174
Vierter Teil. Kurze Erläuterungen etc.
Schildpatt, auch Scliildkrot genannt, die Rückenschale der Karett-
schildkröte; Schildpatt ist meist braun mit schwarzen Flecken, horn-
artig. Südsee-Inseln, Deutsch-Ostafrika, Süd-Amerika. Verwendung:
Schmucksachen.
Trepang oder Seegurke, eine Meerespflanze, die an den Gestaden
der Südsee-Inseln gesammelt und getrocknet wird. Nach China aus-
geführt, wo sie als Leckerbissen verzehrt und mit Gold aufgewogen
wird.
Wolle, das Haarkleid des Schafes. Die feinste Ware ist die
Lammwolle. Je nachdem die Schur zum i. oder zum 2. Male geschieht,
unterscheidet man einschurige und zweischurige Wolle. Ausfuhrländer :
Australien, das Kapland und Süd-Amerika.
B. Mineralische und tierische Erzeugnisse.
197
Küste von Neu-Guinea. Die peruanischen Lager sind ausgebeutet.
Der Fischguano wird aus den Abgängen des Walfisches und des
Stockfisches bereitet (deutscher Guano).
Korallen, von denen nur die schön rot gefärbte Edelkoralle
handelsfähig ist. Die Handelsware ist das kalkige Stammgerüst, das
von der Rinde, worin die Polypen sitzen, befreit ist. Die meisten
Korallen kommen aus dem mittelländischen Meere und werden in
Messina, Livorno, Genua, Neapel und Florenz zu allerlei Schmuck-
sachen verarbeitet.
Meerschaum, ein gelblichweißes, sich fettig anfühlendes Mineral,
das namentlich in Kleinasien (Konieh), dann aber auch in der Krim
und in Mähren gegraben wird. Verwendung zu Pfeifenköpfen und
Zigarrenspitzen: Wien, Pest und Ruhla in Thüringen.
Marmor, ein dichter, kristallinisch-körniger Kalkstein. Die besten
weißen Sorten von Carrara (Italien), Paros und von Pentelikon bei
Athen (attischer Marmor); Belgien und Deutschland liefern schwarzen,
Ägypten braunroten, schwarzpunktierten, Schottland (Insel Tiree) rosen-
roten, Irland purpurfarbigen und Numidien gelben Marmor. Alle
Arten dienen der Bildhauerei.
Perlen, kleine rundliche Kalk-Gebilde im Innern der Muscheln,
die in allen Farben schillern. Fundorte: Ostindien, Japan, Rotes-
und Arabisches Meer, Mittel- und Süd-Amerika, auch das sächsische
Vogtland. Handelsplätze: Paris, Amsterdam.
Perlmutter, die glänzende Schale der Perlmuschel; am wertvollsten
sind die ostindischen und chinesischen Sorten. Tahiti liefert schwarze
Perlmutter. Verwendung: Schmucksachen.
Platin, silberweißes bis stahlgraues, schwer schmelzbares Edel-
metall. Ural und Südamerika. Verwendung zu technischen Zwecken:
Tiegeln, Kesseln, Abdampfschalen, Drähten usw.
Seegurken sieh Trepang.
Straufsfedern, die langen Schwanz- und Flügelfedern des Straußes,
der heute in Süd-Afrika, auch in Süd-Australien und Süd-Amerika
gezüchtet wird. Von unseren Kolonien führt nur Deutsch-Südwest-
Afrika Straußfedern aus.
Schildpatt, auch Schildkrot genannt, die Rückenschale der Karett-
schildkröte; Schildpatt ist meist braun mit schwarzen Flecken, horn-
artig. Südsee-Inseln, Deutsch-Ostafrika, Süd-Amerika. Verwendung:
Schmucksachen.
Trepang oder Seegurke, ein Meerestier, das an den Gestaden
der Südsee - Inseln gesammelt und getrocknet wird. Ausfuhr nach
China, wo es mit Gold aufgewogen und als Leckerbissen verzehrt wird.
Wolle, das Haarkleid des Schafes. Die feinste Ware ist die
Lammwolle. Je nachdem die Schur zum 1. oder zum 2. Male ge-
schieht, unterscheidet man einschurige und zweischurige Wolle. Aus-
fuhrländer: Australien, das Kapland und Süd-Amerika.
