Königreich Baiern.
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waren sonst Moose (kahles Sumpfland), die jetzt urbar gemacht sind/
Nach Süden steigt das Land bis zu den Alpen hinan, wo hohe
Berge, rauhere Luft und romantische Natur. Zu den höchsten Bergen
gehören: der Zugspitz (über 10,000'), der Wetterschrosfen oder
Nebelsp.itz (9800'), und der Watzmannh Der Böhmerwald.
— Rheinbaiern ist bergig durch die Vogeseu/Wasgau) und den
Donnersberg. Im Hauptlande fließt die Donau. Nebenflüsse rechts:
1) Illller, Quelle am Hochvogel, Mündung bei Ulm; 2) Lech,
Quelle in Tyrol; 3) Isar, Quelle auf der tyroler Grenze; 4) Inn,
Quelle auf dem Scptimer in der Schweiz, durchfließt das Thal En-
gadin und Tyrol, nimmt die Salza oder Salzbach auf, die das
Pinzgau durchfließt und mündet bei Passau. f Links: 1) Altmühl,
Mündung bei Kelheim; 2) Naab; 3) Regen. In Rheinbaiern
der Rhein. Nebenfluß rechts der Main, Quelle auf dem Fichtel-
gebirge; rother und weißer Main, vereinigt bei Culmbach. Nebenfluß
des Mains, links die Regnitz oder Nednitz mit der Pegnitz
(rechts). Mündung des Mains bei Mainz. Ludwigskanal,
23 Meilen lang, von Bamberg bis zur Altmühstss' 1846'"Mlrrmk7
Die größten Landseen sind: der Chiemsee, der Mürm- oder
Starnbergersee, der Ammersee; kleiner sind der Kochel-,
Walchen-, Tegern-, Schlier- und Königssee. / Das Klima
ist im Norden der Donau milder als im Süden. Produkte: in den
Maingegenden (Franken): Gartengewächse, Obst und Frankenweine
(Würzburger-, Stein- und Leistenwein), berühmtes Bier. An beiden
Donauufern viel Korn. In den Alpen Holz, Metalle, Bcrgthicre
(Gemsen)/ In Rheinbaiern Getreide und Obst (Prünellen oder
Katharinenpflaumen)./ Die Einwohner sind meist römisch-katholisch.
Der König ist durch eine gute Verfassung eingeschränkt/ Acht Kreise:
1) Ob erb giern, 2) Niederbaiern, 3) Pfalz, 4) Obcrpfalz und Re-
gensbur^, 5) Obcrfrankcn, 6) Mittelfranken, 7) Unterfranken und
Aschaffenburg, 8) Schwaben und Neuburg.
Einw. Die alte Stadt ist schlecht gebaut; die neuen Straßen aber pracht-
voll. Königliche Residenz besteht aus der alten Residenz, dem Königö-
bau und der Residenz am Hosgarten. Der Hofgarten mit Freskomale-
reien und dem Bazar. Ludwigsstraße mit dem Blindeninstitut, der könig-
lichen Bibliothek, der Ludwigskirche, der Feldherrnhalle, dem Universitäts-
gebäude und dem Priesterseminar. Karolinenplatz mit Obelisk. Basilika
des heiligen Bonifaz. Glyptothek mit antiken Bildsäulen. Pinakothek
mit 9 Sälen voll Gemälde und 25 Logen (Cornelius). Wittelbacher-
platz mit Bildsäule Marimilians I., Marimilians- oder Dultplatz. Mar-
Josephsplatz mit Bildsäule Mar-Josephs, dem Theater und der Post.
Jsarthor mit Freskobilv. Frauenkirche. Michaelis-Hofkirchc mit dem
Denkmal Eugen Beauharnois's. Allerhciligenkapelle. Mariahilf-Kirche
in der Au. Englischer Garten. Leuchtenbcrgischer Palast. Palast des
Nöffelt's kleine Geographie. 4
a) Südlich von der Donau:
München, an der Isar, Haupt- und Residenzstadt, li5,00q.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Bonifaz Cornelius) Eugen_Beauharnois's Eugen Leuchtenbcrgischer
Großherzogthümer Baden und Mecklenburg. 57
entspringt in Donaueschingen aus 2 Bächen. Der Bodenlee
wird vom Rhein durchflossen. Der untere See besteht aus - dem
Uebcrlingcrsee (nördlich), mit der Insel Mein au, und dem
Zellersee (südlich), mit der Insel Reichenau, in deren Kloster-
kirche Carl der Dicke begraben liegt. Das Klima ist mild, nur auf
dem Schwarzwaldc rauh. Hier wird viel Holz gewonnen und nach
den Niederlanden geflößt. Wein und .Obst. Im Rheine Goldsand.
