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1. Das Alterthum - S. 23

1876 - Berlin : Weidmann
Die Arja in Indien. 23 Flussgebiete nehmen in demselben ihren Ursprung. Der Indus, der westlich ihn umfliessend, dann südlich von ihm sich abwendend, den Ostrand Eräns begleitet, zuerst das fruchtbare Pentschab, dann bis zu seiner Mündung Steppe und Wüste durchfliesst; der Ganges, der gegen 8. 0. mit dem Himalaja parallel strömt, alle Gewässer desselben aufnimmt, ein immer breiter werdendes, tieferdiges, unvergleichlich üppiges Tiefland zu beiden Seiten und an seinem Delta eine undurchdringliche tropische Wildnifs um sich hat. Auch in diesen Landen hat es eine schwarze hamitische Urbevölkerung gegeben, die aber vor der einwandernden Arischen in die Gebirge, die Vindja, zurückgewichen oder in Sclaverei gebracht ist. Die arischen Einwanderer und Sieger haben sich längs des Indus (Saint-hava, Indus-Anwohner = Inder) und zwar zuerst im Pentschab verbreitet (um 2000); ihre heiligen Bücher, die Veda, in der Sprache des Sanskrit geschrieben, weisen in ihren ältesten Bestandtheilen (etwa um 1800) einfache, patriarchalisch regierte Hirtenvölker nach, mit ebenso einfacher Religion und Opferdiensten. Indra, der Lichtgott, dem die Lichter des Himmels, die Dewa’s Unterthan, dem die Winde und die Morgenlichtstrahlen (Asvinen) gegen den Verhüller (Vritra) und seine Wolken zu Diensten sind, und Sur ja, der Sonnengott, werden hauptsächlich verehrt. Das Feuer, Agni (— ignis) ist eine wohlthätige Gottesmacht; es flammt im Opfer mit dem Opfertrank (Soma) zum Himmel, Varuna (= ovquvoq), und zum Indra empor. § 29. Weitere Verbreitung der Arja in Indien. Der Bramaismus; der Buddhismus. A. Weber, Ueber die Eamajana. Abh. der Berlin. Akademie 1871. Max Müller, Bud-dkism etc. London 1857. Der s., Essays über vergl. Rel. Wissenschaft, Mythol. und Ethol. Leipzig 1866. Vers., F.inleit. in d. vergl. Bel. Wissenschaft. Strafsburg 1875. Koppen, Oie Rel. des Buddha u. ihre Entstehung. 2 B. Barthelemy St. Hilaire, Lo Buddha et sa religion. Paris 1860. Vom Industhale verbreiteten sich die Stämme der Arja in das Gangesthal und begannen hier grössere Reiche zu gründen. Die Kämpfe, aus denen diese hervorgehen, stellen sich in den ältesten Theilen des Volksepos Mähabharata dar, das vom Kampf der Pandu-Söhne mit den Kuru handelt. Die weitere Verbreitung an den Küsten des Dekhan, besonders an der Malabarküste und nach Ceylon hinüber, schildert das Epos Rämäjana, dessen Held Rama jedoch seine Thaten schon durch Busse und Wunder, nicht durch menschliche Heldenkraft verrichtet. (Schon unter buddhistischer Einwirkung abgefasst?) Zugleich mit dem Entstehen grösserer Reiche (etwa um 1300) gestaltet sich auch das Leben der Inder in den vier Kasten, den Qudra, (alten Eingeborenen) den Vaigja (arischen Grundbesitzern und Gewerbetreibenden) den Kschetrija, (arischen, adlichen Kriegern) und den Bramanen (Priestern). Letztere

