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1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 106

1911 - Langensalza : Beltz
^-06 Die deutschen Städte im Mittelalter. Überschrift? Zusammenfassung: Die Straßen und Gebäude der Stadt. b) Treten wir nun in ein Bürg erhans ein! Durch eine in der Mitte wagerecht geteilte Tür gelangen wir in einen dunklen Flur. Die ausgeschnitzte breite Treppe führt zu einem Söller, der das erste Stockwerk einfaßt. Zierlich geschnitzte Säulen tragen die Decke. Die häusliche Einrichtung ist äußerst einfach und schmucklos. Die Gemächer sind mit Nußbaum und gefirnißtem Tannenholze getäfelt. Das macht die Wohnungen düster, wozu die engen, niedrigen Fenster und die geringe Höhe der Stockwerke auch beitragen. Die Fußböden sind mit Holz oder einfarbigen, gebrannten Steinen belegt. In dem Wohnzimmer stehen längs der Wand und um den großen Tisch herum lange Bänke. Kommt Gesellschaft, so werden in den vornehmen Häusern hölzerne Stühle hingestellt, deren Sitze mit Tuch oder Sammet beschlagen und mit seidenen, auch mitunter mit silbernen und goldenen Fransen verziert sind. Der Hausrat, ohne Putz, ist dem einfachsten Bedürfnis gemäß und roh gearbeitet. Beim Mahle essen Mann und Frau aus einem Teller; ein oder zwei Becher dienen der ganzen Familie. Fackeln und Laternen leuchten des Abends den Schmausenden; Kerzen gibt es nicht. Selbst in vermögenden Häusern wohnt der Sohn des Hauses mit seiner jungen Frau im Hinterstübchen bei den Eltern Ohne eigne Wirtschaft, ging er bei ihnen zur Kost. (Nach Aloysius von Drelli und Friedr. Wilh. Barthold.) Überschrift? Zusammenfassung: Im Bürgerhause. Zusammenfassnng und Überschrift des 3. Abschnitts: Wie es in der mittelalterlichen Stadt aussah. 4. Wie gestaltete sich nun das S eb en in der Stadt? Hinter den düsteren Mauern der Staot wohnte ein fleißiges, kunstsinniges und fröhliches Volk. Mit Sonnenaufgang begann berhanbwerker fein Tagewerk. Die Lehrlinge würden in strenger Zucht gehalten. Unter den Künsten blühte besonbers die Golbschmiebekunst. Sie schuf köstliche Schreine für die Leiber der Heiligen, Kelche mit heiligen Bilbern, Kreuze mit der Gestalt des Erlösers. Auch die Kunst des Siegelschneibens staub in hohem Ansehen. Jebe Stadt hatte ihr besonberes Siegel. „Unternehmenb war der mittelalterliche Kaufmann. Die Kaufleute in Nürnberg, Augsburg, Ulm, Nörblingen und Regensburg zogen über die Alpen und holten in italienischen Hasenstäbten die Waren des Morgenlanbes: Seibenstosfe, kostbare Waffen, Gewürze usw. Den Kaufleuten von Straßburg, Mainz, Köln usw. biente der Rhein als Hanbelsstraße, und auf dem Meere fuhren sie bis England. Norbbeutsche Hanbelsstäbte, wie Hamburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Stralsunb, Stettin usw. befuhren mit ihren Schiffen die Norb- und Ostsee und trieben Handel bis Rußlanb." Das Kriegswesen lag den Bürgern ob. Jeber Meister mußte mit Waffen versehen sein. Im gewöhnlichen Leben auf Markt und Gassen war das Tragen von Waffen verboten. Aus Reife und Fahrt ging j ebermann bewehrt. Mit Freubenfpielen mancherlei Art ergötzte sich die B ft rg erwehr. So baten die Magbeburger den tapfern Bruno von Stövenbeck, ein besonberes lustiges Freubenfpiel zu ersinnen. Herr Bruno lub baraus mit feinen, wohlgesetzten Briefen die Kaufherren von Goslar, Hilbeshcim, Braunschweig, Oueblinburg, Halberstabt und anbere Nachbarn zu Pfingsten nach Magbeburg. Alsbalb fanben die Gelabenen sich zahlreich ein, die Gos-