Die Einwohner sind thätig, munter, treuherzig, 2 Dritthcile ka-
tholisch , 1 Drittheil evangelisch. Der Großherzog ist durch die Ver-
fassung beschränkt. Kohlenbrennerei, Spinnerei, Uhren- und Dreh-
orgelfabrikation ans dem Schwarzwalde. Eintbeilung: Unter-, Mittel-,
Oberrhein- und Seckrcis.
Mannheim, am Neckar und Rhein, über welchen eine Ketten-
brücke, 25,000 Einw., sehr schön gebaut, bis 1777 Residenz des Kur-
fürsten von der Pfalz. Breite) gerade Straßen, gleichhohe Häuser, mit
Acazien und Platanen besetzte Plätze. Großes Schloß mit Gemälden
und Sammlungen. Schloßgarten.
Diese nördliche Gegend hieß einst die Unter- oder Rhein-Pfalz.
Heidelberg, am Neckar, lang und schmal. Universität. Neckar-
brücke Schloßruinen, seit 1689. Von hier bis Darmstadt führt die
Bergstraße.
Werthheim, anr Tauber und Main. Weinbau.
Karlsruhe, Hauptstadt und Residenz, angelegt 1715, gegen
25,000 Einw. Vom Schlosse laufen 9 Straßen, überhaupt 32 Baum-
gänge aus.
Breiten, Melanchthons Geburtsort (1497).
Rastadt, 1 Stunde vom Rheine, klein und freundlich. Frieden
von 1714. Gesanvtenmord 1799.
Baden (Baden-Baden), alt und unregelmäßig. Berühmte
warme Bäder. Schloß.
Frei bürg, im Breisgau. Der Dom mit einem 356 Fuß hohen
Thurme. Seit 1828 Sitz eines Erzbischofs. Katholische Universität.
Schloß Zähringen.
Douaueschingen mit der Donau quelle.
Staufen, Burgruine, Stammsitz der Hohenstaufen, unweit
der (würtembergischen) ehemaligen Bergfestung Hohen-Twiel.
Constanz, Costanz oder Costnitz, eng, düster und altmodisch,
in herrlicher Lage am Bodensee. Kirchenversammlung 1414 bis 1418'
gehalten in dem jetzigen Kaufhause. Verbrennung Huß's 1415. Un-
weit die Insel Reichenau.
Groftherzogthnm Mecklenburg.
Flach, zum Theil sandig, meist Marschland, daher fruchtbar.
Flüsse: Elbe, Havel, Peene, Warnow. Der Schweriner-,
Plauen- und Müritzsee. Das Klima ist etwas rauh, die Luft
nebelig. Produkte: Getreide, das viel nach Schweden geht;
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
72
Die Schweiz.
8) Limburg.
9) Luxemburg. Nur der westliche Theil gehört hierher.
Bou-Ilon, Slüdtcben im belgischen Antheil von Luxemburg,
Das Felsenschloß dabei durch Gottfried von Bouillon berühmt.
Die Schweiz oder Helvetien.
Helvenen besteht aus 22 Kantonen: Basel, Solothurn, Aargau.
Zürich, Scbaffhausen, Thurgau, St. Gallen, Appenzell, Graubünd-
ten, Tesstno, Wallis, Genf, Waadtland, Neuenburg, Freiburg,
Bern, Uri, Glarus, Schwyz, Zug, Unterwalden und Lucern. Sehr
bergig, am wenigsten in Norden und vom Bodensee schräg durch
bis zum Genfersee Die Thäler mit Feldern, Obst- und Wein-
gärten bedeckt, die zum Theil auch an den Bergen hinaufgehen. Dann
oie Waldregion. Darüber die Alpen oder Matten, wo die Hirten
i»n Sommer in ihren Sennhütten wohnen. Zuletzt die Schneeregion.