2. Das Alterthum - S. 286

1876 - Berlin : Weidmann
286 Haus des Constantinus. Iulian Apostata. Reiches1)» bis Constantius Alleinherrscher blieb, 350—360. Aus dem allgemeinen Familienmorde waren nur zwei Brudersöhne des grossen Constantin entronnen und in der Einsamkeit mönchisch und rechtgläubig erzogen worden. Der ältere von ihnen, Gallus, jetzt von Constantius zum Caesar berufen, entartete zum rohen Krieger und ward bald wieder auf Jenes Veranlassung aus dem Wege geräumt; der jüngere, Iulian, hatte seinen Geist an den grossen Dichtern und Denkern des Alterthums gebildet2), während ihm das Christenthum als die Religion seiner Verfolger, als der Deckmantel aller Verbrechen erschienen war. Aus seiner Stille ward er von Constantius plötzlich an seines Bruders Statt zum Caesar und auf den Kriegsschauplatz berufen, zur Vertheidigung der Provinz Gallien gegen Alemannen und Franken3); und hier entfaltete er altrömische Feldherrntugenden. Schon liess ihm der Argwohn des Tyrannen nur die Wahl zwischen eignem Untergange oder der Empörung, und, von den Truppen zum Augustus ausgerufen, zog er gegen den Constantius — als dieser starb, 3614). Als Caesar Augustus des ganzen Reiches bekannte Julian, 361 — 363, sich wieder zur heidnischen Religion, deren Götter er sich freilich in neuplatonischer, philosophischer Weise deutete, und suchte durch alle Mittel, auch solche, die er dem Christenthum abgelernt, als Errichtung von Schulen, Armenpflege etc., den heidnischen Glauben wieder zur Geltung zu bringen. Er schloss die Christen von den Staatsämtern und den öffentlichen Lehrstühlen aus, hielt sie zum Wiederaufbau der zerstörten Tempel an, nahm ihnen alle Vorrechte, übte jedoch keine gewaltsame Unterdrückung. Er traf aber auf den heftigsten Widerstand; es zeigte sich, dass die Welt der alten Götter todt und nicht wieder zu erwecken war. Ihn selber nannten seine christlichen Unterthanen den Abtrünnigen (Apostata). Noch war er nicht in dem erbitterten Kampfe zum Tyrannen geworden, da fiel er, zu seinem Glück, in einem allzukühn unternommenen Feldzuge gegen die Neuperser im Osten seines Reiches, 3635). Mit ihm war das Haus des Constantin erloschen. Die nachfolgenden Kaiser, Christen, wieder vom Heere erwählt6), schützten kaum die Grenzen vor dem Andrange der Barbaren. i) Constantinus auf einem Zuge gegen Constans ermordet. Zos. Ii, 41. Eutr. X, 9. Constans fällt im Kampfe mit einem Gegenkaiser Magnentius; dieser wird vom Constantius bei Mursa (Essek) überwunden. Zos. Ll, 51. Eutr. X, 12. 2) Iul. ep. ad 8. P. Q. Athen, ed. Peter. Amm. Marc. Xvi. Xvii. Iulian. ad S. P. Q. Athen. 4) Amm. Marc. Xxi, 15. Zos. Iii, 10. 11. 5) Amm. Marc. Xxv, 5. Eutr. X, 16. David Strauss, d. Romant. auf dem Thron der Cäsaren. 6) Es sind: Io vianus 363—364 (Amm. Marc. Xxv, 5—10. Eutr. X, 17—18, Schluss), Valentinianus 364—375, sein Bruder und Mitkaiser Valens 364—378, und Gratianus 367—383, des Valentinianus Sohn und Mitregent, dem nach dem Tode Valentinians dessen junger Sohn Valenti- nian Ii, 375—392, zum Mitregenten gegeben wird.