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Neu-Guinea
Extrahierte Ortsnamen: Messina Livorno Genua Neapel Florenz Kleinasien Wien Thüringen Paros Athen Belgien Deutschland Schottland Irland Numidien Ostindien Japan Paris Amsterdam Süd-Afrika Süd-Australien Deutsch-Südwest-
Afrika Südsee-Inseln Deutsch-Ostafrika Süd-Amerika China Süd-Amerika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Altertum, Mittelalter, Neuzeit
21
Auch auf andere Bauten, z. B. Brucken, Wasserleitungen re.,
richtete er sein Augenmerk.
Unter Justinian's Regierung wurde auch der Seidenbau
in Europa eingesührt (552).
Zwei Mönche, die auf ihren Bekehrungsreisen nach China
(Tschina), dem eigentlichen Vater lande der Seidenraupe,
gekommen waren, hatten dem Kaiser Cocons*) mitgebracht. Aus
des Kaisers Wunsch, die Reise nach China zu wiederholen, gingen
die Mönche noch einmal dahin, uitb brachten nun in ihren aus-
gehöhlten Wanderstäben Eier der Seidenraupe mit nach Kon-
stantinopel. Die Eier, beven Ausfuhr bei Todesstrafe verboten
war, wurden nun von der Sonne ausgebrütet; die Raupen, mit
den Blättern des Maulbeerbaumes gefüttert, spannen sich ein
und die Cocons wurden künstlich zur Seide verarbeitet. Von
Konstantinopel aus verbreitete sich der Seidenbau bald über ganz
Griechenland (555). Vorher bezogen die Griechen ihre Seiden-
waaren für sehr hohe Preise aus Ostindien. Noch im 3ten Jahr-
hundert war die Seide so theuer, daß der römische Kaiser,
Aurelian, seiner Gemahlin, welche er doch sehr liebte, den An-
kauf eines seidenen Kleides abschlagen mußte; denn ein Pfund
Seide mußte mit einem Pfunde Goldes bezahlt werden. —
Justinian's Regierung war für das oströmische Reich
und seine Bewohner nichts weniger als beglückend. Beständige
Kriege, kostspielige Bauten, auch die verschwenderische Pracht an
seinem Hofe re. drückten das Volk, indem von ihm Viel gefor-
dert wurde. Daher war es kein Wunder, daß Justinian mehr
gehaßt als geliebt wurde, besonders da das Alter ihn in seinen
letzten Lebensjahren mißtrauisch und grausam gemacht hatte, auch
Schmeichler und Verleumder ein offenes Ohr bei ihm
fanden.
Der dunkelste Flecken seines Lebens aber ist die schnöde
Undankbarkeit gegen seinen vortrefflichen Feldherrn B e li sa r,
dessen wir in Folgendem erwähnen werden. Eine Hauptschuld
*) Cocou heißt die Puppe der Seidenraupe oder das Gehäuse, mit wel-
chem sich die Seidenraupe umspinnt und in welchem sie sich zur Puppe ver-
wandelt; es besteht aus einem einzigen, gegen 1000 Fuß langen Faden.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa China China Griechenland Ostindien
2^ Naturgeschichte. Ui
sanfte Rundung wird von starken Muskeln hervorgerufen. Nlles an ihm
ist beweglich, sogar jeder einzelne Teil des Schwanzes. (Steuer!) Die
Hinterbeine und der gebogene Rücken sind die Sprungfedern, die sie beiin
Sprunge hoch emporschnellen. Die etwas kürzeren Vorderbeine fangen
beim Bbsprung den Stoß auf. Selbst beim verfehlten Sprung berühren
die Füße zuerst den Boden. Selten entwischt ihr ein Mäuslein.
Nun sind auch die
Mäuse vorsichtig geworden.
Ls heiht da gut auf-
passen, klug sein und
Geduld haben, woher
weiß die Ratze, daß aus
dem Loch, vor dem sie sitzt,
eine Maus kommen muß?
Shre kurze Nase verrät uns,
daß sie nur schlecht riecht.
