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1. Mit einem Stahlstich - S. 259

1836 - Stuttgart : Belser
Keime des griechischen Lebens. 259 vertheilt, tief in die Herzen des Volkes und ungeschmälert zur Nachwelt hernieder. Hesivd, geboren im äolischen Cyme um 900, auferwachsen zu Askra in Bvoticn, ward hier Stifter einer Schule des Heldengcsangs, indem er in sei- ner Thevgvnie über Weltcntstehung und Gvttcrabstammung dichtete, und in seinen Tagen und Werken von Feldbau und andern Geschäften, sowie von der Zeit sang, in wel- cher sie am zweckmäßigsten besorgt würden. Männer wie Asius, Arktinus, Eumelus, Cinäthon, und Andre, die zwischen 776 und dem ersten Perserkriege lebten, machten sich als cyklische Sänger bekannt, indem sie alle einen ge- wissen Sagenkreis vollständig zu durchlaufen strebten. Allein wie reich auch jene Zeit an epischen Dichtern gewesen feyn mag, so kann doch keiner derselben mit Homer verglichen werden; denn er hat der ganzen Denk- und Anschauungs- weise des griechischen Volkes für immer seinen olympischen Stempel aufgedrückt. Wenn eine Scene menschlichen Treibens schließt, so rollt er den Vorhang vor dem Berge hinauf, auf dessen luftiger Scheitel die Versammlung der Unsterblichen thront; die ernste, großäugige Juno erscheint an der Seite des Donnergottes, vor dem der ragende Olymp erbebt, wenn er sein Lockenhaupt im Zorne schlittert; Muth und Weis- heit spiegeln sich auf Minervas glatter Stirne, die schäum- geborne Venus reiht durch den Gürtel der Anmuth; Mars kommt athmend von einem Schlachtfelde zurück; Diana lächelt mit keuschem Auge; ihr Bruder Apollo hat den Silberbogen abgespannt, um in die goldne Leier zu greifen; Vulkan, seiner Cyklopen und seiner Esse vergessend, kredenzt die Becher; Diouysus träumt von Mänaden und Siegen; Iris ist stets bereit, über die Brücke des Regen- bogens hinabgleitend, was Juno befohlen hat, zu voll- strecken; Merkur hat seinen Stab zur Hand, mit wel- chem er Sterbende in die Unterwelt geleitet, Todte ans 17 *

2. Mit einem Stahlstich - S. 276

1836 - Stuttgart : Belser
276 Zweites Hauptstück. desondre in Fällen, wo es sich um Erhaltung des Ge- schlechtes und Erbguts handelte, waren daher auch Ober. Vormünder, hatten vielleicht aus demselben Grunde das Priestcrthum des lacedämonischen und himmlischen Jupi- ters zu besorgen, leiteten das in dem abergläubischen Sparta wichtige Orakelwesen, genoßen manche Aus- zeichnungen, übten jedoch im Ganzen eine sehr beschrankte Gewalt, so daß sie sogar monatlich einen Schwur auf die Gesetze leisten mußten. Denn in den Augen der Spar» tañer sollte keine Person, sondern der Staat, vor dem selbst die Gefühle der Natur verstummen mußten, als das Höchste gelten. Um dem Staat einst kräftige Söhne zu geben, rangen und turnten, vor den Augen der Jünglinge, auch die Töchter; der Staat sorgte für die Verheirathung von Erbtöchtern; Personen, die an Wuchs oder Alter sich ungleich waren, durften nicht Gatte und Gattin werden; verstohlen mußte der junge Ehemann zu seiner Frau kom- men, damit die Sehnsucht, sie zu sehen, nicht erschlaffe; Hagestolzen sollten sich den Schnurrbart zur Hälfte ab- scheeren. Ncugebvrne Knaben wurden auf einem Schilde liegend bejahrten Männern vorgezeigt, und nur die wohl- gebildeten und gesunden zur Auferziehung, gebrechliche aber zur Aussetzung bestimmt. Die Kinder schliefen nackt auf Schilfgras, welches sie selbst am Eurotas suchen muß- ten, und dem nur zur Winterszeit einige Krauter beige- mengt wurden. Mit dem siebenten Jahre begann die öffentliche Erziehung: Knaben und Jünglinge lebten auf bestimmten Üebungsplätzen und in besonder» Gebäuden, nach Rotten und Altersklaffen eingetheilt, unter strengen Aufsehern zusammen, denen als oberste Behörde die fünf Bidiäer und der Pädonom vorstanden. Ihre Klei- dung war bis zum zwölften Jahre ein Rock für Som- mer und Winter, später ein Mantel, der ein Jahr aus- halten mußte; Kopf und Füße blieben ohne Bedeckung; täglich ein Bad im Eurotas, ohne Salbe; die Kost rauh