3. Das Alterthum - S. 291

1876 - Berlin : Weidmann
Fall der alten Welt. Schlufsbetrachtung. 291 tin hatte nur Tempel, in denen unsittliche Culte gepflegt wurden, niederreiten, wenige andere schliefsen lassen. Seine Söhne schon waren verfolgungssüchtiger aufgetreten; Theodosius endlich verfügte öffentlich, dass jedes Opfer als hochverräterisch zu unterbleiben habe, jeder heidnische Cult bei Todesstrafe zu unterlassen sei1). Schon zu Constantins Zeit waren die Götterbilder, namentlich die von kostbarem Material, zerstört oder verstümmelt worden; jetzt bei der eingetretenen Verwilderung, zerbrachen die Haufen des Christenpöbels, was von Denkmälern des Alterthums vorhanden war. Von den Gebirgen und aus den Wüsten strömten schaaren-weis die Mönche herbei, gleichsam die Miliz der neuen Religion, und, von fanatischen Bischöfen geführt, stürzten sie die herrlichen Säulen alter Tempel, die oft jeder Anstrengung der Verwüstung zu trotzen schienen2). So sank das Serapeion in Alexandreia3), bei dessen Zerstörung das Volk den Rückfall der Welt in das Chaos erwartete. Aus dem Senate zu Rom wurde auf Befehl des Gratian und Valentinian Ii der Altar der Victoria, an dem seit uralten Zeiten die Senatoren ihren Amtseid leisteten, entfernt, trotz der beredten Fürbitten des Symmachus. Einzelne Tempel wurden als christliche Kirchen gerettet; andere bezeugen noch jetzt in Ruinen ihre alte Pracht. Am längsten blieb das Heidenthum theils in der Aristokratie der Geburt und der Bildung, und gerade an den Stätten seiner einstigen höchsten Blüte, in Rom, Athen, Alexandreia ; theils in den dunklen Kreisen des Landvolkes, wo es als Bauernreligion (paganismus)4) der Verspottung verfiel. — Was dann die christliche Zerstörung übergelassen, das räumte die plündernde Hand der einbrechenden Gothen, Vandalen und anderer Barbaren völlig auf. — Das Christenthum hatte wohl viele tausend Einzelne, aber nicht die griechisch-römische Welt im Ganzen zu retten vermocht; im Gegentheil hatte diese nur Verweltlichung und Laster, Ehrgeiz und Spitzfindigkeiten aller Art selbst in die ursprüngliche , edle Einfachheit der Kirche hinübergetragen. Es waren die verachteten Barbarenvölker, die nun mit neuer Kraft und Innigkeit das Evangelium ergriffen; und aus der Verbindung 8 christlichen mit dem germanischen Lebenselement entspringt die neue Weltgestalt des Mittelalters. § 206. Schlufsbetrachtung. O- ^°Juns,187^ alte Welt in ihrem Bildungsgänge als Grundlage der Cultur der Gegenwart, Der Gesichtskreis der alten Geschichte ist der der Endlichkeit dieser Welt; ihre Aufgabe, Alles das zu schaffen, was inner- , „ 2 Zos' Ixv59' 2) Libanius vnio Twv ieoäv, ed. Beiske. 3) Socr. Y 16 Sozom. Vh 15. Rufinus, hist. eccl. Ii, 22-30. 4) Das Wort kommt im Jahre 368 zuerst vor. 19*

