Aelteste Verfaffung Deutschlands.
5
Heerzügen, die als eine den Göttern besonders angenehme Handlung angesehen wur-
den, trugen sie die Götterbilder in den Kampf, nährten die Begeisterung der Krieger,
handhabten als Diener der unsichtbar in der Schlacht anwesenden Gottheit die Zucht
und bestraften die Feigen.
B. Die älteste Verfassung Deutschlands beruhte auf der
Herrschaft der Volksgemeiude. Sowohl die Versammlung der
freien Grundbesitzer einer seden Gemeinde, als die größere Ver-
sammlung der Grundbesitzer eines aus mehrere-: Gemeinde-: beste-
henden Gaues hatte die Gesetzgebung, die Wahl der obrigkeitlichen
Personen (Fürsten und Herzoge), die richterliche Gewalt und die
Entscheidung über Krieg und Frieden.
Die Volksversammlungen waren theils regelmäßige, namentlich zur Zeit
des Neu- und Vollmonds, theils außerordentliche. Man versammelte sich bewaff-
net, am liebsten auf Bergen oder in einem heil. Haine; der König oder ein Priester
leitete die Verhandlungen, denen wahrscheinlich ein Opfer voranging und folgte.
Die Zustimmung zu dem Vorgeschlagenen gab man durch Zusammenschlagen der
Waffen, Mißbilligung durch Murren zu erkennen. Alle Rechtshändel wurden münd-
lich und öffentlich verhandelt und durch Geschworene entschieden nach gesetzlichen Be-
stimmungen, die lange Zeit blos durch Tradition fortgepflanzt und erst seit dem 5.
Jahrh. ausgezeichnet wurden. Die Strafen bestanden in Schadenersatz und andern
Bußen an Geld, Vieh u. s. w., selbst für Todtschlag; die Todesstrafe (Aufhängen)
traf Vaterlandsverräther und Feiglinge. Während der Zeit, wo die Gemeinde nicht
versammelt war, übte ein Graf mit Zuziehung eines Ausschusses von (100) Freien
(Schöffen) das Richteramt, und wahrscheinlich überhaupt die vollziehende Gewalt aus.
Das Köuigthum bestand Anfangs (zur Zeit des Tacitus) nur
bei den germanischen Stämmen im Osten (Markomannen, Quaden,
Gothen), doch haben die meisten Völkerschaften (mit Ausnahme der
Sachsen) später, wenn sie sich zu einer größer-: Herrschaft vereinig-
ten oder neue Wohnsitze aufsuchten, sich einen König gewählt, in des-
sen Familie dann auch diese Würde in der Regel blieb.
Der neue König wurde auf einen Schild gehoben und in der Volksversamm-
lung unter dem Beifall des Volks dreimal herumgetragen, damit ihn Jeder sehen
könnte. Die ältesten Könige zeichneten sich in Tracht und Kleidung wenig vor den
übrigen Freien des Volkes aus, hatten auch keine Insignien. Der König führte in
den Volksversammlungen und Gerichten den Vorsitz, bezog einen Antheil an den
Strafen und der Kriegsbeute, besaß eigene Ländereien, die sich erst durch Eroberun-
gen bedeutend vermehrten, legtr den besiegten Feinden Abgaben auf, empfing aber von
seinem Volke nichts als Geschenke bei feierlichen Gelegenheiten.
Das Volk bestaub aus vier Ständen:
1) Der Adel, wahrscheinlich Familien, deren Vorfahren sich
durch Tapferkeit ausgezeichnet hatten oder durch großen Grundbesitz
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TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Die deutsche Litteratur.