3. Mit einem Stahlstich - S. 527

1836 - Stuttgart : Belser
Alexandrien und Jerusalem. 527 Gesellschaft. Bei den Essäern werden vier Grade unter- schieden: der Neuling, welcher sich erst meldet, muß ein Jahr lang ausser Verbindung mit den Ordensgliedern le- den; der Novitze hat noch eine Prüfung von 2 Jahren zu bestehen; nur die völlig Eingetretnen wohnen dem heiligen Mahle an, zerfallen übrigens wieder nach der Zeit der Aufnahme in zwei Abstufungen. Ihre Lehre, obwohl mit der philonischen auf gleicher Grundlage be- ruhend, ist in manchen Parthien eigenthümlich ausgebil- det. Die erste von Gott emanirte Kraft nannten sie Adam Kadmon, aus welchem doppelgeschlechtigen Wesen der Sohn und der Geist, letzterer ein weibliches Wesen, hervvrgegangcn sey. Da sie aus Ehrfurcht gegen Moses die Einheit Gottes nicht aufgeben wollten, so waren sie gcnöthigt, dieselbe ans künstliche Art mit der Dreiheit zu vermitteln. Unter dem Messias dachten sie sich keines- wegs nur einen irdischen König, sondern zuerst einen Mann wie Moses, dann einen Größer», endlich gerade- zu den Logos. Die Einzelnheiten der messianischen Zu- kunft deuteten sie ans dem ersten Kapitel der Genesis heraus, indem sie sich das, was dann geschehen werde, als eine neue Schöpfung vorstellten. Sie glaubten an böse Geister, an eine Hölle mit ewigen Strafen, und an Lichtkörper, womit die abgcschiednen Seelen bekleidet würden. Als Feinde des Fleisches wollten sie von bluti- gen Opfern nichts wissen, waren daher vom Tempel aus- geschlossen, bezeigten übrigens durch unblutige Geschenke ihre fromme Gesinnung. Bei der Aufnahme in den Or- den mußte man neben Beobachtung reiner Sitten noch ausdrücklich beschwören, keinem neuen Mitgliede die Or- denslehre anders mitzntheilen, als man sie selbst em- pfangen, keinem Pichtessäer die Namen der Engel zu offenbaren, und die Bücher der Sekte geheim zu halten. H-eraus erhellt, daß der Orden Lehren besaß, welche