Aus dem Schnee sieht man die Felsspitzen jäh in die Luft ragen
(Hörner, cien'8, alguilles ). Das Alpenglühen. In den höchsten
Thälern Gletscher oder Firnen. Lauwincn, zuweilen sogar Bergstürze.
Den Mittelpunkt der Alpen bildet der St. Gotthard. Von
ihm gehen aus: 1, Die Berner-Alpen nach Wsw., zwischen Aar
und Rhone; 2) die lepontischen und penninischcn Alpen nach Sw.,
zwischen Rhone und Tosa; 3) die Kette nach N., zwischen Reuß und
Aar; 4) die Kette nach No., zwischen Reuß und Rhein; 5- die
rhätischcn Alpen nach O., So. und S.
1) Die Berner-Alpen streichen vom Gotthard bis zum
Joratgebirge (nördlich vom Genfersee) zwischen dem Walliserlande und
Bern. Viele Hörner. Furka.. Grimsel^ mit der Mayenwand
und dem Hospitium dertrimsel (öoöö't, Wetterh orn, Schreck-
tz o rn, Finsteraarhorn (13,000') Vicscherhörner, Eiger,
Mönch, Jungfrau, Mittagshorn, Brethorn, Gespalten-
horn, Doldenhorn, Blümlisap oder Frau, Gemmi, bis zu
der Felsmaffe der D iablerets (9600'). Hier geht ^er Hauptarm
westlich bis zum Jorat, nördlich vom Genfersee, Nebenarme aber
bis zur Rhone, wo der Dcnt de Morcleö (9000'), bis zum
Genfersee und bis zum Kanton Freiburg.
2) Die lep ontischen und penninischen Alpen: Simplon
mit der durch Napoleon angelegten Straße, Mont Rosa (14,300'),
Mattcrhorn oder Cervin (13,850'); Velan (10,300'); großer
Bernhard, mit dem Spital und dem Augustinerkloster. Am Bern-
hard theilen sich zwei Ketten: 1) die südwestlich streichende enthält
den Montblanc und den kleinen Bernhard in Italien; 2j die nord-
westliche, die nördlichen Savoyer-Alpen, streicht nach dem Genfersee.
Hier die Monts maudits, deren Scitenzweig derdent du Midi.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Gotthard Gotthard Napoleon Bernhard Bernhard
Die Schweiz. Ts
3) Die Kette von Gotthard nördlich bis zum Titlis 00700')
dann theils westlich — hier der Brünig — an dem Nordranve
des Brienzer See's herum, theils nördlich bis zum Vierwaldstädtn-
See, die Surcnen.
4) Die Kette nordöstlich vom Gotthard. Crispalt. Tödi
oder Dödi (11,000')- Hausftock (9600'). Graue H örner (8800''.
5) Die rhätischen Alpen: Lukmanier und Rhcinwalt>.
Daneben Misocrothat mit dcrmoesa; Splügen und Bern?
hardin.mit Kunststraßen; St. Giacomothal zur Maira. Thal
Engadin mit Inn. Septimer, Julierbcrg und Albula am
linken Jnnufer; Wormser-und Stilfserjoch, mit Kunststraße. —-
In ven Nebenästen liegen: Glarnisch in Glarus; Säntis in
Appenzell; Albis in Zürich: zwischen dem Zuger-'und Vier-
waldstädtersee in Schwvz; Pilatus in Unterwalden; Faulbvrn
und Oltschihorn am Brienzer-, Niesen und Stockhorn am
Thuner-See.
Das Jura-Gebirge an der Westgrmze. (Mont-Reculct in
Frankreich). Dole (5170').
Klima: Reine und gesunde Luft. In den niedrigen Thäten,
oft im Sommer sehr warm und im Winter gemäßigt. In den Hä-
hern Thälern rauh und scharf, im Winter streng. Ueber 7800'
hinauf ewiger Schnee. Am wärmsten in Tessin, Wagdt und Genf.
Der Föhn-Wind auf dem Vicrwaldftädtersee.