121
herrührende gothische Bibelübersetzung des Bischofs Ulfilas, theils
in poetischer Form, so zwei Evangelienharmonien, eine gereimte alt-
hochdeutsche (der „Krist" vom Weißenburger Mönch Otfricd) und
eine niederdeutsche (der „Heliand" von unbekanntem Verfasser). —
Um die Mitte des 12. Jahrh. begann eine Umgestaltung der deut-
schen Nationaldichtung durch a) den Gebrauch der mittelhochdeutschen
Sprache, d) die allgemeinere Einführung des Reims statt der bloßen
Allitteration, e) die größere Mannigfaltigkeit des Inhaltes. Ihre
erste Blüteperiode erlebte die deutsche Dichtkunst im Zeitalter der
Hohenstaufen, und zwar sowohl die epische als die lyrische. Jene
behandelte theils die in zahlreichen Liedern im Munde des Volkes
fortlebende deutsche Heldensage, indem diese Lieder gesammelt und
vermittelst Einschiebung größerer oder kleinerer Verbindungslieder zu
größern Gedichten, wie „der Nibelungen Noth", „Gudrun" u. s. w.
vereinigt wurden, theils fremde Sagen, sowohl antike (vom trojani-
schen Krieg, von Aeneas, von Alexander dem Gr.), als mittelalter-
liche (vom h. Gral, vom britischen Könige Artus und seiner Tafel-
runde, beide vereinigt im „Parzival" des Wolfram von Eschenbach),
in umfangreicherer Darstellung, daneben aber auch kürzere Stoffe,
sowohl religiöse (Legenden) als weltliche (poetische Erzählungen).
Die Hauptgattung der lyrischen Poesie war der Minnesang (nicht
bloß Liebeslieder, sondern auch politische und religiöse Lieder), wel-
cher vorzüglich im südlichen Deutschland in den höhern Kreisen des
Lebens, auf den Burgen der Fürsten und des Adels und von diesen
selbst (Kaiser Heinrich Vi., Heinrich von Veldeke, Walther von der
Vogelweide u. s. w.) ausgeübt wurde, während das Volk sich au
den epischen Heldenliedern der „fahrenden Sänger" ergötzte, die von
Stadt zu Stadt, auch wohl von Dorf zu Dorf zogen und um be-
scheidenen Lohn sangen.
Einen schroffen Gegensatz zu dieser mehr als hundertjährigen
(1190—1300) Blüte unserer Nationalpoesie bildet der Verfall
derselben in dem 14. und 15. Jahrh. Das Epos beschränkte sich
in dieser Zeit fast auf geistlose Ueberarbeitungen früherer Darstellun-
gen der deutschen Heldensage und zwar nicht der altern und bessern
Dichtungen, sondern der jüngern und schwächer« (das „Heldenbuch").
Die lyrische Dichtkunst gerieth aus den Händen der Fürsten und
Ritter, die seit dem Untergange der Hohenstaufen mehr auf mate-
riellen Erwerb, als auf poetischen Genuß bedacht und in steten Feh-
den begriffen waren, in die Hände der Handwerker, welche in ihren
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Wolfram_von_Eschenbach Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_von_Veldeke Heinrich
Die Littcratur Italiens und der Araber. Der byzantinische Baustil. 123
d) Die Nationalliteratur Italiens stand gleichzeitig unter dem
Einflüsse der Kirche, wie des classischen Alterthums. In Florenz,
dem Hauptsitze politischen und litterarischen Strebens, blühte die alt-
italienische Dichterschule, aus welcher hervorgingen: Dante Ali-
ghieri (1265 —1321), der in seiner divina commedia (Wanderung
durch Holle, Fegseuer und Paradies, um sich Aufschlüsse über die
Räthsel des Lebens zu verschaffen) das erste neuere Kunstwerk von
vollendeter Einheit aufstellte, Francesco Petrarca (1304—1374),
der den Minnegesang aus der Provence, vorzüglich in einer aus
Sicilien entlehnten Form, dem Sonette, nach Italien verpflanzte,
und Giovanni Boccaccio (1313 — 1375), der durch seinen Deca-
merone (eine Sammlung von 100 Novellen, zum Theil aus den fran-
zösischen fabliaux geschöpft) das Muster der italienischen Prosa wurde.
0. Die Littcratur der Araber zerfällt, wie die christliche, eben-
falls in eine wissenschaftliche, welche ausschließliches Eigenthum
des Hofes, der reichen Vornehmen, des Gelehrtenstandes und einiger
Beamten war, und in eine poetische, welche von herumziehenden
Declamatoren dem Volke vorgetragen wurde und sämmtlii^e Dichtungs-
arten mit Ausnahme der dramatischen umfaßte, vorzüglich reich aber
an romantischen Erzählungen und Märchensammlungen (Tausend und
eine Nacht) war.