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 2

1913 - Langensalza : Beltz
^ Die alten Deutschen. Es war im Bayerland. In dem Dorfe Eining war ein neuer Pfarrer angestellt worden. Eines Tages ging er hinaus, um seine Pfarrfelder zu besichtigen. „Vor einem Felde blieb 'er lange stehen, sah hinein und schüttelte den Kopf. Während überall das Getreide hoch und schön stand, wuchs es an manchen Stellen dünn und niedrig, und immer war es ein viereckiger Fleck, der mitten im grünen Meer so gelb aussah. Da kam auch schon der Bauer Scheuenpflug auf ihn zu. ,Sehen Sie sich die Hitzslecken an, Herr Pfarrer', sagte er. ,Jch habe auf meinem Felde auch einen solchen Hitzsleck, der über fünfzig Meter lang und über zwanzig Meter breit ist. Auch dort am Wege gibt es solche Hitzslecken. Wenn der Sommer trocken ist, dann fällt da in langen Reihen das Getreide um. Die viereckigen Flecke sehen alle aus, als wenn da unten im Boden die Mauern eines Hauses wären!' Andere Bauern, die vorüber gingen, blieben stehen und hörten zu. ,Wenn man auf unserer Flur hinter dem Pslug hergeht und ein wenig tiefer ackert als sonst, stößt man in der Länge von einer halben Stunde und in der Breite von einer Viertelstunde auf Backsteine und allerlei Altertümer; die Mörtelbrocken ackert man mit heraus, und der Pflug wird stumpf. Wenn man an einer solchen Stelle tiefer gräbt, findet man richtige Mauern.' Diese Rede eines Knechtes wurde von den anderen Bauern bestätigt. Jeder wußte etwas Besonderes hinzuzufügen. Als der Pfarrer heimkam, dachte er über alles nach; er wußte, was das alles bebeute. Er verstänbigte sich mit dem Bürgermeister, bestellte viele Arbeiter und begann das Graben im großen. Da gruben sie eine ganze römische Festung aus. Sie war hunbertfünfzig Meter lang und hundertzwanzig Meter breit und hatte vier Wallmauern und vier Tore und zwanzig Türme an den Mauern. Zwischen den Mauern lagen Grabsteine für römische Soldaten und ihre Frauen und Kinder. Sie fanden viele Münzen, Teller, Schüsseln, Krüge, Koch- und Trinkgeschirr, Eimer, dickes Fensterglas, Haarnadeln aus Bein und Armreife aus blauem Glas, Ringe, Messer, Scheren, Beile, Bohrer und Meißel, eine Schnellwage und eine kleine Glocke, viele Nägel, zwei Panzer, ein Schwert und Lanzen. Auch mehrere Gebeine wurden ausgegraben." Solcher Ausgrabungen sind in Deutschland viele unternommen worden. Man hat daraus erfahren, daß hart an der Grenze des alten Deutschlands die Römer gewaltige Festungen errichtet hatten. Auch im Innern Deutschlands hat man Römerfunde gemacht, und dadurch hat sich die Nachricht jener alten Geschichtsschreiber bestätigt, nach der die Römer mehrmals im Lande der alten Deutschen gewesen sind und einen Teil unseres Vaterlandes sogar für einige Zeit beherrscht haben. Zusammenfassung: Was erzählen uns nu n j e n e G e f ch i ch t sf ch r e i b e r und Funde im einzelnen von unseren Vorfahren? 1. Wie unser Vaterland in alter Zeit aussah. In der Zeit, da Jesus Christus auf Erden wandelte, war unser Vaterland noch eine undurchdringliche Wildnis. Dichter Urwald bedeckte den größten Teil des Landes. Meilenweit mußte man wandern, ehe man ans den Wäldern herauskam. Da gab's kein Gasthaus, welches dem müden Wanderer Erquickung bot und ihn zur nächtlichen Rast einlud. Mächtige Bäume ragten gen Himmel, und ihr dichtes Laub ließ das Sonnenlicht kaum zum Boden gelangen. Daher war die Luft feucht und kühl und meistens von Nebel erfüllt. Der schöne blaue Himmel war selten zu sehen; er wurde von grauen Wolkenmassen verfinstert. Der Waldesboden war von dichtem Strauchwerk be-