Nber ihre beweglichen Ohr-
muscheln zeigen ihr jedes
Geräusch an. (Tule!) Shr
Buge ist gut; in der Nacht
nimmt es den leisesten Lichtschimmer wahr. Bin Tage schützt sie ihr
empfindliches Sehorgan, indem sie die Pupille bis auf einen kleinen, senk-
rechten Spalt schließt, wie empfindlich ihr Buge ist, kann man auch
aus dem Leuchten in dunkler Nacht erkennen. Tine Zellschicht im Buge
wirft die geringste Lichtmenge zurück, uns so ein Leuchten vortäuschend,
vor allem in den Schnurrhaaren hat sie ein feines Gefühl, das sie
in der Dunkelheit führen hilft. (Fledermaus!)
' 5. Lin Raubtier braucht ein Raubtiergebih. Die großen,
gebogenen Tckzähne helfen die Beute ergreifen und festhalten. Die
kleinen, scharfen Schneidezähne dienen zum Bbnagen der Knochen, hinter
den Tckzähnen stehen die spitzhöckerigen Lück- und Reißzähne und hinter
diesen noch je ein einziger Backzahn. Diese Zähne dienen zum Zer-
kleinern (Zerreißen) der Nahrung. (Name!) Da die Kiefer nur kurz
sind, müssen die Kaumuskeln um so stärker sein. Warum? (Physik:
Hebel.) Den kräftigen Muskeln entsprechen aber wieder starke Knochen-
wülste als Nnsatzstellen am Kopfe und ein weit hervortretender Zoch-
bogen, weil jene unter ihm durchziehen müssen. Blles zusammen bedingt
den runden Katzenkopf.
6. Dev Mensch hält die Aahe als Haustier, weil sie ihm
die Mäuse und Ratten vertilgen hilft. Sie hat sich an Milch und ge-
kochte Speisen gewöhnt, erhascht hie und da aber auch noch ein vöglein.
wildernde Katzen sind zu töten!
— Bus den Bäumen unserer Wälder lebt die Wildkatze und tut
kibb. Zehe der Aatze in Ruhelage und Tätigkeit. nbanochen
des Mittelfußes. l, 2. 3 Zehenglieder, f Sehne des die Kralle
bewegenden Muskels, s elastisches Band. (Bus Weber).
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
26
Naturgeschichte.
Iii
5. Das gute Gehör leitet den Hund oft aus weiter Lerne
jm* Beute. Die Ghren sind groß und beweglich (Spitz), viele Haus-
hunde können zwar die Ghren nicht mehr spitzen, hören aber doch gut.
s)edes Geräusch weckt den Wächter des Hauses oder der Herde aus
seinem leisen Schlummer.
6. Zunr Ergreifen der Beute dient ihm fein langes Maul
und fein scharfes Raubtiergebih (Bbb. (5). Ls ist hierzu weit
besser geeignet, als
das kurze Ratzen-
maul. Dies ist aber
auch nötig, weil die
stumpfen Rrallen
zum packen des
wildes nicht ge-
eignet sind. Sie
dienen aber zum
Niederschlagen der
Beute und zum
Scharren.
Mb. 15. — Der Wolf
Gebiß des Hundes, i Schneide-, c Lck-, pm Lück-, m Backzähne. (Uns Weber.)
kommt m der gan-
zen nördlichen Lrdhälfte vor. Bei uns wurde er erst vor etwa (00 fahren
ausgerottet, wandert aber an den Grenzen in kalten wintern manchmal
noch ein. Lr gleicht einem mittelgroßen Schäferhunde, hat ein zottiges
Fell und wird in strengen wintern den Haustieren und oft sogar dem
Menschen gefährlich. — Der Fuchs kommt in Deutschland noch ziemlich
häufig vor. Man erkennt ihn an seinem langen buschigen Schwänze
(Steuer). Der senkrechte Pupillenschlitz (listiges Buge) verrät das Nacht-
tier. Lr beschleicht Vögel, Hasen und junge Rehe, nimmt oft aber auch
mit Mäusen und Kriechtieren vorlieb.
Oer braune Kar.