Vom 11. bis ins 14. Jahrhundert erlebte auch die persische Dichtkunst ihre
höchste Blüte durch den Dichter Firdewsi (Ferdusi), der im Aufträge seines Sul-
tans die Geschichte Persiens von den ältesten Zeiten bis zum Sturze der Sassaniden
nach den Reichsannalen der Magier in einem aus 60,000 Doppelversen bestehenden
Heldenbuche episch behandelte. Als lyrischer Dichter glänzte im 14. Jahrhundert
H a f i s,
6) Die bildenden Künste standen vorzugsweise im Dienste
der Religion.
a) In der christlichen Baukunst des Mittelalters unterschei-
det man drei Hauptstilarten: aa) den byzantinischen Stil, in
welchem der altchristliche Basilikeubau mit dem Kuppelbau verbunden
erscheint.
Die älteste christliche Architektur nahm sich die römischen Basiliken zum Vorbilde,
wo der Altar in der halbrunden Nische des Tribunals seine Stelle fand, und die Ge-
meinde den länglichen Raum einnahm, der durch zwei Säulenstellungen in drei
Schiffe getheilt war. Allmälig wich man von der ursprünglichen Basilikenform ab
durch bedeutende Erhöhung des Mittelschiffes, Verbindung der Säulen durch Halb-
kreisbogen und Ausführung eines Querschiffes (von der Höhe und Breite des mitt-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Die neuere Geschichte.
Cinleitung.
Am Ende des 15. und am Anfänge des 16. Jahrh. trafen
mehrere höchst einflußreiche Begebenheiten zusammen, welche das
äußere und innere Leben der europäischen Menschheit theils verän-
derten, theils völlig umgestalteten, so:
1) Die Eroberung des byzantinischen Reiches durch
die Türken (vollendet 1453), welche nun für lange Zeit dem Süd-
osten Enropa's gefährliche Nachbarn wurden.
2) Die Umgestaltung des Kriegswesens durch die immer all-
gemeinere Anwendung des Schießpulvers und die Errichtung
stehender Heere (zunächst in Frankreich).
Schon tm 13. Jahrhundert war die Anwendung des Schießpulvers an
verschiedenen Orten in Europa bekannt, und der Gebrauch des Geschützes, dessen sich
die Araber in Spanien bereits im Anfang des 13. Jahrh. bedienten, kam von dort
zunächst nach Flandern, woher die mit Flandern im Kriege gegen Frankreich ver-
bündeten Engländer es kennen lernten. Die erste Ausbildung erhielt das Geschütz-
wesen in Frankreich unter Ludwig Xi., etwas später in Deutschland unter Maxi-
milian I. Die persönliche Tapferkeit verlor dadurch an Bedeutung und die Reiterei
ihre Ucberlegenheit; der Jnfanteriedienst kam jetzt zu Ehren und wurde hauptsächlich
durch die bürgerlichen Städtebewohner geleistet.
Das Bcdürfniß durch Massen zu entscheiden und diese systematisch einzuüben,
namentlich auch im Gebrauche der Feuergewehre, führte auf die Errichtung ste-
hender Heere, zunächst in Frankreich unter Karl Vii., und bald mußte jeder
Staat, der nicht hinter Frankreich zurück bleiben wollte, ebenfalls zur Errichtung
stehender Heere schreiten.
3) Die Erfindung und schnelle Verbreitung der Buchdrucker-
kunst s. 2. Abth. 8- 49.
4) Das Wiederaufblühen der Künste (besonders der zeich-
nenden) und der Wissenschaften und zwar a) theils der philo-
Pütz Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abth. Iii.»* 1
»
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xi Ludwig Karl_Vii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Europa Spanien Flandern Frankreich Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich
86
Verfall des osmanischen Reiches.
Die zweite und dritte Theilung Polens s. §. 38.