4. Mit einem Stahlstich - S. 548

1836 - Stuttgart : Belser
548 Sechstes Hanptstück. ungültig machen. Im Kriege achtete man vornämlich darauf, ob die Hühner, für welche der sogenannte Pul- lli-iu8 angestellt war, munter oder langsam ans ihrem Ka- sten hervorkamen, ob sie fraßen, ob mit Begierde oder nicht. Auch folgten den Truppen Harnspices, die ungewöhnliche Naturereignisse deuteten, vom Blitz ge, troffne Oertcr sühnten und insonderheit alle Umstände des Opfers ins Auge faßten und die Eingeweide des Opfer, thiers beschauten. Ihr Kollegium wurde mit der Zeit bis auf 70 Mitglieder vermehrt, genoß aber bei weitem nicht das große Ansehen der Augurn. Im Privatleben achtete man ausserdem noch auf mancherlei Zeichen, wie auf das Knarren des Gebälks, auf das Prasseln des Feuers, auf Niesen, Verschütten des Salzes über Tische, Jucken der Füße, plötzliche Traurigkeit, oder auf Menschen und Thiere, die Einem begegneten. Was der Hecrd für die Bewohner des Hauses, war für die ganze Gemeinde der Vestatempel. Sechs vom Oberpriester bezeichnete Jungfrauen mußten nach lojähriger Lehrzeit 10 Jahre lang daselbst den Dienst versehen, und dann noch einmal 10 Jahre die neuen Vestalinnen unterrichten. Je am ersten März, mit welchem Tage ursprünglich das Jahr begann, wurde die heilige Flamme angezündet; ließ die wachehabende Priesterin das Feuer ausgehen, so bekam sie nackt, aber an einem dunkeln Orte und durch einen Vorhang, vom Oberpriester Geissclhiebe. Sündigte eine Vestalin wider das Gelübde der Keuschheit, so wurde der Verführer auf dem Forum zu Tode gepeitscht, und die Entehrte im Leichenpomp auf den Campus sceleratus in eine Kapelle getragen, wo ein Bett, ein Licht und Wrod, Wasser, Milch und Oel stand; nachdem der Ober- pricster gebetet hatte, stieg sie in eine Grube; man zog die Leiter zurück, und Kapelle und Grube wurden mit Erde überschüttet. Auch wenn eine Vestalin nach Abfluß

5. Mit einem Stahlstich - S. 212

1836 - Stuttgart : Belser
I 212 Neuntes Hauptstück. Prophetcnwürde des Erlösers, weil er nicht wie ein Na- siräer lebte. Allerdings darf nicht vergessen werden, daß man auch diejenigen Nasiräer nannte, welche sich nur auf bestimmte Zeit und durch ein minder bedeutendes Gelübde verbindlich gemacht hatten, svwie auf der andern Seite die Ausgezeichnetsten des Prophetenbundes auch vorzugs- weise mit dem letzten: Namen beehrt wurden. Allein, daß der oben bezeichnete Zusammenhang Statt hatte, ist eben so gewiß, als wir über die untre Einrichtung dieses Bun- des im Dunkeln sind. Stand den verschiednen Gesell- schaften, in die er ohne Zweifel zerfiel, ein gemeinsames Oberhaupt vor? wer wählte dasselbe? mit welcher Voll- macht war cs ausgerüstet? in welcher Stellung befand es sich zu dem Hohenpriester? pflegte über die Aufnahme neuer Mitglieder abgestimmt zu werden? was für eine Erziehung, was für ein Unterricht wurde ertheilt? besaß der Orden Erziehungshäuscr? lebten vielleicht die Erwachs- nen auch in größern Gebäuden zusammen? galten ausser dem, was Moses vorgeschrieben hatte, noch andre Negclu für die Gesellschaft? gab es verschiedne Grade, zu denen man cmporsteigcn konnte? woher wurde der Unterhalt bezogen? durfte ein Prophet gleich den Rabbinen der Folgezeit nebenher ein Handwerk betreiben? ward eine gemeinschaftliche Kasse geführt? Auf keine dieser Fragen kann mit Sicherheit, und nur auf wenige in Vermuthun- gen geantwortet werden. An ein Zusammenwvhuen der Erwachsnen glauben wir nicht, weil die Zahl der Mit- glieder in einzelnen Städten groß, das Heurathen üblich und die Baukunst, bis auf David und Salomo wenigstens, so gut als unbekannt war. Die Zöglinge lebten wohl unter den verschiednen Prophctenfamilien vertheilt, und hatten unter freiem Himmel ihre Lehrstunden. Daß die Propheten auch Geschäfte zu ihrer Nahrung trieben, hal- ten wir für sehr wahrscheinlich. Zwar sagt Amos: „ich