(. Früher war der Bär auch in unseren Wäldern häufig. s)etzt
muß inan schon in die Gstalpen und Karpathen oder in die russischen
Wälder gehen, um ihn wild zu sehen, wandert er an der Kette durch
unsere Straßen, so erscheint uns sein Gang plump, als hätten ihm
grausame Hände die Sehnen seiner Füße durchschnitten. Sn Wirklichkeit
aber kommt dies daher, daß er seine ganze Fußsohle auf den Boden
aufsetzt. (Sohlengänger!) Pferd S. H8!
2. Er ist jedoch behender als es scheint. Mit einem
trabenden Pferde läuft er um die wette, auch kann er aufrecht gehen.
Mit seinen breiten Fußsohlen besteigt er sogar hohe Bäume. Dies alles
muß ihm den Nahrungserwerb erleichtern.
28
Naturgeschichte.
Iii
wagt sich auch an größere Tiere, wie Hasen und Kaninchen, und ver-
schmäht auch Kerbtiere und Fische nicht. Seine Hauptnahrung sind aber
Mäuse, wie sollte es der Landwirt einschätzen? wie schätzt es der
Zäger ein? Hbb. f6 u. \7.
— Seine Vettern sind über die ganze Erde verbreitet und als Pelz-
tiere sehr geschätzt Das etwas größere Hermelin mit weißem Fell und
schwarzer Schwanzspitze lieferte einst nur die pelze zu Fürstenmänteln.
— Die Marder sind geschickte Kletterer und richten unter der Vogel-
welt großen Schaden an. Der weißkehlige Haus- oder Steinmarder tut
oft im Taubenschlag oder hühnerstall großen Schaden. Der Bauni-
oder Edelmarder mit gelbem Kehlfleck ist der größte Feind des Eich-
hörnchens. — Der dunkler braungefärbte Sltis kann nicht klettern. Er
ist durch eine am Hfter abgesonderte übelriechende Flüssigkeit geschützt:
Stänker — Stinktier genannt. — Der in Deutschland jetzt seltene Dachs
ist ein Höhlenbewohner (kurze Beine), frißt Früchte des Feldes und
Waldes und hält einen Winterschlaf. Sprichwort: Schläft wie ein Dachs.
— Der Fischotter kann geschickt schwimmen und tauchen (Schwimm-
häute; Nase und Ohren verschließbar) und ist ein Fischräuber.
Oer Zeeliunll.
Name. Der gemeine Seehund lebt in den nördlichen Meeren, aber
auch in Nord- und Ostsee. Er hat seinen Namen bekommen, weil er heiser
bellen und knurren kann und ein hundeähnliches, spitzhöckeriges Gebiß besitzt.
2. Aber' der Seehund hat sich gan? dein (eben inr Wasser
angepaht. a) Die Gestalt. Der Kopf ist rund und verhältnismäßig
klein und geht durch einen kurzen, aber beweglichen hals allmählich in
den Leib über. Dieser besitzt nirgends wesentliche Vorsprünge und gleitet
also leicht durchs Wasser. Hm Land ist das Tier unbeholfen.
d) Die Gliedmaßen sind zu kurzen Rudern geworden. Die Fläche
derselben wird dadurch vergrößert, daß die seitlichen Zehen an Länge
den mittleren gleich kommen und zwischen allen eine Schwimmhaut aus-
gespannt ist. Beim Schwinnnen werden Hinterflossen und Schwanz ge-
meinsam als Ruder und Steuer benutzt. (Fische!)
o) Die Htmung erfolgt durch Lungen. Deshalb bleibt der
Seehund meist nur \1/2 Min., in Not höchstens 8 Min. unter Wasser.
(Walfisch!) Die Nasen- und Ohröffnungen werden durch Klappen ge-
schlossen. warum?
d) Die Nahrung besteht aus Fischen, Muscheln und Krebsen und
wird durch eifriges Tauchen erworben.
3. Der Seehund ist nun Leben im hohen Norden ein-
gerichtet. Unter seinem glatthaarigen Fell liegt eine Fettschicht. Dieser
schlechte Wärmeleiter gestattet dem Tiere das Liegen auf dem Eise. Eine
Stelle des Wassers wird durch öfteres Lin- und Husschlüpfen eisfrei
gehalten, um stets Fische fangen zu können!