Gleiche Sorgfalt und Thätigkeit wie den auswärtigen Verhältnissen widmete
Katharina der innern Verwaltung, wenn auch Manches nur angefangen aber
nicht vollendet wurde. Sie gab dem Reiche eine neue und zweckmäßigere Einthei-
lung in kleinere Gouvernements, milderte die Leibeigenschaft, vermehrte, um den
Mittelstand zu heben, die Zahl und Freiheiten der Städte, zu deren Bevölkerung
sie auch fremde Colonisten, besonders deutsche, herbeizog, begünstigte Gewerbfleiß und
Bergbau, eröffnete dem Handel durch den ersten Frieden mit den Türken den gan-
zen Süden von Europa, beförderte den höhern und niedern Unterricht, vervollkomm-
nete die Land- und Seemacht und bewies allen Religionsparteien gleiche Duldung.
§. 32.
Das osmanrsche Reich.
Das sittliche Verderbniß der Osmanen und ihr Zurückbleiben
gegen die Fortschritte ihrer Nachbaren in den Künsten des Friedens
und Krieges, die Schwäche der im Serail erzogeneit Sultane, welche
die Regierung ihren habsüchtigen Vezieren und unwürdigen Lieblingen
ganz überließen, die meistens unglücklichen Kriege, namentlich gegen
Rußland, mußten nothwendig den Verfall des osmanischen Reiches
herbeisühren, und dieses verdankte seine Erhaltung fast nur der Eifer-
sucht der andern europäischen Mächte. Die Belagerung Wiens s.
S. 53, den Krieg gegen Oesterreich und Venedig s. S. 67, gegen
Oesterreich und Rußland s. S. 84, die beiden Kriege gegen Katha-
rina Ii. s. S. 84 und 85.
Dritter Zeitraum.
Vom Ausbruche der französischen Revolution bis zur
Gegenwart 1789—1853.
I. Bis zur Stiftung der ersten französischen
Republik 1792.
§. 33, a.
Geographische Uebersicht von Europa um 17891).
1. Auf der pyrenäischen Halbiusel war der Läuderbe-
stand unverändert geblieben, Spanien hatte 1713 seine europäischen
Nebenländer verloren und Gibraltar an England abgetreten.
S. das 58. Blatt in v. Spruner's historisch-geographischem Atlas.
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Extrahierte Personennamen: Katharina
Extrahierte Ortsnamen: Polens Europa Wiens Oesterreich Venedig Oesterreich Europa Spanien England
136
Geschichtschreibung. Geographie. Philosophie.
Benjamin Franklin, des Planeten Uranus durch William Herschel's Niesenteleskop,
des Galvanismus durch Galvani, der Electricität durch Volta, der kleinern
Planeten und des Neptun erhielten mehrere Zweige der Naturwissenschaften eine
systematische Behandlung: die Botanik durch des Schweden Carl von Linno's
Sexualsystem und Jussieu's natürliches System, die Mineralogie durch A. G.
Werner, Professor zu Freiberg, dessen neptunistisches System der Geologie von dem
durch von Buch u. A. ausgebildeten vulkanistischen verdrängt wurde; die wichtigsten
Systeme in der Chemie waren Stahl's phlogistisches, Lavoisier's (hingerichtet 1794)
antiphlogistisches und Berzelius' elektro-chemisches System. Cuvier's Forschungen
in der vergleichenden Anatomie führten zur Untersuchung der urweltlichen Thicre.
o) In der Geschichtschreibung ging Italien den übrigen Ländern voran.
Geschichtschreiber, wie R. Macchiavelli, Fr. Guicciardini, P. Sarpi, die sich die
Alten (namentlich den Livius) zum Vorbilde nahmen, wurden zugleich durch eine
schon früh begonnene Ausbildung der Sprache in ihren historischen Darstellungen ge-
fördert. England aber ward das Vaterland der historischen Kunst, indem Gibbon,
Robertson u. A. gründliche Forschung mit anschaulicher Darstellung verbanden. Doch
bald wußten die Deutschen die Vorzüge ihrer Nachbarn sich anzueignen und so zu
erhöhen, daß sie nun keinem Volke an unermüdlichem Fleiße, an tiefer Forschung,
geistreicher Auffassung und gewissenhafter Genauigkeit der Behandlung nachstehen, so
I. v. Müller, Niebuhr, Heeren, Luden, Schlosser, von Raumer, Ranke, von Hammer,
Leo, Wachsmuth, K. A. Menzel, Voigt, Dahlmann, Aschbach, Mailath u. A.