4. Das Alterthum - S. 24

1876 - Berlin : Weidmann
24 Die Ar ja in Indien. rissen allen Einfluss an sich und bildeten (etwa von 1000—700) die Bramalehre aus, d. i. die Lehre von einer höchsten, unpersönlichen, das All der Wesen umschließenden Gottheit, einem Pantheismus, dem nun die alten arischen Götter (§ 28) untergeordnet wurden. Jemehr in dem üppigen Gangesgebiete die Geister des Volkes erschlafften, um so mehr gestaltete sich die Religion zu passivem Dulden, zu einem System von Seelenwanderungen, Bülsungen und Opfern; und der Staat zu einem schwerlastenden Despotismus, der sich in Manu’s Gesetz ausspricht. Von diesem unerträglichen Druck, der durch die Religion, die Kasteneintheilung und den Despotismus dem Volke das diesseitige wie jenseitige Leben zur Qual und Angst machte, suchte dasselbe Buddha1), ein Königssohn aus Kapilavastu, geb. 622, gest. 543 v. Chr., durch eine neue Lehre zu erlösen, welche die Vernichtung der Persönlichkeit (das Eingehn ins Nirvana) als höchstes Ziel, daneben eine Moral der Entsagung und des Mitleids mit allen Wesen aufstellte. Durch seine Apostel, die eine Art Mönchthum ausbildeten, breitete sich die Lehre des Buddhismus mit reissender Schnelligkeit über Indien, und als er liier unterdrückt wurde, über Hinterasien aus. Buddha selbst ward als Gott verehrt und über seinen Reliquien erhoben sich Tempel, von denen die merkwürdigsten die Grottentempel zu Ellora und auf Eleplianta sind. Der Buddhismus wirkte rückwärts auf die Bramanen, die nun neben Brama die volkstümlicheren Götterbegriffe, Vislinu den Schöpfer und Erhalter, Siwah den Zerstörer setzten: doch sind alle drei in der Trimurti vereinigt. Die neue religiöse Erhebung erzeugte noch einmal einen neuen Aufschwung des arischen Stammes. Erst jetzt wurden die West- und Ostküsten des Dekhan, ja sogar Ceylon von bramanischen Ariern besetzt. Seit dem 5. Jhr. v. Chr. wurden den Griechen die glänzenden Städte der Inder, besonders Pataliputra2), die Hauptstadt von Magadha, bekannt; über die Insel Sokotara ging der Handel mit Perlen (von Ceylon), Rosenöl, Lackfarbe, köstlichen Klingen u. s. w. nach dem Westen. In diesen Zuständen traf noch der Zug des Alexandros Volk und Land der Indier. § 30. Die nicht arischen, buddhistischen Staaten Ostasiens. China. Die § 2u angez. Werke üb. d. ßuddhism. Ausserdem Käufer, Gesch. v. Ostasieu. 2 Th. Leipz. 1 Sis. v. Klöden, Handb. B. Iii, 14s ff. Mac Farlane, Japan an account geogr. and. histor. London Gützlaff, Gesch. des chines. Reiches. Stuttg. und Tüb. 1847. A. Wuttke, Gesch. d. Heidenthums. Th. 2. Stuhr, Lei. Svsteme der heidn. Völker. Der Buddhismus war die erste Religion, welche die Form einer blossen Volksreligion durchbrach und sich zu allgemein menschlicher Bedeutung zu erheben bemühte. Zunächst zwar, ehe er hier *) Bournouf, Introduction ä l’histoire du Buddhisme. 2) Diodor Ii, 39. Strabo 702.

5. Das Alterthum - S. 25

1876 - Berlin : Weidmann
Der Buddhismus. China. 25 völlig wieder besiegt und ausgerottet wurde, blühte er in Indien, besonders im grossen Reich Magadha (§ 29), dessen mächtigster König Agoka im 3. Jahrhundert v. Chr. sich rühmen konnte, sogar mit den griechischen Herrschern, den Nachfolgern Alexandros d. Gr. in Verbindung zu stehen, und sie über die Religion Bud-dha’s in Kenntniss gesetzt zu haben. Durch ihn kam diese Religion nach Kaschmir, dann weiter nach Afghanistan und Belud-shistan (wo sie später dem Feuerdienst der Neuperser wieder wich). Von Kaschmir aus ward die hohe Tatarei bekehrt; von hier aus drang die Lehre bis zum Fusse des Altai zu den Mongolen und bis in die Steppen des Aralsees zu den Kalmücken vor. Hier freilich mischte sie sich mit geistlosem Schamanenthum. Neben diesem nördlichen Strom des Buddhismus aber ging ein südlicher von Ceylon aus (wo die Buddhalehre, sich erhielt), nach Hinterindien hinüber. Von der hohen Tartarei aus verbreitete sich der Buddhismus nach China. Dieses ungeheure Reich, welches mit seinen Nebenstaaten das ganze Plateau des östlichen Hochasiens erfüllt, hat in den weiten Flussthälern des Hwangho und Jangtszekiang eine uralte Cultur entwickelt, die nach einheimischer Geschichtsdarstellung bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. emporsteigen soll, bis in dieselbe Zeit, wo eine turanische Civilisation sich auch in Mesopotamien nachweisen lässt. Aus den Fabeln tritt mit erster Gewissheit ein Religionsstifter Cong-fu-tse (Confucius) um 500 v. Chr. hervor, der eine Moralreligion für sein Volk aufstellte, die sich mit ihren Vorschriften über alle Gebiete des Lebens erstreckte. Erst mit dem 3. Jahrh. v. Chr., zur Zeit als ein gewaltiger Herrscher aus der Dynastie Tsin, Schi-ho-ang-ti, zum Schutz gegen mongolische Einfälle die berühmte grosse Mauer baute 240 v. Chr. gewinnt die chinesische Geschichte festen Boden. Um diese Zeit etwa hat auch der Buddhismus in China sich verbreitet, we er seine Reliquien und seine von Baumgruppen umgebenen Klöster, und statt der blutigen Thieropfer seine Blumen- und Gebetsgaben einheimisch machte, im Uebrigen aber in Formelwesen erstarrte. Ebenso erstarrte das historische Leben der Chinesen. Im Besitz fast aller Erfindungen, die Europa erst am Ende des Mittelalters gemacht, und ebenso im Besitz grosser wissenschaftlicher Mittel, haben die dichtgedrängten Millionen China’s doch nur den materiellen Interessen des täglichen Lebens gehuldigt, und ihre Geschichte ist ein eintöniger Wechsel der despotischen Dynastien, die durch Revolutionen gestürzt, oder durch barbarische Einfälle von den Wüsten der Mongolei oder den Waldgebirgen der Mantschurei her dem Volke aufgedrängt werden. — Dennoch haben hier beide Religionen die Sitten gemildert und Cultur ermöglicht. Von Korea aus übersprang der Buddhismus das Meer, und breitete sich, zwischen dem 4—9. Jhrli. n. Chr. im Japanesischen Inselreich aus. Nach Tübet drang er gleichfalls erst von China aus im 9. Jhrh. n. Chr., und wandelte sich hier in den Lamaismus um.