Gewässer: 1) Bodensee; 2> Zürchersec, von der Linth
(Limmat) durchflossen, mit der Insel Ufnau, auf welcher Ulrich von
Hutten 1523 starb; Brücke bei Rapperswyl; 3) Zugcrsce; 4> Vicr-
waldstädtersee (Luzerner- und Urnersee»; dabei westlich das Grütli
oder Rütli, östlich Tells-Platte und Tells-Capelle am Arenbergc;
5) Wallcnftädtersec oder Wallensee, eingeschlossen von den 7
Kuhfirsten und dem Mürtschenstock -7200'); 6) Thu ne r- und
7» Brienzersec (in den der Gießbach stürzt', von der Aar durch-
flossen; 8) Bielersee, in dem die durch Jean Jacques Rousseau's
Aufenthalt (1762) berühmte Petersinsel; 9) Neuenburger oder
Neufchatellersee, durch die Ziel oder Thiele mit dem vorigen verbunden;
10' Murtensee, an dem 1476 Carl der Kühne eine Niederlage
erlitt; 11) Genfersee oder Leman; 12» Lago maggiore zum Theil;
13) Luganosee.— Flüsse: 1» Der Rhein entsteht am Sk. Gott-
hard aus dem Vorder- und Mittelrhein, die sich bei Dissentis verei-
nigen, und bei Reichenau den Hinterrhein aufnehmen, fließt durch den
Bodensec, kommt bei Stein aus dem Zellersee, bildet hinter Schaff-
hausen bei Laufen den berühmten Fall und bei Laufenburg eine Strom-
schnclle, und wendet sich bei Basel nach Norden. Links nimmt er
auf: a) die Thur, die am Scntis entspringt; b) die Aar, die zwi-
schen Wallis und Bern aus den Gletschern des Finsteraarhorns und
der Grimsel entsteht, durch das Haslithal im Berner Oberlande
(Wasserfall Handeck) und durch den Brienzer- und Thunersee geht,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
78
Die Schweiz.
Schaffhausen ist sehr todt, hat reinliche und breite, aber sehr
schlecht gepflasterte Straßen.
6) Kanton Thurgau.
Ein schönes Garten-, Obst- und Hügelland, höchst paradiesisch.
Viel Obst und Cyder.
Frauenfeld, freundliche aber unbedeutende Hauptstadt.
7) Kanton St. Gallen.
Im Norden nur Hügelland, aber nach Süden höhere, schrof-
fere und wildere Berge. Die Thur. Der Wallensee. Alpenwirth-
schaft. Hauptbeschäftigung in den Thälern und Bergen.
St. Gallen, mehr dauerhaft als schön gebaut, in einem engen
Thale, mit freundlichen Umgebungen und vielen Bleichen. Leinwand-
webereien und Garnspinnereien; noch wichtiger die Baumwollenfabriken
und Stickereien. Dennoch viele Armuth, daher Auswanderung nach
Nordamerika häufig.
Im Osten das 8 Stunden lange Rheinthal, wegen ded
Rhcinthalcrs (Wein) berühmt.
Pfeffers, in schauerlicher Gegend, über einem Schlunde der Ta-
mina, berühmter Badeort.
Wilvhaus, das Geburlsdorf Zwingli's 1484, am Fuße des
hohen Säntis, am Eingänge des Thales Toggenburg.
9) Kanton Appenzell.
Ein wildes .Bergland, an dessen Südspitze der hohe Säntiö
(7—8000 Der Kam or (5000'j mit dem hohen Kasten. Vieh-
zucht, Butter und Käse; hier und da auch Fabriken. Ueberall Ar-
muth. In Inner-Rhoden mehr Alpenwirthschaft, in Außer-
R hob en mehr Fabrikwesen. Die Landesgemeinde hat in beiden
die oberste Gewalt; also demokratische Verfassung. In Inner-Rhoden
herrscht, trotz der großen Abgeschiedenheit, viel Unsittlichkeit.
Appenzell, in Inner-Rhoden, alt, finster und borfmäßig.
Herisau, in Außer-Rhoven, ansehnlicher. Seiden- und Baum-
wollenzeuge, Stickereien und Papier.
9) Kanton Graubündten.