Iii
2. Die Tiere.
29
4. Der Mensch hält Jagd auf sie, weil sie den Fischfang
schädigen, brauchbare Felle und viel Fett (Tran) geben. Manche Eeehunds-
arten sind wegen ihres kostbaren Pelzes schon fast ausgerottet worden.
— Das Walroß löst mit seinen oft 80 cm langen Hauern seine
Muschelnahrung vom Boden und erklimmt mit ihnen Klippen und Lis-
ränder. Die Hauer geben Elfenbein.
Oie groholirige Fledermaus
ist ein Nachttier gleich den Katzen und Eulen. Bber mit
ihren kleinen Bugen sieht sie viel weniger gut als jene. Dafür sind die
Ubb. J.8. Großohrige Fledermaus.
Ohrmuscheln groß (Bbb. s8), und ihr Gehör ist so gut, daß selbst Nacht-
schmetterlinge nicht unbeachtet an ihr vorüberfliegen können. Zugleich ist
ihr Gefühl so fein, daß geblendete Tiere ohne anzustoßen durch ein Zimmer
flogen, in dem nach allen Richtungen Fäden gezogen waren. Die so
empfindlichen Tastkörperchen liegen in den Ohrmuscheln und Flughäuten.
2. Sie kann gut fliegen (Name: fledern, flattern). Die dünne,
biegsame Flughaut umzieht den ganzen Körper. Eie beginnt beiderseits
an der Schulter, schließt Brme, Hände und Beine mit Busnahme des
Daumens und der Füße ein und endet am Schwänze (Bbb. ^8). Durch
die Glieder wird sie gespannt (Regenschirm) und bewegt. Damit sie eine
möglichst große Fläche bildet, sind die Unterarm- und Handknochen und
das Fersenbein sehr verlängert. Die großen Flugflächen sind nötig, weil
der Körper der Fledermaus schwerer ist als der gleichgroßer Vögel; die
Knochen sind zwar verhältnismäßig dünn, aber doch nicht hohl. Für die
nötige kräftige Flugmuskulatur sind dadurch große und feste Bnsatzstellen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
Iii
2. Die Tiere.
wachsen, bieten also dem Ropfe eine feste Stütze dar. Das Schulterblatt
ist lang, das Schlüsselbein breit und stark, Bm Brustbein befindet sich
ein Kamm, an dem kräftige Muskeln ihre Bnsatzstellen finden.
2. wie gräbt er? Beim Graben im lockeren Erdreich wirkt sein
Ropf wie eine Mahlspitze. Die Erde (Mull) wird auseinander gezwängt
und von Zeit zu Zeit nach der Oberfläche gestoßen. (Mull-, Maulwurf.)
Sn festem Boden graben die Vorderfüße, der Ropf ist zurückgezogen.
Unter einer Hecke oder Mauer stellt er eine kugelförmige Wohnung her.
von da führt ein 30—50 m langer, geglätteter Gang zum Jagdgebiet.
Die bei der Jagd gegrabenen höhlen läßt er immer wieder zerfallen.
3. wie jagt er? Die winzigen, von Maaren bedeckten Bugen sind
zum Sehen wenig geeignet; unter der
Erde ist es ja aber auch dunkel, und
Sand und Staub können ihm nicht in
die Bugen fallen. Dafür hat der Maul-
wurf in der spitzen Schnauze ein feines
Gefühl und in der langen Nase ein
gutes Geruchsvermögen (vergl. Hund S. 25). Buch sein Gehör ist
gut. wie muß sich der Gärtner beim Maulwurfsfang verhalten?
was jagt er? Mit seinen spitzhöckerigen Zähnen (Bbb. f0)
kann er unmöglich pflanzen zu sich nehmen. Den Manzen schadet er
höchstens dadurch, daß er sie unterwühlt oder sie mit seinen Erdhaufen
bedeckt. Seine Nahrung besteht aus Engerlingen, Schnecken und aller-
dings auch Regenwürmern. Gelegentlich verzehrt er aber auch Rröten,
Eidechsen, Blindschleichen und Mäuse, die sich in sein Reich verirren.
Bei seiner anstrengenden Brbeit hat er große Mengen Nahrung nötig.
