Rheine. Nichtsdestoweniger wanderte Hoche, als er die Oestreicher nicht auch aus dem Trierschen vertrieb, ins Gefängnis;, wo er bis zum Sturze Robcspierres schmach- ten mußte. Nicht minder glücklich waren die Waffen der Republik vor Toulon. Lange zwar hatten der gewesne Mahler Earteaux und der gewesne Wundarzt Doppet

5. Mit einem Stahlstich - S. 425

1839 - Stuttgart : Belser
1 Kaiser Napoleon vu die französische kkniverfalmonarchle. 42l Hannovers, ferner Erfurt, Bayreuth, Fulda, Hanau, Katzenellenvogen und schwedisch Pommern blieben unter Napoleons unmittelbarer Verwaltung; der Churfürst von Hessen. Kassel und der braunschweigische Erbe bekamen keinerlei Entschädigung. Die Herzoge von Oldenburg und Mecklenburg erhielten ihre Lander zurück, hatten aber ln den Seehäfen französische Garnisonen. Mecklenburg, Oldenburg, die Häuser Anhalt, Neuß, Schwarzburg, Lippe, Waldeck gehörten seit März 1808 insgesammt zum Rheinbunde, und bald hieß es: „wer den Bund nicht an. nimmt, hat zu^regieren aufgehört." Deutschland zerfiel in 5 Regionen, in das Oesircichische und Preussische, in die Rheinbundsiaaten, in die durch Napoleon selbst ver- walteten Landschaften, und in das Holsteinische, welches der Däneukönig bei Auflösung des römischen Reichs un- ter dem 9. Sept. 1806 seinen übrigen Staaten iucorpo- rirt hatte. Für Preussen begann nach dem tilsiter Frie- den eine neue Zeit der Prüfungen. Laut der königsber- ger Uebereinkunft, welche am 12. Juli 1807 Fürst Ber- thier von Neuchâtel mit Feldmarschall Kalkreuth abschloß, sollte das Land bis zur Oder den 25. Sept., das Land bis zur Elbe den 1. Okt. geräumt werden, und Friedrich Wilhelm vom Tage der Auswechslung des Vertrags an die Staatseinkünfte wiederum beziehen; jedoch war hie- bei vorausgesetzt, daß der König bis dahin die dem Lande auferlegten Kriegssteuern entweder baar bezahlt, oder doch hinreichend verbürgt haben werde. Dieß schien den preussischen Bevollmächtigten keine Schwierigkeit zu ha- den; denn wie sie rechnen mochten, so brachten sie doch keine größre Summe heraus als 19 Millionen Frauken: statt dessen zählte Generalintendant Daru 154'500,000 Franken auf, weil er zum Beispiel sämmtliche Ausfälle des Landeseinkommens mit in Rechnung zog. Während langwieriger Verhandlungen hierüber flößen die Revenuen aller zwischen Weichsel und Elbe gelegnen Provinzen in den Schatz des Kaisers; zudem mußte Friedrich Wilhelm in seiner Verlegenheit der Stadt Danzig ein etwas größ-