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 70

1913 - Langensalza : Beltz
'u Karl der Große. Märkte, Weinberge, wieviel Heu, Kienholz, Bauholz, Brachland, Hülsensrüchte, Wolle, Flachs und Hanf, Baumftüchte, große und kleine Nüsse, veredelte Baume,^Gärten, Rübenland und Fischteiche, Felle und Hörner, Honig und Wachs, Fett und Seife, Essig, Bier, junger und alter Wein, altes und neues Getreide, Hühner, Eier, Gänse, wieviel Fischer, Schmiede, Schildmacher und Schuster, Dreher und Sattler, wieviel Schmiedewerkstätten, Eisen- und Bleigruben: und zwar alles getrennt voneinander und wohl geordnet, daß wir imitande sind zu wissen, was und wieviel wir von jeder Art haben. Unsere Wälder sollen gut geflegt werden. Wo ein Platz zum Ausroden nt, rode man aus und dulde nicht, daß Felder sich bewalden, und wo Wald sein soll, dulde man nicht, daß er zu sehr behauen und verwüstet werde. Unser Wild im Walde sollen sie gut besorgen. Unsere Amtleute sollen gemästete Gänse und Hühner zu unserem Gebrauche jederzeit bereit und reichlich vorrätig haben, daß sie an uns geschickt werden können. Und wir wollen, daß sie die Hühner und Eier, welche die Knechte und Hörigen abgeben, alljährlich vereinnahmen, und wenn wir ihrer nicht bedürfen, sie verkaufen. Ein jeder Amtmann soll auf unsren Landgütern einzelne edle Vögel um des Schmuckes willen halten: Pfauen, Fasanen, Enten, Tauben, Rebhühner und Turteltauben. Für gute und ausreichende Handwerker auf unfern Gütern soll der Amtmann gleichfalls Sorge tragen. Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, daß, was die Leute mit ihren Händen verarbeiten oder verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, eingesalzenes Fleisch, Wein, Essig, Maulbeerwein, Senf, Käse, Butter, Malz, Bier, Met, Honig, Wachs, Mehl, alles mit der größten Reinlichkeit hergestellt und bereitet werde." (Aus dem Kapitulare von 812.) Und welchen Wert hatten alle diese Bemühungen Karls für die ^ebnna der königlichen Pfalzen? Es sollten wirkliche Musterwirtschaften fein. Die umwohnenden Bauern sollten lernen, wie man das Land möglichst ausnutzen und die Erträge der Wirtschaft mehren konnte. Sie sahen also, wie das Ackerland durch Düngung ertragfähiger gemacht wurde; sie lernten manches bessere Ackergerät, manches feinere Gemüse und Obst kennen usw. Kurz: Sie sahen ein, wie der umsichtige, kluge und fleißige Landmann es zu etwas bringen könnte. Sie machten's den königlichen Verwaltern auf ihren eigenen Gütern nach und kamen zu Wohlstand. Überschrift? Zusammenfassung: Karl der Große als Landwirt. 5. Er wollte seinen Untertanen auch ein guter, gerechter Richter sein. Die Deutschen kannten keine geschriebenen Gesetze. Was man für recht und gut und für unrecht und strafwürdig hielt, lernten die Söhne von den Vätern; die Gesetze erbten sich mündlich fort von Geschlecht zu Geschlecht. In jedem Stamm wurde nach besonderem Recht, nach dem Volksrecht, geurteilt. Die Richter konnten aber die einzelnen Bestimmungen nicht immer gegenwärtig haben; denn es waren keine gebildeten Männer wie unsere Richter. Da trug es sich wohl oft zu, daß das Urteil nicht immer nach dem Volksrecht gesprochen wurde. Um dies ein für allemal zu ermöglichen, ließ Karl der Große die Gesetze der einzelnen Stämme (Völker) aufschreiben. Von nun an wurde in jedem Stamm nach dem geschriebenen Volksrecht geurteilt. Die Sendboten hatten darüber zu wachen, daß es überall so gehandhabt wurde. Es war der Wille des Königs.

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 193

1913 - Langensalza : Beltz
Die deutsche Stadt im Mittelalter. 103 Überschrift? Zusammenfassung: Die Straßen und Gebäude der Stadt. b) Treten w i r nun in ein Bürgerhaus ein! Durch eine in der Mitte wagerecht geteilte Tür gelangen wir in einen dunklen Flur. Die ausgeschnitzte breite Treppe führt zu einem Söller, der das erste Stockwerk einfaßt. Zierlich geschnitzte Säulen tragen die Decke. Die häusliche Einrichtung ist äußerst einfach und schmucklos. Die Gemächer sind mit Nußbaum und gefirnißtem Tannenholze getäfelt. Das macht die Wohnungen düster, wozu die engen, niedrigen Fenster und die geringe Höhe der Stockwerke auch beitragen. Die Fußbödeu sind mit Holz oder einfarbigen, gebrannten Steinen belegt. In dem Wohnzimmer stehen längs der Wand und um den großen Tisch herum lange Bänke. Kommt Gesellschaft, fo werden in den vornehmen Häusern hölzerne Stühle hingestellt, deren Sitze mit Tuch oder Sammet beschlagen und mit seidenen, auch mitunter mit silbernen und goldenen Fransen verziert sind. Der Hausrat, ohne Putz, ist dem einfachsten Bedürfnis gemäß und roh gearbeitet. Beim Mahle essen Mann und Frau aus einem Teller; ein oder zwei Becher bienen der ganzen Familie. Fackeln und Laternen leuchten des Abenbs den Schmausenden; Kerzen gibt es nicht. Selbst in vermögenben Häusern wohnt der Sohn des Hauses mit seiner jungen Frau im Hinterstübchen bei den Eltern. Ohne eigne Wirtschaft, ging er bei ihnen zur Kost. (Nach Aloysius von Orelli und Friebr. Witt). Barthold.) Überschrift? Zusammenfassung: Im Bürgerhause. Zusammenfassung und Überschrift des 3. Abschnitts: Wieesinber mittelalterlichen Stadt aussah. 6. Wie gestaltete sich nun das Leben in der Stadt? Hinter den büsteren Mauern der Stadt wohnte ein fleißiges, kunstsinniges nnb fröhliches Volk. Mit Sonnenaufgang begann der Hanbwerker fein Tagewerk. Die Lehrlinge würden in strenger Zucht gehalten. Unter den Künsten blühte besonbers die Goldschmiedekunst. Sie schuf köstliche Schreine für die Leiber der Heiligen, Kelche mit heiligen Silbern, Kreuze mit der Gestalt des Erlösers. Auch die Kunst des Siegelschneibens staub in hohem Ansehen. Jebe Stadt hatte ihr besonderes Siegel. „Unternehmenb war der mittelalterliche Kaufmann. Die Kaufleute in Nürnberg, Augsburg, Ulm, Nörblingen und Regensburg zogen über die Alpen und holten in italienischen Hafenstädten die Waren des Morgenlandes: Seidenstoffe, kostbare Waffen, Gewürze usw. Den Kaufleuten von Straßburg, Mainz, Köln usw. diente der Rhein als Handelsstraße, und auf dem Meere fuhren sie bis England. Norddeutsche Handelsstädte, wie Hamburg, Bremen, Lübeck, Rostock, Stralsund, Stettin usw. befuhren mit ihren Schiffen die Nord-und Ostsee und trieben Handel bis Rußland." Das Kriegswesen lag den Bürgern ob. Jeder Meister mußte mit Waffen versehen sein. Im gewöhnlichen Leben auf Markt und Gaffen war das Tragen von Waffen verboten. Auf Reife und Fahrt ging jedermann bewehrt. Mit Freudenspielen mancherlei Art ergötzte sich die Bürger weh r. So baten die Magdeburger den tapfern Bruno von Stövenbeck, ein besonderes lustiges Freudenspiel zu ersinnen. Herr Bruno lud darauf mit feinen, wohlgefetzten Briefen die Kaufherren von Goslar, Hildesheim, Braunfchweig, Quedlinburg, Halberstadt und andere Nachbarn zu Pfingsten nach Magdeburg. Alsbald fanden Ratgeber Ii. Reiniger, Geschichte, Teil 1. 2. Aufl. 13

5. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 196

1913 - Langensalza : Beltz
Tie Hansa. Bürgerliche Freiheit. Bürgerrechte. Bürgerpflichten. Büraersinn und Bürgerstolz. Die Dreihundertjahrfeier unserer Stadt Elberfeld im Juli 1910. Aufsätze. Am Abend unter der Stadtlinde. Auf unserm Marktplatze vor 700 Jahren. Der Fastnachtsumzug. Das Meisterstück. An der Stadtwage. Vor dem Rathause. Am Stadtbrunnen. Am Stadtgraben. Der Galgenberg. Auf der Stadtmauer. Handelsstraßen im Mittelalter und in der Gegenwart. (Oberstufe.) Das altgennanifche und das bürgerliche Gehöft. (Mittelstufe.) Städtische Straßen im Mittelalter und in der Gegenwart. (Mittelstufe.) Ans ch ln ßst o f f e. Die Schlacht bei Reutlingen. (Uhland.) Lied von der Glocke. (Fr. v. Schiller.) Segen und Unsegen eines Hauses. (Pestalozzi.) 17. Die ßanfa. A. Ter deutsche Handel bis zur Zeit der Kreuzzüge. 1. Es war am Markttag früh. Buntes Treiben herrschte in den engen Straßen der Stadt, namentlich in denjenigen, welche vom Stadttor nach dem Marktplatz führten. Ein Planwagen fuhr hinter dem andern. An den Straßenecken stauten sie sich, und die Fuhrknechte mußten hier halten, bis die vorderen Wagen wieder ins Rollen gekommen waren. Alle Wagen waren mit Waren bepackt von unten bis oben. Der Wächter am Stadttor hatte vollauf zu tun; denn er durfte niemand in die Stadt hineinfahren lassen, der nicht schriftlich sich ausweisen konnte, wer er war und woher er kam. Der Zöllner am Schlagbaum machte heute ein vergnügtes Gesicht trotz der vielen Arbeit; er hatte den Schlagbaum in den paar Morgenstunden wohl schon an fünfzig mal auf- und niedergelassen. Das machte ihm jetzt am Markttage besonderes Vergnügen; denn jeder, der seinen Marktzoll bezahlte, drückte dem Zöllner ein gutes Trinkgeld in die Hand. Drinnen aus dem Marktplatze stand eine richtige kleine Stadt von Buden und Brettertifchen. Als die Kaufleute auf dem Platze anlangten, suchten sie sich eine Bude oder einen Tisch aus, ließen vom Fuhrkn^cht die Pferde abschirren und in den Gasthos zum „Anker", oder „Zum golden Löwen" oder „Zur grünen Linde" einstallen, bezahlten dem Marktaufseher das „Standgeld" und öffneten nun Kisten und Körbe und legten ihre Waren aus. Zur Frühstückszeit war alles fertig. Da kamen die Bewohner des flachen Landes in die Stadt gestromt. Bald war der Marktplatz dicht voll Menschen, und nun begann das Kausen und Feilschen und dauerte bis in den späten Abend hinein. So handelte man in Deutschland schon in der Zeit Heinrichs Iv. Der Handel war damals auf den Marktverkehr im Inlande beschränkt;