6. Mit einem Stahlstich - S. 730

1836 - Stuttgart : Belser
730 Drittes Hauptstück. zu deren Geheimdienst Taufe und Abendmahl gehörten, und in Zuhörer, denen die Beobachtung der drückendsten Gebote erlassen war. Auch nach dem Tode des Stifters leitete Einer den ganzen Verein: 4 2 Magistri waren ihm zunächst, 72 Gcmcindcbischöfe mittelbar untergeordnet, der Sonntag wurde mit Fasten und jährlich ein Todesfest des Stifters, das /3^««, begangen. Nicht blos bei den Manichäern, sondern ebenso bei den Katholischen ward es, thcils, weil inan den Mysterien der Heiden etwas ent- gegenstellen wollte, thcils, weil mit dein Ansehen der Kleriker der Werth ihrer Functionen stieg, mehr und mehr Sitte, gewisse kirchliche Lehren und Handlungen als Geheimnisse zu betrachten. So ließ man neuaufzunehmende Mitglieder unter der Leitung eigner Lehrer Jahre lang als Katechu menen von allgemeinen Wahrheiten znm Positiven, von der Klasse der Zuhörer in die der Knic- beugenden und endlich in die der Täuflinge oder Compe- tenten vorrücken, und mancherlei Gebräuche giengen der Taufe voran oder zur Seite: man entsagte dem Teufel und wurde durch den Eporcismus ans seiner Gewalt ge- sprachen; dann folgte die Untertauchung, die Salbung, die Handaustcgung und der Segen: endlich kostete man Milch und Honig und empsteng das h. Abendmahl. Die Kin- dertaufe war nicht allgemein üblich, fand sogar hin und wieder Mißbilligung. Viele verschoben den Taufakt bis in die Nahe des Todes, damit alle zuvorbcgangnen Sün- den auf einmal getilgt würden; schwer Erkrankte pflegte man dann blos zu besprengen. Weil Gebannte naci) all- gemeinem Glauben wie Ungetanste unter des Teufels Herrschaft standen, so gelangten sie nur mittelst einer mehrjährigen schweren Buße stufenmäßig zur völligen Wiederaufnahme: zuerst mußten sie, in tiefer Trauer vor dem Versammlungshanse stehend, die Vorübergehenden um ihre Fürbitte bei Gott und der Kirche ansprechen; dann durften sie nach feierlicher Händcauflegung dem Got- tesdienste zuhörcn, mußten aber das h. Gebäude verlassen, che das Gebet ansieng; hierauf durften sie stehend dem

7. Mit einem Stahlstich - S. 732

1836 - Stuttgart : Belser
732 Drittes Hauptstück. das; sie, unterstützt durch die numidischcn Bischöfe, unter dem Vorwände, Cäcilian sey von einem Traditvr geweiht, den Major inus zum Bisthume erhob, welchem 515 Donatus der Große folgte; von diesem und ihrem eifri- gen Anhänger, Bischof D o u a t u s von Ca sä nigra, erhielt 'die Parthei den Namen der Donatistcu und gewann durch strenge Grundsätze über Kirchenzucht viele Freunde in ganz Afrika. Bei dieser Hinneigung zur Strenge darf es uns nicht wundern, wenn man auf Fasten und andre Ka- steiungen einen immer großer» Werth legte. Der Prie, stcr behielt zwar die Gattin, welche er vor der Einsetzung als Jungfrau gcheirathct hatte, nach der Einsetzung aber war es ihm nicht mehr erlaubt, eine Frau zu nehmen. Schon früher hatten sich Einzelne als Asceten von der Welt zurückgezogen; so Paul von Thebä zur Zeit der Decischcn Verfolgung, so der Aegypticr Antonius, der 285, nachdem er seine Habe unter die Armen vcr- thcilt, in die Wüste gicng: dem Letzter» folgten Manche nach, und bauten sich als einzeln Lebende Je. der eine Hütte; Antonius führte Aufsicht über sie, und machte ihnen neben Fasten und Gebet auch Handarbeiten zur Pflicht; er starb 556, in einem Alter von fast 105 Jahren. Trotz der vorhin erwähnten Spaltungen gicng die Entwicklung des Kirchcnwefens ihren sichern Gang fort. Von Aegypten verbreitete sich seit etwa 260 die Sitte, ausser den Sonntagen und dem Passah- und Pfingst. feste auch den 6. Januar als Gcburts- und Tauftag Jesu unter dem Namen des Erscheiuungsfestcs zu feiern; jede Gemeinde bcgieng überdicß die Jahrestage ihrer Märtyrer und versammelte sich gern an den Begräbniß« plätzeu der Ihrigen, welche man Cchlafstätten, nannte. Seit Anfang des dritten Jahrhunderts finden wir, zuerst-in Edessa, bald auch anderswo, eigne zum Gottesdienst bestimmte Gebäude, Häuser des Herrn, xvgiuxct, woher das deutsche Wort Kirche; in den ruhigen Zeiten vor 506 stiegen schon Prachtgebäude empor; nach dem Dorbilde des Tempels von Jerusalem war ein Thcil