6. Das Alterthum - S. 27

1876 - Berlin : Weidmann
Die fünf Reiche des Orients. 27 Sprache, Sitte, Religion verwandt; in dem hellen, trockenen Lande ward vor Allem ein Lichtgott, Mitlira (— Indra § 28) verehrt, auf die Todtenbestattung und äusseren Reinigungen ein besonderes Gewicht gelegt. Am frühesten bildete sich die arische Eigenthümlichkeit im Reiche von Baktrien aus, von wo auch die Religion der Völker Eräns ausgegangen zu sein scheint. Ihre religiöse Eigenthümlichkeit nemlich hatten dieselben durch die Lehre Zoro-asters (Zarathustra’s) erhalten, (um 1250?). Er verwandelte den alten Gegensatz von Licht und Finsternifs in den des guten Grundwesens, Ahuramazda oder Ormuzd, und des bösen, Angromainjus oder Ahriman; in seinem religiösen Gesetz, dem Zendavesta stellte er eine sehr reine Moral, viele Ceremonien und Reinigungsgesetze und als einzigen Cultus den Feuerdienst auf, ferner als religiöse Pflichten Wässerung des Landes, das Anpflanzen von Bäumen u. s. w. Die Einführung einer Priesterkaste, der Magier, gehört ursprünglich nicht der Ormuzdreligion an, sondern einer alten Herrschaft der Turanier über das Land. D. Die fünf Reiche des Orients und die persische Weltherrschaft. § 32. Die fünf Reiche. Bawlinson, The fife great Monarchies of the eastern world. Ausserdem die Quellen in § 25. Die bisher erzählte Geschichte der verschiedenen Völker er-giebt gegen das Ende des 7. Jahrh. v. Chr. folgendes Gesammt-bild der Völker und Reiche des Orients: 1. Aegypten und die Nebenländer: Seit die Dode-karchie durch Psametik beseitigt1) war (§ 7), regierte dieser König von 670 bis 617. Ihm folgte Necho 617 bis 601, der die Macht Rhamses des Grossen (§ 12) wiederherzustellen trachtete, der einen Suezcanal, die Umsegelung Afrikas durch Phönikier und andere grosse Werke ausführen liess. Schon durch Psametik waren die Philisterstädte unterworfen, Necho fügte auch Syrien hinzu, nachdem hier die Assyrische Macht wankend geworden (§ 26). Juda, das Israels Fall überdauert, hatte sich in wechselnden Zuständen erhalten, aber meist gegen die Angriffe von Osten auf Aegypten gestüzt. Josia 640 — 608 hatte die Theokratie wiederhergestellt, fiel aber gegen Necho in der Schlacht bei Megiddo 608 2). Im oberen Nilthale war unabhängig von Aegypten der Staat Meroe entstanden (§ 15). 2. Assyrien war noch in Asien das weltbeherrschende Reich, *) Her. Ii, 151 ff. Diod. I, 65. 2) 2 Chron. 35, 20—25.