Ueberall von hohen, wilden Bcrgreihen durchzogen und be-
grenzt. Vorder-, Mittel- und Hinterrhein. Inn mit dem Engadin,
wo die Schweizerbäcker zu Hause sind. Viel Alpenwirthschaft. Die
Einwohner sind arm, aber genügsam und zufrieden.
Chur, am Rhein, klein, schmutzig, schlecht gepflastert, schlecht
gebaut und sehr abschüssig angelegt. Die Berge umher haben herrliche
Alpen, auf denen das Vieh weidet. Lebhafter Durchgangshandel auf der
Straße längs dem Hinterrhein über den Splügen und das Thal St.
Giacomo nach dem Comersee, und über den Bernhardin und daö Mr-
soccathal nach Bellinzona u. s. w
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
77
Die Schweiz.
Tusis, am Hinterrhein, ein freundliches, zwischen hohen Bergen
liegendes Städtchen. Gleich dahinter die Via mala.
Der Weg von Chur nach dem St. Gotthard geht über Rei-
chenau und nun längs dem vereinigten Mittel- und Vorderrhein
ein wildes romantisches Thal. Bei Kloster Dissentis vereinigen
sich der Mittel- und Vorderrbein. Jener kommt vom Lukmanier
herab. Im oberen Vordcrrhcinthale viele Cretins.
10) Kanton Tessino.
Kastanien, Oelbäume und Weinreben wachsen in diesem mil-
den Lande viel. Schöne, romantische Gegenden, Sprache, Sitten
und Lebensart italienisch. Die Einwohner häßlich, arm, trübe,
unwissend und abergläubisch. Der Tessino ergießt sich durch das
Livinerthal. Der Platifer im Oberlivincrthal.
Bellinzona oder Bcllenz, klein, reinlich und freundlich am
Tessino. Dabei drei alte Felsenschlösser. Die S..aßen nach dem Gotthard
und nach dem Bernhardin. In der Ebene zwischen hier und dem Lago
maggiore sammeln sich im Herbste die Heerden, die nach Lugano getrie-
den werden. Biel Verkehr nach Italien.
Lugano, am Luganersee, in reizender Gegend, von Orangen,
Cypreffen und Oelbäumen umgeben.
Magadino Einfluß des Tessino in den Lago maggiore.
Locarno, am Locarnersee, einem Theile des Lago maggiore, auch
in herrlicher Lage. Unweit davon das Thal Maggia, mit der wild
liegenden Brücke Ponte Brolla, und der Aussicht nach dem Alpen-
lande Centovalli.
11) Kanton Uri.
Nichts als Berg und Thal. Etwa 10 der Thäler sind be-
wohnt. Der Gotthard, Crispalt, Tödi, daö Scheerhorn, diefurka,
der Titlis. Das Reußthal. Gotthardsstraße. Nichts als Alpen-
wirthschaft. Die Verfassung demokratisch. Die Gebirgsnatur groß-
artig, wild und schauerlich. Am Vierwaldstädtersee liegt:
Fluelen, ein freundliches Oertchen, am Süduser, der gewöhnliche
Landungsplatz. Von hier über den Gotthard die schöne Kunststraße
bis Bellinzona.
Altorf, Hauptort, wo die Reuß in den See geht. Kleine und
niedrige Häuser, aber nett und freundlich. Tells Brunnen und Thurm.
Bürglen, Tells Geburtsdorf, am Schächenbache. Die Büralin-
Kapelle.
Im Reußthale, das längs der Neuß 10 —11 Stunden
weit bis zum Gotthard aufsteigt, merken wir folgende Punkte:
Am Steg, ein Dorf, 3 Stunden von Altdorf, wo die Natur
ungemein wild wird. Links stürzr der Kcrstenbach vom Tödi her in
die Neuß.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Europa.
1. Wordeuropa enthält: Spitzbergen, Island, die Färöer-
Inseln, das nördliche Rußland, Schweden, Norwegen, Schottland
mit seinen Inseln.
2. Mitteleuropa: Südrußland, Ungarn, Gallizien, Polen,
Preußen, Dänemark, Deutschland, Helvctien, Frankreich, die Nieder-
lande, Belgien, England und Irland.
3. Südeuropa: Türkei, Griechenland, Italien mit seinen
Inseln, Spanien und Portugal.