8. Mit einem Stahlstich - S. 757

1836 - Stuttgart : Belser
Die Völkerwanderung. 757 apostolischen Gemeinde, die zugleich den Namen der Welt« Hauptstadt trug, und als Metropolit der 10 suburbani« scheu Provinzen Italiens unerreicht und einzig da, wurde folglich von überallher, wo römische Sprache herrschend war, über apostolische Lehre und Sitte befragt, und galt im fünften Jahrhundert sogar bei den Orientalen als er- ster Patriarch, ohne dessen Mitwirkung kein allgemeines Kirchengesctz ausgestellt werden dürfe. Kein Wunder da« her, daß schon jetzt zwischen ihm und dem Haupte des morgenländischen Klerus Spannung und Eifersucht cinzu- tretcn anficng-. Um 3ü0, also um die Zeit, da Paul von Thebä starb, gründete sein Schüler Pachomius auf der Nilinsel Tabcnna eine gemeinsame Mönchswohnung (Coe- nobium, Mandra, Claustrum), und schrieb gewisse Regeln des Zusammenlebens vor, durch welche besonders strenger Gehorsam gegen den A b b a 6 (Vater) oder A r ch i m a n« driten eingcschärft wurde. Gleichzeitig gründete Am- mon eine Gesellschaft auf dem nitrischen Berge, Hila« rivn bei Gaza, und von hier breitete sich das Mönchs« wesen durch Palästina und Syrien aus; Eustathius aber verpflanzte dasselbe nach Armenien und Kleinasien, Athanasius machte cs im Abendlande bekannt, Bischof Martin legte um 390 bei Tours ein Kloster an, Io- Hannes Cassianus zwei in Marseille; Augustin förderte die Sache in Afrika, Ambrosius in Italien. Zu gleicher Zeit entstanden Klöster für Frauen oder Nonnen (wel- ches Wort aus dem Aegyptischen stammt und „heilig" bedeutet). Denn sc-it die Gelegenheit zum Märtyrthnme aufgehört und das Christenthum auch äusserliche Herrlich- keit gewonnen hatte, griff das irrige Gefühl um sich, daß man in der Welt zur vollen Ausübung christlicher Tugend keine Gelegenheit mehr habe. Manche wollten daher als Einsiedler und Selbstpeiniger sogar noch die Strenge des Mönchthnms überbieten. So faßte im Anfänge des fünften Jahrhunderts ein gewisser Simeon, der unweit Antiochien lebte, den Entschluß, auf eiucr Säule zu woh.