d) Die Geographie, deren Gebiet durch die zahlreichen Reisen, namentlich
die zu wissenschaftlichen Zwecken unternommenen, fortwährend erweitert wurde, er-
reichte ihre Vervollkommnung durch ihre stets engere Verbindung mit Astronomie und
Naturkunde, ward aber erst durch C. Ritter zur eigentlichen Wissenschaft erhoben.
e) Der Begründer der neuern Philosophie wurde im 17. Jahrh. Des
Cartes (Cartesius), dessen rein aus dem Geiste des Menschen construirtcs System
der Jude Baruch Spinoza weiter ausbildete. In gleicher Richtung wirkte Leibnitz
in Deutschland im Anfang des 18. Jahrh. Aber erst gegen Ende dieses Jahr-
hunderts trat mit Immanuel Kant (-¡- 1804) die glänzendste Epoche der neuern
Philosophie ein und zwar fast ausschließlich für Deutschland; denn in Frankreich
verlor sich diese Wissenschaft durch den ideenlosen Naturalismus I. I. Rouffeau's
hindurch in 'den crassesten Materialismus, der sein Hauptorgan in der großen
Encyclopädie und seine Hauptvertreter in Diderot, d'alembert, Helvetius, vorzüglich
aber in Voltaire hatte. In Deutschland dagegen wirkte Kant's Kriticismus im
höchsten Grade anregend und verbreitete den Sinn für philosophische Forschung und
streng systematische Darstellung über alle Wissenschaften. Zugleich bewirkte er das
rasch auf einander folgende Auftreten Fichte's, Schelling's und Hegel's mit
neuen Systemen.
5. Litteratur.
Bis um die Mitte des 17. Jahrh. erlebte die romantische Poesie
des Mittelalters eine fernere Blüte bei den romanischen Völkern,
den Italienern, Spaniern und Portugiesen. Das Zeitalter Lud-
wig's Xiv. brachte die Entwickelung der neuclassischen Poesie, be-
sonders des Drama nach dem Vorbilde und der Theorie der Alten
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
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Extrahierte Personennamen: Benjamin_Franklin William_Herschel's_Niesenteleskop Galvani Carl_von_Linno's
Sexualsystem Werner Freiberg Macchiavelli Guicciardini P._Sarpi Robertson Niebuhr Schlosser Raumer Ranke Leo Leo Wachsmuth K._A._Menzel Voigt Dahlmann C._Ritter Cartesius Baruch_Spinoza Leibnitz Diderot
Extrahierte Ortsnamen: Italien Aschbach Mailath Deutschland Deutschland Frankreich Helvetius Deutschland
Chronologie.
Jahresformen.
3
Die wichtigsten Jahresformen.
1) Die Aegyptier haben von allen Völkern, so viel uns bekannt
ist, zuerst das Sonnenjahr in Anwendung gebracht und zwar Anfangs
ein wandelbares Sonnenjahr von 12 dreissigtägigen Monaten und 5 Er-
gänzungstagen. Diesem uralten, immer gleichen Jahre von 365 Tagen
ist schon in früher Zeit (1483 v. Chr.?) eine vierjährige Schaltperiode
mit 3 Jahren zu 365 Tagen und einem zu 366 Tagen zur Seite ge-
treten1) — also der später von Iulius Caesar adoptirte Kalender, s. S. 4.
2) Auch das uralte Zendvolk kannte schon ein Sonnenjahr von
12 dreissigtägigen Monaten mit 5 Ergänzungstagen.
3) Die Griechen, namentlich die Athener, deren Zeitrechnung wir
von allen griechischen allein genau kennen, hatten ein Mondjahr von
12 Monaten, meistens abwechselnd zu 30 und 29 Tagen (also im
Ganzen 354 Tagen) und in 3 Dekaden eingetheilt. Um das Mondjahr
mit dem (fast 11 i/i Tage längern) Sonnenjahre auszugleichen, schalteten
sie in 8 Jahren (einer Oktaeteris) 3 Monate von 30 Tagen ein, die sie
3 Jahren (dem 3., 5. und 8. der Oktaeteris) zutheilten, so dass sie
also in einer Oktaeteris 5 Jahre von 354 und 3 von 384 Tagen hatten
(d. i. 2922 Tage — 8 julianischen Jahren). Später (432) kam eine
neunzehnjährige Periode (235 Mondmonate = 19 Sonnenjahren) in
Gebrauch. Den Tag fing man mit Sonnenuntergang an, wie alle Völker
(Juden und Mohammedaner), welche ihre Zeit zunächst nach dem Monde
einlheilen.