6. Heimatkultur in der Schule - S. 59

1914 - Langensalza : Beltz
Die Heimat m kindlicher Auffassung. 59 der Fuchs vor, und der Schimmel läuft ganz hinten. „Hu, der Fuchs mit dem gelben Jockey gewinnt," ruft Heini seinem Vater zu. Oer aber ant- wortet: „Noch ist das Rennen nicht zu Ends. Aufpassen, wenn nur nicht der Schimmel siegt!" Langsam rückt der Schimmel auf, immer^mehr nach vorn schiebt er sich vor. Tadellos nimmt er jedes Hindernis. Jetzt Kommt die letzte hecke, die die Tiere überspringen müssen. (D weh! Oer Fuchs ist gestürzt, sein Reiter ist wie ein Häschen ins Gras gepurzelt. Rotz und Reiter erheben sich schnell, und der Fuchs stürmt hintber den andern Pferden her. Gott sei Dank, der Sturz scheint dem Iockey nichts geschadet zu haben. Heini sieht nur auf die Renner. Jetzt gehts zum Endspurt. Immer weiter kommt der Schimmel vor, schon ist er eine ganze Pferdelänge vor seinen Mitläufern, da geht er als erster durchs Ziel. Ein mächtiges Hurra ertönt, denn Bullock hat den ersten preis gewonnen. Heinis Vater geht zum Totalisator und holt sich 70 Mark. Fünf hatte er auf den Schimmel ge- setzt. Lange noch erzählte Heini von seinem Erlebnis auf dem Rennplatz. 42. Das Auto. Ts kam ein großes Automobil dahergesaust. Es schnurrte die Leipziger Straße herunter und flog mehr, denn das es rollte. Eben war es noch am neuen Schwan, jetzt surrte es schon am Krankenhause vorbei und ließ im Moment die Schule und den Südfriedhof hinter sich. Trotz der dicken Staubwolke, die es aufwirbelte, konnte lltti noch lesen, daß es die Nummer Itc. I. 3020 führte. Mit sicherer Hand lenkt es der Führer,' ein Ruck, ein Druck, und es steht still. ,,U)enn diese Dinger nur die Luft nicht so verpesten wollten, dann mochte es schon gehen," sagte Utti zu seiner Mutter, mit der er einen Spaziergang nach dem Lindenhof machen wollte. Jetzt kamen sie an den neuen Schwan. 5tch, da stand auch so eine eiserne Droschke unld konnte nicht weiter, denn der Reifen war geplatzt. Die Damen, die darin gesessen hatten, hatten sich unter die Veranda des Restaurants gesetzt und tranken eine Tasse Kaffee, während der Ehauffeur die Panne wieder heil machte. Utti ging dicht an ihn heran und betrachtete aufmerksam seine Arbeit. In einem Auto mußte es sich doch ganz bequem sitzen. Da waren gepolsterte Sitze, die mit rotbraunem Leder überzogen waren, da waren Guckfenster und Glastüren, da war man gegen Wind, Regen, Staub und Sonne geschützt. Klles war so sauber und fein. Ruch der Wagenführer saß hinter einer Glasscheibe. Er muß den ganzen Wagen in Grdnung halten, er muß alles putzen, ölen und flicken. Er hat Lenzin, Gummi, ja sogar ein ganzes Rad bei sich. Nun ist er fertig. Schnell hat er den Reifen aufgezogen. Die Damen setzen die hüte zurecht und steigen ein. fluch der Kutscher ist auf dem Bock. Fast hätte er die Schutzbrille vergessen, wenn Utti ihn nicht daran erinnert hätte. Wie staunte er über die schmucken Ledergamaschen und den graugrünen Manschesteranzug mit den gelben Knöpfen. Nun pufft es in einem fort. Ein paar Griffe, die Hände am Steuerrade, hup, hup, nun geht es los, und bald ist es den 5tugen des kleinen Utti entschwunden. Noch viele 5lutos begegneten ihm. Wo mochten die heute wohl schon gewesen sein?