Europa hat die Gestalt eines rechtwinkeligen Dreiecks,, und
sehr zerrissene Küsten. Große Halbinseln strecken sich in das Meer:
1. nach Norden: Kanin und Kola in Rußland, Jütland, Nord-
holland, Cotantin oder die normannische Halbinsel;
2. nach Westen: die Bretagne; 3. nach Süden: die skandina-
vische Halbinsel, die pyrcnäische Halbinsel, Italien,
Istrien, die türkisch-gri ethische Halbinsel und Taurien oder
die Krim. Die nach Norden gerichteten sind meistentbeils flach, die
andern gebirgig. Der Nordosten ist ein großes Tiefland, welches
durch das Ural-Gebirge von den nordasiatischen Steppen getrennt
wird. Es erstreckt sich vom Eismeere nachdem asowschenund schwar-
zen Meere, dann westlich um die Südküsten der Ostsee und Nordsee.
Es nimmt f von Europa ein; seine südwestliche Grenze ist eine
Linie, gezogen von den Rheinmündungen bis nach Taurien. Die
Weichsel theilt dies Tiefland in zwei ungleiche Theile: das sarma-
lische und das deutsche Tiefland. In jenem ist der bedeutendste
Höhenzug die Waldai-Höhe oder der Wolchouskische Wald.
Den Süd-Westen von Mitteleuropa nimmt ein großes Hoch-
land ein, welches von drei Linien eingeschlossen wird, die man von
Taurien his zu den Rheinmündungen, von hier bis zur mittleren
Garonne und von da nach der Donaumündung zieht. Es besteht
aus dem Hochgebirge der Alpen und aus dem Mittelgebirge.
1. Das Hochgebirge der Alpen zieht in einem großen
Bogen vom mittelländischen Meere um die Tiefebene des Po bis
zum adriatischen Meere. Im Südwesten reichen sie bis zum Thal
der untern Rhone, im Nordwesten und Norden werden sie von der
Schweizer-Bairischen Hochebene, worin der Genfer, Neuenburger
und Boden-See liegen, und von der Donau begrenzt, und östlick
reichen sie bis in die ungarische Ebene.
2. Das Mittelgebirge umzieht als ein breites Gebirgs-
land die Alpen im Osten, Norden und Westen: von der untern
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spitzbergen Island Schweden Norwegen Schottland Ungarn Gallizien Polen Dänemark Deutschland Frankreich Belgien England Irland Griechenland Italien Spanien Portugal Europa Italien Istrien Ostsee Nordsee Europa Rheinmündungen Taurien Mitteleuropa Rheinmündungen Donau
Die Schweiz. 79
Zug, klein und niedlich, aber malt und todt, am Zugersee, mit
schönen Umgebungen.
Morgarten, liegt an der Ostseite des Aegerisees, wo 1315
1300 Schweizer über die Oesterreicher siegten.
15) Kanton Lucern.
Nur im Süden hochgcbirgig, doch ohne Gletscher. Auf der
Grenze von Unterwalden ist der Pilatusberg, und mitten durch
von Süden nach Norden das 10 Stunden lange Thal Entli buch.
Schönes Rindvieh. Das Schwingen. Im Norden nur Hügel und
reizende Thäler.
Lucern, beim Ausflusse der Neuß aus dem See, mit ziemlich
breiten Gassen und hübschen Hausern, schöner Aussicht auf den drei
Brücken. Colossaler Löwe von Stein. Denkmal für die 786 am lolen
August 1792 in Paris ermordeten Schweizer, 1820 errichtet. Starker
Verkehr nach dem St. Gotthard. Jesuitencollegium.
Sempach, am Ostufer des Sempacher Sees: Schlacht 1386.
16) Kanton Unterwalden.
Im Süden und Osten von hohen Bergen eingeschlossen, die
Gletscher und ewigen Schnee enthalten. Der Titlis (10,000'i im
südöstlichen Winkel. Die Surenen an der Grenze von Uri bis
zum See. Der Brünig auf der Grenze zwischen Unterwalden und
Bern. Der Kernwald theilt das Land in den östlichen Theil, Nid
dem Walde, und dem westlichen, Ob dem Walde. Vielalpen-
wirthschaft. Berühmter Käse.