6. Mit einem Stahlstich - S. 307

1839 - Stuttgart : Belser
Waffenglück d. Franz., welche z. Militärdespotismus führt. 507 kamen Meerfeld und Bellegarde ins französische Hauptquartier nach Judenburg, mit dem Anträge eines lotagigen Stillestandes: Napoleon knüpfte als Bedingung eine Demarkationslinie daran, welche ihm gute Quartiere und leichte Communikation mit Italien sicherte. Der neapolitanische Gesandte, Marquis de Gallo, welcher schon in Wien am Frieden gearbeitet hatte, leitete neben Meerfeld die Unterhandlungen mit Napoleon, und den 18. April wurden auf dem Schlosse Eckwald bei Leoben* Präliminarien unterzeichnet: „Oestreich verzichtet auf Bel« gien und auf das Mailändische bis zum Po, und wird durch venetianische Provinzen entschädigt; die Feindselig« feiten zwischen dem deutschen und französischen Reich wer, den eingestellt; ein Congrcß wird ohne Verzug zusam- mentreten, um den Hauptfrieden abzuschließen, dessen Grundlage Unversehrtheit des deutschen Reiches ist." Den Artikel wegen Anerkennung der französischen Republik strich Napoleon, „weil sie sichtbar sey wie die Sonne am Firmament." Sonderbar klingt es, daß er Oestreich auf Provinzen anwies, welche das Eigenthum eines Dritten waren; allein von ferne her hatte er den Untergang des venetianischen Staates vorbereitet. Beim Marsche wider Erzherzog Karl munterte er die revolutionär Gesinnten auf, Klubbs zu errichten, und mit den Behörden von Mailand in Verkehr zu treten: Landrieux und andre Hitzkopfe, die er nachher verläugnete, griffen gleich zu den Waffen, boten den Nvbilis in den Lagunen Trotz, wollten Brüderschaft mit den Lombarden machen, und reihten hiedurch die zahlreichen Anhänger des Alten zu offnem Kampfe: in Verona und mehreren Orten floß Blut. Der Senat und Doge L u d w i g M a n i n i, bis dahin schmiegsam und verzagt, jetzt aber ermuthigt durch Laudon und die vorrnckenden Tiroler, sandten den Fran- zosenfeinden in Verona slavonische Hülfstruppen, und ließen auf ein Schiff der Franzosen feuern. Eben da- mals kam der Vertrag von Leoben zu Stande. „Ich will eure Bleidächcr zerbrechen," sagte Napoleon, >,und als 20*

7. Mit einem Stahlstich - S. 313

1839 - Stuttgart : Belser
Waffenglück d. Franz., welches z. Militärdespotlsmus führt. 313 fee bis Lazise durchschneidet, bei San Giacomv aufs linke Etschufcr übergeht, und zuerst diesen Fluß, dann den Ka- nal Polisella in den Po, und endlich den Po ins Meer begleitet. Das venetianische Gebiet westlich von dieser, Linie fällt an Cisatpinien; ebenso das Fürstenthum Massa, das Fürstcnthum Carrara und das Herzogthum Modena. Den Herzog von Modena entschädigt Oestreich, indem cs das Breisgau an ihn abtritt. Wegen des Friedens mit dem deutschen Reich wird im nächsten Monat zu Rastadt ein Cvngreß eröffnet." 14 geheime Artikel setzten noch weiter fest, daß der Rhein Deutschland und Frankreich scheiden, daß der Kaiser die Reichsfürsten zur Einwilli- gung bewegen, daß der Erbstatthalter von Holland, und wer links vom Rhein verliere, auf der rechten Seite Er- satz bekommen, daß nur Preussen seine entlegnen Be- sitzungen auf dem linken Ufer zurückerhalten und keine neue Erwerbung machen, Oestreich hingegen in den Be- sitz des Erzstiftes Salzburg und des zwischen Inn, Salza und Tirol gelegnen Theils von Bayern eintreten, und — falls Frankreich auf deutschem Boden noch mehr erwerbe, — zur Ausgleichung ebenso viel Land empfangen werde. Mit andern Worten: Napoleon nährte die Eifersucht Prcuffens gegen Oestreich, verfeindete den Kaiser mit Bayern und den Kirchenfürsten, deren Länder säkularisirt werden sollten, und arbeitete somit, während er Oestreich einstweilen an Rundung und Einwohnerzahl gewinnen ließ, schon darauf hin, den deutschen Reichskörper vol- lends zu zertrümmern. Kraft jener Uebereinkunft räum- ten die Kaiserlichen alle Plätze am Rhein, die Franzosen rückten vor, und die verlußnen Reichsvölker konnten nicht umhin, ihnen am 30. Dezember 97 Maynz zu übergeben. Wenige Tage darauf rückten die Oestreicher in Venedig ein, nachdem Napoleon das Arsenal geleert, die Schiffe weggeführt oder in Grund gebohrt hatte. Auf der Reise über Genf, Bern, Basel und Rastadt wurde er überall mit Bewunderung und Furcht empfangen: zu Paris feier- ten ihn Talleyrand und Barras in pompösen Lobreden:

