52
Viertes Hauptstück.
Dieser Sieg trug goldne Früchte für Chlodwig.
Ein Theil der geschlagnen Alemannen erkannte ihn als
König. „Laß das Schwert nicht ferner wüthen," riefen
sie: „von nun an sind wir die Deinen." Andre,
die nm jeden Preis fremder Herrschaft entrinnen woll-
ten, zogen hinweg, kamen jedoch, wiewohl erst nach
neun Zähren, zum Theile wieder zurück. Die Mei-
sten aber suchten und fanden Schuh bei Thevderich
dem Ostgvthcn, der sie, wie früher erzählt, in Hvhen-
rhäticn oder Graubündten anfnahm, und Chlodwig in
einem Briefe um Schonung der Besiegten bat. Und
wirklich hielt der Franke im Laufe seiner Eroberungen
inne; denn er war zu klug, als daß er den mächtigen
König Italiens gerade jetzt zum Kampfe gereiht hätte,
wo so manche Anordnung nvthig war, um das bereits
Eroberte festzuhalten. Eben deßwegen behandelte er auch
die Alemannen sv gelinde als möglich. Nur seine Hoheit
mußten sie anerkennen, und nach ergangner Aufforderung
Kriegsdienste thun: sonst blieben ihre Verhältnisse, wie
sie vorher gewesen. Die Alemannen galten als ein freies
Volk, behielten ihre Herzoge, und zahlten keine Abgaben.
Auch ihre Besitzungen erstreckten sich nach wie zuvor über
ganz Schwaben, einen Theil der Schweiz und das Elsaß.
Blos die streitigen Bezirke längs des Rheins, vom Neckar
bis zum Maine und der Lahn, giengen verloren. Ihre
Bewohner hatten sich meistens geflüchtet, und Chlodwig
behandelte diese eroberten Gegenden als königliche Do-
mänen, die er unter seine Getreuen vertheilte. Dieß
war der Anfang von Rheinfrancien, und nach einem
Kriege Chlodwigs gegen die Thüringer, von denen ein
Theil in der Gegend von Würzburg saß, wurde die ge-
nannte Landschaft noch weiter ausgedehnt.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Waffenglück d. Franz., welches z.milirärdespvtiömus führt. '295
in der Hauptmasse, an Fußvolk, zu übcrbieten. Begin-
nen konnten sie den Angriff vom Nicderrheine her mit
größrer Leichtigkeit, weil sie dort schon Düsseldorf inne
hatten, am Oberrhein hingegen mit näherer Aussicht aus
Entscheidung, weil sie hier unmittelbar nach dem Neckar
und der Donau Vordringen konnten. Da jedoch die Zu-
sammenziehung vieler Truppen auf einen Punkt thcilö
mehr Zeit gekostet, thcils den Feind leichter aufmerksam
gemacht hätte, befahl der Wohlfarthsausschuß, die Of-
fensive solle zugleich ergriffen werden bei Kehl und an
der Lahn. Wm"de dieß mit Glück ansgesührt, so war es
möglich, daß die beiden Feldherrn bei Regcnsburg sich
trafen, und dergestalt nach Ucberwaltigung des südlichen
Deutschlands einen furchtbaren Einbruch ins Oestrcichische
bewerkstelligten. Aber Ließ ist noch nicht Alles: früher
als am Rhein sollten die Operationen in Italien cröff-
net, Piemonteser und Ocstreicher geschlagen, die lombar-
dischen Ebnen durchstürmt, und so die kaiserlichen Erb-
lande auch auf der Südseite, von den Alpen her, gefaßt
werden. In wessen Kopf dieser riesige Plan entsprungen
ist, werden wir dann sehen, wenn von den Kämpfen in
Italien die Rede scyn wird; denn der italiänische Gene-
ral hat den ganzen Zweck erreicht, obgleich die größre,
mehr versprechende Hälfte des Entwurfs gescheitert war.