5. wegen Nahrungsmangel hält er einen Winterschlaf.
— Der Igel lebt tagsüber unter Zäunen und Steinhaufen ver-
steckt und wird wegen seiner grauen Farbe nur selten gesehen. In der
Nacht jagt er Mäuse, Ratten, Würmer, Raupen und Schnecken; auch die
Kreuzotter fürchtet er nicht. 3m Herbst verzehrt er saftige Früchte. Die
in einem Ring um den Rörper ziehenden Muskeln formen in Gefahr aus
ihrem Träger eine Rugel, die von Stacheln strotzt. (Schutz.)
— Buch die Spitzmaus ist wie Igel und Maulwurf ein „In-
sektenfresser" und kein Nager wie die Maus. Ihren Namen bekam sie
wegen ihrer spitzen Schnauze. Ratzen töten, aber fressen nie Spitzmäuse,
weil diese nach Moschus riechen.
Das Eichhörnchen.
f. Beobachtung. Fast bei jedem Waldspaziergang kommt es uns
zu Gesicht. Da läuft es absatzweise in Schlangenlinien einen Stamm
hinauf und verschwindet im Wipfel einer alten Fichte. Dann fliegt es mit
gewaltigem Sprunge zu einem nächsten Baume, klammert sich geschickt an
einem dünnen Zweige fest, und aufs neue geht es zur Spitze des Baumes.
Ubb. \y. Schädel des Maulwurfs.
52
Naturgeschichte.
Iii
2. warum kann es so geschickt klettern? Das wollige Ge-
wand und der lange, buschige Schwanz verleiten uns, das Tierchen für
größer zu halten als es ist; es wiegt nur etwa x/4 kg. warum wichtig?
Die Füße sind lang und tragen vorn hinten 5 lange, bewegliche
Zehen, können also dünne Äste und Zweige leicht umfassen. Zede Zehe
ist dazu rnit einer langen, spitzen und gebogenen Kralle bewehrt. klchte
auf das Geräusch beim Klettern!
3. warum kann es so sicher springen? Der Körper ist bieg-
sam und die Hinterbeine sind lang, vergl. Katze S. 2h! Bei plötzlicher
Streckung geben sie dein Körper einen kräftigen Stoß. Der lange, dicht-
behaarte Schwanz dient als Steuer und Fallschirm. Wie wird er beim
Sitzen getragen?
Durch seine Behendigkeit entrinnt es den Feinden,
seinem größten Feinde, den: Marder, meist durch einen Sprung aus dem
höchsten Gipfel eines Baumes auf die Erde. Habichte und Falken
können ihm bei seinen Spiralen uni die Baumstämme herum nicht folgen.
5. Die Behendigkeit hilft dem Tiere beim Nahrungserwerb,
klm liebsten frißt es Beeren, Bucheckern, Eicheln, Nüsse und Kiefernsamen.
Leider nagt es aber auch an jungen Trieben und Knospen und stellt Vogel-
eiern und selbst jungen vögeln nach. Deshalb wird es vom Förster gehaßt.
6. Für den Winter legt es sich Nahrungsspeicher unter
wurzeln und Steinen oder in Baumhöhlen an. Oft werden diese schon
im herbst aufgezehrt oder vergessen. Erwacht es dann mitten im Winter
aus dem Winterschlaf, was oft geschieht, so leidet es große Not und
fällt, voin Hunger geschwächt, den Feinden leicht zum Opfer. Seine
verlorenen oder in den Speichern vergessenen Samen keimen oft. So
hilft das Tier Samen verbreiten:
7. Die harten Früchte versteht es mit seinen Nage^ähnen
ju öffnen. Mit den gelenkigen Vorderfüßen hält es sie fest. Seine
Schneidezähne dienen als Meisel. Da sich die Schneidezähne an der
Hinterseite inehr abnutzen, weil ihnen da der Schmelz fehlt, behalten sie
fortwährend einen harten Zahnschmelzrand. Sie wachsen immerzu und
können also nie ganz abgenutzt werden. Die Lücke zwischen Nagezähnen
und Backzähnen ist wichtig, weil so auch die scharfen Ecken jener beim
Nagen benutzt werden können. Zudem dringt in diese Lücke von beiden
Seiten her die Backenhaut ein. Es entstehen zwei Mundabteile. Dm
vorderen sammeln sich die Nagespäne, sie werden zu Boden geworfen,
im Hinteren wird gekaut, welche Bedeutung haben die leistenförmigen
Kauflächen der Backzähne? — Das Eichhörnchen ist ein Nagetier.