7. Das Alterthum - S. 38

1876 - Berlin : Weidmann
38 Religiöse Entwickelung. griechischen. Versöhnt sind diese Stile untereinander niemals, sondern jeder hat in seiner Eigenthümlichkeit bestanden bis zu seinem Untergange; die Perserzeit vermag keine allgemeinen Formen zu geben. In der Musik finden wir die Hebräer und die Lyder hervorragend; letzteren entlehnten die Griechen die Flöte und die Lyra. § 44. Religiöse und sittliche Fortbildung. Stuhr, Allgem. Gesch. der Religionsformen der heidnischen Völker. B. I. Röth, Religions-pliilosophie u. Priesterweisheit etc. Munter, Movers vergl. § Is. Schelling, Phil, dermythol. sämmtl. W. Ii, Abth. 2. Stuttgart u. Augsburg 1857. Max Müller, Essays. Uebersetzung Leipzig 1869. A. Wutke , Gesch. des Heidenthums. Breslau 1853. Am interessantesten offenbart sich das Geistesleben dieser alten Völker in ihren Religionen. Die Basis für diese ist bei den Hamiten, Semiten und Ariern die Naturverehrung. Bei den Hamiten bleibt dieselbe in wollüstigen und fanatischen Culten stehen. Bei den Aegyptern, die von vornherein ernster anschauten, entwickelt die spätere priesterliche Speculation ein dunkeles Urwesen (als Ammon), das als einheitliche oberste Grundform die andern Götter umfasst, die als verschiedene Offenbarungen desselben hervortreten: ein Göttergeschlecht „ emanirte “ aus dem andern, immer der menschlichen Fassung näher tretend und so nähert man sich auf theosophi-schem Wege bereits der Vorstellung des einzigen Gottes, dem Monotheismus. In ähnlicher Weise näherten sich die Assyrer in ihren Hymnen zur Verherrlichung Ilu’s (§ 19) dem Monotheismus. In Indien geht der alt-arische Naturdienst allmälig in einen Pantheismus über, der jedes Persönliche erdrückt, so dass der Buddhismus, von vornherein theoretisch eine Religion des Zweifels und der Negation, ja, des Atheismus, aber praktisch der hilfreichen Milde gegen alle Wesen, deshalb zunächst wie eine heilsame Befreiung erscheinen kann und über die Grenzen einer Volksreligion hinausgeht. Zarathustra’s Religion zeichnet sich durch moralische Reinheit unter allen heidnischen Culten aus und dringt in ihrer Vergeistigung zwar nicht zum Monotheismus, aber doch zu einem Dualismus hindurch, der bereits weit über den niedrigeren Formen des hamitischen Heidenthumes steht. § 45. Der israelitische Monotheismus. Kurtz, Gesch. d. alten Bundes. 2. Aufl. 1853 ff. Bertheau, Gesch. d. Israeliten. 2. B. Ewald, Gesch. des Volkes Israel. 7 Bände, Göttingen. 3. Aufl. 1864 ff. Weber u. Holtzmann, Gesch. des Volkes Israel, Leipzig 1867. 2. B. Während der übrige Orient uns nur die Geschichte der Massen zeigt, an deren Spitze Religionsstifter, Priester und Könige allein Namen und Bedeutung haben, zeigt sich eine freie individuelle Entwickelung nur bei dem unscheinbaren Volke Israel. Der Einzelne tritt hervor, und zwar vorwaltend getragen von seinem religiösen

8. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 19

1916 - Berlin : Weidmann
3. Kaiser Wilhelm Ii. 19 Des Kaisers festes und wrdevolles Auftreten erfllte das Friedensfrst, deutsche Volk mit Freude und erweckte Vertrauen. Er war vor allem ein Friedens fr st. Er hoffte, während seiner Lebenszeit keinen Krieg zu führen, damit Ackerbau, Gewerbe und Handel in Deutschland gedeihen und blhen knnten. Er machte deshalb vielen europischen Herrschern Freundschaftsbesuche, und mit dem frohen Bewutsein, seinen Zweck erreicht zu haben, kehrte er in die Heimat zurck. Auf friedlichem Wege erwarb er auch Helgoland in der Nordsee und Kiantschou in China. Damit aber das Deutsche Reich gegen etwaige feindliche An- Heerwesen, griffe geschtzt sei, sorgte er fr ein starkes, kriegsbereites Heer und fr eine mchtige und tchtige Kriegsflotte. Mit einem Teile dieser groen Macht mute er einmal in die weite Ferne zu Felde ziehen. Als nmlich die Chinesen im Jahre 1900 einen Aufstand gegen alle Fremden machten und dabei der deutsche Gesandte in Peking ermorbet wrbe, schickte er ebenso wie die anberen Grostaaten Europas Truppen nach China. Der bentsche Felb-marschall Graf Waldersee erhielt den Oberbefehl in diesem Kriege. Die Chinesen wurden unterworfen und schlssen 1901 Frieden. Sie muten die Kriegskosten bezahlen und Erleichterung des Handels in ihrem Lande versprechen. Um die Lage der Arbeiter zu verbessern, setzte der Kaiser dasarbeitergesehe. von seinem Grovater Wilhelm I. begonnene Werk der Arbeiter-gesetzgebnng fort. Er war bemht, fr sie auch im Alter und bei eingetretener Arbeitsunfhigkeit zu sorgen. Alle Personen, die in einem Dienstverhltnis stehen, erhalten mit dem vollendeten 70. Lebensjahre eine Altersrente (Untersttzung) und fr den Fall dauernder Arbeitsunfhigkeit eine Invalidenrente. So hat bisher noch kein Fürst fr die arbeitenden Klaffen gesorgt. c) Der Weltkrieg seit 1914. 12. Der friedliebendste und mildeste Fürst wurde gezwungen, Ursachen, den grauenvollsten Krieg zu führen, den die Weltgeschichte kennt. In Europa gab es sechs Grostaaten. Drei von ihnen, Deutsch-land, sterreich-Ungarn und Italien, hatten sich schon vor vielen Jahren zu einem Dreibunde zusammengetan. Dieser machte es sich zur Aufgabe, den Frieden in der Welt aufrechtzuerhalten. Dagegen schlssen die drei anderen Grostaaten, Frankreich, Rußland 2*

9. Mittelalter - S. 12

1890 - Berlin : Weidmann
— 12 — (Hauptstadt Tolosa), von wo sich ihr Reich nach N. bis zur Loire, nach S. über Spanien ausbreitet. Die Westgoten, ein edler, aber für fremde Kultur zu empfänglicher Stamm, ordneten die Verhältnisse der Provinzialen durch Sammlung des noch geltenden römischen Rechts in dem Breviarium Alarici oder lex Romana1) vom J. 506; die lex Wisigothorum, im 7. Jh. verfafst, für alle Bürger des Reichs bestimmt und römisches und germanisches Recht zu einem Ganzen verbindend, nähert sich einem modernen Gesetzbuch und blieb das ganze Mittelalter in Spanien in Gebrauch (ca. 1280 auch ins Spanische übersetzt). 429—534 Vandalenreich in Afrika: Die Vandalen, gerufen von dem durch seinen ränkesüchtigen Nebenbuhler Aetius getäuschten Statthalter Bonifatius, gehen unter Geis er ich nach Afrika hinüber, zu spät von Bonifatius selbst bekämpft. Roheit der Vandalen und grausame Verfolgung der orthodoxen Römer durch die arianisehen Vandalen. 436 Die Burgunder werden unter ihrem Köüige Gundicar (Günther der Nibelungensage) durch Attila fast vernichtet: durch Zuzug aus Deutschland verstärkt, breiten sie sich weiter in Gallien aus und besetzen das Land zu beiden Seiten des Jura, sowie das Rhonethal südlich bis zur Durance. Ihre Hauptstadt wird Lyon. Die Burgunder zeichnen sich durch milde Behandlung der römischen Provinzialen aus. Das Recht der Burgunder (lex Burgundionum) zeichnete K. G und ob aid ca. 480 (?) auf, daher es auch lex Gundobalda frz. loi Gombette heifst. — Auch für die Römer liefs Gundobald eine Zusammenstellung des geltenden römischen Rechts verfassen, die lex Romana Burgundionum. Vgl. o. Anm. zu 414. 439 Karthago von den Vandalen erobert. 450 Die Angelnundsachsen, gegen die aus Schottland einbrechenden Picten und Scoten von den Britannern zu Hülfe gerufen, bemächtigen sich unter ihren (sagenhaften) Königen Hengist und Horsa Englands, drängen die Britanner nach Westen (Wales und Cornwall) zurück und gründen sieben Reiche (die sogenannte angelsächsische Heptarchie) Auswanderung der Britanner aus Cornwall nach der Bretagne. Chlodio, erster König der Franken, unterwirft das Land bis zur Somme; seine Söhne teilen das Reich: der Hauptteil um Tournay. Entstehung der lex salica (?).2) *) Das sich daher der Justinianischen Codification ebenso wie die lex Romana Burgundionum (s. zu 436) zur Seite stellt. 2) Welche die Franzosen noch im 14. Jh. gegen das Erbfolgerecht der englischen Könige beim Aussterben der direkten Linie der Capetinger (1328) anriefen.

10. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 159

1906 - Berlin : Weidmann
Asien. 159 für fast die Hälfte aller Menschen. Von seinen Palmen sind die Kokospalme wegen ihrer Früchte und die Sagopalme wegen des stärkemehlreichen Markes die wichtigsten. Ihnen reihen sich an die Banane oder der Pisang, das Zuckerrohr, viele Gewürze und die Baumwolle. China ist das Land des Teestrauchs. Von den Hochländern Asiens sind Pferd, Esel, Rind, Schaf und Ziege sowie das zweihöckrige Kamel ausgegangen. Auch die Seidenraupe hat im Innern Asiens ihre Heimat. In den Wüsten des w. Asiens lebt der Löwe und der Strauß. Aus Indien stammt das Haushuhn und der Psau; hier sind der Büffel, der Elefant, das Nashorn und der Tiger heimisch. Von den vielen Affen- arten ist der menschenähnliche Orang-Utan (= Waldmensch) auf den Sunda-Jnseln zu erwähnen. Das n. Asien birgt reiche Schätze in seinem Boden, vou denen neben Gold, Silber, Kupfer auch Graphit wichtig ist. Die großen Steinkohlenfelder Chinas sind noch nicht genügend erschlossen. Die Bewohner. In Asien wohnt mehr als die Hälfte aller Menschen, 822 Iii, von denen 9/io in den Monsungebieten leben, während die übrigen zwei Drittel der großen Ländermasse sehr dünn bevölkert, und große Länderstriche im N. und int Innern fast menschenleer sind. Vorderasien und Vorderindien bewohnen Völker der Mittelländischen Rasse, die indischen Inseln haben die Malaien inne, das übrige mongolische Völker. In den Steppen und Wüsten des Innern leben noch heute Nomaden, im N. Jäger- und Fischervölker. Dagegen sind die ehemals fruchtbaren Ebenen Mesopotamiens sowie Vorderindien und China die Heimat der ältesten Kulturvölker. In Asien sind die nur einen Gott verehrenden Religionen, die mosaische, christliche und mohammedanische entstanden. Das Christentum ist nur bei einigen Völkern Vorderasiens, in Russisch- Asien und in den überall zerstreuten Missionsgebieten vertreten. Der Islam beherrscht fast ganz Vorderasien, große Teile von Juuerasien und von den indischen Inseln. In Vorderindien ist der Sitz des Brahmaismus, und in Hinterindien, China und Japan leben die Anhänger Buddhas, dessen Lehre mehr Bekenner zählt als selbst das Christentum. Jni n. Asien ist das Heidentum bei vielen Stämmen nur dem Namen nach durch die russische Kirche verdrängt worden. In den asiatischen Staaten hat sich seit den ältesten Zeiten die Regierungsform der despotischen Alleinherrschaft erhalten;
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