7. Heimatkultur in der Schule - S. 87

1914 - Langensalza : Beltz
Die Heimat in kindlicher Auffassung. o/ Sommer/' flüsterte ein Kleines, bescheidenes Blaublümlein, das verstohlen hinter dem grauen Stamm eines alten Apfelbaumes hervorlugte. „Will- Kommen! du Langschläfer. Mußt etwas früher aufstehen, wenn du etwas von dem Vinter sehen willst! Wie lange bin ich schon auf der Welt! hilf mir die Zeit vertreiben, leiste mir ein bisse! Gesellschaft! Latz uns halt ein Klein wenig schnacken!" erwiderte freudig das Glockenblümchen. Laut er- tönte das Geläut seines weitzen Glockchens durch die Welt. Deutlich verstand es, wie die schmucken Mädchen sich zuraunten: „(Ein niedliches Blümchen, dieses Schneeglöckchen, das sich vor Schnee und Frost uicht fürchtet! Das saubere weitze Sonnenkleidchen! Und wie freundlich und zutraulich es nickt! Nicht abpflücken! Ausgraben!" „Wollen wir nicht ein Blümchen mit in die Klaffe nehmen, damit wir uns öfter darüber freuen können?" fragte das Fräulein. „5lber nicht abpflücken!" rief Lieselotte, „ausgraben und in einen Topf setzen!" Das taten sie. Rber als das Schneeglöckchen den Winter nicht mehr merkte, da meinte es, der Frühling wäre nun da, lietz sein Köpf- chen hängen und kroch in die Erde. 69. Der alte Kastanienbaum. Dicht vor Großvaters haus steht ein alter Kastanienbaum. Der kennt den Großvater schon von klein aus. Zwar ist er etwas älter, aber doch war er selbst noch jung, als der Großvater als munterer Bub' zur Schule wanderte. Gar oft hat er die Bekanntschaft des Jungen machen müssen. Gern trug er ihn auf seinem Rücken. Er nahm ihn sorgsam auf, wenn der Vengel sich aus den Bodenfenstern hinüberschwang in das Gezweig seines Freundes. Er freute sich mit ihm, wenn er mit heilen hosen unten wieder angekommen war. Er schüttelte sein verständiges Haupt, wenn er wie ein Eichhörnchen von Ast zu Kst kletterte und Sperlingsnester suchte. Er war glücklich, wenn zu Pfingsten einige Blütentrauben abgeschnitten und in die Vase gestellt wurden. So eine feine pfingstmaie hatten andere Leute nicht! Er hat vieles, vieles gesehen in seinem Leben, der lute vor dem Tore. Sein schönster Tag aber war, als die Großmutter ins haus ein- zog. Es war an einem hellen, warmen Frühlingstage, als er eben seine Kerzen angezündet hatte und in voller Pracht dastand. Nun war der Groß- vater ein Mann geworden, der mit der Großmutter am 5lrme durch das kleine Dörflein zur Kirche zog. Und der Kastanienbaum sah ohne Neid hinterdrein und freute sich, denn nun. kam neues Leben hinein in das alte, niedliche Wendenhäuschen. Neu- gierig war der Rite vor dem hause. Seine untersten Zweige lugten durch die kleinen, schmalen Fensterchen der Wohnstube. Da hing an der wand eine lange Uhr, deren dumpfe Schläge prompt die vergangene Zeit ver- kündeten. Er konnte sie deutlich sehen, denn die schneeweißen Schleier- gardmen, die.großmutter mitgebracht hatte, ließen nach unten zu noch recht viel Platz. Dicht unter der Uhr stand eine rote Kommode aus Birkenholz. cc9 ,rooi]I ^nahrt saubere Wäsche. Der oberste Schub, der jetzt grade offenstand, barg Großvaters Vorhemden und Halsbinden, die er frei- ilch nur Sonntags benutzte. Ruf der Kommode standen zwei alte deutsche, Schon verzierte Vasen mit getrockneten Blumen, Büschelgras und Rohr- Rolven. Darunter hatte die neue Hausfrau eine gelbe Decke gelegt, die

