Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich - S. 86

1901 - Langensalza : Beyer
86 I. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Süddeutschlands. dieser Hütten in ärmlichen Verhältnissen leben. Noch mehr tritt uns dies zu Tage, wenn wir in das Innere einer solchen Hütte treten. Da ist nichts zu spüren von der Freundlichkeit und Behaglichkeit, wie wir sie in unseren Wohnungen antreffen. Der Hausflur besteht meist aus festgetretenem Lehm oder ist mit unregelmäßigen Steinplatten bedeckt. Eine niedrige Thür führt in die Wohnstube, die gleichzeitig als Küche dient. Ein Holztisch, einige Holzstühle und mehrere Holzbänke, die an den Wänden und um den Ofen angebracht sind, bilden die ganze Ausstattung des Wohnraumes. Hinter dem Ofen sitzt ein altes Müttercken. Von ihr können wir noch mehr erfahren über die Armut der Rhönbewohner. Sie erzählt uns, daß es den Rhön- bewohnern gar schwer wird, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und daß viele Männer und Frauen während der Sommermonate ihre Heimat ver- lassen müssen, um auswärts Arbeit und Verdienst zu suchen. — Die Armut der Rhönbewohner läßt sich auch erkennen aus der ärmlichen Kleidung der Leute. Solche feine Kleider, wie sie die Männer, Frauen und Kinder unserer Stadt tragen, findet man bei den Rhönbewohnern nicht. — Von der großen Armut der Rhönbewohner erzählen auch die Namen der Rhön- orte. Da giebt es einen Ort Schmalenau; ein anderes Dorf heißt Spar- brot. wieder ein anderes Dürrfeld, Dürrhof, Rabenstein, Wüstensachsen u. dergl. m. sachliche Vertiefung: Warum hat man also die Rhön „das Land der armen Leute" genannt? Die Bewohner der Rhön leben in sehr ärmlichen Verhältniffen. Ihr Verdienst ist sehr gering. Das erkennt man an den armseligen Hütten, die die Leute bewohnen; das zeigt die ärmliche Ausstattung der Wohnräume; das bezeugt die Kleidung der Leute; das ver- rateu uns auch die Namen der Rhönorte. Auf welche Weise mögen die Rhönbewohner in der Fremde sich Verdienst suchen? Die Rhönbewohner ziehen während der Sommer- zeit hinab in die gesegneten Gegenden des Main- und Werrathales, um dort als Erutearbeiter thätig zu sein. Viele ziehen auch nach den großen Städten der benachbarten Gaue, um dort aus den großen Bauten als Maurer oder Zimmerleute zu arbeiten. Wieder andere ziehen als Händler von Ort zu Ort und gehen mit den Waren, die sie während der langen Wintermonate gefertigt haben, hausieren. Woher haben die Rhönorte ihre eigentümlichen Namen? Die Rhönbewohner haben ihre Dörfer nach den ärmlichen Verhältniffen be- zeichnet. Schmalenau erinnert daran, daß Junker Schmalhans bei den armen Rhönbewohnern zu Gaste sitzt; Sparbrot läßt uns vermuten, daß die Bewohner darauf angewiesen sind, das Brot zu sparen; Dürrfeld dagegen sagt nns, daß die Felder in der Umgegend wenig Ertrag liefern u. f. w. Zusammenfassung: Die Armut der Rhönbewohner. b) Worin mag nun die Armut der Rhönbewohner begründet sein? Die Erwerbsverhältnisse im Rhöngebirge sind sehr ungünstige. Es sind nur wenig Erwerbsquellen vorhanden, durch die die Bewohner lohnenden Verdienst finden könnten. Ackerbau, Obst- und Gemüsebau sind mir in be-