8. Mit einem Stahlstich - S. 332

1839 - Stuttgart : Belser
Achtes Hauptstück. 152 dessen zsgerte er einen vollen Monat, und sprach in je. der Proklamation an die Eidgenossen nur von Herstellung des Alten, was die Mehrzahl längst verschmähte. So rückstchtsvoll der Erzherzog in seinem Werke über den Feldzug von 99 politische Triebfedern verschweigt, so schei, nen diese gleichwohl unverkennbar hervorzutreten. Mini- ster Thugut und die bei Hof einflußreichen Weiber haben ihn gelähmt: sie wollten Nichts mit dem Schweitzervolk zu schaffen haben; sie machten, für ihr Wien besorgt, Tirol zur Operationsbasis, und verstärkten deßhalb den hier befehligenden Bellegarde, nicht den Erzherzog. Erst im Mai drängte Letzterer den Massena gegen Zürich zurück: hierauf blutige Treffen zu Anfang Junis, und als Karl am 6. den Kampf erneuern wollte, Masscnas vor- sichtiger Rückzug auf den Albis, wo er seine Linke an den Rhein, seine Rechte an den Zugersee lehnte. Jndeß trafen fort und fort große Nachrichten aus Italien ein: Suwarow, geboren 1729 zu Suskoy in der Ukränc, und den 18. April mit der russischen Hülfsarmee zu Verona angelangt, ein wild genialer Mann nach Peters Schnitt, Kamerad und Züchtiger seiner Slaven, Meister in An- wendung des Bajonetts, übrigens reicher an Lichtblicken hes Moments als an Grundsätzen der Berechnung, ver- folgte als Oberfeldherr der italiänischcn Coalitionstruppen den Sieg von Cassano, besetzte Mailand, belagerte Man- tua, erreichte am 12. Mai, nordwärts von Alessandria, hei Bassignano den General Moreau, entriß ihm Turin und ganz Piemont, und beschränkte ihn auf das Ge- nuesische. Bald aber wagte sich Moreau wieder bis ge- gen Voghera vor; denn tief aus Süden, über Modena, zogen ihm 50,000 Mann zu Hülfe: Macdonald führte sie, seit Championnets Verhaftung Oberbefehlshaber der Republik Neapel. Zwar hatte hier Kardinal Russo, ohne Ferdinands Auftrag, aus eigner Kriegslust gelan- det , die rohen Kalabresen aufgewiegelt, entlaßne Solda- ten, sowie Räuberbanden des Fra Diavolo, Panza- nera, Mammone, Decesari, Proni undsciarpa