8. Trotzdem den Eichhörnchen viele Gefahren drohen, werden sie
doch nicht seltener, weil zweimal tm Zahre 7 Zunge im Neste liegen.
Das Nest besitzt nur eine Öffnung. Sie wird oft verlegt, weil der
Bewohner gegen wind und Sonnenschein sehr empfindlich ist.
Iii
2. Die Tiere.
33
Wie die Ciere klettern.
Das Klettern ist ein Gehen im hang. Dabei inuß der ganze
Körper getragen, vor dem Lalle geschützt oder gar gehoben werden.
Die Kletterwerkzenge müssen deshalb vor allem ein festes haften er-
möglichen. Zum Klettern an dünnen Gegenständen ist die Hand am
geeignetsten, klm bevorzugtesten in dieser Beziehung ist der klffe; sogar
dessen Füße sind händeartig. In ähnlicher klrt wirken auch die langen,
biegsamen, beweglichen Zehen der Vögel (klbb. 27 u. 28). Meist um-
fassen 3 Zehen den Gegenstand nach vorne, eine nach hinten (Rotkehlchen,
Meisen); der Specht dagegen stellt 2 nach oben, 2 nach unten, kln den
dicken Gegenständen versagen die Hände und Greifzehen, und es werden
scharfe Krallen benutzt (Eichhörnchen, Wiesel, Maus, Katze). Buch die
Insekten tragen scharfe Krallen. Sie werden entweder in die Gegenstände
eingeschlagen (Katze) oder greifen nur in deren Unebenheiten ein (Maus).
Fliegen und Laubfrösche haben an ihren Füßen Klebstoffe, so daß sie
fast überall, Fliegen sogar an glatten Fensterscheiben, klettern können. Bei
den Laubfröschen wirken außerdem die glatten häute, bei den Fliegen die
Ballen an den Füßen als haftscheiben. (Physik: Adhäsion und Luftdruck!)
Der Schwanz wirkt beim Klettern vielfach als Steuer (Eich-
hörnchen), als Stütze (Specht, Maus Eidechse) oder als Greifwerkzeug
(Mäuse, Affen Amerikas).
Oie ßausmcius.
Die Maus ist ein Nachttiev, kommt aber auch an trüben
Tagen und dunklen Örtlichkeiten zum Vorschein. Das „mausgraue" Fell
und das gute Gehör gereichen ihr dabei zum Schutz, der unangenehme
Mäusegeruch führt die Tiere zueinander.
2. Ihr Aörperbau gestattet ihr, nicht nur behend fw
laufen, sondern auch ;u springen und klettern, wegen
ihrer Kleinheit vermag sie sich in den engsten Schlupfwinkeln zu ver-
stecken. Ihr Kopf ist spitz. Ist er durch eine Spalte hindurch gezwängt,
so folgt der schmale, biegsame Körper leicht nach. Das weiche, dicht
anliegende, samthaarige Fell gleitet glatt an allen Gegenständen vorüber
und schützt den Körper vor Verletzungen. Mit den zierlichen, im Ver-
hältnis zur Körpergröße aber kräftigen Beinen vermag sie große Sprünge
zu machen, vergl. Vorder- und Hinterbeine! Die scharfen Krallen an
den Füßen greifen in die geringsten Unebenheiten ein und gestatten ihr,
selbst an senkrechten wänden emporzulaufen. Der lange Schwanz bildet
eine vortreffliche Stütze, die sogar dünne Gegenstände umringeln kann.
3. Die besten Dienste leistet dev Maus das scharfe Nager-
gebih. Die Nagezähne sind schmäler, aber kräftiger als bei anderen
Nagern. Sie helfen die Schlupfwinkel erweitern und Zugänge zu vor-
ratsräumen schaffen.
Realienbuch. Z
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]