9. Mit einem Stahlstich - S. 139

1836 - Stuttgart : Belser
139 ' Die päbstllche Macht. Der Abt sollte den Mönchen als Stellvertreter Christi erscheinen; dem Willen dieses Einzelnen sollte jeder andre Wille unterworfen seyn. Jeder wurde erst nach einjäh- rigem Noviziate, nachdem man ihn an die schweren Ver- pflichtungen der Mvnchsregel vielfach erinnert, und nach- dem er mehrere Prüfungen erstanden hatte, in die Zahl der Mönche ausgenommen, und mußte nun ein feierliches Gelübde leisten, daß er stets im Kloster bleiben, in Allem der Regel gemäß leben und dem Abte gehorchen wolle. Den Abt aber ermahnte die Regel, die zur Zucht noth- wendige Streuge durch Liebe zu mildern. Benediktus erkannte wohl, daß die ascetische Strenge mancher orientalischen Mönchsverfassungen für die rohen Menschen des Abendlandes und auch für die rauhern Himmelsstriche desselben nicht passen würde. Er verlangte daher von seinen Mönchen manche Entbehrun- gen nicht, welche ihnen im Orient zum Theile auferlegt wurden, und erlaubte ihnen Manches, was dort zum Theile untersagt war, wie z. B. das Weintriuken in einem vorgeschriebnen Maaße. Da die Mönche neben den An- dachtsübungen und geistlichen Studien auch schwere Feld- arbeiten und Handwerke treiben mußten, zu verschiednen Zeiten aber, wie zur Zeit der Saat und der Erndte, ihre Arbeiten besonders schwer werden konnten: so hütete sich der besonnene Benedikt, in Hinsicht der Speisen und Ge- tränke ein ganz bestimmtes, nie zu überschreitendes Maaß vvrzuschreiben. Nach dem Bedürfnisse der den Mönchen obliegenden Arbeiten und der Jahreszeiten sollte der Abt von der vorgeschriebnen Regel abweichen können. Beson- ders sollte er auf Kranke und Schwache Rücksicht nehmen. Den ältern gebrechlichen Mönchen empfahl Benedikt das Ab sehr eiben asketischer Bücher. Um den Vor-

10. Mit einem Stahlstich - S. 313

1836 - Stuttgart : Belser
Der Pabst im Bunde mit den Franken. 315 Beinamen Ado. Indem er ohne Menschenfurcht das Recht verwaltete und dem Unrecht, welches Radbod und seine Diener begiengen, widerstand, zog er sich Verfolgun- gen von Seiten dieses Fürsten zu, und wurde zur Flucht in das Frankenreich genvthigt. Hier fand er nicht btos eine freundliche Aufnahme, sondern auch das, wvrnach er bisher unbewußt gestrebt und sich gesehnt hatte: das Christenthum wurde ihm bekannt, und er eilte, mit sei- nem ganzen Hause sich taufen zu lassen. Nach Radbods Tode schenkte ihm Kart Martell ein Lehen an der Grenze von Friestand, in der Gegend von Utrecht, und von hier aus unterstützte er sammt den Seiuigen eifrig die Verkündigung des Glaubens. Dieß waren jedoch immer nur vereinzelte Anfänge ohne gemeinsamen Mittelpunkt. Einen solchen fand das Christenthum in Deutschland erst in der Person des Bon i- facius, welcher mit Recht der Apostel unsers Volkes genannt wird. Sein eigentlicher Name war Winfried, sein Geburtsort Kirt on in Devon shire, das Jahr seiner Geburt 680. Er stammte, wie es scheint, aus einer nicht unansehnlichen Familie, und sein Vater be- stimmte ihn Anfangs für weltliche Geschäfte. Aber frühe richtete sich des Sohnes Blick gen Himmel, und er wählte den Mvnchsstand. In zwei angesehnen Klöstern Eng- lands, zu Adscanacester (Excester) und Nutescelle, erhielt er seine geistliche Erziehung und theologische Bildung. Im Jahre 715 reiste er von England ab, und versuchte sich zuerst in Friesland. Es war jedoch gerade um die Zeit, als sich die Friesen, von dem neustrischen Major Do- mus Raganfried aufgcstistet, in Verbindung mit den Sachsen gegen Austrasien und Pippins Haus erhoben *), *} S. Ii. B. S. 192.
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