4) Die Zeitrechnung der Römer2) befand sich bis 46 v. Chr. in
einem höchst schwankenden Zustande. Nach den neuesten Untersuchun-
gen 3) hatte der älteste Kalender der Römer schon eine vierjährige Schalt-
periode (mit 2 gemeinen Jahren von 355 Tagen, und 2 Schaltjahren:
einem von 383, und einem von 382 Tagen). Nachdem man zur Zeit
des Decemvirats durch die Sendung nach Athen die griechische Oktae-
teris kennen gelernt hatte, führten die Decemvirn des zweiten Jahres
eine Reform des Kalenders ein, die (wie der griechische Cyclus 90 Tage
in 8 J.) 45 Tage in 4 J. einschaltete vermittelst eines alle 2 J. ein-
tretenden (mit dem 23. Februar beginnenden) Schaltmonates von ab-
wechselnd 22 und 23 Tagen. Da man aber das einmal bestehende ge-
meine Jahr von 355 Tagen beibehielt (statt des griechischen Mondjahres
von 354 Tagen), so hatte die vierjährige Schaltperiode 4 Tage zu viel.
Dieser fehlerhafte Kalender blieb in Gebrauch bis zum J. 190 v. Chr.,
wo man den Pontifices die Refugniss gab, jedes Jahr entweder zum
-‘) R. Lepsius, die Chronologie der Aegyptier, I., S.149 ff. Th. Mommsen,
röm. Chronologie bis auf Caesar, S. 244 ff.
*) Huschke, Ph. E., das alte römische Jahr und seine Tage. 1869.
3) Nach Th. Mommsen (die römische Chronologie bis auf Caesar, 1858)
wäre das etruskische zehnmonatliche Jahr nur im Geschäftsverkehr, nament-
lich bei Pachtungen und Zinsenberechnung üblich gewesen, weil jedes Jahr
dieselbe Anzahl Tage hatte.
1*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Iulius_Caesar Lepsius Mommsen Caesar Mommsen
Historische Aeren.
ö
7) Eine schnell vorübergehende Erscheinung war der republikanische
Kalender der Franzosen. Das Jahr begann mit dem 22. Sept, und
halte 12 dreissigtägige Monate, deren Namen den Zustand der Natur
und durch ihre Endung die Jahreszeit andeuteten (Vendémiaire, Brumaire,
Frimaire, Nivôse, Pluviôse, Ventôse, Germinal, Floréal, Prairial, Messidor,
Thermidor, Fructidor), nebst 5 und im Schaltjahre 6 Ergänzungstagen;
die Monate zerfielen in 3 Dekaden, deren Tage mit Zahlworten (primidi,
duodi, Iridi u. s. w.) bezeichnet wurden.
Die wichtigsten historischen Aeren.
1) Die Hebräer rechneten zuerst nach den Lebensjahren der Patri-
archen, später nach Regentenjahren. Als eigentliche Aeren kommen
vor: a) die von der Zerstörung des ersten Tempels (588), b) die Seleu-
cidische (312, s. unten 4), c) die von den Makkabäern (143 v. Chr.),
d) die (vom Rabbi Hillel im vierten Jahrhundert erfundene) Weltaere
(3761 v. Chr.).
2) Die Olympiaden der Griechen, ein Zeitabschnitt von 4 Jahren,
beginnen mit dem J. 776 v. Chr. Diese Zeitrechnung kam jedoch
erst um 300 v. Chr. durch den Geschichtschreiber Timaeus aus Sicilien
auf, neben der ältern Sitte, die Jahre nach einer obrigkeitlichen Person,
in Sparta nach dem ersten Ephoren, in Athen nach dem Archon epony-
mos, zu benennen.