Das Unternehmen nach der Donau wurde durch Len Um-
stand sehr erschwert, daß die Deutschen einem Be-
fehlshaber gehorchten, und daß Dieser, der 25jährige
Erzherzog Karl, ebenso sehr den General Jourdan an
Takt, als den General Moreau an Entschlossenheit über-
traf. Karl setzte auf den 1. Juni 96 das Ende des Waf-
fenstillstandes und den Beginn der Feindseligkeiten fest.
Vergeblich rückte die Sambre- und Maasarmee an die
Lahn: der Erzherzog siegte am 15. Juni bei Wetzlar,
und warf sie über den Rhein zurück. Jndeß aber mußte
der am Oberrhein postierte Feldmarschall Wurmser den
18. Juni mit 25,000 Mann zur Rettung Mantuas nach
Italien aufbrechen; Moreau überschritt 6 Tage später mit
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Jourdan Karl Karl Feldmarschall_Wurmser
Waffenglück d. Franz., welches z.milltärdespotksmus führt. 297
rückte ostwärts bis Schwarzenberg an der Nab. Karl,
den rechten Zeitpunkt geschickt ergreifend, ließ Moreau
gegenüber den Feldzeugmeister Latour am Lech zurück,
raffte alle entbehrlichen Truppen auf, eilte zu Wartens,
leben, überrumpelte den weit vorgedrungnen Bernadotte
am 22. Aug. bei Teining, manövrirte 2 Tage nachher
den General Jourdan selbst von Amberg weg, schlug ihn
den 3. Sept. bei Würzburg, und zwang ihn hiedurch zu
einer ungestümmen Flucht, die erst auf dem linken Rhein»
ufer endete. Moreau ahnte Nichts von dem, was bei
Teining und Aizcherg geschah, und marschierte überdieß,
statt gegen Regensburg, auf München zu, wo er dem
Churfürsten Karl Theodor kostbare Gemählde und 10 Mil-
lionen Franken abforderte. Allein wie er das Schicksal
der Maasarmee erfuhr, und voraussehen mußte, der
Erzherzog werde ihm von Mannheim her die Pässe über
den Schwarzwald abschneiden, entschloß auch er sich zum
Rückzug, und zwar so, daß er die Donaulinic preisgab,
um die Iller zu gewinnen; doch öffnete ihm ein den
2. Okt. bei Biberach erfochtner Sieg die Straße in den
Schwarzwald: umschwärmt von dem kräftigen Gebirgs-
volke, das nach Rache dürstete, passierte er gleichwohl
ohne großen Verlust das Höllenthal; vor Emmcndingen
aber versetzte ihm Karl den 19. Oktober eine Schlappe:
hierauf überschritt Desair bei Breisach mit 2 Divisio-
nen den Rhein; dasselbe that Moreau den 25. und 26.
Okt. bei Hüningen, nachdem er noch in dem Treffen vor
Schliengen den Kürzer» gezogen hatte. Keine große,
zermalmende Schlacht zeichnet diesen Feldzug aus: desto
belehrender ist er in strategischer Hinsicht, zumal, wenn
wir Karls eignes Werk hierüber lesen, dessen bescheidne
Wahrheitsliebe dem Äerzen des Verfassers nicht weniger
Ehre macht, als die Rettung Deutschlands seinem Feld-
herrntalent.
Den Ereignissen in Italien müssen wir einige Worte
über den Mann vorausschicken, welcher von nun an Mit-
telpunkt und Triebrad der europäischen Geschichte wird.
»
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Latour Jourdan Moreau Karl_Theodor Karl Karl Karl Karls
406
Zehntes Hauptstück.
ohne Zögerung losschlagen, und die Franzosen in den
Quartieren Frankens, Bayerns und Schwabens überfal-
len ; hieraus entsprang folgender Plan: der König mit
dem Centrum rückt über Vach und Fulda gegen Würz-
burg , General Nüchel mit dem rechten Flügel nach
Frankfurt, Ludwig mit dem linken Flügel und 18,000
Sachsen über Freiberg, Zwickau, Hof nach Bamberg.