Sarnen, Hauptort in Ob dem Walde. Dabei das Bergschloß
Landenberg, das 1. Januar 1308 dem Landvogt Bcringer von Lan-
denberg abgenommen wurde.
Im Melchthalk wohnte einst Arnold von der Halden aus dem
Melchthale.
Stanz, Hauptort in Nied dem Walve, nett und freundlich,
von Wieien und Bergen umgeben. Auf dem Marmor-Brunnen die
Bildsäule Arnolds von Winkelried, gefallen in der Schlacht bei Sem-
pach 1386. Zwischen Stanz und dem Titlis.
Welten schieß, altes Bergschloß, von den Schweizern den 1 sten
Januar 1308 erobert, und, jenseit einer wilden Gegend, die fürstliche
Abtei
Engelberg, in einem grünen, von hohen Bergen eingeschlossenen
Thale, am Fuße des Titlis. im 11. Jahrhundert gegründet.
17) Kanton Bern.
Bon der Aar und dem Saanen durchflossen. Thuner-und
Bricnze rsee. Im Süden voll hoher Berge und Hörner. Im Süd-
osten das Berner Oberland. Hier das Haslithal, von dcraar
durchflossen, das Lauterbrunnerthal, mit dem Staubbache, und
das Grindelwaldthal. In der Mitte des Landes und noch mehr
gen Norden werden die Berge immer niedriger.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: August Gotthard Bcringer Arnold
80
Die Schweiz.
Bern, an der Aar. 28,000 Einw. Eigenthümliche Bauart:
Ober- und Unterstadt. Uneben, reinlich, die Straßen gut gepflastert,
bis aus die 2 Hauptstraßen krumm, eng und winkelig, und in der Mitte
mit Kanälen. Die Häuser mir Arcaden (Lauben oder Läublc) versehen.
Die schönste Aussicht auf der Platesorme, neben dem Münster, auf
der Höhe, von hohen Kastanien bäumen beschattet. Dabei in einer Ne-
benkirche die dem Herzog Earl dem Kühnen bei Gransvn 1476 abge-
nomiuenen Siegeszeichen. Die Enge bei Bern; von hier übersieht man
in weiter Ferne den Jura und die hohen Berner Alpen: das Wetterhorn,
Schreckhorn, Finsteraarhorn, den Eiger und Mönch, die Jungfrau rc.
Das Alpenglühen.
Biel, am Bielersee, mit schönen Umgebungen.
Das Emmenthal, mit dem berühmten Emmenthaler Käse, Lein-
wand, Holzwaaren u. s. w.
Das Oberland. Am nordöstlichen Ufer des Sees von Thun
Weinberge, Felder, Wiesen und viele Dörfer bis an den Beateuberg
oder die Nase. Bon da an nackte, oft senkrechte Felswände, auf denen
oft Häuser und Dörfer liegen. Das südwestliche niedriger und weniger
bebaut. Hier das Stockhorn und der Riesenberg. Am Ende des Sce's,
bei Unterseen, werden die Berge höher und dichter; die Häuser sind
von andrer Bauart, mit Kirschbäumen umgeben (Kirschwasser). Inter-
laken, Aufenthalt vieler Engländer. Die (weiße) Lirrschine, die durch
das Lauterbrunnerthal, von der Jungfrau herab, strömt, und sich
bei Zweilütschincn mit einer andern (schwarzen) Lütschine vereinigt, die
das Grindelwaldthal durchstießt. Im Lauterbrunnerthale ist der Saus-
bach, und hinter dem Dorfe Lauterbrunnen der Staubbach (900')
hoch. Die Lütschine des Grindelwaldthales komnit vom Wetter-
unv Schreckhorn. Das Dorf Grindelwald. Die Wengernalp.
Der Grindelwaldgletscher. Das Wetterhorn mit dem Milchbach, der
Mettenberg mit dem Schreckhorn, die beiden Eigrr, die Jungfrau und
die Biescherhörner. Ueber die Scheideck. längs dem Wetterhorn,
nach dem Ober-Haslithale, wo der Rosenlauigletfcher, Rosenlauibad
und schöne Fall des Reichenbachs ist, und hinter dem Dorfe Mey-
ringen nach dem Unter-Haslithale. Das Faulhorn (8140'),
südlich vom Brienzer-See.