8. Heimatkultur in der Schule - S. 89

1914 - Langensalza : Beltz
Die Heimat in kindlicher Auffassung, 89 umsehen, da ergriff sie ein Kleines Händchen und sie verschwanden in der dichten Hosentasche eines pausbäckigen Dorfjungen, wo sie die Bekannt- schaft eines Hufnagels, eines abgebrochenen Taschenmessers, einer Pflaume, einer Walnuß und einer langen Strippe machten. „Davon wird eine Wage- schale gemacht," sagte er und verschwand um die Ecke hinter dem Garten- zäune. Der Großvater hatte es wohl gehört, er saß ja am Kammerfenster vor dem Schustertisch und hämmerte und pfiff: ,,Geh'n wir mal zu Hagenbeck, Hagenbeck, Hagenbeck!" Großvater war ein Schuhmacher. Und Schuh- macher schauen gern durchs Fenster. Da war er also immer dicht bei seinem Freunde. Ruch ein Lehrjunge von der Zunft Hans Sachsens saß am Tische. Der arme Vengel konnte den Stiefel nicht blank kriegen. Cr arbeitete, was er konnte; aber so ein neuer Stiefel ist eigensinnig, dem gefällt braun besser als schwarz. Wie sauber hier alles geordnet war,' jedes Stück lag oder stand an seinem Drt: die Pfriemen, die Holznägel, die Raspeln, die Feilen, die Glätten, die Messer, das Schabeglas usw. In der Mitte stand der Galgen, und an der Seite hingen neben Hans Sachs die blitzblanken Schusterkugeln bis oben gefüllt mit Brunnenwasser. Der Großvater nahm den Spann- riemen ab, legte den großen Klopfstein auf die Pritsche und öffnete das Fenster. 3m Kastanienbaum schmetterte ein Fink sein Pinkpink. Gar bald kam sein Frauchen um die Hausecke geflogen und stimmte mit ein. Sie nehmen Ebschied vom Großvater und von dem freundlichen Gasthaus zur braunen Kastanie. Bei der zweiten Strophe wurde dem Großvater weh- mütig ums herz, er fühlte, was die vöglein sagen wollten. ,,Sie werden sich schon wieder herfinden - es wird ihnen schon gut gehen," dachte er und nahm den Pechdraht auf, den er aus dem Fenster herunter auf die Erde geworfen hatte. Längst waren die Vögel weggeflogen, fort nach dem milden Süden, wo die Kinder keinen Schnee und kein Eis kennen. Dem Kastanienbaum hatte Frau Holle einen dichten, flockigen weißen pelz umgehängt. Klle Leute liefen, was sie konnten, die Schlote rauchten, die Schlitten klingelten — es war Winter. Km Kbende kamen die Spatzen und setzten sich einen kurzen Augenblick auf die bereiften Stangen, versteckten die Beinchen unter dem gefiederten Winterpelz und hockten und horkelten sich so breit, als wollten sie keine Wärme unter ihrem Überzieher hervorlassen, vormittags war der schwarze Mann dagewesen und hatte gebettelt. Dem hatte Großvater nichts gegeben' aber die Spatzen holten sich ihr Teil vom Hühnerfutter vom ihofe, wo Großmutter den Schnee fortgefegt und warmes Trinkwasser hingestellt hatte. 6*

9. Heimatkultur in der Schule - S. 70

1914 - Langensalza : Beltz
70 Die Heimat in kindlicher Auffassung. „Cd, die schönen großen weißen Blumen!" ruft das eine Kind, und schon sind fünf der Kleinen zwischen den Schwaden auf der kahlen Wiese und sammeln Sträuße: großblumige Wucherblumen, langstielige Gänseblumen, Hahnenfüße, Vergißmeinnicht und Löwenzahn. Wenn nur der Parkwächter nicht kommt! Aber da wendet sich ein Schnitter um und droht und prahlt: „Wollt ihr euch da fortscheren, ihr schleppt ja mehr denn einen Zentner Heu hier fort!" Scheu blicken die Kinder auf und eilen den Parkwegen zu. Kber nach kaum drei Minuten sind doppelt soviel Pflanzensammler an den Grasreihen und lesen Blumen aus zu Sträußen fürs Zimmer und und zur Freude für die Mutter, heute sind sie noch frisch, morgen ist alles trocken. Dann wird geheut. 53. Unsere Schlafstube. Ich habe ein kleines niedliches Bettchen. Darin schlief ich, als ich noch ganz klein war. Nun schlafe ich immer in einer Bettstelle, die so groß ist wie Vaters und Mutters Bett. Die Betten der Eltern stehen nebenein- ander. Das kleine Bettchen steht an Mutters Seite, es gehört nun meinem lieben Schwesterchen. Das freut sich besonders über die gelben Räder, die unter den vier Füßen sind. Wie einen Kinderwagen kann man das Bettchen vor sich Herschieben. Die Messingrollen, wenn sie auch nur klein sind, ver- mochten mich ganz gut zu tragen. Manchmal quietschten sie recht unange- nehm, dann wollten sie sich nicht drehen und am liebsten stehen bleiben. Dann nahm Mutter die Glkanne von der Nähmaschine und machte ihre steifen Gelenke wieder geschmeidig. Schon oft habe ich der Mutter geholfen, noch öfter zugesehen, wenn sie die Betten macht. Erst nimmt sie das Deckbett heraus und legt cs auf zwei zusammengestellte Stühle. Darauf packt sie die zwei Kopfkissen, das Bettlaken und das Unterbett. Unten im Bett liegt eine Sprungfedermatratze. Die nimmt Mutter nicht heraus. Nun klopft und schüttelt sie das Unterbett und schlägt die Federn, wie sie nur kann. Sieh, da fliegt eine Daune in die Luft. „Ist denn das Pfühl schon wieder entzwei?" ruft die Mutter erregt und streicht das Unterbett glatt. Nun legt sie einen Teil nach dem andern ins Bett hinein. An der Rückwand der Schlafstube hängen an einem Halter die geblümten weißen Bettdecken. Mutter holt sie her und legt sie sorgfältig über. (D, wie sauber nun die Schlafstube aussieht! Den ganzen Tag läßt Mutter die Balkontür auf, damit tüchtig frische Luft ins Schlaf- zimmer kommt. Bei offenem Fenster schlafen wir nicht, das kann Vater nicht vertragen. Wir machen im Sommer die Tür der Wohnstube auf, schließen auch die Schlafstubentür nicht und haben alle Fenster des Wohn- zimmers geöffnet. Nun gießt Mutter das Waschwasser in den Schmutz- eimer. Fritz hat es wieder einmal stehen lassen. „Er hat auch wieder so gespritzt!" ruft die Mutter, „die ganze Marmorplatte ist naß, warum er nur immer so plustert?" Sie macht auch die Waschtoilette wieder in Ordnung, hängt das Handtuch über den Bügel und rückt den gestickten Wandspruch, der die Wand schonen soll, gerade. Bald hätte sie vergessen, den Wecker aufzuziehen. Unser Wahlspruch isti Früh zu Bett und früh wieder auf! und am Überhandtuch steht: Morgenstunde hat Gold im Munde! Guten Morgen! Ellen, das Püppchen meiner Schwester, hat auch ein Bettchen.