Ferdinand stimmte gegen schnelle Maßregeln: man habe
Zeit genug, meinte er; denn er wisse aus bester Quelle,
daß Napoleon Bedenken trage, die Offenstve zu ergreifen.
Diese Meinung schien bestätigt zu werden, da sammtliche
den Rhein passierende Franzosen die Straße über Frank-
furt nach Aschaffenburg und Würzburg einschlugeu: man
glaubte daher, der Kaiser wolle eine unangreifbare Stel-
lung in Franken nehmen, und beschränkte somit den er-
sten Operationsplan auf ein kleineres Terrain: der König,
Fürst Ludwig und Nüchel sollten mit einer großen Masse
den thüringer Wald überschreiten, und sich der Linie des
Mayns bemächtigen. Zugleich gierigen ein vom 25. Sept.
datirter Brief Friedrich Wilhelms und das preussische
Ultimatum nach Paris ab: „Deutschland muß augenblick-
lich von den Franzosen geräumt, Wesel zurückgegeben,
der Beitritt zum nordischen Bunde allen, die nicht Mit-
glieder des rheinischen sind, gestattet werden.,, Auf ein
solches Ultimatum konnte Napoleon nach Ansicht des Für-
sten Ludwig nur mit Krieg antworten; dennoch beschloß
der am 5. Okt. in Erfurt zusammenberufne Kriegsrath,
noch bis zum 8. auf eine Erwiederung zu harren. Am 9.
endlich sandte Ferdinand den Herzog von Weimar mit
leichter Reiterei über den thüringer Wald, um nächsten
Tags die Feindseligkeiten zu eröffnen. Zudeß hatte Na-
poleon am 25. Sept. Paris verlassen, am 28. Sept.
Maynz, am 2. Okt. Würzburg, am 6. Bamberg erreicht,
wo Tags darauf das preussische Ultimatum und des Kö-
nigs Brief von Paris her einliefen. Er antwortete zu-
nächst durch ein Meisterstück seiner Kriegskunst: die Fran-
zosen, verstärkt durch den Rheinbund und dessen neues
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Personennamen: General_Nüchel Ludwig Ludwig Freiberg Ferdinand Napoleon Ludwig Ludwig Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Napoleon Ludwig Ludwig Ferdinand Zudeß
Extrahierte Ortsnamen: Frankens Bayerns Schwabens Fulda Frankfurt Sachsen Zwickau Bamberg Rhein Aschaffenburg Paris Wesel Erfurt Weimar Paris Rheinbund
Kaiser Napoleon u: die französische Universalmvnarchte. 407
Mitglied, den Großherzog von Würzburg, rückten in
Eilmärschen vor, Soult und Ney mit dem rechten Flü-
gel gegen Hof, Davoust, Bernadotte und Murat mit
dem Centrum gegen Saalburg, Lannes und Augereau mit
dem linken Flügel auf Koburg, Grafenthal, Saatfeld,
und nacheinander wurden zwei vorgeschobne feindliche Corps
besiegt, am 9. das unter General Tauenzien bei Schleiy
durch Bernadotte, am 10. Hohenlohes Vorhut bei Saat-
feld durch Marschatl Lannes: der Führer des letztgenann-
ten Corps, Prinz Ludwig Ferdinand, büßte sein kriege-
risches Feuer ruit dem Leben. Nun endlich zerstob die
Täuschung, in welche der Herzog von Braunschweig sich
gewiegt hatte: man mußte einen Rückzug antreten, be-
vor der Feldzug recht angefangen war: Fürst Hohenlohe
rieth, den Ettersberg bei Weimar zu besetzen, und von
dort entweder eine Hauptschlacht anzubieten, oder in
Masse nach dem Elbestrom zu ziehen; Ferdinand hinge-
gen, der als höherer General durchdrang, th eilte die
Armee von 100,000 Mann und 20,000 Pferden: er selbst
mit dem König marschierte auf Weimar, Hohenlohe und
Nüchel, unter dem scheinbaren Oberbefehl des Feldmar.