9. Mit einem Stahlstich - S. 352

1839 - Stuttgart : Belser
352 Neuntes Hauptstück. Revolution der Mode bewirkt, Puder, Zopfe und Haar- beutel verdrängt hatten, machten militärischer Kleidung Play, und eine Verordnung vom 17. Febr. zerriß zu Gunsten der Centralisation den Cvmmunalverband: an die Stelle der Admiuistrativbehörden kamen einzelne Be- amten, Präfekten in den Departements, Unterpräfekteu in den Distrikten, Maires in den Gemeinden: alle wur- den von der Regierung ernannt, und streng beaufsichtigt: Berathungcn der Bürger unter sich galten als Empö- rung. Aber auch das Freudenfest am Todestage Lud- wigs Xvi. und der Zwang zur Decadenfeier hörte auf; der Vernunftgottesdienst sank in Verachtung; eingesperrte oder deportirte Priester erhielten, sobald sie der Regie- rung Treue schwuren, Freiheit und Sold, und die Emi- grantenliste ward geschloffen. Der starke Arm, welcher im Innern die Revolution bändigte, waffncte sich nun auch wider den von auffen Drohenden Feind. Siegreich auf italiänischem Boden, wollten 140,000 Oestreicher von dorther die französische Republik erschüttern. Mit Uebermacht schlug Melas am 18. April 1800 bei Voltri den General Massena, drängte ihn sammt dem linken Flügel nach Genua, schloß die seewärts von den Engländern blokirte Stadt auf der Landseite durch Truppen unter General Ott ein, und verfolgte, während am 7. Mai Nizza, am 11. Savona fiel, den rechten Flügel unter Suchet bis zum Gränz- fiusse Var, von wo er in die Provence einzubrechen, und durch zwei Ausgewanderte, Pichegru und Willot, Süd- frankreich für die Bourbons aufzuwiegeln im Sinne hatte. Doch auf den ersten Blick erkannte Napoleon, daß Mi- nister Thugut die Rheingränze verwahrlost habe, daß die gegen englische Subsidien von Pfalzbayern, Wirten- berg, Maynz und dem schwäbischen Kreis gestellten Trup- pen bei weitem nicht hinreichen werden, um das schwache Heer unter Kray zu vervollständigen, und daß auch dieser wackre Feldherr keineswegs den Erzherzog Karl ersetzen könne, der sich krank oder verstimmt vom Schauplatze

10. Mit einem Stahlstich - S. 393

1839 - Stuttgart : Belser
1 Kaiser Napoleon u. die französische Universalmonarchie. 595 sprengte ihre Reihen, vor den Augen der Kaiser Franz und Alexander. Jetzt eilte Soult dem mit Anstrengung kämpfenden Davoust zu Hülfe, und zwängte Buxhöwden und Kienmayer zwischen die Seen von Menitz und von Satzschau: Napoleon, mit 20 Kanonen angelangt, schmet- terte den alten, morschen Damm und das Eis zusammen, und reihenweise sanken die Feinde in den Gewässern un- ter. Der Sieg war vollständig: 10,000 Russen und Oest- reicher kamen um, 19,000 Russen und 1000 Oestreicher geriethen in Gefangenschaft, 10,000 Verwundete oder Zer- sprengte wurden ausser Kampf gesetzt, 40 Fahnen, 86 Kanonen und 400 Geschützwagen sammt Gepäck fielen dem Sieger zu. Den 3. Morgens erschien Fürst Lichtenstein, um eine Zusammenkunft des Kaisers Franz mit Napoleon einzuleiten: sie hatte am 4. Statt zu Staroschütz, in Napoleons Quartier. „Ich empfange Sie,,, sagte Die- ser, „in dem einzigen Pallast, welchen ich seit 2 Mona- ten bewohne.-, „Sie machen," crwiederte Franz, ,/einen so vortheilhaften Gebrauch von demselben, daß er Ihnen nur gefallen kann." Das Ergebniß war für Oestreich ein Waf- fenstillstand, der allen Rüstungen, zumal in Ungarn, ein Ende machte, und einen großen Theil der Monarchie in franzö- sischer Gewalt ließ, für Kaiser Alexander, welchem da- mals General Essen neue Truppen zuführte, ungestörte Heimkehr auf einer vorgeschriebnen, beaufsichtigten Marsch- route. Jetzt wurde Graf Haugwitz vorgcrufen, und zwar den 15. Dez., eben an dem Tage, wo Preussen hatte losschlagen wollen: der Minister sollte wählen zwischen Bündniß mit Frankreich oder Krieg: so sehr er auch we- gen Mangels an Vollmacht sich entschuldigte, er mußte ohne Bedenkzeit unterschreiben, daß Preussen Fürsten, thum Neuchâtel und Herzogthum Berg zu beliebiger Verleihung an Frankreich, das Ansbachische an Bayern abtreten, und hiefür von Bayern einen Bezirk mit 20,000 Einwohnern zur Abrundung des Fürstenthums Bayreuth, von Frankreich ganz Hannover bekommen werde. Ein Keil wurde auf den andern gesetzt: der Abzug des rus-
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