10. Heimatkultur in der Schule - S. 55

1914 - Langensalza : Beltz
Die Heimat in kindlicher Auffassung, 55 •Mm........... mir heute gar nicht, jetzt wollen wir ein Ende Galopp machen. So, so, so, das ist schön, das machst du fein,' so habe ich dich gern, na, nun gehe mal wieder ruhiger, so, soh, sooh ist's recht. Nun Können wir ja heim reiten." Gtto stieg ab von seinem Braunen, Klopfte ihn einigemal auf die Schulter, streichelte ihm die Lacken und gab ihm ein Stück Würfelzucker. ,,Du bist mein braver Brauner. Hber was hast du denn da? Rch, hast du böser Kerl doch wieder ein Eisen verloren. Na zeig mal her. — Fuß, 5ujj. Du willst nicht! Der Schmied wird dich schon fassen! Nun Komm nur in den Stall, damit du dich nicht erkältest. Johann, geben Sie meinem Braunen Futter, aber nicht sogleich Wasser, und reiben sie ihn tüchtig ab. heute nachmittag bringen Sie ihn zum Schmied." Nun stellte Gtto sein Pferd in die Stubenecke. Drei Stühle waren die Wände des Pferdestalles, Gtto zog den mittleren vor und setzte die Fuß- bank vor sein Gäulchen. Das war die Krippe. 5luch eine Naufe war da. Da hatte der Vater zwei Nägel in die Wände geschlagen, darauf legte Gtto seine Schiefertafel oder sein Bilderbuch. Er drehte sich um und rief: ,,Wo nur der Ioihann bleibt Z Johann. Johann, kommen Sie bald? Wo stecken Sie nur wieder? — Nun endlich kommt er an. Morgen werde ich nicht reiten- es scheint mir doch, als wenn mein Nößlein etwas lahmt. Immer hebt es das Bein an, an dem das Eisen fehlt. 5lrmes Kerlchen! Es tut dir wohl gar weh. Ja, du mußt aber auch nicht immer so wild sein. Morgen sollst du Nuhe haben,' aber Sonntag früh, da mußt du mich nach der Waldschenke tragen, denn mein Freund Robert mit seinem Aappen will auch dort sein." 37. Mittagbrot. „5lu, Mutter, habe ich aber heute einen Hunger," sagte Karl-Heinz, als er aus der Schule kam, ,,wie ein Wolf, der vierzehn Tage nichts ge- fressen hat." ,,Das ist ja fein," erwiderte die gute Mutter, denn ihr Sohn hatte meistens wenig Appetit, wenn er aus der Schule kam. ,,liege nur gleich das Tischtuch auf und stelle die Teller hin, Vater wird ja wohl auch gleich da sein." Im Nu war der Tisch gedeckt. Messer und Gabel lagen an der richtigen Stelle, die Messer rechts, die Gabeln links, die Löffel hinten quer vor. ,,Du servierst schon wie ein gelernter Kellner. Willst du nicht Kellner werden? Käte, nimm schnell die Kartoffeln vom Gas- Herd und laß das Wasser ablaufen." Käte drehte an einem Nädchen, puff — war die Flamme weg — und tat, wie ihr die Mutter gesagt hatte. Klingelingling ging's. „Jetzt kommt der Vater," schrie Karl-Heinz vor Freude. „Mutter, schnell stelle auf." Grete schüttelte die Kartoffeln in eine kleine runde Schüssel und stellte die dampfenden Bälle auf den Tisch. Dann ging die Mutter an die Grude und holte Magdeburger Allerlei mit Beilagen hervor und vergaß auch die Tunke nicht. Nun setzten sie sich alle an den Tisch. Karl-Heinz saß dicht am Küchenschrank, der Vater »ihm gegenüber an der Anrichte. Der Mutter gegenüber, an der Wand war Kätes Platz. Km freiesten sitzt die Mutter, weil sie ja am öftesten vom Tische fort muß. Karl-Heinz faltete die Hände und sprach: „Lieber Herr Gott, segne uns diese Speise. — Mahlzeit." Trefflich mundete ihm das Mittagbrote
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