Das Immer that, in welchem St. Immer. Große Uhren-
Fabrikation.
18) Kanton Freiburg.
Er besteht aus schönen Alpenthälern und mäßigen Bergen. Das
Saanenthal. Die unwissertden und abergläubischen Einwohner treiben
Alpenwirthschaft, bereiten berühmte Käse und sprechen theils deutsch,
theils schlecht französisch.
Feeiburg, in malerischer Lage am Saanen, über welcher eine
Drahtbrücke, und an und auf schroffen Sandsteinfelsen. Ober- und
Unterstadt. Arm, öde und traurig. Hauptkirche mit hohem Thurm und
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62 * Die Schweiz.
serland. Malerische Gegend. Zwei Stunden davon der Wasserfall
Pissevache (280').
20) Kanton Waadt
Oder die französische Schweiz, ein herrliches Land, fruchtbar,
gut angebaut. Voll Wein und Obst, die Luft mild, rein und
gesund; daher Aufenthaltsort vieler Fremden. Der Genfersee>
Da- Juragebirge, mit dem merkwürdigen Thale von Joux.
Vevap, von vielen Fremden besucht, in reizender Gegend.
Lausanne. Hauptstadt, auf mehreren Hügeln, düstre und steile
Straßen, schöne Aussicht und recht gebildete Einwohner.
Nyon, sehr anmurhig. mit reizender Aussicht von der Terrasse
und vom ehemaligen Schlosse des Landvogts.
Coppet, am Westufer des Sees. Das Schloß gehörte einst dem
berühmten Necker (gest. 1804) und seiner Tochter, der Frau v. Statzl.
Nördlicher liegt Ufferten oder Uoerdun, reinlich, freundlich
und nur aus 3 Straßen bestehend, mit ganz gleichmäßigen Häusern, am
Neuenburgersee. in einer nicht sehr ansprechenden Gegend. Im Schlosse
ist die von Pestalozzi gegründete Schule (in Zürich geboren, erst Land-
wiith, dann Erzieher in Stanz, seit 1804 in Jfferten. gest. 1826,
81 Zahr alt).
Granson, am Westufer des Neuenburgersees. Schlacht 1476.
21) Kanton Genf.
Genf oder (^eneve, wo die Rhone aus dem See tritt, aus drei
Theilen bestehend, theils am See, theils auf Anhöhen gelegen. 30,000
Einw. Die Häuser schön, aber die Straßen schmal und krumm. Der
Palast des Banquiers Eynard, des Griechenfreundes. Universität; Samm-
lungen; viel Geistesbildung. Zahlreiche Uhrmacher in der rue d.1886,
die aber jetzt nicht sowohl Uhren machen, als sie zusammensetzen und
Uhrgehäuse verfertigen. Bijouterien, Gold- und Silberarbeiten. Shawl-
Fabriken. In der Umgegend eine Menge von Landsitzen.
22) Kanton Neuchâtel oder Neuenburg.
Er besteht aus Bergen und Thälern des Juragebirgeö, ohne
Schneeberge und Gletscher. Die Einwohner fleißig, munter, sprechen
französisch. Alpenwirthschaft; noch mehr Uhrfabrikation und Spitzen-
klöppelei. Der Kanton gehört dem Könige von Preußen.
Neuchâtel oder Neuenburg, am See, mit reizenden Umgebun-
gen, schön und reinlich gebaut. David Pury, gest. 1786 in Lissabon,
vermachte sein Vermögen der Stadt zu Verschönerungen und wohlthäti-
gen Zwecken; und Pourtales, auch ein reicher Kaufmann, stiftete 1810
ein großes Krankenhaus und stattete es aus mit 200,000 Rthlr.
Im Thal Val travers, 3 Stunden lang, wohnen viele Instru-
mentenmacher, Spitzenwirkerinnen u. A.
Im 2 Stunden langen Thale und Dorfe Loole wird die Uhr-
macherei im Großen betrieben. Es besteht zumtheil aus prächtigen Häusern
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Extrahierte Personennamen: Joux Pestalozzi David_Pury David