3) Bei den Römern galt im öffentlichen Leben allein die Con-
sular-Aera, welche selbst unter den Kaisern bis auf Iustinian (541
n. Chr.) beibehalten wurde; daneben kam seit Augustus die A er a ab
urbe condita beiden Schriftstellern (bei Livius nur erst an einzelnen
Stellen) in allgemeinen Gebrauch, der Anfang derselben ward von Varro
in 753, von Cato in 7 52 v. Chr. gesetzt.
4) Im syrischen Reiche die Aéra Seleucidarum (1. Oct.)
312 v. Cbr., in welchem Jahre Seleucus Nieätor über Demetrius Polior-
cetes (bei Gaza) siegte und Babylon besetzte,
5) Die Christen a) des Occidents bezeichnten in den ersten Jahr-
hunderten die Jahre entweder nach dem Regierungsantritt der Kaiser,
oder noch gewöhnlicher nach den Consuln; als aber um die Mitte des
4. Jahrh. die Consularaera schwankend zu werden begann, kam der auf
die spätere Steuerverfassung des römischen Reiches gegründete 15jährige
Indictionen-Cyclus1), mit dem 1. Sept. 312 n. Chr. anfangend,
in Gebrauch, und findet sich noch im 16. Jahrh. in öffentlichen Urkun-
den, neben der Aera von Christi Geburt, welche der römische Abt
Dionysius Exiguus (f 556) in seiner (mit dem J. 532 beginnenden)
Ostertafel zuerst in Anwendung brachte, deren Anfang aber um 7 Jahre
zu spät angesetzt ist2). — bj Die Christen des Orients hatten theils
’) H. Grotefend, Handbuch der Chronologie des deutschen Mittelalters und
der Neuzeit. 1872.
*) Zumpt, A. W., das Geburtsjahr Christi. 1869.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Iridi Rabbi_Hillel Augustus Cato Christi Dionysius H._Grotefend A._W.
Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Sparta Athen Gaza Ostertafel Christi
42
Geschichte Indiens. §. 16.
wie die (von Diodor erzählte) Eroberung des Landes durch Sesostris,
die durch kein aegyptisches Denkmal bestätigt wird, theils sagen-
haft ausgeschmückte Berichte historischer Ereignisse, wie die (des
Ktesias) von den Feldzügen der Assyrier nach Indien unter Ninus
und Semiramis, s. S. 35. Erst mit dem Auftreten des Reformators
Buddha beginnt die historische Zeit Indiens. Dieser, der Sohn
eines indischen Königs, gewann auf einer 19jährigen Wanderung
sowohl durch Predigten, als durch den Eindruck seiner Tugenden
und angebliche Wunder immer zahlreichere Anhänger seiner Lehre,
die nach seinem Tode (543 v. Chr.) durch ein zweimaliges Concil
gesammelt und festgestellt wurde.
Nach dem Versuche der Assyrier, die Völker Indiens zu unter-
werfen, blieben diese viele Jahrhunderte hindurch ihrer eigenen
Entwickelung überlassen, und die vorübergehende Unterwerfung
einzelner Stämme auf dem westlichen Ufer des Indus durch die
Perser (s. §. 21) war ohne allen Einfluss auf die Blüte des Landes
jenseits des Indus. Erst Alexander d. Gr. überschritt den Indus
und eroberte das Peng’ab bis zum Hyphasis. s. §. 59. Schon
wenige Jahre nach Alexander’s Tode rief die Ermordung des
Königes Porus (wahrscheinlich wegen Empörung gegen die Mace-
donier) einen allgemeinen Aufstand gegen die fremde Herrschaft
hervor, als dessen Hauptleiter Kandragupta (reg. 313—291)
erscheint. Dieser bemächtigte sich zunächst des erledigten Thrones
des Porus, dann des Reiches des Taxiles und besiegte zuletzt den
Herrscher in Pataliputra, von dessen grosser Macht schon Alexander
am Hyphasis Kunde erhalten hatte. Dazu trat Seleucus ihm die
östlichen Theile Gedrosiens, Arachosiens und des Paropanisaden-
Landes (gegen eine Lieferung von 500 Elephanten) ah, wahrschein-
lich nachdem er durch einen unglücklichen Kampf mit dem mäch-
tigen indischen Könige erfahren hatte, wie schwer diese östlichen
Gebiete seines Reiches zu behaupten seien.