schalls Möllen dors, marschierten auf Jena zu. Wäh-
rend dieß geschah, erreichte Bernadotte Zeitz, Murat
streifte bis Leipzig, Davoust verfolgte den Weg nach Naum-
burg, wo der Feind Magazine hatte, Lannes eilte über
Roda, Augereau über Kahla, Napoleon mit Soult und
Ney kam von Gera: kurz, die Preussen waren dergestalt
Überflügelt und umgangen, daß sie den Rücken, die Fran-
zosen aber das Gesicht gegen den Rhein kehrten. In
dieser gebieterischen Stellung sandte der Kaiser durch Or-
donanzoffizier Eugen Montcsquiou ein versöhnliches
Antwortsschreiben an Friedrich Wilhelm: den 13. in Ho-
henlohes Hauptquartier Kapellendorf augelangt, mußte
Montesquiou bis Nachts 10 Uhr auf den Fürsten war-
ten, und durfte dann erst am 14. Morgens weiter rei-
sen, als schon die Kanonade der großen Schlacht begann.
Der Fürst dehnte sich nämlich über eine Hochebne ober-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Großherzog_von_Würzburg Davoust Bernadotte Marschatl_Lannes Ludwig_Ferdinand Ludwig Ferdinand Ferdinand_hinge- Ferdinand Bernadotte_Zeitz Murat Davoust Napoleon Gera Eugen_Montcsquiou Eugen Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Gebirge. 37
Odenwalde vor. Besonders schön sind die Buchenwälder.
Man kann annehmen, daß die Hälfte alles Grundes — in
den sich die Regierungen von Hessen, Baden und Baiern
theilen, mit Wald bedeckt ist, der meist zu Brennmaterial,
insbesondere auch durch Kohlenmeilerei benutzt wird, woraus
die Kohlen für die zahlreichen Eisenwerke hervorgehen. Die
andere Hälfte zerfällt in Wiesen- und Ackerland. Der Berg-
bau ist unbedeutend. Nach dem Thale oder der Ebene des
Rheins zu ist der Odenwald scharf abgeschnitten. Die am
Fuße sich hinziehende, 6 Meilen lange, mit Wallnuß-, edlen
Kastanien- und Obstbäumen bepflanzte Kunststraße, welche
bei dem eine halbe Meile südwärts von Darmstadt gelege-
nen Flecken Eberstadt an-
fängt und bei Heidelberg
in Baden sich endet, nennt
man die Bergstraße. An
der Ostseite der Straße stei-
gen eine Reihe mit dichten
Laubwaldungen bestandene
Bergkegel empor, wie nach
der Schnur dahin gesetzt.
Die Spitzen derselben sind
großenteils mit den Trümmern ehemaliger Raubburgen ge-
krönt, was ihnen ein sehr würdiges Ansehen giebt, und wo-
durch die Reize der Gegend bedeutend erhöht werden. Es
ist nicht unwahrscheinlich, daß die Bergstraße ihre Entstehung
den Römern verdankt. --------Der Ausdruck Bergstraße
kommt zuweilen auch in einem weitern Sinne vor. ^r wird
nämlich als Gesammtname für die Provinzen gebraucht, durch
welche diese Kunststraße führt. ■— Diese Landschaft ist eine der
gesegnetsten Deutschlands. Der üppige Boden erzeugt sehr
viele, äußerst mannigfaltige und ganz vortreffliche Früchte.
Das - wichtigste Product des Pflanzenreichs ist Wein.
Man gewinnt ganz vortreffliche Weine, besonders sehr edle
Sorten des Rheinweins, und zwar in solcher Fülle, wie sie,
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Gebirge. 45
und zeigen weiter nichts als Riedgras, Torfgruben, Moos und
Torfziegel. Die Einwohner in den zerstreut umherliegenden,
kleinen und ärmlichen Häusern ^eben meist nur vom Torfstich. —
Von den Hochebenen sind in Süddeutschland noch zu be-
merken: die obere Donau ebene, die fränkische und
schwäbische Ebene.