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 112

1877 - Langensalza : Beyer
— 112 — «inen Bnnd (die Union), um sich in ihren erworbenen Rechten zu verteidigen, die katholischen taten desgleichen (die Liga). Besonders waren die Protestanten darüber erbittert, daß die Katholischen mit allen möglichen Mitteln dem Umsichgreifen der Reformation Einhalt zu tun suchten. Es hatte nämlich ein spanischer Edelmann, Ignaz von Loyola, den sogenannten Jesuitenorden gestiftet (eigentlich Orden der Gesellschaft -Jesu), dessen Mitglieder bald dadurch, daß sie in den verschiedensten Ländern den Unterricht der Jugend in ihre Hände brachten und sich zu Ratgebern der Fürsten und Könige aufdrängten, der Weiterverbreitung der reinen Lehre große Hindernisse bereiteten. So ward die Stimmung zwischen Katholiken und Protestanten immer feindseliger und es bedurfte nur eines äußeren Anlasses, um den Krieg zum vollen Ausbruch zu bringen. Dieser Anlaß fand sich bald. In Böhmen hatten nämlich die Evangelischen vom Kaiser Rudolf Ii. den sogenannten Majestätsbrief -erhalten. In demselben war ihnen gestattet, ihre Kirchen und Schulen nicht nur zu behalten, sondern auch neue zu bauen. Der Nachfolger Rndolfs Ii., Mathias (1612—1619), hatte diese Zugeständnisse bestätigt. Nichtsdestoweniger wurde auf Anstiften des Erzbischofs von Prag die evangelische Kirche im Städtchen Klostergrab niedergerissen und die zu Braunau geschlossen. Da reichten die Evangelischen eine Beschwerdeschrift bei dem Kaiser ein, erhielten aber eine harte abweisende Antwort. Diese abschlägliche Antwort gab man den beiden kaiserlichen Räten Martinitz und Slavata schuld. Unter der Anführung des Grafen Heinrich Mathias von Thurn stürmte daher ein Haufen Prager Bürger nach dem Schlosse zu Prag (Hrcrdschin) und ohne die Rechtfertigung der Räte anzuhören, warf man sie nach altböhmischer Sitte zum Fenster hinaus 80 Fuß tief in den Schloßgraben hinunter (23. Mai 1518). Dasselbe Schicksal erlitt der Schreiber Fabricius. Ein Kehrichthaufen, auf den sie fielen, rettete sie, aber mit dieser Handlung beginnt der dreißigjährige Krieg. § 135. Unterwerfung Wöhmens; Ietdherren öeider Parteien. Als der Kaiser Mathias 1619 gestorben war, ward sein Vetter Ferdinand ü. (1619 — 1637) zum deutschen Kaiser erwählt. Derselbe war ein eifriger Katholik und den Jesuiten sehr ergeben. Deshalb wollten ihn die evangelischen Stände in Böhmen nicht als ihren König anerkennen und erwählten als solchen den Kurfürsten Friedrich Y. von der Pfalz. Derselbe kam auch nach Böhmen, aber er war ein schwacher, der Schwelgerei ergebener Mann. Unterdessen waren die Böhmen unter dem Grafen Thurn bis Wien vorgedrungen. In seiner Not wandte sich Ferdinand Ii. an den katholischen Bund der Liga. Dieser Bund schickte sofort den Herzog Maximilian von Baiern dem Kaiser zu Hülfe. Maximilian drang in Böhmen ein und schlug den König Friedrich in der Schlacht am weißen Berge (bei Prag) 1620. Friedrich

3. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 109

1877 - Langensalza : Beyer
— 109 Herr dn treuer Gott!" Als ihn Doktor Jonas noch vor seinem Verscheiden fragte, ob er ans die Wahrheit, die er bekannt habe, auch sterben wolle, antwortete er: „Ja, ja." Dann entschlief er saust mrt gefalteten Händen. An seinem Sterbebette standen weheklagend Gras Albrechts von Mansfeld, Doktor Jonas und zwei seiner Söhne. Der Tod erfolgte den 18. Februar Morgens drei Uhr 1546. Der Kurfurst Johann Friedrick ließ den Leichnam des großen Mannes nach Wittenberg bringen. In allen Städten und Dörfern, durch welche die Leiche kam, läutete mau mit deu Glocken, überall trauerte man nm den Dahingeschiedenen. -uther ward in der Schloßkirche zu Wittenberg beigesetzt. Später ist ihm aus dem Markte dieser Stadt ein ehernes Standbild gesetzt worden und auch ru Worms wo er so mannhaft dem Kaiser gegenüber gestanden, ist ihm vor mehreren Jahren ein solches errichtet worden. Luthers Freund Melanchthon starb erst im Jahre 1560; § 131. Der Schmatkakdische Krieg tfltb der Auggöurger vteit-qionsfrieden Kaiser Karl V. wollte unter allen Umständen die Fürsten und Städte des schmalkaldischen Bundes, an dessen Spitze der Kurfürst Johann Friedrich und der Landgraf Philipp von Hessen standen, seiner Gewalt unterwerfen, um die Glaubenseinheit in Deutschland wiederherzustellen Mit dem Kaiser verband sich der junge, ehrgeizige Herzog Moritz von Sachsen, der Vetter des Kurfürsten. Wohl hätte der schmalkaldifche Bund über den Kaiser Vorteile erringen können, zumal die süddeutschen Städte an die Spitze ihrer Kriegsmacht den berühmten Feldhauptmann Schärtlin von Bur de ubach gestellt hatten, aber die Häupter des Bundes waren zu unschlüssig und schwankend, und bald stand der Kaiser mitten in Sachsen und schlug den Kurfürsten in der Schlacht bei Mühlberg au der Elbe (1547). Johann Friedrich ward auf der Flucht gefangen und auch Philipp von Hessen geriet einige Zeit darauf in Karls V. Hände. Der Kurfürst ward nun vom Kaiser^ semes Landes entsetzt (er behielt nur das thüringische Gebiet, Gotha, Weimar, Eisenach) und an seiner Statt Herzog Moritz als Kurfürst von Sachsen eingesetzt. Nach diesem Siege trat nun der Kaiser allmählich mit der Absicht hervor, den Glauben der Protestanten zu unterdrücken und die katholische Religion in Deutschland wieder zur Herrschaft zu bringen. Dagegen erhob sich ein großer Widerspruch und auch Kurfürst Moritz, em eifriger Protestant, glaubte jetzt den Augenblick gekommen, wo er gegen Karl V. auftreten müsse, um den evangelischen Glanben zu retten. Plötzlich^ überfiel er den Kaiser 1552 in Innsbruck (in Tirol) und zwang ihn zu dem Passet im- Vertrag. In demselben ward den Protestanten bis zu einem vollständigen Frieden Religionsfreiheit gewährt. Auch mußten die gefangenen Fürsten in Freiheit gesetzt werden. Endlich schloß der Kaiser mit den Evangelischen den Augsburger Religiousfmdeu (1555), in welchem die Protestanten mit den Katholischen gleiche Rechte