Im 2. Jahrh. v. Chr. erfolgte eine grosse Völkerwanderung
aus dem nordöstlichen Asien — man nennt sie die Indoscy-
thisclie —, deren gewaltige Strömung zuletzt auch Indien
erreichte. Die Befreiung des Landes von der fremden Herrschaft
durch den König Vikramäditja war ein so bedeutendes Ereigniss,
dass sich daran eine neue Aera (vom J. 57 v. Chr. an) knüpft.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander_d Alexander Kandragupta Alexander
am_Hyphasis Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Indiens Indien Indiens Indiens Pataliputra Asien Indien König_Vikramäditja
Die älteste Bevölkerung Griechenlands. §. 3-9.
103
nahe liegt. Früher der Sitz einer (delischen) Amphiktyonie der ionischen
Seestaaten in Europa und Asien, ward sie bei Begründung des attischen
Seebundes (476) zum Versammlungsort der Abgeordneten der Bundesstaaten
gewählt und im ehemaligen ionischen Nalionalheiligthum die Bundeskasse
aufbewahrt. Die grösste und fruchtbarste der Cvcladen, Naxos, war
auch die erste derselben an geschichtlicher Bedeutung (vgl. §. 47 im
Anfänge und §. 52); dagegen Paros durch zwei tiefe Hafenbuchten
(deren eine die schönste von ganz Griechenland nächst derjenigen von
Navarin war) für die Schifffahrt wichtig und zugleich mit einem uner-
schöpflichen Vorralhe trefflichen weissen Marmors ausgestattet.
bb) Creta, die südlichste und grösste der griechischen Inseln,
schliesst wie ein breiter Querriegel (mit Bhodus im 0. und Cythera im
W.) das aegaeische Inselmeer im Süden von dem inselfreien Mittelmeer
ab. Eine durch vulkanische Gewalten (in 3 Theile) zertrümmerte Berg-
kette, deren höchster Gipfel (2460m,)> der Ida, Sitz des Zeus-Cultus
war, durchzieht die Insel in ihrer ganzen Ausdehnung von W. nach 0.
und erfüllt sie mit einer grossen Anzahl abgeschlossener Bergthäler,
welche die Bildung zahlreicher kleiner Staaten begünstigte. Durch ihre
Lage in fast gleicher Entfernung von den drei Theilen der alten Welt,
so wie ihre reiche Küstenentwickelung, besonders an der Nordseite, lockte
sie frühe Ansiedler an. Unter den zahlreichen Städten (nach Homer
exar6/unohg) war Cnosus oder Cnossus in der Mitte der Nordküste
(in der Region des Ida), die Residenz des Minos (vgl. §. 40), auch in
der historischen Zeit die mächtigste, wiewohl ihr Gortyna das Prin-
cipat über die Städte Kretas wiederholt streitig machte.
b) Geschichte der Griechen1).
Erste Periode: das heroische Zeitalter oder die Zeit des
Königthums bis zum Ende der Wanderungen griechischer
Stämme um 900 v. Chr.
§. 39.
Die älteste Bevölkerung Griechenlands.
Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die Pelasger,
ein Zweig des indogermanischen Völkerstammes (s. §. 4), welcher * Iii.
') Geschichten hellenischer Städte und Stämme von K. 0. Müller, 3 Bde.
1820—23, 2. Ausg. v. Schneidewin, (I. Orchomenos und die Minyer. Ii. und
Iii. die Dorier.) — Hellenische Alterthumskunde von W. Wachsmuth, 4 Bde.
2. Aufl. 1843. — Lehrbuch der griech. Staatsalterthümer von K. Fr. Hermann,
4. Auü. 1855. — Griechische Alterthümer von G. F. Schömann, 2 Bde. 3. Aufl.
1872. — Geschichte Griechenlands von Georg Grote, 12 Vols. 1846—56. Aus
dem Engl, von Meissner, 6 Bde. 1850—56. — Die Geschichte der Griechen
v. M. Duncker, 1. u. 2. Bd. (der Gesch. des Alterthums 3. u. 4. Bd.) 1856 f.
— Griechische Geschichte v. E. Curtius, 1.—3. Bd. 3. Aufl. 1869.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]