Die obere D o n a u e b e n e ist die Fortsetzung der
1000—1200 F. hoch gelegenen schweizerischen Hochebene,
welche von der untern Aar durchflossen wird und sich vom
Genfersee bis zum Bodensee erstreckt. Die Donauebene selbst
reicht im S. an den Nordfuß der Alpen, ostwärts bis an
die Jnnmündung und nordwärts bis an die Donau, und
ist 1000 F. über dem Meeresspiegel gelegen. Auf ihr be-
findet sich die Wasserscheide zwischen der Nordsee und dem
schwarzen Meere in einem sumpfigen Hügellande zwischen der
oberen Donau und dem Bodensee.
Der Jlüs.
Die fränkische Hochebene breitet sich nördlich von
der Donau zu beiden Seiten der Naab und des untern
Regen aus, reicht nordwärts bis an den Main, ostwärts
bis an den Böhmerwald, und westwärts macht der fränkische
Jura die Grenze. Diese Hochebene ist eigentlich eine Fort-
setzung der vorhergehenden, nur etwas niedriger.
Die schwäbische Hochebene liegt zu beiden Seiten
des N e ck a r und wird begrenzt vom Schwarzwalde und
Odenwalde im W., vom schwäbischen und fränkischen Jura
im O. und reicht im N. bis an den Main. Sie ist noch
niedriger, als die vorgenannte Hochebene, nämlich nur 600
bis 800 F. ilber dein Meere gelegen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Süddeutschland Donau Nordsee Donau Donau Main Böhmerwald Odenwalde Main
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Gewässer. 49
Franzosen, sondern Deutsche; denn dieser Theil Frankreichs,
der Elsaß genannt, gehörte ursprünglich zu Deutschland.
Zwischen dem Schwarzwalde und dem Odenwalde kommt
der schiffbare Neckar aus Schwaben daher und vereinigt
sich bei Mannheim mit dem schon sehr breiten und tiefen
Rhein. Noch' größer ist der Zufluß, welchen der vom Fichtel-
gebirge kommende Main, der Bundesfestung Mainz gegen-
über, dem Rhein zuführt. Hier ist derselbe bereits 1800'
breit. Unterhalb Mainz rücken die Berge näher zusammen
und bilden um den stillen Fluß her den köstlichen, gesegneten
und durch seine Weinkultur berühmten Rh ein ga u, wo der
Steinberger, Markobrunner,
Rüdesheimer, Geisenheimer,
Aßmannshauser und Johan-
■ nisberger, letzterer auf einer
Strecke von 55 Morgen,
' wächst. Schöner und sehens-
werther, als diese Gegend,
sind die Rheinufer von Bingen
an, wo der Fluß die Nahe
aufnimmt und eine Strecke
die Grenze zwischen Preußen
auf der linken und Nassau
auf der rechten Seite bildet und dann ganz in die Rhein-
provinz eintritt. Die Nahe begrenzt nach S. hin den
Hundsrück, welcher am Einflüsse der Nahe steil an den
Rhein herantritt und ihn mit seinen hohen Felsen und Hü-
geln bis Koblenz begleitet. Während so auf der Wseite
der Hundsrück den Strom einengt, bilden die Höhen des
Taunus auf der nassauischen Seite eben so jähe und
steil abfallende Uferränder. Die Berge des rechten Ufers
sind mit Weingärten, welche terrassenförmig über einander
stehen, die des linken Ufers mit Wald bedeckt. Auf dem
Gipfel des Felsenberges, wo die Blume des rüdesheimer
Weines wächst, liegen die Ruinen des Schlosses Ehrenfels,
Geißler, Deutschland. 2te Aufl. 4
Der Fuchs.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Deutschland Schwaben Mannheim Rhein Main Rhein Mainz Rüdesheimer Johan- Nassau Rhein- Rhein Koblenz Taunus Ehrenfels Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Gebirge. 23
Für das ganze Gebirge wichtig ist noch der sogenannte
Rennsteig oder Rainsteg, ein allenfalls fahrbarer Weg,
der sich 42 Stunden weit auf dem Kamme hin erstreckt.