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 132

1877 - Langensalza : Beyer
— 132 — weilen und 5% Millionen Einwohnern, während er von seinem Vater nur 2275 Quadratmeilen mit 2,240,000 Einwohnern geerbt hatte. Preußen war durch ihn zu einer Großmacht geworden, auf deren Stimme von deu übrigen Staaten geachtet werden mußte. B. Irankreich. Das französische Reich im sechzehnten und siebenzehnten Jahrhundert. § 157. Frankreich 6is znr Warthokowänsnachl. Es ist schon erwähnt, daß sich die reformierte Lehre Calvins auch in Frankreich verbreitete, auf dessen Thron zur Zeit der Reformation König Franz L ans dem Hause Valois saß (1515 — 1547), ein erbitterter Feind Kaiser Karls V., mit dem er um den Besitz einiger ehemals zum Königreiche Burgund gehörigen deutschen Provinzen heftige Kriege führte. Aber wie Karl V. die reute Lehre in Deutschland zu unterdrücken suchte, so tat dies Franz I. in Frankreich. Noch mehr aber geschah dies unter den Nachfolgern Franz I. Nichtsdestoweniger breitete sich die reformierte Lehre unter den Franzosen immer mehr aus. Ihre Anhänger nannte man Hugenotten. Bald bildeten sich selbst am Hofe mächtige Parteien, von denen die eine gegen, die andere für die Hugenotten wirkte. An der Spitze der katholischen Partei stand die ränkesüchtige Königin Katharina von Medicis, die Sbittoe des Königs Heinrich U. (1541 1559) und Mutter der Könige Franz Ii. (1559 — 1560) und Karl Ix. (1560—1574). Unterstützt tu ihren Bestrebungen ward Katharina von dem Herzog Franz von Gnife und dessen Bruder dem Kardinal Karl von Lothringen, zwei durch Herrschsucht und Talente ausgezeichnete Männer. An der Spitze der protestantischen Partei stand König Anton von Navarra (ein kleines Königreich an den Pyrenäen) aus dem Hause Bottrbon, welches mit der herrschenden Dynastie verwandt war, und dessen Bruder Ludwig Prinz von Eoudö, welche beide die Herrschaft der beiden Gnifeu am Hofe hintertreiben wollten. Zn ihnen gesellte sich noch der tapfere und edle Admiral Coligny. — Als nun der schwache König Karl Ix., durch seine Mutter und die Guisen bewogen, den Hugenotten ihre Religionsübungen untersagte, entstanden Verschwörungen gegen Katharina und die Guiseu. Ja es dauerte nicht lange, so rüsteten sich beide Parteien zum Kriege, so daß derselbe int Jahre 1562 wirklich ausbrach. Aus beiden Seiten kämpfte man mit der größten Erbitterung und die Grausamkeiten, welche dabei ausgeführt wurden, übersteigen noch bei weitem diejenigen, die man später in Deutschland im dreißigjährigen Kriege erlebte. Franz Guise ward ermordet und Prinz Eonde siel in der Schlacht bei Jarnac (1569). An seine Stelle als Führer trat

5. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 104

1877 - Langensalza : Beyer
— 104 — Feinde mit ihren Angriffen gegen ihn aufhörten. — Nun war aber einer seiner erbittertsten Gegner Johann Eck, Professor zu Ingolstadt. Mit demselben hatte Luther eine große Disputation zu Leipzig gehabt^ in Folge deren Tausende von Zuhörern zu ihm übergegangen waren. Dieser Eck hörte nicht ans, in mannichsachen Schriften Lnthern anzugreifen, so daß auch dieser wieder gezwungen war, sich zu verteidigen, und so entbrannte der Streit von neuem. Luther gieug jetzt weiter und deckte auch noch andere Mißbrauche und irrige Lehren der katholischen Kirche auf. Eck gieng nach Rom und erwirkte eine Bannbulle gegen Luther, die er in ganz Deutschland zu verbreiten suchte. Ja er reizte sogar die Anhänger des Pabstes aus, Luthers Schriften öffentlich zit verbrennen. Luther begab sich hierauf mit vielen Wittenberger Bürgern und Studenten vor das Elstertor der Stadt und verbrannte die päbst-liche Bannbulle mit den Worten: „Weil du den Heiligen des Herrn betrübet hast, so verzehre dich das ewige Feuer." Das geschah am 10. Dezember 1520 und mit dieser Handlung sagte sich Luther von der römischen Kirche los. § 125. Luther in Worms und auf der Wartöurg. 3m 3cthre 1519 war Karl V. (1519 —1556), der Enkel Maximilians I., zum deutschen Kaiser gewählt worden. Dieser wollte gern Frieden im Reiche haben und berief daher zur Schlichtung der Religionsstreitigkeiten einen Reichstag nach Worms. Hier sollte Luther erscheinen und seine Lehre verteidigen. Zugleich sicherte ihm der Kaiser freies Geleit zu, das heißt er versprach ihm, ihn sicher wieder nach Wittenberg zurückgeleiten zu lassen. Luther ward zwar von seinen zahlreichen Freunden gewarnt, nicht nach Worms zu gehen, auch erinnerte man ihn daran, wie einst Johann Hns, welcher etwa 100 Jahre zuvor ebenfalls die Irrlehren der katholischen Kirche angegriffen hatte, auch vom Kaiser Sigismund das Versprechen des freien Geleites erhalten habe, dennoch aber ans der Kirchenversammlung zu Kostuitz am Bodensee verbrannt worden sei, aber der kühne Mönch war so glaubensmutig, daß er sprach: „Und wenn sie zwischen Wittenberg und Worms ein Feuer anzündeten, das bis an den Himmel schlüge, so wollte ich doch hindurch; und wenn so viel Teufel in Worms wären, als Ziegel auf den Dächern, so wollte ich doch hingehen." Als Luther nach Worms zog, strömten die Menschen von weit und breit herbei, den Mann zu sehen, der den Kamps mit dem Pabst aufgenommen hatte. In Worms selbst saß man sogar auf den Dächern^ als er seinen Einzug in die Stadt hielt. Als Luther vor den Reichstag geführt ward, sagte der berühmte kaiserliche Feldhauptmann Georg von Frundsberg, welcher die Wache vor demselben hatte: „Mönchlein, Mönchlein, du gehest eilten schweren Gang, desgleichen ich und mancher Oberst in der gefährlichsten Schlacht nicht getan haben." Luther trat mm in die Versammlung ein. Dieselbe bestand aus dem Kaiser, 6

6. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 107

1877 - Langensalza : Beyer
— 107 — meifter dieser Stadt gewählt. Später Begleitete er feinen Kurfürsten tu die Gefangenschaft. § 128. Isrlgang der Wefsrmalion. Man könnte sich wundern, daß der Kaiser, der doch der evangelischen Lehre Feind war und Luthern in die Acht getan hatte, so ruhig zusah, wie sich das reine Wort Gottes immer mehr in Deutschland ausbreitete. Aber das hatte feinen triftigen Grund. Damals nämlich war Karl ^. gerade mit dem Pabste, den Franzosen und den Türken in schwere Kriege verwickelt. Da Brauchte er beim die evangelischen Fürsten und Städte zur Hilfsleistung und ^ trat deswegen nicht gegen sie auf. Die Deutschen kämpften in biefen Kriegen übrigens mit vielem Glück. Die Franzosen würden in mehreren Schlachten Besiegt, besonbers bei Pavia in Oberitalien (1525), wo König Franz I. von Frankreich selbst gefangen genommen warb. Auch Rom warb von den Kaiserlichen erobert. Als aber der Friebe wieber hergestellt war, Berief der Kaiser 1529 einen Reichstag nach Spei er, um enblich die Religionsstreitigkeiten Beizulegen. Hier auf biefem Reichstage Beschloß man, alle kirchlichen Neuerungen sollten eingestellt werben, Bis eine große allgemeine Kirchenversammlung bar üb er entschieben habe. Gegen diesen Beschluß protestierten aber die Evangelischen und dieselben werden seit der Zeit deswegen auch Protestanten genannt. Für das -.zahv 1530 Berief der Kaiser abermals einen Reichstag nach Augsburg. Hier ward ihm das von Melanchthon verfaßte Glaubensbekemitniß der Evangelischen, die Augsburger Confeffion, vorgelesen. Die Katholischen Bestanden aber auf Wiederherstellung der alten Kirchengebränche. Da schlossen mehrere evangelische Fürsten zu Schmalkalben in Thüringen einen 33mib (1531) und verpflichteten sich, einanber gegen feber-mann zu helfen, der gegen sie wegen ihres Glaubens auftreten würde. So mußte der Kaiser nachgeben und schloß mit den Protestanten bett Religionsfrieden zu Nürnberg, worin er versprach, biefelben, bis ein allgemeines Concil entschieben habe, nicht zu bekämpfen. § 129. Zwingli und Gakvin. Währenb Luther und Melanchthon in Deutschland gegen die Mißbrauche der katholischen Kirche kämpften, war auch in der Schweiz ein Mann aufgetreten, welcher den Kampf gegen das Pabstthnnt aufnahm. Dieser Mann war Huldreich Zwingli. Derselbe war im Jahre 1484 geboren, widmete sich dem geistlichen Stande und ward Prediger zu Zürich; auch er trat, wie Luther, gegen den Ablaßhandel auf, aber nicht gegen den Tetzelschen, fonbern gegen den des Franziscanermönches Samson. Luthers Vorgang hatte ihn begeistert und bald war fein Anhang so gewachsen, daß fast die ganze Schweiz sich von der katholischen Kirche lossagte. In einigen Stücken -aber wich die Lehre Zwinglis von derjenigen Luthers ab. Nun bemühte sich zwar Zwingli auf Veranlassung des Landgrafen Philipp von Hessen, seine Lehre mit der lutherischen in Einklang zu bringen, und zu

7. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 108

1877 - Langensalza : Beyer
— 108 — diesem Zwecke kamen auch beide Reformatoren 1529 zu Marburg in Hessen zusammen, aber die Vereinigung scheiterte an dem Widerstande Luthers, welcher einige Lehren des Zwingli für falsch erklärte. Zwingli fand ein gewalttätiges Ende. Zwischen den Protestanten und den Katholiken der Schweiz war Krieg ausgebrochen, es kam zur Schlacht bei Kappel (1531), hier fiel Zwingli. Nach seinem Tode trat an die Spitze der Zwinglischen Anhänger Johann Calvin. Derselbe war 1509 zu Noyon in Frankreich geboren. Er war noch heftiger als Luther und suchte von Genf aus, wo er Prediger war, die schweizerische Lehre immer mehr auszubreiten. Seine Bemühungen waren auch von bedeutendem Erfolg gekrönt, mehrere Fürsten und Städte Deutschlands, die Niederlande, Schottland und später auch England traten nach und nach der calvinistischen Lehre bei und auch in Frankreich fand dieselbe viele Anhänger. Die Anhänger Zwinglis und Calvins nannte man Reformierte, ihre Lehre die reformierte. Zur Lehre Luthers bekannten sich außer dem größten Teile von Deutschland später auch noch die Länder Dänemark, Schweden und Norwegen, Preußen (Ostpreußen), die Ostseeproviuzen n. s. w. Luthers Anhänger nannte man die Lutherischen oder die Evangelischen. Der Name Protestanten ward sowohl auf die Evangelischen als auch auf die Reformierten angewendet.. Leider fand auch nach dem Religionsgespräche zu Marburg keine Einigung zwischen beiden Parteien statt, der Haß zwischen Reformierten und Lutheranern war womöglich noch größer als der zwischen Protestanten und Katholiken. § 130. Luthers Jod. Während seine Lehre sich immer mehr ausbreitete, wirkte Luther als Professor und Prediger in Wittenberg rastlos und mit vielem Erfolge. Er schrieb noch gar manche gelehrte Schrift und stand in ganz Deutschland in solchem Ansehen, daß man von weit und breit nach Wittenberg sandte, um seinen Rat zu hören und darnach zu handeln. So ward er auch zu Ende des Jahres 1545 von den Grafen von Mansfeld gebeten, nach Eisleben, seiner Geburtsstadt, zu kommen und einen Streit zu schlichten, der wegen des Besitzes einiger Silberbergwerke unter ihnen ausgebrochen war. Im Januar 1546 kam er in Eisleben au; schon unterwegs in Halle hatte er große Schwäche gefühlt; Doktor Jouas, fein Freund und Mitarbeiter begleitete ihn. Freundlich ward er von den Grafen empfangen und er hatte die beste Hoffnung, daß es ihm gelingen werde, dieselben zu einigen. Da fühlte er sich am Abend des 16. Februar sehr entkräftet. Es überkam ihn die Ahuuug seines nahen Todes, so daß er zu seiner Umgebung, sagte: „Ich bin hier zu Eisleben geboren und getauft; wie, wenn ich hier bleiben sollte?!" Er ward immer schwächer, auch befielen ihn heftige Brustbeklemmungen. Am Abende des 17. Februar betete er noch oft:: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset.

8. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 111

1877 - Langensalza : Beyer
— 111 — § 133. Ireiheitskampf der Niederlande. Wilhelm von Nassau war geflohen, kehrte aber nun mit einem Heere von Flüchtigen zurück und nun begann ein greuelvoller Krieg zwischen ihm und deu Spaniern^ der viele Jahre ohne rechte Entscheidung fortwütete. Kühne Taten vollführten besonders die sogenannten Wassergeusen, Ausgewanderte und Vertriebene, welche vom spanischen Seeraub lebteu und deu Spaniers großen Schaden zufügten. Auch unter den spanischen Statthaltern, die nach Alba in das Land gesendet wurden, dauerte der Krieg fort. Die Niederländer stritten mit ungeheuerer Anstrengung und man sieht aus dem Erfolge derselben, was ein Volk vermag, das für seine Freiheit kämpft. Zu bedauern ist es, daß die südlichen Provinzen (das jetzige Belgien), welche katholisch geblieben waren, sich von den nördlichen trennten und mit den Spaniern Frieden schlossen. Desto tapferer kämpften die nördlichen Provinzen fort, sie schlossen sich eng aneinander an und verbanden sich zu gegenseitiger Hülse. Dieses Bündniß ward zu Utrecht geschlossen und heißt deshalb die Utrecht er Union (1579). Endlich erklärten sich die Niederländer ganz und gar für unabhängig von Spanien (1581). Der neue Staat nannte sich die Republik der vereinigten Niederlande und bestand aus den Provinzen Geldern, Zütphen, Holland, Seeland, Utrecht, Groningen und Friesland. Zum Statthalter wählte sich die neue Republik Wilhelm von Nassau. Leider ward derselbe auf Betrieb der Spanier 1584 zu Delft meuchlings ermordet. Nach ihm aber fetzte sein Sohn Moritz von Nassau als Statthalter den Kampf gegen die Spanier fort. Nach dem Tode Philipps Ll sehnten beide Teile gleich sehr den Frieden herbei und so schloß Philipp Iii. vou Spanien im Jahre 1609 mit der Republik vorläufig einen Waffenstillstand aus zwöls Jahre, doch erkannten später im westfälischen Frieden die Spanier die Niederlande als unabhängigen Staat an. Der junge Staat gelangte sehr bald durch Handel und Kunstfleiß zu großer Blüte. Im siebzehnten Jahrhundert waren die Holländer das erste Handels- und Seevolk von Europa, bis später die Engländer an ihre Stelle traten. Belgien blieb vorläufig bei Spanien, später gelangte es wieder in den Besitz der Oesterreicher (daher auch österreichische Niederlande genannt) und diese behielten es bis zu den französischen Revolution^-kriegen, in denen es von den Franzosen erobert ward. m. Der dreißigjährige Krieg 1618—1648. § 134. Ursachen und Weginn des Krieges. Mit dem Augsburger Neligioussriedeii hörten die Streitigkeiten in Deutschland zwischen den Protestanten und Katholiken nicht auf. Wenn es auch noch nicht gleich wieder zum Kriege kam, so machte man doch aus beiden Seiten vou seiner feindlichen Gefimmng kein Hehl. Die evangelischen Fürsten schlossen

9. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 114

1877 - Langensalza : Beyer
— 114 — Wallenstein drang sogar bis tief nach Jütland ein, so daß Christian Iv. Frieden schließen mußte. Zum Dank ernannte der Kaiser Wallenstein zum Admiral des baltischen Meeres (Ostsee) und znm Herzog von Mecklenburg (dessen Fürsten er vertrieben hatte). Wallenstein ward dadurch so übermütig, daß er sich sogar, als er Stralsund belagerte, zu dem Ausspruch vermaß: „Und wenn Stralsund mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte es dennoch herunter." Als man ihm darauf sagte: „Der König von Schweden wird bald kommen", antwortete er: „Ich werde ihn mit Ruten nach Hanse peitschen." Er konnte indessen Stralsund nicht erobern und mußte schmachvoll abziehen. — Als nun Ferdinand ganz Deutschland in seinen Händen hatte, gab er im Jahre 1628 das sogenannte Restitutionsedict (Wiederherstelluugsedict). In demselben wurde den evangelischen Fürsten besohlen, alle die geistlichen Güter der katholischen Kirche zurückzugeben, welche seit dem Passauer Vertrag eingezogen worden waren. Das war der erste Schritt zur Wiederherstellung des katholischen Glaubens, und die Evangelischen gerieten durch diese Bestimmung in große Not. Dazu kam, daß Wallensteins Truppen in Norddentschland auf die entsetzlichste Weise hausten, so daß sich bei dem Kaiser darüber große Klage erhob und man des Herzogs Absetzung verlangte. Auch Maximilian von Bayern, der auf Wallenstein eifersüchtig war, forderte dieselbe. So gab Ferdinand nach und entzog auf dem Reichstage zu Regensbnrg Wallenstein den Oberbefehl (1630). Grollend zog sich dieser ans feine Güter nach Böhmen zurück und führte hier ein glänzendes Leben. Seine Lieblingsbeschäftigung während seiner Zurückgezogenheit war die Sterndeuterei, die er mit einem italienischen Astrologen (Sternbeuter), mit Namen Seni, trieb. Er glaubte nämlich ans den Sternen sein künftiges Geschick lesen zu können. § 137. Gustav Adolf, König von Schweden. Währenb die Protestanten brach die Ausführung des kaiserlichen Restitutionsedictes in die höchste Not geraten waren, kam ihnen als Retter Gustav Adolf von Schweden. Derselbe erschien mit 15000 Mann an der Küste von Pommern (1630). Schon lange hatte er die Bedrängniß der Evangelischen mit Betrübniß vernommen und kam jetzt, um seinen Glaubensgenossen beizustehen. Gustav Adolf war 1594 geboren und hatte schon, che er nach Deutschland kam, glückliche Kriege mit Rußland und Polen geführt. Er war hoch gewachsen, von wahrhaft königlichem Anfesien itnb von hoher Frömmigkeit. In seinem Heere herrschte die strengste Mannszucht und niemals begann er eine Schlacht, ehe er nicht zuvor uiebergekniet und gebetet hatte. Gustav wollte sogleich mit den protestantischen Fürsten ein Büudniß eingehen; bieselben, besonders die Kurfürsten vor Brandenburg und Sachsen, giengen aber anfangs nicht auf feinen Vor,chlag ein und verweigerten ihm den Durchmarsch durch ihre Länder,

10. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 133

1877 - Langensalza : Beyer
— 133 — nach König Antons Tode sein Sohn, der jnnge König Heinrich von Navarra. Als man endlich im Jahre 1570 Frieden schloß, ward den Hugenotten freie Neligionsübung zugestanden. § 158. Die pariser Muthochzeit. Jetzt erheuchelte Katharina gegen die Hugenotten freundschaftliche Gesinnungen und um sie recht sicher zu machen, bot sie dem jungen Heinrich von Navarra die Hand ihrer Tochter Margaretha von Valois an. Auch der Admiral Coliguy ward nach Paris gelockt, wo die Hochzeit zwischen Heinrich und Margaretha mit großer Pracht gefeiert werden sollte. In Paris ward aber auf Coliguy meuchlings geschossen, derselbe aber nur ungefährlich verwundet. Dieser Mordanschlag erfüllte die Protestanten mit Mißtrauen. Aber die Beteuerungen des Königs, daß er über den Mordversuch den größten Schmerz empfinde, beschwichtigte die Angst der Hugenotten. Unterdessen drang Katharina fortwährend in ihren Sohn, die günstige Gelegenheit wahrzunehmen und während der Hochzeit, wo die Führer der Protestanten zur Feier derselben in Paris seien, ein allgemeines Vlntbad unter denselben anstellen zu lassen. Dabei schreckte man den schwachen König mit Vorspiegelungen von geheimen Planen der Hugenotten gegen die Staatsgewalt, so daß er schließlich seine Einwilligung zu der schändlichen Tat gab. Die Ausführung derselben ward ans die Nacht vom 23. zum 24. August 1572 (Bartholomäusnacht) festgesetzt. Als die Glocke des Louvrepalastes das verabredete Zeichen gab, stürzten sich die Mörderbanden, an ihrer Spitze Herzog Heinrich von Gnise, ein Sohn des Franz Guise, auf die wehrlosen überraschten Hugenotten. Zuerst fiel der edle Coliguy aus Befehl Herzog Heinrichs von Guise durch einen Deutschen, Namens Böhm; darauf verbreitete sich das Mordeu durch die ganze Stadt, und alle Protestanten, deren man habhast werden konnte, wurden niedergestoßen. Karl Ix. selbst schoß aus seinem Paläste auf vorüberfliehende Protestanten. Sieben Tage dauerte in Paris und in ganz Frankreich die Metzelei und über 30,000 Menschen fielen unter den Händen der wütenden Katholiken. Heinrich von Navarra und der junge Conde retteten sich nur dadurch, daß sie den protestantischen Glauben abschworen. Papst Gregor Xiii. jubelte, als die Nachricht dieser schauderhaften Tat zu seinen Ohren kam und ließ eine Denkmünze zur Erinnerung an die sogenannte Pariser Bluthochzeit schlagen, jedoch die menschlicher gesinnten Katholiken Deutschlands und Frankreichs verdammten die Untat, und Kaiser Maximilian Ii. mißbilligte das Benehmen seines Schwiegersohnes Karls Ix. entschieden. § 159. Weitere Religionskriege. Nach dem qualvollen Tode Karls Ix. folgte demselben als König Heinrich Iii. (1574—1589). Da auch unter ihm Katharina von Medicis den meisten Einslnß ant Hofe befaß, so wurde in den Bedrückungen gegen die Protestanten nicht nachgelassen. Dieselben wehrten sich aber in den Kriegen, welche aber-
   bis 10 von 121 weiter»  »»
121 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 121 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 22
3 2
4 3
5 6
6 0
7 1
8 0
9 0
10 19
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 4
17 0
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 37
26 2
27 63
28 5
29 1
30 0
31 11
32 0
33 6
34 9
35 0
36 3
37 50
38 0
39 4
40 2
41 0
42 3
43 2
44 0
45 7
46 3
47 24
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 1
3 3
4 1
5 1
6 0
7 10
8 3
9 14
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 16
17 58
18 1
19 5
20 9
21 1
22 0
23 7
24 0
25 1
26 4
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 4
33 0
34 8
35 0
36 1
37 17
38 9
39 8
40 0
41 2
42 3
43 2
44 3
45 13
46 5
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 3
55 0
56 1
57 0
58 15
59 7
60 1
61 2
62 0
63 1
64 1
65 1
66 1
67 2
68 6
69 23
70 0
71 7
72 3
73 2
74 4
75 1
76 1
77 9
78 4
79 0
80 1
81 0
82 3
83 1
84 1
85 13
86 81
87 3
88 0
89 0
90 40
91 1
92 23
93 0
94 7
95 0
96 2
97 0
98 18
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 61
1 186
2 30
3 83
4 36
5 30
6 151
7 37
8 12
9 122
10 104
11 182
12 111
13 65
14 233
15 24
16 62
17 66
18 75
19 99
20 17
21 96
22 48
23 5
24 139
25 90
26 105
27 44
28 124
29 118
30 110
31 21
32 213
33 350
34 139
35 51
36 97
37 38
38 38
39 67
40 94
41 14
42 61
43 35
44 86
45 20
46 81
47 158
48 48
49 26
50 59
51 80
52 182
53 34
54 48
55 68
56 34
57 22
58 74
59 385
60 16
61 79
62 33
63 18
64 72
65 95
66 54
67 60
68 34
69 0
70 59
71 94
72 64
73 45
74 27
75 117
76 50
77 39
78 309
79 39
80 61
81 559
82 26
83 188
84 101
85 44
86 106
87 39
88 18
89 78
90 64
91 61
92 2
93 46
94 58
95 233
96 64
97 74
98 27
99 24
100 317
101 163
102 116
103 37
104 80
105 19
106 28
107 149
108 12
109 142
110 43
111 60
112 75
113 50
114 54
115 19
116 64
117 33
118 40
119 231
120 18
121 208
122 121
123 41
124 185
125 64
126 137
127 110
128 47
129 105
130 95
131 205
132 70
133 479
134 57
135 54
136 95
137 91
138 12
139 239
140 87
141 49
142 74
143 123
144 27
145 53
146 26
147 24
148 13
149 6
150 55
151 94
152 93
153 55
154 19
155 131
156 231
157 125
158 50
159 38
160 63
161 101
162 25
163 54
164 31
165 45
166 115
167 28
168 53
169 52
170 59
171 118
172 15
173 73
174 75
175 197
176 69
177 234
178 39
179 98
180 29
181 50
182 177
183 650
184 72
185 22
186 31
187 25
188 609
189 57
190 14
191 34
192 74
193 198
194 18
195 68
196 90
197 50
198 111
199 46