An dieser Straße, von der man häufig nach beiden Seiten
in die Ebene hinabblicken kann, liegen die höchsten Kuppen,
ferner Oerter und Herbergen in Menge, die Grenzen vieler
Länder und Länderchen. Der Rennsteig rührt aus dem neunten
Jahrhunderte und ist wahrscheinlich die Grenzscheide zwischen
Franken und Thüringen, welche Karl der Große zog.
Die Hauptübergänge (8 Chausseen) über den Thüringer-
wald, welche hier und da musterhafte Straßenbauten auf-
weisen und den Reisenden durch reichen Wechsel von Natur-
scenen in Spannung und Freude erhalten (z. B. der höchste
der Pässe, der aus dem Gothaischen über Oberhof nach
Suhl führt), vermitteln den großen Verkehr zwischen Nord-
ost- und Süddeutschland, und nicht minder wichtig sind die
zahlreichen Nebenwege für kleinen Verkehr der beiden Ge-
birgsseiten. Längenthäler sind in dem Gebirge gar nicht vor-
handen, alle Bäche laufen quer vom Hauptrücken zum Fluß
und erreichen deshalb keine große Ausdehnung. Sie wenden
sich entweder der Werra, dem Main oder der Saale zu.
So schön und anmuthig die Wälder und Berge des
Thüringerwaldes, so treu und bieder sind auch seine Be-
wohner.
Das Klima des Thüringerwaldes ist nicht rauh; gehen
ja doch die höchsten Bergspitzen kaum über 3000 F. Darum
gedeihen alle Getreidearten, selbst Obst hinreichend. Hopfen
und Weizen wird nur stellenweise gebaut. Wichtig aber ist
der Kartoffelbau. Die Kartoffel gedeiht vortrefflich. — Des
herrlichen Gebirges schönste Zierden sind die mächtigen Buchen-
hallen, unter welchen schön anzuschauende Rinderheerden das
Waldgras suchen.
Weiter nach W. folgt: 1) das Rhöngebirge, im S.
das hohe, im N. das niedere genannt. Die Abhänge
sind mit Laubholz bedeckt. Die.höhen und Kuppen sind meist
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Gothaischen Oberhof Suhl Main
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
25
Gebirge.
berühmten Heilquellen. Tausende von Gästen aus den reichsten
und vornehmsten Klassen aller Theile von Europa suchen in
Ems, Wiesbaden, Schwalbach, Schlangenbad, Sel-
ters, Homburg Heilung. Millionen von Wasserkrügen
von Selters, Fachingen rc. bringen selbst über den Ocean
hin eine erwünschte Erquickung.
In dem östlichen Theile des Taunus, die Höhe ge-
nannt, ragen dicht neben einander die höchsten Kuppen, der
große und kleine Feldberg und der Altkönig empor.
Der große Feldberg, 2724 F. hoch, bietet eine weite
und erhabene Rundsicht dar.
Die Ziege.
Durch eine Vertiefung wird der große Feldberg von dem
südlicher sich erhebenden Altkönig, 2400 F. hoch, und durch
einen niedrigen Feldrücken von dem südwestlicher liegenden
»kleinen Feldberg« getrennt.
Der Altkönig enthält noch Trümmer eines dreifachen
18 F. hohen Steinwalles, welcher einst seine Spitze umgab.
Die Anssicht von ihm nach So. ist noch schöner als die
vom großen Feldberge.
Nördlich vom Taunus dehnt sich der Westerwald mit
dem Siebengebirge aus.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]